wir (be)leben die kultur - Theater

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5O jahre
theater- und
konzertfreunde
dortmund e. v.
festschrift
wir (be)leben die kultur
schaumalan!
5O jahre
theater- und
konzertfreunde
dortmund e. v.
festschrift
wir (be)leben die kultur
50
jahre
theater- und konzertfreunde
dortmund e. v.
Kultur ist für alle da.
Die Kultur bestimmt den Umgang der Menschen:
miteinander, mit ihrer Umwelt, mit der Vergangenheit und Zukunft.
Die Kultur dient der Orientierung des Menschen:
Identität, Bildung, Moral und Gestaltung
geistiger, politischer und sozialer Strukturen.
Kultureint,verbindetundmachtstark.
kunst
und
kultur
in
sechs
akten
mit prolog, ouvertüre, intermezzi, epilog und zugaben
Prolog: Grußworte
4
Ouvertüre: „Der KultUrknall“
12
1. Akt: Kinder- und Jugendtheater
20
2. Akt: Schauspiel
44
3. Akt: Philharmoniker
68
4. Akt: Ballett
106
5. Akt: Oper
120
Intermezzo I: „Ein Leben für das Theater“
InterviewmitHorstFechner,
GeneralintendantTheaterDortmundvon1985bis1995
170
6. Akt: Konzerthaus
184
Intermezzo II: „Der Spagat zwischen Kultur und Wirtschaft“
InterviewmitUlrichAndreasVogt,
Unternehmer und Kulturmanager
214
Epilog:FinalemitAusblick
224
Zugaben:Zahlen,Daten,Fakten
238
Dank
350
Anhang
366
2
3
prolog
grußworte
Kunst und Kultur mitten in der Stadt: Das Konzerthaus
Dortmund mit abendlicher Beleuchtung, dahinter die
Kirche St. Reinoldi
4
5
prolog: grußworte
prof. dr.
norbert lammert
präsident des deutschen bundestages
GrußwortfürdieFestschriftzum50-jährigenBestehendes
Vereins „Theater- und Konzertfreunde Dortmund“
V
on William Shakespeare kommt der kluge Rat: „Und wenn du den
Eindruck hast, dass das Leben Theater ist, dann such dir eine
Rolle aus, die dir so richtig Spaß macht.“ Ich weiß nicht, ob
diejenigen,dievor50Jahrenden„VereinzurFörderungderStädtischen
Bühnen Dortmund“ gegründet haben, an die Worte des englischen
Dichters gedacht haben. Ich weiß auch nicht, ob sie das Leben für
Theater hielten. Ganz sicher aber haben sie Theater, Musik, überhaupt
KulturalsBereicherungdesLebensempfunden.Kultur–verstandenals
SystemvonOrientierungen,vonÜberzeugungen,vonErfahrungen,die
MenschenmiteinanderteilenundvondessenVerbindlichkeitsiesich
selbst überzeugt haben – ist meines Erachtens sogar das Entscheidende,wennesumdieFragegeht,waseineGesellschaftzusammenhält.
Zweifellos haben sich die „Theater- und Konzertfreunde Dortmund“,
wiesieseitihrerUmbenennungvor25Jahrenheißen,alsoeinewichtige
Rolleausgesucht,diesieaufwunderbareArtundWeiseausfüllen.Mit
Einsatz und Leidenschaft fördern sie die Theater- und Konzertszene der
Stadt Dortmund und sind mit ihren Veranstaltungen, ihren Kulturreisen
unddervonihneninsLebengerufenenStiftungeinwichtigerPfeiler
des kulturellen Lebens inmitten des Ruhrgebiets, eine der Kulturmetropolen Europas. In diesem Sinne wünsche ich den „Theater- und
Konzertfreunden Dortmund“ weiterhin die ebenso notwendige wie
verdienteUnterstützungsowieallesGuteundvielFreudebeiihrem
Engagement–mindestensfürdienächsten50Jahreundauchinden
Momenten, in denen Karl Valentin Recht behält: „Kultur ist schön, macht
abervielArbeit.“
ullrich oberbürgermeister
sierau der stadt dortmund
Liebe Theater- und Konzertfreunde Dortmund!
Z
um50.GründungsjubiläumgratuliereichdemVereinundseinen
rund1.400Mitgliedernganzherzlich.DieTheater-undKonzertfreunde Dortmund sind seit fünf Jahrzehnten ein wunderbares
Beispiel für bürgerschaftliches Engagement und aus dem kulturellen
Leben unserer Stadt nicht mehr wegzudenken.
DieTheater-undKonzertfreundeDortmundhabenin50Jahren
nichtnuralsFörderer,sondernauchalsMittlerzwischenKulturund
Menschenagiert.Aktionenwie„PlaudereimitKünstlern“oderdie
organisiertenProbenbesuchehabenvielenMenschendasTheaterund
dieOpernähergebracht.UnddieBajazzo-StiftungdesVereinsermöglichtesBürgerinnenundBürgernmitwenigfinanziellenMittelnan
kulturellen Ereignissen teilhaben zu können.
DerStrukturwandelhatunsereStadtverändert.ErhatAuswirkungen
auf das Image und die Identität Dortmunds. Die Kultur hat diesen Wandel
begleitet und gefördert. Unser Theater, die Oper, das Konzerthaus, das
Kinder- und Jugendtheater und unsere freie Kulturszene sind weit über
die Stadtgrenzen hinaus bekannt, anerkannt und prägen das Bild
Dortmunds mit – nach innen, wie nach außen. Lebenswert zu sein heißt
füreineStadtauchkulturellattraktivzusein.DasisteinwichtigerStandortfaktor im Wettbewerb der Metropolen.
Trotzdem können die Zeiten knapper öffentlicher Mittel auch an
derKulturförderungnichtspurlosvorübergehen.Umsowichtigeristdas
bürgerschaftliche Engagement in diesem Bereich. Mein großer Dank gilt
deshalb den Mitgliedern der Theater- und Konzertfreunde Dortmund e. V.
fürihrwertvollesundnachhaltigesEngagementumdaskulturelleLeben
unsererStadt.FürdieZukunftwünscheichdemVereinweitervielErfolg.
Ihr
6
7
prolog: grußworte
jörg stüdemann
stadtdirektor und kulturdezernent
der stadt dortmund
Liebe Theater- und Konzertfreunde Dortmund!
D
er„Bajazzo“–alsoderSpaßvogel,derzwardenKummerkennt,ihn
sichabernichtanmerkenlässt–ziertdenNamenszugdergrößten
undeinsatzstärksten,bürgerschaftlichenVereinigungzurFörderung
unseresstädtischenKulturlebens.Seit50JahrenistIhrVereininhöchster
Weiseaktiv,umProgrammedesTheatersunddesKonzerthausesandas
Publikumzuvermitteln,uminGeselligkeitdasKulturlebenzugenießen,um
sichfürdenkünstlerischenNachwuchsunentwegteinzusetzenundeine
breiteLobbyfürMusik,TheaterundBühnenkunstzubilden.AufIhre
HerkunftausdemgutsituiertenBürgertumDortmundssindSiestolz,aus
IhrerLiebezurKunstmachenSiekeinenHehl.
Man könnte den Eindruck gewinnen, Thomas Mann habe mit seiner
Erzählung„Bajazzo“dieBlaupausefürdieTheater-undKonzertfreunde
Dortmundgeliefert:NacheinerKaufmannsausbildungflüchtetsichder
Protagonist dieses Textes mit leicht überlegenem Spott für die Geschäftswelt in die Begeisterung für Musik, Theater und Kunst. In Manns Erzählung
scheitertdiegewollteDistanzierungvomErnstmenschlicherExistenz,bei
denTheater-undKonzertfreundenistdieHaltungeineidealeSynthese
eingegangen.DenninIhrenHandlungenundvielfachenHilfestellungen
schimmertdiebodenständigewestfälische,kaufmännischkluge,vonUnternehmungsgeist geprägte Grundeinstellung aller Beteiligten durch. Das
istvongroßemNutzen.TätigeHilfeundklugerRatsinddasMarkenzeichen
Ihrer Begleitung geworden.
MitgroßemDankundeinertiefenVerbeugungvorIhremunermüdlichen Einsatz darf ich Ihnen als Kulturdezernent herzlich gratulieren.
MancheInitiativeinnerhalbdesTheater-undKonzertwesens,manche
Aufführung,mancheunmittelbareUnterstützungfürKünstlerinnenund
KünstlerundgarmanchesVerständnisfürdiekünstlerischenArbeitenwäre
ohneIhreförderndeAssistenznichtmöglichgewesen.DasseinAnwaltder
SachemitunterstreitbarfürseineAnsichteneintretenmuss,verstehtsich
vonselbstundnötigteinmalmehrRespektab.IchwünscheIhnenstets
den Elan, den Sie in den zurückliegenden fünf Dekaden bewiesen haben,
undhoffe,dassderjeweiligeVorstand–wiebisher–dieTheater-undKonzertfreundeDortmundmiteinemunverwechselbarenProfilversehenkann.
Mit allen guten Wünschen
Ihr
benedikt
stampa
intendant | geschäftsführer konzerthaus dortmund
SehrverehrteTheater-undKonzertfreunde!
E
sistnatürlichZufall,dennochbemerkenswert.DasJahr1965ist
sowohldasGeburtsjahrderTheater-undKonzertfreundealsauch
dasmeinige.WirbeidefeiernindiesemJahr2015unseren
jeweiligen50.Geburtstag.PersönlichbinichnunangekommenimKreis
derarriviertenErwachsenen,nichtmehrganzjung,aberauchdank
modernerMedizin,(abundzu)SportundrelativgesunderErnährungfit.
Manfühltsichalsojünger.Undvorallem,mitAnfangfünfzigstehen
einemnochvieleWegeoffen.UndwiewirausunserenUmfragenwissen,
sindvorallemMenschenab50JahrensehransprechbarfürBildungund
Kultur.AlsobinichgeradezuIhreidealeZielgruppe–wennichnicht
sowieso schon mit den Theater- und Konzertfreuden auf das Innigste
verbundenwäre.
AuchdieTheater-undKonzertfreundesindnun„bestager“.Für
einenVereinnochrelativjung,habenSiedennochschonvieleserlebt.
Soweit ich Sie in den letzten zehn Jahren als Intendant des KonzerthausDortmundbegleitendurfte,konnteichausrelativerNähesehen,
wievitalderClubsichentwickelthat.DiejeweiligenVorständeund
deren Vorsitzende habe ich als unglaublich engagierte und kompetente
Gesprächspartner erlebt. Das Schönste für mich war stets, dass ich nie
Dinge lange erklären musste. In Ihrem Kreis wusste man Bescheid. Mein
ersterKontaktwargleichbeimeinemAmtsantritt2005.Ichsollte(nach
denTurbulenzenderletztenMonate)meinerstesProgrammvorstellen.
Die Erwartungen waren hoch, entsprechend zahlreich erschienen waren
MitgliederundPresse.Allesverliefglänzend.
DieMitgliederwarenfreundlich,derVorstandzuvorkommendund
diePressegnädig.AlsoeinverheißungsvollerStart.
Zehn Jahre später kann ich Ihnen nur ein großes Kompliment machen. Die Theater- und Konzertfreunde sind ein toller Verein, lebendig,
engagiertundaufallenEbenenvollerTatendrang.SiesindausdemKulturleben Dortmunds nicht mehr wegzudenken. Sie sind im besten Sinne
eineInitiativederBürgerdieserStadt.Unddasseit50Jahren.
Gratulation!
8
9
prolog: grußworte
theater dortmund
Liebe Theater- und Konzertfreunde Dortmund!
T
heaterbrauchtFreunde.DasistzunächstkeinegroßeErkenntnis,
denn ohne Menschen, die der Theaterkunst freundlich gesonnen
sind,lässtsichkeinZuschauerraumfüllen.Aberdasreichtnicht.
Es muss noch Leute geben, die sich über den Theaterbesuch hinaus mit
demTheaterverbundenfühlen,weilsiedieFaszinationdesSpielsauf
derBühneerfahrenhabenundnichtmehrvonihrlassenwollen,diemit
LeidenschaftfürodergegeneineAufführungstreiten,dienichtgenug
kriegen können und deren Begeisterung sich auch auf andere überträgt.
Denndafür,dasseinesoalteundwundersameKunstwieTheater(noch)
existiert,gibtesvieleguteArgumente–aberkeinesistsogutwiedie
Leidenschaft eines Theaterfans, der mit den Menschen auf der Bühne
liebt, lacht und leidet.
Wenn sich dieser Theaterfreund dann dazu entschließt, sich über
den Kartenkauf und seine Begeisterung hinaus noch weiter für das
Theaterzuengagieren,kommenihmundihrvielleichtmäzenatische
Gedanken.NebenideellerUnterstützungkanndieKunstauchfinanzielle
gebrauchen.DieKostenfürdiepersonalintensiveKunstformTheatersteigen,dieZuschüsse,dieausklammenkommunalenHaushaltenkommen,
tundasnichtoderkaum.Deshalbistklar,dassdasAußerordentlichein
derKunstdiehelfendeHandeinesFreundesnötighat.DieTheater-und
Konzertfreunde Dortmund als einer der größten mäzenatischen Vereine
ihrerArthabenaufdiesemGebietfürdasTheatervielGutesgetan.So
mancheunvergesslicheAufführungwäreohneeinenbestimmtenhervorragenden Künstler, ohne ein besonderes Bühnenbild oder spektakuläre
Kostümevielleichtnichtganzsoeinprägsamgewesen.Hierschaffendie
UnterstützerdesTheatersFreiräumefürkreativeIdeen,diesichnicht
gleichvordemZwangdesfinanziellenPragmatismusinLuftauflösen
müssen.
Die Liste der Theaterproduktionen, deren Einzigartigkeit durch die
UnterstützungderTheater-undKonzertfreundeDortmundinden50
JahrenihresBestehensermöglichtwordenist,würdedenRahmenjeder
Publikation sprengen. Dafür gebührt Ihnen der Dank der Theatermacher
unddesPublikums.DochauchüberdiekonkreteFörderungkünstlerischerProjektehinausengagiertsichderVereinineigenenVeranstaltungenfürdasBesondere.HerausragendistindieserHinsichtnatürlich
derallezweiJahrestattfindendeDortmunderOpernball,derinenger
ZusammenarbeitmitallenAbteilungendesHausesentsteht,sowiedie
Galakonzerte„Eur-Oper-Gala“oderdie„Wagner-Gala2012“.Alskleinere
FormatehabenArienabendeoderdieKünstler-Gesprächsreihe„ZuGast
bei …“ immer wieder das Interesse des Publikums geweckt.
AuchfürdenkünstlerischenNachwuchsmachensichdieTheater-
undKonzertfreundeinvorbildlicherWeisestark,vorallemdurchden
jüngstwiederbelebtenPreis„DerBajazzo“.Eristfürjungedarstellende
KünstlerundMusikerallerSparteneinebesondereAnerkennungund
Motivation,weiterhinallesfürihreBerufungzugeben:einlebendiges,
sinnliches und zeitgenössisches Theater für die Stadt Dortmund und ihre
Menschen zu machen.
Möge dieser Weg noch lange und so erfolgreich wie bisher weitergehen! Eine herzliche Gratulation und der Dank der Künstler sind dem
Geburtstagskind Theater- und Konzertfreunde Dortmund gewiss.
bettina pesch
jens-daniel herzog
xin peng wang
gabriel feltz
kay voges
andreas gruhn
geschäftsführende direktorin
generalmusikdirektor
intendant der oper
intendant des schauspiels
direktor ballett dortmund
direktor des KJT dortmund
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11
ouvertüre
der kultUrknall
Das am 3. März 1966
eröffnete neue Opernhaus
im festlichen Glanz
12
13
ouvertüre: der kultUrknall
Der Theaterneubau,
der 5. Januar 1965
und die Geschichte der
Theater- und Konzertfreunde Dortmund e. V.
Unterschriften der Gründer des Vereins zur Förderung der Städtischen
Bühnen Dortmund e. V. vom 5. Januar 1965
ImJahr1955konkretisierensichinDortmunddiePlänezumNeubau
einesTheaters,nachdemdas1904imJugendstilerrichteteDortmunderStadttheater1943imKriegzerstörtwurde.NachderBauzeitvon
1958bis1965istdieimJahr1966bevorstehendeEröffnungdesneuen
TheaterbausderauslösendeAnlasszurBildungeinesFördervereins.Am
5.Januar1965gründenBürgerundUnternehmenumDr.FerdinandMarx
den„VereinzurFörderungderStädtischenBühnenDortmunde.V.“,um
dasneueTheaterunterderLeitungvonWilhelmSchüchterfinanziellzu
unterstützen.
Dr.FerdinandMarxbesitztnebendengutenVerbindungenzur
WirtschaftdasGeschick,UnternehmerundBürgerfüreinenFörderverein
zugewinnen.ZurGründungdesVereinsfindensichdieVertreterdes
Bergbaus, der Eisen- und Stahlindustrie, der Elektrizitätswerke, der Banken und Versicherungen, der Brauereien sowie einzelne Geschäftsleute,
privateSpenderundStiftungenzusammen.
DerVereinbeschränktsichzuBeginnaufdie„stilleFörderung“und
hatnichtdieEntfaltungkulturellerAktivitätenimSinn.ImGründungs-
protokoll heißt es wörtlich: „Es ist nicht daran gedacht, einen großen
Personenkreis,insbesondereauchnicht(handschriftlicheingetragen:
einegrößereAnzahlvon)Einzelpersonen,zumBeitrittaufzufordern;im
WesentlichensollendieMitgliederauszahlungskräftigenFirmenbestehen.“
Ab1975erweitertderVereinseineAktivitätenunterdemVorsitzvon
Dr.RichardSchultemitEigenveranstaltungenwie„PlaudereimitKünstlern“und„Wirstellenvor“.DerVereinwandeltsichindieserZeitzum
SprecherderTheaterbesucher.ErnutztverstärktdieMedienunderlebt
eine rasche Expansion.
Der Verein fördert fortan das kulturelle und gesellschaftliche Leben
durchprogrammatischausgewählteKonzerteinanspruchsvollemRahmen, durch Vorträge, Werkeinführungen mit Probenbesuchen, Besichtigungen,Podiumsgesprächeunddurchvielesanderemehr.
Das den Spielplan des Theaters begleitende Programm krönt der
VereinimJahr1980mitdemOpernball,dendasdamaligeVorstandsmitgliedUlrichAndreasVogtfürdieDortmunderGesellschaftgestaltet.Der
DortmunderOpernballkannaufeinelangeTraditionverweisen.Vorläufer
sinddieBühnenfesteinden30er-Jahrendes20stenJahrhunderts.
FürdenOpernball2004strebtderVorsitzendedesVereinsProf.
Dr.MichaelHoffmanneinekünstlerischeAufwertungan.Diedamalige
OpernintendantinChristineMielitzgreiftdieseAnregungaufundinszeniert eigens für diesen und die folgenden Opernbälle ein Bühnenprogramm unter Einbeziehung des Opern- und Ballettensembles. Die
Theater- und Konzertfreunde richten diesen festlichen Opernball, der weit
über Dortmund hinaus zu den begehrten gesellschaftlichen Ereignissen
zählt,inZusammenarbeitmitdemTheateraus.GroßeNamenzierendie
ListederStargästewieu.a.RenéKollo,AgnesBaltsa,PeterSeiffert,
StefaniaBonfadelli,MirellaFreni,SalvatoreFisichella,JohanBotha,Jonas
KaufmannundAnjaHarteros.
„DerBajazzo“wirdAnfangder80er-JahrezumVereinsemblem.
Diesem Bild folgend trommelt der Verein unentwegt um Spenden für
denErhaltunddieFörderungvonKunstundKulturinderRegion.„Der
Bajazzo“istzugleichNamensgeberdesimJahr1984vomVereinals
„Ferdinand-Marx-Preis“insLebengerufenenFörderpreises,dervorwiegendanjüngereKünstlervergebenwird,diedurchihreLeistungenauf
sich und das Dortmunder Kulturleben aufmerksam machen.
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Sylvia Geszty,
Stargast beim ersten
Opernball 1980
ouvertüre: der kultUrknall
DemWunschvielerMitgliederfolgend,startetderVerein1986seine
ersteTheaterreiseineinemSonderzugmit360PersonennachHamburg
zumMusical„Cats“.EineneueAktivitätdesVereinsistgeboren.Mittlerweile besuchen die Mitglieder des Vereins Theater, Konzerthäuser und
Museen in der ganzen Welt u. a. in Berlin, Wien, Salzburg, Budapest,
Erste Theaterreise des Vereins zu „Cats“ nach Hamburg
NewYork,Chicago,Paris,Prag,Riga,Mailand,Palermo,Madrid,Barcelona,Dresden,St.Petersburg,Riga,Tallinn,Brüssel,Amsterdam,Edinburgh, auf Malta, in Moskau, Venedig und ...
ImJahr1990gibtsichderVereindenNamen„Theater-undKonzertfreunde Dortmund e. V.“. Damit dokumentiert er die gewachsenen
Aktivitäten,dieder1988gebildeteArbeitskreis„Konzertwesen“ausgelöst
hat.FürdasimJahr2002eröffneteundvomVereinunterstützteneue
Konzerthaus Dortmund ist es ein Glücksfall, mit dem Verein einen traditionsreichengemeinsamenFreundes-undFörderkreisanseinerSeitezu
wissen.ErfreulicheFügung:Zum100-jährigenJubiläumdesTheatersim
Jahr2005feierndieTheater-undKonzertfreundeihr40-jährigesBestehen im Konzerthaus Dortmund.
2009veranstaltetderVereinerstmalssein„großes“KonzertimKonzerthaus.Über850BesuchererlebeneinegroßartigeGala,dieinden
Jahren2011und2013–alternierendzumOpernball–ihreFortsetzung
als„Eur-Oper-Gala“findet.
NebendeneigenenVeranstaltungenwieKonzerte,Festabende,
Opern-, Konzert- und Theaterreisen unterstützt der Verein zahlreiche
AufführungenimMusiktheater,Schauspiel,Kinder-undJugendtheater
und Konzerthaus, insbesondere aus den Erlösen der Opernbälle. Ohne
dieseFörderunghättenvieleProduktionennichtodernichtsoreichhaltig
ausgestattetundqualitativhochwertigdurchgeführtwerdenkönnen.Der
VereinfördertauchfreiekulturelleAktivitätenunddasAmadeusKammerorchester Dortmund.
SeinsozialesEngagementunterstreichtderVereindurchdie2012
geschlossenePartnerschaftmitderKulturlogeRuhr.Hierübererhalten
kulturinteressierte,bedürftigeMenschenFreikartenzuTheater-undKonzertbesuchen.
Am5.September2013ruftderVereingemeinsammitderStiftung
„helpandhope“dieBajazzo-StiftunginsLeben.DerGründungsstifter
„helpandhope“überträgtderBajazzo-Stiftung100.000Euro,dieder
VereinalsTreuhänderverwaltet.DieBajazzo-StiftungunterstütztdieAus-
undWeiterbildungvonKindernundJugendlichenaufdenGebietenTheater, Musik, Literatur und Bildende Kunst. Die in der Region ansässigen
Unternehmen,InstitutionenundBürgersindaufgerufen,dasStiftungsvermögenzumehren,damitFörderungenundAuszeichnungenregelmäßig
vergebenwerdenkönnen.
DerVereinistmittlerweileaufrund1.400Mitgliederangewachsen.
NuraufdemFundamenteinerUnterstützungdurchweiteKreiseder
BevölkerungkönnensichdieTheater-undKonzertfreundenachhaltigfür
ein reichhaltiges kulturelles Leben in Dortmund einsetzen. Diese breite
AkzeptanzermöglichteinenEtatzurFörderungvonTheaterundKonzerthaussowieweitererkulturellerVeranstaltungenvonbiszu250.000
EurojeJahr.ImLaufeder50-jährigenGeschichtefördertderVereindas
DortmunderKulturlebenmitüber5Mio.Euro.Herzlichgedanktseiallen
Sponsoren,FörderernundMitgliedern,diedadurchvielegroßartigekulturelle Ereignisse ermöglichen.
Ohne das Dortmunder Theater und seine Konzerte gäbe es sicher
keineTheater-undKonzertfreunde.DennAuslöserderVereinsgründung
istderAnschubdesneugebautenTheaters,dassichheutemitfünfSparten präsentiert. Ebenso sind die Theater- und Konzertfreunde entscheidend mit dabei, als es um die Realisierung der Idee „Konzerthaus“ geht.
In den fünf Jahrzehnten des Bestehens der Theater- und KonzertfreundehatsichinDortmundkulturellvielereignet.Dielebendige
kulturelleLandschaftbefindetsichpermanentimAuf-undUmbruch.
VeränderteWertevorstellungenmitdarausneuentstehendenLebensgewohnheiten,demografischerundsozialerWandel,technologischerFortschritt,diesundvielesmehrstellenhoheAnforderungenandieKunst,
ihreKünstlerunddieVermittlungkulturellerInhalteandieMenschenvon
heute.
16
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ouvertüre: der kultUrknall
Dr. Ferdinand Marx
Dr. Richard Schulte
Ulrich Andreas Vogt
Die Vorsitzenden des Vorstands seit Gründung:
Dr. Ferdinand Marx † (1965 bis 1974)
Dr. Dr. h. c. Richard Schulte † (1974 bis 1985)
Ulrich Andreas Vogt (1985 bis 1994)
Werner Ackermann (1994 bis 2002 und 2005 bis 2007)
Prof. Dr. Michael Hoffmann (2002 bis 2005 und seit 2007)
DerVorstandseitderWahlam7.April2014:
Prof. Dr. Michael Hoffmann, Vorsitzender
Prof. Dr. Lutz Aderhold, stellvertretender Vorsitzender
Michael Petmecky, stellvertretender Vorsitzender
Dr. med. Antje Ahrens, Beisitzerin
Jan Knizia, Schatzmeister
Dr. Dirk Schneider, Beisitzer
Hans-D. Sonntag, Beisitzer
Werner Ackermann
Prof. Dr. Michael Hoffmann
Der Vorstand seit der Mitgliederversammlung am 7. April 2014, vor dem KJT von links nach rechts: Hans-D. Sonntag, Beisitzer, Prof. Dr. Lutz Aderhold, stellvertretender
Vorsitzender, Michael Petmecky, stellvertretender Vorsitzender, Dr. med. Antje Ahrens, Beisitzerin, Prof. Dr. Michael Hoffmann, Vorsitzender, Dr. Dirk Schneider, Beisitzer,
Jan Knizia, Schatzmeister
Die Theater- und Konzertfreunde gehen in das sechste Jahrzehnt
ihresBestehens.Siemöchtenin„sechsAkten“ineinemnichtaufVollständigkeitbedachtenZeitrafferdieHöhepunktederletzten50Jahre
imKulturlebenderStadtDortmundRevuepassierenlassen,dabeiauf
das Theater mit seinen fünf Sparten zurückblicken und das Konzerthaus
gleichsam als „sechste Sparte“ einbeziehen. Die Theater- und Konzertfreunde freuen sich, die kulturelle Zukunft auch weiterhin zu begleiten
und zu unterstützen.
FürdenWegindieZukunftistesgutzuwissen,wohermankommt.
DieseFestschriftwilldazueinenBeitragliefern.Eherchronologisch,wenigerwertendwirdderWegderletzten50JahredesTheaterDortmund
und des Konzerthaus Dortmund nachgezeichnet, teils fragmentarisch,
teilsausführlicher,stetsausSichtderaktivbegleitendenTheater-und
Konzertfreunde Dortmund.
Auffällig,wiesichdieBildergleichenundinregelmäßigenAbständenwiederholen:HierderVorschlagnacheinerSchließung,dortnach
einer Zusammenlegung, schlussendlich Kürzung der Mittel, denn Geld
ist immer knapp, besonders für die Kultur. Vorangebracht haben solche
GedankenspieledieKulturarbeitnochnie.EinzigderkünstlerischeÜberlebenswilleunterstütztvondenkulturbegeistertenMenschenderStadt
beweist, welch bewundernswerte Leistung auf die „Bretter, die die Welt
bedeuten“ gebracht werden kann.
18
19
1.kinderaktund
jugendtheater
„Prinz von Homburg“ mit
Gabriel Rodriguez Silvero
und Sibylle Mumenthaler
20
21
1. akt: kinder- und jugendtheater
die zukunft des theaters
jung und unbeschwert
Vor 1965
Das Kinder- und Jugendtheater (KJT) wird 1953
von Generalintendant P. Walter Jacob als Zweig
der Städtischen Bühnen gegründet. Neben
dem Münchner „Theater der Jugend“ und dem
Berliner „Theater an der Parkaue“ ist es eines
der ältesten Theater für Kinder und Jugendliche in Deutschland. Gespielt wird zunächst im
Theater in der Lindemannstraße und im Kleinen
Haus am Hiltropwall. Je Spielzeit gibt es vier
Kinderstücke. Ab der Spielzeit 1957/58 findet
das Kinder- und Jugendtheater vorwiegend im
Theater am Ostwall statt.
Spielzeit 1965/66
Unter der Regie des Künstlerischen Leiters des
Schauspiels Rolf Schneider wird gespielt:
_„DerDienerzweierHerren“vonCarloGoldoni
_„DerkleineMuck“inderFassungvon
FriedrichForster-Burggraf
_„EinsatzKnobelgasse19.09Uhr“vonJoachim
Jomeyer
_„Das Tor der Sonne“, deutsche Erstaufführung
vonJanMakarius
Spielzeit 1966/67
_„AladinoderDieWunderlampe“,Uraufführung
vonWolfgangMüller
_„WiederheiligeMikeschießenlernte“von
Daniel Korn
_„DieverzaubertenBrüder“vonJewgeni
Schwarz
_„KasimirderKinderdieb“,Uraufführungvon
PeterHacks
GertOmarLeutnerübernimmt1967dieSchauspieldirektiondesTheatersundintensiviertdie
PflegedesKJT.ErbetrautzweijungeRegisseure aus seinem Ensemble eigens mit dieser
Sparte:ManfredNeu,DramaturgieundJochen
Köhler, Regie.
Spielzeit 1967/68
_„Sombrero,Pinocchio“vonPeterBorchardt
_„Mascha,Mischa&Mai“,Uraufführungvon
PaulPörtnerinderInszenierungvonPeter
Borchardt.EshandeltsichumdieFreundschaft
eines Mädchens zu einem Zirkusaffen und einem Roboter. Dazu gibt es sogar eine BesprechunginderFrankfurterAllgemeinenZeitung:
„Die Kinder haben eine Vorliebe für Kitsch, man
sollte sie darin nicht noch unterstützen.“
_„DreiweißePfeile“vonJanMakarius
ImFebruar1968gibtdasSchauspielhaus
„DerFrieden“vonAristophanesinderBearbeitungvonPeterHacks.DasJugendamt
derStadtverfügt,dassdiesesStückausder
Theater-Jugendvormieteherausgenommenwird.
BegründungvonKurtKöster,Jugendamtsleiter:„Nichtssagendundunverständlichfür
dieJugend.“EsbestehtdieAuffassung,dass
denBesuchern„DerFrieden“nichtzugemutet
werden kann.
UmdasHalbstarken-Stück„Gerettet“gibt
esStreit.DieseaufregendeMilieustudievon
EdwardBond,inszeniertvonGertOmarLeutner,
sollzunächstnichtzurAufführungkommen.
Die Westfälische Rundschau kommentiert den
Vorgangals„provinziellundspießbürgerlich“.
DieBesuchergebenihreAntwortaufdieseArt
derSelbstzensurundforderndieAufführung.
DieInszenierungwirddaraufhinvierMalterminiert.WegenderstarkenNachfrage,vorallem
derJugendlichen,mussdasStückdann15Mal
angesetzt werden. In dieser Spielzeit nimmt die
ZahlderAbonnentenzu.
Spielzeit 1968/69
_September1968:UmzugdesKinder-undJugendtheaterandenHiltropwall,dieEröffnung
erfolgtmit„DasSchloss“vonMaxBroginder
InszenierungvonGertOmarLeutner.
_19.Oktober1968:„KaiausderKiste“von
FranziskaSchülermitRüdigerHacker,Regie
führtHorstSchneider.
_November1968:„PeterPan“,eineKinderrevue
vonJamesMatthewBarrieinderInszenierung
22
23
1. akt: kinder- und jugendtheater
vonPeterBorchardtmitRosemarieMüllerals
Peter Pan. Sie tanzt, singt und springt, ein
„großer, grotesker Spaß“.
_Februar1969:„DerSchatten“vonJewgeni
SchwarzinderRegievonHorstSchneider
istfürKinderzwischenachtund14Jahren
gedacht, aber eher ein Stück für Erwachsene.
_„WirmacheneineOper“vonBenjaminBritten,
die Besucher dürfen mitsingen.
DasKinder-undJugendtheatergeht1968/69
auf Tournee u. a. mit „Mascha, Mischa & Mai“
nachMülheim.4.000SchülerausDortmund
unddenNachbarstädtensindAbonnentenin
derSpielzeit1968/69.
ImMai1969gehendieSchauspielermitVerkaufsständen, Megaphon und Transparenten
aufdieStraße,umaufdieSamstag-Spätvorstellungvon„Gerettet“aufmerksamzumachen.
Die Schauspieler suchen bei dieser Gelegenheit den direkten Kontakt mit den Passanten.
Spielzeit 1969/70
ImOktober1969startetdasTheatereineWerbeaktion„SchülerinsTheater!“.Aufdieschon
ermäßigtenPreisevon3DMwirdeinRabatt
von50%gewährt.
AuchnachderWiederaufnahmevon
„Gerettet“ hält der Erfolg beim Publikum an:
„einSchockerinderSprachedesReviers“.
Ein anonymer Leserbrief in der Westdeutschen
AllgemeinenZeitung:„Vondenletztenguten
Geisternmüssenschondiejenigenverlassen sein, die es fertigbringen, einen derartig
abgrundtiefen Mist auf die Bühne zu bringen.“
ImNovember1969gibteseineAbschiedsvorstellung.ImDezember1969wird„Gerettet“im
FestspielhausinRecklinghausenaufgeführt.
Dort gibt es einen fulminanten Skandal. Das
PublikumprotestiertlautstarkwährendderAufführungundverlässtteilweisedenSaal.
_Dezember1969:„DieSchneekönigin“von
HansChristianAndersenistdasWeihnachtsmärcheninderBearbeitungvonJewgeni
SchwarzmitKlarinetten-SolivonRainer
GlenBuschmann.24.000Kindersehendas
Stück. „Mit dieser Inszenierung Rolf Stahls,
derfeinen,immermitspielendenAusstattung
HeinzHansens,dermagischenMusikvon
Buschmann hat eine neue Ära des Jugendtheaters an unserem Schauspiel begonnen.“
(OttoKönigsberger,RuhrNachrichten)
_Januar1970:„Wehdem,derlügt!“von
Grillparzer, Gastregie Wolf Dietrich, Musik
vonWolfEscher,eingroßerErfolg,vorallem
auchfürSchauspielerReinhardvonHachtals
Küchenjunge.
_Februar1970:„DieRäubervonKardemomme“,
dasMusicaldesnorwegischenAutorsThorbjörnEgnererzählt,wiedieRäuberwiederzu
nützlichen Gliedern der Gesellschaft mutieren.
RegievonPeterBorchardt,unterlegtmitlaunigerMusikvomStadtorchestermitWolfEscher,
TheoGroß,JimmyHorschlerundFredWitt,
angeführtvonRainerGlenBuschmann.
