Referat zum Thema: Skeptizismus und Rechtfertigung Ausgearbeitet von Ann-Christiné Ulka und Carmen Voß Tag der Präsentation: 20.06.2009 Kurs: Philosophie Referatsthema: Skeptizismus und Rechtfertigung Lehrer: Herr Westensee Gliederung 1. Einleitung 1.1 Hinführung zum Thema 1.2 Die Abgrenzung zu anderen Themenbereichen 2. Die Fallstudie 10 3. Die Form der Skepsis 3.1 Die Definition des Zweifels 3.2 Die Definition der Skepsis 3.3 Die Skepsis in der Antike 3.3.1 Sokrates und sein Leben 3.3.2 Sokrates und der Lógos 4. Die Skepsis nach Descartes 4.1 Descartes und sein Leben 4.2 Descartes Ansichten zur Skepsis 5. Die partielle Skepsis 20 5.1 Das Traumargument nach Descartes 6. Der Totale Zweifel 6.1 Der Wiederspruch in sich selbst 6.2 Das Gehirn im Tank 6.3 Die Differenz zwischen Wissen und Gewissheit 7. Die Form der Rechtfertigung 7.1 Die Gründe und die Ursachen der Rechtfertigung 7.2 Der Kreislauf der Überzeugung 8. Unsere persönliche Meinung zu der Skepsis und der Rechtfertigung Gruppenmitglieder: Ann-Christiné Ulka und Carmen Voß Seite 2 von 19 Kurs: Philosophie Referatsthema: Skeptizismus und Rechtfertigung Lehrer: Herr Westensee 1. Einleitung 30 1.1 Hinführung zum Thema Wir wollen euch heute etwas über die Skepsis und die Rechtfertigung erzählen. Wir haben uns für dieses Thema entschieden, weil uns interessierte, was Skepsis bedeutet und was der Begriff Rechtfertigung in sich birgt. 1.2 Die Abgrenzung zu anderen Themenbereichen Da wir das Thema für sehr umfangreich halten, haben wir uns darauf geeinigt, dass wir nur zwei Philosophen betrachten. Darüber hinaus habe wir die Formen der Skepsis und der Rechtfertigung näher analysiert. 40 2. Die Fallstudie Hugo arbeitet in einem Tierheim. Jede Woche kommen neue verwahrloste Tiere hinzu. Hugo hat sich den verwahrlosten Tieren angenommen und versorgt sie sehr gut. Den meisten seiner Schützlinge geht es schon nach wenigen Wochen besser. Da die Tiere schon älter sind, glaubt Hugo nicht mehr daran, das seine Schützlinge noch ein gutes neues zu Hause finden. Denn die meisten Leute die Tiere aus einem Tierheim holen nehmen statt älteren Tieren eher Welpen. Hugo nimmt sich eine Woche Urlaub, als er zurück kommt fehlen fünf seiner Schützlinge. Er erkundigt sich bei dem Chef nach ihnen. Dieser sagt ihm, das alle fünf ein schönes neues zu Hause gefunden hätten. Im ersten Moment freut Hugo sich über diese Nachricht. Im Verlauf des Tages denkt Hugo an seine fünf Schützlinge. Nach langem 50 Nachdenken bezweifelt Hugo das die alten Tiere ein neues zu Hause bezogen haben. Er geht wieder zum Chef und fragt nach den Schutzverträgen. Der Chef zögert und meint das er Hugo diese nicht zur Einsicht aushändigen darf. Hugo ist sich nun ziemlich sicher das seine Schützlinge ermordet wurden. Da sie dem Tierheim zu viel Arbeit und Kosten beschert haben. Er ruft beim Tierarzt an und fragt diesen ob seine Schützlinge kürzlich bei ihm eingeschläfert worden wären. Der Tierarzt bestätigt Hugos Verdacht. 3. Die Form der Skepsis 3.1 Die Definition des Zweifels 60 Der Mensch hat nur ein Verhältnis zur Wahrheit wenn er immer zweifelt. Die Wissenschaft vom Menschen sieht einen Unterschied vom Tier zum Menschen in der Art, wie er seine Umwelt und sich kritisch betrachtet. Er befindet sich durch seine Zweifel in einem ständigen Lernprozess. Sokrates war der erste Mensch, der mit Hilfe seiner kritischen Fragen andere Menschen in Verlegenheit brachte. Er war der erste der an dem was Gewiss war zweifelte. Gruppenmitglieder: Ann-Christiné Ulka und Carmen Voß Seite 3 von 19 Kurs: Philosophie Referatsthema: Skeptizismus