Krebs - die häufigste Todesursache in der EU Krebs ist die häufigste Todesursache in der EU. Für 26,3 % aller Todesfälle war Krebs verantwortlich und 1,281 Millionen Menschen starben daran. Österreich lag dabei mit einem Wert von 26,4 % an Todesfällen im EU-Schnitt. Den Spitzenplatz in der Todesliste der Krebsarten nimmt der Lungenkrebs ein, der für 20,8 % aller krebsbedingten Toten verantwortlich zeichnete. Der Dickdarmkrebs lag mit 11,9 % auf Platz 2, gefolgt vom Brustkrebs (7,2 %), dem Bauchspeicheldrüsen- (6,1 %) sowie dem Prostatakrebs (5,7 %). Allerdings trifft der Prostatakrebs naturgemäß nur Männer, bei denen er für 10,2 % aller Krebstodesfälle verantwortlich zeichnet. Österreich belegt in internationalen Vergleichen seit Jahren regelmäßig vorderste Ränge, wenn es um die Versorgung von Krebspatienten insgesamt geht. In Österreich erkranken pro Jahr derzeit 38.000 Menschen an Krebs. Es gibt rund 20.000 Todesfälle. Definition Als Krebs bezeichnet man krankhafte Veränderungen von Zellen. Sie führen dazu, dass sich Krebszellen häufiger und schneller teilen als gesunde Zellen. Sie vermehren sich unkontrolliert, sodass ein Verband aus entarteten Zellen entsteht. Diese bösartigen (malignen) Neubildungen wachsen in benachbartes gesundes Gewebe ein und zerstören dieses. Sie wandern von ihrem Ursprungsort aus über das Blut oder das Gefäßsystem (Lymphsystem) in andere Organe und vermehren sich dort als Tochtergeschwulste, sogenannte Metastasen. Grundsätzlich unterscheiden Mediziner zwei Gruppen bösartiger Neubildungen: • feste bzw. harte Tumoren (solide Tumoren) • bösartige Hämoblastosen entstehen aus den Zellbestandteilen des Bluts und der blutbildenden Organe. Zu einer Hämoblastose zählt zum Beispiel die Leukämie. Gutartige Tumoren Der Begriff “Tumor” wird in der Fachsprache für alle Arten von Schwellungen verwendet. Ein Tumor muss demnach nicht zwangsläufig Krebs bedeuten. Vielmehr kann der Tumor auch gutartig (benigne) sein. Gutartige Neubildungen bestehen aus Zellen, die den normalen Zellen ähneln und keine Tochtergeschwulste (Metastasen) bilden. Bösartige (maligne) Tumoren hingegen durchdringen das umgebende Gewebe, streuen in den Körper und erzeugen damit Metastasen. Zu den gutartigen Tumoren zählen: • Muttermale • Fettgeschwulste (Lipome) • Gefäßgeschwulste (Hämangiome) • Muskelzellgeschwulste (Myome). Ursachen Krebs kann viele Auslöser haben. Die Ursachen, die letztendlich zu einer Krebserkrankung führen, sind bis heute jedoch nicht vollständig geklärt. Man kennt allerdings mehrere Risikofaktoren, welche die Entstehung von bösartigen Geschwulsten (Tumoren) begünstigen. Krebs kann genetische Ursachen haben und/oder ist durch bestimmte Lebensweisen zu erklären. Mögliche Krebs-Ursachen beziehungsweise Risikofaktoren können sein: • genetische Veranlagung • Rauchen, das zum Beispiel das Risiko für Lungenkrebs und Krebs der Atemwege erhöht • unausgewogene Ernährung (z.B. wenig Obst, Gemüse und Ballaststoffe, viel rotes Fleisch, übermäßiger Alkoholkonsum), die Krebs im Magen-Darm-Trakt fördern kann • Infektionen (z.B. Hepatitis B oder eine Infektion mit humanen Papillomviren) • Umweltgifte • ionisierende Strahlung (Radon, Röntgen, Strahlenunfälle an Kernkraftwerken etc.) • intensive UV-Strahlung Gutartige Neubildungen können allerdings ebenfalls zu Komplikationen führen. Symptome Im Frühstadium bereiten die meisten Formen von Krebs oft keine oder nur leichte Symptome. Es gibt jedoch eine Reihe von Warnzeichen, die auf Krebs hinweisen können und die der Arzt bei längerem Bestehen auf jeden Fall abklären sollte. Diese Warnzeichen bedeuten noch lange nicht, dass tatsächlich Krebs vorliegt. Vielmehr handelt es sich um Beschwerden, die auch im Rahmen anderer Erkrankungen auftreten können oder denen keine Krankheit zugrunde liegt. Halten die Symptome jedoch länger an, sollte man sich vorsichtshalber untersuchen lassen. Mögliche Krebs-Symptome sind zum Beispiel: • Veränderungen der Haut (Warzen, Muttermale) • anhaltender Husten oder Heiserkeit, blutiger Auswurf beim Husten • anhaltende Schluck-, Magen-, Darmoder Verdauungsbeschwerden • Blut im Stuhl • tastbare Knoten oder Verdickungen unter der Haut sowie in Brust und Hoden • ungewöhnliche Monatsblutungen oder Ausfluss • nicht oder schlecht heilende Wunden und Geschwüre • Blut im Urin, Störungen und Schmerzen beim Wasserlassen • Schmerzen ungeklärter Herkunft • anhaltende Appetitlosigkeit und unerklärlicher Gewichtsverlust • Blässe und Blutarmut, ständige Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Leistungsabfall Im Zweifelsfall sollte man bei derartigen Beschwerden immer einen Arzt aufsuchen – je früher Krebs entdeckt wird, desto größer ist auch die Chance auf Heilung. Diagnose Um bei Verdacht auf Krebs eine eindeutige Diagnose stellen zu können, muss der Arzt den Patienten gründlich untersuchen. Erste Hinweise auf eine mögliche Krebserkrankung liefern die geschilderten Symptome, die Krankheitsgeschichte sowie Lebensumstände und Lebensgewohnheiten der Person (Anamnese) und die klinische Untersuchung. Therapie Um bei Personen mit Krebs eine optimale Therapie durchführen zu können, muss die bösartige Geschwulst genauer untersucht werden. Denn den Krebs gibt es nicht: Jeder Tumor ist anders, und der Krankheitsverlauf unterscheidet sich von Mensch zu Mensch. Die Krebstherapie muss auf jeden Patienten individuell abgestimmt werden. Sobald bekannt ist, um welche Art von Tumor es sich handelt und wie schnell er sich ausgebreitet hat, kann der Arzt die optimale Krebstherapie festlegen. Prinzipiell sind die Behandlungsmöglichkeiten sehr vielfältig – zu den bekanntesten Therapien bei Krebs zählen jedoch: Operation - Chemotherapie - Strahlentherapie - Hormontherapie - Immunbehandlung - zielgerichtete Krebstherapie.