Die Antike Skepsis

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Referat zum
Thema:
Skeptizismus
und
Rechtfertigung
Ausgearbeitet von
Ann-Christiné Ulka und Carmen Voß
Tag der Präsentation: 20.06.2009
Kurs: Philosophie
Referatsthema: Skeptizismus und Rechtfertigung
Lehrer: Herr Westensee
Gliederung
1. Einleitung
1.1 Hinführung zum Thema
1.2 Die Abgrenzung zu anderen Themenbereichen
2. Die Fallstudie
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3. Die Form der Skepsis
3.1 Die Definition des Zweifels
3.2 Die Definition der Skepsis
3.3 Die Skepsis in der Antike
3.3.1
Sokrates und sein Leben
3.3.2
Sokrates und der Lógos
4. Die Skepsis nach Descartes
4.1 Descartes und sein Leben
4.2 Descartes Ansichten zur Skepsis
5. Die partielle Skepsis
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5.1 Das Traumargument nach Descartes
6.
Der Totale Zweifel
6.1 Der Wiederspruch in sich selbst
6.2 Das Gehirn im Tank
6.3 Die Differenz zwischen Wissen und Gewissheit
7. Die Form der Rechtfertigung
7.1 Die Gründe und die Ursachen der Rechtfertigung
7.2 Der Kreislauf der Überzeugung
8. Unsere persönliche Meinung zu der Skepsis und der Rechtfertigung
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1. Einleitung
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1.1 Hinführung zum Thema
Wir wollen euch heute etwas über die Skepsis und die Rechtfertigung erzählen. Wir haben
uns für dieses Thema entschieden, weil uns interessierte, was Skepsis bedeutet und was der
Begriff Rechtfertigung in sich birgt.
1.2 Die Abgrenzung zu anderen Themenbereichen
Da wir das Thema für sehr umfangreich halten, haben wir uns darauf geeinigt, dass wir nur
zwei Philosophen betrachten. Darüber hinaus habe wir die Formen der Skepsis und der
Rechtfertigung näher analysiert.
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2. Die Fallstudie
Hugo arbeitet in einem Tierheim. Jede Woche kommen neue verwahrloste Tiere hinzu. Hugo
hat sich den verwahrlosten Tieren angenommen und versorgt sie sehr gut. Den meisten
seiner Schützlinge geht es schon nach wenigen Wochen besser. Da die Tiere schon älter
sind, glaubt Hugo nicht mehr daran, das seine Schützlinge noch ein gutes neues zu Hause
finden. Denn die meisten Leute die Tiere aus einem Tierheim holen nehmen statt älteren
Tieren eher Welpen. Hugo nimmt sich eine Woche Urlaub, als er zurück kommt fehlen fünf
seiner Schützlinge. Er erkundigt sich bei dem Chef nach ihnen. Dieser sagt ihm, das alle fünf
ein schönes neues zu Hause gefunden hätten. Im ersten Moment freut Hugo sich über diese
Nachricht. Im Verlauf des Tages denkt Hugo an seine fünf Schützlinge. Nach langem
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Nachdenken bezweifelt Hugo das die alten Tiere ein neues zu Hause bezogen haben. Er
geht wieder zum Chef und fragt nach den Schutzverträgen. Der Chef zögert und meint das
er Hugo diese nicht zur Einsicht aushändigen darf. Hugo ist sich nun ziemlich sicher das
seine Schützlinge ermordet wurden. Da sie dem Tierheim zu viel Arbeit und Kosten beschert
haben. Er ruft beim Tierarzt an und fragt diesen ob seine Schützlinge kürzlich bei ihm
eingeschläfert worden wären. Der Tierarzt bestätigt Hugos Verdacht.
