Volltext - International Poster Journal

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Drei Raumforderungen in der Tränendrüse
- drei unterschiedliche histologische Diagnosen
Christina Schnabl, Christian Kühn, Jan Rustemeyer
Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Plastische Operationen,
Klinikum-Bremen-Mitte, Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Göttingen
Einleitung:
a
b
c
Primäre Neoplasien der Tränendrüse sind relativ selten und machen nur
ELVDOOHU7XPRUHLQGHU2UELWDDXV>@'LIIHUHQWLDOGLDJQRVWLVFK
müssen Raumforderungen in Erwägung gezogen werden, welche
durch
entzündliche
und
strukturelle
Veränderungen
entstehen
N|QQHQ RGHU GXUFK VHNXQGlUH PDOLJQH 3UR]HVVH EHGLQJW VLQG >@ 'LH
Magnetresonanztomographie (MRT) stellt das bildgebende Verfahren
der Wahl dar. Allerdings gelingt eine verlässliche Einordnung von
Abb.1: Raumforderung in der Tränendrüse im MRT (T1-Gewichtung). (a) Hypointenser Tumor
in der rechten Tränendrüse (Fall 1); (b) Teils hypo- und teils hyperintenser Tumor in der rechten
Tränendrüse und (c) hyperintenser Tumor in der linken Tränendrüse.
Tränendrüsenveränderung im MRT selten [3].
a
b
c
d
Falldarstellung:
,QHLQHP=HLWUDXPYRQ:RFKHQVWHOOWHQVLFKGUHL)UDXHQLP$OWHUYRQ
(Fall 1), 18 (Fall 2) und 67 Jahren (Fall 3) mit einer einseitigen, schmerzloser
/LGVFKZHOOXQJ JHULQJUDGLJHP ([RSKWDOPXV XQG HLQHU 3WRVLV YRU 'LH
057'LDJQRVWLN]HLJWHEHLDOOHQGUHL)lOOHQHLQHWXPRU|VH5DXPIRUGHUXQJ
LQ GHU 7UlQHQGUVH $EE =XU KLVWRORJLVFKHQ 'LDJQRVHVLFKHUXQJ
erfolgte jeweils die Entfernung der Pars orbitalis der Tränendrüse durch
eine superior-laterale Orbitotomie mit anschließender osteoplastischer
5HNRQVWUXNWLRQ>@$EE'LHKLVWRSDWKRORJLVFKH%HJXWDFKWXQJGHU
Präparate ergab drei verschiedene Befunde: Pleomorphes Adenom (Fall
'DFU\RDGHQLWLV )DOO XQG QDFK VSlWHUHU LPPXQKLVWRORJLVFKHU
'LIIHUHQ]LHUXQJ HLQ QLHGULJ PDOLJQHV 1RQ+RGJNLQ/\PSKRP GHU
B-Zellreihe (Fall 3) (Abb. 3). Postoperativ waren die initialen Symptome
rasch regredient. Bei keiner der Patientinnen kam es im Verlauf zur
$XVELGXQJHLQHU³GU\H\H´3UREOHPDWLN,P%HREDFKWXQJV]HLWUDXPYRQ
HLQHP-DKUZDUHQGLH3DWLHQWLQQHQDXV)DOOXQGUH]LGLYIUHL$EE'LH
Patientin aus Fall 3 wurde der onkologischen Klinik zur weiteren Therapie
zugeleitet und war anschließend ebenfalls im Nachuntersuchungszeitraum
Abb. 2: Superior-lateraler, transossärer Zugang zur Tränendrüse exemplarisch im Fall 1. (a)
Ausgangsbefund mit Ptosis und Verdrängung des Bulbus nach kaudal; (b) Temporäre Orbitotomie mit
freier Sicht auf die Tränendrüse; (c) Extirpation des Tumors mit der Pars orbitalis der Tränendrüse;
(d) Reposition des Knochensegments und Mikroplattenosteosynthese.
a
b
c
rezidivfrei.
Schlussfolgerung:
Nach wie vor kann durch die MRT alleine die Entität einer Raumforderung
GHU 7UlQHQGUVH QLFKW VLFKHU GLDJQRVWL]LHUW ZHUGHQ 'DKHU LVW GLH
KLVWRORJLVFKH6LFKHUXQJXQXPJlQJOLFK'LH7HLOUHVHNWLRQGHU7UlQHQGUVH
hat die Vorteile, dass genügend Material zur histologischen Begutachtung
eingesandt werden kann, keine „dry eye“- Problematik entsteht und bei
Vorliegen eines benignen Tumors in diesem Bereich auf einen zweiten
Eingriff verzichtet werden kann.
Abb. 3: Histologien (H & E Färbung). (a) Epitheliale und myoepitheliale Zellen in einem
chrondroiden Stroma. Pleomorphen Adenoms. (b) Hohlraum mit einer granulozytenreichen
0HPEUDQXQGXPJHEHQGHVLQWHUVWLWLHOOHV¿EURWLVFKHV6WURPD'DFU\RDGHQLWLVF'LFKWH,Q¿OWUDWLRQ
von Lymphozyten mit Zerstörung der glandulären Architektur. Niedrig malignes Non-HodgkinLymphom der B-Zell Reihe.
a
b
Literaturverzeichnis:
6KLHOGV&/6KLHOGV-$(DJOH5&5DWKPHOO-3&OLQLFRSDWKRORJLFUHYLHZRIFDVHVRI
ODFULPDOJODQGOHVLRQV2SKWKDOPRORJ\
$QGUHZ1+0F1DE$$6HOYD'5HYLHZRIODFULPDOJODQGELRSVLHVLQDQ$XVWUDOLDQ
FRKRUW&OLQ([SHULPHQW2SKWKDOPROGRLFHR
-XQJ :6 .RRN -$ 3DUN 05 .LP -< &KRL -- .LP %6 +DKQ 67 7KH UDGLRORJLFDO
spectrum of orbital pathologies that involve the lacrimal gland and the lacrimal fossa. Korean J
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+DOOL 5& 0LVKUD 6 .LQL<. .KDUNDU 95 +HEEDOH 0$ 0RGL¿HG ODWHUDO RUELWRWRP\
approach: a novel technique in the management of lacrimal gland tumors. J Craniofac Surg
Abb.4: Befund ein Jahr postoperativ exemplarisch im Fall 1. (a) Unauffälliger klinischer Befund
und (b) unauffälliges MRT mit nur geringer Narbenbildung latero-orbital.
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