C7HA;J?D=#B 78OJ@JC; IH;G 6<:C L>8=I><::A:B:CI: ;zG96HB6G@:I>C< KDCBDG<:C M*!,* N'&!,* Autor: Christoph Berdi, Fotos: Sebastian Drüen ,( %+67H6I O L>GIH8=6; IHDC9:G=:; I C7HA;J?D=#B 78OJ@JC; IH;G 6<:C 7^aYZgVjhhX]cZ^YZcjcYoj8daaV\ZccZjojhVbbZchZioZc!^c`aZ^cZgGjcYZbVahX]cZaaWZgY^Z Oj`jc[iYZgBZY^Zc!YZhBVg`Zi^c\jcYYZgBVg`Zcg~hdc^ZgZcjcYYVccYVh:g\ZWc^hYZg\gdZc GjcYZkZg`Vj[Zc½@gZVi^k\^c\ZhojWZ^b×BVg`Zi^c\"AVWÆ^b9hhZaYdg[Zg×G^kZgad[iÆ#9^ZAdXVi^dc! Z^\Zcia^X]Z^c;didViZa^Zg!a^Z\i`Z^cZhlZ\hVbG]Z^c!l^ZZhYZgCVbZkZgbjiZca~hhi!hdcYZgcVcYZb ;ahhX]Zc9hhZa!YVhYZgHiVYi^]gZcCVbZc\^Wi#L~]gZcYVb=^ciZgVjh\Vc\l^ZhZ^iZl^\ZcOZ^iZc `aZ^cZ;^hX]hX]l~gbZkdgWZ^od\Zc!oZgWgVX]Zch^X]Yg^ccZcVjh\Zl^ZhZcZBVg`Zi^c\":meZgiZcYZc @de[WZgY^Z=ZgVjh[dgYZgjc\Zc`dbbZcYZgOZ^iZc#9VojZ^c\ZaVYZc]ViiZcY^ZVWhViol^gihX]V[iÄ OZ^ihX]g^[i [g BVg`Zi^c\ jcY Y^Z LZgWZV\Zcijg <gZn! 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Während die Bevölkerungspyramide kippt, schauen die Menschen desillusioniert Schwarz-Gelb, Rot-Grün und großen Koalitionen zu, wie sie versuchen, auf N&%+ der wilden Achterbahnfahrt der Globalisierung den Wagen in den Schienen zu halten. Mühevoll versuchen die Menschen nachzuvollziehen, warum der Boom in Indien und China etwas mit ihren Sozialversicherungsbeiträgen, der Gesundheitsreform oder steigenden Energiepreisen zu tun hat. Der „New York Times“-Kolumnist Thomas Friedman hat wohl Recht, wenn er die Globalisierung auf die kurze Formel bringt: „The World is flat.“ Aber das Buch kennt hier noch kaum jemand, denn es ist, etwas spät, gerade erst bei Suhrkamp auf Deutsch erschienen. Derweil prasselt weniger Erhellendes aus Aberdutzenden Kanälen auf die Menschen hernieder. :>CB6CCJC9H:>C×L>HH:CHHE:>8=:GÆ/LDG@H=DE"A:>I:GJAG>8=7z8@>C<!B6C6<>C< 9>G:8IDG7JH>C:HH9:K:ADEB:CI>CCDK6I>DC7:><G:NLDGA9L>9:# 67H6I O L>GIH8= 6; IHDC9:G=:; I ,+ %+ NBRZ 4c C7HA;J?D=#B 78OJ@JC; IH;G 6<:C ×9^\^iVaCVi^kZhÆ GdaaZYZg7Zo^Z]jc\Zc >ckdakZbZciYZgOj`jc[i ×GZV`iVcoÆVj[BVg`Zi^c\"L^hhZc OjcZ]bZcYZhHdld]a"Vah"VjX] 8jaijgVa9^kZgh^in GVi^dcVa^h^Zgjc\YZg:bdi^dc BZ]gHigZhh!lZc^\Zg<aX`h\Z[]a :cibZchX]a^X]jc\kh#A^kZ":gaZWc^h BVg`Zi^c\×igZ^WiÆKZg~cYZgjc\ IZX]c^`kZg~cYZgih^X] hX]cZaaZgVahY^ZBZchX]Zc Jc =^ iZg \] hX "j ] ^ cY ZYa A ^ X ] dl Z " > c B Z kd X] ak V c Zb ^h Zc bZ i"I c ]Z [g b o j Zc ` c GX``Z]gojgVYVei^kZc<ZhZaahX]V[i4 @dbbjc^`Vi^dch">cÓVi^dckh#:^chVb`Z^i zWZg[dgYZgiYjgX]×HX]cZaa^\`Z^iÆ4 [ i^ \Z EV hh ^k^ i~ i KZgajhiWZg\gZ^[ZcYZgLZgiZ 9Zg@dchjbZci Die Unternehmen müssen wendig, flexibel und verteufelt schnell agieren – und mit ihnen das Marketing. Welcher Mix? Welche Medien? Laut oder leise? Nach reiner Lehre im harmonischen Satzgesang mit dem Markenkern oder vielleicht doch mal dissonant? In wilder Hatz mit der „Abschöpfung von Kaufbereitschaften“ (das Zitat wird Prof. Klaus Backhaus aus