Austauschkonzert mit dem Orchestre Symphonique

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Austauschkonzert
mit dem Orchestre Symphonique de Mulhouse
Basel Stadtcasino
Sonntag, 22. April 2007, 19.00 Uhr
Zum Vorverkauf
Musik Wyler 061 261 90 25, www.musikwyler.ch, BaZ am Aeschenplatz,
Stadtcasino
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Zum Programm
Franz Liszt (1811-1886)
Sinfonische Dichtung «Orpheus» (1854/56)
13 Min.
Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791)
Klavierkonzert Nr. 20 d-moll KV 466 (1785)
30 Min.
1. Allegro
2. Romance
3. Allegro assai
Pause
Antonín Dvořák (1841-1904)
Sinfonie Nr. 9 e-moll «Aus der neuen Welt» op. 95 (1893)
1. Adagio - Allegro molto
2. Largo
3. Scherzo: Molto vivace
4. Allegro con fuoco
Gastorchester: Orchestre Symphonique de Mulhouse
Leitung: Daniel Klajner
Klavier: Adrian Oetiker
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40 Min.
Zu den Werken
Aus dem Programmhefttext von Jan Philipp Sprick
Liszt in Weimar
Liszts Sinfonische Dichtung «Orpheus»
In den 40er Jahren des 19. Jahrhunderts befand sich Franz Liszt auf dem Höhepunkt seines
Ruhmes. Aus dieser Perspektive war seine Entscheidung, sich von 1848-1861 abseits der grossen
Metropolen Paris, London, Wien und Berlin in der Kleinstadt Weimar niederzulassen ein Schritt, der
für viele seiner Zeitgenossen kaum nachzuvollziehen war. Der gefeierte Virtuose, der Weltbürger,
eine der faszinierendsten Persönlichkeiten unter den Musikern des 19. Jahrhunderts, das Idol vieler
Musikliebhaber und der höheren Töchter Europas zog sich aus der Öffentlichkeit zurück und liess
sich in der Provinz nieder. Die Aufgaben, die ihn in Weimar erwarteten, führten zu einer
entscheidenden Verlagerung seiner Tätigkeit, sowohl in Bezug auf sein Wirken als Interpret, aber
auch hinsichtlich seines Schaffens als Komponist. War Liszts künstlerische Entwicklung bis dahin in
erster Linie vom Klavier bestimmt gewesen, verlagerte sich der Schwerpunkt seines
kompositorischen Schaffens während der Weimarer Jahre neben der Klaviermusik vor allem auf das
Gebiet der Sinfonik. So sind 12 seiner 13 Sinfonischen Dichtungen und vor allem die beiden
grossen Sinfonien, die «Dante-Sinfonie» und die «Faust-Sinfonie» sowie eine Anzahl weiterer
kleinerer Orchesterwerke in Weimar entstanden.
Eine neue Gattung der Instrumentalmusik
Mit seiner Idee des «neuen Weimar» erhob Liszt den Anspruch auf das Erbe von Weimarer und
Wiener Klassik zugleich, den er nicht in klassizistischem Epigonentum, sondern in der
Weiterführung ihres innovativen Potentials eingelöst wissen wollte. In diesem Sinne trat er für
Wagners Idee des Musikdramas, Schumanns «Faust-Szenen» und «Manfred» sowie für die
dramatischen Sinfonien von Berlioz ein, bevor er mit seinen sinfonischen Dichtungen und den
beiden Sinfonien seine eigenen repräsentativen Werke des «neuen Weimar» vorstellte. Liszts neues
Kunstideal kristallisierte sich nach vielfältigen Experimenten der Synthese von Literatur und Musik
erst nach und nach heraus.
