Verblasst, verzerrt, verschwommen

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Verblasst,
verzerrt,
verschwommen
Ursachen,
Ursachen, Diagnose
Diagnose und
und Behandlung
Behandlungder
der
Altersabhängigen
AltersabhängigenMakuladegeneration
Makuladegeneration(AMD)
(AMD)
www.dgk.de
Ein Ratgeber für Patienten und Interessierte
Impressum
Herausgeber: Deutsches Grünes Kreuz e. V.,
Schuhmarkt 4, 35037 Marburg
Autor:
Dr. Ingolf Dürr
Lektorat:
Michael Arndt
Layout & Satz: medialog, Marburg
Bildnachweis: eyeland-design
Druck:
Druckerei Kempkes, Gladenbach
1. Auflage 2006
© VERLAG im KILIAN, Marburg
Inhalt
Einleitung .......................................................................3
Wissenswertes über das menschliche Auge ................4
Die Netzhaut ...............................................................5
Was versteht man unter der Makula? ........................7
Wie äußert sich die Makuladegeneration? ....................8
Wie macht sich eine AMD bemerkbar? ......................9
Risikofaktoren .............................................................. 11
Kann man einer AMD vorbeugen? ............................... 12
Wichtig zu wissen: AMD ist nicht gleich AMD ............. 13
Die trockene AMD ..................................................... 14
Die feuchte AMD ....................................................... 15
Ursachen der AMD....................................................... 16
Was der Augenarzt untersucht.................................... 18
Der Amsler-Gittertest ..............................................20
Was kann man gegen eine AMD tun? ..........................23
Therapie der trockenen AMD ...................................23
Therapie der feuchten AMD .....................................24
Leben mit der Krankheit .............................................30
Hilfsmittel ....................................................................31
Rechtliche Aspekte ......................................................32
Adressen ......................................................................35
Glossar .........................................................................37
1
2
Einleitung
Das Auge ist eines unserer wertvollsten Sinnesorgane.
Über die Augen nehmen wir den größten Teil unserer
Umwelt wahr und ohne sie hätten wir erhebliche Probleme, uns in unserer Umgebung sicher zu bewegen
und zu orientieren.
Dass mit den Lebensjahren auch sehr oft die Sehkraft
nachlässt, gilt gemeinhin als normal. In gewisser Weise stimmt das natürlich, denn auch das Auge altert. So
braucht schon mancher über 40-Jährige zum Lesen
plötzlich eine Brille.
Bestimmte Fehlsichtigkeiten können jedoch ein wichtiger Hinweis auf eine schwere Erkrankung der Augen
sein. Die häufigste Ursache für schwere Einschränkungen des Sehvermögens bei Menschen über 50 Jahren ist die altersabhängige Makuladegeneration, kurz
AMD genannt. Die AMD ist eine chronische Netzhauterkrankung, bei der das zentrale Sehen verloren geht. In
Deutschland schätzt man die Zahl der Betroffenen auf
ca. zwei Millionen. Auch wenn man an einer AMD im eigentlichen Sinne nicht vollständig erblindet, so schränkt
die Krankheit doch das tägliche Leben und die Lebensqualität erheblich ein.
In dem vorliegenden Ratgeber wollen wir Betroffenen
und Interessierten einen ersten Überblick verschaffen,
was man heute über die Ursachen der altersabhängigen
3
Makuladegeneration weiß, wie Augenärzte die Krankheit erkennen können und welche Behandlungsmöglichkeiten vorhanden sind. Die Broschüre kann und soll
jedoch ein ausführliches Beratungsgespräch mit Ihrem
Augenarzt nicht ersetzen. Sie kann Ihnen aber sicherlich
eine Hilfe sein, sich auf dieses Gespräch vorzubereiten.
Denn ein informierter Patient ist der beste Partner des
Arztes.
Wissenswertes über das menschliche Auge
Das menschliche Auge ist ein nahezu kugelförmiges
Sinnesorgan mit einem Gewicht von etwa 7,5 Gramm
und einem Durchmesser von ca. 24 Millimetern. Von außen wird es von der Lederhaut umschlossen, die vorn
in die transparente Hornhaut übergeht. Unterhalb der
Lederhaut liegt die Aderhaut, die das Auge mit Nährstoffen versorgt. Auf der sichtbaren Vorderseite bildet
diese Schicht die Regenbogenhaut, auch Iris genannt,
welche die Pupille umschließt und dem Auge seine Farbe verleiht.
Hinter der Pupille liegt die Linse. Von der Linse verlaufen feine Muskelfasern zu der festen äußeren Haut des
Augapfels, mit denen die Dicke der Linse verändert werden kann. Das ist notwendig, damit sowohl von nahegelegenen als auch von weiter entfernten Gegenständen
ein scharfes Bild auf der Netzhaut entsteht.
4
Gerade Augenmuskeln
Netzhaut (Retina)
Iris
Lederhaut
Aderhaut (Choroidea)
Pupille
Sehnervkopf (Pupille)
Sehnerv
(Fasciculus opticus)
Linse
Hornhaut
Ziliarkörper
(Corpus ciliare)
Stelle des schärfsten
Sehens (Makula lutea)
Das Auge im Querschnitt
Die Netzhaut
Die Netzhaut (Retina) kleidet als innerste Schicht das
Auge aus. In ihr liegen Millionen von lichtempfindlichen
Sehzellen sowie Nervenzellen und Pigmentzellen. Fällt
Licht auf das Auge, bündelt zunächst die Linse den
Lichtstrahl und überträgt ihn auf die Netzhaut. Feinste
Sehzellen registrieren den Reiz und leiten ihn an den
drei bis vier Millimeter dicken Sehnerv weiter, der die
Informationen schließlich an das Sehzentrum im Großhirn übermittelt.