_Mai1970:„DerFroschkönig“inderBearbeitungvonHermannWanderscheck,Regie
führtFritzWolter,GüntherHüttmannalsIgel
Schnüffelchen, ein Stück für die ganz Kleinen, mit einigen Leerlaufpassagen. Dazu
die Westfälische Rundschau: „… sollte man
Kinder ruhig ernster nehmen, ihnen Zug und
Spannung bieten.“
_Genets„DerBalkon“wirdimEinvernehmen
mitRegisseurBohumilHerlischkaleicht
gekürzt, damit die Besucher noch die öffentlichenVerkehrsmittelerreichenkönnen,jetzt
Endeimmerum22.30Uhr.
Spielzeit 1970/71
InderSpielzeit1970/71gibtesfünfInszenierungen,darunterdasumstritteneAntiautoritätsstück„Mugnog-Kinder“vonRainerHachfeld
und Volker Ludwig, das die hierarchisch geordnete Welt der Erwachsenen mit ihren Zwängen
undÄngstenunvoreingenommeninsWanken
bringt.
_September1970:„WiederKönigzumMond
wollte“,fürVier-bisZehnjährige,flottes
indermusicalmitMusikvonRainerGlen
K
Buschmann und seinem Quartett.
_November1970:„DesKaisersneueKleider“
als Weihnachtsmärchen in der Dramatisierung
vonJewgeniSchwarz,einMisserfolg.
Für die Spielzeit 1970/71 wird als neuer Dramaturg und Regisseur Manfred Neu verpflichtet.
Kultusminister Fritz Holthoff bewilligt für das
Dortmunder Kinder- und Jugendtheater einen
jährlichen Zuschuss von 250.000 DM. Dieser ist
für die Erweiterung des Ensembles bestimmt.
Mit der besseren personellen Ausstattung soll
das Kinder- und Jugendtheater künftig mehr
im Lande reisen. Ab 1970 gibt es Gastspiele
in Recklinghausen, Remscheid, Leverkusen,
Mülheim, Siegen, Marl, Lünen und Gütersloh.
Vom Gesamtetat des Schauspiels in
Höhe von 4,5 Mio. DM erhält das Kinder- und
Jugendtheater 800.000 DM. Das KJT spielt
135.000 DM ein. Beim Abonnement liegen die
Preise zwischen 9 und 16 DM. Einzelkarten gibt
es zwischen 2 und 6 DM.
Im Januar 1971 wird der Vertrag von Gert
Omar Leutner um weitere vier Jahre bis 1975
verlängert.
Spielzeit 1971/72
_„Balle,Malle,HupeundArtur“vomReichskabarettBerlin,eineHandvollJungenausdem
HinterhofmilieukämpfengegendiePolizeium
einen Spielplatz. Regisseur Köhler: „Wir brauchennichtbeiNullanzufangen,dieKinder
können ihre Erfahrungen und Probleme durch
Improvisationdarstellen.“
FernerimProgramm:
_„Trummikaputt“vonVolkerLudwig
_„TomSawyersgroßesAbenteuer“vonStefan
HeymundHanusBurger
_„Fazz&Zwoo“vonKenCampbell
ImJugend-Abo:
_„HerrPuntilaundseinKnechtMatti“von
Bertold Brecht
_„DerRabe“,deutscheErstaufführungvon
GiorgioStrehlernachCarloGozzi
Spielzeiten 1972 bis 1974
Im Theater am Ostwall:
_„Mr.BatsMeisterstückoderdietotalverjüngte
Oma“,UraufführungvonChristianeNöstlinger
_„JimKnopfundLukasderLokomotivführer“
vonMichaelEnde
_„Mannomann“vonVolkerLudwig
_„DieNase“vonWolfgangMüller
ZusätzlichimJugend-Abo:
_„DereingebildeteKranke“vonMolière
_„DieDreigroschenoper“vonBertoldBrecht
Es gibt Sondervorstellungen von „Trummi
kaputt“ und „Balle, Malle, Hupe und Artur“ im
Schauspielhaus zum Preis von 3 DM für Kinder
aus sozial schwachen Familien. „Trummi kaputt“
wird auch in den Vororten Scharnhorst, Derne,
Mengede, Lütgendortmund, Dorstfeld und
Aplerbeck aufgeführt. Die Auslastung beträgt
über 95 %. Das Interesse am KJT steigt.
Statt bisher vier werden jetzt fünf Inszenierungen geboten. Die Konzeption in diesen Jahren:
kein Zeigefinger-Theater, sondern Lebenshilfe,
mit Phantasie gewürzter Anstoß zum Nachdenken, Kritik und Selbstkritik sowie moderne
Märchenbearbeitungen.
Spielzeit 1975/76
InderSpielzeit1975/76erneuertsichdas
achtköpfigeEnsembleunterLeitungvonPeter
Möbius.
_Zum200.GeburtstagderUSAkommt1976
das Stück „Die Indianerschau“ ins Programm,
eineeigeneArbeitdesEnsembles,dieKultur
undGeschichtederUreinwohnerAmerikas
behandelt.WoamAnfangeinWigwamder
Sioux gestanden hat, wird am Ende eine
TankstellemitImbissbudeaneinemHighway
stehen.
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1. akt: kinder- und jugendtheater
Spielzeit 1976/77
_„DieschöneSchöneoderderRittervom
Glück“istdasWeihnachtsstück1976imTheater am Ostwall.
_Januar1977:„FreitagundRobinson“von
AdrianMitchell,PremiereimTheateram
Ostwall: Es ist ein eher schwaches Stück, das
vondererfrischendenSpielweisederbeiden
HauptakteureChristianMeinoldundRoland
Teubner getragen wird. Zum Schluss dürfen
dieKinderabstimmen,obFreitagseinenehemaligenAusbeuterRobinsonseinemSchicksal auf der Insel überlassen soll oder nicht.
Die große Mehrheit entscheidet sich dafür,
RobinsonnichthilflosaufderInselzurückzulassen.
Spielzeit 1977/78
Die Saison 1977/78 wird von einem neuen Team
unter Leitung von Klaus D. Leubner gestaltet:
„Das Kinder- und Jugendtheater in Dortmund
ist kein Stiefkind und kein Sammelbecken frustrierter Schauspieler“.
_15.Oktober1977:„DieOstindienfahrer“,ein
Abenteuer-StücknachTextvonPeterMöbius
hat Premiere.
_1.April1978:ImTheateramOstwallgibtes
dieGRIPS-Produktion„DashältstejaimKopf
nichtaus“inderRegievonKlausD.Leubner.
EsbehandeltdieMisereder14-bis16-jährigenHauptschüler,diekaumeineChance
habeneineLehrstellezufinden.Sieschlagen
sich mit unbezahlten Praktika durchs Leben.
Das Stück ermutigt zur Rebellion.
_„Wir pfeifen auf den Gurkenkönig“: Der GurkenkönigKumi-OrifordertpolitischesAsylin
derganznormalenFamilieHogelmann.Die
FamiliewehrtsichgegendieTyranneides
Gurkenkönigs und befreit den Vater aus der
AbhängigkeitvonKumi-Ori.
Spielzeit 1978/79
ImMai1979feiertdasKinder-undJugendtheatersein25-jährigesBestehenmitderUraufführungvon„Rolltreppeabwärts“desDortmunder
Kinderbuch-AutorsHans-GeorgNoack.Die
PremiereinderRegievonKlausD.Leubnerist
am18.Mai1979imTheateramOstwall.
Spielzeit 1979/80
„KeinBockaufnix“isteinvomEnsemble
selbsterarbeitetesStückmitTextenvonKlaus
D. Leubner. Ein arbeitsloser Jugendlicher mit
Rocker-VergangenheitsammelteineCliqueum
sich.DieUraufführungfindetzumKinder-und
Jugendtheater-Treffen in Dortmund statt.
Spielzeit 1980/81
Das KJT eröffnet die Spielzeit mit dem Rote
Grütze-Stück „Was heißt hier Liebe“. „Kein Bock
auf nix“ bleibt im Spielplan.
_Februar1981:Premiere„Banana“vonReiner
LückerundRainerHachfeld.DreiJungen
in Südamerika machen sich auf den Weg
indieHauptstadtundmüssenlernen,dass
man„vomLesenMuskelnkriegt“.Lesenund
Schreiben sind lebensnotwendig, damit man
sich besser wehren kann.
ImJuni1981kommtdas3.Kinder-und
Jugendtheater-TreffennachDortmund,8.000
Besucher,56Veranstaltungen,davon40in
Schulen,Auftaktmit„KeinBockaufnix“.
Spielzeit 1981/82
_3.Oktober1981:„KonradoderdasKind
ausderKonservenbüchse“isteinStückvon
ChristineNöstlingerinderRegievonKlaus
D.Leubner.FürdieMuttersindalleWorte
wie „artig“, „anständig“ und „ordentlich“ ein
Graus, Konrad dagegen ist angepasst und
leicht zu handhaben, ein Lehrstück um einen
„pflegeleichtenSohn“,eineköstlicheGeschichtevonFrauBartolottiunddemsupergescheiten Konrad.
WeitereAufführungen:
_26.Februar1982:DiePremiere„WasIhrwollt“
nachShakespeareisteineBearbeitungvon
HaraldReinkeunddemEnsemble.
_„Teppich, Besen, Schuh und Mop, fertig ist der
Rümpelkopp“, die phantastische MitspielgeschichtefürKindervondreibisachtJahren
wirdals„TheatervorOrt“fürKindergärtenund
Grundschulen angeboten.
14.bis23.Mai1982:Zum4.Kinder-und
Jugendtheater-Treffen in Dortmund präsentiert
das KJT „Deutschländer und Eingeborene“, ein
AlltagskrimimitDeutschrockundtürkischerMusik.DasStückzeigt,wieAusländerfeindlichkeit
entstehen kann und setzt sich zur Wehr gegen
blindwütigenHassundVorurteile.
Spielzeit 1982/83
Juni 1982: Aus dem 14-köpfigen Ensemble des
Kinder- und Jugendtheater bitten vier Mitglieder
um vorzeitige Entlassung, sechs weitere haben
schon vorher gekündigt. Klaus D. Leubner, Leiter des KJT, genießt nicht mehr das Vertrauen
des Ensembles. Lioba Albus möchte die aktuellen Probleme der Dortmunder Jugendlichen auf
die Bühne bringen, Leubner dagegen will einen
breit gefächerten Spielplan anbieten.
Inzwischen ist das Theater am Ostwall zur
Spielstätte für das KJT geworden. Nach den
Plänen einer Ratskommission soll das KJT in
das Schauspiel-Ensemble eingegliedert und
die Spielstätte am Ostwall im Sommer 1984 aufgegeben werden. Damit sollen jährlich 6 Mio.
DM eingespart werden. Dazu Leubner: „Wenn
das Theater am Ostwall geschlossen wird, wie
es in der Vorlage steht, ist die Arbeit der letzten
Jahre umsonst gewesen.“
_25.September1982:„Darübersprichtman
nicht!“ ist das erste Stück des GRIPS-Theaters
über Sexualerziehung im Begegnungszentrum
NordunterderRegievonKlausD.Leubner.
HauptdarstelleristeineriesigeMann-FrauPuppe.DenKindernsolleinepositive,angstfreieundlustvolleEinstellungzurSexualität
vermitteltwerden.
_20.November1982:„DesKaisersneueKleider“,ausErgebenheitundUnterwürfigkeitder
Menschen wird der Kaiser zum Despoten.
_18.Februar1983:„JugendundGewalt“,die
schleichendeWiedergeburtdesFaustrechts,
das Stück wendet sich gegen Gewalt, plädiert
für mehr Gespräch und Phantasie im Umgang
mit Jugendlichen.
_12.April1983:„PhilippLämmerzahl“istfür
KindervonvierbissiebenJahrengedacht.
EinNeulingkommtzumerstenMalindenKindergarten und erlebt eine neue Welt, in der er
sichzurechtfindenmuss.FüreinenPauschalpreisvon50DMwirddiesesStück– wenn
gewünscht – in Kindergärten und Grundschulen gespielt.
_5.Mai1983:PavelKohoutsStück„Derkleine
August“wirdindenSpielplanaufgenommen.
IndemStückkommtderName„Holzknecht“
vor.IndiesemRestauranthatsichKohout
ersteGedankenüberdasStück„August“gemacht. Damals weilt Kohout in Dortmund.
_14.Mai1983:„Martha–dieletzteWandertaube“,vierTiereträumenvoneinerbesserenZukunftmitvielenAbenteuernjenseits
desWanderzirkusvon„BellosSchaubude“.
Die Taube landet hinter Gittern im Zoo beim
Löwen.IhreFreundeHeinz,Eddi,Biberund
HeinrichSpatzbefreiensie.
10.bis19.Juni1983:5.Kinder-undJugendtheater-Treffen in Dortmund
DieSpielzeit1982/83verzeichnet155
AufführungenbeivierProduktionenundmehr
als7.000Besucher.
Spielzeit 1983/84
_20.September1983:„Denkste,ichkann
zaubern?“isteinZauberstückvonMichael
Sondermeyer.
_22.Oktober1983:„DastapfereSchneiderlein“
vonKonradSchrageistalsWeihnachtsmärchenzugleichdasletzteStückinderAulaam
Ostwall.
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1. akt: kinder- und jugendtheater
Neue Krise im Oktober 1983: Es gibt
nur noch vier Schauspieler. Der Vertrag von
Leubner läuft noch bis Sommer 1984 und wird
nicht verlängert. Konrad Schrage geht, auch
das Schauspiel des Theaters hat noch keinen
neuen Direktor gefunden.
Hilferuf des Pädagogischen Arbeitskreises
Kinder- und Jugendtheater an Horst Fechner,
designierter Generalintendant. Im Oktober
1983 erklärt Fechner: „Die Sparte Kinder- und
Jugendtheater lässt sich nicht in den Betrieb eines Erwachsenen-Theaters integrieren. Es wäre
ein Schildbürgerstreich, wenn man ihm gerade
jetzt das Wasser abgraben würde.“
Weitere Produktionen:
_„SchenkemitHerz,schenkeDynamit“,eine
RevuefürjungeLeute
_14.Februar1984:„ImWaldderwilden
Waatschen“
_2.März1984:„Momo“nachMichaelEnde
Am13.Mai1984verleihendieTheater-und
KonzertfreundedenerstenFörderpreisals
„Ferdinand-Marx-Preis“(später„DerBajazzo“)
an Monika Ernst, Schauspielerin des KJT, im
Rahmen der Matinee „Momo“. Darüber hinaus
unterstützt der Verein die Produktion „Kleinstellwerk“.
Spielzeit 1984/85
_17.November1984:„Voneinem,derauszog,
das Gruseln zu lernen“ ist das Weihnachtsmärchen.
_Februar1985:DasStück„Mama,Papa,Zombie“ muss ausfallen, weil das Ensemble statt
14nurnochneunMitgliederhat.
_April1985:„DieEroberer“isteineSüdamerika-
RevuealsEigenproduktion,erarbeitetvon
KlausD.LeubnerundHannesSänger.
Spielzeit 1985/86
_September1985:„GilgameschundEngidu“in
derRegievonMehmetFistikmitPantomime
ausKöln,diePremierefindetinderTurnhalle
anderLindemannstraßestatt.Anschließend
geht das Stück in die Schulen.
Die Theater- und Konzertfreunde unterstützen
dieArbeitdesKinder-undJugendtheaterin
dieser Spielzeit mit einer Zuwendung.
Spielzeit 1986/87
_„ReiseinsGlück“vonFranzXaverKroetz
wirdimBahnwaggonaufGleis2amHauptbahnhof gespielt. Der Waggon rollt auch
nach Essen, Bochum, Bielefeld und Recklinghausen.DieserSolo-AbendmitSusanne
Krämer wird zum Exportschlager und insge-
samt35Malgespielt.
_„KänguruundFamilieSpringinsfeld“,die
mobileProduktionwird50Malvorallemin
Grundschulen aufgeführt.
_„DieOrgelvonJochensOma“erlebt43
Aufführungen.
_„DasbesondereLebenderHiletjeJans“wird
imStudio23Malgespielt.
_„Was heißt hier Liebe?“, der JugendtheaterKlassikerfindetsechsMaleinvollesSchauspielhaus.GastspielewerdeninCastrop,
Herne,Iserlohn,Lünen,Mülheim,Nordkirchen, Schwerte, Unna und Waltrop gegeben.
Bilanz der Spielzeit 1986/87: 110 Vorstellungen mit sieben Stücken, davon allein 40
Aufführungen vom „Lebkuchenmann“, der bis
zum Ende der Spielzeit 240 Vorstellungen und
35.000 Besucher erlebt, und zwar doch noch
in der Aula am Ostwall.
Das Theater an der Sckellstraße soll
erst zu Beginn der Spielzeit 1988/89 fertig
werden. Das bedeutet für das Kinder- und
Jugendtheater ein weiteres Jahr ohne feste
Bleibe. Das Weihnachtsstück wird im Schauspielhaus aufgeführt. Gespielt wird auch im
Studio und im „Theater im Zug“ auf Gleis 2
am Hauptbahnhof.
Dem Kinder- und Jugendtheater wird
zwar die künstlerische Autonomie zugesi-
chert, aber nicht die gewünschte „radikale
Verselbstständigung“.
Spielzeit 1987/88
_2.Oktober1987:PremieredesJugendstücks
„Bloody English Garden“, aufgeführt in der
Waschkaue der Zeche Minister Stein, schildertdasSchicksaleinervonArbeitslosigkeit
gefährdeten Jugendlichen in England. Regie
führtReginaNölke,mitdemSchauspieler
ChristianTasche.
_ImMai1988:„BelmonteundKonstanze“ist
dieKinderversionvonMozartsOper„Die
Entführung aus dem Serail“ und wird in der
WaschkaueinEvingaufgeführt.Regisseurin
istKirstenHarms.
EsgibteineEinladungzum3.Internationalen
Kinder-undJugendtheater-TreffenimMai1988
in München mit „Reise ins Glück“.
Spielzeit 1988/89
_28.Oktober1988:„RonjaRäubertochter“ist
die erste Premiere in der Sckellstraße. Regie hat
ReginaNölke.EsspieltdieBigBandderMusikschule.DasStückerlebt44Vorstellungen.Mit
10.000BesuchernwirdeseingroßerErfolg.
Die Reisen mit dem Theater-Waggon werdenfortgesetzt.Nachder„ReiseinsGlück“mit
mehrals40VorstellungenfolgtdasStückvon
Karl Valentin „Du bleibst da, und zwar sofort“,
danach„DerJungeimZug“.ImFebruar1989
rolltderWaggonnachNeusszumKindertheater-FestivalinNRW.
Der Theater-Zug fährt auch nach Ostberlin, um Kontakte mit Schauspielern in der DDR
zuknüpfen.DafürgibtesvomKultusministeriumeinenZuschussvon10.000DM.Andere Städte in der DDR können nicht besucht
werden.Angeblichgibtes„Problemebeider
Reichsbahn mit der Koordination“.
Spielzeit 1989/90
_7.Oktober1989:„PünktchenundAnton“wird
75Malgespielt.
_„KönigHirsch“
_„Der Messias“, Weihnachtskomödie ab
14Jahren
_„EinKinderspiel“vonMartinWalserab
16Jahren
Spielzeit 1990/91
_September1990:„AufderLaueraufder
Mauer“vonVolkerLudwigundReimerLücker,
PremieredesGRIPS-Theater,Regievon
ReginaNölke.
_„HansSchweinehirt“,Weihnachtsstück1990
imSchauspielhausamHiltropwall
_März1991:„RomeoundJulia“inderRegie
vonReginaNölke
Spielzeit 1991/92
Guido Huonder scheidet 1991 als Schauspielchef des Theaters aus.
Ab der Spielzeit 1991/92 soll das KJT nicht
mehr dem Schauspiel, sondern den Städtischen
Bühnen direkt unterstellt werden. Manfred Gust
wird Organisationsleiter und Konrad Schrage,
der aus Mannheim nach Dortmund zurückkommt, wird Künstlerischer Leiter. Beide sind
zwar Jens Pesel, dem neuen Schauspielchef, untergeordnet, haben aber mehr Eigenständigkeit.
Im Oktober 1991 knirscht es zwischen
Konrad Schrage und dem Ensemble.
_Oktober1991:DieProbenfür„Gerda“stocken,
diePremieream18.Oktober1991wirdnicht
gespielt,stattdessen„Clown,meinClown“.
_März1992:„Drachendurstoderderrostige
Ritter“, ein Stück, das manche Besucher als
grausamempfinden.
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1. akt: kinder- und jugendtheater
FürJugendliche:
_Oktober1991:„ObszöneFabeln“vonDarioFo
_Februar1992:„NenntesmeinetwegenJazz“,
ein exemplarisches Minderheiten-Schicksal,
gespielt wird in der Sckellstraße.
_„Die außergewöhnliche Geschichte des KaufmannsvonVenedig“nachShakespeare
_„TraummitFortsetzung“wirdzuWeihnachtenalsmusikalischesMärchenspielvonder
ZentralenAkademieKindertheaterMoskau
übernommen.Esgibt35Vorstellungeninder
AulaamOstwall.
_Im„TheaterimZug“hatam21.Dezember
1991um19.33UhrdasStück„Tagträumer“
vonWilliamMastrosimonePremiere.ImJanuar
1992fährtderZugmitdiesemStücknach
Dresden.
ImMärz1992kommen15deutscheKinder-
und Jugendtheater nach Dortmund und Wuppertal zum Kinder- und Jugendtheater-Treffen.
Im Mai 1992 gibt Konrad Schrage die Regie zu „Rose und Regen, Schwert und Wunde“,
ein Stück nach Shakespeares „Sommernachtstraum“, ab. Fünf Schauspieler haben wegen
Differenzen mit Schrage gekündigt. Schrage will
ein neues Leben ohne Theater beginnen. Bühnenbildner Michael Wienand verlässt Dortmund.
Die Spielzeit 1991/92 hat ein Drittel weniger Zuschauer als in der vorherigen. Die Erlöse
des KJT sinken von 150.000 DM auf 60.000 DM.
Spielzeit 1992/93
_September1992:„DieGeschichtevom
Baum“, ein Öko-Märchen
_24.Oktober1992:PremieredesWeihnachtsmärchens„DerZauberervonOz“
_März1993:Premiere„GeheimeFreunde“
vonRudolfHerfurtner,einernstes,tragisch
endendesStücküberdieNazi-Vergangenheit
einesMädchens,einAufrufgegenAusländerfeindlichkeit.
WeitereAufführungen:
_„Beirut“vonHenningSchimkeim„Theaterim
Zug“,einStücküberAids
_„Was heißt hier Liebe“, in einer aktualisierten
Version des Rote Grütze-Theater
_„Pippi Langstrumpf“ als Weihnachtsstück
_„Cous,Kuss,Currywurst“,einmultikulturelles
Theaterfest
_„Bilsenkraut“, ein Mitmach-Stück im Umfeld
desBrandanschlagsvonSolingen
ImJuni1993steigtinDortmunddas9.Kinder-
undJugendtheater-TreffenvonNRW.
Horst Fechner übernimmt im September
1992 bis auf weiteres die Künstlerische Leitung
des Kinder- und Jugendtheater. Der Vertrag mit
Konrad Schrage wird aufgelöst. Im Januar 1993
wird Kuno Windisch neuer Künstlerischer Leiter.
Die Hälfte der Schauspieler hat gekündigt.
Windisch leitet zusammen mit Gust das Kinderund Jugendtheater.
Im Mai und Juni 1993 startet eine Unterschriften-Aktion für die Erhaltung des Kinderund Jugendtheater in Dortmund.
„Der Zauberer von Oz“ ist zu 99 % ausverkauft. Bis Weihnachten läuft das Stück 47 Mal,
bis Juni 1993 sind 40 weitere Aufführungen
vorgesehen. Beim KJT geht es wieder aufwärts:
26.000 Zuschauer in der Saison 1992/93 mit
einer Auslastung von 80 %.
Spielzeit 1993/94
_September1993:„Tätowierung“,dasInzeststückübersexuellenMissbrauchinderFamilie ergreift Partei für die weiblichen Opfer.
_Mai1994:„Macbeth“fürdasJugendtheater,
mit Kuno Windisch als Shakespeare und
zugleich als Regisseur, die Rock-Version wird
zum Publikumsrenner.
Statt der erwarteten 145.000 DM Einnahmen
werden in der Spielzeit 1993/94 bei 257 Vorstellungen 226.000 DM eingespielt.
Spielzeit 1995/96
Der Vertrag von Gust läuft 1995 aus. Dem
Ensemble gehören jetzt acht Schauspieler,
zwei Assistenten, ein Bühnenbildner und eine
Dramaturgin an.
In der Spielzeit 1995/96 gehen fünf der
acht Schauspieler. Kuno Windisch leitet das
Kinder- und Jugendtheater jetzt allein.
Im November 1995 schränkt der neue Generalintendant John Dew die Eigenständigkeit
des KJT ein. Wolfgang Trautwein, persönlicher
Referent von John Dew und kommissarischer
Leiter des Schauspiels, soll die Zügel beim KJT
in die Hand nehmen. Dazu Windisch: „Dann
ist wahrscheinlich Makulatur, was in meinem
Vertrag steht“.
_September1995:„Zimmerfrei“isteineKomödievonMarkusKöbeli.Eineausgeflippte
20-Jährige,gespieltvonBelheZaimoglu,und
RobertOlbrück(79)alsRentnerkönnennicht
mehrvoneinanderlassen.
_ImDezember1995:„DerNibeljunge“von
RudolfHerfurtner
_23.Mai1996:„SofiesWelt“,Welt-Uraufführung
vonKarlheinzKomm,nachdemAbenteuerromanvonJosteinGaarder,esisteinStück
über das Denken.
Spielzeit 1996/97
_KunoWindischinszeniert„KaltesHerz“für
kleinere Kinder und eine neue dramatisierte
FassungdesJugendromans„SofiesWelt“.
_September1996:„Bella,BossundBulli“von
VolkerLudwig,GRIPS,erstmalsspieltAndreas
KsienzykalsHausmeister.
_Januar1997:„MichelinderSuppenschüssel“
vonAstridLindgren,eingroßerBesucherandrang,insgesamtsehen23.000Besucher
dieses Stück.
_Juni1997:„DieGaloschendesGlücks“von
KenCampbellistdasdritteClowns-Stückaus
derReihe„SchulefürClowns“inderRegie
vonMatthiasKomm.
Spielzeit 1997/98
_Weihnachtsmärchen1997:„RäuberHotzenplotz“inderRegievonWindisch,gespieltwird
überwiegend mit Gästen.
_„HeinrichIV“vonShakespeare,ineiner75Minuten-Fassung,hältdiejungenZuschauermit
dramatischenFechtszenenbeiderStange.
AndreasKsienzykspieltdenKönig.Esistsein
erster großer Erfolg in Dortmund.
Im Februar 1998 erklärt Kulturdezernent Gerhard Langemeyer: „Das Kinder- und Jugendtheater ist nicht die Reservekasse fürs Schauspiel“. Es wird wieder autonom mit der Folge,
dass die in Anspruch genommenen Leistungen
des Schauspiels voll bezahlt werden müssen
und die Erlöse aus dem Kartenverkauf behalten
werden können. Langemeyer sieht darin „eine
Aufwertung“. Die Grünen vermuten, dass es
hier um die Beschneidung der Kompetenzen
von Generalintendant John Dew gehe. Der Etat
für das KJT liegt bei rund 1 Mio. DM.
Kuno Windisch verlässt zum Ende der
Saison 1997/98 das KJT, dem er drei Jahre
lang künstlerisch vorgestanden hat. Er geht mit
kritischen Worten: Die Leitungsfrage sei von
der Stadt nicht gelöst, die Kompetenzen seien
unklar.
Spielzeit 1998/99
Im September 1998 wird ein bis dahin ebenfalls diskutierter Vorschlag fallengelassen: Das
Kinder- und Jugendtheater wird nicht in die Kulturbetriebe Dortmund eingegliedert, sondern
bleibt Teil des Theater Dortmund.
Andreas Gruhn wird neuer Leiter des Kinder- und Jugendtheater. Sein Etat wird als Anteil
am Gesamtetat des Theaters festgeschrieben.
_Oktober1998:„MeisterdetektivKalleBlomquist“inderRegievonFranziskaGrasshoff
wirdalsWeihnachtsstücküber130Mal
gespielt.
_März1999:„Robinson&Crusoe“,zweiMänner
sprechen unterschiedliche Sprachen, in einer
Notlagemüssensiesicharrangieren.Regie
hatAndreasAuras.
30
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1. akt: kinder- und jugendtheater
_24.April1999:Premiere„DieTochterdes
Ganovenkönigs“isteinBeitragdesKJTzum
Kinder- und Jugendtheater-Treffen in Dortmund. Landes-Kulturministerin Ilse Brusis
eröffnetdasFestival.
April1999:GruhnwillinsgesamtsiebenSchauspielerinnenundSchauspielerneuverpflichten, eine Stelle soll für einen Gast freigehalten
werden. Rainer Kleinespel stößt aus Mannheim
zum Ensemble, Johanna Weißert als Regisseurin und Schauspielerin.
Mai1999:Zum15.Kinder-undJugendtheatertreffenvonNRWinDortmundwird
„Sckelly“alskleineBühnemit60PlätzenimKJT
geboren.
Spielzeit 1999/2000
Die Spielzeit-Eröffnung wird als Kinderfest mit
Ponyreiten und einer Guckkasten-Bühne im
Sckelly gestaltet. Es gibt drei Premieren an
einem Tag:
_„Hallodu“mitAndreasKsienzyk
_„Aprikosenzeit“
_„DerMeteoritenlöffel“,einJugendstückvon
Philip Ridley, in dem Kinder leiden, wenn
Elternstreiten,RegieführtAndreasGruhn,
mit Johanna Weißert und Rainer Kleinespel.
„EinhintersinnigerundvergnüglicherAbend.“
(RuhrNachrichten)
Weitere Produktionen:
_Oktober1999:„PuderBär“alsWeihnachtsmärchen für Kinder ab fünf Jahren, inszeniertvonAndreasGruhn,einstillesMärchen
mitvielWitz,inderÜbersetzungvonHarry
Rowohlt, Rainer Kleinespel als mürrischer
Esel,JohannaWeißertalsquietschfideles
FerkelimFaltenrock.
_Februar2000:„SchrägeVögel“inderRegie
vonRobertMontoto,zweiRentnerlebenals
AußenseiterimContainer,jederGegenstand
aufderBühneverwandeltsichineineÜberraschung.
_Februar2000:„PeerGynt“isteinZwei-Stunden-StückfürBesucherab14Jahrenmitden
GästenThomasFehlenalsPeerGyntund
MariaMichaelaalsAnita,TochtereinesAraber-Häuptlings.RegieführtMatthiasKomm.
_„Sprit“, das Stück über eine alkoholkranke
FraumitihrerTochteristdieersteInszenierungvonJohannaWeißertinDortmund,
zugleichfürBettinaZobeldieAntrittsrolle.
Spielzeit 2000/01
_September2000:„DantiDan“inderRegie
vonAndreasGruhn,einAbschnittausdem
LebenvonfünfTeenagernstehtunterdem
Motto: „Da muss man einfach durch, und
zwar ganz alleine.“ Mit diesem Stück wird das
Dortmunder Kinder- und Jugendtheater zum
Kindertheatertreffen nach Münster eingeladen.
_Oktober2000:„EinHauchvonkaltemWetter“,
die deutsche Erstaufführung des britischen
AutorsCharlesWayinderRegievonAntje
Siebers ist das Weihnachtsstück für Kinder
abvierJahren.EsgibteinzweitesWeihnachtsstück:„EsisteinElchentsprungen“von
AndreasSteinhövel.BeideWeihnachtsstücke
werden in der Sckellstraße aufgeführt.
Weitere Produktionen:
_„DasHerzdesBoxers“vonLutzHübnermit
AndreasWeißert
_„DreibeinigerHund“alsFigurentheatervon
Rudolf Schmid
_„Warum trägt John Lennon einen Rock“, ein
Kultstück für Mädchen
_„Die Schatzinsel“, eines der Lieblingsstücke
vonAndreasGruhn
_„Die Bremer Stadtmusikanten“
_4.Mai2001:Premierevon„Vincent“,ein
StückvonAndreasGruhn,dasausdem
LebenvonVincentvanGogherzählt.Sieben
Schauspielerspieleninsgesamt25Rollen,
KleinespelalsvanGogh,Ksienzykalssein
Bruder Theo. „Vincent“ wird in der Spielzeit
2001/02wiederaufgenommenundüberdrei
Spielzeitenmitinsgesamt75Vorstellungen
gespielt. „Dieses wunderbare Stück sollten
„Vincent“ von Andreas Gruhn mit Rainer Kleinespel
als Vincent in der Spielzeit 2000/01
_Juni2002:„DieseMänner“vonMayoSimon,
aufgeführt im Sckelly, ist die Geschichte einer
FreundschaftzweierMädchen,dieimmer
wieder durch Männer unterbrochen wird, mit
JohannaWeißertundRitaHatzmann.
Spielzeit 2002/03
sich auch Erwachsene nicht entgehen lassen.“(JuliaGaß,RuhrNachrichten)„Vincent“
ist ein überragendes, sehr berührendes
Stück. Damit wird das Dortmunder KinderundJugendtheaterimJahr2002zumFestival
nach Bonn eingeladen.
_Juni2001:DerJugendclubbringt„Sparkleshark“vonPhilipRidleyaufdieBühne.DerJugendclubisteinAngebotfürJugendliche,„die
sich mal ausprobieren wollen“. Seine Zukunft
ist ungewiss.
Spielzeit 2001/02
_30.August2001:„StrawberryFields“,ein
Stück über den Rechtsradikalismus, Regie
führt Johanna Weißert.
_September2001:„DieSchöneunddasBiest“,
einromantischerZaubermitvielenrealen
KonfliktenhateineumjubeltePremiere.
_November2001:KooperationmitdemTheater
imDepotbeimProjekt„DasHerzeinesBoxers“vonLutzHübner.DasTheaterimDepot
hat große Schulden, ein Teil der Spieleinnahmen ist für das Theater im Depot bestimmt.
DiePremierevon„DasHerzeinesBoxers“ist
imMärz2002.
_AlsWeihnachtsstückwird„DieSchneekönigin“nachHansChristianAndersenaufgeführt.
_Mai2002:„Schatzinsel“,RegieführtAndreas
Gruhn. Im Juli gibt es ein Gastspiel auf der
Bühne unter dem Sonnensegel im Westfalenpark.
_„KlammsKrieg“vonKaiHenselinderRegie
vonArndDörflingeröffnetdieSpielzeit.Das
Stück zeigt die Schule als „Schlachtfeld“ mit
AndreasKsienzykalsLehrerKlamm.„Klamms
Krieg“wirdzumDauerbrennerundvierJahre
lang gespielt.
_September2002:„DieGrenze“,deutsche
ErstaufführunginderRegievonAndreas
Gruhn. Jugendliche stehen an der Grenze
zwischen Leben und Tod. Das Dortmunder
Kinder- und Jugendtheater gastiert mit diesem
StückbeimFestivalinNeuss.DasFachmagazin „Deutsche Bühne“ bewertet die Inszenierung mit dem Prädikat „herausragend“.
_November2002:„DiekleineMeerjungfrau“
nachHansChristianAndersenalsWeihnachtsmärcheninderRegievonMatthias
Komm,LukasUllrichalsPrinz,mitMeerjung-
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33
1. akt: kinder- und jugendtheater
frauRitaHatzmann,beeindruckendepoetischeChoreografieundraffiniertesSpielmit
Ausstattung,Technik,Musik,Bildernund16
Tonnen Sand.
