Grevenstein Süd - Stadt Meschede

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Anlage 3: Steckbrief Nr. 5 – Grevenstein Süd
Steckbrief
Suchraum Nr. 5 – Grevenstein Süd („Auf der Heide, Estenberg,
Ostenberg“)
Allgemeine Angaben
Gemeinde
Lage im Stadtgebiet
Größe
Bezeichnung (Windkraftpotenzialanalyse)
(Ggfs.) Bezeichnung Sachlicher Teilplan
„Energie“
Kreis- und Hochschulstadt Meschede
Südwestlich im Stadtgebiet;
Südlich von Grevenstein an der Grenze zur
Stadt Sundern und zur Gemeinde Eslohe
Ca. 671 Hektar
SR 5 Grevenstein Süd / „Auf der Heide,
Estenberg, Ostenberg“
088.03 (Die Flächenabgrenzung weicht
geringfügig von der des Suchraums Nr. 5
ab.)
Teile der Flächen reichen über die
Stadtgrenze hinaus. Die Bewertung der
Flächen erfolgt anhand städtebaulicher
Bewertungen und Kriterien die im Rahmen
der Windkraftpotenzialanalyse der Stadt
Meschede aufgestellt wurden. Differenzen
der Eignungsbewertung einzelner Flächen
durch angrenzende Gemeinden sind
möglich.
Planerische Vorgaben und Nutzungsstrukturen
Nutzungsstruktur
Relief
Flächennutzungsplan
Im Norden, Westen und Osten
forstwirtschaftliche Nutzung, wobei
jüngere Nadelforste überwiegen,
eingesprengt Laubwaldparzellen,
zahlreiche Windwurfflächen; nach
Nordosten vor allem Landwirtschaft.
Fünf Erhebungen von Nordwesten
nach Südosten: Auf der Heide
(520m), Brandhagen (530m), Auf dem
Brödeln (500m) Ostenberg (550m),
Estenberg (600m)
Fläche für die Forstwirtschaft, Fläche
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Anlage 3: Steckbrief Nr. 5 – Grevenstein Süd
Landschaftsplan
Regionalplan
für die Landwirtschaft,
Hauptverkehrsstraße, Freileitung
110kV, Rekultivierungsfläche
Keine Festsetzungen (außer
Landschaftsschutz)
Waldbereich; allg. Freiraum /
Agrarbereich; Schutz der Landschaft
und landschaftsorientierter Erholung
Übersicht über die verschiedenen Schutzgüter
Mensch und menschliche Gesundheit
Im Nahbereich des Suchraums befinden sich keine kleineren Siedlungsbereiche. Die
größten angrenzenden Siedlungsbereiche sind im Westen Meinkenbracht (Sundern) und
im Norden Grevenstein (Meschede). Gemäß der in der Windkraftpotenzialanalyse der
Kreis- und Hochschulstadt Meschede ermittelten und angewandten Schutzabständen zu
Siedlungsbereichen liegt der Suchraum außerhalb dieser Schutzpuffer.
Tiere, Pflanzen und biologische Vielfalt
Es gibt Hinweise auf Brutplätze oder Reviere von Rotmilan, Schwarzstorch und Uhu im
Umfeld des Suchraums. Zwei Brutplätze vom Rotmilan sind in kritischer Distanz zum
Nordteil des Suchraums bekannt. Zwei weitere und ein aktueller Brutplatz des Uhus liegen
wenig über der kritischen Distanz – jedoch innerhalb der Prüfdistanz.
Etwa ein Drittel der Fläche umfasst das von Fichtenforsten geprägte Waldgebiet am
Estenberg, im Süden des Suchraums. Größere Flächen nehmen hier vom Sturm Kyrill im
Jahr 2007 verursachte Schlag- bzw. Windwurfflächen ein (der Laubwaldanteil liegt unter
10%). In einem weiteren Drittel der Suchraumfläche ist die Landschaft bis auf eingestreute
Gehölzinseln offen. Entlang der K 11 (Ostenberg) und entlang der Aue des Enscheider
Bachs im Osten prägen v.a. Wiesen und Weiden das Bild. Bei dem nordwestlich
gelegenen Drittel des Suchraums handelt es sich um ein Waldgebiet (Brandhagen, Auf der
Heide) ähnlich dem am Estenberg, allerdings liegt der Laubwaldanteil etwas höher.
Ältere Laubwaldbestände sind nur wenig vorhanden und weisen geringe Flächengrößen
auf. Meist sind es kleinere Laubwaldparzellen, die in die ansonsten flächigen Fichtenforste
eingestreut sind oder sie begleiten als schmale Streifen die mittleren und oberen
Hangbereiche der Bachauen.
