Augenarztpraxis Dr. Uta Fiedler Hauptstr. 50 38536 Meinersen Tel.: 0 53 72 / 97 86 66 Fax: 0 53 72 / 97 86 67 [email protected] www.Augenarzt-fiedler.de Das Trockene Auge und die Lidrandentzündung Die Tränen - das wichtige Nass für Ihre Augen Die Tränen bilden auf der Bindehaut und der Hornhaut einen dünnen Flüssigkeitsfilm, den Tränenfilm. Die Tränenflüssigkeit hat vielfältige Aufgaben: 1. Sie reinigt das Auge von Schmutz und abgestorbenen Zellen. 2. Sie ernährt die Hornhaut mit Wasser, Sauerstoff, Nährstoffen und Eiweißen. 3. Sie gleicht feine Unebenheiten der Hornhaut aus und sorgt für eine glatte Oberfläche, die für ein scharfes Sehen notwendig ist. 4. Sie befeuchtet die Hornhaut und Bindehaut, damit die Lider darauf gleiten können. 5. Spezielle Eiweiße töten Krankheitskeime ab. Der Tränenfilm wird zum großen Teil in der Tränendrüse gebildet. Diese liegt unter dem seitlichen Ende des Oberlides. Ein weiterer Teil der Tränenflüssigkeit wird in zahlreichen kleinen Drüsen der Bindehaut produziert. Der Lidschlag verteilt die Tränenflüssigkeit alle 5 bis 10 Sekunden gleichmäßig auf der Oberfläche des Auges. Der normale Tränenfilm ist aus drei Schichten aufgebaut: Die Schleimschicht haftet auf der wasserabstoßenden Oberfläche der Hornhaut. Die wässrige Schicht ist die dickste und stammt aus der Tränendrüse und kleinen Drüsen der Bindehaut. Sie enthält Wasser, Sauerstoff, Nährstoffe und Eiweiße. Die Fettschicht besteht aus Fetten aus den Lidranddrüsen. Die Fette verhindern, dass die Tränen auf die Wange laufen. Sie verzögern das Verdunsten des Wassers und stabilisieren den Tränenfilm. Augenarztpraxis Dr. Uta Fiedler Zwischen den Lidschlägen verdunsten die Tränen teilweise, teilweise werden sie in die Nase abgeleitet. In der Nacht sinkt die Tränenfilmproduktion. Der Tränenfilm dickt ein und Schmutz und abgestorbene Zellen können nicht mehr aus dem Auge gespült werden. Sie sammeln sich in den inneren Lidwinkel und erscheint dort morgens als „Schlaf“. Was heißt „Auf die Tränendrüse drücken“? Kennen Sie den Ausdruck? Wie so oft fasst der Volksmund auch hier einen komplizierten Sachverhalt treffend zusammen: Die Drüsen der Bindehaut und der Lider bilden ständig eine winzige Menge Tränenflüssigkeit. Man spricht von der Basissekretion. Wir bemerken dies nicht, da der Tränenüberschuss in die Nase abfließt. Um nun bei jemandem „auf die Tränendrüse zu drücken“, erzählen wir ihm etwas Bewegendes, so dass er weint. Denn die Tränendrüse tritt erst in Aktion, wenn sie gereizt wird, zum Beispiel durch Gefühle. Daher der Name Reizsekretion. Der anschwellende Tränenstrom fließt auch hierbei zunächst in die Nase, die Nase läuft, und man muss sich schnäuzen. Erst wenn die Tränenröhrchen den Abfluss nicht mehr schaffen, kommt es zur Überschwemmung: Die Tränen kullern über die Wangen. Was die Tränendrüse noch reizen kann, sind helles Licht, Schmerzen jeder Art und vor allem eine Reizung des Auges: durch Wind, Fremdkörper (auch Kontaktlinsen), Entzündungen, chemische Stoffe (Zwiebeldämpfe, Makeup, Seife, Smog) und vieles mehr. Aber auch Lachen, Gähnen, Husten, Niesen oder scharfe Speisen treiben einem manchmal das Wasser in die Augen. Was kann den Tränenfilm stören? An erster Stelle stehen hier die trockene Luft und der Wind. Besonders trockene Luft entsteht, wenn kalte Luft aufgeheizt