3. Die Form der Skepsis
3.1 Die Definition des Zweifels
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Der Mensch hat nur ein Verhältnis zur Wahrheit wenn er immer zweifelt. Die Wissenschaft
vom Menschen sieht einen Unterschied vom Tier zum Menschen in der Art, wie er seine
Umwelt und sich kritisch betrachtet. Er befindet sich durch seine Zweifel in einem ständigen
Lernprozess. Sokrates war der erste Mensch, der mit Hilfe seiner kritischen Fragen andere
Menschen in Verlegenheit brachte. Er war der erste der an dem was Gewiss war zweifelte.
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3.2 Die Definition der Skepsis
Das Wort Skepsis kommt vom griechischen Wort sképtomai. Dies bedeutet, dass ich prüfend
umher sehe. Der Zweifel ist also nicht der einzige Grund zur Skepsis. Wer skeptisch ist, ist
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als erstes vorsichtig. Er nimmt nichts als gültig an, bevor er es nicht geprüft hat und sich
anschließend heraus stellt, dass es gültig ist. Die Skepsis beschreibt den Zweifel an den
Sinneswahrnehmungen, Denkgewohnheiten und politische Wertvorstellungen eines
Menschen. Ein Skeptiker ist ein zur Skepsis neigender Mensch. Also ein Mensch der an
vielem oder an allem auf der Welt zweifelt.
3.3 Die Skepsis in der Antike
Die philosophischen Skeptiker sind der Meinung, dass die Wahrheit eines Urteils nicht auf
anhieb zu erkennen ist. Die Skeptiker der Antike verstanden unter der Wahrheit eine
Relation zweier Bezugspunkte. Ein Skeptiker denkt, dass jeder Mensch in seinen Urteilen
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einen Gegenstand so beschreibt, wie dieser, unabhängig von den Vorstellungen des
Menschen, geschaffen wurde. Die Antike Skepsis wird auf den Unterschied von Sein und
Schein zurückgeführt.
3.3.1 Sokrates und sein Leben
Die Frage von Sein und Schein hat Sokrates sich auch gestellt.
Sokrates war ein Philosoph in der Antike. Er lebte im Zeitraum zwischen 469 vor Christus bis
399 vor Christus. Er lebte in Athen. Sokrates wurde zum Tode verurteilt, weil einige seiner
Schüler nach einem Krieg im Jahre 404 vor Christus, sich gegen eine Demokratie
aussprachen und dafür eingetreten waren. Nachdem die Demokraten wieder Macht
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besaßen, wurde Sokrates als antidemokratisch und somit als gefährlich eingestuft und
angeklagt. Darüber hinaus hatte Sokrates aufgrund seiner Weltanschauung einige Feinde.
Darüber hinaus warf er einigen Politikern vor, dass sie von der Politik keine Ahnung hätten.
Nach seinem Todesurteil hatte Sokrates die Möglichkeit von seinen Freunden befreit zu
werden, doch Aufgrund seiner Ideale zog er es vor sein Todesurteil zu akzeptieren. Er wollte
nicht davor wegzulaufen. Sokrates vertrat die Ansichten seiner Philosophie bis zum Tode.
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Sokrates:
Quelle zu dem Bild von Sokrates:
http://palscience.com/wp-content/uploads/2009/05/socrates.jpg
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3.3.2 Sokrates und der Lógos
Der Kern in Sokrates Philosophie, war die Suche nach dem Guten, der Tugend und somit
schließlich auch nach der Glückseligkeit. Sokrates begann an den Selbstverständlichkeiten
der Welt zu zweifeln, als er eine Inschrift des Orakels zu Delphi las. Sie besagte: „Erkenne
dich Selbst.“ In Griechenland, glaubten die Menschen früher, dass etwas nur Tugend besitzt
oder tauglich ist, wenn es richtig eingesetzt wird. Die Tugend verbirgt sich in der Seele der
Menschen. Sokrates hatte es sich zur Aufgabe gemacht, durch gezielte Fragen die Tugend
und somit die Seele eines Menschen zum Vorschein zu bringen. Er ging wie folgt vor:
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Als erstes stellt er seinem Gesprächspartner eine Frage. Dieser antwortete mit dem, was er
glaubt über diese Sache zu wissen. Sokrates entdeckt die Antwort als Scheinwissen und
widerlegte sie. Daraufhin merkte der Gesprächspartner, dass er über ein falsches Wissen
verfügt und begann sich für seine Unwissenheit zu schämen. Sokrates war der Meinung,
dass jeder Mensch seinen Lógos, seine Vernunft im Gespräch allein finden kann. Nachdem
er dies geschafft hat, konnte er auch allein zur Selbsterkenntnis kommen. Sokrates wollte die
Menschen dazu bringen aus eigener Kraft zur richtigen Erkenntnis zu kommen. Er verstand
unter der richtigen Erkenntnis, dass alles tugendhafte auch gleichzeitig das richtige sei. Eine
andere Auffassung könnte gegen den Lógos, nämlich die Vernunft nicht bestehen können.