und Rechtfertigung Lehrer: Herr Westensee 3.2 Die Definition der Skepsis Das Wort Skepsis kommt vom griechischen Wort sképtomai. Dies bedeutet, dass ich prüfend umher sehe. Der Zweifel ist also nicht der einzige Grund zur Skepsis. Wer skeptisch ist, ist 70 als erstes vorsichtig. Er nimmt nichts als gültig an, bevor er es nicht geprüft hat und sich anschließend heraus stellt, dass es gültig ist. Die Skepsis beschreibt den Zweifel an den Sinneswahrnehmungen, Denkgewohnheiten und politische Wertvorstellungen eines Menschen. Ein Skeptiker ist ein zur Skepsis neigender Mensch. Also ein Mensch der an vielem oder an allem auf der Welt zweifelt. 3.3 Die Skepsis in der Antike Die philosophischen Skeptiker sind der Meinung, dass die Wahrheit eines Urteils nicht auf anhieb zu erkennen ist. Die Skeptiker der Antike verstanden unter der Wahrheit eine Relation zweier Bezugspunkte. Ein Skeptiker denkt, dass jeder Mensch in seinen Urteilen 80 einen Gegenstand so beschreibt, wie dieser, unabhängig von den Vorstellungen des Menschen, geschaffen wurde. Die Antike Skepsis wird auf den Unterschied von Sein und Schein zurückgeführt. 3.3.1 Sokrates und sein Leben Die Frage von Sein und Schein hat Sokrates sich auch gestellt. Sokrates war ein Philosoph in der Antike. Er lebte im Zeitraum zwischen 469 vor Christus bis 399 vor Christus. Er lebte in Athen. Sokrates wurde zum Tode verurteilt, weil einige seiner Schüler nach einem Krieg im Jahre 404 vor Christus, sich gegen eine Demokratie aussprachen und dafür eingetreten waren. Nachdem die Demokraten wieder Macht 90 besaßen, wurde Sokrates als antidemokratisch und somit als gefährlich eingestuft und angeklagt. Darüber hinaus hatte Sokrates aufgrund seiner Weltanschauung einige Feinde. Darüber hinaus warf er einigen Politikern vor, dass sie von der Politik keine Ahnung hätten. Nach seinem Todesurteil hatte Sokrates die Möglichkeit von seinen Freunden befreit zu werden, doch Aufgrund seiner Ideale zog er es vor sein Todesurteil zu akzeptieren. Er wollte nicht davor wegzulaufen. Sokrates vertrat die Ansichten seiner Philosophie bis zum Tode. Gruppenmitglieder: Ann-Christiné Ulka und Carmen Voß Seite 4 von 19 Kurs: Philosophie Referatsthema: Skeptizismus und Rechtfertigung Lehrer: Herr Westensee Sokrates: Quelle zu dem Bild von Sokrates: http://palscience.com/wp-content/uploads/2009/05/socrates.jpg Gruppenmitglieder: Ann-Christiné Ulka und Carmen Voß Seite 5 von 19 Kurs: Philosophie Referatsthema: Skeptizismus und Rechtfertigung Lehrer: Herr Westensee 100 3.3.2 Sokrates und der Lógos Der Kern in Sokrates Philosophie, war die Suche nach dem Guten, der Tugend und somit schließlich auch nach der Glückseligkeit. Sokrates begann an den Selbstverständlichkeiten der Welt zu zweifeln, als er eine Inschrift des Orakels zu Delphi las. Sie besagte: „Erkenne dich Selbst.“ In Griechenland, glaubten die Menschen früher, dass etwas nur Tugend besitzt oder tauglich ist, wenn es richtig eingesetzt wird. Die Tugend verbirgt sich in der Seele der Menschen. Sokrates hatte es sich zur Aufgabe gemacht, durch gezielte Fragen die Tugend und somit die Seele eines Menschen zum Vorschein zu bringen. Er ging wie folgt vor: 110 Als erstes stellt er seinem Gesprächspartner eine Frage. Dieser antwortete mit dem, was er glaubt über diese Sache zu wissen. Sokrates entdeckt die Antwort als Scheinwissen und widerlegte sie. Daraufhin merkte der Gesprächspartner, dass er über ein falsches Wissen verfügt und begann sich für seine Unwissenheit zu schämen. Sokrates war der Meinung, dass jeder Mensch seinen Lógos, seine Vernunft im Gespräch