Obwohl nur 0,1 bis 0,5 Millimeter dick, besteht die Netzhaut aus mehreren Schichten. Die äußerste Schicht ist
das retinale Pigmentepithel. Diese stark pigmentierte
5
Schicht wirkt wie ein Lichtschutz nach innen, hat aber
auch noch weitere wichtige Aufgaben. So ist sie unter
anderem verantwortlich für die Nährversorgung der
Netzhaut und den Abtransport von Stoffwechselprodukten. Hier werden auch bestimmte Wachstumsfaktoren gebildet, die bei der Entstehung der Makuladegeneration eine Rolle spielen.
Zentral davon befindet sich die Photorezeptorschicht.
Hier findet man die als Stäbchen und Zapfen bezeichneten Nervenzellen, die für die Umwandlung des einfallenden Lichts in elektrische Impulse verantwortlich
sind. Die Zapfen ermöglichen das Sehen von Farben,
das Erkennen von kleinen Objekten und sind für das
Sehen bei Helligkeit verantwortlich. Die Stäbchen treten vorwiegend nachts in Aktion, weil sie das Sehen bei
schlechter Beleuchtung ermöglichen. Es gibt ungefähr
120 Millionen Stäbchen und 6 Millionen Zapfen im Auge
des Menschen.
Photorezeptorschicht mit Stäbchen
und Zapfen
Retinales Pigmentephitel
Bruch‘sche Membran
Aderhaut (Choriokapillaris)
Aufbau der Netzhaut
6
Netzhaut (Retina)
Linse
Gelber Fleck
(Makula)
Hornhaut
Schichtenaufbau der Netzhaut
Was versteht man unter der Makula?
Die Makula lutea, auch Gelber Fleck genannt, befindet sich
in der Netzhautmitte, in direkter Fortsetzung der gedachten
Linie zwischen Hornhaut und Linsenmitte. Die Makula ist jene Stelle auf der Netzhaut, mit der wir am schärfsten sehen
können. Ihr Durchmesser beträgt nur ca. 3,5 Millimeter. Im
Zentrum der Makula befindet sich die Fovea. Dort sind die
7
Photorezeptoren am dichtesten gepackt. In der Mitte
der Fovea gibt es nur Zapfen, nach außen hin nimmt die
Zahl der Stäbchen zu.
Alle Erkrankungen der Netzhaut sind schmerzfrei, weil
die Netzhaut keine Schmerzfasern besitzt. Es gibt also kein Warnsignal „Schmerz“, das es erlauben würde,
eine Erkrankung der Netzhaut frühzeitig zu erkennen.
Deshalb sollten Veränderungen am Auge beziehungsweise der Sehqualität besonders aufmerksam verfolgt
und laufend durch den Augenarzt kontrolliert werden.
Wie äußert sich die Makuladegeneration?
AMD verursacht keine Schmerzen. Meist ist auch die
Sehschärfe im Anfangsstadium noch recht gut. Ist nur
ein Auge erkrankt, kann das noch gesunde Auge für
einige Zeit auch viele Ausfälle ausgleichen. Letztlich
nimmt man die Erkrankung oft erst dann wahr, wenn
bestimmte Veränderungen im Gesichtsfeld nicht mehr
„übersehbar“ sind.
Frühe Warnzeichen können zum Beispiel sein, wenn bei
nicht ganz optimaler Beleuchtung das Lesen schwieriger
wird oder man beim Übergang vom Hellen ins Dunkle
mehr Zeit für die Anpassung an die Lichtverhältnisse
braucht. Betroffene berichten oft darüber, dass gerade Linien plötzlich krumm oder gebogen erscheinen,
Gesichter verschwimmen und unscharf werden, Buch-
8
staben verschwinden, Farben schwächer werden und in
der Mitte des Blickfeldes ein dunkler Fleck auftaucht,
der immer mehr Platz einnimmt.
Wie macht sich eine AMD bemerkbar?
■
Verschwommenes Sehen
■
Probleme beim Lesen und bei
der Anpassung an Dunkelheit
■
Gerade Linien werden als
Wellenlinien wahrgenommen
■
Die Farben wirken blasser
■
Das Zentrum des Gesichtsfeldes erscheint leer oder als
grauer Fleck
■
Gesichter werden nicht mehr
richtig erkannt
Alltägliche Beschäftigungen wie Lesen, Fernsehen oder
Autofahren, für die man eine möglichst gute Sehschärfe
benötigt, werden nach und nach immer schwieriger oder
gar unmöglich. Am Rande des Gesichtsfeldes bleibt das
Sehvermögen allerdings erhalten, weshalb man auch
im weit fortgeschrittenen Stadium noch Umrisse sehr
9
gut erkennen kann. Eine völlige Erblindung stellt sich
also nicht ein.