Boden
Durch den dauerhaften Bau von Erschließungswegen sowie des Fundaments der WEA
wird eine bestimmte Fläche versiegelt. Die Größenverhältnisse hängen dabei von der Art
und Anzahl der WEA sowie der Länge der Erschließungswege ab.
Wasser
Innerhalb des Suchraums liegen mehrere Fließgewässer (u.a. ein Nebenbach der Arpe –
der naturnahe Bach wird von einem hochwüchsigen Ufergehölz begleitet).
Im östlichen Randbereich des Suchraums verläuft der Enscheider Bach, ein unverbauter,
jedoch in weiten Teilen von Nadelgehölzen begleiteter Bach.
Weiterhin befinden sich im Suchraum sowie im direkten Umfeld des Suchraums Quellen
der Veltins-Brauerei. Die Quellen sind nicht als Wasserschutzgebiete geschützt. Im
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Anlage 3: Steckbrief Nr. 5 – Grevenstein Süd
Rahmen einer später folgenden Detailplanung, ist zu prüfen, welche Auswirkungen die
Fundamente der WEA auf die Grundwasserleiter haben könnten. Dies könnte noch
Einfluss auf den Mikrostandort der potenziellen WEA haben.
Luft und Klima
Je nach Geländestruktur, Anlagenanzahl und Windverhältnisse entstehen durch den
Betrieb von WEA Schallimmissionen. Möglichkeiten zur Reduzierung dieser Immissionen
bestehen in der Verwendung schallgedämpfter WEA oder getriebeloser Anlagen.
Landschaftsbild
Der Suchraum ist überwiegend forstwirtschaftlich geprägt, in dem neben zahlreichen
Windwurfflächen vor allem junge Nadelforste dominieren. Richtung Grevenstein tritt
vermehrt landwirtschaftliche Nutzung auf. In der Vergangenheit traten bereits einige
Eigenartsverluste auf: Umwandlung von Laubwald zu Nadelwald, Umwandlung von
Waldflächen in Ackerland, Sendemast am Estenberg
Kultur- und Sachgüter
Bedeutsamer Kultur- und Landschaftsbereich – Fachsicht der Landschafts- und Baukultur:
K 21.12 Raum Meinkenbracht
Geländeaufnahmen sowie Karten- und Luftbildauswertungen sind die grundsätzlichen
Arbeitsmethoden. Eine besondere Beachtung kommt dem Vergleich der gegenwärtigen
Situation des Raumes mit der Darstellung der Preußischen Uraufnahme (1830) zu. Diese
Kartierung des Raums erlaubt Aufschlüsse auf die historisch gewachsene
Kulturlandschaft.
Eignung des Suchraums auf Basis des Gutachtens „Beeinträchtigung des
Artenschutzes, des Landschaftsbildes und der touristischen Qualitäten“
Artenschutz
Gegenüber dem südlichen von
Fichtenbeständen dominierten Teilbereich
des Suchraums zeichnet sich die nördlich
davon gelegene offene Landschaft durch
ihre Eignung als Nahrungs-, z.T. auch als
Bruthabitat für zahlreiche Vogelarten auch
WEA-sensible Greifvogel- bzw. Eulenarten
und Fledermausarten aus. Im westlichen
Teilbereich bedingen der etwas höhere,
z.T. auch ältere Laubwaldanteil eine
gegenüber dem Waldgebiet am,
Estenberg größere Habitatqualität für
waldbewohnende Arten. Dieser Bereich
liegt außerdem angrenzend an das
Seilbach-Tal und beinhaltet ein weiteres
störungsarmes Bachtal, die beide als
Nahrungshabitat für den Schwarzstorch
geeignet erscheinen. In kritischer Distanz
zum Suchraum gibt es ein
Schwarzstorchrevier (im südlichen Teil),
wobei – zumindest soweit es die
Topographie im Luftbild erkennen lässt –
Landschaftsbild / touristische Qualitäten
Auch wenn im Wirkbereich des Suchraums
bedeutsame Kulturlandschaftsbereiche
sowie zahlreiche geschützte und
schutzwürdige Bereiche vorhanden sind,
ergeben sich maßgebliche Konflikte
ausschließlich hinsichtlich touristischer bzw.