Sokrates wollte den Menschen nur dabei helfen die Erkenntnis zu entdecken. Er wollte sie
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ihnen nicht vorschreiben wie es einige andere Philosophen getan hatten. Die Menschen, die
zur richtigen Erkenntnis gelangt sind, sollten nun auch richtig handeln können, so war es von
Sokrates gedacht. Er ist der Meinung, dass die Menschen die keine Erkenntnis über richtig
und falsch besitzen, nur aufgrund von Unwissenheit schlechte Dinge begehen würden.
Sokrates sagte den Menschen in der Antike nach, dass ihr gesamtes Wissen auf naiven
Vorurteilen beruht habe.
4. Die Skepsis nach Descartes
4.1 Descartes und sein Leben
René Descartes wurde im Jahre 1596 in Touraine einer historische Provinz in Frankreich als
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Landedelmann geboren. Er beschäftigte sich mit der Mathematik, Psychologie,
Methodologie, Metaphysik, der Erkenntnistheorie und der Naturphilosophie wie der Physik.
In dem relativ freiheitlichen Holland verbrachte er die meiste Zeit seines Lebens. Zu Beginn
des Jahres 1650 ging Descartes nach Stockholm um dort der Einladung der Königin
Christine von Schweden nachzukommen. Dort starb René Descartes an einer
Lungenentzündung.
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Descartes
Quelle zu dem Bild von Descartes:
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http://faculty.uml.edu/enelson/images/Descartes.jpg
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4.2 Descartes Ansichten zur Skepsis
René Descartes Skepsis verlief so, das nichts als gesicherte Erkenntnis gelten durfte, wenn
auch nur ein minimaler Zweifel davon ausging. Sein Zweifel ging so weit, das er sogar Gott
als ein Betrüger darstellte. Gott wurde nicht mehr als Quelle der Wahrheit, sondern als
Betrüger gesehen. Descartes sieht alles für wahr an, was man nicht anzweifeln kann. Er
versuchte die Begriffe Klarheit und Deutlichkeit als Begriffe die uns nicht trügen mögen,
durch den Beweis der Existenz Gottes darzulegen. Descartes meint, das die Existenz Gottes
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einer Phantasievorstellung entsprungen ist, die ein Geist aus sich selbst gewonnen hat. Die
Mathematik hingegen ist klar und deutlich, an ihr ist der Verstand beteiligt und daher ist sie
gewiss. Nach Descartes geht der methodische Zweifel vom Verstand aus und ist nur ein
Ausgangspunkt seiner Philosophie.
Descartes kürzte den Zweifel in vier Phasen. Wenn eine Person diese vier Stufen erkannt
hat gab es keine Gewissheit mehr.
Die erste Stufe besagt, das Anschauungen ein Objekt richtig präsentieren. Jede
Wahrnehmung kann sich hinterher als Täuschung erweisen.
In der zweiten Stufe wird bezweifelt, das die Anschauung eines Objektes überhaupt auf
dieses Objekt ausgerichtet ist, denn Halluzinationen könnten auch erst im nachhinein als
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diese erkannt werden.
In der dritten Stufe wird bezweifelt, das ein Begriff ein Objekt richtig repräsentiert.