_7.Februar2003:„Fünftersein“,Uraufführung
nacheinemGedichtvonErnstJandlundfür
dasTheaterbearbeitetvonAnnaWenzel,
RegieführtAntjeSiebers,fürKinderabvier
Jahren.EsgehtumdasThemaWarten.Fünf
Spielzeugfiguren,alleverletzt,sitzenimWartezimmer und warten, bis sie dran kommen.
Ob es wohl schlimm wird beim Puppendoktor?
EinemPinguinwirddergebrocheneFlügel
geschient.PreisgekröntimMai2004aufdem
NRW-TheatertreffeninGelsenkirchen.
_Juni2003:„TomSawyerundHuckleberry
Finn“,UraufführungineinerBearbeitung
vonAndreasGruhn,gespieltwirdunterdem
Sonnensegel.
Spielzeit 2003/04
„Die kleine Meerjungfrau“ von Matthias Komm und
Andreas Gruhn mit Rita Hatzmann als Meerjungfrau
und Lukas Ullrich als Prinz in der Spielzeit 2002/03
_7.November2003:DasDortmunderKinder-
undJugendtheaterfeiertseinen50.Geburtstag mit der Premiere des Weihnachtsmärchens „Der kleine Muck“, nach einer neuen
FassungvonBettinaZobel.95Vorstellungen
gehen in der Sckellstraße über die Bühne. Kulturdezernent Stüdemann auf der Geburtstagsfeier: „Das Kinder- und Jugendtheater eröffnet
uns eine neue Sicht auf die Welt und leistet
zugleich unersetzliche Lebenshilfe“.
_Februar2004:„Scheherazade“,diedeutsche
ErstaufführungvonMikeKennysinszeniert
ArndDörfling.
Juli 2004: Der Vertrag mit Andreas Gruhn wird
bis 2010 verlängert.
Spielzeit 2004/05
_September2004:„Stadtreise“,Uraufführung
vonAndreasGruhn,esgehtsechsStationen
mit dem Bus durch die Stadt. Im Gedenken
an die Eröffnung des Dortmunder StadttheatersimJahr1904werdenhundertJahre
Dortmunder Stadtgeschichte lebendig. Der
Start ist auf der Bühne im Sckelly mit dem
Reisebegleiter Rainer Kleinespel im Bus. Eine
StationistdieArmenspeisunginderHörder
Burg, eine andere im Stadion Rote Erde mit
FußballerAkiSchmidt,esgibtdieSimulation
einer Bombennacht im Bunker unter dem
Depot.DieReiseendetaufdemFörderturm
derKokereiHansa.
_15.Januar2005:„HerrRitterundHerrMönch“
isteinAuftragswerkzum100-jährigenBestehendesTheaterDortmund,komponiertvon
GranvilleWalkermitLibrettovonMechthild
vonSchoenebeck.EswirdinderInszenierung
vonAndreasGruhnimOpernhausuraufgeführt.80KinderderChorakademiesindauf
der Bühne mit dabei.
_29.April2005:Premiere„SchwarzesGold“,
dasStückvonAndreasGruhnberichtetüber
dasSchicksalder1987stillgelegtenZeche
MinisterStein,„eingroßerWurf“(Westfälische
Rundschau),„einbewegenderAusflugindie
Bergbau-Historie“(WestdeutscheAllgemeine
Zeitung).
_Juni2005:„Napoleong“,esgehtumFranz,
denSohndesfranzösischenKaisersNapoleon.EristeinFremdkörperinderhöfischen
Welt. Regie führt Johanna Weißert, mit
KleinespelalsNapoleong.
Spielzeit 2005/06
_September2005:„WanjaunddieRäuber“,
KomödiefürSechsjährigenachMaximGorki,
Regie führt Johanna Weißert.
_DasWeihnachtsstück2005„OliverTwist“wird
wegendergroßenNachfrageimSchauspielhaus aufgeführt.
_April2006:„Radiomänner“,deutschsprachige
Erstaufführung des niederländischen Stücks,
mit Kleinespel und Ksienzyk als „Radiomänner“,wirdununterbrochenbiszumFebruar
2013gespielt.
Die Theater- und Konzertfreunde fördern das
theaterpädagogischeAngebotdesKinder-und
Jugendtheater für Schulen großzügig.
ImMai2006beteiligtsichdasDortmunder Kinder- und Jugendtheater am RahmenprogrammzurFußball-Weltmeisterschaftin
Deutschland. In Kooperation mit dem Theater
„Strahl“ aus Berlin, dem Theaterhaus Stuttgart
undderShakespeareCompanyBremenläuft
dasJugendstück„BalladevonGarouma“in
zehn deutschen Städten.
Spielzeit 2006/07
_August2006:„DerguteMenschvonSezuan“
vonBertoldBrecht,inderRegievonJohanna Weißert, Bianca Lammert und Roman
Konieczny stehen erstmals auf der Bühne des
KJT,„einegrandioseInszenierung“(JuliaGaß,
RuhrNachrichten).MitdiesemStückwirddas
KJTimJahre2007zumFestivalnachOberhausen eingeladen.
_September2006:„Sagen,waswar“,deutschsprachige Erstaufführung des Stücks der
schwedischenAutorinCeciliaParkertinder
AuslandsgesellschaftanderSteinstraße.Es
geht um die traumatischen Erlebnisse der
Kriegsopfer im früheren Jugoslawien. Regie
führtAntjeSievers,BettinaZobelinderHauptrolle.
_DasWeihnachtsstück2006„DerguteMensch
vonSezuan“vonBertoldBrechtisteinRenner.
_„DasSternenkind“und„RonjaRäubertochter“
nachAstridLindgren,inderRegievonArnd
Dörfling,beideStückewerdenindiefolgende
Spielzeitübernommen.„RonjaRäubertochter“
wird zunächst nur unter dem Sonnensegel im
Westfalenpark gespielt, später in der Sckellstraße.
_Februar2007:„Hamletgoesbusiness“,die
UraufführungdesStücksnacheinemFilmdes
RegisseursAkiKaurismäkiinszeniertAndreas
GruhnalsKrimifürKinderab14Jahre.JuniorchefHamletstehtimKonfliktmitMutter,Vater
undStiefvater.
_April2007:„DieAschenputtler“vonFriedrich
KarlWaechter,inszeniertvonHaraldDemmer,
isteinHeidenspaßmitvierClowns,wobeidie
Schüler das Grimm-Märchen in fünf Kapiteln
nachspielen sollen.
Januar 2007: Andreas Gruhn klagt, das Haus
des KJT befinde sich in einem katastrophalen
Zustand. Die Heizung muss kernsaniert werden, ebenso die Be- und Entlüftung. „Ein gewisser Grad an Verzweiflung herrscht vor. Irgendwann gibt es nur noch Galgenhumor. Kinder
und Jugendliche haben keine Lobby.“ (Gruhn)
Die Auslastung des KJT in der laufenden Saison 2006/07 liegt bei 89 %.
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1. akt: kinder- und jugendtheater
Spielzeit 2007/08
_September2007:„DaskleineNachtgespenst“
inderRegievonAntjeSiebersmitBettina
ZobelalsFrauSchmidtisteinlustiges
TheatererlebniszumThemaAngstundwie
man sie überwindet.
_September2007:„DerJunge,derunsichtbar
wurde“,dasStückdesdänischenAutors
MichaelRamlosespieltüberdenAmoklauf
vonErfurt,RegieführtJohannaWeißert.
_Oktober2007:Uraufführungvon„Weltreise“
durch acht Länder und Kulturkreise, zwölf
SchauspielerstellenihrLandvor,mitTanz,
GesangundSpiel,inderRegievonAndreas
Gruhn.
_November2007:„EngelimHaus“,das
WeihnachtsstückvonBettinaZobelinszeniert
AndreasGruhn.EsisteineGeschichteum
dasMädchenChloé,fürdasimReihenhaus
niemand so recht Zeit hat, bis der Schutzengel Manuel auftaucht. Die Theater- und
Konzertfreunde fördern diese Produktion.
_April2008:„AnderArcheumhalbAcht“istein
humorvollesStückabsechsJahrenüberLiebe,Glaube,HoffnunginderRegievonAntje
SiebersmitMusikvonMichaelKessler.Drei
TierekämpfenmitderSintflut,alsfußlahme
Taube agiert Rainer Kleinespel.
Mai2008:Unter40StückenausNRWwird„Der
Junge,derunsichtbarwurde“aufdemFestival
in Oberhausen als Stück mit der besten Regie
ausgezeichnet, Regisseurin Johanna Weißert
erhält4.500EuroPreisgeld.
Spielzeit 2008/09
_September2008:„DonKarlos“inderRegie
vonAndreasGruhn,SchillersDramaistThemadesZentralabitursinNordrhein-Westfalen,
auchdeshalbstetsausverkauftesHaus,mit
der neuen Schauspielerin Sibylle Mumenthaler.
Dieser Klassiker steht drei Spielzeiten auf dem
Programm und wird zum Kinder- und Jugendtheater-TreffennachCastrop-Rauxeleingeladen,woihmimMai2009derPublikumspreis
zuerkannt wird. Die Theater- und Konzertfreunde fördern dieses Stück.
_November2008:„DerverzaubertePrinz“ist
dasWeihnachtsmärcheninderRegievon
AndreasGruhn,deraufisländischenMotiven
basierend einen bunten Weihnachtstrank mixt.
_Januar2009:„DieWinterreise“vonSchubert,
gespieltundgesungenvonJubrilSulaimon,
RegiehatAndreasGruhn,einafrikanischer
Schauspieler singt das urdeutsche Stück:
„Fremdbinicheingezogen,fremdzieheich
wieder aus.“
_März2009:SiebenjungeBühnenimRuhrgebiet schließen sich zusammen und fragen
imProjekt„pottfiction“dieJugendnachihren
Zukunftsvisionen.DasProjektisteinBeitrag
zurRUHR.2010KulturhauptstadtEuropas.Im
Mai2010stellen25JugendlichedasThema
„ArbeitundWirtschaft“aufderBühneder
Sckellstraßevor.
Die Auslastung des KJT beträgt rund 80 %. Im
April 2009 wird Andreas Gruhn als Leiter des
Kinder- und Jugendtheater bis 2015 bestätigt.
Spielzeit 2009/10
_September2009:„BigDeal?“isteinStückaus
der Drogenberatung, Regie führt Johanna
Weißert.
_Oktober2009:„DieFlut“,Erstaufführungin
derRegievonAntjeSiebers.Einevierköpfige
FamiliewirdvoneinerHochwasser-Katastrophe überschwemmt, rettet sich in ein Boot und
strandet auf einer Paradies-Insel.
_„AladinunddieWunderlampe“wirdals
Weihnachtsstück2009imSchauspielhaus
aufgeführt. Die Theater- und Konzertfreunde
unterstützen diese Produktion.
_Februar2010:„NureinTag“inderRegievon
Peter Kirschke wird im Sckelly gespielt. Wildschwein,FuchsundcooleTypenverliebensich
ineineEintagsfliege.„DasLebenwarkurz,
aber es hat sich gelohnt, weil ich es mit meinen
bestenFreundengeteilthabe.“,ZitatderEintagsfliege,gespieltvonBiancaLammert.
„Der Zauberer von Oz“
mit Désirée von Delft,
Bettina Zobel, Andreas
Ksienzyk, Rainer
Kleinespel und Randolph
Herbst in der Spielzeit
2012/13
Mai2010:UnterdemTitel„Westwind“findet
dasKinder-undJugendtheater-TreffenNRW,
gefördertvondenTheater-undKonzertfreunden, erneut in Dortmund statt. Dortmund hat
diesesTreffenbereits1999ausgerichtet.
Spielzeit 2010/11
_24.September2010:„PrinzvonHomburg“
inderRegievonJohannaWeißerthateinen
versöhnlichenSchluss.„‚PrinzFriedrichvon
Homburg‘stehtamKinder-undJugendtheaterinderTraditionvonSchillers‚DonKarlos‘,
dasindenvergangenenzweiJahrenhöchst
erfolgreich lief. Beide Stücke beweisen, dass
es durchaus möglich ist, solche Klassiker
jugendgerechtaufzubereiten,ohnesieallzu
sehrzuverfremden.“(AndreasSchröter,Ruhr
Nachrichten)
_November2010:„DaskalteHerz“,dasWeihnachtsstücknachHauffsMärcheninderTheaterfassungundRegievonAndreasGruhn,es
gibt47Aufführungen.
_Februar2011:„Komao.k.“,Recherchezum
ThemaAlkoholundSuchtinderRegievon
AndreasGruhn,ineinemBegleitprojekt„K.O.“
bearbeiten17JugendlichedasThemaaus
ihrem Blickwinkel.
_15.April2011:„Tintenherz“,diePremiereder
fantasievollenInszenierungvonCorneliaFunkes
Romanwirdumjubelt.
„Tintenherz“ ist in der Saison 2010/11 durchgängig ausverkauft, ein Renner ist auch
„Koma o. k.“. Beide Produktionen fördern die
Theater- und Konzertfreunde großzügig. Von
60.000 Schülern in Dortmund erreicht das KJT
je Saison etwa 35.000 junge Besucher. In der
Spielzeit 2010/11 hat das KJT 15.000 Euro
mehr eingenommen als erwartet. Bereits in der
vorherigen Saison werden 20.000 Euro mehr
als veranschlagt erlöst.
Spielzeit 2011/12
Geplant sind zwei Produktionen zusammen
mitderOper:„Fangesänge“und„DerfliegendeHolländer“inderVersion„Glaube,Liebe,
Holländer“.ZurVerpflichtungvonJens-Daniel
HerzogalsOpernintendantsagtGruhn:„Da
gehen Türen auf, die es bisher nicht gab.“
_September2011:„TagebuchderAnneFrank“,
RegieführtAndreasGruhn,„Eindichtes
Stück,dasunterdieHautgehtundvondem
auchErwachseneviellernenkönnen.“(Julia
Gaß,RuhrNachrichten)
_Januar2012:„VirtuelleWelten“,geschrieben
undgespieltvon17Jugendlichenzwischen
15und19Jahren,RegisseuristDavidBeyer.
Viele Szenen spiegeln eine tiefe Sehnsucht
nachAnerkennung.
_24.März2012:„Glaube,Liebe,Holländer“,
basiertaufderWagner-Oper„Derfliegende
Holländer“,esgehtumdasThema„Treuein
der Liebe“. Erstmals gibt es eine Zusammenarbeit zwischen KJT und Oper unter Leitung
vonMichaelHönes.RegieführtAntjeSiebers.
Michael Kessler hat Wagners Musik für die
Jugend-Version neu arrangiert und auch zwei
Songs neu geschrieben. „Sehr gute Beset-
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37
1. akt: kinder- und jugendtheater
zung:NadineSträtersingtdieSenta–textverständlich,aberwieeineOpernsängerin.
Mohsen Rashidkhan macht das Geisterhafte
desHolländerssehrschöndeutlich....auch
erwachsene Opernfreunde bekommen einen
neuenBlickaufdieOper.“(JuliaGaß,Ruhr
Nachrichten)
Spielzeit 2012/13
_21.September2012:„Manistauchder,der
man werden kann“, mit der deutschsprachigenErstaufführungdesStücksvonLivHeloe
ausNorwegeninderRegievonJohanna
WeißertwirddasKJTzumFestivalnachBonn
eingeladen.
_28.September2012:„Miriam,ganzin
schwarz“, die deutschsprachige ErstaufführunghandeltvomTabuthemaTodundder
SinnsucheeinerjungenFrau,mitschwarzem
undskurrilemHumor.
_22.November2012:„DerZauberervonOz“
ist das Weihnachtsmärchen, diesmal in der
VersionvonAndreasGruhnnachdemBuch
vonLymanFrankBaum.
_22.Februar2013:Stattdesursprünglichfür
dieSpielzeitvorgesehenenStücks„Sneewitte“ gibt es in der Jungen Oper „Schumanns
Kinderszenen“,einMusiktheaterstückvon
GotthartKuppel.RegisseurinAntjeSiebers
erwecktmitvielFantasiedieimFlügelwohnendenKlaviergeister.DassKlavierübennicht
langweiligseinmuss,beweisenNicolasKrüger
amKlavierundDésiréevonDelftmitSteffen
HappelalsKlaviergeister:Einegroßartige
LeistungmitvielVergnügenfüreinbegeistertes Publikum.
_12.April2013:„GrimmSpiele“,dieUraufführungvonAndreasGruhnisteinefantastische
Reise durch zwölf, meist unbekannte und
recht grausame Grimm’sche Märchen mit
„Dornröschen“ als Rahmenhandlung. Das zeit-
weiseChaosaufderBühneistgeplant
und wird befreiend für die Zuschauer aufgelöst.
Spielzeit 2013/14
AndreasGruhnsetztsichinderSpielzeit
2013/14verstärktmitderLebensrealitätvon
jungenMenschenauseinander.Sexualität,
MobbingundvirtuelleWeltensinddieThemen der neuen Produktionen. Erfreulich ist die
fortgesetzte Kooperation mit der Jungen Oper.
„Schumanns Kinderszenen“ mit Nicolas Krüger, Désirée von Delft und Steffen Happel in der Spielzeit 2012/13
„Grimm Spiele“ mit Johanna Weißert, Bianka Lammert
und Andreas Ksienzyk in der Spielzeit 2012/13
ZumEndederSpielzeitzieltAndreasGruhn
aufdaserwachsenePublikum.In„FrauMüller
mussweg“wirdeineAuseinandersetzungzwischen Eltern und einer Lehrerin gezeigt.
_27.September2013:„Scharf!“,einLust-Spiel
vonKlausSchumacherinderRegievonAntje
Siebers.Eserzählt,wasjederkennt:Vonden
Gedanken, die man sich macht, wenn man
verliebtist.„Scharf!“stelltsichdemGegensatzzwischenöffentlicherundprivaterSexualitätunddem,wasjederalleinerfahrenmuss.
_3.Oktober2013:„ErsteStunde“isteinKlassenzimmerstückvonJörgMenke-Peitzmeyer
über die Gruppendynamik im Schulalltag,
Regie führt Johanna Weißert.
_14.November2013:„Pinocchio“,dasWeihnachtsmärchenvonAndreasGruhnnachdem
KinderbuchvonCarloCollodiwirdimSchauspielhausimHiltropwallgespielt.
„Viel Aufsehen hat das Dortmunder Kinder- und
Jugendtheater (KJT) um seinen 60. Geburtstag
im November nicht gemacht. Dabei hätte es
allen Grund, sich mit einem lauten Tusch feiern
zu lassen. Das KJT ist mit dem wenige Wochen
älteren ‚Theater der Jugend‘ in München das
älteste Kinder- und Jugendtheater in Deutschland. Und es gehört zu den erfolgreichsten
Bühnen für das junge Publikum.“ (Julia Gaß,
Ruhr Nachrichten)
Seit 1999 leitet Andreas Gruhn das KJT.
Sein Ziel ist die „Junge Bühne Westfalen“.
Am 12. Dezember 2013 beschließt der Rat
„Scharf!“ mit Désirée von
Delft, Bianka Lammert,
Steffen Happel und Götz
Vogel von Vogelstein in
der Spielzeit 2013/14
der Stadt Dortmund, den Vertrag mit Andreas
Gruhn als Leiter des Kinder- und Jugendtheater
bis 2020 zu verlängern.
Wiederholt glänzt das KJT mit guten Besucherzahlen. Die abgelaufene Spielzeit weist
bei 192 Vorstellungen eine Auslastung von
durchschnittlich 89 % auf.
_28.Februar2014:„FirstPersonShooter“von
Paul Jenkins, die deutschsprachige ErstaufführungdesStückshandeltvonderAuseinandersetzung des Lebens in der realen und
virtuellenWeltderComputerspiele.Regieführt
Johanna Weißert.
_28.März2014:„AußerKontrolle:Carmen“,
die Koproduktion mit der Jungen Oper ist
ein Mix aus Oper, Schauspiel und Rap. Die
Musikkommtvon14Philharmonikernund
38
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1. akt: kinder- und jugendtheater
Der lange Weg des KJT
FrühnachdemzweitenWeltkriegnimmtdas
KJT den Spielbetrieb auf:
_ZunächstimMichaelsbauinAplerbeck
_Dann im Bramannscher Saal in Marten
_Ab1947inderAuladerPädagogischenAkademie in der Lindemannstraße
_Ab1958inderAulaamOstwall
_SeitMärz1966imneuenOpernhauszusammen mit der Oper
_NeuePläneimFebruar1983:DasKinder-und
Jugendtheater soll zweigleisig fahren, indem
es einen festen Spielort erhält und zugleich
verstärktAufführungeninJugendfreizeitstätten,SchulenundKindergärtenveranstaltet.
Die Spielstätte am Ostwall soll erhalten bleiben.
_AbSeptember1968spieltdasKJTimHaus
desSchauspielsamHiltropwall.
_ImJuli1986entscheidetderKulturausschuss
gegendieStimmenvonCDUundGrünen:Ab
Januar1987gibteskeinKinder-undJugendtheater im Ostwall-Theater mehr. Das aus
zehn Mitgliedern bestehende Ensemble ist
heimatlos. Vorschläge für eine neue Spielstättewerdendiskutiert.ImNovember1986
wirdderUmbauderaltenGoethe-Aulaander
Sckellstraßevorgeschlagenmit200Plätzen
undUmbaukostenvon1,7Mio.DM.
_Seit1988hatdasKJTseineSpielstätteim
HausanderSckellstraße.
_ImFebruar2001verlautetvonSPDund
Grünen, sie wollen das Kinder- und JugendtheaterindieStadtzurückholen.Hermann
Diekneite, Vorsitzender des Schulausschusses,undJürgenMohrvondenGrünen
plädieren für eine neue Spielstätte in der
Brückstraße.RolfKuttig,stellvertretenderVerwaltungschef, spricht sich für den Parkplatz
anderHövelstraßeaus.
_ImMai2007werden500.000EuroinBrandschutzundverbesserteZugängefürRollstuhlfahrerinvestiert,weitere550.000Eurofließen
in die Bestandssicherung des Gebäudes an
der Sckellstraße. Doch die Spielstätte des
Kinder- und Jugendtheater ist an die Zukunft
des Schumann-Kollegs gebunden. Die Kosten
für die Sanierung an der Sckellstraße belaufensichaufrund3Mio.Euro.EinNeubau
würdebis7Mio.Eurokosten.SPDundGrüne
befürworteneinencitynahenNeubau.OpernintendantinChristineMielitzfavorisierteinen
gemeinsamenStandortvonKinderoperundKJT.
_Mitte2008schlägtKulturdezernentJörg
Stüdemann eine integrierte Lösung für die
ZukunftdesKJTvor:Kinderoper,KJTund
ChorakademiesolleninderCityeinZentrum
fürJugendkulturbilden.ImDezember2007
ist auch Oberbürgermeister Gerhard Langemeyer für diese große Lösung mit einem Saal
für200bis300Besuchersowieeinemkleinen
Saalmit90Plätzen.EineMachbarkeitsstudie
beziffertdieKostenaufbiszu14Mio.Euro.
_ImFebruar2008wirddasProjekt„JungeBühne Westfalen“ unter dem Blickwinkel „Kulturhauptstadt2010“gesehen:DergroßeSaalsoll
310Personenfassen,dieStudiobühneinder
2.Etage140Zuschauer.
_ImAugust2008formuliertBettinaPesch,
Geschäftsführende Direktorin des Theater
Dortmund, als Ziel die „Junge Bühne Westfalen“.IdealwäreeineFertigstellungzur
Spielzeit2011/12,vermutlichabererst2013.
DieFinanzierungdesProjekts„JungeBühne
Westfalen“sollzujeeinemDrittelvonLand,
Stadt und Sponsoren gestemmt werden.
_ImMai2013verkündetStadtkämmererund
Kulturdezernent Jörg Stüdemann, das neue
Domizil des Kinder- und Jugendtheater solle
gemeinsam mit der Kinderoper als „Junge
Bühne“aufdemTheaterarealamHiltropwall
errichtet werden. Das Stadtparlament will
nochimSommer2013darüberentscheiden.
_ImApril2014stimmtderKulturausschuss
derStadtDortmunddemvomKämmererund
Kulturdezernenten Stüdemann eingebrachten
Beschlussentwurf zu, für den Bau der „Junge
Bühne“amWalleinenArchitektenwettbewerb
auszuschreiben,um2015demRatderStadt
einenbelastbarenBau-undKostenplanvorlegen zu können.
„Außer Kontrolle: Carmen“ mit Andreas Ksienzyk, Steffen Happel und Paulina Steinmeyer in der
Spielzeit 2013/14
zweiRappern.Anmutigundeindringlichdie
StimmenvonPaulinaSteinmeyeralsCarmen,
EngjellusheDukaalsMicaelaundChristian
HennebergalsEscamillo.Regisseurinist
BrigittaGillessen.MichaelHönessorgtfürdie
musikalischeUmsetzung.„Nachwuchssänger
ausdemFolkwang-Opernstudiosingendie
Hauptrollen.PaulinaSteinmeyerzeigtdie
ReizederCarmenmitvielKnie...undverführt
auch schon ganz gut mit der Stimme. Wie
unterhaltsam Oper sein kann und dass sie
Geschichten aus dem Leben erzählt, sieht
man in diesem Jugendoper-Schauspiel ganz
ausgezeichnet.“(JuliaGaß,RuhrNachrichten)
40
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1. akt: kinder- und jugendtheater
Spielzeit 2014/15
_29.August2014:„IchbinnichtSiegfried–
EinNibelungenlied“,dasSolostückfüreinen
SchauspielervonJürgenFlüggeinderRegie
vonAntjeSiebersbegeistert:„Einherrlicher
Theaterspaß – auch für das erwachsene
Begleitpersonal“.(RuhrNachrichten)
_5.September2014:„Lügner“isteinStück
über familiäre Suchtprobleme und der Suche
nachAuswegenvonDennisFoon.Regiehat
Johanna Weißert.
_19.September2014:„Zwergeversetzenoder
Der Goldschatz am Ende des Regenbogens“,
UraufführungdesStücksvonHartmutElKurdi
undWolframHänel,dasmitirischenMärchenmotivenspielt.Eszeigt,dassessichimmer
lohnt aufzubrechen und Dinge einfach zu
probieren.
_13.November2014:„PetersReisezumMond“
isteinWeltraummärchenvonAndreasGruhn.
„FrauMüllermussweg“hatPremieream13.
Februar2015.„Sneewitte“isteinMusiktheaterstück in Kooperation mit der Junge Oper
Dortmundundwirdam19.März2015aufgeführt.EinHöhepunktwirdmitdemProjekt„Industriegebietskinder“ erwartet, das gemeinsam
mit Schülern der Marie-Reinders-Realschule
undStudentenderFHDortmundentwickelt
wird.DenAbschlussderSpielzeitbildetdas
städteübergreifendeJugendtheaterprojekt
„ pottfiction“,dasdenJugendlicheneinekontinuierliche Plattform bietet, auf der sie entscheiden
und erproben, in welcher Welt sie leben wollen.
„Zwerge versetzen oder Der Goldschatz am Ende des Regenbogens“ mit Peter Sturm, Désirée von Delft in der
Spielzeit 2014/15
Das Kinder- und Jugendtheater Dortmund und die
Theater- und Konzertfreunde
NamhafteZuwendungenseit1978
_1984:„Kleinstellwerk“
_1986:mehrereAufführungenderSpielzeit
_2006:TheaterpädagogischesAngebotan
Schulen
_2007:„EinEngelimHaus“
_2008:mehrereAufführungenderSpielzeit
_2009:„DonKarlos“und„Aladinunddie
Wunderlampe“
_2010:FestivalWestwind
_2011:„Komao.k.“und„Tintenherz“
_2015:„Sneewitte“
Förderpreis„DerBajazzo“
_1984:MonikaErnst
42
43
2.schauspiel
akt
„Kassandra“ mit
Bettina Lieder
44
45
2. akt: schauspiel
höhenflüge und grubenfahrten
die wechselvolle geschichte des dortmunder
schauspiels von 1964 bis 2014
von stefan keim
schau spiel!
AlsheftigesRaufundRuntererscheinteinemdieGeschichtedesDortmunder
Schauspielsindenvergangenen50Jahren.LangestandesimSchattendesübermächtigenNachbarnBochum.ManchmalschiendasDortmunderSchauspielinder
Bedeutungslosigkeitzuverschwinden,dannmachteesüberregionalaufsichaufmerksam,sackteerneutab,kamwiedernachoben.Natürlichliegtdasandenprägenden
PersönlichkeitendesHauses.EinkleineresSchauspielistnichtsoausgestattet,dass
auchinschwierigenZeitenquasiperZufallgroßartigeAufführungenentstehen.Das
Düsseldorfer Schauspielhaus zum Beispiel bringt auch in Krisen Inszenierungen hervor,diedeutschlandweitwahrgenommenwerden.WeilineinemgroßenEnsembleviel
Potenzial steckt, das manchmal auch ein anschwebender Gastregisseur kurzfristig
wachrufenkann.HäuserwieDortmundmüssensichdenErfolgerarbeiten.Ausfälleim
EnsemblesindgeradeheuteinZeitenschrumpfenderEtatskaumaufzufangen,jeder
mussallesgeben,vorwiehinterderBühne,sonstrutschtmanschnellinsMittelmaß.
Das Theaterpublikum honoriert Leistungswillen, Kampfgeist, Engagement. Manchmal
mussten die Dortmunder selbst um ihr Schauspiel kämpfen. Denn Sparwut herrscht
nicht erst seit ein paar Jahren in den Kommunen. Beim Blick auf die Geschichte des
DortmunderSchauspielskönntenUngleichgewichteentstehen.Ich,derAutor,wurde
1967imnahenHagengeborenundlebeseitdeminWetteranderRuhr.SeitEndeder
achtziger Jahre besuche ich regelmäßig das Dortmunder Schauspiel und kann erst
seit dieser Zeit aus eigener Erfahrung berichten. Geholfen haben mir für die RückblickeBarbaraBlümel,ClausDieterClausnitzerundAndreasWeißert,beidenenich
michherzlichbedanke.LeidersindvieleZeitzeugenschontot,HelgaUthmannund
GuidoHuondersinderstkürzlichverstorben.DieerstenJahrzehntehabeichsogut
esgingausZeitungsberichtenrekonstruiertundhoffe,nichtzuvieleFehlergemacht
zu haben. Ein Glück, dass es damals noch so etwas wie eigenständige Printmedien in
Dortmund gab!
„Minna von Barnhelm“ mit Edwin Dorner, Astrid Kube in der
Spielzeit 1964/65
46
47
2. akt: schauspiel
1966 bis 1975:
Gert Omar Leutner und die
Aufbruchstimmung der
Sechziger – Anschluss an die
Moderne
Unsere Geschichte beginnt mitten in einem
Umbruch.1964istPaulWalterJacob,derseit
1950Generalintendantwar,schonseitzwei
JahrennichtmehrimAmt.Erwohntnochin
Dortmund,demTheaterdirektgegenüber.Aber
dieZukunftsollenanderegestalten.Allefiebern
derEröffnungdesneugebautengroßenHauses entgegen, Interimschefs sorgen inzwischen
dafür, dass weiter gespielt wird. Rolf Schneider
leitetdreiJahrelangdasSchauspiel,bevor
mit Gert Omar Leutner ein in den Metropolen
profilierterRegisseurübernimmt,derDortmund
ästhetischwieinhaltlichnachvornebringen
soll. Doch zunächst steht die Oper im MittelpunktderAufmerksamkeit,dasgroßeHaus,der
Bau mit der prägnanten Kuppel. Im Wettbewerb
mit anderen Ruhrgebietsstädten wie Gelsenkirchen hat nun auch Dortmund einen repräsentativenMusentempel,indemMusiktheaterund
Schauspiel zusammen untergebracht werden
sollen, wobei das Sprechtheater zunächst noch
an anderen Orten spielt.
Gert Omar Leutner und Wilhelm Schüchter
– Opernintendant und Generalmusikdirektor –
habenextremunterschiedlicheAnsichtenüber
das Theater. Schüchter sagt: „Ein experimentierfreudiger Spielplan geht auf Kosten des
Besuchers.“ Er will sogar seine Jobs hinwerfen,
wenn man ihn zu irgendwelchen Uraufführungen zwänge, um überregional beachtet zu
werden. Dagegen schreibt Gert Omar Leutner
zu Beginn seiner ersten Spielzeit: „Theater ohne
Zeitkritik,ohneMutzurAuseinandersetzung,ja
selbst zum Unpopulären ist ebenso undenkbar
wie Theater ohne Rätsel und Poesie.“ Es ist die
Zeit,inderPeterSteinundClausPeymannihre
ersten großen Erfolge feiern, in denen Klassiker
aus der Gegenwart neu gedeutet werden. Der
Regisseur wird zum selbstbewussten Mitschöpfer,verstehtsichnichtmehrunbedingtals
DienerdesAutors.Soetwaspassiertnunauch
inDortmund.1965gibtesnoch–vorAmtsantrittGertOmarLeutners–Lessings„Nathan
der Weise“ mit wallend weißen Gewändern,
abgehobenvonallenGegenwartsfragen.Die
Kritik ist darüber nicht erfreut. „Die scheinbar
nicht-experimentelleAufführung“,schreibtdie
WestfälischeRundschau,„verlegtdenNathan
in die Luftleere schöner Bühnenkunst. Und dort
gehört er nicht hin.“ Bei Leutner geht es dann
anderszu.HierspiegeltsichschonderGeist
desAufbruchs,eineVorahnungderEreignisse
von1968.ErinszeniertSchillers„Räuber“in
einem Bühnenbild aus Stahl, Eisen und engmaschigemFliegendraht.FürmancheBesucher
istdaseinoptischerSchock.EinigeNebenhandlungen sind gestrichen, das Programmheft
zitiertdenStudentenführerRudiDutschke.Aber
esgibtnochkeineEingriffeindieFigurenoder
dieHandlung.LeutnerwilldieKlassiker–so
schreibter–„voninnenmodernisieren“.
Einige Jahre später spielt er wieder Schiller:„DieVerschwörungdesFiescozuGenua“.
DieSchauspielerbewegensichwieFigurenauf
einem Schachbrett, sprechen fast ganz ohne
Gefühl.SiesindnurnochObjektederHandlung,
keineSubjektemehr,sondernfremdbestimmt.
DieästhetischeFormwirdzurinhaltlichen
Aussage.IndieserZeitschreibenGeschichtswissenschaftler mehr über strukturelle Entwicklungen als über große Persönlichkeiten.
NunsollendiedreiJahrevorGertOmar
Leutnernichtvergessenwerden.Denneinige
AchtungserfolgekanndasDortmunderSchauspielunterRolfSchneiderdurchausverzeichnen. Zum Beispiel die deutsche Erstaufführung
der Groteske – und hinreißenden ShakespearePersiflage–„Yvonne,dieBurgunderprinzessin“
desPolenWitoldGombrowicz1964.Daist
DortmundvielenanderenBühnenvoraus,die
das Stück nachspielen. Das Publikum mag die
Aufführungallerdingsnichtsosehr.
EsgibtÜberlegungen,dasDortmunder
SchauspielmitdemBochumerzuvereinen.