allein finden kann. Nachdem er dies geschafft hat, konnte er auch allein zur Selbsterkenntnis kommen. Sokrates wollte die Menschen dazu bringen aus eigener Kraft zur richtigen Erkenntnis zu kommen. Er verstand unter der richtigen Erkenntnis, dass alles tugendhafte auch gleichzeitig das richtige sei. Eine andere Auffassung könnte gegen den Lógos, nämlich die Vernunft nicht bestehen können. Sokrates wollte den Menschen nur dabei helfen die Erkenntnis zu entdecken. Er wollte sie 120 ihnen nicht vorschreiben wie es einige andere Philosophen getan hatten. Die Menschen, die zur richtigen Erkenntnis gelangt sind, sollten nun auch richtig handeln können, so war es von Sokrates gedacht. Er ist der Meinung, dass die Menschen die keine Erkenntnis über richtig und falsch besitzen, nur aufgrund von Unwissenheit schlechte Dinge begehen würden. Sokrates sagte den Menschen in der Antike nach, dass ihr gesamtes Wissen auf naiven Vorurteilen beruht habe. 4. Die Skepsis nach Descartes 4.1 Descartes und sein Leben René Descartes wurde im Jahre 1596 in Touraine einer historische Provinz in Frankreich als 130 Landedelmann geboren. Er beschäftigte sich mit der Mathematik, Psychologie, Methodologie, Metaphysik, der Erkenntnistheorie und der Naturphilosophie wie der Physik. In dem relativ freiheitlichen Holland verbrachte er die meiste Zeit seines Lebens. Zu Beginn des Jahres 1650 ging Descartes nach Stockholm um dort der Einladung der Königin Christine von Schweden nachzukommen. Dort starb René Descartes an einer Lungenentzündung. Gruppenmitglieder: Ann-Christiné Ulka und Carmen Voß Seite 6 von 19 Kurs: Philosophie Referatsthema: Skeptizismus und Rechtfertigung Lehrer: Herr Westensee Descartes Quelle zu dem Bild von Descartes: 140 http://faculty.uml.edu/enelson/images/Descartes.jpg Gruppenmitglieder: Ann-Christiné Ulka und Carmen Voß Seite 7 von 19 Kurs: Philosophie Referatsthema: Skeptizismus und Rechtfertigung Lehrer: Herr Westensee 4.2 Descartes Ansichten zur Skepsis René Descartes Skepsis verlief so, das nichts als gesicherte Erkenntnis gelten durfte, wenn auch nur ein minimaler Zweifel davon ausging. Sein Zweifel ging so weit, das er sogar Gott als ein Betrüger darstellte. Gott wurde nicht mehr als Quelle der Wahrheit, sondern als Betrüger gesehen. Descartes sieht alles für wahr an, was man nicht anzweifeln kann. Er versuchte die Begriffe Klarheit und Deutlichkeit als Begriffe die uns nicht trügen mögen, durch den Beweis der Existenz Gottes darzulegen. Descartes meint, das die Existenz Gottes 150 einer Phantasievorstellung entsprungen ist, die ein Geist aus sich selbst gewonnen hat. Die Mathematik hingegen ist klar und deutlich, an ihr ist der Verstand beteiligt und daher ist sie gewiss. Nach Descartes geht der methodische Zweifel vom Verstand aus und ist nur ein Ausgangspunkt seiner Philosophie. Descartes kürzte den Zweifel in vier Phasen. Wenn eine Person diese vier Stufen erkannt hat gab es keine Gewissheit mehr. Die erste Stufe besagt, das Anschauungen ein Objekt richtig präsentieren. Jede Wahrnehmung kann sich hinterher als Täuschung erweisen. In der zweiten Stufe wird bezweifelt, das die Anschauung eines Objektes überhaupt auf dieses Objekt ausgerichtet ist, denn Halluzinationen könnten auch erst im nachhinein als 160 diese erkannt werden. In der dritten Stufe wird bezweifelt, das ein Begriff ein Objekt richtig repräsentiert. Die vierte Stufe dient zu der Bezweiflung das ein Begriff überhaupt zu einem Objekt gehört. 