Die vierte Stufe dient zu der Bezweiflung das ein Begriff überhaupt zu einem Objekt gehört.
5. Die Partielle Skepsis
Die Partielle Skepsis kann nicht durch die selbe Art und Weise wie der Totale Zweifel aus
dem Weg geschafft werden. Für die Partielle Skepsis gibt es mehrere berühmte Beispiele,
ich möchte euch nun eines von Descartes darlegen, das berühmte Traumargument.
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5.1 Das Traumargument nach Descartes
In diesem Argument setzt Descartes voraus, dass eine bewusste Episode im Schlaf mit einer
bewussten Episode im Wachzustand identisch sein könnte. Denn ob ich schlafe oder wache,
kann ich nicht durch sichere Merkmale voneinander unterscheiden.
Beispiel:
1. Wenn ich weiß, dass ich gerade einen Referat halte, dann weiß ich auch, dass ich jetzt im
Bett liege und bloß träume, dass ich gerade ein Referat halte.
2. Ich weiß jetzt nicht, ob ich gerade träume oder nicht.
Konklusion aus 2.: Ich weiß also nicht, dass ich gerade ein Referat halte.
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Fazit:
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Das erste Beispiel ist nachvollziehbar. Also ist es das zweite Beispiel, dass zur skeptischen
Konklusion führt. Damit ich weiß, dass ich jetzt nicht träume, müsste ich mich für ein
Kriterium festlegen, das es mir ermöglicht, einen Traum von der Wirklichkeit zu
unterscheiden. Doch ich kann ein solches Kriterium nicht besitzen, denn sobald ich denke,
ein verwendbares Kriterium zu besitzen, könnte es sein, dass ich nur träume, dass ich ein
verwendbares Kriterium besitze. Aus diesem Grund weiß ich jetzt nicht, ob ich träume oder
wach bin. Also könnte alles was wir für die Wirklichkeit halten nur ein Traum sein.
6. Der Totale Zweifel
Ein totaler Zweifel, zeichnet sich dadurch aus, dass ein Mensch seinem eigenen Urteil nicht
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vertrauen kann, oder keinen Ausweg mehr weiß.
6.1 Der Wiederspruch in sich selbst
Die Philosophie gerät öfters in solche Fälle, wie zum Beispiel auch bei folgendem Problem:
(Auszug aus Erkenntnistheorie zur Einführung von Herbert Schnäbelbauch)
„Wissen ist wahre gerechtfertigte Überzeugung. Wer daran zweifelt, daß es Überzeugungen
geben kann, die wahr und gerechtfertigt sind, kann nicht angeben, was er als eine seinen
Zweifel entkräftende Behauptung zu akzeptieren bereit wäre, denn eine solche Behauptung
müßte ja genau mit dem Anspruch auf Wahrheit und Rechtfertigung auftreten, der
grundsätzlich bezweifelt wurde.“
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Hier entsteht ein Widerspruch in der Argumentation. Denn was ich zu erst bezweifle, kann
ich anschließend nicht annehmen, um das Bezweifelte für Wahr anzuerkennen.
Daraus folgt:
Wahre, gerechtfertigte
Überzeugung
Widerspruch:
Falsche
Argumentation
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Wird in Zweifel
gezogen
Antwort muss wahr und
gerechtfertigt sein
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Ein Totaler Zweifel, zeichnet sich dadurch aus, dass er durch sich selbst auch jede
Möglichkeit der Begrenzung ausschließt. Er wird also durch sich selbst widerlegt.
Eine Frage auf die es anfänglich keine Antwort gibt, kann daher zu den Fragen des Totalen
Zweifels gehören.
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6.2 Das Gehirn im Tank
Es gäbe zum Beispiel auch die Möglichkeit, dass wir alle nur Gehirne in einem großen Tank
sind und uns durch elektrische Impulse vermittelt wird, dass wir in einer realen Welt leben. In
diesem Bild wird uns vermittelt, dass wir in der realen Welt gerade ein Eis essen.