Münster nachgesagt) beschäftigt, bleibt dem Marketing wenig Zeit zum Innehalten, zur Reflexion und für kühne Gedanken zur Zukunft der Disziplin. Aber der Wunsch, auch einmal abseits des schnell drehenden Tagesgeschäfts über die Arbeit nachzudenken, scheint wohl immanent zu sein. 9Zg :^caVYjc\ von absatzwirtschaft und Grey, im „Marketing-Lab“ für einen Nachmittag das Business links liegen zu lassen und „großräumig“ nach vorne zu schauen, kam ein Dutzend exzellenter Marketing-Experten jedenfalls spontan nach. Diejenigen, die nicht ins Düsseldorfer „Riverloft“ kommen konnten, sagten mit spürbarem Bedauern ab. Das Ziel war, in einem moderierten Innovations-Workshop die Lebenslinien des Marketing in die Zukunft weiterzuzeichnen. Und dabei, so viel sei vorausgeschickt, ,, %+67H6I O L>GIH8=6; IHDC9:G=:; I ging es nicht um die Budgetverteilungen der nächsten Jahre oder die Konsumerwartungen für 200x. Im Gegenteil. Die Teilnehmer stürzten sich auf die große globale Agenda mit Schlagworten wie Kulturkampf und Weltenteilung und versuchten, die Folgen und kommenden Aufgaben für das Marketing abzuschätzen. Heraus kam eine Liste mit Fragen, Erwartungen und Themen, die zu Clustern zusammengeführt und mit einem einfachen Punktesystem in ein Ranking überführt wurden (die wichtigsten Punkte finden Sie in den Laborgefäßen in roter Schrift). =BE87BC7HA;J?D= C?J<;?D=;<{>B KD:9IH In der globalisierten Welt rückt der „Kampf um die Wirtschaftsräume“ auf der Agenda weit nach oben. Es geht nicht mehr nur um Internationalisierung, also das Erschließen neuer Vertriebsmärkte, sondern auch um Relevanz, um Gewicht und Dominanz im wirtschaftlichen Leben. Dass sich dabei völlig neue „Wettbewerbs- und Konkurrenzumfelder“ entwickeln, liegt auf der Hand. 677#'/9>H@JHH>DCHEJC@I:>BB6G@:" I>C<"A67OJBI=:B6×9:G@DCHJB:CIÆ# M&-. 9>:L>8=I><HI:CH>C9GDIB6G@>:GI# N&'( Immer deutlicher werden die westlichen Unternehmen aber zu spüren bekommen, dass aufstrebende Märkte auch genügend Kraft entwickeln, um eigene „Global Player“ aufzubauen. In Indien – man denke an „Reliance“ oder „Mittal Steel“ – und China ist diese Entwicklung in vollem Gange. Es scheint nur noch eine Frage der Zeit zu sein, bis die ohnehin große chinesische Autoindustrie ihre Kräfte in schlagkräftigen Konzernen bündelt – auch Planwirtschaftler beherrschen Marketing. Die Übernahme der PC-Sparte von IBM durch Lenovo ist ein Beispiel dafür. 