Vorlesung 7. December 2010 Zuerst: Beispiel 22.9, diesmal richtig! Welche elektromotorische Kraft hat die Zelle Sn|Sn2+(1.0 M)||Pb2+(1mM)|Pb? −0.136 V und −0.126 V sind die Standard Elektrodenpotenzialen Buch: via ΔE = ΔE° − (0.059/2) log ([Sn2+]/[Pb2+]) = −0.079 ⇒ Die Zelle läuft “umgekehrt”, Umpolung. Unter Standardbedingungen oxidiert Pb2+ Sn. Andere Lösungsweise: Zuerst E an den Konzentrationen anpassen, nächste Dia. Andere Lösungsweise: Zuerst E an den Konzentrationen anpassen. Für Sn, E°’ = E° = −0.136 V weil [Sn2+] = 1 M Für Pb, E°’ = E° − (0.059/2)log “[Pb]”/[Pb2+], [Pb2+] = 1.0•10−3 M = −0.126 − 0.089 V = −0.215 V Reaktion als vorgeschlagen im Buch: Pb2+ oxidiert Sn Versuchen wir es mal: Pb2+ + 2e− → Pb Sn → Sn2+ + 2e− Pb2+ + Sn → Sn2+ + Pb −0.215 V +0.136 V (Oxidationspotenzial) −0.079 V = ΔE°’ Extra: ΔG°’ = −nFΔE°’ = +15.2 kJ/mol ΔG ist positiv, die Reaktion läuft von rechts nach links (wie wir schon wissen)! 22.11 Elektrodenpotenziale und Elektrolyse Manchmal muss eine grössere Spannung angelegt werden als berechnet um eine Elektrolyse durch zu führen → Überspannung Elektrolyse einer CuCl2-Lösung : O2 erwartet (1.23 V), Cl2 gefunden (1.36 V!) an der Anode (Elektrode die Elektronen aufnimmt) Bei der Bildung von Gasen sind Oberflächeprozessen sehr wichtig, was wieder von der Art der Elektrode abhängt: Hg, Au, Pt, oder “glassy carbon”. Kinetik der thermodynamisch ungünstigen Reaktion kann schneller sein. 22.12 Korrosion von Eisen O2 + 4e− + 2 H2O → 4HO− Fe2+ Fe Anode e− Kathode Korrosionsschutz Zn2+ O2 + 4e− + 2 H2O → 4HO− Zn Fe Opferanode e− muss ersetzt werden 22.13 Nicht Kathode Schutzschicht Winter: Salz auf der Strasse, Leitfähigkeit erhöht, Cl− katalisiert ⇒ Ihr Velo rostet schneller! 22.14 Galvanische Zellen 22.15 Brenstoffzellen eH2 Zusammmenarbeit mit das PSI O2 H+ anode cathode gas diffusion layer noble metal catalyst Mechanismus der Zerstörung des Membrans − HO• und HOO• sind involviert. H2O catalyst particle: • highly dispersed Pt (Ø ~2 nm) • carbon black ~500 m2/g membrane electrolyte Membranelektrolyt Dockheer, S.; Gubler, L.; Bounds, P. L.; Domazou, A. S.; Scherer, G. G.; Wokaun, A.; Koppenol, W. H., Damage to fuel cell membranes. Reaction of HO• with an oligomer of poly(sodium styrene sulfonate) and subsequent reaction with O2, Phys. Chem. Chem. Phys. 12: 1160911616; 2010. Übungsaufgabe 22.15. Für die Zelle Cu|Cu2+||Pd2+|Pd ist ΔE° = 0.650 V. Wie gross ist E°(Pd2+|Pd)? 30 Komplex-Verbindungen Einführung Ende 19. Jahrhundert gab es eine Verbindung die damals die Formel CoCl3⋅6NH3 bekommen hat, obwohl CoCl3 unstabil ist [E°(Co3+/Co2+) = +1.8 V, das bedeutet?]