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Gehirn_im_Tank
Allerdings ist es eine irreale Welt wie auch in dem Film „The Matrix“. Auf diesem Bild sieht
man einen Ausschnitt aus diesem Film. Es wird gezeigt, wie Menschen in einem
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tankähnlichem Gefäß liegen. Sie werden durch einen Schlauch ernährt und ihr Gehirn ist
durch elektrische Impulse an eine irreale Welt gekoppelt.
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Quelle von dem Bild aus dem Film „The Matrix“:
http://www.youtube.com/watch?v=4UfYMVW7ii0&feature=PlayList&p=76C36CBB54689FEB
&index=3
6.3 Die Differenz zwischen Wissen und Gewissheit
Es gibt ein weiteres Argument gegen die Totale Skepsis. Nämlich die Differenz zwischen
Wissen und Gewissheit. Descartes versuchte mit Hilfe des methodischen Zweifels nach
Gewissheit der Wahrheit zu suchen. Nach Kant geht die Methode der Skepsis auf
Gewissheit zurück. Gewissheit ist jedoch nichts anderes als ein subjektiver Zustand. Im
subjektiven Zustand haben wir keinen Grund etwas in Zweifel zu ziehen, was wir nicht schon
wissen.
Wissen und Gewissheit muss man nicht in Bezug zueinander sehen. Es gab immer wieder
Gewissheiten die sich später als falsch oder Illusionen herausstellten. Wie zum Beispiel,
dass die Erde rund und keine Scheibe ist. Etwas zu Wissen meinen bedeutet nicht, dass die
Kriterien der Rechtfertigung bereits erfüllt sein müssen.
Es liegt keine Gewissheit vor, wenn man sich über die Gewissheit im klaren ist, jedoch
nebenbei mit der Ungewissheit rechnet.
Beispiel: Sandra hat einen Kater und meint sich Gewiss zu sein, dass dieser sie mag. Im
inneren weiß sie jedoch, dass es auch sein kann, dass er ihre Mutter mag und nicht sie und
daher immer wieder nach Hause kommt.
7. Die Form der Rechtfertigung
Die Rechtfertigung ist ein gebrauchter philosophischer Begriff der eine Begründung benötigt.
Im engeren Sinne ist die Rechtfertigung eine Begründung von praktischen Orientierungen,
insbesondere von Handlungsregeln.
Die Rechtfertigung handelt von einer Beziehung zwischen dem Rechtfertiger und dem was
gerechtfertigt wird. Wir beschäftigen uns mit der Situation, das nur Überzeugungen als
Rechtfertiger von Überzeugungen behandelt werden. Die Rechtfertigung einer Überzeugung
ist relativ zu Personen und Zeitpunkten aber variiert auch mit ihnen. Es hat zum Beispiel mal
eine Zeit gegeben, in der alle Menschen daran geglaubt haben, das die Erde eine Scheibe
ist. Alles sprach dafür und nur wenig bis gar nichts dagegen. So war es undenkbar, das die
Erde die Form einer Kugel haben könnte. Heutzutage ist es genau andersherum. Nun ist der
Einwand möglich, das es falsch ist, das die Erde eine Scheibe ist. Wie konnte man die
Überzeugung, das die Erde ein Scheibe ist rechtfertigen? Es ist möglich diese Überzeugung,
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dass die Erde eine Scheibe sei zu rechtfertigen, denn die Wahrheit und die Rechtfertigung
sind nicht das selbe. Die Rechtfertigung hat mit einer Überzeugung und ihrem Verhältnis zu
anderen Überzeugungen zu tun, während die Wahrheit mit dem Verhältnis zu der
Überzeugung zur Welt zu tun hat.
Es ist möglich, das man eine falsche Meinung hat, die man aber sehr gut begründen kann.
Die Rechtfertigung ist relativ auf andere Überzeugungen, wobei es nicht davon abhängig ist,
ob die gemeinten Überzeugungen wahr oder falsch sind.