9Vh He^Za[ZaY kZg~cYZgi sich grundlegend, und dabei bewegt sich die Wirtschaft keineswegs in einer Sonderhemisphäre. Sie ist eingebunden in die geostrategischen, sozialen und kulturellen Entwicklungen. Besonders der sich „verschärfende Kulturkampf “ und die damit einhergehende Ausdifferenzierung der Kulturkreise stellen das Marketing vor große Herausforderungen. Eine Einschätzung, in der die MarketingLab-Runde wenige Tage nach ihrem Zusammentreffen bestätigt wurde, als Teile der islamischen Welt mit Furor auf die Regensburger Vorlesung von Papst Bene- C7HA;J?D=#B 78LDG@ H=DE TAS4c :GL:>HH!LDKDC:GHEG>8=I/;G6CO"E:I:G;6A@:B6=CI:×JCI:GC:=B:G>H8=: @G:6I>K>ItIÆ6AHIG:>7:G9:H:G;DA<H6C# I:>AC:=B:G B^X]VZa7d]c!8]V^gbVcOZc^i]BdgZbZY^V!9hhZaYdg[ Egd[Zhhdg9g#8]g^hi^Vc:a\Zg!9^gZ`idgYZg@a^c^`[g:e^aZeidad\^Z! Jc^kZgh^i~i7dcc Egd[#9g#;gVco"GjYda[:hX]!>chi^iji[gBVg`Zc" jcY@dbbjc^`Vi^dch[dghX]jc\!?jhijh"A^ZW^\"Jc^kZgh^i~i<^ZZc ;gVco"EZiZg;Va`Z!<ZhX]~[ih[]gZcYZg<ZhZaahX]V[iZg ;Va`Z@<!HX]bVaaZcWZg\ Lda[\Vc\<^Z]a!9^gZXidg8dgedgViZ7gVcY^c\VcY6YkZgi^h^c\! 9ZjihX]ZEdhi6<!7dcc <gZ\dg;#<gcY\Zch!9^gZXidgBVg`Zi^c\8dbbjc^XVi^dch! 8dXV"8daV<bW=!7Zga^c Egd[#9g#9g#]#X#8]g^hi^Vc=dbWjg\!AZ]ghij]a[g 6aa\ZbZ^cZ7Zig^ZWhl^gihX]V[ihaZ]gZjcYBVg`Zi^c\!Jc^kZgh^i~iBVcc]Z^b Adi]VgH#AZdc]VgY!8]V^gbVcD\^aknBVi]Zg LZgWZV\Zcijg<bW=8d#@<!;gVc`[jgi 7g^\^iiZE[Z^[[Zg!<ZhX]~[ih[]gZg^c 9ZjihX]ZgBVg`Zi^c\"KZgWVcYZ#K#!9hhZaYdg[ 6cYgZlHX]lV\Zg!<ZhX]~[ih[]gZg! 76I7g^i^h]6bZg^XVcIdWVXXd<ZgbVcn<bW=!=VbWjg\ EZiZgLda[!Kdgh^ioZcYZgYZg<ZhX]~[ih[]gjc\@VghiVYiFjZaaZ!:hhZc Ja^KZ^\Za!8:D6YkZgi^h^c\6\ZcX^ZhBVg`Zi^c\HZgk^XZ6\ZcX^Zh! <gZnLdgaYl^YZ<bW=!9hhZaYdg[ Jag^X]7X`^c\!BVcV\^c\9^gZXidg7jh^cZhh9ZkZadebZci>ccdkVi^dc! <gZnLdgaYl^YZ<bW=!9hhZaYdg[ 8]g^hide]7ZgY^!8]Z[gZYV`iZjg VWhViol^gihX]V[iÄOZ^ihX]g^[i[gBVg`Zi^c\!9hhZaYdg[ 67H6I O L>GIH8= 6; IHDC9:G=:; I ,- %+ C7HA;J?D=#B 78OJ@JC; IH;G 6<:C KZghX]~g[iZg @jaijg`Vbe[ IZ^ajc\YZgLZai =ZgVjh" [dgYZgjc\8HG 9^[[ZgZco^Zgjc\YZg @jaijg`gZ^hZ CZjZLZiiWZlZgWh"jcY @dc`jggZcojb[ZaYZg ×jc[gZ^l^aa^\eVhh^kÆ9g^iiZLZai @Vbe[jb^]gZL^gihX]V[ihg~jbZ ?ZYZg9g^iiZ]Vi`Z^cIZaZ[dc Egd_Z`i^dcZc[gGZ\^dcZc$A~cYZg CZjZ<adWVaEaVnZg8]^cV!>cY^Zc ;da\ZegdWaZbZ^c:bZg\^c\BVg`Zih ×LZhi"IgZcYhÆ^c9g^iiZLZaid]cZ7ZYZjijc\ ×[gZ^l^aa^\eVhh^kZÆBZchX]Zc^bLZhiZc <adWVa^h^Zgjc\ dikt XVI. reagierten. Das Global Marketing stehe zudem vor der Aufgabe, dass es künftig mit „freiwillig passiven“ Menschen im Westen zu tun habe, womit durchaus die Trägheit der Wohlstandsgesellschaften gemeint war, wo hingegen die Menschen in anderen Teilen der Welt „unfreiwillig passiv“ seien, wofür Armut, fehlende Bildungschancen oder politische Repressionen Gründe sein können. Grundsätzlich müsse sich das Marketing klar machen, dass „West-Trends“ wie die Individualisierung in der Dritten Welt keine Bedeutung hätten. Beispielsweise habe nur gerade einmal jeder dritte Mensch direkten Zugang zu einem Telefon. Angeregt wurde, Markteintritte und Marketing in Emerging Markets auch unter dem Gesichtspunkt der „Folgen für das Land“ zu sehen und auch dort „Corporate Social Responsibility-Projekte“ (CSR) einzurichten. Es war beileibe nicht das einzige Mal in dieser Runde, dass auch die Verantwortung der Unternehmen für die