Eine Sinfonische Dichtung ist in der Regel eine einsätzige, in mehrere Abschnitte gegliederte
Komposition, der häufig ein aussermusikalisches, durch Überschriften oder zusätzliche Texte
angedeutetes oder näher bezeichnetes Sujet zugrunde liegt. Liszt selbst verband mit der
Gattungsidee kein festes Formmodell, sondern das allgemein formulierte Prinzip, dass in der
Sinfonischen Dichtung die Form durch den Inhalt geprägt ist. Liszt schreibt im Jahr 1855 in der
«Neuen Zeitschrift für Musik», dass «Wiederkehr, Wechsel, Veränderung und Modulation der
Motive» in der Programmmusik «durch ihre Beziehung zu einem poetischen Gedanken bedingt» sei.
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Liszts «Orpheus»
Die mythologische Figur des Orpheus reizte Liszt in besonderer Weise: Der «Dichter-Musiker»
Orpheus ist die Verkörperung der Idee – die produktive Verbindung von Musik und Literatur –, die
Liszt überhaupt zur Konzeption der Gattung der Sinfonischen Dichtung geführt hat. Orpheus ist die
kürzeste und die am wenigsten beachtete Sinfonische Dichtung Liszts. Da der Komponist in diesem
Stück keine tonmalerisch nachvollziehbare Erzählung einer Geschichte präsentiert, hat er die
publizierte Version mit einer langen philosophischen Einleitung versehen. «Als wir vor einigen
Jahren den Orpheus von Gluck einstudierten», schreibt Liszt dort, «konnten wir während der
Proben unsere Phantasie nicht verhindern, von dem in seiner Einfachheit ergreifenden Standpunkte
des grossen Meisters zu abstrahieren und sich jenem Orpheus zuzuwenden, dessen Name so
majestätisch und voll Harmonie über den poetischen Mythen der Griechen schwebt. […] Heute wie
ehemals und immer ist es Orpheus, ist es die Kunst, welche ihre melodischen Wogen, ihre
gewaltigsten Akkorde wie ein mildes, unwiderstehliches Licht über die widerstrebenden Elemente
ergiesst, die sich in die Seele jedes Menschen, und im Innersten jeder Gesellschaft in blutigem
Kampfe befehden.» Der Text gibt uns also zu verstehen, dass es Liszt weniger um die klassische
Legende des Orpheus und dessen Versuche ging, seine Geliebte zu retten, als vielmehr um die
Vermittlung seiner Überzeugung, dass Zivilisation über Barbarei siegen wird.
Das gesamte musikalische Material der Sinfonischen Dichtung leitet sich aus dem Horn-Thema zu
Beginn ab. Der dreiteilige Verlauf, der sich daraus entwickelt, repräsentiert verschiedene Facetten
des Künstlers Orpheus und seiner Kunst. Das gesamte thematische Material des Werkes ist bereits
in diesem einzelnen Thema angelegt, das zu Beginn vom Solo-Horn präsentiert wird. Es ist dabei
fast übertrieben, bei den drei wiederholten Tönen von einem «Thema» im engeren Sinne zu
sprechen, doch ist dieser Gedanke nach einem elegischen Orchestertutti die Basis für aufeinander
folgende Paraphrasen im Englischhorn, in der Oboe, in der Klarinette und – am prominentesten –
in der Solo-Violine. Daran schliesst sich ein dramatischer Mittelteil an, in dem erstmalig das ganze
Orchester beteiligt ist. Nach einer erneuten Schlusssteigerung verklingt das Stück mit einer
Reminiszenz an den Anfang im Englischhorn und langen Liegetönen in den Streichern im
schwebenden Pianissimo.