DeshalbinszeniertHansSchalla,ruhmreicher
IntendantderNachbarstadt,einenumjubelten
„Caligula“vonAlbertCamus,lautWestdeutscheAllgemeineZeitungdas„Ereignisder
Saison“. Das Dortmunder Schauspiel zeigt
Martin Walsers „Der schwarze Schwan“, eine
AuseinandersetzungmitderElterngeneration
undihrerVerstrickungindenNationalsozialismus,aufdunklerBühnevoreinerFotomontage,dieeineNervenheilanstaltandeutet.Auch
ThomasChristophHarlans–Sohndeswegen
seinerNazi-PropagandafilmeumstrittenenVeit
Harlan–Stück„IchselbstundkeinEngel“über
das Warschauer Ghetto kommt in Dortmund heraus,wirdabervonderKritikalszuoberflächlich abgetan. Immerhin ist ein starker Wille zu
spüren, gegenwartsbezogenes Theater zu machen. Gert Omar Leutner muss also nicht ganz
vonvorneanfangen,wennerzumBeispielRolf
Hochhuths„Guerillas“übereinenStaatsstreich
vonobendurcheinenWirtschaftsbosswenige
Monate nach der Uraufführung inszeniert.
Neuistnun,dassmancheStückefürDortmund umgeschrieben werden. Den Zuschauern
soll ganz deutlich gemacht werden, dass es
direkt um sie geht. Keiner darf sich in allgemeine
Betrachtungenflüchten.„Gerettet“vonEdward
Bond ist ein derbes, realistisches Stück über
GewaltvonJugendlichen.Inderschlimmsten
Szene wird ein Baby im Kinderwagen gesteinigt.
Ein Dortmunder Staatsanwalt überträgt den Text
indenRuhrgebietsslang.InderAufführungwird
zwischen den Szenen die Bühne sichtbar für das
Publikum umgebaut, ohne Black oder Vorhang.
Das epische Theater hält Einzug.
EsgibtauchProjekteaußerhalbdes
Schauspielhauses. Gert Omar Leutner und
sein Team wollen Schwellenängste abbauen,
zeigen, dass ihr Theater für alle da ist. DeshalbfindetdieUraufführungdesVolksstücks
„Länderkampf“vonHorstPillauimStadtteil
Scharnhorst statt. Ein italienischer und ein deutscherTouriststreitensichübereinFußballspiel.
DieKritikistziemlichvernichtend,sprichtvon
Klischees, die mit Klischees dargestellt werden.
AberderSchrittrausausdemMusentempelist
ein wichtiges Signal.
Gleichzeitig setzt Gert Omar Leutner auf
ästhetischeNeuerungen.„DasSchloss“von
MaxBrodnachFranzKafkainszeniertermit
beweglichen Stellwänden und elektronischer
Bühnenmusik Karlheinz Stockhausens. Und
„DerBalkon“vonJeanGenetwirdzueiner
AufführungmitfarbenprächtigenKostümen,
dievonderWestfälischenRundschauals
„zarte Kammermusik“ bezeichnet wird. Ein
SchwerpunktvonLeutnersIntendanzsind
auch die tragikomischen Stücke des Iren Sean
„Maria Stuart“ mit Edgar Mandel, Ruth Kessler, Karin
Mitterhauser in der Spielzeit 1973/74
48
49
2. akt: schauspiel
O´Casey.DafürwirdervonderKritikerlegendeBenjaminHenrichsinder„Zeit“gelobt.
Henrichsschreibt:„DieDiagnosenvondamals
beschreibenauchnochdieProblemevon
heute: die Schwierigkeiten des auf EindeutigkeitdrängendendeutschenTheaters(das
nur die entschiedene Traurigkeit will oder den
entschlossenenJux)mitO’Caseyschaotischer
MischformausWitz,VerzweiflungundSentiment;diehalsbrecherischenÜbersetzungsrisikenmitO’CaseysEnglisch–einemvon
gälischer Grammatik und biblischem Pathos
absonderlichverformtenEnglisch–undvor
allem eine tiefe Unsicherheit über das Land
Irland, dessen Krankheiten noch immer akut
sind, die noch nicht, wie etwa die Krankheiten
der russischen, Tschechowschen Spätbourgeoisie historisch und damit leichter durchschaubar geworden sind.“
Leutner hat immer die Gesellschaft seiner
ZeitimBlickundsuchtästhetischnachvielfältigenFormen.AuchdieKomödievernachlässigt
er nicht, sucht aber nach ungewöhnlichen Stücken. „Der Einbrecher“ – eine „Schlafzimmerkomödie“ der Engländerin Brigid Brophy – ist
einperfektesBeispiel.DafindetderTitelheld
inAusübungseinerProfessionineinerLondonerEtagenwohnungdieHausherrinimBettmit
ihrem Geliebten. Der Einbrecher ist marxistisch
vorgebildetunddoziertnunsolangeüberdas
PrivateigentumunddieräuberischeGrundhaltung der Bourgeoisie, bis der Ehemann kommt
–miteinemblondenSexbömbchenimArm.Die
Schamlosigkeit bringt den moralisch engmaschiggestricktenEinbrecherausderFassung.
Eine„dialektischeFarce“nenntdie„Zeit“diese
Komödie und lobt besonders den Schauspieler
WalterRenneiseninderHauptrolle,derspäter
in„RoteErde“undvielenanderenFernsehserienundHörspielenKarrieremacht.Einmittelgroßes Theater wie Dortmund ist immer auch
ein Sprungbrett nach ganz oben.
1975 bis 1980:
Andreas Weißerts Zeit als
Schauspieldirektor – Brecht
und die radikale Demokratie
Mitte der siebziger Jahre ist in den Schauspielhäusern die Zeit der Mitbestimmung angebrochen. Die Theaterleitung entscheidet nicht mehr
alleinüberdieSpielpläne,esgibtEnsembleversammlungen, zu denen auch die technischen
Mitarbeiter und die Gewerke gehören. Diese
Demokratisierung beginnt schon bei Gert Omar
Leutner, der bei umstrittenen Stücken offen
mit dem Ensemble diskutiert. Zum Beispiel bei
Erasmus Schöfers „Vielleicht bin ich schon morgeneineLeiche“,dasvondererstengroßen
Koalition handelt und an dessen Ende Kanzler
Kiesinger umgebracht wird. Köln und Wuppertal lehnen das „proletarische Lustspiel“ aus
politischen Gründen ab, Dortmund bringt es –
inderRegievonRudolfStahl–1971zurUraufführungnacheinerAbstimmungimEnsemble,
das sich mehrheitlich für das umstrittene Stück
entscheidet.
Vielleicht ist es aus dem Geist der Zeit
zuverstehen,dassDortmundsSchauspielab
1975keinenIntendantenmehrhat,sondern
einen„Leiter“.Allerdingsbedeutetdasauch
eineAbwertunggegenüberderOper,denn
derneueGeneralintendantPaulHageristein
Theaterchef alten Schlags. Demgegenüber
entwickeltAndreasWeißert,derneue„Leiter des Schauspiels“ kein Machtinteresse, er
möchtevorallemRegisseursein.Weißertist
ein Teamplayer, ein primus inter pares, kein
Prankentyp, der ein Theater an sich reißt. In
seinen fünf Jahren am Theater Kiel, in denen
erproSaisonvierStückeinszenierte,hatererkannt:„Schauspielermüsseneinenwollen.Für
michwareswichtig,dassichFehlermachen
undselbstStückevorschlagendurfte.“Soleitet
Weißert,derstarkdurchden1970verstorbenen
RegisseurHansBauergeprägtwurde,nundas
Dortmunder Schauspiel. Er duldet nicht nur
starke Regiepersönlichkeiten neben sich, er
suchtnachihnen,uneitel,demGanzenverpflichtet.
GuidoHuondergehörtvonAnfanganmit
zumTeam.AndreasWeißertbeschreibtihnals
„unruhig, gebildet, wild und unberechenbar.
Man wusste bei ihm nie, was kommt.“ Gleich
dieerstegeplanteInszenierungkipptHuonder,
statteinerFeydeau-KomödiekommtLessings
„Emilia Galotti“. Zwei Schauspielerinnen sind
hier zu sehen, die lange bleiben und das Theater prägen werden, Ines Burkhardt als Emilia
undHelgaUthmannalsihreMutterClaudia.
HuonderinszeniertunteranderemnochHeinrichvonKleists„FamilieSchroffenstein“,ein
Stück,daszuvoralsunspielbargalt.Fastnoch
prägnanter ist der Start eines bis heute führenden Regisseurs an deutschen Stadttheatern,
DietrichHilsdorf.
ZunächstarbeitetHilsdorfalsRegieassistentbeiAndreasWeißertsEröffnungsinszenierung im großen Opernhaus, dem „KaukasischenKreidekreis“vonBertoltBrecht.Schon
GertOmarLeutnerhatvielBrechtgespielt,nun
stehtjedesJahreinStückaufdemSpielplan.
Das lehrstückartige Vorspiel zum „Kreidekreis“,
indemBauernüberdieNutzungeinesTales
debattieren, ist gestrichen, die Dramaturgie
entwickelteineneigenenProlog.Arbeiterversuchen,eineFabrikzuübernehmen.Dasspiegelt den Geist der Mitbestimmung im Theater.
WeißertsVorbildsinddieSpektakelvonJerome
Savary,dieSchauspielersingenPaulDessaus
Bühnenmusik,zumTeilimRang.Hilsdorf,
erzähltWeißert,seisein„besterAssistent“,dem
er gern die Möglichkeit gibt, selbst zu inszenieren. Schon Brechts „Kleinbürgerhochzeit“ wird
ein Riesenhit, das Publikum strömt, die Presse
ist begeistert. Mit Roger Vitracs anarchischem
Stück „Victor oder die Kinder an die Macht“
etabliertsichHilsdorfsRufalssprühenderund
kantiger Jungregisseur.
DanngibtesProtestevoneinemTeil
des Publikums. „Sexuelle Exzesse“ wittern die
CDU-RatsherreninHilsdorfsInszenierungvon
Peter Turrinis „Der tollste Tag“, einer Bearbeitungvon„FigarosHochzeit“.„Nunsehenalle,
wohin die Unterwanderung mit linken Gruppen
führt“,sagteinervonihnenimStadtrat.GeneralintendantHagerstelltsichvordas„extreme
Talent“Hilsdorf.DochkurzdarauffeuertHager
seinen aufblühenden Regiestar wegen „Störung
desBetriebsfriedens“.Fürseinecholerischen
AnfälleistHilsdorfauchJahredanachnochberüchtigt. In Dortmund greift er den Geschäftsführenden Dramaturgen an, wobei dieser ein
paarKnöpfeverliert,beschimpftTechniker
als„Faulpelze“undhatüberhaupteinegroße
Klappe.BenjaminHenrichskritisiertinder
Zeitung Die Zeit nicht, dass Mitarbeiter gegen
Hilsdorfopponieren,sonderndenGrundder
Entlassung,HilsdorfstöredenBetriebsfrieden:
„ZumSchutzedesBetriebsfriedenskönnenja
nicht nur Saboteure fristlos entlassen werden
–werdenrichtigenArbeitgeberhat,beidem
genügt bekanntlich schon das Tragen einer
Anti-Strauß-Plakette.FürdasTheateristder
Begriff ein besonders zweifelhafter, legt man
ihnextensivundengherzigaus:DasTheaterist
kein friedlicher Betrieb und darf keiner werden.“
EssindwildeZeiten,indenenAndreas
WeißertLeiterdesSchauspielsist.EineAufführungvonDarioFosSatire„Bezahltwird
nicht“kannerbeiGeneralintendantHagernicht
durchsetzen, weil da ein Polizist ins Klo gespült
wird.DasistzudieserZeiteineProvokation,die
sichHagernichttraut.DieSchauspielerprotestieren, doch das letzte Wort hat der Generalintendant.AndererseitsgehenWeißertdievielen
EnsembleversammlungenauchaufdieNerven.
„Die radikaldemokratischen Vorstellungen warenjaauchfürchterlich“,sagterimRückblick,
vieleJahrespäter.EskommtkeineStabilität
insHaus,auchweildieDramaturgiehäufig
wechselt. Dennoch hat der Spielplan ein klares
Profil.DiemeistenStückehabensozialkritische
Inhalte, Brecht natürlich, aber auch Kroetz und
ArthurMillerwerdenoftgespielt.UmZuschauerzahlen muss sich Weißert keine Gedanken
machen.„DasPublikumwarjaimmerda“,
erinnert er sich heute, „Werbung war gar nicht
nötig.AnAußenwirkunghabichniegedacht,
sonderneinfachmeineArbeitgemacht.“
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2. akt: schauspiel
AmEndeseinesFünf-Jahres-Vertrages
möchteWeißertnichtverlängern.Nacheiner
Ibsen-Inszenierungverstecktersichsogarin
denKulissen,damitHagerihnnichterwischtund
fragt, ob er weitermachen will. Weißert geht nach
Düsseldorf, arbeitet wieder als Schauspieler, führt
anderswo Regie. „Eine Befreiung!“ sagt er. Endlich muss er sich nicht mehr ständig in Diskussionen stürzen, sich zwischen Generalintendant
und Ensemble zerreiben, endlich kann er wieder
machen,waserwill.AndreasWeißertistbis
heutedemTheaterDortmundverbunden.Inden
achtziger Jahren kehrt er als Regisseur zurück
undimmerwiederalsSchauspieler.Heutesind
seineLesungenanSilvesterbereitslegendär.Ein
leidenschaftlicher, feinsinniger, literaturliebender
Theatermacher, der nie Intendant sein wollte.
1980 bis 1984:
Roland Galls Zwischenspiel
in Dortmund – Sparzwang,
Zensur, Überlebenskampf
WeißertsNachfolgerRolandGallstartetim
September1980ehrgeizig.ErhatbeimDramatikerHaraldMueller,derzuvorumstrittene,stark
beachtete Stücke geschrieben hat, ein Werk in
„Der zerbrochene Krug“ mit Claus Dieter Clausnitzer,
Helga Uthmann in der Spielzeit 1980/81
Auftraggegeben.„DieTrasse“erzähltvoneiner
deutschenKleinstadt,dievomBaueinerAutobahnbedrohtist.EineBürgerinitiativeformiert
sich,wirdabervonVertreternderGroßindustrie
unterwandert.Maldavonabgesehen,dass
diesesDramanichtdasbestevonHaraldMueller
ist, wird die Uraufführung zum Desaster für das
neueEnsemble.InDieZeitschreibtBenjamin
Henrichs,dernichtzuVerrissenneigt,ziemlich
genervt:„DerRegisseurRolandGallundzwanzig
Schauspieler setzen diese Politfabel stämmig
undschwungvollinSzene,vonihrerPhantasie
sindsiebeidieserArbeitkaumbedroht.Das
Stück wird als politisches Gebrauchstheater
hergenommen.“ Ein unglaublich aufwändiges
Projektalso,abergescheitert.„InDortmund“,
schreibtHenrichs,„hatmanMueller,denPoeten
desAsozialen,zueinerVeranstaltungsozial-demokratischen Stadttheaters missbraucht, und der
Autorhatdabeimitgeholfen.“Esgibtnocheine
UraufführungvonHaraldMuellermitRegionalbezug, „Der tolle Bomberg“. Jürgen Uter – einer
der prägenden Schauspieler – entwickelt seine
Ruhrgebietskomödie, die „Schippanowskys“.
UndaucheinkleinerSkandalseinichtverschwiegen.GeneralintendantHagerhatschonwieder
ProblememitDarioFo.Diesmalverbieteterdas
Programmheft zum Stück „Zufälliger Tod eines
Anarchisten“wegenaggressiverKarikaturenund
einesEssaysdesAutorsPeterPaulZahl.Claus
DieterClausnitzer,dermitBarbaraBlümelschon
inderZeitvonAndreasWeißertansHausgekommen ist, hält das Programmheft in der Premiere
hoch, schaut ins Publikum und sagt ironisch: „Wir
haben hier doch keine Zensur.“
Doch die größten Kämpfe des EnsemblesfindenmitderKulturpolitikstatt.Plötzlich
steht die Stadt unter extremem Sparzwang,
weil die Landesregierung Zuweisungen für den
Strukturwandelum30%kürzt.Diekurzfristigen
ArbeitsverträgevonSchauspielernlassensich
schnell kündigen. Das ist seither ein Problem bei
finanzpolitischenPanikdebattenindenKommunen.„DieKunstderTheaterheißtjetztsparen“,
titelndieRuhrNachrichtenam27.Januar1982.
Schon oft haben Politiker überlegt, ob das
TheatermitNachbarstädtenzusammengelegt
werdensoll.NunkommtmalwiederBochumins
Spiel, nicht als Partner, das Dortmunder SchauspielwürdejedeEigenständigkeitverlieren.
Schauspielerin Barbara Blümel bekommt einen
AnrufausderlaufendenSitzungdesStadtrats:
„Die wollen das Schauspiel schließen.“ Sie rennt
ins Theater, reißt das Ensemble mit, organisiert
Proteste, sucht Mitstreiter. Der Verein „Dortmunder für ihr Schauspiel“ wird gegründet. „In sechs
Wochen“,erinnertsichClausDieterClausnitzer,
„habenwir20.000Unterschriftengesammelt.“
Es gibt eine große Demonstration auf dem
Opernplatz,zuderClausPeymannausBochum,
vieleweitereIntendantenundSchauspieler–
auchAndreasWeißertmiteinerAbordnungaus
Düsseldorf–anreisen.1983wirddannbeschlossen, dass es keine Schließung des Schauspiels
gebenwird.AllerdingsmüssenalleSparten
mit weniger Geld auskommen. Zeit für eine
Neuorientierung.NachdemTodPaulHagers
wirdHorstFechnerGeneralintendant,unddas
Schauspiel bekommt nach den eher glücklosen
Gall-JahrenundeinemInterimsjahrunterJost
Krüger einen neuen, prägenden Direktor, den
vielenochgutkennen:GuidoHuonder.
1985 bis 1992:
Guido Huonder stärkt das
Schauspiel – Wild, radikal,
international
DasshierkeinAngepassterkommt,istallenin
Dortmundklar.SchließlichhatGuidoHuonder
„Das Käthchen von Heilbronn“ mit Ines Burkhardt, Karl Sihler in der Spielzeit 1985/86
schonvorzehnJahrenhierungewöhnliche
Klassikerinszenierungen gezeigt. In seiner
erstenSpielzeitmussermitAusweichspielstätten auskommen. Barbara Blümel bezeichnet
die Zeit als ein „sehr witziges Jahr, in dem wir
in Schulaulen, Zechen und Museen gespielt
haben“. Wenige Jahre, nachdem Dortmunds
Stadtrat sein Schauspiel abschaffen wollte,
sindüber10MillionenMarkfüreinenaufwändigenUmbaudesHausesvorhanden.Dieser
geschieht allerdings nicht nach den Wünschen
GuidoHuonders.Erbittetdarum,dieDecke
und den neuen eisernen Vorhang dunkel zu
halten,damitsichdieAufmerksamkeitder
Zuschauer auf die Bühne konzentriert und
sie nicht genug Licht haben, um während der
Vorstellung im Programmheft zu lesen. Der Baudezernentlehntdasabundsagt,ermüssevor
allem ans Publikum denken, das ein schönes,
hellesundrepräsentativesSchauspielhaus
wünsche.IneinemInterviewsagtderDezernentüberHuonder:„SchwarzistseineWelt.
Der läuft doch nur in schwarz rum.“ Dem künstlerisch kompromisslosen Regisseur schlägt
also nicht nur Warmherzigkeit in Dortmund
entgegen. Immerhin bekommt das Schauspielhaus ein dringend benötigtes Magazin und
modernere Bühnentechnik.
DasAufsehenerregendsteProjektvorder
Wiedereröffnung des Schauspielhauses sind
die Pasolini-Tage. Es gibt eine große Werkschau
mitTheateraufführungen,Filmen,Diskussionen
undAusstellungen.Huondermeint:„ImRuhrgebietwohnenLeute,vondenensichPasolini
zeitlebens angezogen fühlte.“ Der Italiener hatte
einFaiblefürkraftvolle,derbeProletarier,was
sich auch in einigen seiner Werke widerspiegelt.
Viele Dortmunder können damit wenig anfangen.NacheinerFilmvorführungwirdHuonder
gefragt,oberauchsoein„FerkelwiePasolini“
52
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2. akt: schauspiel
sei.UndermussaufdieFrageantworten,ob
Pasolini, zu dessen zehntem Todestag die ganze
Reihe stattfand, auch persönlich komme.
ZurEröffnungdesrenoviertenSchauspielhausessetztHuonderdasStück
„Leonardohat´sgewusst“vonRolandTopor
auf den Spielplan. Eine gerade erst in München uraufgeführte Groteske, in der es um
Fäkaliengeht.DasKloistverstopft,Papahat
Durchfall,derNachbarmachtdieTürnichtauf.
Alsklarwird,umwasfüreinenTextessich
handelt, bricht in Teilen der Stadtgesellschaft
Entsetzen aus. Der Pressesprecher der Stadt
meint, das sei aber ein „Scheiß-Stück“. Die
Premiere wird nicht untersagt, aber GeneralintendantHorstFechnerwillkeinenSkandal
provozieren.Erordnetan,dasStückausdem
Abonnementherauszunehmen.Eineandere
Idee ist, mit einer Uraufführung zu beginnen.
HuonderbemühtsichumdieRechtevon
GerlindReinshagens„DieClownin“.Doch
VerlagwieAutorinfürchten,improvinziellen
Dortmund könne ihr Stück zu wenig Beachtungfinden.ZuroffiziellenEröffnungsollGuido
Huondernun„Hamlet“inszenieren.
AlssichdereiserneVorhangöffnet,macht
sich Ernüchterung breit. Die Bühne ist leer und
HamletisteineFrau.InesBurkhardtspieltden
Dänenprinzen ganz in schwarz. Dafür sehen
HamletsElternauswieDortmunderKlein-
bürger, die sich richtig schick gemacht haben.
NureinmalgibtesKostümpracht,alsHamlet
mit einem Spiel im Spiel seinen Onkel als
Mörderentlarvenwill.DieZeitschreibtüberden
FortgangderAufführung:„Amdramatischen
Wendepunkt der Tragödie beginnt der Zerfall
der Inszenierung, weil die Dortmunder im
Parkett anders als die Dänen auf der Bühne keineReaktionaufdieEntlarvungsszenezeigen.
Es entsteht keine Reibung, die dem SportfechtenimletztenAktdieSpannungeinesKleinbürgersterbensverleihenkönnte.“DieZuschauerhabeneinfachkeineLust,sichprovozieren
zu lassen. Oder sie erkennen gar nicht, dass
sieselbstgemeintsind.DasistderAnfang
einerspannungsreichenAuseinandersetzung
zwischen dem neuen Schauspielteam und
einem Publikum, das sich zu einem großen Teil
nach Unterhaltung sehnt.
Huonderwirdschärfer.Wiedersteht
Edward Bonds „Gerettet“ auf dem Spielplan,
dochdiesmalgibtesmehrAufregungals20
Jahrevorher.AlsinJürgenKrusesInszenierung
Jugendliche Steine auf ein Baby werfen, nimmt
eine Zuschauerin einen Ziegel und wirft ihn
zurück. Der Vorfall wird in der Lokalpresse lang
diskutiert.EineFrauengruppeversucht,dieAufführungvonAnnJellicosKomödie„Wasistan
Tolensosexy?“imFletchBizzelzuverhindern,
weildasStückGewaltgegenFrauenrechtferti-
ge.UndimSchauspielhausinszeniertHuonder
einenheftigenSchocker:„Sade,Höllenkonzert“
vonEnzoCormann.
Es wird ein sehr langer Theaterabend über
die Leidenschaften des Marquis de Sade für
erotischeAbgründeundfürdasTheater–und
meine erste Begegnung mit dem Dortmunder
Schauspiel. Die Stimmung ist düster, die Bilder
albtraumartig, die Inszenierung könnte eine
HommageanPasolinisein.Hierhabenwir
das Theater richtig leer gespielt“, erinnert sich
ClausDieterClausnitzer.„Ichweißnoch,einmal
mussten wir eine Komödie absagen und spieltenstattdessendasHöllenkonzert.AmAnfang
waren450LeuteimSaal,amEndevielleicht80.
Aberdiehabenheftigapplaudiert.“Dennoch
meintClausnitzerheute:„Soetwassolltenwir
nicht machen. Ich möchte nicht, dass Leute
rausrennen. Ich habe nichts dagegen, die
Zuschauerauchmalzubeleidigen.Aberdann
will ich sie wieder zurückholen.“
ClausnitzerundHuondersinddiesen
Einwänden zum Trotz ein Dream-Team. Tankred
Dorsts „Korbes“ wird zu einer Sternstunde des
DortmunderSchauspiels.„DerHerrKorbes
muss ein böser Mann gewesen sein“, heißt
es bei den Brüdern Grimm, und Dorst macht
daraus die Passion eines brutalen, gemeinen
Menschen. Die Welt hat sich gegen Korbes
verschworenundKorbesgegensie.Clausnitzer
gelingt es, dass man mit diesem wuchtigen
Ekelpaket, das schließlich splitternackt auf der
Bühne sitzt, Mitleid hat. Ein unkitschiges Mitleid,
eher die Einsicht, dass auch dieses kaltherzige
MonstrumAnsätzederMenschlichkeitinsich
trägt und irgendwo hinter der dicken Panzerschaleleidet.Clausnitzerbekommtfürseine
Darstellung1990denNRW-Schauspielerpreis.
SpätestensjetzthatsichdasDortmunder
Schauspiel aus dem Schatten Bochums heraus
gespielt.DasProvinztheater-Imageistpassé,
doch immer noch gibt es Widerstände im
Publikum.AlsHuonderinGoethes„Iphigenie
auf Tauris“ den Geist der Klassik mit dem der
deutschenWiedervereinigungkonfrontiert,
schreibt ihm eine Zuschauerin, Goethe drehe
sich im Grabe um. Der Schauspieldirektor zuckt
mitdenAchselnundmeint:„Dannsollersich
eben drehen.“ Er will polarisieren und Diskussionenauslösen.SeineeigeneArbeitbewertet
er so: „Seit Ende des Zweiten Weltkriegs hat es
ein solches Theater in Dortmund nicht gegeben.“AnübergroßerBescheidenheitleidetder
Schweizer nicht.
Abererleistetjaaucheiniges.ZweiStückevonGeorgeTaboribleibenimGedächtnis.
DieCollage„Masada“überjüdischeWiderstandskämpfer,dieinderFestungMasada
vonrömischenTruppenbelagertwerdenund
keineChancehaben.Ohneausgesprochen
zu werden, schwingen die Berichte über den
HungerstreikderRAF-Terroristenmit.Und
dieFrage,wieweitmangehendarf,kann
undsollte.HuondersInszenierungvon„Mein
Kampf“ kann es mit Taboris eigener Version am
Wiener Burgtheater aufnehmen. Eine grandiose
GratwanderungzwischenVerzweiflungswitz
undHorrorgroteske,menschlich,zugespitzt,
aufwühlend.
GanzuntypischfürdasBildvonHuonder
fallen in seine Zeit auch zwei Premieren des
Unterhaltungstheaters, die zu Kultaufführungen
werdenundvieleJahreeinriesigesPublikum
begeistern.EinmalHeinrichHubersundJost
KrügersSchlagerrevue„Liebesperlen“–PremiereamSilvesterabend1989–unddann
„Die Erzählung der Magd Zerline“, ein hinreißendesSolovonHelgaUthmann,dasabdem
19.Dezember1987imMuseumfürKunstund
KulturgeschichteundspäterimHarenberg
City-Centerläuft.Huonderweiß,dasserseinem
PublikumauchanspruchsvollesEntertainment
bieten muss.
Tankred Dorsts „Karlos“ ist eine weitere
Großtat des Regisseurs. Ein mittelalterlicher
AltarsamtGekreuzigtembeherrschtdieBühne.
NonnenbauendieSzeneum.SpaniensStaatsratistvertrotteltundvergreist.Siesitzeninihren
Stühlen wie Untote und folgen den Intrigen des
biszurSelbstzerstörungzynischen,vonHartmut
StankegespieltenGroßinquisitors.ClausDieter
ClausnitzeralsKönigFelipeistnochnichtganz
einervonihnen.ErhatGefühle,schreitvor
Schmerz, als sein Lieblingspferd abgestochen
wird, muss sich beherrschen, als sein Sohn
stirbt.DerwiederumwirdvonInesBurkhardtmit
BuckelundGlatzkopfalsaggressiver,perverserJungeverkörpert.MitseinenVerstümmelungenundProvokationenreagierteraufeine
vermoderteWeltordnung.EristeinSpiegel,
in dem sich die Mächtigen erkennen sollen
und deshalb ebenso krass und eklig wie sie.
EinSinnbildfürdasTheaterGuidoHuonders.
In seiner letzten Spielzeit inszeniert Johannes
KlausdasStück„AundB“desisraelischen
Dramatikers Joshua Sobol in der Waschkaue
derstillgelegtenZecheMinisterSteininEving.
EinpackendesStücküberdieAusgrenzung
AndersdenkendermittollenRollenfürClaus
DieterClausnitzerundBarbaraBlümel.
In seinen ersten Dortmunder Jahren bildet
dieRegisseurinAnnegretRitzelals„ersteSpielleiterin“ eine ausgezeichnete Ergänzung. Sie ist
für das sensiblere Schauspielertheater zuständig
undwirdfürihreInszenierungvonTschechows
„Platonow“ zum Berliner Theatertreffen eingeladen.Alssie1990Dortmundverlässt,umin
Wiesbaden Oberspielleiterin zu werden, ist das
ein großer Verlust. Weil ein wilder Radikaler wie
GuidoHuonderjemandenbraucht,dereinstar-
54
55
2. akt: schauspiel
kes,anderesTheatervertrittunddaskonservativerePublikumbindet.AmEndevonHuonders
Zeit sinken die Zuschauerzahlen. Dennoch
gebührt ihm das Verdienst, dem Dortmunder
Schauspiel eine seiner aufregendsten Phasen
geschenkt zu haben, auch weil er europäische
undinternationaleAutorenzeigte,derenWerke
manvorherimRuhrgebietnichtkannte.
1992 bis 1995:
Das Zwischenspiel von
Jens Pesel – Dem Publikum
zugewandt
VorderSaison1992/93sindTeiledesDortmunder Ensembles skeptisch dem neuen Schauspieldirektor Jens Pesel gegenüber. Drei Jahre
später,erzähltClausDieterClausnitzer,meint
das gesamte Ensemble, Pesel soll bleiben. Die
kurze Phase ist überregional betrachtet keine
großeZeitdesDortmunderSchauspiels.Aberes
bleibtPeselauchwenigZeit,vielzuentwickeln.
In der ersten Saison will er das am Ende unter
HuonderwenigergewordenePublikumzurückholen. Der Spielplan ist nicht gerade waghalsig.
Immerhin kommt Joshua Sobol als Regisseur
zurück und inszeniert George Taboris „Goldberg-Variationen“.AmelieNiermeyer,diespäter
inFreiburgundDüsseldorfIntendantinwird,ist
Hausregisseurin,verlässtDortmundaberschnell
wieder.MiteineminsComichafteüberdrehten
„Clavigo“vonGoethehatsieallerdingsnureinen
zwiespältigenEindruckhinterlassen.Auchder
Hausherrselbstinszeniertmanchmalglattund
gefällig,wasvorallemaufseinen„Faust“zutrifft.
Besser gelingt Pesel Shakespeares „Macbeth“
inderbitteren,galligenÜbersetzungvonHeiner
Müller.AufeinerkaltenBühneausStahltreppen
und -gerüsten inszeniert der Schauspieldirektor
konsequentdüstermittiefschwarzemHumor.Es
istalsodavonauszugehen,dassesnichtbeim
„TheaterzumAnwärmen“,wieUweK.Ketelsen
inderZeitschriftTheaterimRevierschreibt,
geblieben wäre.
Jens Pesel erhöht die Zahl der Beiprogramme. Jeden Dienstag gibt es eine
Lesung, Jazzkonzerte, die Mitternachtsshow
„Rampensau“undvielesmehr.DieSchauspielerhabenvielPlatz,umsichauszutoben,die
Mehrarbeit leisten sie gern. Die Platzauslastung
steigtbeiPeselauf90%.Undesgibtinseiner
letzten Spielzeit noch eine wahrhaftige Sensation.DasimHamburgerThalia-TheateruraufgeführteArt-Musical„TheBlackRider“–nachdem
„Freischütz“–giltalsnichtnachspielbar.Weil
dieRegievonRobertWilsonmitdemStückvon
Tom Waits und William S. Burroughs in ihrer hoch
stilisiertenBildspracheverwachsenscheint,
ein kongenialer Entwurf. Michael Simon lässt
sichdavoninDortmundnichtabschreckenund
schafft einen eigenen, derberen, bodenständigerenKosmosmitebensovielPoesie.DieSchauspieler–darunterHeinzKloss,MichaelFuchs,
AnjaKirchlechnerunddieunglaublicheHelga
Uthmann – explodieren geradezu. Das Dortmunder Schauspiel ist also auf einem guten Weg, als
Jens Pesel die Botschaft bekommt, dass sein
Vertragnichtverlängertwird.JohnDewwird
Generalintendant und bringt seinen eigenen
Schauspieldirektor mit. Jens Pesel erzählt, mit
ihm habe Dew gerade mal zehn Minuten gesprochen,daswar´s.FürPeselgehtderWegweiter
nach oben, er leitet ein Jahr später als GeneralintendantdasZweistädtetheaterKrefeld/Mönchengladbach. Doch für Dortmunds Schauspiel
brechen schwierige Zeiten an.
1995 bis 1999:
Wolfgang Trautweins
glücklose Zeit –
Im Schatten der Oper
Wolfgang Trautwein wird Schauspieldirektor
unter John Dew, sein Spielplan sieht zunächst
interessant aus. Doch so richtig gelingen mag in
der ersten Spielzeit kaum etwas. Der Beginn mit
Schillers„MariaStuart“–inszeniertvomneuen
HausregisseurAlexanderSeer–zeigtdiegefangeneKöniginalsverwöhntesBlag.Sieschnaubt
und säuselt, brüllt und tobt, kennt keine Grenzen.
Vielleicht will Seer einen kritischen Blick auf
diejungeGenerationwerfen,derHedonismus
vorgeworfenwird,eineZiel-undWertelosigkeit.
DochdieUmsetzungnervtkolossal.StarkhingegenverkörpertIrisAtzwangerMariasGegenspielerinElisabethalsvereinsamteKarrierefrau.
UndimEnsemblemachteinjungerSchauspieler
auf sich aufmerksam, der später zu den größten
deutschen Bühnenstars gehört. Joachim Meyerhoff spielt den intrigierenden Lord Leicester mit
einerüberwältigendfiesenErotik.
Meyerhoff spielt im Lauf der TrautweinJahre einige großartige Solostücke. Er bearbeitet Goethes „Werther“ und den Roman „Die
Ratte“despolnischenAutorsAndrzejZaniewski,
ist sein eigener Dramaturg, Regisseur und
Bühnenbildner. Grandiose Einzelleistungen
innerhalbeinesoftinderMittelmäßigkeitversandenden Teams. Meyerhoff spielt auch in der
deutschenErstaufführungdesStücks„ImHerzenAmerikas“vonNaomiWallace.JohnDew
und Wolfgang Trautwein haben es zusammen
übersetzt, ein Zeichen, dass eine enge Verbindung der Sparten geplant ist. Eine Vietnamesin
sucht den Mörder ihres Kindes, zwei amerikanischeSoldatenverliebensichinderirakischen
Wüste, eine Exil-Palästinenserin sucht nach
„The Rocky Horror Picture Show“ in der
Spielzeit 1995/96
ihrem Ich. Der Text schillert zwischen WirklichkeitundFantasie,dieTänzerinundChoreographinMeiHongLinspieltdieVietnamesin.Doch
WolfgangTrautweinverschenktvieleMöglichkeiten des Textes, lässt die Schauspieler an
einer Kletterwand herumturnen, bleibt inhaltlich
eindimensional. John Dew inszeniert in der
zweiten Spielzeit auch einmal im Schauspiel die
„Meisterklasse“vonTerrenceMcNally.Barbara
BlümelspielthierMariaCallas,die,während
ihre Schülerinnen singen, in ihre Erinnerungen
gleitet.DassindganzgroßeAuftritteim
SpotlightaufsonstdunklerBühne.Allerdings
bleibt Dew als Schauspielregisseur zu lieb und
zurückhaltend,umdieAbgründedesStückes
zu Tage treten zu lassen.