wird, zum Beispiel von der Zentralheizung, im Flugzeug und im Auto. Oder wenn Klimaanlagen die Luft trocknen. Auch Nikotin, Rauch und Abgase trocknen das Auge aus. Am schlimmsten ist es im Auto: Heizung, Gebläse, Abgase und womöglich noch Zigarettenqualm. Und schließlich: Bildschirmarbeit macht es den Augen auch nicht gerade leicht. Auch mit zunehmendem Alter wird die Tränenfilm-Produktion weniger. Bei Frauen unterliegt die Tränenfilmproduktion und Zusammensetzung auch hormonellen Einflüssen. Besonders durch die hormonelle Umstellung nach den Wechseljahren wird die Tränenfilmproduktion beeinflusst. Auch Augenkosmetika wie Cremes, Mascara oder Kajal können den Tränenfilm negativ beeinflussen. Was Sie gegen diese Umwelteinflüsse tun können, haben wir in den Tipps zusammengestellt. Wie wird das Trockene Auge behandelt? Bei ausgeprägten Beschwerden wird die Anwendung von Tränenersatzmitteln notwendig. Es gibt viele verschiedene Präparate. Sie unterscheiden sich vor allem in Augenarztpraxis Dr. Uta Fiedler der Viskosität, das heißt in ihrer Zähigkeit. Bei leichten Störungen reichen dünnflüssige Tränenersatzmittel. Bei sehr ausgeprägten Problemen kommen dickflüssigere Mittel zum Einsatz. Diese haben jedoch den Nachteil, dass sie unmittelbar nach dem Eintropfen das Sehen vorübergehend verschlechtern. Mitunter müssen einige Präparate probiert werden, um das für Sie optimale Mittel zu finden. Es kann auch sein, dass ein zunächst als gut befundenes Mittel auf Grund der wechselnden Beschwerden nicht mehr komfortabel empfunden wird. Aber eines gilt für allen Mittel: Je nach der Ausprägung der Beschwerden müssen sie unterschiedlich häufig genommen werden. Wie häufig, bestimmen Sie, liebe Patientin, lieber Patient selbst. Was haben ein Trockenes Auge und eine Lidrandentzündung miteinander zu tun? Unter eine Lidrandentzündung oder Blepharitis versteht man vor allem eine Entzündung der Lidranddrüsen. Sie produzieren dann kein dünnflüssiges Öl mehr, sondern geben ein zähflüssiges, manchmal pastenartiges Sekret ab. Die Lidrandentzündung geht deshalb häufig mit Störungen des Tränenfilms einher. Bei der Lidrandentzündung kommt es vor allem zu einer Störung der Fettphase des Tränenfilm. Häufig bestehen gleichzeitig Hauterkrankungen wie eine seborrhoische Dermatitis, eine Akne, eine Rosazea oder eine Neurodermitis. Dann kommt es auch zu einer Verhornung der Drüsenausführungsgänge. Augenkosmetika können die Beschwerden unterhalten. Mitunter sorgen Bakterien für akuten Entzündungen. Diese müssen dann mit antibiotischen Augensalben oder Augentropfen behandelt werden. Die Grundlage jeder Behandlung einer Lidrandentzündung ist die Reinigung des Lidrandes. Bei sehr verstopften Lidranddrüsen empfiehlt sich vor der eigentlichen Reinigung das Auflegen von warmen Kompressen auf die geschlossenen Lider für etwa 15 Minuten. Diese Prozedur muss am Anfang ganz regelmäßig 2mal, manchmal sogar 3mal am Tag durchgeführt werden. Bei allmählich nachlassenden Beschwerden können die Anwendungen eventuell reduziert werden. Da es sich jedoch meist um eine chronische Erkrankung handelt, haben Sie mit der Lidrandpflege selbst ein Mittel in der Hand, um Ihre Beschwerden schnell und ohne Medikamente zu lindern. Bei gleichzeitig bestehenden Hauterkrankungen müssen diese durch eine Hautarzt behandelt werden.