. Alfred Werner (Universität Zürich) Theorie: 6 NH3 “koordinieren” um Co3+, 3 Cl− neutralisieren die Ladung. Wichtig: Koordinationschemie, Bioanorganische Chemie, Analytische Chemie, usw. Nobel Preis Chemie 1913 30.1 Struktur linear: tetraedrisch: quadratisch-planar oktaedrisch (mehr) [Ag(NH3)2]+ Koordinationszahl 2 [Cd(NH3)4]2+ 4 [Pt(NH3)4]2+ 4 [Co(NH3)6]3+ 6 Tabelle 30.1 [Pt(NH3)2Cl4] [Pt(NH3)6]Cl4 Ammoniak und Chlorid sind Liganden, insgesamt 6 10 Liganden? [Pt(NH3)5Cl]Cl3⋅NH3? Oktaeder – tetragonale Verzerrung [Cu(NH3)4]2+, auch noch 2 Wasser gebunden: d(Cu – O)> d(Cu – N) (Fig. 30.2) 18-Elektronen-Regel (mit zahlreichen Ausnahmen) Beispiel: Co(NH3)63+ Co3+ = d6 , 6 Elektronen-Paaren von NH3 macht 18 Fe(CN)63− Fe3+ = d5, 6 Elektronen-Paaren von CN− macht 17! (FeCN)64− ?) Ni(CO)4 ? einzähnig: zweizähnig: mehrzähnig: Cl−, NH3 CO32− edta4− (Struktur folgt) Chelat-Komplexe: [Caedta]2− H4edta Prof. G. Schwarzenbach (1907-1976) 1948 Prof. Uni. Zürich 1955 Prof. ETHZ 30.2 Stabilität Thermodynamik: Stabil und instabil Kinetik: Inert und labil Co(III) und Cr(III)-Komplexe sind inert: wenn sie ihre Liganden austauschen sollten, tun sie es nur langsam (Tage bis Wochen). Cu(II) ist sehr schnell (ns!); die meiste Uebergangsmetallkomplexe sind auch labil. M+L ML + L = ML = ML2 MLn + L = MLn+1 K1 K2 Kn+1 K1⋅K2⋅ .. ⋅Kn+1 = βn+1 Chelateffekt: Stabilität eines polydentates Komplexes ist grösser als das aufgebaut aus individuellen Liganden: Cu(NH3)42+ vs. Cu(en)22+: logβ4 = 13.1, logβ2 = 19.9 5-Ring: am stabilsten (dann 6-, 7-ring, usw.) Komplexierung ändert den Elektronenpotenzial E° Electrode Potenziale und Stabilitätskonstanten (dfo ist Desferrioxamin, ein Drogen für Eisen-Überladung (Novartis) dfo2− Fe3+ 1 −177 kJ 2 K= 1031 3 +0.77 V Fe2+ dfo2− Fe(III)dfo −59 kJ K= 2.4×1010 −0.45 V Fe(II)dfo Die Energien der Schritten 1, 2 und 3 hat man gemessen, 4 ist berechnet. Warum hat man Schrit 4 nicht gemessen? Die Gibbs-Energie ist null wenn man rundgeht um am Ausgangspukt zurückkehrt. 30.3 Nomenklatur: Schon gemacht! [Pt(NH3)3Cl3]Cl aus Tabelle 30.1. Wie heisst es? Triammintrichloridoplatinchlorid Triammintrichloridoplatin(IV)chlorid K[Pt(NH3)Cl5] ? Kaliumamminpentachloridoplatinat Kaliumamminpentachloridoplatinat(IV) Isomerie Konstitutionsisomere Ionisationsisomere [Co(NH3)5(SO4)]Br oder [Co(NH3)5(Br)]SO4 Hydratisomere [Cr(OH2)6]Cl3 oder [Cr(OH2)4Cl3 ]Cl⋅2H2O oder ? Koordinationsisomere [Pt(NH3)4][PtCl6] oder [Pt(NH3)4Cl2][PtCl4] 2+ 2− 2+ 2− Bindungsisomere M − NO2 oder M − ONO dioxidonitrato-κN oder dioxidonitrato-κO Stereoisomere Diastereoisomere [PtCl2(NH3)2] cis und trans [CoCl2(NH3)4] ,, Enantiomere (Spiegelbild-Isomerie) [CoCl2(en)2]+ und cis-trans! (Projektor)