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Mozarts Klavierkonzert d-Moll KV 466
«Die Krönung seines instrumentalen Schaffens»
Mit diesen Worten leitet der Mozart-Forscher Alfred Einstein im Jahr 1953 die Besprechung der
Klavierkonzerte ein. Mozart begegnete der Gattung des Klavierkonzerts, als sowohl der junge
Komponist als auch die Gattung des Klavierkonzerts noch in den Kinderschuhen steckten. Die
Tatsache, dass die Komposition von Klavierkonzerten Mozarts gesamten Schaffensprozess
begleitete, machen sie zu einer Art «Tagebuch» seines kreativen Lebens. Eine vergleichbar wichtige
Rolle einer Gattung im Leben eines Komponisten und deren anhaltende Prägung kann vielleicht nur
noch der Fuge für Johann Sebastian Bach und der Klaviersonate für Beethoven zugeschrieben
werden.
«… ein neues vortreffliches Clavier Concert»
Die Wiener Zeit von 1784-1786 war für Mozart äusserst erfolgreich. Er gab zahlreiche Konzerte in
Akademien, hatte an mehr als 20 Abenden für eine grosse Anzahl von Subskribenten zu spielen.
Über eines dieser Konzerte vom 11. Februar 1785 berichtete Vater Mozart, am Konzerttag selbst
erst in Wien eingetroffen, seiner Tochter: «Das Konzert war unvergleichlich, das Orchester
vortrefflich, ausser den Synfonien sang eine Sängerin vom welschen Theater 2 Arien. dan war ein
neues vortreffliches Clavier Concert vom Wolfgang, wo der Copist, da wir ankamen noch abschrieb,
und dein Bruder das Rondeau noch nicht einmahl durchzuspielen Zeit hatte, weil er die Copiatur
übersehen musste.» Einen Tag später nannte Joseph Haydn, der ebenfalls der Aufführung
beigewohnt haben muss, nach dem gemeinsamen Musizieren im Mozartschen Haus seinen jüngeren
Kollegen den «grössten Componisten, den ich von Person und den Nahmen nach kenne.» Mozarts
Vater bezog sich auf das Klavierkonzert d-Moll KV 466, das im 19. Jahrhundert als das Mozart’sche
Klavierkonzert galt. Die Liste derer, die sich an Kadenzen für dieses Konzert versuchten, reicht von
Beethoven über Cramer, Hummel, Mendelssohn, Brahms, Clara Schumann, Anton Rubinstein bis
hin zu Ferrucio Busoni.
«Sinfonie mit Klavier»
Bereits der Anfang des Konzertes mit den unerbittlich pulsierenden Synkopen in den Streichern ist
nichts anderes als eine düstere und bedrohliche «Auskomponierung» der Tonart d-Moll. Die
Orchestereinleitung des ersten Satzes hat geradezu sinfonische Ausmasse, weshalb der MozartForscher Marius Flothuis das d-Moll-Konzert als «Sinfonie mit Klavier» charakterisiert hat. Im
Kontrast zu dem orchestral angelegten ersten Satz ist es aber im zweiten und dritten Satz das SoloKlavier, das die Themen zum ersten Mal präsentiert. Vielleicht hat gerade die sinfonische Gestalt des
ersten Satzes Mozart veranlasst, die Rollen in den beiden anderen Sätzen zu vertauschen.
Der zweite Satz – eine verträumte «Romance» – steht zunächst in grösstmöglichem Kontrast zu der
Dramatik der beiden ihn umrahmenden Sätze. «Der Vordersatz des Themas klingt», so beschreibt es
der Dirigent und Musikwissenschaftler Peter Gülke, «als wolle der Singende sich im eigenen Gesang
einspinnen.» Das Thema erklingt insgesamt 14-mal und wird davon allein sechsmal vom Klavier
gespielt. Doch wird der lyrische Charakter nicht den ganzen Satz über beibehalten, sondern durch
eine jäh einsetzende wilde Figuration des Soloklaviers unterbrochen, so dass sich auch der lyrische
Mittelsatz für kurze Zeit dem «dramatischen» Charakter der Rahmensätze annähert.
