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macht zuviel süsses krank?
zuckersteuer
Ärzte und Gesundheitsexperten fordern eine Abgabe auf stark gesüßte Lebensmittel, um den
Zuckerkonsum zu senken. Vor allem einige Getränke haben es in sich. Gesund ist das nicht.
F
ünfzig Gramm Zucker am Tag sind
dazu zu bringen, den Zuckergehalt zu sen-
nährungsminister Christian Schmid (CSU)
mehr als genug, meint die Weltge-
ken. Gleichzeitig sollen gesunde Produkte
ist ein erklärter Gegner von »Strafsteuern
sundheitsorganisation WHO. Tatsächlich
wie Obst und Gemüse steuerlich entlastet
auf Lebensmittel«. Er halte das für den fal-
nimmt ein durchschnittlicher Erwachse-
werden. Auch in Frankreich, USA und Mexi-
schen Weg und setze eher auf Information
ner in Deutschland doppelt so viel Zucker
ko gibt es vergleichbare Abgaben auf Ge-
und Bildung, zum Beispiel mit einem
mit der täglichen Nahrung auf. Darin se-
tränke mit hohem Zuckergehalt. »Eine sol-
Schulfach zum Thema Ernährung.
hen Gesundheitsforscher eine wesentliche
che Entschlusskraft wünschen wir uns
Die Meinungen darüber gehen auseinan-
Ursache für die überall zu beobachtende
auch von der Bundesregierung«, meint der
der. Im Gesundheitsausschuss des Bundes-
Zunahme an Übergewicht und Diabetes.
DDG-Geschäftsführer, Dietrich Garlichs.
tags plädieren einige Abgeordnete wie Die-
Die von der WHO empfohlene Obergren-
Doch die Bundesregierung hält sich zu-
trich Monstadt (CDU) und Edgar Franke
ze von 50 Gramm pro Tag entspricht einer
rück. Zwar hat sie im Haushalt vorgesehen,
(SPD) für eine Zuckerabgabe. »Wenn wir
Menge von etwa sechs Teelöffeln oder um-
die Entwicklung einer »nationalen Strate-
nicht gegensteuern«, fürchtet Monstadt,
gerechnet acht Stück Würfelzucker. Für
gie« zur Verringerung von Zucker, Salz und
»besteht die Gefahr, dass in zehn Jahren je-
Kinder sollte der Richtwert nur halb so
Fett im Essen zu fördern. Aber Bundeser-
der vierte Deutsche Diabetiker ist«. ■
hoch sein. Doch diese Menge ist schnell
erreicht. Viele Softdrinks und Colas sind so
stark gesüßt, dass ein einziges Glas zwischen sieben und neun Stück Würfelzucker
enthält und damit bereits den gesamten
Tagesbedarf eines Erwachsenen deckt. Bei
einem Getränketest fand die Verbraucherorganisation foodwatch sogar umgerechnet 26 Stück Zucker pro 500-Milliliter-Dose
in Energy-Drinks.
diabetes-risiko
Vielen Eltern ist nicht klar, wie gesundheitsschädlich
die
Süßgetränke
sind,
meint Thomas Fischbach, Präsident des
Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte. Die Folgen in Form von Übergewicht,
Fettleibigkeit und erhöhtem DiabetesRisiko seien eindeutig nachzuweisen. Auch
Prof. Wieland Kiess von der Leipziger Universitätsklinik unterstützt diesen Befund:
»Süßgetränke haben erwiesenermaßen
einen Effekt: Sie machen dick.«
Die Deutsche Diabetes Gesellschaft
(DDG) fordert deshalb eine Zuckersteuer
auf Softdrinks nach dem Vorbild von Großbritannien. Dort hat die Regierung eine Zusatzabgabe auf stark gesüßte Getränke
beschlossen, um die Lebensmittelindustrie
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