Menschen anklang. ;?D;{8;H:EI?I ;?DI7CA;?J5 Einigermaßen besorgt fielen die Zukunftsprojektionen für den Konsumenten aus. Der Typ „Klinsi“, unbefangen, frei ,. %+67H6I O L>GIH8=6; IHDC9:G=:; I und nach eigener Fasson glücklich, scheint Seltenheitswert zu gewinnen. Besonders die These, dass die Menschen „zunehmend Stress, aber seltener Glücksgefühle“ empfinden, fand Zustimmung. Dies ist nach Ansicht der Marketing-Lab-Teilnehmer aber nicht der einzige Grund, warum sich das Marketing über die Konsumenten der Zukunft den Kopf zerbrechen sollte. Diskutiert wurde die „Passivität“ breiter Bevölkerungskreise und die Überforderung vieler, hervorgerufen durch die „zunehmende Beschleunigung“ des Lebens und einer Technik, deren Innovationstempo die Menschen kaum folgen können. 9^Zh\ZhX]^Z]i gerade in einer Zeit, die vom „Verlust übergreifender Werte“, der „Rationalisierung der Emotion“ und dem Trend zur „Cultural Diversity“ geprägt ist. Letzteres meint das Nebeneinander verschiedener Kulturen in einer Region oder weltweit und bietet letztlich für das Marketing einen Ansatz zur Segmentierung (zum Beispiel EthnoMarketing). Die Spannung, unter denen viele Menschen künftig stehen werden, brachte die Runde auch in Gegensatzpaaren zum Ausdruck: Der zunehmenden „Entmenschlichung“ in der Gesellschaft stehen das Angebot und die Nachfrage nach „Live- 677#(/9>H@JHH>DCHEJC@I:>BB6G@:" I>C<"A67OJBI=:B6×<AD76A>H>:GJC<Æ# M&-. 9>:L>8=I><HI:CH>C9GDIB6G@>:GI# N&'' Erlebnissen“ gegenüber. Außerdem droht vielen Menschen trotz „Kommunikationsinflation“ die „Einsamkeit“. Erinnert wurde in diesem Zusammenhang daran, dass das Marketing auch gesellschaftliche Veränderungen treiben kann, und insofern über Ansatzpunkte verfügt die Gesellschaft von morgen mitzugestalten. Als eine Zielvorstellung wurde die Rückkehr zur „adaptiven“, anpassungsfähigen Gesellschaft diskutiert. Auch das künftige Brand Involvement, also der Grad der Zuwendung, des Engagements der Menschen, war Gesprächsthema. Das Marketing müsse künftig unterschiedliche Mechanismen für Highbeziehungsweise Low-Involvement-Themen entwickeln. 6j[YZcGVYVghX]^gbprojizierte die Runde in der Diskussion mehrere Fragen, die der Beantwortung harren: Wie „individuell“ muss das Marketing angesichts dieser Entwicklungen sein? Wie ist mit heranwachsenden Generationen umzugehen, die souverän und intensiv die digitalen Medien nutzen (die Rede ist von den so genannten Digital Natives)? Ist mit „Reaktanzen“ auf ein perfektioniertes Marketing zu rechnen? Anders gefragt: Werden die Menschen der Werbung, auf welchen Kanälen sie auch C7HA;J?D=#B 78LDG@ H=DE immer laufen mag, oder der sonstigen „Bearbeitung“ durch das Marketing per Post, Mail oder Telefon irgendwann komplett überdrüssig? ?CM;D:;AH;?I :;HC7HA; Wie müssen Marken künftig geführt