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Dvořáks Sinfonie «Aus der neuen Welt»
«Die Amerikaner erwarten grosse Dinge von mir…»
Neben der Bekanntheit seiner Werke in Amerika war es vor allem Dvořáks weltweiter Ruf als
nationaler Komponist, der die Präsidentin des New Yorker National Conservatory of Music,
Jeanette Thurber, im Juni 1891 veranlasste, Dvořák die hochdotierte Stelle des künstlerischen
Direktors und Kompositionsprofessors an ihrem Institut anzubieten. Es war ihr Ziel und das ihres
Institutes, die amerikanische Musik von der Abhängigkeit europäischer Vorbilder zu befreien und
eine eigenständige amerikanische Kunstmusik zu schaffen. Am 15. September 1892 reiste er
zusammen mit seiner Frau, der Tochter Otilie und dem Sohn Antonín nach Bremen und von dort
aus mit dem Dampfer nach New York, wo er nach neuntägiger Schiffsreise am 26. September 1892
eintraf. Am 21. Oktober gab Dvořák im Rahmen der Feierlichkeiten zum 400. Jahrestag der
Entdeckung Amerikas durch Kolumbus in der Carnegie Hall sein Debüt als Dirigent mit seinem
eigens für diesen Anlass komponierten Te Deum op. 103. Dvořák hat die Erwartungen, die seitens
der Amerikaner an ihn gerichtet wurden, ernst genommen und schrieb am 27. November 1892 an
einen Prager Freund: «Die Amerikaner erwarten große Dinge von mir, vor allem soll ich ihnen den
Weg ins gelobte Land und in das Reich der neuen, selbständigen Kunst weisen, kurz, eine nationale
Musik schaffen! […] Es ist gewiß eine große und hehre Aufgabe für mich und ich hoffe, daß sie mir
mit Gottes Hilfe gelingen wird. Anregung gibt es hier genug und genug.»
«… sie wäre nicht so geschrieben, wenn ich nicht in Amerika gewesen wäre.»
Dvořák bemerkte zu seiner 9. Sinfonie, dass sie «von einem anderen Geist, anderen Gedanken und
Farben angeregt» sei als seine früheren sinfonischen Werke: «Diese Sinfonie ist wesentlich
verschieden von meinen früheren Sachen, vielleicht etwas amerikanisch; sie wäre nicht so
geschrieben, wenn ich nicht in Amerika gewesen wäre». Die landläufige Meinung jedoch, Dvořák
habe konkrete Indianermelodien und musikalische Modelle der Musik der Schwarzen direkt und
unverändert in seine Kompositionen übernommen – etwa das Spiritual «Swing low» in das
Schlussgruppenthema des ersten Satzes – bezeichnet Dvořák selber als «Unsinn». Es sei vielmehr
der «Geist von Neger- und Indianermelodien», schreibt er kurz vor der Uraufführung am 15./16.
Dezember 1893 in New York, «den ich in meiner Sinfonie zu reproduzieren bestrebt war. Ich habe
keine einzige jener Melodien benützt: Ich habe einfach charakteristische Szenen geschrieben, wobei
ich ihnen aber Eigenheiten der indianischen Musik eingeprägt habe». Anton Seidl, der Dirigent der
New Yorker Philharmonic Society, leitete am 16. Dezember 1893 die Uraufführung der 9. Sinfonie,
die für Dvořák zu einem der grössten künstlerischen Erfolge wurde.
Zyklische Gesamtkonzeption
Sämtliche Themen der Sinfonie sind kurz und prägnant und einer zyklischen Gesamtkonzeption
untergeordnet: Das Hauptthema des ersten Satzes, man könnte es als das «Thema» der Sinfonie
bezeichnen, erscheint in allen folgenden Sätzen. Im Finale sind ausserdem die Hauptthemen des
zweiten und dritten Satzes andeutungsweise verarbeitet.