Wer eine der oben aufgeführten Veränderungen des
Sehvermögens bei sich bemerkt, sollte baldmöglichst
einen Augenarzt aufsuchen. Ist erst einmal ein Sehverlust eingetreten, kann dieser kaum mehr rückgängig
gemacht werden. Je früher daher eine AMD erkannt
wird, umso besser sind die Aussichten, mit einer geeigneten Therapie das Fortschreiten zu verlangsamen oder
die Krankheit möglicherweise sogar aufzuhalten.
Empfehlung: Wer das 40. Lebensjahr überschritten
hat, sollte jährlich oder wenigstens alle zwei Jahre
seine Augen vom Augenarzt prüfen lassen. Bei über
50-Jährigen sind mindestens jährliche Kontrolluntersuchungen anzuraten. Leider zeigen Umfragen,
dass derzeit nur etwa die Hälfte der Bundesbürger
dieser Empfehlung auch tatsächlich nachkommt.
10
Risikofaktoren
Der unzweifelhaft wichtigste Risikofaktor
für eine AMD ist das Alter. Schon an zweiter Stelle kann man das Rauchen nennen. Untersuchungen haben gezeigt: Wer
mehr als 25 Zigaretten am Tag raucht,
verdoppelt sein Risiko, an AMD zu erkranken. Wenn in der Familie, also zum
Beispiel bei Vater oder Mutter, schon Fälle von AMD auftraten, kann das die Wahrscheinlichkeit für die Kinder leicht erhöhen, ebenfalls an einer AMD zu erkranken. Statistisch betrachtet sind Frauen
etwas mehr gefährdet als Männer. Wer
sich oft und intensiv ungeschützt der
prallen Sonne aussetzt, tut weder seiner
Haut noch seinen Augen etwas Gutes.
Inwieweit die Ernährung bei der AMDErkrankung eine Rolle spielt, wird seit einigen Jahren diskutiert. Wahrscheinlich
kann eine gesunde und ausgewogene
Kost, die reich an Vitaminen und Antioxidantien ist, einen schützenden Effekt
ausüben. Zumindest gibt es einige wissenschaftliche Studien, die darauf hindeuten.
11
Eine ausgewogene, vitaminreiche
Ernährung kann einen schützenden
Effekt bei Netzhauterkrankungen
ausüben.
Da die Behandlungsmöglichkeiten der AMD begrenzt
sind, noch einmal unser eindringlicher Rat:
Ab dem 50. Lebensjahr sollte jeder zur eigenen Sicherheit mindestens jährlich eine Früherkennungsuntersuchung beim Augenarzt vornehmen lassen. Dieser kann
den Augenhintergrund auf Blutungen, Flüssigkeitsansammlungen oder typische Ablagerungen untersuchen.
Wird dabei eine beginnende AMD festgestellt, hat man
mit einer raschen Behandlung die besten Chancen, noch
möglichst viel seines Sehvermögens zu erhalten.
Kann man einer AMD vorbeugen?
Wenn man sich die Risikofaktoren anschaut, wird man
feststellen, dass es einige Punkte gibt, die man durch
sein eigenes Verhalten und seine Lebensweise positiv
beeinflussen und so einer AMD eventuell vorbeugen
kann.
12
■
Man sollte mit dem Rauchen möglichst rasch aufhören.
■
Nützlich kann es sein, die Augen frühzeitig und regelmäßig durch das Tragen von qualitativ guten Sonnenbrillen vor übermäßigem UV-Licht zu schützen.
■
Die ausreichende Versorgung des Körpers mit wichtigen Nährstoffen, Vitaminen und Spurenelementen
sollte durch eine ausgewogene Ernährung mit viel
Obst und Gemüse gewährleistet sein.
Wichtig zu wissen: AMD ist nicht gleich AMD
Erste für den Augenarzt sichtbare Hinweise auf eine
altersabhängige Makuladegeneration sind weißlichgelbe Ablagerungen unter der Netzhaut, so genannte
Drusen. Sie stellen angesammelte Abfallprodukte des
Stoffwechsels dar. Vom Vorhandensein der Drusen bemerkt der Patient selbst meist noch nichts, denn sein
Sehvermögen muss dadurch nicht eingeschränkt sein.
Die Drusen stellen aber einen wichtigen Risikofaktor für
ein weiteres Fortschreiten der Krankheit dar. Dabei unterscheidet man zwei Typen der AMD: die trockene und
die feuchte Form.
13
Die trockene AMD
Mit einem Anteil von ca. 80-85 Prozent ist die trockene
AMD die weitaus häufigere Verlaufsform. Wissenschaftliche Erhebungen haben ergeben, dass ab dem 60. Lebensjahr von 100 Personen ca. 25 % eine trockene AMD
entwickeln. In einem sehr schleichenden Prozess vermehren und vergrößern sich die weißlich-gelben Drusen über viele Jahre oder gar
Jahrzehnte hinweg. Oft verkümmert die Netzhaut in diesen BeTrockene AMD
reichen, mehr und mehr lichtempfindliche Sehzellen in der
Netzhautmitte gehen zugrunde.
Je näher die Drusen an die Stelle des schärfsten Sehens heranrücken, umso schwerwiegender
sind die Einbußen des Sehvermögens. Auch wenn die Krankheit zunächst nur in einem Auge auftreten sollte, besteht eine
hohe Wahrscheinlichkeit, dass
das andere Auge innerhalb weniger Jahre ebenfalls erkranken
wird. Nicht ausgeschlossen werden kann zudem, dass sich aus
einer trockenen AMD im Laufe
der Zeit auch eine feuchte AMD
entwickelt.