DiederbeKomödie„DerDrang“von
FranzXaverKroetzwirdeherbiederinszeniert,die„RockyHorrorShow“fülltdasHaus.
Eslohntwirklichkaum,dieAufführungenim
SchauspielhausRevuepassierenzulassen.
Esbleibtwenighaften.Auchderaufstrebende
AutorDanielCall,dermitderUraufführung
von„Wetterleuchten“imStudioErfolghat,
scheitert beim Versuch, mit der Karl-Mayade
„Tumult auf Villa Shatterhand“ die große Bühne
zufüllenkläglich.Callwirddannschnellzum
abstrebendenAutor.DaskleineStudiorettet
in diesen Jahren die Ehre des Dortmunder
Schauspiels.NebendenMeyerhoff-Soligibtes
eineMengeUr-undErstaufführungen.Auch
WolfgangTrautweinhatimStudioeinenAchtungserfolg mit der europäischen ErstaufführungvonDavidScottMiltonsboshafterFarce
„DieBäcker“.DasprühtdasEnsemblevor
Spielfreude, die schwarzen Pointen sitzen, man
spürt,dassauchindiesemTeamvielPotenzial
steckt. Trautwein bleibt nicht bis zum Ende
der Intendanz Dew, er zerstreitet sich mit dem
Generalintendanten,wohlausprivatenGründen.DasSchauspielhatanGewichtverloren,
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57
2. akt: schauspiel
dieAufmerksamkeitgehörtalleinderOperund
denvielenunbekanntenStücken,dieJohnDew
auf die Bühne bringt. Das Publikum allerdings
findetkeinenbesonderenGefallendaran.Doch
das ist hier nicht das Thema. Im Schauspiel ist
malwiederdringendeinNeuanfangnötig.
1999 bis 2010:
Michael Gruners elf erfolgreiche Jahre – Literaturliebe
und Formenvielfalt
Michael Gruner passt zu Dortmund. Er ist ein
Vertreter des klassischen Regietheaters, kein
Stückzertrümmerer, sondern ein Künstler, der
sichmitliebevollerAufmerksamkeitindie
TiefenschichtenvonTextenbegibt.DieGrundhaltung ist zunächst einmal Bescheidenheit, ein
GlaubeandieKrafteinesAutors,gepaartmit
beharrlichem,auchgnadenlosenFragen.Diese
ArtTheaterzumachenbedeutetharteArbeit,
sichimmerwiederinFragezustellen,nieden
schnellen Lösungen zu trauen, auch wenn sie
nochsoverführerischscheinen.Währendsich
die Theater in Essen, Oberhausen und Moers
mitAußenprojektenprofilierenunddieRegion
Ruhrgebiet mit Theatermitteln erforschen, bleibt
dasDortmunderSchauspielderLiteraturverhaftet, philosophisch, nachdenklich.
Gruners Beginn ist allerdings eine Enttäuschung. Er recycelt seine anderswo erfolgreicheInszenierungvonCalderóns„DasLeben
„Das Fest“, Uraufführung
mit Silvia Fink, Ronald
Mkwanazi, Claus Dieter
Clausnitzer, Helga Riedel,
Ralf Kubik, Ines Burkhardt
in der Spielzeit 2000/01
ein Traum“, was ihm die Kritiker ungnädig als
Feigheitauslegen.Istjaauchwasdran.Doch
schnell wird deutlich, dass in Dortmund auf
unspektakuläreWeiseeininteressantes,vielschichtiges Theater entsteht. Weil Gruner – wie
esjederguteTheaterleitertut–starkeRegiepersönlichkeiten nicht nur neben sich duldet,
sondern sie nach Kräften fördert.
HermannSchmidt-Rahmeristdaanerster
Stelle zu nennen. Die Schauspieler in seinen
Inszenierungenbildenstetseinverschworenes
Team.JedeAufführungisteinkörperliches
Abenteuer.AlsSchmidt-Rahmermalaneinem
anderenHausinszeniert,sagter:„Mirfehlendie
Wahnsinnigen im Ensemble.“ In Dortmund hat er
sie. Den Wahnwitz des puren Spiels entfesselte
er zum Beispiel in der Jedermann-Satire „Kommt
einMannzurWelt“vonMartinHeckmanns,die
in Dortmund noch pointierter gelingt als bei der
Uraufführung. Schmidt-Rahmer beherrscht auch
dieandereSeite,dengediegenerenAbend,
das Edeltheater. Die Romanadaptionen „Buddenbrooks“nachThomasMannund„Aufder
SuchenachderverlorenenZeit“nachMarcel
Proust sind herausragende Beispiele dafür.
Doch auch in diesen, scheinbar so klar organisierten, genau ausgetüftelten, stets sehr musikalisch getimten Regiearbeiten gibt es Momente des Irrsinns. Bei Schmidt-Rahmer reitet die
WeltdesUnbewusstenimmerwiederAttacken
„Amadeus“ mit Michael Kamp, Jürgen Hartmann in der
Spielzeit 2003/04
gegendieHerrschaftderVernunft.Undeswird
schnell klar, wo die Sympathien des Regisseurs
liegen,beidenFreaks,denSpinnern,den
Unangepassten. In Schmidt-Rahmers „Dracula“
istderVampirjägervanHelsingvieldurchgeknallter als die Untoten. Zudem ist es eine
der seltenen Gelegenheiten, Michael Gruner,
der seine Theaterlaufbahn als Schauspieler
begann, mal wieder auf der Bühne zu sehen, in
einer Krafteruption sondergleichen.
Die Bühnenadaption der „Blues Brothers“
isteinHöhepunktdesUnterhaltungsgenres.
Schmidt-Rahmer hält sich nicht an die Details
des Drehbuchs, sondern an den anarchischen
GeistdesFilms.ErerfindeteinzweitesGe-
schwisterpaar, die Brüder Braun, als Gegenspieler der Blues Brothers. Manchmal drohen
siezuernsthaftenRivalenzuwerden,mitihrer
HingabeandiemusikalischeGeschmacklosigkeit. Die Brüder Braun sind die heimlichen
HeldendiesesAbends,undseitderPremiere
beruhigeichmichinnervendenSituationen,indemichleiseihreErkennungsmelodievormich
hinträllere:Humbakaka,humbakaka,doing
doing doing.
SibylleFabiankommtvomPuppen-und
Tanztheater,wasmanihrerArbeitmitden
Schauspielernhäufiganmerkt.Sieführteine
genaueKörperregie,legteinBewegungsvokabular fest, das mindestens so wichtig ist
undsovielerzähltwiederText.Wieesoftin
guten Puppentheateraufführungen passiert,
entsteht durch die konsequente Stilisierung,
dasFehlendergewohntenPsychologie,eine
größere Intensität, eine Konzentration auf den
Menschenstoff an sich. Das gelingt gleich in
ihrererstenDortmunderArbeit,LudwigTiecks
„Ritter Blaubart“, und auch in der gefeierten
Inszenierung„Yvonne,PrinzessinvonBurgund“
vonWitoldGombrowicz.
UweHergenrödergelingenspannende
ZuspitzungenvonStücken,diemaneigentlich
gut abgelagert in den Schubladen der Theatergeschichtevermutet.ErnstBarlachsexpressionistisches Drama „Der arme Vetter“ zum
Beispiel wird bei ihm zur garstigen Groteske
einer Einsamkeitsgesellschaft am Rande des
Nervenzusammenbruchs.Besondersgutin
Erinnerungbleibtsein„Amadeus“vonPeter
Shaffer, in dessen Verlauf sich die Kostüme
derHauptdarstellerlangsamenthistorisieren
und heutige Menschen freigeben. Das Boulevardstücksehrkörperlichzudeutenundindie
NäheeinesBoxkampfeszurücken,überzeugt
ebenfalls.
EinriesigerErfolgistdieFilmadaption
„DasFest“nachdemDrehbuchvonTomas
VinterbergundMogensRukov.UmdieJahrtausendwende sind solche Kinobearbeitungen
keinesfalls alltäglich. Der Regisseur Burkhard
C.KosminskihathierseinenDurchbruchund
58
59
„Der grüne Kakadu“ mit Philipp Engelhardt in der
Spielzeit 2003/04
2. akt: schauspiel
„Tod eines Handlungsreisenden“ mit Barbara Blümel,
Jürgen Uter in der Spielzeit 2006/07
wird später Oberspielleiter des Düsseldorfer
Schauspiels und Schauspielintendant des
NationaltheatersMannheim.
Esüberrascht,wievieleinhaltlicheund
ästhetische Stränge sich durch die elf Jahre
Michael Gruners am Dortmunder Schauspiel
ziehen.DazuzähltauchdieFrage,welche
Wandlungen der Begriff Politik durchläuft. Die
Regisseurin Thirza Bruncken ist heftig umstritten, gibt aber zentrale Denkanstöße. Vor allem
ihr„Faust“,dereinrichtigerSkandalwird.
Bruncken interessiert sich überhaupt nicht für
dieHandlung,sondernfiltriertausderklassischen Vorlage einen Essay über das deutsche
Wesen,Faustmaterial.WirblickenFaustdirekt
insrasendeHirn,Mephisto,Gretchen,Valentin
– alle sind nur Emanationen eines ruhelosen
Geistes.ChristophErnstsBühneisteineRumpelkammer aus Küche, Bad und Bücherbergen,
darübereinFoto,dasleichtverfremdetdas
BerlinerHolocaustmahnmalzeigt.JedenAnsatz
vonKonsumierbarkeithatThirzaBruncken
ihrer Inszenierung ausgetrieben, und in dieser
Unversöhnlichkeit,imMutzueinerextremen
Gegenposition gegen das Gewohnte, liegt
die politische Brisanz. Die Wut eines Teils der
Zuschauer mag auch die Reaktion darauf sein,
nichts mehr wiederzuerkennen, im Theater keineHeimatzufinden,denBodenunterdenFüßen weggezogen zu bekommen. Das darf eine
Bühne nicht zu oft tun, um ihr Stammpublikum
nichtzuvergraulen.Aberwennsiedergleichen
wagt, muss es radikal sein, um zu wirken.
Die Regisseure sind extrem unterschiedlicheKünstlerpersönlichkeiten.Aberallestehen
„Was ihr wollt“ mit Claus Dieter Clausnitzer, Sybille
Fabian in der Spielzeit 2006/07
fürspezielleKombinationenvonRauschund
Stilisierung. In diesem Sinne werden auch
diebeidenGroßprojekte–gefördertvonden
Theater- und Konzertfreunden und der Dortmunder Wirtschaft – in Erinnerung bleiben, das
„FestderRomantik“unddie„Sternstundendes
Expressionismus“,Theatervonnachmittagsbis
nachts, an allen Spielorten. Manche SchauspielersiehtmandreiMalinverschiedenenRollen,
einGemeinschaftsgefühlentsteht,eineAhnung
vonEkstase.
EinebesondereWürdigungverdientdie
theaterpädagogischeArbeitvonMartinaDroste.
SiedefiniertdiesenBereichneu.Dagibtes
FrankWedekinds„FrühlingsErwachen“,dargestelltvonLaienüber60.DerTextverändertsich
durchdiePersonen,dieihnspielen.Nungeht
es um die Erinnerung an die erste Liebe, die
Kämpfe mit sich und den Eltern. Doch dadurch
wird es nicht weniger erotisch und gefährlich,
im Gegenteil. Die Suche nach der eigenen
Identität ist bei den älteren Leuten ebenso zentral
„Blues Brothers“ mit Michael Kamp, Jacob Schneider
in der Spielzeit 2007/08
wiebeidenJungen.„FrühlingsErwachen“ist
einsvonvielenaufregendenLaienprojekten.
Der Regisseur Philipp Preuss zeigt im Studio
mitdenSenioreneineseinerbestenArbeiten.
Martina Droste geht einen eigenen Weg im
Theater der Generationen. Oft sammeln die TheaterleuteinderNachfolgevonRiminiProtokoll
die Geschichten der Mitwirkenden und basteln
darausdokumentarischeAbende.Auchinden
Jugend-undAltenclubsvielerTheatergehendie
Macherdavonaus,dassLaienambestenvon
sicherzählen,weilihnenjadasprofessionelle
HandwerkeinesSchauspielersfehlt.Martina
Droste hingegen fordert und überfordert sie bewusst.Natürlichistesetwasanderes,wenneine
Bürgerin aus Dortmund den König Lear spielt
oderClausDieterClausnitzer.Dochgeradedie
Konfrontation mit dieser überlebensgroßen Rolle
bringtdieFraudazu,unbekannteSeitenansich
zuentdeckenundindieDarstellungeinfließen
zulassen.Authentischzusein,bedeutetnicht
nur,ausdemeigenenAlltagzuerzählen.Auch
dieFantasieistauthentisch.
ÜberdievielenPersönlichkeiten,dieer
ansHausgeholthat–wozunatürlichauchherausragende Schauspieler wie Michael Kamp,
Johanna Marx, Jakob Schneider, Manuel und
GünterHardersowievieleanderegehören–
soll der Regisseur Michael Gruner nicht zu kurz
kommen.ErkannAtmosphäreschaffen,aberer
„Odysseus, Verbrecher“ mit
Andreas Vögler, Jacob Schneider,
Harald Schwaiger, Bernhard Bauer
in der Spielzeit 2009/10
versinktnichtdarin,behälteineÖkonomiedes
Erzählens und eine Präzision der Menschenbeobachtung.OftzeigterseineArbeitenauf
der Bühne, hinter dem eisernen Vorhang, wo
das Publikum hautnah bei den Schauspielern
sitzt.EugeneO´NeillsFamiliendrama„Eines
langenTagesReiseindieNacht“isteinebenso
beeindruckendes Erlebnis wie „Der grüne
Kakadu“,eineGroteskevonArthurSchnitzler,
diewährendderausbrechendenFranzösischen
Revolutionspielt.IndieserAufführungspiegelt
sichdasTheaterverständnisMichaelGruners.
Die Spelunke namens „Der grüne Kakadu“
ist ein Theater, heute würde man sagen eine
„Eventgastronomie“.Adligekommenhierher,
umsichineinerSchein-Unterweltzuvergnügen,SchauspielerverkörpernKriminelle.
Draußen beginnen die realen Unruhen, das Volk
stehtauf,dieIdentitätenverschwimmen,Rollen
und ihre Spieler werden eins und alle Karten
neu gemischt. Zwischen Leben, Träumen, Spielen gibt es plötzlich keine Grenze mehr.
EinMännerchorinFeinrippunterhosen.
Die Stimmen sind sehr hoch und sehr tief, es
gibt keine Mittellagen. Sie singen Schubert,
wispern, säuseln, zirpen, brummen. Es sind die
Toten, die Odysseus auf seinem langen Irrweg
abgeschlachtethatunddieihnnieverlassen,
traumatische Weggefährten, Gespenster der
Geschichte.MichaelGrunersAbschiedsinszenierungvomDortmunderSchauspielist
dieUraufführungvon„Odysseus,Verbrecher“,
dem Schlusspunkt der „Odyssee Europa“,
einemProjektdersechsSprechtheaterdes
Ruhrgebietes zur RUHR2010.Grunerfindet
genaudenTonfürChristophRansmayrsStück,
Leichtigkeit und Konsequenz, eine klare Stilisierung, die dem antiken Mythos seine Wucht lässt
und gleichzeitig die Gegenwart mitdenkt. Die
Schauspieler tragen Masken aus Papier und
60
61
2. akt: schauspiel
gehenaufKothurnen.AbersiesindkeinedeklamierendenKunstfiguren,sondernMenschen,
in der Verfremdung erkennbar.
EinsehrwichtigerPunktseinichtvergessen: Unter Michael Gruner wandelt sich das
Theater zu einem familienfreundlichen Betrieb.
Vorbei ist die Zeit, in der Theaterleute ganz der
Kunstergebenseinmüssen.SehrvieleSchauspieler haben Kinder, es wird Rücksicht genommen.AlsichMichaelGrunereinmalaufdem
Handyanrufe,höreichnureingequetschtes
Stöhnen. Eine Minute später ruft er zurück. Er hat
auf die Kinder einiger Schauspieler aufgepasst,
weil ein Regisseur länger proben wollte und war
gerade unter ihnen begraben, als das Telefon
klingelte.DerAbschiedvonMichaelGrunerfällt
schwer. Menschlich wie künstlerisch.
diobühne des Theater Oberhausen) aufgebaut
und tingelt seitdem als freier Regisseur durch
die Lande. Wie akribisch er nun sein Ensemble
zusammenstellt,merktmaninderSpielzeitvor
seinemStart.FastbeijedemzweitenTheaterbesuch in der Region treffe ich Kay Voges und
seinenChefdramaturgenMichaelEickhoff,
diesichSchauspieleransehen.Nichtbeim
Vorsprechen, sondern auf der Bühne, dort,
wo man wirklich was erkennt. Es gibt Unruhe
in der Stadt, weil Voges nur Jakob Schneider
übernimmt und alle anderen Verträge nicht
verlängert.AuchnichtdiemitBarbaraBlümel
undClausDieterClausnitzer,denDortmunder
Theaterlegenden. So einen radikalen Schnitt hat
Seit 2010:
Kay Voges und sein
sprühendes Künstlerkollektiv
– Theater in der neuen
Medienwelt
EsgibtvieleinteressanteBewerberumden
Posten des Dortmunder Schauspieldirektors.
Die Stadt entscheidet sich für einen, den wenige im Blick haben. Kay Voges hat in Krefeld
dienbk(NeueBühneKrefeld)gegründetund
inOberhausendastip(TheaterimPott,dieStu-
„Woyzeck“ mit Caroline Hanke in der Spielzeit 2010/11
es in der Geschichte des Dortmunder Schauspiels bisher nicht gegeben.
Baldwirdklar,warumVogessovorgeht.Er
will in Dortmund einen eigenen Theaterstil kreieren, der wenig mit den klassischen Sehgewohnheiten zu tun hat. Voges sieht sein Ensemble
als„Künstlerkollektiv“,erengagiertdenVideokünstlerDanielHengstunddenNewYorker
Arthouse-RockerPaulWallfischalsMusikalischen Leiter. Dabei besteht der Spielplan seiner
ersten Saison fast nur aus Klassikern. Kay Voges
stelltsichmitBüchners„Woyzeck“vorund
lässt die dunkle Bühne mit tonnenweise Eis und
Schneefüllen.AxelHolstverliertalsWoyzeckoft
denBodenunterdenFüßen,erkämpftnichtnur
gegendiekalteWelt,sondernmitderAbsurdität
des Seins. Dass es so gar keine Logik gibt, keinenSinn,verstörtihnzutiefst.Schließlichhater
alleWerteundOrientierungenverloren.Woyzeck
richtet seine Waffe auf das Publikum. Wenn der
DoktoroderderHauptmannesbefehlen,wird
er zum Selbstmordattentäter. Voges zeigt eine
erschreckende, politisch wache Deutung des
„Woyzeck“,dievonhervorragendenSchauspielerngetragenwird.NebendemkraftvollenHolst
überzeugtCarolineHankealsselbstbewusste,
verzweifeltlebensgierigeMarie.
Weniger gelingt das Vorhaben des
RegisseursMarcusLobbes,die„Perser“von
AischylosalsDiskurstheaterzuinszenieren.Der
Wechsel zwischen Pathos und distanziertem
HinterfragendesTextesgelingtbeiderPremierenochnicht.AberdieGrundideeistspannend
undentwicklungsfähig.ZentralesProjektder
ersten Spielzeit ist das IfuK, das Institut für
urbaneKrisenintervention.EinIfuK-Mitarbeiter
istHendrikFeldkamp,„AgentforCulturaland
EconomicDevelopment”mitdemSchwerpunktCulturalStudies.DerschlankeGlatzkopf
präsentiert Vorschläge, wie ein Theater des
21.Jahrhundertsaussehenkönnte.Mitdem
nebenan entstehenden Einkaufszentrum soll
„Macbeth“ mit Sebastian Kuschmann, Björn Gabriel
in der Spielzeit 2010/11
das Dortmunder Schauspielhaus zusammenarbeiten. Schauspieler stellen ihre Lieblingsläden
vor,vielleichtverschenkendieGeschäftsleute
danneinpaarAbonnementsanihreMitarbeiter
undStammkunden.DasistKreativwirtschaft
nachdemGeschmackvonHendrikFeldkamp.
Manche glauben lange, dass er echt ist.
„StadtohneGeld“heißtdasProjekt,das
mehrere Monate lang Ideen aufzeigt, wie sich
inDortmundtrotz138MillionenEuroHaushaltsloch so etwas wie eine Stadtgesellschaft erhalten lässt. Verkäufer der örtlichen Obdachlosenzeitung führen Zuschauer durch die Stadt und
zeigen die Orte, die für ihr Leben wichtig sind.
Das ehemalige Theatercafé ist nun Sitz des
Ifuk und präsentiert Diskussionen, Stücke und
Konzerte.Nachdeneherliterarischgeprägten
Jahren unter Michael Gruner schaut das Theater wieder in die Stadt, will die Geschichten der
„Die Leiden des jungen Werther“ mit Bettina Lieder,
Ekkehard Freye in der Spielzeit 2011/12
verschiedenenEinwohnergruppenerzählen.
„HeimatunterErde“heißteinProjekt,indem
ehemalige Steiger auf Jugendliche treffen und
außerdemdieGeschichtedererstenArbeiter
erzählt wird, die aus der Türkei ins Ruhrgebietkommen.BeimzweiteiligenAußenprojekt
„CrashtestNordstadt“werdenBesuchergruppen durch die armen Stadtteile Dortmunds geführt. Sie treffen auf Menschen, die dort leben,
müssenAufgabenlösen.
Die Beziehung der alten, direkten, körperlichenKunstformTheaterzudenvirtuellen,körperlosenNeuenMedienisteinzentralesThema
desTeamsumKayVoges.Eine„Live-Coding“-
PerformancedesVideokünstlersDanielHengst
imStudiogerätzwarfürNicht-Expertenwenig
ersprießlich.AberimSchauspielhausgelingt
KayVogesAußerordentliches.NachBurkhard
C.KosminskiswegweisenderInszenierungwagt
sich der neue Schauspieldirektor an eine neue
Filmadaptionvon„DasFest“undverkündetein
Dogma.
„DieDreharbeitendürfennurdortstattfinden, wo Zuschauer anwesend sind.“ Das ist der
erste Satz des neuen Dogmas, eines Keusch-
62
63
2. akt: schauspiel
heitsgelübdes, das dem Kinotheater Grenzen
setzt.18JahrenachdemdiedänischenRegisseureVinterberg,LarsvonTrierundandere
dem Kino neue Wahrhaftigkeitsimpulse gaben,
gibt es nun die Dortmunder Version. „Das KameraaugedarfniemalsvonMenschenbedient
werden“, heißt es da. „Der Kameramann ist
der erste und schlimmste Manipulator. Sein
subjektiverBlickmusseliminiertunddurchdie
ObjektivitäteinesRobotersersetztwerden.“
Konkretsiehtdassoaus:Aufeinerrunden
Metallkonstruktion kreist eine Kamera mechanischumdieSpielflächeherum.DieSchauspieler müssen nicht nur sich selbst, sondern auch
Requisiten und Bühnenbildelemente ständig in
denFokusrücken.DaswirktnichtwieeineausgefeilteChoreographie,sondernwieimpulsives
ChaosamRandedesScheiterns.DieKulissen
„Das Fest“ mit Friederike
Tiefenbacher, Andreas
Beck, Bettina Lieder,
Caroline Hanke,
Christoph Jöde, Eva
Verena Müller, Björn
Gabriel in der
Spielzeit 2012/13
sehen überhaupt nicht realistisch aus, sondern
grobdahingezimmert,zeichenhaft.Auchdie
SchauspielerversuchenkeininnerlichesKamera-Acting,sondernbleibeninderÄsthetikdes
Theaters,dampfend,groß,leidenschaftlich.Hier
gewinntkeineKunstformgegendieandere,Film
undBühnebegegnensichaufderAugenhöhe
einer unablässig kreisenden Kamera.
Die Geschichte einer auseinanderbrechendenFamiliebekommtsoeinegewaltigeWucht.
DiealkoholdumpfePeinlichkeitderFamilienfeier,
dieProvokationendererwachsenenKinder,das
AufbrechenalterWundenwirdzumüberdimensionalvergrößertenMenschheitsdrama.Am
EndetretendieAkteureausdenKamerakreisen
hinaus,vordieLeinwand,direktvordasPublikum.Wiedanndergroße,schwereAndreas
Beck–einezentraleFigurinKayVoges’Ensem-
ble–imKinderschändervatereinevernichtete
Seele entdeckt und um die Zuneigung seiner
Opferwinselt,isteinHerzstillstandsmoment.
Seine Kinder schicken ihn weg, sie möchten
frühstücken. In seiner Gegenwart geht das nicht
mehr.DieAufführungwirdalseinevondrei
wichtigenAufführungendieserSpielzeitfürden
DeutschenTheaterpreis„DerFaust“nominiert.
EinenPreisbeimNRW-Theatertreffen
gewinnt Kay Voges für ein weiteres Kinotheaterprojekt.Dasausuferndfabulierende,jedeBühnenkonventionsprengendeStück„EinigeNachrichtenandasAll“vonWolframLotzinszeniert
erkomplettalsFilm.„WirhabenunsereKörper
verloren“,sagtKayVogesamAnfangaufder
Bühne. Erst am Ende brechen die Schauspieler
zueinerkurzenLive-Performancedurchdie
Leinwand.DieBeschäftigungmitdemFilm
geht noch weiter. Voges holt Kinomacher wie
den Berliner Trashpapst Jörg Buttgereit und
dieRuhrgebietslegendeAdolfWinkelmann
als Regisseure. Buttgereit probiert seitdem
immerneueFormenaus.Aufdasaberwitzige
Live-Hörspiel„GreenFrankenstein/Sexmonster“
folgt die düstere Beschäftigung mit dem Serienmörder „Ed Gein“ und eine sehr emotionale, mit
klassischenTheatermittelnerzählteAdaption
des „Elefantenmenschen“.
DerMusikalischeLeiterPaulWallfisch
gestaltetdieunterFanssehrbeliebteKonzert-
„Das goldene Zeitalter“
mit Merle Wasmuth,
Carlos Lobo, Björn
Gabriel, Uwe Schmieder,
Eva Verena Müller in der
Spielzeit 2013/14
reihe „Small Beast“. Mit seiner Band Botanica
spielt er bei der Bearbeitung des Romans „Der
MeisterundMargarita“vonMichailBulgakow
undentwickeltdieFassungzusammenmit
KayVoges.Wallfischsraue,malpunkige,mal
balladeskeSongsgebenderAufführungeine
diabolisch-melancholische Grundstimmung.
Dazu entwickelt Kay Voges grandiose Bilder,
einenbrüllendenweiblichenChristusamKreuz,
eineimSinnesrauschfliegendeMargarita.
Grandios gelingt auch die ZusammenarbeitPaulWallfischsmitderRegisseurinClaudia
Bauer im Stück „Republik der Wölfe“. Die
beiden entdecken den blutigen, anarchischen,
schrecklichen Kern in Grimms Märchen. „Der
Froschkönig“zumBeispielisteineGeschichte
über sexuellen Missbrauch. Der MenschenkönigschautvomVideoherabmitfiebrigem
Blick zu, wie das schwabbelige Monstrum aus
demTeichvomTellerchenseinerTochterisst,
aus ihrem Becherchen trinkt und dann in ihrem
Bettchenschläft.AufderBühneistdaseine
Vergewaltigung.ClaudiaBauersInszenierung
istgarstiger,düsterer,wilderComic.Aufder
DrehbühneisteinHausmitvielenZimmern
aufgebaut. Manchmal sieht man direkt hinein,
malverfolgtdieLive-KameradieSchauspieler
inWinkel,diedemPublikumsonstverborgen
bleiben.TiefschwarzerHumorwechseltmit
ernsthaftenAugenblicken.IndiesenMärchen
gibteskeinglücklichesEnde.Nurnochdie
Sehnsucht danach.
Die Brüder Grimm laufen über die Bühne. Sie kleben aneinander wie siamesische
Zwillinge. Ganz nah und doch in ständigem
Zweikampf. Denn Wilhelm möchte die Märchen
inihremUrzustandbelassen,brutale,finstere
Horrorgeschichtenerzählen,währendJakobsie
glätten, bearbeiten, zu pädagogischen Erbaulichkeiten umstricken will. „Republik der Wölfe“
ist eine gewaltige Show. Emotional, böse, witzig,
mit Blutsudeleien in der Tradition des Grand
„Peer Gynt“ mit Peer Oscar Musinowski, Sebastian Graf,
Bettina Lieder, Uwe Rohbeck, Friederike Tiefenbacher
in der Spielzeit 2013/14
GuignolundderSplatterfilme,aberauchmit
stillen, feinfühligen Momenten. Jeder Song ist
eine musikalische Welt für sich. Der Soundtrack
istauchaufCDerschienen,dieBand„Ministry
ofWolves“gehtdamitaufEuropatournee.Das
isteinervonvielenneuenImpulsen,dievom
Dortmunder Schauspiel ausgehen.
Eine spannende neue Theaterform
entwickelt Kay Voges auch in der Uraufführung„DasgoldeneZeitalter–100Wege,dem
Schicksal die Show zu stehlen“. Monoton zählt
einChorperToneinspielungvon1bis99.Mit
blonden Lockenperücken und Miniröcken, die
an Schulmädchenuniformen erinnern, schreiten
dreiFrauenunddreiMännerrhythmischeine
Treppeherab.DieAugensindstarr,dieBewegungen mechanisch, als seien sie Roboter. Wer
hintereinerTürverschwindet,tauchtkurzdarauf oben wieder auf. Regisseur Kay Voges und
DramaturgAlexanderKerlin–dieAutorendes
Abends–sitzenimPublikum.Vogesspricht
64
65
2. akt: schauspiel
AnweisungenineinMikrofonundentscheidet
spontan, welche Szenen gespielt werden. Die
Textcollage besteht aus ungefähr acht Stunden
Theatermaterial.Keinerweißvorher,welche
TeileamAbenddrankommen.TheateralsRemix,derRegisseuristeineArtDJ,derausdem
AugenblickherausdieShowgestaltet.Während
Dramaturg Kerlin per Texteinblendungen auf
einerVideowanddenAbendkommentiert.
Die Textcollage ist eine wild zusammengestellte Zitatensammlung, pures „copy and
paste“. Die Bibel und Kierkegaard, Werbeschlager und Goethe werden markiert, ausgeschnit-
ten und abgespeichert, ohne einen Sinnzusammenhang herzustellen. Das passiert erst
währendderAufführung.Oderauchnicht.Die
Rufe des Regisseurs auf die Bühne sind so etwaswiedasAnklickeneinesLinksimInternet.
AuchwennVogesundKerlineinigeTexteselbst
geschrieben und andere mit dem Ensemble
auf den Proben entwickelt haben, erheben sie
keinenAnspruchaufOriginalität.ImGegenteil,
allesistschonvorhanden,dasLebeneineständige Wiederholung. Einige Szenen sind purer,
comichaftüberdrehterAlltag,Zähneputzenmit
überlautem Geräuscheffekt, Telefonieren mit
verzerrterDonald-Duck-Stimme.„WennGottdie
Wiederholung nicht gewollt hätte, hätte er die
Welt nicht erschaffen.“ Das Zitat Sören KierkegaardssprichteinKnuddelbär,umdessenHals
dasSchild„Erklär-Peer“hängt.DerWegvon
der Philosophie zur Beklopptheit ist an diesem
Abendkurz.
Wie nicht anders zu erwarten, werden Kay
Voges und sein Team ihren Weg weiter gehen.
DieSpielzeit2014/15startetmitShakespeares
„Hamlet“,dieTitelrollespieltEvaVerenaMüller,
direktgefolgtvoneinemneuenCrossover-ProjektzwischenTheaterundKino.„Minority-Report
„Republik der Wölfe“ Szene: Schneewittchen“ mit
Sebastian Kuschmann, Eva Verena Müller
in der Spielzeit 2013/14
„Hamlet“ mit Eva Verena Müller in der Spielzeit 2014/15
oderMörderderZukunft“isteinLive-Filmvon
KlausGehrenachdemTextvonPhilipK.Dick
unddemSci-Fi-ThrillervonStevenSpielberg.
Die Punkband „Die Kassierer“ wird Johann
Nestroys„HäuptlingAbendwind“bearbeiten.
DasPuppenkollektiv„DieRetrofuturisten“
zeigt„MobyDickversusDieJägerderAngst“
nachHermanMelville.BeideGruppenarbeiten erstmals in Dortmund. Das nächste große
„Chef-Experiment“wirddann„TheMadhouse
ofYpsilantis“,dessenGattungsbezeichnung
schonangenehmwildklingt:„Mystery-Crime-
Science-Fiction-Hospital-Theater-WebAdventure“.DienächsteGratwanderung
zwischen Körperlichkeit und Virtualität.
Bestandsaufnahme
Das Dortmunder Schauspiel gehört im Jahr
2014zudeninnovativstenBühnennichtnur
Nordrhein-Westfalens,sonderndeutschlandweit.DasPublikumhatsichverändert.Manche
konservativerenBesucherinformierensicherst
mal,wasaufsiezukommt.Dafürkommenviele,
die mit dem klassischen Stadttheater sonst wenigzutunhaben.Indenvergangenen50Jahren hat es immer wieder Phasen des mutigen
künstlerischenAufbruchsgegeben.GertOmar
LeutnerundGuidoHuonderhabensichebenso
radikal den Veränderungen ihrer Zeit gestellt,
wie es Kay Voges heute tut. Doch es wäre nicht
gerecht, die Leistungen literarisch orientierter
Theaterleiter nicht zu würdigen, bloß weil sie
nicht so spektakulär ausfallen. Elf Jahre Michael
Gruner waren ebenfalls eine ausgezeichnete
Zeit für das Dortmunder Schauspiel. Eine
Theatergeschichtelebtimmerauchvonder
Abwechslung.NurdadurchkönnenneueImpulse entstehen und wahrgenommen werden.
Besonders an Dortmund ist allerdings, dass
vieleSchauspielerüberlangeZeitdemHaus
verbundenbliebenundverschiedeneIntendanzenundkünstlerischeHandschriftenmitprägten. So eine Kontinuität inmitten des Wechsels
gibtessonstselten.„DieArt,Geschichtenzu
erzählen,verändertsich“,sagtBarbaraBlümel.
„AberdasTheaterbleibteinOrt,andemMenschen sich treffen. Es ist eben kein einsames
Geschäft.“Ebendashatinimmermehrvirtuell
dominierten Zeiten eine große gesellschaftspolitische Bedeutung.
Den Beitrag zum Schauspiel lieferte
StefanKeimam31.März2014.