werden, um dauerhaft erfolgreich zu sein? Natürlich müssen dazu die „Grundfunktionen“ weiterentwickelt werden, etwa Orientierung, Verlässlichkeit, Reproduzierbarkeit wie auch das mythische Moment einer „Brand“. Und „nachhaltige Kommunikation“ wird nach wie vor ein wichtiger Erfolgsfaktor sein. Die Markenführung der Zukunft verlangt aber auch nach neuen Ansätzen. Marken, so konstatierte die Runde im „Riverloft“, müssten künftig verstärkt „soziale Räume“ erschließen, also eine Rolle in den konkreten Lebenszusammenhängen der Menschen einnehmen. Soziale Räume können die Familie, die Szene, die Schule oder auch der Sport sein. Und sie müssen konkrete Inhalte besetzen, die „Kraft der Identität“ weiterentwickeln. Dabei stellt sich auch die Frage, inwieweit Marken durch kulturelle Identität Impulse erhalten können. LZ^i \Z]ZcYZ :^c^\`Z^i herrschte darin, dass „neue Zugänge“ zu den Marken geschaffen werden müssen. Solche Anknüpfungspunkte für den Verbraucher könnten zum Beispiel durch innovatives Verpackungsdesign geschaffen werden. Zudem gehe es um die Entwicklung neuer „emotionaler Bindungswege“. Marken müssen doppelgleisig fahren. „Behavioral Branding“, das „Verhalten“ einer Marke, fördert die Bindung bei bestehendem Kontakt. Gleichzeitig muss auch die Bindung ohne persönlichen Kontakt organisiert werden. Nach wie vor wird eine Leitlinie die Markenführung, die Gewinnung des Vertrauens der Konsumenten sein. Wer sich dabei an die Urzeit der Markentechnik unter Hans Domizlaff erinnert fühlt, der über die „Gewinnung des öffentlichen Vertrauens“ noch vor dem Zweiten Welt- 6 7H6I O L>GIH8=6 ; IHDC9:G=:; I ,/ %+ krieg sein Hauptwerk schrieb, der liegt richtig. 9^ZIZ^acZ]bZgforderten eine „große Sichtweise“ und „unternehmerische Kreativität“ für die Marken und „mehr deduktives statt induktives“ Denken in der Markenführung. Deduktives Denken zielt auf Schlussfolgerungen aus bestehendem Wissen, während – vereinfacht gesagt – induktives Denken Einzelfälle generalisiert. Daraus lässt sich durchaus ein Plädoyer für mehr Consumer Insights und eine tiefere Strategiearbeit ableiten. Von der Marke zur Kommunikation war es im „Marketing-Lab“ nur ein kleiner Schritt. Aber die Fragen gerieten zunächst einmal groß. Eine lautete: Gibt es „2050 überhaupt noch Massenmedien nach heutiger Definition“? C7HA;J?D=#B 78OJ@JC; IH;G 6<:C <G:N"8=:;JC9<6HI<:7:GJA>K:><:A7:>:>C:BA:>9:CH8=6;I" A>8=:CEAt9DN:G# ADI=6GH#A:DC=6G9!8=6>GB6CKDCD<>AKNB6I=:G!B>I9:B =>GC;DGH8=:GEGD;#9G#8=G>HI>6C:A<:GJC9JA>K:><:AK#A## 7G><>II:E;:>;;:G!<:H8=t;IH;z=G:G>C9:H9BK!EGD;#9G#8=G>H" I>6C:A<:GJC96C9G:LH8=L6<:G!<;76I9:JIH8=A6C9K#A## JAG>8=7z8@>C<<G:NLDGA9L>9:CDI>:GI9>:>9::CJC9LzC" H8=:9:GLDG@H=DE"I:>AC:=B:G# Nürnberg 4c C7HA;J?D=#B 78OJ@JC; IH;G 6<:C @6GHI69IFJ:AA:"KDGHI6C9E:I:GLDA;!K:G6CILDGIA>8=;zG 9>:L6G:C=tJH:G>B@DCO:GC!K:G;DA<I9>:9>H@JHH>DC# EGD;:HHDG9G#;G6CO"GJ9DA;:H8=JC>K:GH>ItI<>:HH:C!E:I:G LDA;JC9EGD;#9G#8=G>HI>6C=DB7JG<K#A## B>8=6:A7D=C!