14
Die feuchte AMD
Die deutlich größere Gefahr für das Augenlicht geht
von der feuchten AMD aus, denn sie verläuft wesentlich rasanter und aggressiver. Allerdings tritt diese
Form der AMD im Vergleich zur trockenen Form deutlich seltener auf: Die Erkrankungshäufigkeit liegt in
der Altersgruppe ab 60 Jahren bei ca. 5%.
Frühstadium der feuchten AMD
Spätstadium der feuchten AMD
15
Innerhalb recht kurzer Zeit kann es bei der feuchten
AMD zu einem massiven Sehverlust kommen.
Durch krankhafte Veränderungen und Alterungsprozesse in der Netzhaut beginnen bei der feuchten AMD
neue, abnorme Blutgefäße in die Netzhaut zu wachsen.
Blut und Flüssigkeit können austreten und die empfindlichen Sehzellen schädigen.
Ursachen der AMD
Wie die Bezeichnung altersabhängige Makuladegeneration schon andeutet, handelt es sich um eine Erkrankung, die in der Regel erst in fortgeschrittenem Alter
vermehrt auftritt. Die Wahrscheinlichkeit, an AMD zu
erkranken, steigt ab dem 50. Lebensjahr. Im Alter zwischen 70 und 74 Jahren leiden ca. 18 Prozent der Menschen unter einer Form der AMD. Bei den über 85-Jährigen liegt ihr Anteil bereits bei 47 Prozent. Es gibt auch
eine jugendliche (juvenile) Form der Makuladegeneration, auf die wir in dieser Broschüre aber nicht weiter
eingehen wollen.
Die genauen Ursachen der AMD sind noch nicht geklärt.
Man vermutet, dass sich mit zunehmendem Alter mehr
und mehr Drusen (Stoffwechselabfallprodukte) unter
der Netzhaut ablagern. Diese können erste Anzeichen
einer altersabhängigen Makuladegeneration sein.
16
Bei der feuchten Form der AMD sind wild wuchernde
Blutgefäße und Flüssigkeitsansammlungen in der Netzhaut für die Schäden verantwortlich.
Ein wichtiger Auslöser für diese Krankheitsprozesse ist
der vaskuläre endotheliale Wachstumsfaktor VEGF, der
bei der Entstehung der feuchten AMD verstärkt gebildet wird. VEGF ist ein körpereigenes Eiweißmolekül und
wird unter anderem von den Zellen des retinalen Pigmentepithels im Auge produziert. VEGF regt das Wachstum neuer, abnormer Blutgefäße an. Diese Blutgefäße
können undurchlässig werden, so dass Blut und Gefäßflüssigkeit in die Netzhaut austreten können.
Als erste Anzeichen der feuchten AMD nimmt der Betroffene plötzlich gerade Linien als gebogen oder verzerrt wahr. Je größer die geschädigten Bereiche in der
Makula werden, umso stärker wird das Sehvermögen
eingeschränkt.
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Was der Augenarzt untersucht
Eine auffällige Veränderung an der Netzhaut beziehungsweise der Makula kann der Augenarzt schon bei
einer Routineaugenuntersuchung erkennen. Er muss
dann entscheiden, ob diese Veränderungen noch im
normalen Bereich liegen oder eventuell der Verdacht
auf eine Makuladegeneration besteht.
Eine der ersten Untersuchungen ist der Amsler-GitterTest. Der Patient erhält dazu eine Karte mit einem karierten Rechenblattmuster. Während ein Auge abgedeckt wird, muss er sich mit dem anderen auf einen
Punkt in der Mitte des Amsler-Gitters konzentrieren.
Nimmt der Patient die Linien im Gitter als gebogen,
Fundusuntersuchung an der
Spaltlampe
18
wellenförmig, verzerrt oder verschwommen wahr oder fehlen Linien ganz, kann dies den Verdacht
auf eine AMD verstärken. Zur genaueren Abklärung stehen dann
weitere Untersuchungsmethoden
zur Verfügung, möglicherweise
erfolgt dazu eine Überweisung an
einen Spezialisten.
Fluorenszenzangiographie
Bei der Funduskopie wird die Netzhaut mit einem Ophthalmoskop oder einer Spaltlampe betrachtet. Eventuell fertigt der Arzt mit einer speziellen Retinakamera
ein Foto des Augenhintergrundes an.
Die so genannte Fluoreszenzangiographie ist ein weiteres wichtiges Verfahren, um den Verdacht auf AMD abzuklären und die genaue Form der AMD zu bestimmen.
Sie wird oft der Einfachheit wegen als Farbstoff-Untersuchung bezeichnet. Hierbei wird eine geringe Menge
eines Farbstoffs in die Armvene injiziert. Über das Blut
verteilt er sich bis in die Augen. Da der Farbstoff bei Bestrahlung mit einem bestimmten Licht leuchtet, kann
der Augenarzt seinen Weg durch die Blutgefäße des
Augenhintergrundes verfolgen und fotografisch festhalten. Neu gebildete oder undichte Blutgefäße können so
sichtbar gemacht und ihr Ort genau bestimmt werden.
Die Ausdehnung der Netzhautschäden und damit das
Ausmaß der Krankheit lassen sich so besser beurteilen.