7.1 Die Gründe und die Ursachen der Rechtfertigung
Bei der Situation, das eine Überzeugung die andere Überzeugung rechtfertigt, müssen diese
Überzeugungen von der selben Person stammen.
Wenn Silke und Jürgen beide glauben das es nächste Woche nicht schneit, aber nur Silke
einen guten Grund dafür nennen kann, nämlich das es sehr heiß werden soll, dann ist
Jürgens Überzeugung ungerechtfertigt.
Es ist wichtig, das eine Person den Grund für seine Überzeugung selbst kennt. Es ist nicht
ausreichend, wenn jemand anders einen Grund für die Überzeugung hat. Eine Überzeugung
kann durch mehrere Annahmen gestützt werden.
Beispiel: Wenn Carmens Überzeugung, das es morgen regnet, gerechtfertigt ist, dann hat
Carmen eine oder mehrere andere Überzeugungen, nämlich, das es übermorgen hagelt und
in einer Woche stürmt, welche die Überzeugung das es morgen regnet stützen.
Das bedeutet, wenn eine Person von etwas Überzeugt ist wird diese Überzeugung von
anderen Überzeugungen gestützt. Die Stütze ist ein wesentliches Element der
Rechtfertigungsbeziehung.
Also betrachten wir folgendes Beispiel: Elke glaubt, dass Rennpferd Nummer 7 bald
gewinnen wird. Das sieht sie an den Leistungsdaten im Programmheft, welche dafür
sprechen, dass dieses Pferd bald einen Sieg erringen wird.
Elke hat also zwei Überzeugungen, erstens , dass das Pferd gewinnen wird und zweitens
dass das Programmheft einen voraussichtlichen Sieg von Rennpferd Nummer 7 angibt. Elke
muss jedoch bewusst sein, dass die eine Überzeugung ( dass das Programmheft den
voraussichtlichen Sieg angibt) die andere Überzeugung (dass das Rennpferd Nummer 7
gewinnt) stützt.
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Jetzt könnten wir sagen: wenn Elkes Überzeugung, das Rennpferd Nummer 7 gewinnt,
gerechtfertigt ist, dann hat Elke eine oder mehrere andere Überzeugungen ( dass das
Programmheft einen voraussichtlichen Sieg von Rennpferd Nummer 7 angibt) die die
Überzeugung (das Rennpferd Nummer 7 gewinnt) stützen und Elke ist diese
Stützungsbeziehung klar. Hierbei ist es wichtig, dass die Überzeugungen von Elke begründet
und nicht nur bloße Meinungen sind.
7.2 Der Kreislauf der Überzeugung
Es ergibt sich ein Kreislauf. Dieser Kreislauf sagt aus, dass eine Überzeugung durch andere
Überzeugungen gestützt wird. Durch viele kleine Überzeugungen entsteht eine große
Überzeugung die durch die kleinen Überzeugungen gerechtfertigt wird. Aus dieser großen
Überzeugung setzten sich wiederum kleinere Überzeugungen ab, die wiederum zu einer
großen Überzeugung führen, die wieder gerechtfertigt wird. So setzt sich der Kreislauf fort.
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Kreislauf Nummer 1.:
Überzeugung
Überzeugung
Überzeugung
rechtfertigt
Überzeugung
rechtfertigt
Überzeugung
Überzeugung
Überzeugung
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Kreislauf Nummer 2. Beispiel:
Viele
verschiedene
Vogelarten
Viele
verschiedene
Insekten
Viele
verschiedene
Säugetiere
rechtfertigt
Die Natur ist vielseitig
rechtfertigt
Gras ist grün
Einige Blumen
sind gelb
Einige Bäume
sind sehr hoch
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Wenn eine Person eine Überzeugung besitzt die gerechtfertigt ist, dann sind die Gründe
dieser Überzeugung gleichzeitig auch ihre Ursachen.
Ich bin der Überzeugung das die Natur vielseitig ist, ich begründe es durch die Überzeugung,
das Gras grün ist, einige Blumen gelb und einige Bäume hoch sind, dadurch rechtfertige ich
meine Überzeugung. Diese Gründe sind gleichzeitig die Ursachen meiner Überzeugung,
nämlich, dass die Natur vielseitig ist.