Das Schauspiel Dortmund
und die Theater- und
Konzertfreunde
NamhafteZuwendungenseit1978
_1983:„MinnavonBarnhelm“
_1984:„Helden“
_1986:„DasKäthchenvonHeilbronn“
_1987:„AufstiegundFallderStadtMahagonny“
und Bestuhlung des Studio
_1988:„HerrPuntilaundseinKnechtMatti“und
„Liebe und Magie in Mamas Küche“
_1989:„RomeoundJulia“,„DieAffairederRue
Larcine“und„DerKaufmannvonVenedig“
_1994:„Faust“
_1995:„Extrablatt“
_2000:„DasTheaterfest“
_2001:„DerHauptmannvonKöpenick“
_2002:„DiePhysiker“
_2003:„DasFestderRomantik“
_2004:„DerdeutscheExpressionismus“und
„Amadeus“
_2005:„DieRäuber“
_2007:„Buddenbrooks“
_2008:„EdithPiaf“und„Othello“
_2009:„EinsameMenschen“
_2010:„DerTraumeinLeben“
_2011:„Macbeth“
_2012:„Bluthochzeit“
Förderpreis„DerBajazzo“
_1988:Ruth-ClaireLederle
_1995:IrisAtzwanger
_2015:BettinaLieder
„Zu Gast bei...“
_15.März1992:JensPesel,Schauspieldirektor
und Jost Krüger, Schauspieler
_6.Dezember1992:InesBurkhardt,
Schauspielerin
_21.März1993:ClausDieterClausnitzer,
Schauspieler
_16.Januar1994:JürgenUter,Schauspieler
_24.April1994:HelgaUthmann,Schauspielerin
_5.Februar1995:HeinzOstermann,
Schauspieler
_12.Februar1996:FelicitasWolff,Schauspielerin
_3.Februar1997:JoachimMeyerhoff,
Schauspieler
_13.Oktober1997:BarbaraBlümel,
Schauspielerin
_14.Oktober2003:MichaelGruner,
Schauspieldirektor
_31.Oktober2005:Ksch.InesBurkhardt,
Schauspielerin
_20.Oktober2008:Ksch.HelgaUthmann,
Schauspielerin
_2.November2009:KayVoges,
Schauspieldirektor
66
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3.
akt
philharmoniker
Die Dortmunder
Philharmoniker beim
Opernball 2014
68
69
Rahmen, durch Vorträge, Werkseinführungen mit
Probenbesuchen, Besichtigungen, Podiumsgespräche und durch vieles andere mehr. Uri tem is endit
labore doluptate nonse pre, venem fugias rem. Ut
hil etur miniet aut rerore ommolorem dolorionse
volupta sam exera volesci llacil endeligent volorio
nsectur alit estotata volorent militec aborum incimi,
eat.
3. akt: philharmoniker
viel harmoniker
mit starken tönen
Vor 1965
6. Oktober 1887:
Geburtstag des Orchesters
Das Dortmunder Orchester entsteht durch die
Fusion des 1880 gegründeten „Orchestervereins“
und der Kapelle von Franz Giesenkirchen, die
nach seinem plötzlichen Tod im Jahre 1887 ohne
Musikalischen Leiter dasteht. Der 26-jährige Georg
Hüttner wird zum neuen Dirigenten gewählt und
gibt seinen Konzerteinstand am 6. Oktober 1887.
Dieses Datum gilt als der Geburtstag der Dortmunder Orchesterkultur. Auf dem Programm stehen anspruchsvolle Stücke mit der sinfonischen
Virtuosität der Spätromantik, aber auch gehobene
Unterhaltung von Giuseppe Verdi, Franz Schubert
und Franz Liszt bis zu Vincent Wallace, Ambroise
Thomas und Ludwik Grossman.
1887 bis 1919:
Georg Hüttner, Erster
Dirigent des Dortmunder
Orchestervereins
Als Erster Dirigent des damaligen Dortmunder
Orchestervereins wird Georg Hüttner 1887 zur
prägenden Figur des Dortmunder Musiklebens.
Der junge Orchestererzieher setzt sich zielstrebig für die Verbesserung der musikalisch-technischen Leistungen seiner Musiker ein und
etabliert ein künstlerisch anspruchsvolles wie
auch unterhaltsames Programmangebot. Der
ursprüngliche „Dortmunder Orchesterverein“
wird 1893 zur „Hüttnerschen Kapelle“ und 1897
schließlich zum „Philharmonischen Orchester“
umbenannt. Zwar sind nur etwa 40 Musiker fest
beschäftigt, doch hat diese Aufwertung die
Bindung des Orchesters an die Stadt und den
Zufluss öffentlicher Mittel zur Folge.
1920 bis 1951:
Wilhelm Sieben,
Städtischer Musikdirektor
Wilhelm Sieben übernimmt in seinem 31-jährigen Engagement als Städtischer Musikdirektor in Dortmund auch die Leitung der
beiden großen Oratorienchöre Musikverein
und Lehrergesangverein. Neben den großen
Klassikern wie Haydn, Mozart und Beethoven
und den längst anerkannten Romantikern wie
Mendelssohn Bartholdy, Schumann, Liszt,
Wagner, Bruckner, Reger und Strauss ermöglicht das vergrößerte Orchester die Aufführungen aufwändigerer Sinfonien und Orchesterlieder-Zyklen, zum Beispiel von Mahler. Siebens
Vielfalt als Konzertdramaturg zeigt sich in der
Pflege der barocken Orchestermusik von Bach
und Händel sowie in den dosierten Erstaufführungen von Kompositionen der „gemäßigten
Moderne“ wie von Paul Hindemith oder Ernst
Toch.
1952 bis 1962:
Rolf Agop, GMD
Neben seinem Engagement in der Oper führt
Rolf Agop neuzeitliche sinfonische Werke
konsequent in die Konzerte ein. Zahlreiche Orchesterkompositionen der großen Vertreter der
klassischen Moderne wie Bartók, Strawinsky,
Schönberg und Hindemith kommen zu Erstaufführungen. Werke lebender Komponisten hört
man nun öfter als zuvor. 15 Uraufführungen
und sechs deutsche Erstaufführungen sind der
Beleg hierfür. Zusätzlich fördert Agop seine
Musiker gezielt durch solistische Aufgaben. Es
gibt zahlreiche Kammermusikabende und auch
Gastspiele unter anderem in Bayreuth. Dem
jungen Publikum bietet Rolf Agop eine gesondert zusammengestellte eigene Konzertreihe.
Ab 1965
1962 bis 1974:
Wilhelm Schüchter, GMD
WilhelmSchüchterwirdimJahr1962in
Dortmund Generalmusikdirektor. Kaum ein anderer Dirigent ist dem Dortmunder Publikum so
70
71
3. akt: philharmoniker
im Gedächtnis geblieben wie Wilhelm Schüchter.
Als„musikalischerZuchtmeister“und„Alleinherrscher über Konzert und Musiktheater“ bringt er
dasDortmunderOrchesterzuHöchstleistungen.
MitSchüchterbeginntderAufbruchin
eineneueQualitätsstufe:Höherstufungdes
Orchestersinein„A-Orchester“mitderAufstockungvon75auf96Musikerzum1.Januar
1964,Umbenennungin„Philharmonisches
OrchesterderStadtDortmund“imHerbst1964.
DiePhilharmonischenKonzertefinden
indermit1.800Plätzenstetsausverkauften
KleinenWestfalenhallestatt.AufderWarteliste
stehenüber400Abo-Interessenten.
ImJahr1965gibtSchüchterGastkonzerte
inDortmundsPartnerstadtAmiensundauchin
Lille.Fernermachtereine14-tägigeTournee
mit dem Royal Philharmonic Orchestra London
durch England.
_3.März1966:DieEröffnungdesneuerbauten
GroßenHausesfürdieOpermit„DerRosenkavalier“vonRichardStraussinderInszenierungvonWernerKelchmitWilhelmSchüchter
am Pult wird zum Glanzpunkt der Dortmunder
Orchester- und Bühnengeschichte.
ImSeptember1969bekenntsichSchüchterzu
seinem musikalischen Programm: „Ich lehne
esab,michzumAnwaltvonMusikingenieuren
zu machen, in deren Wirken ich kein Vertrauen
setzen kann. Ich werde stets zu unterscheiden
wissenzwischenFortschrittundprogressivem
Getue, zwischen Musikbegeisterung und musikalischem Snobismus, zwischen fruchtbarer
HerausforderungdesPublikumsundeinerzum
SelbstzweckwerdendenflegelhaftenSchockierung des Zuhörers.“
_28.und29.September1970:Tschaikowskys
1.Klavierkonzertb-mollspieltShura
Cherkassky.
MitderSaison1970/71ziehendiePhilharmonischen Konzerte in das Opernhaus um. Die
zehnKonzertemitjezweiaufeinanderfolgendenAufführungensindsofortausverkauft.
Anfang der 70er-Jahre reift der Plan für ein
„Bühnen-Dreieck“ zwischen Dortmund, Bochum
und Gelsenkirchen. Diese „Ehe zu Dritt“ hält
nicht lange. Sie zerbricht an Eitelkeiten, aber
auch daran, dass sie sich nicht rechnet. Die
Synergie-Effekte entsprechen keineswegs den
Erwartungen.
Im Frühsommer 1972 lässt Kulturdezernent Dr. Alfons Spielhoff eine „Bombe“ hochgehen. In einem Exposé für die SPD-Ratsfraktion
empfiehlt er die Schließung des Musiktheaters
in Dortmund, die Halbierung des Orchesters
auf ein musikalisches Mehrzweck-Ensemble.
Opern und Operetten sollen in Dortmund nur
noch durch Gastspiele bestritten werden. Eine
breite Protestbewegung gegen diesen „Kahlschlag“ innerhalb und außerhalb Dortmunds
zwingt den Rat der Stadt Dortmund schließlich,
sich für die Beibehaltung von Musiktheater und
Orchester auszusprechen.
Im Dezember 1973 lässt Spielhoff ein
zweites Exposé zur Theaterreform mit der
Wilhelm Schüchter, Generalmusikdirektor und Intendant
des Theater Dortmund von 1962 bis 1974
gleichen Zielrichtung, aber ohne neue Aspekte
folgen. Jetzt ist der Widerstand noch intensiver.
Spielhoff verzichtet auf eine erneute Kandidatur
als Kulturdezernent.
Schüchter feiert große Erfolge als Gastdirigent an der Wiener Staatsoper. Der Kölner
Stadtanzeiger lobt Schüchter nach einem
Konzert mit den Dortmunder Philharmonikern in
Leverkusen:„Auchwenneserstwenigewissen
– dieses Ensemble ist eines der klangschönsten
der Bundesrepublik.“
In Erinnerung ist Schüchters Kampf gegen
dieEinsparungenindenKrisenjahren1972/74
geblieben. Seinem unermüdlichen Engagement
und dem solidarischen Protest aller Theaterangehörigenisteszuverdanken,dassder
Besucherzulauf stetig zunimmt. Mitten auf der
Erfolgswelle kommt sein tragisches Ende.
Am25.März1974übernimmtHeinz
Panzer das Dirigat für den erkrankten GMD
WilhelmSchüchter.Erverstirbtam27.Mai
1974infolgevonKomplikationennacheiner
Knie-Operation.
In den Monaten danach leiten die DirigentenHansWallat,MaximSchostakowitsch,Fritz
Rieger, Günter Wand, Reinhard Schwarz und
OthmarM.F.MagadasDortmunderOrchester.
1975 bis 1979:
Marek Janowski, GMD
DerRatderStadtwähltam14.Oktober1974
MarekJanowskizumNachfolgervonWilhelm
Schüchter.Der35-jährigeJanowskiübernimmt
imJahr1975alsGeneralmusikdirektordasPhilharmonische Orchester der Stadt Dortmund. Er
setzt sich ausdrücklich für bewährte Werke der
Moderne in Konzert und Oper ein. So bietet das
Dortmunder Orchester unter Janowskis LeitungErstaufführungenvonArnoldSchönberg,
GyörgyLigeti,WitoldLutosławskiundBernd
AloisZimmermann.HinzukommendieklassischeModernemitWerkenvonStrawinsky
undBartóksowiediekonsequentePflegedes
sinfonischenWerksvonGustavMahler.
_3.und4.März1975:JanowskisDebütmit
HaydnsB-DurSinfonieNr.102undMahlers
„LiedvonderErde“mitCarolSmith,Alt,und
Dieter Ellenbeck, Tenor. Die Presse würdigt
den„verheißungsvollenEinstand“.
Die Treue und das wachsende Interesse des
Publikums spiegeln sich in den Besucherzahlen
wider:AbderSpielzeit1977/78findendiezehn
PhilharmonischenKonzertejeweilsdreimalhintereinanderimvollbesetztenGroßenHausstatt.
EineNeuerungunterMarekJanowskisinddie
konzertantenAufführungenvonOpernimRahmen der Philharmonischen Konzerte. Webers
„Euryanthe“, Wagners „Rienzi“, Mozarts „Titus“
undSchumanns„SzenenausGoethesFaust“–
auf der Bühne damals wie heute selten bis gar
nichtgespielt–folgenindenJahrenbis1979.
ZumSommer1979verabschiedetsich
Janowski. Er bittet aus „persönlichen Gründen“
umvorzeitigeEntlassung.EsgibtVerstimmungenmitPaulHager.Abereslockenauch
attraktiveAngebotezuGastspielenausdem
In-undAusland.
1979 bis 1985:
Hans Wallat, GMD
BiszuseinemVertragsendeimJahr1985bleibt
HansWallatseiner„erfolgreichenMischung
vonBewährtem,wenigerVertrautemund
gelegentlichem Einstreuen aktueller Musik“ als
Leitlinie der Philharmonischen Konzerte treu.
Überdasklassisch-romantischeRepertoire
hinaus präsentiert er die klassische Moderne
mitWerkenvonGustavMahler,AntonWebern,
PaulHindemith,SergejProkofjewundBéla
BartókebensowievonAaronCopland,Karol
SzymanowskiundArnoldSchönberg.Wallats
persönlicher Schwerpunkt liegt allerdings in
der Oper. Zusammen mit Generalintendant
PaulHagerwirddiePflegedergroßenOpern
vonRichardWagnerundRichardStraussein
bleibendes „Markenzeichen“ des Dortmunder
Musiktheaters.
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73
3. akt: philharmoniker
_12.,13.und14.November1979:Wallat
feiert einen großen Einstand mit Vorspiel und
Liebestod aus Wagners „Tristan und Isolde“.
DererfahreneWagner-Interprethatschonvor
Schüchters Tod „Das Rheingold“ in Dortmund aufgeführt. Das Konzert bietet noch
Mahlers „Lieder eines fahrenden Gesellen“
mitFranz-JosefKapellmannundBeethovens
„Eroica“.
_1.,2.und3.September1980:SinfonieNr.8
Es-DurvonGustavMahleru.a.mitWaltraud
Meier,Alt,„einimposantesKlangwerk“.
_14.,15.,und16.September1981:5.Sinfonie
B-DurvonAntonBrucknermitGünterWand
amPult.„DerkunstvolleFinalsatzwirdzueiner
großartigenSteigerung.“(RuhrNachrichten)
_14.,15.und16.Dezember1981:Boris
PergamenschikowglänztalsSolistimCellokonzertNr.2vonDmitriSchostakowitsch.
_17.,18.und19.Mai1982:NachHaydnsSinfonieNr.98B-DurunddemViolinkonzerta-moll
vonAntonínDvořák mit Mark Kaplan, Violine,
folgt als „härtester Brocken“ Variationen für
Orchesterop.31vonArnoldSchönberg.
Hans Wallat,
Generalmusikdirektor
von 1979 bis 1985
_14.,15.und16Juni1982:KlavierkonzertNr.1
g-mollvonFelixMendelssohnBartholdy,dargebotenvonKristinMerscher,anschließend
dieFeuervogel-SuitevonIgorStrawinsky,es
dirigiert Siegfried Köhler.
_18.,19.und20.April1983:„Air“ausder
OrchestersuiteNr.3D-DurzumGedenkenan
denverstorbenenGeneralintendantenPaul
Hager,SinfonieNr.4(ineinemSatz)vonHans
WernerHenze,KlarinettenkonzertA-Durvon
WolfgangAmadeusMozart,SolistinistSabine
Meyer,esdirigiertHansWallat.
_25.,26.und27.Februar1985:MosheAtzmon
dirigiertBeethovensSinfonieNr.8F-Dur,
MozartsKlavierkonzertA-DurKV488mit
ArnulfvonArnimalsSolistund„TillEulenspiegelslustigeStreiche“vonRichardStrauss.
_10.,11.und12.Juni1985:HansWallatverabschiedet sich aus Dortmund mit der „Sinfonia
concertante“Es-DurvonWolfgangAmadeus
Mozartundmitder4.SinfonieEs-Durvon
AntonBruckner.Solistender„Sinfoniaconcertante“ sind Manfred Zeh, Oboe, und Sabine
Meyer,Klarinette.WallathatseinenFünf-JahreskontrakterfülltundgehtandieHamburgische Staatsoper.
Die Philharmonischen Konzerte haben inzwischen fast 4.000 Abonnenten.
Der Stadtrat verfügt im Jahr 1983 einen
drastischen Sparerlass: Reduzierung des
Theater- und Orchesterpersonals um 10 %,
das hätte die Herabstufung des Orchesters auf
B-Niveau bedeutet.
Erneut vereinbaren die Städte Dortmund
und Gelsenkirchen einen Austausch von
Opern-Inszenierungen, so z. B. in der Spielzeit
1979/80 mit „Hänsel und Gretel“ und „Ariadne
auf Naxos“ in Einstudierungen durch Gelsenkirchen. Umgekehrt exportiert Dortmund einige
Opern nach Gelsenkirchen. Jedoch gibt es bei
beiden „Fremd-Opern“ in Dortmund stets große
Lücken im Parkett. Deshalb wird die Zusammenarbeit nach der Spielzeit 1982/83 wieder
aufgegeben. Zudem zeigt diese Kooperation
– wie in der Vergangenheit auch – keinen nennenswerten Spareffekt.
Als Bindeglied zwischen Konzert und
Oper organisieren die Theater- und Konzertfreunde Dortmund Gala-Abende. International
renommierte Sängerinnen und Sänger treten
mit Bravour-Arien auf.
sondern auch moderiert. In seinen Konzertprogrammen setzt Weise neue Impulse: So stellt
er dem Publikum der zehn Philharmonischen
Konzerte–jeweilsandreiaufeinanderfolgendenAbenden–neueundwenigerbekannte
sinfonischeKompositionenvor,z.B.Werkeder
ZeitgenossenFriedhelmDöhl,GerhardWimbergerundAlfredSchnittke.
EinneuerMozart-Klavierkonzert-Zyklus
mitvierSonderkonzertenjeSaisonwirdzum
Publikumserfolg,besondersdurchdieAuftritte
vonJustusFrantz.WeitereMozartwerkeunddie
LesungvonMozartbriefendurchprominente
FernsehsprecherundSchauspielerwieWilhelm
WiebenundHansjörgFelmysindeinentscheidenderAnreizindiesemKonzept.
Bereits zu Beginn seiner Amtszeit lehnt
Weise eine Reduzierung des 95-köpfigen
Orchesters ab. Der Sparzwang wird gelockert,
Neueinstellungen werden genehmigt. Die Zahl
der weiblichen Mitglieder des Orchesters nimmt
unter ihm deutlich zu.
1985 bis 1990:
Klaus Weise, GMD
Spielzeit 1985/86
Klaus Weise beweist sich nicht nur als Dirigent,
eristaucheinhumorvollerEntertainerund
geistreicher Konzertpädagoge. Unermüdlich
nimmt er sich der Kinder- und Jugendkonzerte
an, die er zum Teil nicht nur selber leitet,
_9.,10.und11.September1985:„Tombeau“
–MetamorphosefürgroßesOrchestervon
FriedhelmDöhl,dasViolinkonzertNr.5a-moll
vonHenriVieuxtempsmitIsabellevanKeulen
alsSolistinunddieSinfonieNr.1c-mollvon
JohannesBrahmsstehenzumoffiziellen
EinstandvonKlausWeiseaufdemProgramm.
Unter dem neuen Generalmusikdirektor
Weise und dem neu engagierten Kapellmeister
AntonMarikerntendiePhilharmonikerviel
Lobfür„DerfliegendeHolländer“vonRichard
Wagner,„IPuritani“vonVincenzoBellini,fürdas
Ballett„Lucidor“nachderMusikvonAlexander
Glasunowundfür„Salome“vonRichard
Strauss.
_9.,10.,und11.Juni1986:Violinkonzertd-moll
vonRobertSchumannmitSolistThomas
Zehetmair, besonders gefeiert wird Klaus
WeisemitderSinfonieNr.3Es-Dur„Eroica“
vonLudwigvanBeethoven.
Spielzeit 1986/87
MitderKonzertsaison1986/87beginntdas
100-jährigeJubiläumdesOrchesters.Weisestellt
die Philharmonischen Konzerte unter den Titel
„MusikderVölker“.ImSeptember1986startet
die musikalische Reise mit Werken der ungarischenKomponistenBartók,LisztundKodály
und setzt sich im Oktober mit den spanischen
KomponistendeFallaundRodrigosowiemit
der spanisch inspirierten Musik „Don Quixote“
vonRichardStraussfort.DieSpätromantiker
Pfitzner,KorngoldundRegersinddiedeutschen
Vertreter.HaydnsSinfonieNr.99Es-Dur,Elgars
74
75
3. akt: philharmoniker
Cellokonzerte-mollmitdemSolistenHeinrich
Schiff und die Orchestersuite „Die Planeten“
vonHolst,dirigiertvombritischenGastdirigentenJohnCarewe,sindderenglischeBeitrag.
NachSmetanasböhmischerRomantik„Mein
Vaterland“, den impressionistischen Werken
derfranzösischenKomponistenMilhaud,Ravel
und Debussy, der Musik des zeitgenössischen
Amerikaund–nacheinemBeethoven-Abend–
schließt der sinfonische Reigen mit Werken der
russischenKomponistenFirssowa,Prokofjewund
Tschaikowsky.
Im Musiktheater überzeugen die
NeuinszenierungenvonVerdis„Othello“und
Puccinis„Tosca“,beidedirigiertvonKlaus
Weise.KapellmeisterAntonMarikbeendetdie
Saisonmit„Arabella“vonRichardStraussin
derInszenierungvonHeinzLukas-Kindermann.
Spielzeit 1987/88
MitderSpielzeit1987/88endetdas100-jährige
Jubiläum des Orchesters.
_16.,17.und18.September1987:SpielzeiteröffnungmitBruckners8.Sinfoniec-moll
_26.und27.September1987:Jubiläums-
Andreas Grünkorn,
Preisträger „Der Bajazzo“ 1990
SonderkonzertmitWerkenvonWagner,
Händel,Hellmesberger,Tschaikowsky,Kodály,
Gershwin,Strauß(Sohn),zumAbschlusseine
musikalischeParodiemitderLeonoren-OuvertürevonBeethoven.
_13.,14.und15.Juni1988:ZumSaisonausklang
gibtesdasKlavierkonzertNr.1d-mollunddie
SinfonieNr.2D-DurvonJohannesBrahms.
Gefeiert wird der Pianist Rudolf Buchbinder.
Im Musiktheater sind Wagners „Die MeistersingervonNürnberg“und„AriadneaufNaxos“
vonStraussHöhepunktefürdasOrchester
unterderLeitungvonKlausWeise.
Spielzeit 1988/89
IndieserSpielzeitstehendieWerkevonFelix
Mendelssohn Bartholdy im Mittelpunkt der Philharmonischen Konzerte.
_13.,14.und15.September1988:„Kindertotenlieder“vonGustavMahlerunddie
„Schottische“SinfonieNr.3a-mollvonFelix
MendelssohnBartholdywerdengespielt.„Als
Mendelssohn-Interpret,sovielwurdedeutlich,
hatKlausWeiseeinbesonderesHändchen.“
(WestdeutscheAllgemeineZeitung)
_14.,15.und16.November1988:Esstehen
dieFantasie-Ouvertüre„RomeoundJulia“
vonPeterTschaikowsky,dasKlavierkonzert
Nr.1g-mollvonMendelssohnBartholdy
und„RomeoundJulia“BallettsuiteNr.2von
SergejProkofjewaufdemProgramm.„Der
leidenschaftliche Gestus dieser Musik liegt
dem sanguinischen Dirigenten Weise ganz
besonders – und so gelang ihm mit dem gut
disponierten Orchester eine packende Wiedergabe.“(RuhrNachrichten)
Das Musiktheater eröffnet mit Leonard Bernsteins
„West Side Story“ erfolgreich. Wenig Resonanz
findetdieUraufführungdesAuftragswerks„Brot
undSpiele“vonGüntherWiesemannnach
TextenvonMaxvonderGrün.
Spielzeit 1989/90
Vor Beginn der Spielzeit steht fest, dass der
Vertrag mit Klaus Weise nicht verlängert wird.
Zu den Differenzen mit dem Generalintendanten Horst Fechner kommen noch Querelen mit
dem Orchester hinzu. Weise wechselt 1990 als
Orchesterchef nach Nizza.
DieSpielzeit1989/90bietetWerkevon
MozartundBeethovenüberWeberbiszurspäten
Romantik mit Liszt, Mahler und Strauss.
_19.,20.und21.März1990:SinfonieNr.1C-Dur
vonLudwigvanBeethoven,„Liedereines
fahrendenGesellen“vonGustavMahlermit
dem Bariton Thomas Quasthoff als Solist und
SuiteausdemBallett„DerFeuervogel“von
IgorStrawinsky.DerjungeQuasthoffbegeistert
ebensowiedie„vorzüglicheInterpretation“der
Beethoven-Sinfonie.„KeinWunderalso...,dass
auchStrawinskys‚Feuervogel‘-Suitenachder
PauseinallihrerimpressionistischenFarbenprachtdargebotenwurde...“(RuhrNachrichten)
_21.,22.und23.Mai1990:Im9.Philharmonischen Konzert spielt Kyoko Takezawa das
ViolinkonzertD-DurvonJohannesBrahms.Mit
derpopulärenSinfonieNr.10e-mollvonDmitri
Schostakowitsch beendet Klaus Weise seine
Tätigkeit in Dortmund.
1990 bis 1991: Interim
Nach dem Weggang von Klaus Weise aus
Dortmund vergrößert sich die Vakanz durch
den Wechsel des Ersten Kapellmeisters Anton
Marik, der als Generalmusikdirektor nach
Heidelberg geht. Es gibt den kulturpolitischen
Beschluss, die laufende Saison vorwiegend
mit Gastdirigenten zu bestreiten. Das Amt des
Generalmusikdirektors bleibt zunächst unbesetzt. Für den Übergang findet sich Siegfried
Köhler, Chefdirigent der Königlichen Oper
Stockholm, bereit, die Programme der Konzertreihen des Orchesters zu disponieren und
am Ende der Saison auch einige Konzerte zu
dirigieren.
Siegfried Köhler, Chefdirigent der Königlichen Oper
Stockholm in der Interimszeit von 1990 bis 1991
BeidenAufführungendesMusiktheaters
derSpielzeit1990/91istderneueKapellmeister
Laurent Wagner mit drei Opernpremieren sehr
gefordert. Zudem dirigiert er noch die Wiederaufnahme der Wagner-Oper „Das Rheingold“.
Am2.September1990ehrendieTheater-
undKonzertfreundeAndreasGrünkorn,Erster
CellistderDortmunderPhilharmoniker,imRahmen eines Konzerts im Schauspielhaus. VorstandsmitgliedWernerAckermannübergibtden
Förderpreis„DerBajazzo“.
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3. akt: philharmoniker
Die Konzerte dieser Spielzeit haben
mehrere Werke osteuropäischer Komponisten
auf dem Programm. Es gibt auch eigens ein
BenefizkonzertfürDortmundsPartnerstadt
Rostow.BeachtetwerdendieKonzerte7und8
imMärzundApril1991unterdemDirigatvon
Siegfried Köhler.
_4.,5.und6.März1991:SinfonieNr.5D-Dur
„Reformationssinfonie“vonFelixMendelssohnBartholdy,KlavierkonzertNr.2B-Dur
vonJohannesBrahmsmitGerhardOppitzam
Klavier.
_8.,9.und10.April1991:Nocturnesfür
OrchesterundFrauenchorvonClaude
Debussy,HarfenkonzertvonAlbertoGinastera
mit der Solistin Isabelle Moretti und „La Valse“
vonMauriceRavel,eine„mitreißendeWiedergabe“(RuhrNachrichten).
Am12.Juni1991gibteszusammenmitden
Theater- und Konzertfreunden im Opernhaus ein
Philharmonikerfest zum Saisonausklang, das der
VorsitzendeUlrichAndreasVogtmoderiert.
1991 bis 1994:
Moshe Atzmon, GMD
Trotz Bedenken wegen fehlender Erfahrung im
Musiktheater und obwohl die Bewerbungsfrist
schon lange abgelaufen ist, beschließt der
Kulturausschuss der Stadt Dortmund mit großer
Mehrheit, den in Budapest geborenen israelischenDirigentenMosheAtzmonzumGeneralmusikdirektor an das Theater Dortmund zu berufen.AlsreinerKonzertdirigentfeiertAtzmon
seine größten Erfolge außerhalb des Musiktheaters.SeineInterpretationvonBeethovens
„Eroica“wird1991vomDortmunderPublikum
umjubelt.EinweiteresbedeutendesEreignisist
dasBenefizkonzert„Hiroshima93“alsHilfsaktiondesOrchestersfürdieStrahlenopfervon
1945.
Spielzeit 1991/92
_14.,15.und16.Oktober1991:1.Philharmonisches Konzert mit Robert Schumanns
a-moll-Klavierkonzert,esspieltdiebritische
PianistinImogenCooper,dasKonzertschließt
mitder7.SinfonieE-DurvonAntonBruckner
imwieimmerausverkauftenOpernhaus.
_16.,17.und18.Dezember1991:Das3.
Philharmonische Konzert hat das Konzert
fürOboeundkleinesOrchesterD-Durvon
RichardStraussunddieSinfonieNr.3Es-Dur
„Eroica“vonLudwigvanBeethovenaufdem
Programm.MosheAtzmonerntethöchstes
Lob für sein Dirigat und für das präzise Spiel
der Dortmunder Philharmoniker.
_16.,17.und18.März1992:Im6.PhilharmonischenKonzertdirigiertMosheAtzmon
erkevonLeonardBernstein,Francis
W
PoulencundMauriceRavel,„einKlangfest“
urteiltRuhrNachrichten.
Im Musiktheater mehren sich kritische Stimmen
anMosheAtzmonsDirigatvonOperntrotzdes
erfolgreichenAuftaktsmitderWagner-Oper
„Siegfried“.
Spielzeit 1992/93
DiezehnPhilharmonischenKonzerteanjedrei
AbendensindunterAtzmonsLeitungunangefochten erfolgreich und stark besucht.
_21.,22.und23.September1992:1.Philharmonisches Konzert, Tedd Joselson spielt
dasKlavierkonzertNr.3d-mollvonSergej
Rachmaninow.EsfolgtdieumjubelteSinfonie
Nr.4f-mollvonPeterTschaikowsky.Moshe
AtzmoneröffnetdieSpielzeitmitgroßem
Erfolg.
_23.,24.und25.November1992:3.PhilharmonischesKonzertmitderSinfonieNr.8
h-mollvonFranzSchubert,demKonzertfür
AltposauneundOrchesterD-DurvonLeopold Mozart, der Ballade für Posaune und
OrchestervonFrankMartinunddemKonzert
fürOrchestervonBélaBartókunterderLeitungvonImrePalló,eingefeiertesKonzert.
_11.,12.und13.Januar1993:5.PhilharmonischesKonzertmit„DonJuan“vonRichard
Strauss, Konzert für Klarinette und Orchester
vonYehezkelBraun,ConcertinofürKlarinetteundOrchesterEs-DurvonCarlMariavon
WeberundFranzLisztsSinfonischeDichtung
„LesPréludes“.EsdirigiertMosheAtzmon,
Solistin ist Sabine Meyer. Das Konzert erhält
vielBeifallwegendesFarbenreichtumsund
der üppigen Klänge in „Don Juan“ und „Les
Préludes“.
_15.,16.und17.Februar1993:6.PhilharmonischesKonzertmitderSinfonieNr.2c-moll
„Auferstehung“vonGustavMahler,beider
großartigen Leistung der Dortmunder PhilharmonikerunterLeitungvonMosheAtzmon
wirkenmitMonikaKrause,Sopran,Christine
Cairns,Mezzosopran,sowiedieChöredes
Theater Dortmund und des Dortmunder
Musikvereins.
_8.,9.und10.März1993:7.PhilharmonischesKonzertmitdemKlavierkonzertNr.1
d-mollvonJohannesBrahmsund„LeSacre
duprintemps“vonIgorStrawinsky.Solist
Bruno Leonardo Gelber begeistert, die
PhilharmonikerunterMosheAtzmonüberzeugen erneut.
_7.,8.und9.Juni1993:10.Philharmonisches
KonzertalsreinerBeethoven-Abendmitdem
KlavierkonzertNr.4G-DurundderSinfonie
Nr.7A-Dur.SolististPeterFrankl,dieMusikalischeLeitunghatMosheAtzmon.
_10.Juni1993:BenefizkonzertfürHiroshima,
eineInitiativederPhilharmonikerunterLeitung
vonMosheAtzmonfürdieStrahlenopfer
derStadt.AufdemProgrammstehendie
Motette„Exsultate,jubilate“vonWolfgang
AmadeusMozartunddasKonzertfürVioline
und Orchester D-Dur sowie die Sinfonie
Nr.7A-DurvonLudwigvanBeethoven.
Am9.Juni1993gebenEnsemblesderPhilharmoniker zum Spielzeitausklang ein PhilharmonikerfestimOpernhaus,unterstütztvonden
Theater- und Konzertfreunden.
EndeAugust1993vereintAtzmondie
städtische Musikschule, den Bachchor, den
Dortmunder Kinderchor und Theatersolisten zu
einem großen Musikfest im Propsteihof, in der
ReinoldikircheundineinemGymnasium:„Viva
Verdi–HalloBroadway“.
Spielzeit 1993/94
DasMusiktheatereröffnetdieSpielzeit1993/94
mit der Premiere „Das Land des Lächelns“ unterderMusikalischenLeitungvonPeterKuhn.
ErlöstHeinzPanzerab,dernach40-jähriger
Tätigkeit als Dirigent am Dortmunder Musiktheater ausscheidet, dann dem Dortmunder
MusikvereinvorstehtundalsChordirigentnoch
häufigtätigwird.
_13.,14.und15September1993:1.PhilharmonischesKonzert,MosheAtzmon
eröffnetdieKonzertsaisonmitdemKlavierkonzertNr.1g-mollvonFelixMendelssohn
BartholdyundderSinfonieNr.5cis-moll
vonGustavMahler.Atzmonüberzeugtmit
einer ausgefeilten Interpretation, die seine
Vorliebe für die großen Spätromantiker
unterstreicht.
_7.,8.und9.Februar1994:6.PhilharmonischesKonzertmitdemKlavierkonzertEs-Dur,
KV271vonWolfgangAmadeusMozartund
AntonBrucknersSinfonieNr.5B-Dur.Solist
ist der Pianist Lars Vogt, es dirigiert Moshe
Atzmon.
_14.,15.und16.März1994:7.Philharmonisches Konzert mit dem Requiem für StreichorchestervonToruTakemitsu,demKlavierkonzerta-mollvonEdvardGriegmitdemSolisten
RudolfBuchbinderundmitderSinfonieNr.3
F-DurvonJohannesBrahmsunterLeitungvon
Kazuhiro Koizumi.