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20
Der Amsler-Gitter-Test
1. Halten Sie die Seite mit der Abbildung in Lesedistanz
(ca. 30 bis 40 cm Entfernung). Wenn Sie eine Lesebrille benötigen, benutzen Sie diese.
2. Bedecken Sie Ihr rechtes Auge.
3. Fixieren Sie mit dem linken Auge den Punkt in der
Mitte des Gitters.
4. Wiederholen Sie den Test mit dem anderen Auge.
Beim gesunden Auge sollten die Linien gerade erscheinen und alle Quadrate die gleiche Größe haben.
Wenn Sie verzerrte, verschwommene oder gewellte Linien sehen oder wenn Kästchen fehlen, könnte dies ein
Hinweis auf eine Netzhauterkrankung sein. Wenden Sie
sich dann bitte umgehend an Ihren Augenarzt.
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Oben:
Amsler-Gitter aus Sicht eines gesunden Auges.
Mitte und unten:
Amsler-Gitter aus Sicht eines Patienten mit einer Netzhauterkrankung.
22
Was kann man gegen eine AMD tun?
Da die altersabhängige Makuladegeneration mit den
heute zur Verfügung stehenden Therapien leider nicht
geheilt werden kann, ist das wichtigste Ziel jeder Behandlung, das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen oder aufzuhalten. Anzustreben ist, möglichst
viel des noch verbliebenen Sehvermögens zu erhalten.
Welche medizinischen Behandlungsmethoden dafür
sinnvoll eingesetzt werden können, wird im folgenden
Abschnitt erläutert.
Therapie der trockenen AMD
Wenn Patienten die Diagnose „trockene AMD“ von ihrem
Augenarzt gestellt bekommen, erhalten sie meist auch
die Information, dass die Behandlungsmöglichkeiten
dafür sehr begrenzt sind. Das ist frustrierend, entspricht
jedoch leider mehr oder weniger den Tatsachen.
Ein wenig Hoffnung besteht aber doch. In den USA wurden Studien mit einer Kombination hoch dosierter Vitamine (Vitamin C, Vitamin E, Betacarotin) und Mineralstoffe (Zink, Kupfer) durchgeführt, die zeigten, dass das
Fortschreiten der AMD bei manchen Patienten verzögert
werden konnte. Zurückzuführen ist dieses Resultat sehr
wahrscheinlich auf die antioxidativen Eigenschaften dieser Vitamine, die zum Schutz unserer Körperzellen beitragen. Wie schon im Abschnitt „Vorbeugung“ beschrie-
23
ben, kann eine vitaminreiche Ernährung also durchaus
nützlich sein. Allerdings sind die notwendigen Vitaminmengen sehr hoch, so dass sie allein über die Nahrung
kaum aufgenommen werden können. Entsprechende
Nahrungsergänzungsmittel gibt es aber inzwischen in
großer Auswahl in allen Apotheken. Diese Präparate
enthalten oft zusätzlich noch die beiden Substanzen Lutein und Zeaxanthin. Dabei handelt es sich um spezielle
Carotinoide, von denen man weiß, dass sie natürlicherweise in der Makula in hoher Konzentration vorkommen. Sie wirken dort wie eine Art Lichtfilter und sollen
so einen zusätzlichen schützenden Effekt ausüben.
Ob man selbst von solch einer „Vitamin-Therapie“ profitieren kann, sollte man unbedingt vorher mit seinem
Augenarzt besprechen. Insbesondere Raucher seien an
dieser Stelle gewarnt: Bei ihnen kann eine langandauernde Einnahme von Betacarotin das Lungenkrebs-Risiko erhöhen.
Therapie der feuchten AMD
Charakteristisch für die feuchte AMD ist das Einwachsen neuer, krankhafter Blutgefäße in den Bereich der
Makula und die Ansammlung von Flüssigkeit aus diesen Blutgefäßen unter der Netzhaut. Diese Prozesse zu
unterbinden, ist das Ziel der derzeit gebräuchlichsten
Therapieansätze.
24
Bei der Laserphotokoagulation werden jene Stellen auf
der Netzhaut mit Hilfe eines Laserstrahls verödet, an
denen sich neue, krankhafte Blutgefäße gebildet haben.
Nachteil dieser Methode ist, dass dabei oft auch gesundes Gewebe in Mitleidenschaft gezogen wird und sich
deshalb die Sehfähigkeit verschlechtern kann.
Aus diesem Grund wird die Laserphotokoagulation nur
für die Fälle von AMD angewendet, bei denen die Netzhautschäden nicht genau das Zentrum der Makula betreffen.
Ebenfalls mit Laserlicht arbeitet die Photodynamische
Therapie, kurz PDT genannt. Bei diesem Verfahren wird
dem Patienten zunächst ein spezieller Farbstoff (Verteporfin) in die Armvene injiziert. Über das Blut erreicht
der Farbstoff nach einigen Minuten auch die Augen.
Mittels Laserlicht wird der Farbstoff dort aktiviert. Es
kommt zu einer Entzündungsreaktion im Gewebe, und
die dadurch hervorgerufene Zellzerstörung soll die Bildung neuer Blutgefäße verhindern beziehungsweise
die undichten Stellen an den Blutgefäßen verschließen
(Photothrombose). Um ein befriedigendes Ergebnis zu
erzielen, muss die PDT in der Regel mehrmals im Abstand von ca. drei Monaten wiederholt werden. Gesundes Netzhautgewebe wird dabei nicht beeinträchtigt.