<;9:GO:C>I=BDG:B:9>6!8=G>HIDE=7:G9>!LDA;" <6C<<>:=A!B6G@:C"8=:;9:G9:JIH8=:EDHILDGA9C:IK#A## <G:<DG;#<GzC9<:CH!9>G:8IDGB6G@:I>C<8DBBJC>86I>DCH 9:G8D86"8DA6<B7=# Nürnberg 4c C7HA;J?D=#B 78OJ@JC; IH;G 6<:C CZjZEg^bZi^bZ .#%%Ä&,#%%J]g <ZhiZjZgiZBVhhZc`db" bjc^`Vi^dc^c'%*%4 '%*%\^WiZh`Z^cZBZY^Zc4 <dd\aZ\giZhBZY^jb4 EZghdcVaBZY^V7dm :^cÓjhhYZg8dbbjc^i^Zh 8dciZciÓ^ZiojhVbbZc Jc^aViZgVaZjcYbjai^aViZgVaZBZY^Zc 8dciZciVahDg\Vc^hVi^dch"AZVY YZg@dbbjc^`Vi^dc Cj io jc \Y Zh hZ c! l Vh j c\ Zh iZ jZ gi 6cVgX]^ZkZghjhDg\Vc^hVi^dc^c YZgY^\^iVaZcLZai '#jckZgW^cYa^X]ZL^g`a^X]`Z^i ^ c Y Z cB ZY ^Z ce Vh h^Z gi Y^Vad\^hX]Z@dbbjc^`Vi^dc CZjZ@dbbjc^`Vi^dchbVg`Zc CZjZBZ^cjc\hW^aYcZg!cZjZ AZVY"BZY^Zc4 @dbbjc^`Vi^dc :?;FC8Å:7ID;K; C7II;DC;:?KC Die Frage, ob es in 50 Jahren überhaupt noch Massenmedien nach heutiger Definition geben wird, lässt sich eindeutig natürlich nicht beantworten. Aber aller Wahrscheinlichkeit nach wird sich in diesem halben Jahrhundert die Medienlandschaft grundlegend verändern. Das Marketing muss sich auf „neue Meinungsbildner und neue Lead-Medien“ einstellen. Google (als Synonym für die neuen Inhalte-Sammler und -Anbieter mit digitalen Geschäftsmodellen) könnte zum „größten Kommunikationsdienstleister“ avancieren. Die Medien werden auf diese Entwicklung mit dem Aufbau neuer oder dem Ausbau bestehender Kommunikationsmarken reagieren, die ihre Wirkung medienneutral entfalten. Die großen Magazine wie „Stern“ („Stern TV“, „Neon“), „Spiegel“ („Kulturspiegel“, „Spiegel online“, „Spiegel TV“) und „Focus“ („Focus Money“, „Focus Schule“) weisen den Weg. Im Raum steht aber auch die Frage, inwieweit in 2050 „gesteuerte Massenkommunikation“ überhaupt noch möglich sein wird. Der Grund: die Digitalisierung der Medien und die damit einherge- Quadr. 1/6 quer ,4c -( %+67H6I O L>GIH8=6; IHDC9:G=:; I 677#)/9>H@JHH>DCHEJC@I:OJBI=:B6 ×@DBBJC>@6I>DCÆ# M&+* N&%. hende Konvergenz, also das Verschmelzen der verschiedenen Mediengattungen. Am Ende der Entwicklung könnte eine „Personal Media Box“ (PMB) stehen, die den digitalisierten Content je nach Einsatzzweck im Wohnzimmer, im Arbeitszimmer oder unterwegs zur Verfügung stellt. Unterschiedlich ausgestaltet, kann sie als Computer, TV oder Mobile Device dienen. Dahinter steckt die Idee des medienneutralen Publizierens – Inhalte werden nur einmal für alle Kanäle und Endgeräte produziert. Dies könnte übrigens zur Ausbildung einer „neuen Primetime von 9.00 bis 17.00 Uhr“ führen. Da die Digitalisierung auch immer Möglichkeiten der Interaktion bietet, sind die entstehenden Facetten der „Dialog-Kommunikation“ genau zu beobachten. Gleiches gilt für die Entwicklung „unilateraler und