erholungsrelevanter Aspekte. Die hohe
Betroffenheit von Regional- und
Haupt(rad)wanderwegen ergibt sich
innerhalb der Wirkzone I und des
Suchraums selbst vor allem aus dessen
Größe und den parallel zum Enscheider
Bach verlaufenden Wegen. Burg
Wallenstein, Haus Wenne, Kloster Brunnen
und Rochuskapelle als besondere Zielorte
befinden sich allesamt in mindestens 3 km
Entfernung zum Suchraum. Innerhalb des
Suchraums treten vor allem der Sendemast
am Estenberg und der Skilift am Ostenberg
als anthropogen-technische Vorbelastungen
in Erscheinung. Die Sendemasten in
Grevenstein und bei Niedersalwey sind
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Anlage 3: Steckbrief Nr. 5 – Grevenstein Süd
zum aufsuchen von Nahrungshabitaten
der Luftraum über dem südlichen
Teilgebiet des Suchraums möglicherweise
nicht genutzt wird. Die Wahrscheinlichkeit,
dass im Bereich um den Estenberg
betriebsbedingt artenschutzrechtliche
Konflikte auftreten, kann somit als relativ
gering bewertet werden.
aufgrund ihrer Ortslage bzw.
zwischenliegender Höhenzüge hingegen nur
von geringer eingriffsmindernder Wirkung.
Die Ausweisung einer
Windkraftkonzentrationszone sollte sich vor
allem auf den zentralen und südlichen
Bereich zwischen dem Brandhagen und
Enscheider Bach erstrecken (ca. 344 ha),
um insbesondere auch visuelle
Beeinträchtigungen der auf das Linnepetal
ausgerichteten Aussichtspunkte zu
reduzieren und Bündelungsmöglichkeiten
mit bestehenden Vorbelastungen zu nutzen
Gesamtbeurteilung
Der Suchraum hat sich im Rahmen der Windkraftpotenzialanalyse der Kreis –und
Hochschulstadt Meschede als potenzieller Standort für zukünftige Windenergieanlagen
herausgestellt. Nach einer GIS-gestützten Analyse (grafische Darstellung von harten und
weichen Tabukriterien) des Stadtgebietes verblieb die Fläche südlich von Grevenstein als
Suchraum, da weder aus planerischer, städtebaulicher oder rechtlicher Betrachtungsweise
auf der einen Seite, noch auf die Erhaltung der Schutzstatus der verschiedenen Schutzgüter
auf der anderen Seite gravierende Konflikte in Bezug auf den Bau und den Betrieb von
Windenergieanlagen zu erwarten waren.
Der Suchraum umfasst ca. 671 Hektar. Damit ist er im Vergleich zu den anderen
Suchräumen als „sehr groß“ zu bezeichnen.
Auf Basis der Ergebnisse der durchgeführten Analysen und Gutachten lässt sich
abschließend ableiten, dass der Suchraum Nr. 5 als geeignet bewertet wird. Hierbei spielt
v.a. der geringe Anteil maßgeblicher Konflikte aus Sicht der Landschaftsbildbeeinträchtigung
sowie aus artenschutzfachlicher Sicht eine große Rolle. Größeres Konfliktpotenzial besteht
lediglich im nord-westlichen Teilbereich aufgrund der Nähe dieses Bereichs zum
Siedlungsbereich Meinkenbracht (Stadt Sundern) und des Linnepetals. Weiterhin weist der
nordwestliche Bereich eine deutlich höhere Habitatsqualität für WEA-sensible Arten auf.
Im östlichen und südlichen Teilbereich bestehen durch den Skilift und die Sendemasten in
Grevenstein und bei Niedersalwey deutliche anthropogene-technische Vorbelastungen.
Aufgrund dieser Sachverhalte wurde entschieden, lediglich den östlichen Teilbereich (der
sich weitestgehend mit dem Vorranggebiet 088.03 des Entwurfs des Sachlichen Teilplans
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Anlage 3: Steckbrief Nr. 5 – Grevenstein Süd
„Energie“ des Reginalplans Arnsberg überschneidet) weiterhin als potenziellen Standort für
weitere Windenergieanlagen festzulegen.
Abgleich mit dem Entwurf des Sachlichen Teilplans „Energie“
Bewertung aus Sicht der Windkraftpotenzialanalyse der Kreis- und
Hochschulstadt Meschede
Bewertung aus Sicht des Entwurfs des Sachlichen Teilplans „Energie“
(teilw.) geeignet
geeignet
Fazit: Der Suchraum Nr. 5 „Grevenstein Süd - Auf der Heide, Estenberg, Ostenberg“ wird
im weiteren Verfahren weiterhin als potenzieller Standort für zukünftige
Windenergieanlagen definiert.
Auf Basis der Erkenntnisse der durchgeführten Gutachten, wird allerdings nur ein
Teilbereich des Suchraumes weiterhin berücksichtigt.
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