Der erste Satz beginnt mit einer wehmütigen langsamen Einleitung. Das durch Unisoni der Streicher
und harte Paukenschläge sich allmählich entwickelnde Allegro ist von mitreissendem Schwung
erfüllt, der auch das Hauptthema des Satzes, einen markanten Hornruf, kennzeichnet. Das zweite
Thema mit dem volksliedhaften Ton über einem Ostinato steht deutlich für den Versuch Dvořáks,
die Musik seiner neuen Heimat musikalisch zu verarbeiten. In der vorwärts drängenden Dynamik
des Kopfsatzes der Sinfonie vermeint man am stärksten den Pulsschlag der Weltstadt am Hudson zu
spüren.
Der zweite Satz «Largo», den der Komponist auch als «Legende» bezeichnete, weckt
Naturassoziationen an die endlose Weite amerikanischer Landschaften. Der ergreifende
Trauergesang des Englischhorns ist nach Dvořáks eigenen Worten durch eine Szene aus
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Longfellows Dichtung «Hiawatha» angeregt worden, und zwar durch die Totenklage Hiawathas,
dessen Gefährtin Minnehah dahingeschieden ist.
Das Scherzo beginnt mit einem rhythmisch markanten Thema, das den Festtanz der Indianer zur
Hochzeit Hiawathas vorbereitet. Wieder ist eine Szene aus Longfellows Epos musikalisch gestaltet
worden. Das Trio mit seiner anmutigen Walzermelodie setzt sich durch Bläser-Farben und den
spielerischen Einsatz vom Schlagzeug von dem derben Scherzo-Thema ab. In diesem Satzteil
kommt Dvořáks Sehnsucht nach der Heimat zum Ausdruck und unterbricht vorübergehend das
Bild des Freudentanzes der Indianer. In der Coda setzt sich mit aller Kraft das Hauptthema des
ersten Satzes durch. Zart verhallend klingt das Scherzo aus.
Auch der letzte Satz beginnt wie der erste Satz mit einer dramatisch aufbauenden Steigerung, an
deren Ende das einprägsame Thema der Blechbläser steht, das in Gestus und Struktur dem
Hauptthema des ersten Satzes verwandt ist. Der letzte Satz ist von einer Dynamik des Aufbaus
erfüllt, wie sie Dvořák in keiner seiner vorhergehenden Sinfonien erreicht hat. Vom vollen
Orchester wird das marschartig energische Hauptthema, das pathetisch von der «Neuen Welt»
kündet, vorgetragen. Das zweite Thema der Klarinette klingt wie ein Einbruch einer gänzlich
anderen Welt in die Dramatik des bisherigen Satzverlaufs. Nach einer meisterhaften Durchführung,
in der bereits Themen aus den vorherigen Sätzen verarbeitet sind, fasst Dvořák am Ende des
Schlusssatzes, als wolle er sich rückblickend der zyklischen Einheit des Werkes versichern, die
Hauptthemen der vier Sätze zusammen, teils sukzessiv, teils simultan. Es scheint, als wären die
verstreuten Zitate, die an früheren Stellen der Sinfonie thematische Beziehungen über Satzgrenzen
hinweg knüpfen, nichts als ein Mittel, um diesen überwältigenden Finaleffekt vorzubereiten.
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Orchestre Symphonique de Mulhouse
(Foto: zVg )
Das Orchestre Symphonique de Mulhouse ging aus einer Orchestergesellschaft Anfang des 20.