multilateraler Medien“. Dass Communities, wie sie heute aus dem World Wide Web bekannt sind, noch an Bedeutung gewinnen werden, war unstrittig. Die Frage ist aber, wie weit die Entwicklung gehen wird. Werden am Ende selbstorganisierende Netzwerke entstehen, die sich dem Zugriff des Marketing entziehen? Ausgeschlossen ist es nicht, dass das Marketing ein Kommunika- C7HA;J?D=#B 78LDG@ H=DE CZjZZbdi^dcVaZ 7^cYjc\hlZ\Z 9^hiVcoojb@jc" YZcWZgWgX`Zc BVg`ZVah7ZhiVcYiZ^a YZg9^hiVco^Zgjc\ CVX]]Vai^\`Z^ikdc @dbbjc^`Vi^dc <Zl^ccjc\kdcKZgigVjZc 9db^oaV[[ <gjcY[jc`i^dcZc lZ^iZgZcil^X`Zac CZjZOj\~c\Z ojBVg`Zc \gdZH^X]ilZ^hZ [gBVg`Zc CZjZ>c]VaiZ WZhZioZc BZ]gYZYj`i^kZh hiVii^cYj`i^kZh9Zc`Zc @gV[iYZg>YZci^i~ilZ^iZgZcil^X`Zac >bejahZYjgX]`jaijgZaaZ>YZci^i~i <gjcY[jc`i^dcZc 7Z]Vk^dgVa7gVcY^c\kh#7^cYjc\ lZ^iZgZcil^X`Zac d]cZeZghca#@dciV`i BVg`Z 677*/9>H@JHH>DCHEJC@I: OJBI=:B6×B6G@:Æ# M&'' N&%. tionsmodell für eine digitale Medienwelt mit „anarchistischen“ Tendenzen finden muss. Auf jeden Fall muss es sich damit auseinandersetzen, dass die Menschen sich in virtuellen Communities eine „zweite, unverbindliche Wirklichkeit“ schaffen. Die reale und die virtuelle Identität müssen nicht zwangsläufig übereinstimmen. „Wie kann das Marketing nutzen, was künftig ungesteuert in den Medien passiert?“, war eine der zentralen Fragen zur Zukunft der Medien. Eine Antwort: Um in der neuen Welt bestehen zu können, müssen die Unternehmen noch stärkere Inhalte liefern, die in der Szene und in der Zielgruppe zu einem relevanten Thema werden. Werbeclaims und -botschaften allein werden nicht reichen: „Content ist das Organisations-Lead der Kommunikation.“ C;HAP;JJ;B<{HI C7HA;J?D= Ob es eine gute oder eine schlechte Nachricht für die Hersteller ist, muss sich erst noch zeigen: Sicher waren sich die Teilnehmer des Marketing-Lab jedenfalls, dass der Einzelhandel sein „MarketingKnow-how“ ausbauen wird. Damit einher geht auch in Zukunft der „Erfolg der Handelsmarken“. Die Diskussionsteilnehmer erwarten eine stärkere „Polarisierung“ im Handel, die sich unter anderem in den Positionierungsoptionen „Erlebnis versus Preis“ ausdrückt. Zu erwarten ist, dass die „Serviceorientierung“ des Handels zunimmt und gleichzeitig die „Komplexität“ des Einkaufsprozesses und der Sortimente reduziert wird. Ein weiteres Ergebnis des Marketing-Lab: Die „Konsolidierung“ im Einzelhandel wird weiter voranschreiten. Grundsätzlich stehen die Wertschöpfungsketten in der Konsumgüterindustrie auf dem Prüfstand. Zu rechnen ist mit „Disintermediation“, worunter die Fusion von heute noch nicht absehbaren Kommunikations- und Distributionselementen zu verstehen ist. Einfach gesagt: Die Rollenverteilung zwischen Handel und Industrie verändert sich weiter; und es können neue Elemente und Spieler dazukommen (beispielsweise aus