5. Die Partielle Skepsis Die Partielle Skepsis kann nicht durch die selbe Art und Weise wie der Totale Zweifel aus dem Weg geschafft werden. Für die Partielle Skepsis gibt es mehrere berühmte Beispiele, ich möchte euch nun eines von Descartes darlegen, das berühmte Traumargument. 170 5.1 Das Traumargument nach Descartes In diesem Argument setzt Descartes voraus, dass eine bewusste Episode im Schlaf mit einer bewussten Episode im Wachzustand identisch sein könnte. Denn ob ich schlafe oder wache, kann ich nicht durch sichere Merkmale voneinander unterscheiden. Beispiel: 1. Wenn ich weiß, dass ich gerade einen Referat halte, dann weiß ich auch, dass ich jetzt im Bett liege und bloß träume, dass ich gerade ein Referat halte. 2. Ich weiß jetzt nicht, ob ich gerade träume oder nicht. Konklusion aus 2.: Ich weiß also nicht, dass ich gerade ein Referat halte. Gruppenmitglieder: Ann-Christiné Ulka und Carmen Voß Seite 8 von 19 Kurs: Philosophie Referatsthema: Skeptizismus und Rechtfertigung Lehrer: Herr Westensee Fazit: 180 Das erste Beispiel ist nachvollziehbar. Also ist es das zweite Beispiel, dass zur skeptischen Konklusion führt. Damit ich weiß, dass ich jetzt nicht träume, müsste ich mich für ein Kriterium festlegen, das es mir ermöglicht, einen Traum von der Wirklichkeit zu unterscheiden. Doch ich kann ein solches Kriterium nicht besitzen, denn sobald ich denke, ein verwendbares Kriterium zu besitzen, könnte es sein, dass ich nur träume, dass ich ein verwendbares Kriterium besitze. Aus diesem Grund weiß ich jetzt nicht, ob ich träume oder wach bin. Also könnte alles was wir für die Wirklichkeit halten nur ein Traum sein. 6. Der Totale Zweifel Ein totaler Zweifel, zeichnet sich dadurch aus, dass ein Mensch seinem eigenen Urteil nicht 190 vertrauen kann, oder keinen Ausweg mehr weiß. 6.1 Der Wiederspruch in sich selbst Die Philosophie gerät öfters in solche Fälle, wie zum Beispiel auch bei folgendem Problem: (Auszug aus Erkenntnistheorie zur Einführung von Herbert Schnäbelbauch) „Wissen ist wahre gerechtfertigte Überzeugung. Wer daran zweifelt, daß es Überzeugungen geben kann, die wahr und gerechtfertigt sind, kann nicht angeben, was er als eine seinen Zweifel entkräftende Behauptung zu akzeptieren bereit wäre, denn eine solche Behauptung müßte ja genau mit dem Anspruch auf Wahrheit und Rechtfertigung auftreten, der grundsätzlich bezweifelt wurde.“ 200 Hier entsteht ein Widerspruch in der Argumentation. Denn was ich zu erst bezweifle, kann ich anschließend nicht annehmen, um das Bezweifelte für Wahr anzuerkennen. Daraus folgt: Wahre, gerechtfertigte Überzeugung Widerspruch: Falsche Argumentation 210 Wird in Zweifel gezogen Antwort muss wahr und gerechtfertigt sein Gruppenmitglieder: Ann-Christiné Ulka und Carmen Voß Seite 9 von 19 Kurs: Philosophie Referatsthema: Skeptizismus und Rechtfertigung Lehrer: Herr Westensee Ein Totaler Zweifel, zeichnet sich dadurch aus, dass er durch sich selbst auch jede Möglichkeit der Begrenzung ausschließt. Er wird also durch sich selbst widerlegt. Eine Frage auf die es anfänglich keine Antwort gibt, kann daher zu den Fragen des Totalen Zweifels gehören. 220 6.2 Das Gehirn im Tank Es gäbe zum Beispiel auch die Möglichkeit, dass wir alle nur Gehirne in einem großen Tank sind und uns durch elektrische Impulse vermittelt wird, dass wir in einer realen Welt leben. In diesem Bild wird uns vermittelt, dass wir in der realen Welt gerade ein Eis essen. Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Gehirn_im_Tank Allerdings ist es eine irreale Welt wie auch in dem Film „The Matrix“. Auf diesem Bild sieht man einen Ausschnitt aus diesem Film. Es wird gezeigt, wie Menschen in einem 230 tankähnlichem Gefäß liegen. Sie werden durch einen Schlauch ernährt und ihr Gehirn ist durch elektrische Impulse an eine irreale Welt gekoppelt. Gruppenmitglieder: Ann-Christiné Ulka und Carmen Voß Seite 10 von 19 Kurs: Philosophie Referatsthema: Skeptizismus und Rechtfertigung Lehrer: Herr Westensee Gruppenmitglieder: Ann-Christiné Ulka und Carmen Voß Seite 11 von 19 Kurs: Philosophie Referatsthema: Skeptizismus und Rechtfertigung Lehrer: Herr Westensee Quelle von dem Bild aus dem Film „The Matrix“: http://www.youtube.com/watch?v=4UfYMVW7ii0&feature=PlayList&p=76C36CBB54689FEB &index=3 6.3 Die Differenz zwischen Wissen und Gewissheit Es gibt ein weiteres Argument gegen die Totale Skepsis. Nämlich die Differenz zwischen Wissen und Gewissheit. Descartes versuchte mit Hilfe des methodischen Zweifels nach Gewissheit der Wahrheit zu suchen. Nach Kant geht die Methode der Skepsis auf Gewissheit zurück. Gewissheit ist jedoch nichts anderes als ein subjektiver Zustand. Im subjektiven Zustand haben wir keinen Grund etwas in Zweifel zu ziehen, was wir nicht schon wissen. Wissen und Gewissheit muss man nicht in Bezug zueinander sehen. Es gab immer wieder Gewissheiten die sich später als falsch oder Illusionen herausstellten. Wie zum Beispiel, dass die Erde rund und keine Scheibe ist. Etwas zu Wissen meinen bedeutet nicht, dass die Kriterien der Rechtfertigung bereits erfüllt sein müssen. Es liegt keine Gewissheit vor, wenn man sich über die Gewissheit im klaren ist, jedoch nebenbei mit der Ungewissheit rechnet. Beispiel: Sandra hat einen Kater und meint sich Gewiss zu sein, dass dieser sie mag. Im inneren weiß sie jedoch, dass es auch sein kann, dass er ihre Mutter mag und nicht sie und daher immer wieder nach Hause kommt. 7. Die Form der Rechtfertigung Die Rechtfertigung ist ein gebrauchter philosophischer Begriff der eine Begründung benötigt. Im engeren Sinne ist die Rechtfertigung eine Begründung von praktischen Orientierungen, insbesondere von Handlungsregeln. Die Rechtfertigung handelt von einer Beziehung zwischen dem Rechtfertiger und dem was gerechtfertigt wird. Wir beschäftigen uns mit der Situation, das nur Überzeugungen als Rechtfertiger von Überzeugungen behandelt werden. Die Rechtfertigung einer Überzeugung ist relativ zu Personen und Zeitpunkten aber variiert auch mit ihnen. Es hat zum Beispiel mal eine Zeit gegeben, in der alle Menschen daran geglaubt haben, das die Erde eine Scheibe ist. Alles sprach dafür und nur wenig bis gar nichts dagegen. So war es undenkbar, das die Erde die Form einer Kugel haben könnte. Heutzutage ist es genau andersherum. Nun ist der Einwand möglich, das es falsch ist, das die Erde eine Scheibe ist. Wie konnte man die Überzeugung, das die Erde ein Scheibe ist rechtfertigen? Es ist möglich diese Überzeugung, Gruppenmitglieder: Ann-Christiné Ulka und Carmen Voß Seite 12 von 19 Kurs: Philosophie Referatsthema: Skeptizismus und Rechtfertigung Lehrer: Herr Westensee dass die Erde eine Scheibe sei zu rechtfertigen, denn die Wahrheit und die Rechtfertigung sind nicht das selbe. Die Rechtfertigung hat mit einer Überzeugung und ihrem Verhältnis zu anderen Überzeugungen zu tun, während die Wahrheit mit dem Verhältnis zu der Überzeugung zur Welt zu tun hat. Es ist möglich, das man eine falsche Meinung hat, die man aber sehr gut begründen kann. Die Rechtfertigung ist relativ auf andere Überzeugungen, wobei es nicht davon abhängig ist, ob die gemeinten Überzeugungen wahr oder falsch sind. 7.1 Die Gründe und die Ursachen der Rechtfertigung Bei der Situation, das eine Überzeugung die andere Überzeugung rechtfertigt, müssen diese