Im Anschluss an die Behandlung muss sich der Patient
aber für ca. zwei Tage vor zu hellem Licht schützen. Als
weitere Nebenwirkungen können Schmerzen und Rötungen in der Haut auftreten. Geeignet ist die PDT nur
25
für bestimmte Formen der feuchten AMD. Ob man dafür
infrage kommt, kann der Augenarzt anhand einer Fluoreszenzangiographie einschätzen.
Wie bereits erwähnt, stellt ein Überangebot des Wachstumsfaktors VEGF (Vaskulärer endothelialer Wachstumsfaktor) eine wichtige Ursache für die Entstehung
der feuchten AMD dar. Es gibt verschiedene Unterformen von VEGF, wobei insbesondere die Unterform VEGF
165 bei der Entstehung der feuchten AMD eine Schlüsselrolle einnimmt.
Einen ganz neuen, aber sehr erfolgversprechenden Behandlungsweg verfolgt man daher seit kurzem mit Medikamenten, durch die dieser Wachstumsfaktor ausgeschaltet werden kann.
Das erste zugelassene Medikament dieser Art ist Macugen (Wirkstoff Pegaptanib). In den USA wird die Macugen-Therapie bereits seit Anfang 2005 mit Erfolg eingesetzt, in Deutschland lässt Macugen seit Mai 2006 viele
Patienten mit feuchter AMD auf Besserung ihrer Situation hoffen.
Mit Macugen ist es erstmalig möglich, die Wirkung von
VEGF 165 gezielt zu blockieren und damit die krankhafte
Neubildung von Blutgefäßen in der Netzhaut zu unterbinden. Auf diese Weise kann das weitere Fortschreiten des Sehverlusts begrenzt und das noch vorhandene
Sehvermögen erhalten oder sogar verbessert werden.
26
Injektion in den Glaskörper
Im Vergleich zur PDT ist die Macugen-Therapie für alle
Unterformen der feuchten AMD zugelassen. Auch hierzu
sollte man sich ausführlich von seinem Augenarzt beraten lassen.
Damit Macugen seine Wirkung voll entfalten kann, muss
das Medikament direkt in das Auge, genauer in den Glaskörper, injiziert werden. Auch wenn dies zunächst befremdlich klingt, handelt es sich um einen weitestgehend
schmerzlosen Eingriff, der ambulant vorgenommen werden kann. Um die volle Wirksamkeit von Macugen zu gewährleisten, muss die Injektion alle sechs Wochen wiederholt werden. Regelmäßige Nachkontrollen durch den
Augenarzt sollten nach dessen Empfehlungen eingehalten werden.
27
Die Therapie mit Macugen wird in der Regel sehr gut
vertragen. Achten muss man insbesondere darauf, dass
durch die Injektion keine Infektion in das Auge getragen
wird. Nicht geeignet ist Macugen daher für Patienten,
bei denen eine Augeninfektion bereits bekannt ist oder
auch nur der Verdacht darauf besteht.
Noch in einem experimentellen Stadium befinden sich
außerdem operative Verfahren wie die Netzhautrotation und die Transplantation von Netzhautzellen. Bei der
erstgenannten Methode wird ein Teil der Netzhaut operativ abgehoben, gedreht und so neu eingepasst, dass
die Makula auf eine andere, noch nicht erkrankte Stelle
auf dem Pigmentepithel zu liegen kommt. Beim zweiten
Verfahren werden Netzhautzellen aus einer nicht von
AMD befallenen Region des Auges in die Makula übertragen in der Hoffnung, dass diese dort anwachsen und
die zerstörten Zellen ersetzen können. Noch liegen nicht
genügend Erfahrungen vor, um die Erfolgsaussichten
beider Verfahren abschließend beurteilen zu können.
Ebenfalls noch in der Entwicklungsphase steht der Einsatz von Kortikosteroiden, mit denen Entzündungsreaktionen im Gewebe verringert und bestimmte Wachstumsfaktoren der Blutgefäße gehemmt werden sollen.
Darüber hinaus hört man immer wieder von alternativen Methoden für die Behandlung der Makuladegenerationen oder Wundermitteln, die Heilung versprechen.
28
Verfahren wie Infusionsbehandlungen, Sauerstoffanreicherungen des Blutes oder Akkupunktur befinden sich meist jenseits der anerkannten naturwissenschaftlichen Erkenntnisse. Hier sollte man
daher höchste Vorsicht walten lassen, die Angebote
sehr kritisch prüfen und sich – wenn überhaupt nur nach Rücksprache mit einem Augenarzt näher
damit befassen.
Der Verlauf der AMD und der Behandlungserfolg
müssen gut kontrolliert werden
Kontrolluntersuchungen sollten mindestens einbis zweimal jährlich erfolgen. Besonders bei einer
bereits bestehenden feuchten Form der AMD sind
engmaschige Kontrollen (alle drei bis vier Monate)
unerlässlich. Jede wahrgenommene Veränderung
der Augenfunktion sollte Anlass für eine neue Untersuchung sein.
Für die Verlaufskontrolle erhalten die Patienten
häufig ein Amsler-Gitter mit nach Hause, mit dem
sie in regelmäßigen Abständen ihr Sehvermögen
testen können. Jedes Auge sollte getrennt geprüft
werden. Das Amsler-Gitter bringt man am besten
an einem Ort an, wo man regelmäßig daran erinnert wird (zum Beispiel am Badezimmer-Spiegel).
