Physik VI - Atom-, Molekül- und Laserphysik – SoSe2011 Übungsblatt 1 Anwesenheitsübungen: 1. Stern-Gerlach-Experiment Nachfolgende Abbildung zeigt schematisch den Versuchsaufbau von Stern und Gerlach. Atomofen Kollimator Detektor z 100mm 100mm 200mm 100mm Ein kollimierter Strahl von Silberatomen propagiert durch ein inhomogenes magnetisches Feld und wird dann auf einer Detektorplatte detektiert. Das Magnetfeld habe einen Gradienten in z-Richtung. Das magnetische Moment des Silberatoms entspricht dem eines e einzelnen Elektrons µ = − g s S , mit S=1/2. Aus der Wechselwirkungsenergie des 2me magnetischen Moments mit dem Magnetfeld Vmag = − µ ⋅ B ergibt sich die Kraft, die das Silberatom im inhomogenen Magnetfeld erfährt: dB . F = −∇Vmag = µ z dz a) Beschreiben Sie den Ausgang des Stern-Gerlach –Experimentes. Welches Muster würde man auf der Detektorplatte erwarten, wenn der Spin nicht gequantelt wäre? b) Die Divergenz des Silberatomstrahls sei 1mrad. Die Wechselwirkungszone mit dem inhomogenen Magnetfeld sei 200mm lang. Wie groß muß der Feldgradient dB dz sein, damit die Aufspaltung des Atomstrahls in zwei Strahlen unterschiedlicher Spinkomponenten wirklich separierte Strahlen ergibt? Nehmen Sie für die Austrittsgeschwindigkeit der Atome aus dem 8kT Ofen die mittlere Geschwindigkeit v = bei einer Ofentemperatur von T=1000K an. πm 2.) Drehimpuls a. Bestimmen Sie die möglichen Winkel des Drehimpulsvektors mit der z-Achse für ein System mit l=2 und skizzieren Sie diese. b. Welche ungefähre Drehimpulsquantenzahl hat eine Vinyl-Schallplatte, die sich auf dem Plattenteller mit 33.3 U/min dreht? (L=Iω, I ≈ 1 ⋅10 −3 kg m2) 2.) Addition zweier Spin ½ Betrachten Sie ein System aus zwei Spin ½ Teilchen mit der Basis {ε1 , ε 2 } = ↑, ↑ , ↑, ↓ , ↓, ↑ , ↓, ↓ bestehend aus Eigenvektoren zu den Operatoren { 2 1 2 2 } S , S , S1z , S 2 z (Spin und entsprechende z-Komponente der einzelnen Spins). Finden Sie eine neue Basis aus Eigenvektoren zu den Operatoren S12 , S 22 , S 2 , S z , mit S = S1 + S 2 und bestimmen Sie die Eigenwerte zu S z und ihre Entartung. Hausübungen (Abgabe maximal zu dritt): 1.) Spinresonanz (5p) Die Energie von Wasserstoff-Atomen im Grundzustand (1s) im Magnetfeld B hängt von der Richtung des Eigendrehimpulses sowohl der Elektronen wie der Protonen ab. Bei welcher Frequenz werden mit B=1T Übergänge induziert von feldparalleler zu feldantiparalleler Richtung für: a. e- (Elektronen Spinresonanz) b. p+ (gI=5,58) Kernspin-Resonanz) c. Wie groß ist bei Raumtemperatur der Anteil der Atome, die in den zwei Fällen das Signal tatsächlich hervorrufen? 2.) Einfluß der gravitativen Wechselwirkung (2p) Zwischen Elektron und Proton im Wasserstoffatom kommt es neben der CoulombWechselwirkung auch zu einer gravitativen Anziehung. Bestimmen Sie den relativen Einfluß me m p ) auf die Energieniveaus des der gravitativen Wechselwirkung (Potential VG = −G r Ze 2 Atoms. Hinweis: Beachten Sie, dass Gravitations- und Coulomb-Potential ( VC = − ) die 4πε 0 r gleiche r-Abhängigkeit besitzen. 3 ( G ≈ 6,67 ⋅10 −11 kgm⋅s , me ≈ 9,1 ⋅10 −31 kg , m p ≈ 1,67 ⋅10 −27 kg , ε 0 ≈ 8,85 ⋅10 −12 VC⋅m , Z=1). 3.) Wasserstoffähnliche Atome (2p) Bestimmen Sie die Bindungsenergie und die Ausdehnung des Grundzustands im Wasserstoffähnlichen Uran-Ion, d.h. U91+. 4.) Magnetfeld am Ort des Elektrons (2p) Bestimmen Sie klassisch das Magnetfeld, dem ein Elektron ausgesetzt ist, das ein Proton im Abstand a 0 mit Drehimpuls umkreist. (Hinweis: Benutzen Sie das Ruhesystem des µ I Elektrons und B = 0 (für eine mit Strom I durchflossene Drahtschlaufe mit Radius r). 2r Abgabe am 18. bzw. 19.4. 2011