_20.,21.und22.Juni1994:10.PhilharmonischesKonzert,MosheAtzmonverabschiedet
sich mit der „Sinfonia concertante“ für Oboe,
Klarinette,Horn,FagottundOrchesterEs-Dur
vonWolfgangAmadeusMozart.Hiergibt
erdenvierjungenBläserinnenderPhilharmonikerBrigitteWelpmann,Oboe,Frauke
Hansen,Klarinette,MonikaLorenzen,Horn,
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3. akt: philharmoniker
undKrisztinaFaludy,Fagott,Gelegenheit,ihr
solistisches Können zu zeigen. Mit der fulminantdirigiertenSinfonieNr.5e-mollvonPeter
TschaikowskybeweistsichMosheAtzmoneinmal mehr als ausgezeichneter Konzertdirigent.
DieimDezember1993angesetzteNeuinszenierungvonMozarts„DieZauberflöte“zeigtim
ZusammenspielvonDirigent,Orchesterund
Sängerinnen und Sängern einige Probleme.
ErfolgreichverläuftdagegenimFrühjahr1994
dieProduktionvonPuccinis„LaBohème“.Im
Frühsommer1994scheitertAtzmonmitder
Einstudierung„DerRosenkavalier“vonRichard
Strauss.Kurzvorderfürden11.Juni1994
angesetzten Premiere legt er die Musikalische
Leitung mit der Erklärung nieder, das Stück
liegeihmnicht.Atzmonräumtein,sichmitder
Oper„DerRosenkavalier“übernommenzu
haben.
HansWallat,ausDüsseldorfherbeigeeilt,
rettet mit einer Mammutprobe die fristgerechte
Aufführung.AntonMarikübernimmtdiefürdie
nächste Spielzeit angesetzten weiteren Rosenkavalier-Abende.
FürdieSpielzeit1994/95wirdAtzmonbeurlaubt,diefürihnvorgesehenenKonzerteund
OpernleitenAntonMarikundGastdirigenten.
1995 bis 2001:
Anton Marik, GMD
Spielzeit 1994/95
AntonMarik,von1985bis1989bereitsErster
Kapellmeister am Theater Dortmund, kehrt
1994alsstellvertretenderGeneralmusikdirektor
zurückundwird1996zumGeneralmusikdirektor der Stadt Dortmund ernannt.
AntonMarikvollendetam18.September1994mitder„Götterdämmerung“die
auchüberregionalvielbeachteteDortmunder
NeuinszenierungderWagner-Tetralogie„Der
RingdesNibelungen“.Marikwirdmitdieser
Meisterleistung zum „Retter der Saison“. Die
zweimalige Gesamtaufführung des Ring-Zyklus
wirdzurKrönungeinermehrjährigenZusammenarbeitdesIntendantenHorstFechnermit
demRegisseurHeinzLukas-Kindermannund
demMusikalischenLeiterAntonMarik.
_26.,27.und28.September1994:1.PhilharmonischesKonzertmitdemKlavierkonzert
Nr.5Es-DurvonLudwigvanBeethoven,
gespieltvonBrunoLeonardoGelber,undder
„Symphoniefantastique“vonHectorBerlioz
unterderLeitungvonHansWallat.
_17.,18.und19.Oktober1994:2.PhilharmonischesKonzertmitdemCellokonzert
Nr.2D-DurvonJosephHaydn,gefolgt
vonAntonBrucknersSinfonieNr.4Es-Dur
„ Romantische“,DirigentistChristofPrick.
_5.,6.und7.Dezember1994:4.PhilharmonischesKonzert,AntonMarikdirigiertWerke
vonRavel,Fauré,Straussundschließtmit
derSinfonieNr.8F-DurvonLudwigvan
Beethoven.ArnulfvonArnimistderSolistam
KlavierderBalladevonFauréundderBurleskevonRichardStrauss.
_6.,7.und8.Februar1995:6.PhilharmonischesKonzertmitderSinfonieNr.95c-moll
vonJosephHaydn,esfolgt„DasLiedvonder
Erde“vonGustavMahlermitPetraLang,Mezzosopran,undThomasHarper,Tenor.Dirigent
ist Mario Venzago.
_8.,9.und10.Mai1995:9.Philharmonisches
KonzertmitderOuvertürezurOper„Titus“
vonWolfgangAmadeusMozart,dannspielt
Willfried Roth-Schmidt, Erster Klarinettist der
Dortmunder Philharmoniker, das Konzert für
KlarinetteundOrchestervonCarlNielsen,
zumAbschlussgibtesdie„Schottische“
SinfonieNr.3a-mollvonFelixMendelssohn
Bartholdy, Jia Lü leitet das Konzert.
_12.,13.und14.Juni1995:10.PhilharmonischesKonzertmitdemKlavierkonzert
Nr.3C-DurvonSergejProkofjew,gespieltvon
PeterRösel,gefolgtvonderSuitesymphonique„Scheherazade“vonNikolaiRimski-
Korsakow,esdirigiertAndreasDelfs.Am
letzten Spieltag gibt es wieder einen Saison-
ausklangderPhilharmoniker,gefördertvon
den Theater- und Konzertfreunden.
Spielzeit 1995/96
EingroßesMusikfestimAtriumderPostbank
läutetimSeptember1995dieKonzertsaison
ein.„Westwind–AmerikasmusikalischeGeschenkeandieNeueWelt“.Gespieltwerden
populäreWerkevonBernstein,Gershwinund
ColePorterunterLeitungvonAntonMarik.
_11.,12.und13.September1995:1.PhilharmonischesKonzertmitOuvertüre„Meeresstille
undglücklicheFahrt“vonFelixMendelssohn
Bartholdy, Konzert für Violine, Violoncello
undOrchestera-mollvonJohannesBrahms,
AlyssaPark,Violine,undAlbanGerhardt,Violoncello, begeistern als Solisten, Gastdirigent
GeorgSchmöheüberzeugtwirkungsvollbeim
DirigatderSinfonieNr.7d-mollvonAntonín
Dvořák.
_30.,31.Oktoberund1.November1995:
2.PhilharmonischesKonzertmitdembemerkenswerten Konzert für Schlagzeug und
OrchestervonBertholdHummel,PeterSadlo
spieltdasSchlagzeugvirtuos,dasKonzert
schließtmitder„Manfred-Sinfonie“vonPeter
Tschaikowsky, es dirigiert Daniel Kleiner.
_19.,20.und21.Dezember1995:4.Philharmonisches Konzert, nach dem Konzert für
SaxophonquartettundOrchestervonPhilip
GlassentwickeltAntonMarikdieSinfonie
Anton Marik, Festakt
„40 Jahre Theater- und
Konzertfreunde Dortmund“ im Konzerthaus
Nr.9d-mollvonAntonBrucknermitprächtigen weiten Bögen.
_8.,9.und10.Januar1996:5.PhilharmonischesKonzertmitderEgmont-Ouvertüre
vonLudwigvanBeethoven,danndaspopuläreViolinkonzertNr.1g-mollvonMax
Bruch,gespieltvonderjungenausMünster
stammendenGeigerinMirijamContzen,zum
SchlussdieSinfonieNr.2C-DurvonRobert
Schumann,DirigentistGabrielChmura.
_5.,6.und7.Februar1996:6.PhilharmonischesKonzert,dirigiertvonAndrásLigeti,
auf dem Programm stehen „Valse fantaisie“
vonMichailGlinka,dasKlavierkonzertNr.2
f-mollvonFrédéricChopin,gespieltvonEwa
Kupiec,unddieSinfonieNr.6h-mollvonPeter
Tschaikowsky, ein Konzert mit großem Lob für
den Dirigenten, die Solistin und das Orchester.
_15.,16.und17.April1996:8.PhilharmonischesKonzertmitSergejProkofjewsSinfonie
Nr.1D-Dur„Symphonieclassique“undmit
demCellokonzertNr.1Es-DurvonDmitri
Schostakowitsch,esspieltderErsteCellist
AndreasGrünkorn,dasKonzertschließtmit
AlexanderBorodinsSinfonieNr.2h-mollunter
derMusikalischenLeitungvonJonathanNott.
_24.,25.und26.Mai1996:10.PhilharmonischesKonzertmitAntonWebernsFünf
StückefürOrchester,KlarinettenkonzertA-Dur
vonWolfgangAmadeusMozart,Solistist
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3. akt: philharmoniker
WolfgangEsch,zumSchlussdirigiertAnton
MarikdieSinfonieNr.4e-mollvonJohannes
Brahms.
ImJuni1996wirddasOrchesteralsFriedensbotschafter tätig: Sieben Musiker treten eine
KonzertreisenachJapanan,uminHiroshima
undTokiomit50KolleginnenundKollegenaus
japanischenOrchesternfürdieStrahlenopfer
vonHiroshimazuspielen.Sieüberreicheneine
Spendeüber35.000DMausdemErlösder
CD-AufnahmedesHiroshima-Konzertsvom
Juni1993imDortmunderOpernhaus.
Spielzeit 1996/97
_7.,8.und9.Oktober1996:1.Philharmonisches Konzert mit einem ungarischen ProgrammderKomponistenBartók,Lisztund
Kodály,AntonMariksetztdiePhilharmoniker
effektvollinSzene.
_3.,4.und5.Februar1997:5.PhilharmonischesKonzert,zum200.Geburtstagvon
FranzSchubertdirigiertAntonMarik„Circus
Polka“vonIgorStrawinsky,DeutscheTänze
vonFranzSchubert/AntonWebern,Arienaus
derOper„DerGrafvonGleichen“vonFranz
Schubert und schließt mit dessen Sinfonie
Nr.9C-Dur.
_2.,3.und4.Juni1997:9.Philharmonisches
KonzertmitdemKonzertfürKlavier,Violine,
VioloncelloundOrchesterC-Dur„Tripelkonzert“vonLudwigvanBeethoven,Sinfonie
Nr.6A-DurvonAntonBruckner,Dirigentist
Jia Lü.
_30.Juni,1.und2.Juli1997:10.PhilharmonischesKonzert,zumAusklangderKonzertsaisongibtesdasViolinkonzertvonBernd
AloisZimmermann,gespieltvonChristoph
Poppen,unddieSinfonieNr.6a-mollvon
GustavMahler.EsdirigiertAntonMarik.Die
Mahler-Sinfonie wird mit Unterstützung der
DortmunderWirtschaftaufeinerCDveröffentlicht.
DasMusiktheatereröffnetdieSpielzeitam22.
September1996mitdemherausfordernden
Bühnenweihfestspiel„Parsifal“vonRichard
WagnerinderInszenierungvonHeinzBalthes.
Die Premiere hat einen großen Erfolg für das
Sängerensemble und die Dortmunder PhilharmonikerunterAntonMarik.
ImDezember1996folgtdieNeuinszenierungvonVerdis„DieMachtdesSchicksals“
unterLeitungvonAntonMarik.VielBeifallfür
dieMusik,dieRegievonGerhardHessist
umstritten.
DasMusiktheaterbietetimMärz1997
die deutsche Erstaufführung der Ballett-Oper
„Padmavati“inderEinstudierungdurchAnton
Marik mit Susanne Schimmack in der Titelpartie.
Spielzeit 1997/98
Alexander Rumpf stellt sich im Juni 1997 als
Erster Kapellmeister vor.
Anton Marik startet Sonntagsmatineen mit
Kostproben aus vergangenen und kommenden
Opern, Operetten und Musicals.
Der Blumen-Etat für die Philharmoniker
wird gestrichen. Blumen-Geschenke für die
Solisten sind jetzt Sache der Musiker selbst.
Der Arbeitskreis „Medien und Öffentlichkeitsarbeit“ macht sich Gedanken über eine
intensivere Zusammenarbeit mit den Schulen.
„Orchester sind gar nicht so besonders geheimnisvolle Menschenansammlungen“, so die
Oboistin Anke Eilhardt, Mitglied des Arbeitskreises. Anton Marik entwickelt die Idee, aus den
Schulorchestern ein „Dortmunder Schulorchester“ zu gründen.
Die Spielzeit wird mit einem SonderkonzertunterLeitungvonAntonMarikam25.
August1997erneutimAtriumderPostbank
eröffnet.AkzentesetzendasFestkonzertzum
110-jährigenJubiläumderPhilharmonikerund
das Gastkonzert in der Kölner Philharmonie.
Die Theater- und Konzertfreunde fördern das
Jubiläumsjahr.
_1.2.und3.September1997:1.PhilharmonischesKonzertmitWerkenvonDohnányi,
GoldmarkundSchumannunterLeitungvon
AndreásLigeti.DiePlatzauslastungvon91%
kommentiert Wilhelm Scheer, Verwaltungschef
des Theaters: „Im Konzertwesen ist alles unter
97%Auslastungenttäuschend.“
_26.Oktober1997:Festkonzertzum110-jährigen Bestehen der Dortmunder Philharmoniker
mitdemKlavierkonzertNr.5Es-Dur,gespielt
vonPaulBadura-Skoda,und„EineAlpensinfonie“vonRichardStrauss,diemitUnterstützungderDortmunderWirtschaftalsCD
eingespielt wird. Die Musikalische Leitung hat
AntonMarik.
_8.,9.und10.Dezember1997:4.Philharmonisches Konzert mit einem reinen Mahler-Programm.AndreásLigetidirigiertdasAdagietto
ausderSinfonieNr.5,die„LiedereinesfahrendenGesellen“unddieSinfonieNr.1D-Dur.
Gesangssolistin ist Susanne Schimmack, Mezzosopran.
_12.,13.und14.Januar1998:5.PhilharmonischesKonzert,AntonMarikdirigiert„Metamorphosen“vonRichardStrauss,OboenkonzertKV285dC-DurvonWolfgangAmadeus
MozartundSinfonieNr.5c-mollvonLudwig
vanBeethoven.Am14.Januargibteswieder
ein Philharmonikerfest mit Unterstützung der
Theater- und Konzertfreunde.
_22.,23.und24.Juni1998:10.PhilharmonischesKonzert,einglanzvollerAbschlussder
SaisonmitderSinfonieNr.8c-mollvonAnton
Bruckner,unstrittigeinmusikalischerHöhe-
punkt,dendiePhilharmonikerunterAnton
Marikerreichen.DieAufführungwirdaufgenommen und mit Unterstützung der DortmunderWirtschaftalsCDveröffentlicht.
Spielzeit 1998/99
AntonMarikwidmetsichindieserSpielzeit
denherausragendenWerkenvonBeethoven,
Brahms und Mahler. Zugleich stellt er drei
international erfolgreiche chinesische Gastdirigentenvor.AlsSolistentretendieberühmte
MozartinterpretinIngridHaebler,Klavier,im
4.KammerkonzertaufwieauchMitglieder
des Philharmonischen Orchesters. Es gibt ein
Wiedersehen mit dem früheren Solocellisten
AndreasGrünkorn.
_14.,15.und16.September1998:1.PhilharmonischesKonzertmitWerkenvonAnton
Webern,HansPfitznerundderSinfonieNr.7
A-DurvonLudwigvanBeethoven.Esdirigiert
AntonMarik.
_19.,20.und21.Oktober1998:2.Philharmonisches Konzert, auf dem Programm stehen
Werke der französischen Komponisten Bizet,
PoulencundDebussy.AmPultstehtderchinesischeGastdirigentDjansungKachidse.
_16.,17.und18.November1998:3.Philharmonisches Konzert, in dessen Mittelpunkt
dasKonzertfürVioloncelloc-mollvonEdward
lgarsteht.SolististAlbanGerhardt,es
E
dirigiert Jia Lü. Weiter auf dem Programm:
„RomeoundJulia“vonJürgBaurunddie
SinfonieNr.1B-DurvonRobertSchumann.
Dieses Konzert fördert der Deutsche Musikrat.
_8.,9.und10.Februar1999:6.Philharmonisches Konzert, ein russischer Konzertabend
mit„GroßerussischeOstern“vonNikolai
Rimski-Korsakow,gefolgtvomCellokonzert
e-mollvonSergejProkofjewmitdemSolisten
AndreasGrünkornundzumSchlussdieSinfonieNr.4f-mollvonPeterTschaikowsky.Am
PultstehtAndreyBoreyko.
_8.,9.und10.März1999:7.Philharmonisches
Konzert,nachderAbsagedesvorgesehenenchinesischenDirigentenShao-ChiaLü
springtderAmerikanerNealStulbergkurzfristig ein und sorgt für einen berauschenden
Konzerterfolg. Es gibt ein rein amerikanisches
ProgrammmitWerkenvonCharlesIves,
demKlarinettenkonzertvonJohnCorigliano,
gespieltvonderErstenKlarinettistinder
PhilharmonikerFraukeHansensowiedie
SinfonischeSuiteaus„Onthewaterfront“von
LeonardBernsteinund„EinAmerikanerin
Paris“vonGeorgeGershwin.
_12.,13.und14.April1999:8.PhilharmonischesKonzertunterdemDirigatdesChinesenJiaLü,mit„TragischeOuvertüre“von
Johannes Brahms mit ungewohnter Interpre-
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83
3. akt: philharmoniker
tation – magerer Beifall und Kopfschütteln –
anschließend das Konzert für Kontrabass und
OrchestervonJohannBaptistVanhal,nach
derPausefolgtstrahlenddie9.Sinfoniee-moll
vonAntonínDvořák.
_7.,8.und9.Juni1999:10.Philharmonisches
Konzert,dieKonzertsaisonendetmitGustav
MahlersSinfonieNr.5cis-moll.Zuvorgibtes
dasViolinkonzertNr.5A-DurvonWolfgang
AmadeusMozartmitderSolistinAntje
Weithaas.AmPultstehtAntonMarik.Zum
anschließenden Orchesterfest mit sommerlichenGrillspezialitätenundFoxtrott-Rhythmen
spielendieFormation„JazzinOpera“mitden
Philharmonikern Walter Schipper und Matthias Grimminger, das Bläser-Oktett und das
Trompeten- und Posaunen-Ensemble der Philharmoniker. Die Theater- und Konzertfreunde
unterstützen den Saisonabschluss.
Spielzeit 1999/2000
„Kontraste schaffen den Raum für Begegnung“,
soüberschreibtAntonMarikdieSpielzeit
1999/2000,inderernebendenMeisterwerken
der klassisch-romantischen Epoche auch unbekannte,seltenergespielteSolokonzertedes20.
Jahrhunderts zu Gehör bringt.
_13.,14.und15.September1999:1.Philharmonisches Konzert mit „Drei Deutsche
Tänze“vonWolfgangAmadeusMozart,
Karl-AmadeusHartmanns„Concertofunèbre“
mit der Konzertmeisterin der Philharmoniker
Shinkyung Kim als Solistin. Das Konzert
schließtmitderSinfonieNr.3d-mollvonAnton
Bruckner.EsdirigiertAntonMarik.200Plätze
bleiben frei.
Anfang Oktober 1999: „Das Orchester fühlt sich
ausgebootet“ (Ruhr Nachrichten), Anton Marik
streitet mit John Dew, weil der für die „Entführung aus dem Serail“ das „Neue Orchester“
von Christoph Spering verpflichtet hat, das auf
historischen Instrumenten spielt. Die Philharmoniker sind im Vorfeld nicht gefragt worden. Sie
hätten ebenfalls auf historischen Instrumenten
spielen können. Als der Vertrag mit Spering
bekannt wird, ist die Zeit zur Vorbereitung der
Instrumente für die Philharmoniker zu kurz.
Schließlich gibt es einen Kompromiss: Spering
dirigiert ein Ensemble der Dortmunder Philharmoniker.
9. Oktober 1999: Die Westfälische Rundschau macht eine Umfrage zum Besucherrückgang bei den Konzerten. Ulrich Andreas Vogt,
Vorsitzender der Theater- und Konzertfreunde
Dortmund, hält die negative Entwicklung für
beängstigend. „Das Philharmonische Orchester muss so schnell wie möglich wieder Anschluss an den bundesweiten Trend zu vollen
Konzerthäusern finden; das gelingt allerdings
nur, wenn man attraktive Programme mit erstklassigen Solisten und führenden Gastdirigenten präsentiert.“
November 1999: Der Konflikt zwischen
Anton Marik und John Dew wird schärfer, die
Philharmoniker fühlen sich als „Stiefkind“.
Die Spielzeit 1994/95 hat bei den Konzerten eine Auslastung von 99 %. In der Saison
1998/99 liegt sie nur noch bei 92 %. Die „Delle“
gibt es allerdings auch bundesweit.
_Heiligabend1999:DastraditionelleHeiligabend-KonzertinderOperistausverkauft,
eineArt„offenesSingen“mitdemPublikum
undeinemSpendenerlösvon30.000DM.
_10.,11.und12.Januar2000:5.PhilharmonischesKonzertmitdemViolinkonzertvon
AlbanBergundder3.SinfonieEs-Durvon
LudwigvanBeethoven.SolististderGeiger
KoljaBlacher.EsdirigiertAntonMarik.
_10.,11.und12.April2000:8.PhilharmonischesKonzertmitWerkenvonDariusMilhaud,
AstorPiazzolla,AaronCopland,Carlos
Chávez,RobertXavierRodriguezundArturo
Márquez. Dieses „spanische“ Konzert dirigiert
LeonidGrin.DasBandoneonimKonzertvon
PiazzollaspieltLotharHensel.
_8.,9.und10.Mai2000:9.Philharmonisches
Konzert,DirigentHannuLintupräsentiert
WerkevonJeanSibelius,TheaMusgrave,
CarlMariavonWeberundRobertSchumann.
DasConcertinofürKlarinetteundOrchester
vonWeberspieltOrchestermitgliedMatthias
Grimminger in der Bearbeitung für Bassklarinette.SchumannsSinfonieNr.3Es-Dur„Die
Rheinische“ begeistert das Publikum.
_EndeMai2000beginntHansWallatmitden
ProbenzuBruckners8.Sinfonie,diePfingstsonntagalsBenefizkonzertfürdasKonzerthaus aufgeführt wird.
_5.,6.und7.Juni2000:10.PhilharmonischesKonzertmitdemKlavierkonzertNr.1
e-mollvonFrédéricChopin,gespieltvonIgor
Tchetuev,undder„Symphoniefantastique“
vonHectorBerlioz.AntonMarikdirigiert.
Spielzeit 2000/01
Die beliebten Sinfonien der Wiener Klassik
bestimmen das Programm dieser Spielzeit, ergänzt durch die Musik slawischer Komponisten.
FernergibtesfünfKammerkonzerte,dreiKonzertefürjungeLeuteunddreiKinderkonzerte,
zudemeinschwungvollesPromenadenkonzert
am29.Oktober2000mitunterhaltsamerMusik
zumSonntagvormittagmitdenPhilharmonikern
und dem Opernensemble.
_4.,5.und6.September2000:1.PhilharmonischesKonzertmitWerkenvonJohn
Corigliano,FranzLisztundBélaBartók,am
PultstehtAntonMarik.
_16.,17.und18.Oktober2000:2.Philharmonisches Konzert, es dirigiert Jia Lü Bedřich
Smetanas „Die Moldau“, das Violinkonzerta-mollvonAntonínDvořák mit dem
SolistenChristianAltenburgerundPeter
TschaikowskysSinfonieNr.1g-moll.
_22.,23.und24.Januar2001:5.Philharmonisches Konzert mit den „Klassikern“ Sinfonie
Nr.5B-DurvonFranzSchubert,Violinkonzert
d-mollvonRichardStrauss,gespieltvon
Torsten Janicke, und der „Jupiter-Sinfonie“
Nr.41C-DurvonWolfgangAmadeusMozart.
AmPultstehtChristianEhwald.
_12.,13.und14.Februar2001:6.PhilharmonischesKonzertmitMauriceRavels„Bolero“,
KlavierkonzertNr.4c-mollvonCamilleSaintSaënsund„Images“vonClaudeDebussy.
EsdirigiertJiaLü.PianististFrancois-René
Duchable. Dieses Konzert wird zusammen mit
Mussorgskys„BildereinerAusstellung“aus
dem9.KonzertmitUnterstützungderDortmunderWirtschaftalsDoppel-CDveröffentlicht.
_23.,24.und25.April2001:8.PhilharmonischesKonzertmitWerkenvonFranz
Schubert, Gaetano Donizetti und Igor
Strawinsky.ImMittelpunktstehtdasvom
Orchestermitglied Matthias Grimminger
komponierteKonzertfürEnglischHorn,das
ChristianeDimigenunterLeitungvonNeal
Stulberg uraufführt.
_28.,29.und30.Mai2001:9.Philharmonisches Konzert mit „Eine Steppenskizze
ausMittelasien“vonAlexanderBorodin,
demKlavierkonzertNr.1b-mollvonPeter
Tschaikowsky,interpretiertvomPianisten
RudolfBuchbinder,und„BildereinerAusstellung“vonModestMussorgskyinderBearbeitungvonMauriceRavel.AntonMarikdirigiert.
_2.,3.und4.Juli2001:10.Philharmonisches
KonzertmitderKammersinfonieNr.9von
ArnoldSchönbergundAntonBrucknersSinfonie
Nr.7E-Dur.AntonMarikleitetdieDortmunder
PhilharmonikerbeiseinemAbschiedskonzert.
Spielzeit 2001/02: Interim
UlrichAndreasVogt,designierterIntendantdes
Konzerthaus Dortmund, sorgt sich anlässlich
desAusscheidensvonAntonMariköffentlich,
dassdasKonzertpublikuminderÜbergangsspielzeitabspringt.Erschlägtdeshalbvor,für
dieSpielzeit2001/02HansWallatausDüsseldorfzuverpflichten.FüreineSaisonübernimmt
HansWallaterneutdiemusikalischeRegiein
Dortmund. Zum Dank dafür ernennt ihn das
Orchester zu seinem Ehrendirigenten. Zum
AuftaktderKonzertsaison2000/01machtVogt
demKonzertpublikumeinAngebot:Werein
Konzert-AbofürdieSaison2001/02erwirbt,
erhält ein Vorkaufsrecht im neuen Konzerthaus.
84
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3. akt: philharmoniker
_17.,18.und19.September2001:Als
feierlichermusikalischerAuftaktderSpielzeit
2001/02dirigiertHansWallatim1.PhilharmonischenKonzertdie„Auferstehungs-Sinfonie“
Nr.2c-mollvonGustavMahler.Essingen
AlexandravonderWeth,Sopran,undHanna
Schwarz,Alt,fernerdieSingfoniaDortmund,
derChordesDortmunderMusikvereinsund
derMonteverdi-Junior-Chor.Dieumjubelte
AufführungförderndieTheater-undKonzertfreunde,derenEhrenmitgliedWallatseit1985
ist.
Am 7. November 2001 können die Dortmunder
Philharmoniker eine Verstärkung des Orchesters
durch acht Musiker von der in Auflösung befindlichen Philharmonia Hungarica vermelden.
_12.,13.und14.November2001:
3.PhilharmonischesKonzert,esistein
Beethoven-AbendmitdemKonzertfürKlavier
undOrchesterNr.5Es-Dur„TheEmporer“
undderSinfonieNr.7A-Dur.Gefeiertwerden
der Pianist Bruno Leonardo Gelber, die Dortmunder Philharmoniker und der Gastdirigent
Ralf Weikert.
_17.,18.und19.Dezember2001:4.Philharmonisches Konzert, auf dem Programm
stehenWerkevonMauriceRavel,BélaBartók
undAntonínDvořák. Es dirigiert Jiři Kout. Die
Theater- und Konzertfreunde unterstützen
dieses Konzert.
_21.,22.und23.Januar2002:5.Philharmonisches Konzert mit zeitgenössischer polnischer
Musik. Krzysztof Penderecki dirigiert die
TrauermusikfürStreichorchestervonWitold
Lutosławskiunddasvonihmkomponierte
CellokonzertNr.2sowieseineSinfonieNr.4
„Adagio“.BorisPergamenschikowistder
Solo-Cellist.
_18.,19.und20.Februar2002:6.PhilharmonischesKonzertmitHansWallatamPult.Er
dirigiertdieOuvertürezurOper„Oberon“von
CarlMariavonWeber,die„Sinfoniaconcertante“fürOboe,Klarinette,Fagott,Hornund
OrchestervonWolfgangAmadeusMozart
sowiedieSinfonieNr.2D-DurvonJohannes
Brahms.EsgibtvielApplausfürdiesesklassische Konzert.
_15.,16.und17.April2002:7.PhilharmonischesKonzertmitSergejRachmaninowsKonzertfürKlavierundOrchesterNr.3d-mollund
derBallettmusik„DerFeuervogel“vonIgor
Strawinsky.AlsSolistbrilliertTzimonBarto.Am
PultstehtChristophEberle.
_13.,14.und15.Mai2002:8.Philharmonisches
Konzert mit Stuart Bedford am Pult, auf dem
ProgrammstehendasHornkonzertNr.4
Es-DurvonWolfgangAmadeusMozart,die
SerenadefürTenorundHornvonBenjamin
BrittenunddieSinfonieinFis-DurvonErich
WolfgangKorngold.DieSolistendesAbends
sindMarie-LuiseNeunecker,Horn,undKurt
Azesberger,Tenor.VielePlätzebleibenleer.
_10.,11.und12.Juni2002:9.Philharmonisches Konzert mit russischer Musik, Maxim
Schostakowitsch, Sohn des Komponisten
Dmitri Schostakowitsch, dirigiert die Sinfonie
Nr.1D-Dur„KlassischeSinfonie“vonSergej
Prokofjew,„FrancescadaRimini“vonPeter
TschaikowskyunddieSinfonieNr.5d-moll
vonDmitriSchostakowitsch.
_8.,9.und10.Juli2002:10.Philharmonisches
KonzertmitJosephHaydnsSinfonieNr.96
D-Dur„DasMirakel“und„EinHeldenleben“
vonRichardStrauss.DasKonzertfindetin
derHalle2derWestfalenhallenstatt.Dirigent
HansWallatunddiePhilharmonikerwerden
gefeiert.
2002 bis 2007:
Arthur Fagen, GMD
ImJuni2001wirdArthurFagenalsneuer
GeneralmusikdirektorzurSpielzeit2002/03
berufen. Den guten internationalen Kontakten
vonArthurFagenisteszuverdanken,dassdie
Dortmunder Philharmoniker unter seiner Leitung
imGroßenFestspielhausSalzburg,imConcertgebouwAmsterdamundimPalaisdesBeaux
ArtsBrüsselgastieren.AlsTournee-Höhepunkt
derSpielzeit2006/07erweistsichdaserste
FagenkündigtimFebruar2002an,dass
ervondenzehnPhilharmonischenKonzerten
fünf selbst dirigieren werde. Das Programm:
Musik des klassisch-romantischen Repertoires
inKorrespondenzzuKompositionendes20.
Jahrhunderts, mit zeitgenössischen KomponistenwieAribertReimannoderBrightSheng,
dazu fünf Kammerkonzerte, drei Konzerte für
jungeLeuteunddreiKinderkonzerte.
Spielzeit 2002/03
Arthur Fagen, Festakt „40 Jahre Theater- und
Konzertfreunde Dortmund“ im Konzerthaus
ußereuropäischeGastspiel:InChina–daruna
terinPekingundShanghai–absolvierendie
Dortmunder Philharmoniker gefeierte Konzerte.
Am13.September2002eröffnetArthurFagen
das international beachtete Konzerthaus Dortmund mit großem Erfolg. Dieser akustisch hervorragendeKonzertsaalbietetdenDortmunder
Philharmonikern endlich die lang gewünschte
Möglichkeit, ihr Potenzial erlebbar zu machen.
_7.,8.und9.Oktober2002:1.Philharmonisches Konzert, zum Saisonauftakt – erstmals
im neuen Konzerthaus Dortmund – mit dem
KonzertfürKlavierundOrchesterNr.20
d-mollvonWolfgangAmadeusMozart,
Solist ist Rudolf Buchbinder, das Konzert
schließtmitAntonBrucknersSinfonieNr.4
Es-Dur„Romantische“.EsdirigiertArthur
Fagen.
_4.,5.und6.November2002:2.PhilharmonischesKonzertmit„Nanking!Nanking!”–
ThrenologiefürPipaundOrchestervonBright
Sheng und mit Dmitri Schostakowitschs
SinfonieNr.7C-Dur,die„Leningrader“,ein
Symbol des Widerstands gegen Krieg und
Faschismus,SolististZhangQiang,Pipa,ein
chinesischesLauteninstrument.ArthurFagen
steht am Pult.
_6.,7.und8.Januar2003:4.Philharmonisches
Konzert,zumAuftakt„Legends“vonShulamit
Ran, ein Stück das nicht überzeugen konnte.
EsfolgtdasViolinkonzerte-mollvonFelix
Mendelssohn Bartholdy mit Midori als Solistin.
DasZusammenspielderAusnahmegeigerin
Midori mit den Philharmonikern wird kritisch
gesehen(OnlineMusikMagazin).UngeteilteBegeisterungruftdieSinfonied-mollvon
CésarFranckhervor.DirigentistArthurFagen.
_10.,11.und12.Februar2003:5.PhilharmonischesKonzertmitHansWallatamPult,er
dirigiertdieSinfonieNr.3F-DurvonJohannes
Brahms,„Préludeàl’après-midid’un
faune“vonClaudeDebussyunddasBallett
„BacchusetAriane“–2.SuitefürOrchester
vonAlbertRoussel.
_10.,11.und12.März2003:6.PhilharmonischesKonzertmitOuvertürezu„Benvenuto
Cellini“vonHectorBerlioz,Klavierkonzert
Nr.1e-mollvonFrédéricChopinmitElisabeth
LeonskajaamFlügel,SinfonieNr.2C-Dur
vonRobertSchumannunddieHebriden-
OuvertürevonFelixMendelssohnBartholdy,
„eindurchweggelungenerRomantik-Abend“
(KarstenMark,RuhrNachrichten).Dirigentist
GustavKuhn.
_31.März2003:DerDortmunderMusikverein
gedenkt Dr. Gerhard Kramer. Giuseppe Verdis
„Messa da Requiem“ ist das bisher größte
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3. akt: philharmoniker
ProjektdesDortmunderMusikvereinszur
ersten Spielzeit des Konzerthaus Dortmund.
Doch der Initiator dieses Konzertes, der langjährigeVorsitzendedesDortmunderMusikvereinsDr.GerhardKramer,kanndiesesProjekt
selbernichtmehrerleben.ErstirbtimAugust
2002.SowirdVerdis„Requiem“zueinermehr
als würdigen Gedenkfeier.
_17.Mai2003:RichardWagners„DerRing
desNibelungen“unterHansWallatbeginnt
mit „Das Rheingold“ im Konzerthaus und
sollmit„Götterdämmerung“am17.Oktober
2004,einenTagvordem75.Geburtstagvon
HansWallat,enden.ZudieserAufführunghat
sich Wolfgang Wagner angesagt. Es singen:
JaneHenschelalsFricka,Franz-Josef
KapellmannalsAlberich,WaltraudMeierals
Waltraute. „Selten hat man das Dortmunder
OrchesterineinersobestechendenForm
gehört.DaswarFestspiel-Niveau,dasdas
PublikumimausverkauftenHausminutenlang
mitOvationenhonorierte.“(JuliaGaß,Ruhr
Nachrichten)
Im Juli 2003 ändert das „Philharmonische
Orchester Dortmund“ seinen Namen in „Dortmunder Philharmoniker“ gemäß Beschluss des
Kulturausschusses der Stadt Dortmund vom 1.
Juli 2003.
