Reale und monetäre Außenwirtschaft WS 2012 / 2013 6. Übungsblatt Skalenerträge und unvollständiger Wettbewerb 1) Skalenerträge Betrachten Sie den Markt für Fahrräder. Jeder Hersteller produziert mit konstanten Grenzkosten von 300€ pro Stück und hat Fixkosten i.H.v. 2.500.000€. a) Wie groß sind die Durchschnittskosten pro Rad bei 5000 produzierten Fahrrädern? Wie groß bei 50.000 gefertigten Rädern? b) Liegen hier interne oder externe Skaleneffekte vor? Welche Probleme ergeben sich für die Annahme vollständigen Wettbewerbs? Was bedeutet dies unter Wohlfahrtsgesichtspunkten? c) Was spricht für die Konzentration der Produktion, was dagegen? Inwiefern kann Marktintegration über Ländergrenzen hinweg dieses Dilemma entschärfen? 2) Monopolistischer Wettbewerb Um den letzten Punkt formal zu untersuchen, gehen Sie davon aus, das der Fahrradmarkt von monopolistischem Wettbewerb geprägt ist; jeder Hersteller sieht sich einer Nachfrage für sein Produkt gegenüber und maximiert seinen Gewinn durch die Wahl von . Dabei bezeichnet n die Anzahl der Produzenten und den Durchschnittspreis der Konkurrenten. Die Marktgröße ist konstant. a) Zeigen Sie dass und interpretieren Sie die Bestimmungsgleichung für . b) Gehen Sie von den in 1) genannten Produktionskosten aus und bestimmen Sie das symmetrische Marktgleichgewicht (n,P). Leiten Sie dafür in Abhängigkeit von n sowohl die Durchschnittskosten als auch den aus individueller Herstellersicht gewinnmaximierenden Preis her. Weshalb gleichen sich Preis und Durchschnittskosten an? c) Betrachten Sie nun zwei Länder, die Fahrräder unter den oben analysierten Bedingungen herstellen und konsumieren. Die Marktgröße Z beträgt in Land A 250.000, in Land B 1.440.000. Berechnen Sie für jedes Land den Gleichgewichtspreis und die Anzahl der Produzenten die sich im Marktgleichgewicht ohne Außenhandel einstellen. d) Wiederholen Sie ihre Berechnung für einen integrierten Markt der Größe Z=1.690.000. Worin bestehen in diesem Fall die Vorteile des Freihandels? 3) Dumping Betrachten Sie einen Hersteller der im Inland eine marktbeherrschende Stellung einnimmt und sich einer Nachfrage nach seinen Gütern gegenüber sieht. Q bezeichnet dabei die abgesetzte Menge, P den verlangten Preis. Die Produktionskosten sind gegeben als . a) Gehen Sie davon aus dass der Hersteller seinen Gewinn maximiert und berechnen Sie die im Inland abgesetzte Gütermenge. Zu welchem Preis wird dieser Output verkauft? Berechnen Sie den Gewinn des Herstellers. Gehen Sie nun davon aus, dass der Hersteller die Möglichkeit hat seine Produkte auch im Ausland zu verkaufen. Die Nachfrage dort ist durch gegeben. b) Berechnen Sie jeweils die in In- und Ausland abgesetzten Mengen sowie die zugehörigen Preise und . c) Wie verändert sich der Gewinn des Produzenten, wie die Konsumentenrente im Inland in Folge des Dumpings? 4) Externe Skaleneffekte Betrachten Sie das in der Vorlesung erwähnte Beispiel zweier uhrenproduzierender Länder. Kosten pro Uhr Schweiz Thailand Produktionsmenge a) sein? Was könnten Gründe für externe Skaleneffekte in der Uhrenproduktion b) Welches Land sollte sich auf die Uhrenproduktion spezialisieren? Inwiefern weisen Spezialisierung und damit die Handelsströme eine Pfadabhängigkeit auf? c) Gehen Sie von einer Situation aus, in der sich die Schweiz auf Uhrenproduktion spezialisiert hat. Inwiefern könnten sich die Thailand durch die Verhängung von Importzöllen oder ein Importverbot Schweizer Uhren besser stellen? Was muss hierbei mit Blick auf die Marktgröße Thailands gelten?