29
Leben mit der Krankheit
Wenn das zentrale Sehen ausfällt, wird Lesen, Schreiben, Autofahren oder das Erkennen von Gesichtern
schwierig bis unmöglich. Die altersabhängige Makuladegeneration, insbesondere deren feuchte Form, stellt
für die betroffenen Menschen eine tiefgreifende persönliche, seelische und wirtschaftliche Herausforderung
dar.
Oft verlieren die Patienten ihre Unabhängigkeit und
brauchen Hilfe bei den grundlegenden täglichen Aktivitäten. Angst und Depression können die Folge sein,
ebenso Verletzungen und Knochenbrüche durch Stürze.
Häufige Arztbesuche und die Anschaffung von Sehhilfen
erhöhen die finanzielle Belastung. Dies macht deutlich,
wie sehr die Krankheit die Lebensqualität nachteilig beeinflusst.
Wenn erforderlich sollte man sich psychologische
Unterstützung holen. Sinnvoll ist es auch, die Krankheit nicht zu verbergen, sondern offen damit umzugehen. So kann sich das Umfeld des Betroffenen auf
die Sehbehinderung besser einstellen und leichter
Hilfestellungen geben. Für viele bedeutet es auch
schon eine Erleichterung, sich mit Mitbetroffenen
zum Beispiel in einer Selbsthilfegruppe zu treffen.
Dort können Erfahrungen ausgetauscht und Tipps
weitergegeben werden.
30
Hilfsmittel
Für Patienten, die durch die AMD bereits eine starke
Sehbehinderung erlitten haben, ist die Versorgung mit
Sehhilfen wichtig, um sich mehr Lebensqualität zu erhalten. Zu den wichtigsten Hilfsmitteln gehören:
■
■
■
Vergrößerungsgläser (Bifokalbrillen, Handund Standlupen)
Bildschirm-Lesegeräte, Teleskop- oder
Mikroskopsysteme
Großdruckbücher, Hörbücher
Für die Auswahl von geeigneten Sehhilfen stehen darauf
spezialisierte Augenärzte und Optiker zur Verfügung.
Man sollte sich zunächst von seinem Augenarzt beraten lassen und sich dann an einen Optiker wenden. Dort
können die optimalen Sehhilfen in Ruhe ausprobiert
werden. Im Wesentlichen handelt es sich um optische
und elektronische Hilfsmittel, die den Betroffenen wieder das Lesen oder bestimmte Tätigkeiten ermöglichen
sollen. Das erfordert allerdings Geduld und einen festen
Willen, die gerade zu Beginn erheblichen Schwierigkeiten zu überwinden.
Je geringer die Sehschärfe (Visus) ist, desto stärker
sollte die Vergrößerung sein. Die Tabelle zeigt an einigen Beispielen, bei welcher Sehschärfe welche Hilfsmittel im Nahbereich Verbesserungen bringen können:
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Sehschärfe Vergrößernde Sehhilfe
Vergrößerung
0,2 bis 0,4
Verstärkte Lesebrille
1- bis 2-fach
0,2 bis 0,4
Leseglas (Lupe)
2- bis 4-fach
0,1 bis 0,3
Lupenbrille bzw.
Fernrohr-Lupenbrille
2- bis 12-fach
0,02 bis 0,1 Bildschirm-Lesegerät
5- bis 60-fach
Rechtliche Aspekte
Eine fortgeschrittene Makuladegeneration wirft zwangsläufig auch rechtliche und soziale Fragen auf. Alle diese
Fragen zu beantworten, würde den Rahmen dieser Broschüre sprengen. Wer mehr darüber erfahren möchte,
der sollte sich mit den Selbsthilfeverbänden Pro Retina oder dem Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV) in Verbindung setzen (Adressen im Anhang).
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Empfehlungen für Augenuntersuchungen
Alter
0 bis 2 Jahre
3 bis 5 Jahre
6 bis 19 Jahre
Im Rahmen der regulären Untersuchungen bei Kleinkindern
Bei Kindern zwischen 6 und 8 Monaten
sollte der körperliche und organische
Entwicklungsstand überprüft werden
Im Abstand von ein oder zwei Jahren
im Rahmen der regulären U-Untersuchungen
Untersuchungen nach Bedarf
20 bis 29 Jahre Hier genügt eine Untersuchung
30 bis 39 Jahre Zwei Untersuchungen in diesem Zeitraum
ab 40 Jahren
Alle ein bis zwei Jahre zum Augenarzt
gehen
Was sagt das Behindertenrecht?
§2 Behinderung: (1) „Menschen sind behindert, wenn
ihre körperliche Funktion, geistige Fähigkeit oder seelische Gesundheit mit hoher Wahrscheinlichkeit länger
als sechs Monate von dem für das Lebensalter typischen
Zustand abweichen und daher ihre Teilhabe am Leben in
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der Gesellschaft beeinträchtigt ist. Sie sind von Behinderung bedroht, wenn die Beeinträchtigung zu erwarten
ist.“
Medizinische Klassifikation
„Blindheit und Sehschädigung“
Blindheit bedeutet laut medizinischer Literatur im engeren Sinne angeborenes oder erworbenes völliges
Fehlen des Sehvermögens. Im weiteren Sinne werden
auch starke Sehschwäche oder hochgradige Gesichtsfeldeinschränkung, durch die sich Personen in einer
ihnen nicht vertrauten Umgebung nicht mehr zurecht
finden können, als Blindheit bezeichnet. Von hochgradiger Sehbehinderung wird dann gesprochen, wenn nur
noch ein geringes Rest-Sehvermögen vorhanden ist, bei
der für den Betroffenen zwar eine gewisse Orientierung
auch in fremder Umgebung möglich ist, bei der er jedoch in vielen Lebenssituationen auf fremde Hilfe bzw.
die Anwendung von so genannten Hilfsmitteln angewiesen ist.