Überzeugungen von der selben Person stammen. Wenn Silke und Jürgen beide glauben das es nächste Woche nicht schneit, aber nur Silke einen guten Grund dafür nennen kann, nämlich das es sehr heiß werden soll, dann ist Jürgens Überzeugung ungerechtfertigt. Es ist wichtig, das eine Person den Grund für seine Überzeugung selbst kennt. Es ist nicht ausreichend, wenn jemand anders einen Grund für die Überzeugung hat. Eine Überzeugung kann durch mehrere Annahmen gestützt werden. Beispiel: Wenn Carmens Überzeugung, das es morgen regnet, gerechtfertigt ist, dann hat Carmen eine oder mehrere andere Überzeugungen, nämlich, das es übermorgen hagelt und in einer Woche stürmt, welche die Überzeugung das es morgen regnet stützen. Das bedeutet, wenn eine Person von etwas Überzeugt ist wird diese Überzeugung von anderen Überzeugungen gestützt. Die Stütze ist ein wesentliches Element der Rechtfertigungsbeziehung. Also betrachten wir folgendes Beispiel: Elke glaubt, dass Rennpferd Nummer 7 bald gewinnen wird. Das sieht sie an den Leistungsdaten im Programmheft, welche dafür sprechen, dass dieses Pferd bald einen Sieg erringen wird. Elke hat also zwei Überzeugungen, erstens , dass das Pferd gewinnen wird und zweitens dass das Programmheft einen voraussichtlichen Sieg von Rennpferd Nummer 7 angibt. Elke muss jedoch bewusst sein, dass die eine Überzeugung ( dass das Programmheft den voraussichtlichen Sieg angibt) die andere Überzeugung (dass das Rennpferd Nummer 7 gewinnt) stützt. Gruppenmitglieder: Ann-Christiné Ulka und Carmen Voß Seite 13 von 19 Kurs: Philosophie Referatsthema: Skeptizismus und Rechtfertigung Lehrer: Herr Westensee Jetzt könnten wir sagen: wenn Elkes Überzeugung, das Rennpferd Nummer 7 gewinnt, gerechtfertigt ist, dann hat Elke eine oder mehrere andere Überzeugungen ( dass das Programmheft einen voraussichtlichen Sieg von Rennpferd Nummer 7 angibt) die die Überzeugung (das Rennpferd Nummer 7 gewinnt) stützen und Elke ist diese Stützungsbeziehung klar. Hierbei ist es wichtig, dass die Überzeugungen von Elke begründet und nicht nur bloße Meinungen sind. 7.2 Der Kreislauf der Überzeugung Es ergibt sich ein Kreislauf. Dieser Kreislauf sagt aus, dass eine Überzeugung durch andere Überzeugungen gestützt wird. Durch viele kleine Überzeugungen entsteht eine große Überzeugung die durch die kleinen Überzeugungen gerechtfertigt wird. Aus dieser großen Überzeugung setzten sich wiederum kleinere Überzeugungen ab, die wiederum zu einer großen Überzeugung führen, die wieder gerechtfertigt wird. So setzt sich der Kreislauf fort. Gruppenmitglieder: Ann-Christiné Ulka und Carmen Voß Seite 14 von 19 Kurs: Philosophie Referatsthema: Skeptizismus und Rechtfertigung Lehrer: Herr Westensee Kreislauf Nummer 1.: Überzeugung Überzeugung Überzeugung rechtfertigt Überzeugung rechtfertigt Überzeugung Überzeugung Überzeugung Gruppenmitglieder: Ann-Christiné Ulka und Carmen Voß Seite 15 von 19 Kurs: Philosophie Referatsthema: Skeptizismus und Rechtfertigung Lehrer: Herr Westensee Kreislauf Nummer 2. Beispiel: Viele verschiedene Vogelarten Viele verschiedene Insekten Viele verschiedene Säugetiere rechtfertigt Die Natur ist vielseitig rechtfertigt Gras ist grün Einige Blumen sind gelb Einige Bäume sind sehr hoch Gruppenmitglieder: Ann-Christiné Ulka und Carmen Voß Seite 16 von 19 Kurs: Philosophie Referatsthema: Skeptizismus und Rechtfertigung Lehrer: Herr Westensee Wenn eine Person eine Überzeugung besitzt die gerechtfertigt ist, dann sind die Gründe dieser Überzeugung gleichzeitig auch ihre Ursachen. Ich bin der Überzeugung das die Natur vielseitig ist, ich