Jahrhunderts hervor, und ist heute wichtiger Bestandteil des Mulhouser Kulturlebens. Darüber
hinaus strebt es eine Verankerung in der gesamten elsässischen Region an, und ist auf dem
nationalen wie internationalen Parkett aktiv. Seit etwa 10 Jahren hat das Orchester seinen Sitz in der
«Filature». Zu seinen vielfältigen Aktivitäten gehören sinfonische Konzerte, Kammermusik-Reihen,
sowie Oper und Ballett an der Opéra National du Rhin. Auch im pädagogischen Bereich engagiert
sich das Orchester und unternimmt viele Aktivitäten zur musikalischen Sensibilisierung von
Schülern aller Altersgruppen. Das Orchester besteht aus 56 Musikerinnen und Musikern. Seine
bisherigen Chefdirigenten waren Ernest Bour, Paul Jamin, Raynald Giovaninetti, Serge Zehnacker,
Paul Capolongo, Luca Pfaff, Cyril Diederich. Seit 2005 wird es von Daniel Klajner geleitet. Das
Orchester nimmt regelmässig an wichtigen Festivals teil, so u.a. in Lugano, Genf, Gstaad, Alicante,
Strassburg, Zahlreiche Konzerte wurden vom französischen, deutschen, schweizer, spanischen und
italienischen Rundfunk und Fernsehen ausgestrahlt. Es liegen unter anderem CD-Aufnahmen vor
mit der Oper «Romeo und Julia» von Pascal Dusapin, eine CD mit Walzern und Polkas der StraussDynastie, sowie eine weitere mit José Van Dam.
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Daniel Klajner, Dirigat
(Foto: zVg )
Der gebürtige Schweizer Daniel Klajner studierte Dirigieren und Komposition in Wien und
vervollständigte seine Ausbildung bei Gary Bertini, Leonard Bernstein und Claudio Abbado. Daniel
Klajner ist Gewinner und Preisträger mehrerer renommierter Wettbewerbe und wurde bereits mit 26
Jahren Generalmusikdirektor in Stralsund.
Von 2000 bis 2005 war Daniel Klajner Generalmusikdirektor der Stadt Würzburg. Eine rege
Gastiertätigkeit verbindet ihn mit renommierten Orchestern wie mit dem Orchestre de la Suisse
Romande, dem Orchestre de Paris, dem Orchestre Capitol de Toulouse, dem Orchestre de
Strasbourg, und den Orchestern in Marseille, Bordeaux, Innsbruck und Bochum. 2002 debütierte er
so erfolgreich an der Pariser Bastille, dass er gleich für zwei weitere Produktionen verpflichtet wurde
(Fliegender Holländer, Bohème). Im April 2004 debütierte er an der Scala wo er für die Spielzeit
2006/2007 erneut eingeladen wurde. Seit der Saison 2005/2006 ist er Künstlerischer Berater an der
Opéra National du Rhin in Strasbourg und Intendant und Chefdirigent des Orchestre Symphonique
de Mulhouse.
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Adrian Oetiker, Klavier
(Foto: zVg )
Nach seinem Erfolg beim internationalen Klavierwettbewerb der ARD im Jahr 1995 hat Adrian
Oetiker als Pianist ganz Europa und die USA bereist. Geboren 1968 in St. Gallen, erhielt er den
ersten Klavierunterricht bei seinem Vater. Später studierte er in der Meisterklasse von Homero
Francesch am Konservatorium Zürich und bei Bella Davidovich an der Juilliard School in New
York.
Schon früh erhielt er verschiedene nationale Preise und Stipendien. Neben Auftritten mit den
meisten Schweizer Orchestern konzertierte er mit dem Symphonie-Orchester des Bayrischen
Rundfunks, der Thüringen Philharmonie, dem SWR Sinfonie-Orchester, dem Württembergischen
Kammerorchester, dem Irish National Symphony Orchestra, dem Melbourne Symphony Orchestra
und vielen anderen. Weitere Auftritte führten ihn nach Berlin, München, Köln, Leipzig, Salzburg
(Festspielhaus), Milano, Barcelona, Tel Aviv, Belgrad, Istanbul, New York, Washington D. C.,
Chicago, Detroit und Miami. Besondere Höhepunkte seiner bisherigen Konzerttätigkeit waren DuoAbende mit seinem Lehrer Homero Francesch, andere Partner sind Eduard Brunner, Akiko
Suwanai und das Amati Quartett. Adrian Oetiker leitet eine Berufs- und Konzertklasse für Klavier
an der Musikhochschule Basel.
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