Wichtig ist das jede Person allein zu ihrer Überzeugung gelangt und nicht durch den
Einfluss anderer Personen, Sachen oder durch Sinneseindrücke.
Die rechtfertigende Überzeugung verursacht die gerechtfertigte Überzeugung. Das heißt
auch, das die erste Überzeugung für das erhalten bleiben der zweiten Überzeugung in Form
einer gewissen Zeit verantwortlich ist. Es kann jedoch auch passieren, das eine Person an
einer gerechtfertigten Überzeugung festhält, aber nicht an dem Rechtfertiger.
Zum Beispiel kann Elke immer noch fest davon überzeugt sein, das Rennpferd Nummer 7
gewinnt, aber den Grund vergessen haben. Das heißt aber nicht, das die Person ihre
gerechtfertigte Überzeugung für ihre Rechtfertigung verliert. Denn Elke kann weiterhin
wissen, das sie gute Gründe hatte das Rennpferd Nummer 7 als Gewinner einzustufen.
Nun ist es so, das anstatt des ursprünglichen Rechtfertigers ein neuer Rechtfertiger zur
Stelle ist, in diesem Fall, dass Elke weiß, dass sie gute Gründe hatte Rennpferd Nummer 7
als Gewinner einzustufen und diese Gründe auch einmal darlegen konnte.
Es kann aber auch sein, das neue Anschauungen die alten Anschauungen ablösen, zum
Beispiel, sieht Elke das Rennpferd Nummer 7 nun als Gewinner, weil es das letzte Rennen
gewonnen hat.
Wichtig ist hierbei jedoch das eine Überzeugung immer von einer anderen Überzeugung
gerechtfertigt wird. Es ist nicht wichtig ob es immer die gleiche Überzeugung ist oder eine
andere. Es darf aber auf keinen Fall passieren, das der ursprüngliche Rechtfertiger verloren
geht und kein neuer Rechtfertiger zur Stelle ist.
8. Unsere persönliche Meinung zu der Skepsis und der Rechtfertigung
Durch unsere Ausarbeitung haben wir erkannt, dass der Zweifel und die Skepsis nicht das
selbe sind, wovon wir vor unserem Referat ausgegangen sind. Wir könnten uns denken, das
es einigen Personen genauso geht. Wir haben auch festgestellt, dass es bei der
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Rechtfertigung einen Kreislauf zwischen Überzeugung und Rechtfertigung geben muss, da
eine Überzeugung durch weiter Überzeugungen gerechtfertigt wird und somit auch gestützt.
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Quellenverzeichnis
Bücher:
 DER GROSSE CORON
 Klassiker des philosophischen Denkens 1 von dtv
 Erkenntnistheorie von Peter Baumann 2. Auflage
 Grundprobleme der Erkenntnistheorie von Gottfried Gabriel
 Lexikon für junge Erwachsene von Prof. Dr. Hans-Dieter Bastian
Abteilung: Religion, Gesellschaft und Politik
 Erkenntnistheorie zur Einführung von Herbert Schnäbelbauch
Internet:
 http://www.descartes-cogito-ergo-sum.de/seite-2.html
 http://www.textlog.de/35506.html
 http://209.85.129.132/search?q=cache:Mc9hf7fpRBQJ:referateguru.heim.at/Sokrates.
htm+sokrates+1%C3%B3gos&CD07&hl=de&cp=clnk&gl=de
 http://www.phillex.de/skepsis3.htm
Bilder:
 http://de.wikipedia.org/wiki/Gehirn_im_Tank
 http://www.youtube.com/watch?v=4UfYMVW7ii0&feature=PlayList&p=76C36CBB546
89FEB&index=3
 http://palscience.com/wp-content/uploads/2009/05/socrates.jpg
 http://faculty.uml.edu/enelson/images/Descartes.jpg
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