begründe es durch die Überzeugung, das Gras grün ist, einige Blumen gelb und einige Bäume hoch sind, dadurch rechtfertige ich meine Überzeugung. Diese Gründe sind gleichzeitig die Ursachen meiner Überzeugung, nämlich, dass die Natur vielseitig ist. Wichtig ist das jede Person allein zu ihrer Überzeugung gelangt und nicht durch den Einfluss anderer Personen, Sachen oder durch Sinneseindrücke. Die rechtfertigende Überzeugung verursacht die gerechtfertigte Überzeugung. Das heißt auch, das die erste Überzeugung für das erhalten bleiben der zweiten Überzeugung in Form einer gewissen Zeit verantwortlich ist. Es kann jedoch auch passieren, das eine Person an einer gerechtfertigten Überzeugung festhält, aber nicht an dem Rechtfertiger. Zum Beispiel kann Elke immer noch fest davon überzeugt sein, das Rennpferd Nummer 7 gewinnt, aber den Grund vergessen haben. Das heißt aber nicht, das die Person ihre gerechtfertigte Überzeugung für ihre Rechtfertigung verliert. Denn Elke kann weiterhin wissen, das sie gute Gründe hatte das Rennpferd Nummer 7 als Gewinner einzustufen. Nun ist es so, das anstatt des ursprünglichen Rechtfertigers ein neuer Rechtfertiger zur Stelle ist, in diesem Fall, dass Elke weiß, dass sie gute Gründe hatte Rennpferd Nummer 7 als Gewinner einzustufen und diese Gründe auch einmal darlegen konnte. Es kann aber auch sein, das neue Anschauungen die alten Anschauungen ablösen, zum Beispiel, sieht Elke das Rennpferd Nummer 7 nun als Gewinner, weil es das letzte Rennen gewonnen hat. Wichtig ist hierbei jedoch das eine Überzeugung immer von einer anderen Überzeugung gerechtfertigt wird. Es ist nicht wichtig ob es immer die gleiche Überzeugung ist oder eine andere. Es darf aber auf keinen Fall passieren, das der ursprüngliche Rechtfertiger verloren geht und kein neuer Rechtfertiger zur Stelle ist. 8. Unsere persönliche Meinung zu der Skepsis und der Rechtfertigung Durch unsere Ausarbeitung haben wir erkannt, dass der Zweifel und die Skepsis nicht das selbe sind, wovon wir vor unserem Referat ausgegangen sind. Wir könnten uns denken, das es einigen Personen genauso geht. Wir haben auch festgestellt, dass es bei der Gruppenmitglieder: Ann-Christiné Ulka und Carmen Voß Seite 17 von 19 Kurs: Philosophie Referatsthema: Skeptizismus und Rechtfertigung Lehrer: Herr Westensee Rechtfertigung einen Kreislauf zwischen Überzeugung und Rechtfertigung geben muss, da eine Überzeugung durch weiter Überzeugungen gerechtfertigt wird und somit auch gestützt. Gruppenmitglieder: Ann-Christiné Ulka und Carmen Voß Seite 18 von 19 Kurs: Philosophie Referatsthema: Skeptizismus und Rechtfertigung Lehrer: Herr Westensee Quellenverzeichnis Bücher: DER GROSSE CORON Klassiker des philosophischen Denkens 1 von dtv Erkenntnistheorie von Peter Baumann 2. Auflage Grundprobleme der Erkenntnistheorie von Gottfried Gabriel Lexikon für junge Erwachsene von Prof. Dr. Hans-Dieter Bastian Abteilung: Religion, Gesellschaft und Politik Erkenntnistheorie zur Einführung von Herbert Schnäbelbauch Internet: http://www.descartes-cogito-ergo-sum.de/seite-2.html http://www.textlog.de/35506.html http://209.85.129.132/search?q=cache:Mc9hf7fpRBQJ:referateguru.heim.at/Sokrates. htm+sokrates+1%C3%B3gos&CD07&hl=de&cp=clnk&gl=de http://www.phillex.de/skepsis3.htm Bilder: http://de.wikipedia.org/wiki/Gehirn_im_Tank http://www.youtube.com/watch?v=4UfYMVW7ii0&feature=PlayList&p=76C36CBB546 89FEB&index=3 http://palscience.com/wp-content/uploads/2009/05/socrates.jpg http://faculty.uml.edu/enelson/images/Descartes.jpg Gruppenmitglieder: Ann-Christiné Ulka und Carmen Voß Seite 19 von 19