der Logistik). Das Marketing muss darauf achten, seinen „Einfluss zu erhalten“, auch wenn es auf vielen Märkten zu einer „Selbstregulierung“ kommt (etwa durch Selbstverpflichtungen aus vorauseilendem Gehorsam bei drohenden Werbeverboten). Es sollte eine „aktive statt reaktive“ Rolle einnehmen 67H6I O L>GIH8= 6; IHDC9:G=:; I -) %+ Brüsske 4c C7HA;J?D=#B 78OJ@JC; IH;G 6<:C und die Möglichkeit haben, die Zukunft im Sinne von Einflussnahme „selbst zu verändern“. An einer Stelle, so die Runde, habe das Marketing aber nichts verloren: in der „Rechtfertigungsecke“. Nur kurz streiften die Teilnehmer die Marketing-Utopien. Wird es auf Grund der technischen Entwicklung „Marketing auf Knopfdruck“ geben? Werden die Marketers in „20, 30 Jahren jeden Kunden kennen“? Beides würde wohl helfen in der Produktivitäts- und Effizienzdiskussion, der sich das Marketing heute wie in Zukunft ausgesetzt sieht, eine Debatte, die das Marketing besser „aktiv gestalten“ sollte. Um eine „bessere Effizienzmessung“, so ein Urteil, komme das Marketing nicht herum. Unter dem Primat oder dem „Aspekt des Messbarkeit“ könne sich das Marketing verändern. Die Branche müsse an einem neuen „Werte- und Bewertungssystem“ arbeiten und tieferes Wissen über die „rationalen und emotionalen“ Wirkungsfaktoren aufbauen. Für den Mediabereich wurde die Frage aufgeworfen, inwieweit die „Kosten für höhere Effizienz“, hervorgerufen durch intensivere Marktforschung, an die Auftraggeber weitergegeben werden können. Vor einem muss sich das Marketing aber hüten: „Pseudotransparenz“. Für die Forschung wurde angeregt, so genannte DoppelBlind-Versuche durchzuführen, um zu valideren Forschungsergebnissen zu kommen. CViga^X] ist an dem Nachmittag im „Riverloft“ keine Landkarte der Gewissheiten entstanden, aber doch ein Radarschirm mit vielen blinkenden Punkten, die das Marketing im Auge behalten sollte. Einige sind relevanter als andere, die einen sind konkrete Anknüpfungspunkte, die anderen eher Denksportaufgaben. Gemeinsam ergeben sie aber ein Frühwarnsystem, das hilft, für das Marketing den Kurs Richtung Zukunft zu setzen. Es ist eine lohnende Aufgabe für die Marketing-Wissenschaft dafür zu sorgen, dass das „Try and Error“ bei der Eroberung der Zukunft in Grenzen gehalten wird. ° -* %+67H6I O L>GIH8=6; IHDC9:G=:; I >7D:BKD=IEFJ?ED;D Egd[Zhhdg9g#8]g^hi^Vc=dbWjg\!Jc^kZgh^i~iBVcc]Z^b!]VicVX]6WhX]ajhh YZhBVg`Zi^c\"AVWZ^c^\ZoZcigVaZI]ZbZccdX]Z^cbVakZgi^Z[i/ 8JAIJG6A9>K:GH>I N ;hmWhjkd]09^Z`jaijgZaaZK^Za[Vai^cYZg<ZhZaahX]V[il^gY\gZg#9^ZhZ:ci" l^X`ajc\l^g[iolZ^;gV\ZcVj[/<^WiZhoj`c[i^\Z^cZcZjZ\adWVaZ`jaijgZaaZ >YZci^i~i4t]cZach^X]Y^ZcVi^dcVaZc@jaijgZcYVcc^bbZgbZ]g4 <eb][d08jaijgVa9^kZgh^in[]gioj\gZgZg=ZiZgd\Zc^i~i^b:^c`Vj[hkZg]Va" iZc# :h l^gY hX]l^Zg^\Zg! 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