34
Adressen von Selbsthilfeorganisationen
Pro Retina Deutschland e. V.
Vaalser Straße 108
52074 Aachen
Tel.: (02 41) 87 00 18
Fax: (02 41) 87 39 61
E-Mail: [email protected]
DBSV-Geschäftsstelle
Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband e. V.
Rungestraße 19
10179 Berlin
Tel.: (0 30) 28 53 87-0
Fax: (0 30) 28 53 87-20
E-Mail: [email protected]
Bundesarbeitsgemeinschaft SELBSTHILFE e. V.
Kirchfeldstraße 149 (Stadtteil: Friedrichstadt)
40215 Düsseldorf
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Fax: (02 11) 3 10 06-48
Initiative Auge e. V.
Im Klostergarten 2
67161 Gönnheim
Tel.: (0 63 22) 98 82 83
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SHG PXE
Selbsthilffegruppe für PXE –Erkrankte Deutschlands
1999 e. V.
Bismarckweg 21
57258 Freudenberg
Tel.: (0 27 34) 43 78 22
Fax: (0 27 34) 43 78 23
E-Mail: [email protected]
Weitere Informationen finden Sie im Internet
unter www.feuchte-amd.de
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Glossar
Altersabhängige Makuladegeneration (AMD):
Zur Sehstörung oder Erblindung führende degenerative
Veränderung der Makula mit zwei Ausprägungsformen,
der trockenen AMD (atrophisch) und der feuchten AMD
(exsudativ, neovaskulär).
Amsler-Gitter:
Das Amsler-Gitter ist die Abbildung eines Quadrats mit
darin eingezeichneten Gitternetzlinien, das für Sehtests
herangezogen wird. Personen mit AMD nehmen bei Fixierung des Quadratmittelpunkts u. a. eine Verzerrung
der Gitternetzlinien wahr.
Bruch’sche-Membran:
Die Bruch’sche-Membran ist die innere Grenzschicht
der Aderhaut, deren wesentliche Aufgabe in der Vermittlung des Nährstofftransports zwischen der retinalen Pigmentepithel und der darunter liegenden Aderhaut besteht.
Drusen:
Drusen sind gelblich-weiße, rundliche Ablagerungen
unter der Netzhaut
Fluoreszenzangiographie (FLA):
Die FLA ist eine Möglichkeit, Gefäße des Augenhintergrunds nach Kontrastmittelgabe (Fluoreszein) darzu-
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stellen. Die FLA stellt eine wichtige Methode zur Diagnose der feuchten AMD dar.
Intravitreale Injektion:
Dabei handelt es sich um eine Injektion in den Glaskörper des Auges.
Makula:
Die Makula (gelber Fleck) ist der Punkt des schärfsten
Sehens, da an dieser Stelle auf der Netzhaut besonders
viele Sehzellen angesiedelt sind. Sie liegt in etwa in der
Netzhautmitte. Bei einer Schädigung der Makula kann
das Auge nicht mehr fixieren und Tätigkeiten wie Lesen,
Fernsehen oder Gesichter erkennen werden unmöglich.
Photodynamische Therapie (PDT):
Bei der PDT wird den Patienten intravenös ein lichtaktivierbarer Farbstoff injiziert, der sich vorrangig in krankhaften Gefäßmembranen der Netzhaut anreichert. Dort
wird er mit Licht niedriger Energie bestrahlt, wodurch
die Substanz aktiviert und die Gefäße durch photochemische Thrombosierung verschlossen werden.
Retinale Pigmentepithel (RPE):
Die äußerste Schicht der Netzhaut. Sie ist unter anderem verantwortlich für die Nährversorgung der Netzhaut und den Abtransport von Stoffwechselprodukten.
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Laserphotokoagulation:
Diese Behandlung wird im Falle der AMD eingesetzt, um
Gefäße zu veröden, die aus der Aderhaut unter die Netzhaut eingewachsen sind. An den Stellen, an denen der
Laser eingesetzt wird, werden die Sehzellen zerstört und
es entsteht Narbengewebe. Aus diesem Grund ist die
Lasertherapie nur außerhalb der Stelle des schärfsten
Sehens möglich.
Vaskulärer endothelialer Wachstumsfaktor (VEGF):
VEGF ist ein körpereigenes Eiweißmolekül und wird unter anderem von den Zellen des retinalen Pigmentepithels im Auge gebildet. VEGF regt das Wachstum neuer,
abnormer Blutgefäße an.
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Verblasst,
verzerrt,
verschwommen
Ursachen,
Ursachen, Diagnose
Diagnose und
und Behandlung
Behandlungder
der
Altersabhängigen
AltersabhängigenMakuladegeneration
Makuladegeneration(AMD)
(AMD)
www.dgk.de
Ein Ratgeber für Patienten und Interessierte
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