Ratgeber für Patienten Die Computertomographie des Bauchraumes (Abdomen-CT) Deutsche Gesellschaft zur Bekämpfung der Krankheiten von Magen, Darm, Leber und Stoffwechsel sowie von Störungen der Ernährung e.V. Was ist eine Computertomographie? Bei der Computertomographie (kurz „CT") werden durch Röntgenaufnahmen viele einzelne Querschnittsbilder des Körpers gebildet. Der Körper wird so - vergleichbar mit dem „Aufschneiden einer Salami" - in vielen kleinen Scheiben-Bildern dargestellt. Dies erlaubt eine bessere Darstellung vieler Organe im Vergleich zu normalen Röntgenaufnahmen. 2 Wie ist der Ablauf einer CT des Bauchraumes? Als Standard wird vor Beginn der Schichtaufnahmen der Darm durch Trinken von ca. 1.5 - 2 Litern Kontrastmittel markiert. Dieses ist jedoch bei anderen bestimmten Fragestellungen (z.B. Beurteilung einer Leberläsion) nicht notwendig. Der Patient wird anschließend auf einem Röntgentisch in „die Röhre" gefahren und es werden Schicht für Schicht Aufnahmen des Bauchraums („Abdomen-CT") angefertigt. Die „Röhre" hat eine Öffnung von ca. 80 cm Durchmesser und ist nur ca. 50cm lang. Meistens wird eine zweite Serie von Aufnahmen nach Gabe von Kontrastmittel in die Vene erstellt. Die eigentlichen Röntgenaufnahmen dauern weniger als eine Minute. Während der gesamten Untersuchung besteht Sprechkontakt zum Personal, welches Anweisungen gibt (z.B. „jetzt bitte nicht atmen" oder „bitte weiteratmen") und Äusserungen des Patienten hört. 3 Was muss man beachten, wenn eine Abdomen-CT geplant ist ? Eine Schwangerschaft und eine Schilddrüsenüberfunktion MÜSSEN ausgeschlossen sein. Man sollte unbedingt den Arzt über eine bekannte Kontrastmittelallergie, Schilddrüsenerkrankungen und Nierenerkrankungen informieren. Nüchternheit vor der Untersuchung ist nur erforderlich, wenn eine genaue Darstellung der Magenwand, des Zwölffingerdarmes oder des Dünndarmes erforderlich ist. Man sollte sich während der Untersuchung möglichst wenig bewegen und auf die Atemkommandos achten. Welche Gefahren hat die CT? Es kann zu allergischen Reaktionen auf das intravenös gegebene Kontrastmittel kommen, die in ca. 0.01% der Untersuchungen auftreten und nur sehr selten ernsthaftes Ausmass annehmen. 4 Hierfür gibt es jedoch wirksame Behandlungsmöglichkeiten, die stets bereitstehen. Sollten sie Luftnot, Unwohlsein, Juckreiz, Herzrasen oder Schwindel während und kurz nach der Kontrastmittelgabe verspüren, sollten sie es dem Untersuchungspersonal sogleich mitteilen. Kontrastmittel kann auch zur kurzfristigen Verschlechterung der Nierenfunktion oder einer bedrohlichen Schilddrüsenüberfunktion führen. Besonders gefährdet sind daher Patienten mit vorbestehender Schilddrüsenüberfunktion und eingeschränkter Nierenfunktion. Die Empfindung von Wärme oder gar das Auftreten einer Hitzewallung während der Gabe des intravenösen Kontrastmittels ist jedoch normal und ungefährlich. Wie hoch ist die Strahlenbelastung einer Abdomen-CT? Die Strahlenbelastung für den Körper durch eine Abdomen-CT ist - im Vergleich zu anderen Röntgenuntersuchungen (z.B. Röntgen der Lunge) - erheblich höher. Wie bei allen Röntgenuntersuchungen verbietet sich daher (von lebensbedrohlichen Ausnahmen abgesehen) die Durchführung einer CT bei Schwangeren, v.a. in der Frühschwangerschaft. Die Indikation zur Durchführung einer CT ist daher immer relativ streng zu stellen und sollte umso seltener erfolgen, je jünger ein Patient ist. 5 Wann ist es sinnvoll, eine Abdomen-CT durchzuführen? Folgende Fragestellungen stellen typische und häufige Indikationen für die Durchführung einer Abdomen-CT dar: Nachweis von Tumoren, tumor-befallener Lymphknoten und Nachweis von Fernabsiedelungen eines Tumors („Metastasen"), z.B. in der Leber. Verlaufsbeurteilung im Rahmen von Tumorerkrankungen (z.B. Erfolgskontrolle nach Chemotherapie). Erfassung von Schweregrad, Ausdehnung und Komplikationen einer Bauchspeicheldrüsenentzündung („Pankreatitis"). Nachweis von Eiteransammlungen im Bauchraum („Abszesse"), z.B. bei den Erkrankungen Morbus Crohn, Appendizitis oder Divertikulitis. Nachweis von Verletzungen im Bauchraum (z.B. nach Motorradunfall). Nachweis einer erweiterten oder geplatzten Hauptschlagader („Aorta") im Abdomen 6 Welche „Nebenwirkungen“ hat eine CT? Strahlenbelastung (s.o.) Kontrastmittelkomplikationen (s.o.) Allergische Reaktionen Nierenfunktionsverschlechterung Schilddrüsenüberfunktion Kurzfristiger Durchfall nach der Untersuchung verursacht durch das Darmkontrastmittel 7 Verfasser: Dr. med. Johannes Grossmann Klinik und Poliklinik für Innere Medizin I Universität Regensburg 93042 Regensburg Deutsche Gesellschaft zur Bekämpfung der Krankheiten von Magen, Darm, Leber und Stoffwechsel sowie von Störungen der Ernährung e.V. Friedrich-List-Straße 13 . 35398 Giessen . Germany Tel. +49-6 41- 9 74 81 - 0 . Fax +49-6 41-9 74 81 - 18 Internet: www.gastro-liga.de