_16.,17.und18.Juni2003:9.PhilharmonischesKonzertmitderSinfonieNr.4B-Durvon
LudwigvanBeethovenund„DaphnisetCloé“
–SuiteNr.2sowie„LaValse“vonMaurice
Ravel.MarioVenzagoleitetdieDortmunder
Philharmoniker, die seinem Dirigat sichtlich
gern folgen.
_14.,15.und16.Juli2003:10.PhilharmonischesKonzertmit„Cockaigne“–„InLondon
Town“vonEdwardElgar,Musikaus„Thomas
Chatterton“fürBaritonundOrchestervon
Matthias Pintscher, Schauspielmusik zu „Ein
Sommernachtstraum“vonFelixMendelssohn
Bartholdy. Es singt Jochen Schmeckenbecher,
Bariton,ArthurFagendirigiert.
Spielzeit 2003/04
Die Dortmunder Philharmoniker suchen die
unmittelbare Kommunikation mit dem Publikum
und bieten mit Beginn der neuen Spielzeit eine
halbeStundevorBeginneinesjedenKonzerts
im Komponistenfoyer des Konzerthauses
„Begegnungen“ an mit Dirigent, Komponist und
auchSolisten.NebendenzehnPhilharmonischen Konzerten werden weitere fünf Kammerkonzertegespieltundvier„Familienkonzerte“
– sie heißen nicht mehr „Kinderkonzerte“ – mit
Bernhard Modes als Orchestermaskottchen
„Philli“.
_22.,23.und24.September2003:1.Philharmonisches Konzert, auf dem Programm
stehen„L’Arlésienne“SuiteNr.2vonGeorges
Bizet,KonzertfürViolineundOrchesterNr.1
g-mollvonMaxBruchmitderSolistinMaria
HöllerundSinfonieNr.8G-DurvonAntonín
Dvořák.ArthurFagendirigiert.
_25.und26.September2003:ArthurFagen
geht mit den Dortmunder Philharmonikern auf
TourneeundtrittimFestspielhausinSalzburg
auf. Das Programm ist identisch mit dem
1.PhilharmonischenKonzert.
_1.,2.und3.Dezember2003:3.PhilharmonischesKonzertmitAndreasGrünkornals
Solist im Konzert für Violoncello und Orchestera-mollvonRobertSchumann,zuvordie
„TänzeausGalánta“vonZoltánKodályund
zumSchluss„DieSeejungfrau“vonAlexander
Zemlinsky,JoAnnFallettastehtamPult.
_12.,13.und14.Januar2004:4.PhilharmonischesKonzertmitLudwigvanBeethovens
„Leonoren“-OuvertüreNr.3undderSinfonie
Nr.1C-Dursowie„AlsosprachZarathustra“von
RichardStrauss.DirigentistChristophPrick.
_9.,10.und11.Februar2004:5.PhilharmonischesKonzertmitWerkenvonArthurBliss,
James MacMillan und Johannes Brahms.
EvelynGlennieistdieSolistindesKonzerts
fürSchlagzeugundOrchestervonJames
MacMillan.EsdirigiertArthurFagen.
_15.,16.und17.März2004:6.Philharmonisches Konzert mit Werken amerikanischer
Komponisten. Es gibt „Black, Brown and
Beige“vonDukeEllington,„RhapsodyinBlue“
vonGeorgeGershwinunddieSinfonieNr.3
vonAaronCopland.NikolausLahusenspielt
inder„RhapsodyinBlue“denKlavierpart,
ArthurFagendirigiert.
_19.,20.und21.April2004:7.PhilharmonischesKonzertmitClaudioDesderialsGastdirigent,nachderOuvertürezurOper„Lascala
diseta“vonGioachinoRossinisingtDamiana
PintiKonzertarienvonWolfgangAmadeus
Mozart, zum Schluss erklingt Mozarts SinfonieNr.38D-Dur„Prager“.„SeltenistMozarts
eigentlich spannungsreiches Spätwerk so
belangloszuhören...“(RuhrNachrichten).
_12.,13.und14.Juli2004:10.PhilharmonischesKonzert,SinfonieC-Dur„Laudon“von
JosephHaydnundSinfonieNr.9D-Durvon
GustavMahler,LeopoldHagerdirigiert.
Spielzeit 2004/05
Die Dortmunder Philharmoniker wollen anlässlichdes100-jährigenBestehensdesTheater
Dortmund ihre Verbundenheit in einer besonderen Weise mit einem „Signal“ aufzeigen. Denn
mit der Eröffnung des Stadttheaters im Jahr
1904beginntdieMitwirkungdesOrchesters
im Musiktheater. Daher geben die Dortmunder
Philharmoniker an mehrere Komponisten den
Auftrag,eineFanfarezukomponieren,diezu
BeginneinesjedenPhilharmonischenKonzerts
gespieltwird.Mitden„Geburtstags-Fanfaren“
solleinZeichendesAufbruchsfürdieZukunft
gesetztwerden.DieFanfaren,diesiebender
zehn Philharmonischen Konzerte als Uraufführungenvorangestelltwerden,bildeneine
festlicheBrückevomKonzerthauszumTheater.
Zudem wird so dem Publikum neuzeitliche Musik
inkurzerundprägnanterFormnahegebracht.
DassesnichtzehnFanfaren,sondernnursiebensind,hatvorwiegendfinanzielleGründe.An
demaußergewöhnlichenProjektbeteiligensich
so renommierte zeitgenössische Komponisten
wieAribertReimann,JohnCoriglianoundBright
Sheng.
_13.,14.und15.September2004:1.PhilharmonischesKonzertmit„Fanfare“vonAribert
Reimann,KlavierkonzertNr.2c-mollvonSergejRachmaninowundSinfonieNr.4f-mollvon
PeterTschaikowsky.SolististAndreiGawrilow.
EsdirigiertArthurFagen.
_29.,30.Novemberund1.Dezember2004:
3.PhilharmonischesKonzert,„Siebenfrühe
Lieder“fürGesangundKlaviervonAlban
Berg,ArnoldSchönbergsKonzertfürKlavier
undOrchesterop.42undSinfonieNr.4
G-DurvonGustavMahler.DieSolistensind
ClaudiaBarainsky,Sopran,undJean-Bernard
Pommier,Klavier,ArthurFagenamPult.
_14.,15.und16.März2005:6.PhilharmonischesKonzertmit„Fanfare“vonMarcoTutino,
FlötenkonzertNr.2D-DurvonWolfgangAmadeusMozartundAntonBrucknersSinfonie
Nr.9d-moll.SolististMichaelFaust,Flöte.Es
dirigiert Uriel Segal.
Vom 10. bis 14. April 2005 gastiert Arthur
Fagen mit den Dortmunder Philharmonikern
und dem Cellisten Mischa Maisky im Concertgebouw Amsterdam und im Palais des Beaux
Arts in Brüssel in Anwesenheit des belgischen
Königspaares. Zur Finanzierung der Tournee
spielen die Dortmunder Philharmoniker auch
noch in Vlissingen und Kerkrade. Mitglieder
der Theater- und Konzertfreunde begleiten die
Tournee mit einem Bus.
_9.,10.und11.Mai2005:8.Philharmonisches
Konzert, es steht im Zeichen des Gedenkens
an die Befreiung des Konzentrationslagers
Auschwitz.„Fanfare“vonMagretWolf,
„TragischeOuvertüre“vonJohannesBrahms,
„MahnmalfürLidice“vonBohuslavMartinů, „Kol
Nidrei“vonMaxBruch,„TodundVerklärung“
vonRichardStraussund„SiegfriedsTodund
Trauermarsch“vonRichardWagner.OrchestermitgliedFranziskaBatzdorfspieltdasAdagiofür
VioloncelloundOrchesterd-mollaus„KolNidrei“
vonBruch.EsdirigiertSergiuComissiona.
_13.,14.und15.Juni2005:9.PhilharmonischesKonzertmit„Fanfare“vonJohn
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3. akt: philharmoniker
origliano,SinfonieNr.30C-Dur„Hallelujah“
C
vonJosephHaydn,KonzertfürViolineNr.1
D-DurvonSergejProkofjew,SinfonieNr.5
D-Dur„Reformations-Sinfonie“vonFelix
Mendelssohn Bartholdy. Solistin ist Midori,
Violine,amPultstehtArthurFagen.
_4.,5.und6.Juli2005:10.Philharmonisches
Konzert, die Spielzeit klingt mit einem heiteren
ibero-romanischenProgrammaus.„Fanfare“
vonMatthiasGrimmingerundWerkevon
Ravel,FranckunddeFallastehenaufdem
Programm. Solistin der Sinfonischen VariationenfürKlavierundOrchestervonCésar
FranckistIliaKim.EsdirigiertPedroHalffter.
Die Spielzeit bietet ferner fünf Kammerkonzerte,vierFamilienkonzerte–unterstütztvon
den Theater- und Konzertfreunden – und drei
KonzertefürjungeLeute.
Spielzeit 2005/06
_5.,6.und7.September2005:1.PhilharmonischesKonzertmitChristofPrickamPult.Zu
hörensinddieSerenadefür13BläserEs-Dur,
die Orchestersuite „Der Bürger als Edelmann“
vonRichardStraussunddie5.Sinfoniec-moll
vonLudwigvanBeethoven.
_26.,27.und28.September2005:2.PhilharmonischesKonzertmit„Jeux“–poème
dansévonClaudeDebussy,„Symphonie
concertante“ für Violoncello und Orchester
h-mollvonGeorgeEnescu,zumSchluss
dieSinfonieNr.3c-moll„Orgelsinfonie“von
CamilleSaint-Saëns,anderOrgelspielt
MichaelHönes.DerjungeaufstrebendeAlban
Gerhardt spielt das Violoncello, der belgische
Gastdirigent Ronald Zollman steht am Pult.
_24.,25.und26.Oktober2005:3.Philharmonisches Konzert mit Matthias Eisenberg an der
Orgel,ArthurFagenamPult.Zuhörensind
das Konzert für Orgel und Orchester g-moll
vonJosephGabrielRheinbergerundAnton
BrucknersSinfonieNr.5b-moll.
Sowohl dieses Konzert wie auch das vorangegangene zeigen, welche Bedeutung
das Konzerthaus mit seiner prächtigen, von
der Kulturstiftung Dortmund finanzierten
Klais-Orgel für die musikalische Entfaltung der
Dortmunder Philharmoniker hat. Das Orchester hat nun die Voraussetzungen, auch sinfonische Konzerte mit Orgel auf den Spielplan zu
setzen.
_28.,29.und30.November2005:4.Philharmonisches Konzert mit der Uraufführung „tempus
resonare“vonThomasKupsch,Gustav
Mahlers „Lieder eines fahrenden Gesellen“ mit
EvaMarton,Sopran,undFelixMendelssohn
BartholdysSinfonieNr.3a-moll„Schottische“.
EsdirigiertArthurFagen.
_20.,21und22.März2006:7.Philharmonisches
Konzert,eseröffnetmitderOrchestervariation
übereinThemavonNiccolòPaganini.Zum
250.GeburtstagvonWolfgangAmadeus
Mozart gibt es das Konzert für Violine und
OrchesterNr.5A-DurmitNicolasKoeckert
alsSolist.EsschließtmitdemKlavierquartett
g-mollvonJohannesBrahmsinderOrchesterfassungvonArnoldSchönberg.Dirigentist
Marc Piollet.
_24.,25.und26.April2006:8.PhilharmonischesKonzert,erstmalsmitJacvanSteen
amPult,gespieltwirdLudwigvanBeethovens
SinfonieNr.2D-Dur,WolfgangAmadeus
MozartsKonzertfürHornundOrchesterNr.2
Es-Dur,JohnAdams„TheChairmanDances“,
FoxtrottfürOrchesterundIgorStrawinskys
SinfonieindreiSätzen.SolistindesHornkonzertsistMarie-LuiseNeunecker.
_22.,23.und24.Mai2006:9.Philharmonisches Konzert, mit „Kindertotenlieder“ für
eineSingstimmeundOrchestervonGustav
Mahlerundzum100.GeburtstagvonDmitri
SchostakowitschseineSinfonieNr.11g-moll
„DasJahr1905“,dieaufdierevolutionären
Ereignissedes„Blutsonntag“von1905inSt.
Petersburg Bezug nimmt. Die „Kindertotenlieder“ singt Lioba Braun, Mezzosopran. Es
dirigiertFriedrichHaider.
_19.,20.und21.Juni2006:10.Philharmonisches Konzert, mit „Sieben Studien über
ThemenvonPaulKlee“vonGuntherSchuller,
KonzertfürViolineundOrchesterD-Durvon
JohannesBrahmsmitChristianTetzlaff,Violine,undPaulHindemithsSinfonie„Mathisder
Maler“.DirigentistArthurFagen.
Im Programm sind wieder fünf Kammerkonzerte.Erwähnenswertistdas5.Kammerkonzert
am29.Mai2006,mit„WienerKlassikzum
Mozartjahr“,gespieltvomAmadeusKammerorchesterDortmundunterFelixReimann.
WeiterhingibtesvierFamilienkonzerteunddrei
KonzertefürjungeLeute.
Spielzeit 2006/07
EszeichnetsichdieletzteSpielzeitfürArthur
Fagenab.SeinemusikalischenFähigkeiten
sindunbestritten,jedochhatFagennierichtig Wurzeln in Dortmund schlagen können.
Dafür gelingt ihm ein Stück „Globalisierung im
Konzertsaal“. Mit seinen Tourneen macht er
die Dortmunder Philharmoniker auch über die
Stadtgrenzen hinaus bekannt. Kritiker bemängelnzuvielzeitgenössischeMusik.
_11.,12.und13September2006:1.PhilharmonischesKonzert,ArthurFageneröffnet
dieSpielzeitmitderKonzertouvertüre„Die
Hebriden“vonFelixMendelssohnBartholdy,
gefolgtvomKonzertfürViolineundOrchester
Nr.3G-DurvonWolfgangAmadeusMozart
mitDavidFrühwirthalsSolistundLudwigvan
BeethovensSinfonieNr.3Es-Dur„Eroica“.
Am 23. September 2006 brechen die
Dortmunder Philharmoniker mit dem Programm
des 1. Philharmonischen Konzerts zu einer
zweiwöchigen Tournee durch das „Reich der
Mitte“ auf. 69 Dortmunder Philharmoniker
geben in China an neun Tagen sieben Konzerte. Das Programm reicht von Beethoven über
Mozart bis zur chinesischen Nationalhymne
„Die rote Fahne“. „Probenbesuch“ macht
auch der chinesische Geheimdienst. Die
Theater- und Konzertfreunde unterstützen das
China-Gastspiel großzügig und finanzieren
zudem die Transportbehälter für die Pauken.
_9.,10.und11.Oktober2006:2.Philharmonisches Konzert, während die Dortmunder PhilharmonikeraufihrerChinatourneesind,hat
dasPublikumdieGelegenheit,dasNavarra
Symphony Orchestra aus dem spanischen
Pamplonazuerleben.AufdemProgrammstehen„Danzasfantásticas“vonJoaquinTurina,
„Elamorbrujo“vonManueldeFallaundeine
Suitenauswahlaus„RomeoundJulia“von
SergejProkofjew.DirigentistErnestMartínez
Izquierdo.
_30.,31.Oktoberund1.November2006:3.PhilharmonischesKonzertmitWerkenvonCharles
TomlinsonGriffes,AntonínDvořák und Witold
Lutosławski.DavidLivelyspieltDvořáks Klavierkonzertg-moll.EsdirigiertJacvanSteen.
Vom 8. bis 11. November 2006 gastieren die
Dortmunder Philharmoniker in Salzburg in Begleitung etlicher Theater- und Konzertfreunde
als „neuer Exportschlager für Dortmund“ und
auf „Augenhöhe mit den Wiener Symphonikern“
(Dortmunder Presse).
_27.,28.und29.November2006:4.PhilharmonischesKonzertmit„ChinaDreams“vom
zweifachen Pulitzer-Preisträger Bright Sheng,
der sein eigenes Werk dirigiert, danach folgt
PeterTschaikowskysSinfonieNr.5e-mollmit
ArthurFagenamPult.
_8.,9.und10.Januar2007:5.Philharmonisches Konzert, zu Beginn spielt der türkische
Pianist–eristauchKomponist–FazilSay,
deralsdiesjähriger„ArtistinResidence“dem
Konzerthausbesondersverbundenist,das
KlavierkonzertNr.3c-mollvonLudwigvan
Beethoven.DanngibteseinWiedersehenmit
Wolfgang Millgramm, Tenor, der zusammen
mitSimoneSchröderGustavMahlers„Lied
vonderErde“vorträgt.ArthurFagendirigiert.
_5.,6.und7.März2007:7.Philharmonisches
Konzert mit zeitgenössischem Programm, dirigiertvonArthurFagen.Gespieltwerden„FremdeTöneundWiderhall“vonMauriceKagel,„Ba
Yin“(8Klänge)vonChenYiundKonzertfür
90
91
3. akt: philharmoniker
Saxophon-Quartett und Streicher „Bilder einer
Ausstellung“vonModestMussorgskyinder
BearbeitungvonLeopoldStokowskimitdem
RaschèrSaxophonQuartett.
Dezember 2006: Es läuft eine Diskussion um
die Nachfolge von Arthur Fagen. Pedro Halffter
aus Sevilla ist im Gespräch, ebenso Jac van
Steen. Halffter hat wegen größerer Opernerfahrung die Nase vorn.
Anfang Februar 2007: Halffter sagt ab,
Sevilla hat seine Arbeitsbedingungen und sein
Budget aufgebessert. Es kursiert der Verdacht,
dass die Bewerbung in Dortmund nur ein Hebel
war, um in Sevilla bessere Konditionen herauszuholen.
Jac van Steen wird am 22. März 2007 zum
neuen GMD in Dortmund berufen.
_23.,24.und25.April2007:8.PhilharmonischesKonzert,derspanischeDirigentAntoni
Ros-Marbàleitet„OutofPekingOpera“von
TanDun,2TangofürViolineundkleines
OrchestervonAstorPiazolla/JohnAdams,
„DanzasdeDonQuijote“vonRoberto
Gerhardund„DerwunderbareMandarin“von
BélaBartók.Cho-LiangLinistderSolo-Violinist.
_14.,15.und16.Mai2007:9.Philharmonisches
KonzertmitbritischemFlair,esbeginntmit
„TheMannheimRocket“vonJohnCorigliano.
DerjungeaufstrebendeCellistClaudiusPopp
brilliert im Konzert für Violoncello und Orchestere-mollvonEdwardElgar,anschließend
„DiePlaneten“vonGustavHolst,imletzten
Satz mit dem Damenchor des Theater Dortmund. Es dirigiert Stefan Lano.
_18.,19.und20.Juni2007:10.PhilharmonischesKonzert,ArthurFagenserstesDirigat
im neu erbauten Konzerthaus war die SinfonieNr.3vonGustavMahler.Derenletzter
SatzträgtdieÜberschrift„WasmirdieLiebe
erzählt“. Mit seinem letzten Konzert als Generalmusikdirektorverabschiedetersichvom
DortmunderPublikum.EsisteinAppellandie
MenschlichkeitmitArnoldSchönbergs„Ein
ÜberlebenderausWarschau“,op.46fürSprecher, Männerchor und Orchester und mit der
SinfonieNr.9d-mollvonLudwigvanBeethoven.DieDortmunderPhilharmonikerwerden
begleitetvomChorundExtrachordesTheater
Dortmund. Sprecher ist Monte Jaffe. Die SolistensindAlexiaVoulgaridou,Sopran,Maria
Hilmes,Alt,JeffMartin,Tenor,undBartDriessen, Bariton. Die Theater- und Konzertfreunde
Dortmund unterstützen dieses Konzert.
2007 bis 2013:
Jac van Steen, GMD
JacvanSteengibtmitseinerkünstlerischen
ArbeitdenDortmunderPhilharmonikern
neue Impulse: „Der Wandel der Stadt bei der
Umsetzung des Industriellen in das Kulturelle
bietethierschierunbegrenztePerspektiven.“
Erwill„TraditionundAbenteuergleichermaßen
beleben.“ In der Oper knüpft er an die große
Wagner-TraditionseinesVorgängersHans
Wallat an. Gefeiert wird er mit den OpernaufführungenvonPuccini,StrawinskyoderVerdi
ebensowiebeidenKonzerten.JacvanSteen
verfügtübereinegroßeIntegrationskraft,die
inverschiedenenProjektenmitDortmunder
ChörenwieauchmitdemLeeds-Chorusder
DortmunderPartnerstadtzumAusdruckkommt,
nichtzuletztdurchdielegendäreAufführung
des„WarRequiem“vonBenjaminBrittenmit
demCBSO-Chorus.SeinekommunikationsfreudigeArtmachtJacvanSteenzueinem
geschätzten Künstler in der Geschichte der
Philharmoniker, deren Jubiläumsspielzeit zum
125-jährigenBestehendieKrönungseinerDortmunderAmtszeitist.
Spielzeit 2007/08
_3.,4.und5.September2007:1.PhilharmonischesKonzertmitJacvanSteenamPult,gespieltwerdenLudwigvanBeethovensKonzert
für Violine und Orchester D-Dur mit Isabelle
Faust,Solo-Violine,undWerkevonEinojuhani
RautavaaraundCarlNielsen.
_5.,6.und7.November2007:3.PhilharmonischesKonzert,NicholasMiltondirigiert
Richard Strauss „Don Juan“ – Sinfonische
Dichtung,FranzLiszt,KonzertfürKlavierund
OrchesterNr.1Es-DurmitVolkerBanfieldam
FlügelundRobertSchumannsSinfonieNr.3
Es-Dur „Die Rheinische“.
_3.,4.und5.Dezember2007:4.PhilharmonischesKonzertmitWerkenvonBohuslav
MartinůundAndréJolivet,zumSchlussdie
„Symphoniefantastique“vonHectorBerlioz.
EsgibteinWiedersehenmitArthurFagenals
Dirigent.
_7.,8.und9.Januar2008:5.Philharmonisches
Konzertmit„TheUnansweredQuestion“von
CharlesIves,KonzertfürViolineundOrches-
terD-DurvonErichWolfgangKorngoldmit
RenaudCapuçon,Violine,undEdwardElgars
„Enigma-Variationen“,ChristopherSeamanam
Pult.
_10.,11.und12.März2008:7.Philharmonisches Konzert mit einem französischen
ProgrammunterLeitungvonJacvanSteen.
Esgibt„LesBiches“vonFrancisPoulenc,
KonzertfürViolineundOrchesterNr.3h-moll
vonCamilleSaint-Saëns,„Nuages“–„Fêtes“
ausNocturnesvonClaudeDebussyunddie
SinfonischeDichtung„AnAmericaninParis“
vonGeorgeGershwin.
_5.,6.und7.Mai2008:9.Philharmonisches
KonzertmitWerkenvonPascalDusapin
undMauriceRavelsgerngehörter„Bolero“.
Jac van Steen,
Generalmusikdirektor
von 2007 bis 2013
anessaWagnerspieltdasKlavierkonzert
V
„AQuia“vonDusapin,amPultBernhard
Kontarsky.
_9.,10.und11.Juni2008:10.PhilharmonischesKonzert,JacvanSteendirigiertdas
Konzertstück für Violoncello und Orchester
vonErnstvonDohnányimitAlbanGerhardt,
Violoncello,undAntonBruckners7.Sinfonie
E-Dur.
Im Opernhaus gibt es Sonderkonzerte zu WeihnachtenundNeujahr:
_24.Dezember2007:„StilleNacht–Heilige
Nacht“,esdirigiertGünterWallner.
_1.Januar2008:Neujahrskonzert„Donauklänge“ mit Ekhart Wycik als Dirigent und Moderator.
Die Dortmunder Philharmoniker geben zwei
Gastspiele im Ruhrgebiet:
_8.September2007:Gala-KonzertderRuhrTriennale in der Jahrhunderthalle Bochum
mitEditaGruberova,Sopran.DirigentistRalf
Weikert.
_10.Mai2008:DieDortmunderPhilharmoniker
spielenunterderLeitungvonBernhard
Kontarsky in der Philharmonie Essen das
Programmdes9.PhilharmonischenKonzerts.
Vanessa Wagner muss ihre Teilnahme als
SolistindessehrspeziellenKlavierkonzertes
„AQuia“desEssener„ComposerinResidence“
PascalDusapinunddesRavelKonzertesfür
92
93
3. akt: philharmoniker
dielinkeHandkurzfristigabsagen.Dennoch
gelingtes„überNacht“denPianistenIanPace,
der das seltene Werk mit dem Orchestre de
Pariseingespielthat,zuverpflichten.
WiedergibtesfünfKammerkonzerte,vierFamilienkonzerteunddreiKonzertefürjungeLeute.
Spielzeit 2008/09
„InmittendesreichenAngebotsimKonzerthaus
lautetunsereMaxime,alsHausorchesterein
IdentifikationsfaktorfürdieStadtundihre
Bürger zu sein: Die Dortmunder Philharmoniker
sindDortmundsHausorchester“.Zudiesem
hehrenZielbekenntsichJacvanSteenzum
AuftaktderneuenSpielzeit.
_15.,16.und17.September2008:1.Philharmonisches Konzert, Spielzeitbeginn im Konzerthaus unter dem Motto „Lob, Preis & Ruhm“
mit250ChorsängernausDortmund.Jacvan
SteenspieltseinegroßeChorerfahrungaus:
„FürmichistderVokalklangsowichtig.“Auf
dem Programm stehen „Te Deum“ für Sopran,
Bariton,gemischtenChorundOrchestervon
AntonínDvořák,KlavierkonzertNr.26D-Dur
„Krönungskonzert“vonWolfgangAmadeus
MozartmitMatthiasKirschnereitamFlügel
undAntonínDvořáksSinfonieNr.6D-Dur.
_20.,21.und22.Oktober2008:2.PhilharmonischesKonzertmit„DievergessenenOpferga-
ben“vonOlivierMessiaen,FranzSchuberts
SinfonieNr.8h-moll„DieUnvollendete“und
AntonBrucknersSinfonieNr.6A-Dur.Jacvan
Steen steht am Pult.
_26.Oktober2008:GastspielderDortmunder
PhilharmonikerunterLeitungvonJacvan
Steen in der Essener Philharmonie.
28. November 2008: Erstmals nach 50 Jahren
streiken die Philharmoniker gegen eine im
Tarifkonflikt geplante Abkoppelung der Gehälter
vom öffentlichen Dienst. Die Aufführung „Im
Weißen Rößl“ fällt aus.
_25.,26.und27.Mai2009:9.Philharmonisches
Konzert,JacvanSteenerprobteintheatrales
Konzept mit einer szenisch-konzertanten
Aufführungvon„EinSommernachtstraum“
vonFelixMendelssohnBartholdy.Eswirken
SchauspielervomTheatermit.RegieführtPeterteNuyl.PassenddazugibtesdieSinfonie
Nr.8vonHansWernerHenze.SieisteinSommerstückundberuhtaufdreiAugenblicken
aus Shakespeares „Ein Sommernachtstraum“.
Publikum und Presse sind irritiert, ein Experiment, das nicht fortgesetzt wird.
_22.,23.und24.Juni2009:10.PhilharmonischesKonzertmitderAktion„WünschDir
was!“. Das Publikum kann zwischen WerkenvonBeethoven,Tschaikowsky,Mahler,
Debussy und Strawinsky auswählen. Gespielt
wirddieKonzertouvertüre„InderNatur“von
AntonínDvořák,dasCellokonzertNr.1a-moll
vonCamilleSaint-SaënsmitdemSolisten
Wolfgang Emanuel Schmidt und auf Wunsch
des Publikums Peter Tschaikowskys Sinfonie
Nr.5e-moll.EsdirigiertJacvanSteen.
EsgibtfünfKammerkonzerteundvierFamilienkonzertemitVeraFischeralsHexeHillary,
moderiertunddirigiertvonEkhartWycik,ferner
dreiKonzertefürjungeLeute.
WieimVorjahrspielendieDortmunder
PhilharmonikerunterLeitungvonEkhartWycik
mit Gesangssolisten und Schauspielern des
TheaterDortmundzuHeiligAbend„StilleNacht
–HeiligeNacht“.DasNeujahrskonzertbietet
„MusikfantasienausLateinamerika“.Jacvan
Steen dirigiert und moderiert.
Spielzeit 2009/10
ZurSpielzeit2009/10schlagendiePhilharmonikerdieBrückealsHausorchesterdesKonzerthauses „zu unserer faszinierenden Kulturhauptstadt“,soJacvanSteen.
_14.,15.und16.September2009:1.Philharmonisches Konzert mit Werken der französischen
KomponistenGabrielFauré,HenriDutilleux
undMauriceRavel,JacvanSteendirigiert.
_20.September2009:ErneuteinGastspielder
DortmunderPhilharmonikerunterJacvan
Steen in der Essener Philharmonie mit dem
Programmdes1.PhilharmonischenKonzerts.
_5.,6.und7.Oktober2009:2.Philharmonisches Konzert, Richard Wagners Vorspiel
und Liebestod zu „Tristan und Isolde“, Drei
OrchesterstückevonAlbanBergunddasKlavierkonzertNr.2B-DurvonJohannesBrahms,
interpretiertvonElisabethLeonskajamitdem
DirigentenJacvanSteen.
_18.,19.und20.Januar2010:4.Philharmonisches Konzert mit der szenisch-konzertanten
AufführungvonArnoldSchönbergs„Erwartung“ – Monodram für Sopran und Orchester,
danndieSinfonieNr.9d-mollvonAnton
Bruckner.EsdirigiertJacvanSteen,dieSopranistin ist Susanne Schubert.
_3.Februar2010:EinNovumim2.Konzertfür
jungeLeute,dennEkhartWycikbittetdas
jungePublikum,dieKlingeltöneaufihrem
Handyeinzuschalten.DasHandy-Konzertder
ZuhörerwirdzueinemTeilderAufführungvon
DavidBakersKonzertfürHandyundSymphonieorchester. Es entwickelt sich ein witziger
Dialog.AufdenvielstimmigenHandy-Teppich
aus dem Saal legt sich sanft das Orchester
mitBakersKonzertdarauf.(nachNadine
Albach,WestfälischeRundschau)
_8.,9.und10.Februar2010:5.PhilharmonischesKonzert,„HeißerBarock“mitanspruchsvollemProgramm.ZuBeginndie
„DarmstädterOuvertüre“vonGeorgPhilipp
Telemann,dannsingtMariaHilmesArien
derMedeaausGeorgFriedrichHändels
Oper „Teseo“, anschließend zwei Suiten aus
Händels„Wassermusik“unddieSinfonieNr.3
F-DurvonCarlPhilippEmanuelBach,zum
Schlussdie„Große“SinfonieNr.40g-moll
vonWolfgangAmadeusMozart.AmPultsteht
Wolfgang Katschner. „Es müssen nicht immer
historische Instrumente sein, wenn Barockmusiksomitreißendklingensoll.“(JuliaGaß,
RuhrNachrichten)
Die Philharmonischen Konzerte sind nur noch
zu 60 % ausgelastet. Deshalb planen die
Philharmoniker, die Zahl der Konzerte auf zwei
zu reduzieren Die Konzerte sollen nur noch
Dienstag und Mittwoch stattfinden. Bei der
Montag-Vorstellung des 5. Philharmonischen
Konzerts waren diese Überlegungen „das
Pausengespräch“. Eine Publikumsbefragung
der Ruhr Nachrichten ergibt überwiegend
Ablehnung.
Die Theater- und Konzertfreude Dortmund
bedauern, dass ein Konzertabend gestrichen
werden soll. Ihr Vorsitzender Michael Hoffmann
ergreift die Initiative und regt an, den Montag
mit einer eigenen Reihe für die Freunde der
Klassik zu besetzen. So entsteht „Wiener
Klassik & Co – das wünsch ich mir!“. Diese
Konzertreihe richtet sich an das klassisch
orientierte Publikum mit drei bis vier Konzerten
je Spielzeit. Die sollen stets montags bereits um
19 Uhr beginnen und nur zwei Konzertstücke
umfassen. Anfangszeit und Programmgestaltung kommen insbesondere den älteren Besuchern entgegen. Die Theater- und Konzertfreunde fördern diese Reihe über mehrere Jahre.
_1.,2.und3.März2010:6.Philharmonisches
Konzert mit „Le martyre de Saint Sébastien“
vonClaudeDebussyund„Parsifal“–eineorchestraleReiseinderBearbeitungvonHenk
deVlieger.EsdirigiertJacvanSteen.
_12.,13.und14.April2010:7.PhilharmonischesKonzertmitderSuite„Frauohne
Schatten“vonRichardStrauss,Benjamin
Brittens Suite für Orchester „Death in Venice“
undLudwigvanBeethovensseltenaufgeführtes„Tripelkonzert“fürKlavier,Violineund
VioloncelloC-DurmitdemStorioniTriound
Otto Tausk am Pult.
_14.,15.und16.Juni2010:9.Philharmonisches Konzert, erneut ein „Wünsch Dir
was“-Konzert,dirigiertvonJacvanSteen.
Nach„Esistgenug“,ChoralvonJohann
SebastianBach,gesungenvomExtrachordes
TheaterDortmund,folgtdasViolinkonzertvon
AlbanBerg,gespieltvonMichaelErxleben.
DasPublikumwünschtsichdieSinfonieNr.5
c-mollvonLudwigvanBeethoven.
_5.,6.und7.Juli2010:10.Philharmonisches
KonzertmitAlbanBergs,„Siebenfrühe
94
95
3. akt: philharmoniker
Lieder“undGustavMahlers,SinfonieNr.7
e-moll. Es singt Stella Doufexis. Dirigent ist
JacvanSteen.
_9.Juni2010:AlsSonderkonzertzum
„Henze-Projekt“dereuropäischenKulturhauptstadt Ruhr wird im Konzerthaus DortmunddieSinfonieNr.9fürgemischtenChor
undOrchestervonHansWernerHenzeund
dieSchauspielmusik„Egmont“vonLudwig
vanBeethovengegeben.EssingenClaudia
Barainsky,Sopran,undderUngarischeNationalchor.DieMusikalischeLeitunghatJacvan
Steen.
EsstehenvierFamilienkonzertemitHexeHillary
auf dem Programm. Ekhart Wycik und Motonori
Kobayashidirigieren.Fernergibtesdrei
KonzertefürjungeLeutemitCover-Versionen
klassischerMusik,„Handy&Co.“und„Bella
Italia–Pizza,PastaundPuccini“,dirigiertvon
Ekhart Wycik.
Spielzeit 2010/11
„Unsere Programme werden wieder ein ZufluchtsortvonhochwertigemGenusssein“,sagt
JacvanSteenzurSpielzeit-Eröffnung2010/11.
AbdieserSpielzeitgibtesnurnochzweiKonzertabende dienstags und mittwochs.
_5.September2010:GalakonzertimKonzerthauszurSpielzeiteröffnung.Aufdem
ProgrammstehenWerkevonTschaikowsky,
zumSchlussdasKlavierkonzertNr.1b-moll,
gespieltvonSeverinvonEckardstein.AmPult
stehtJacvanSteen.DieTheater-undKonzertfreunde Dortmund fördern dieses Konzert.
_21.und22.September2010:1.PhilharmonischesKonzertmitderKantate„NachDir,Herr,
verlangetmich“vonJohannSebastianBachunterMitwirkungderChorakademie,danachBéla
BartóksKonzertfürKlavierundOrchesterNr.2
undJohannesBrahms,SinfonieNr.4e-moll.
Jac van Steen und die Dortmunder Philharmoniker,
„Eur-Oper-Gala“ 2011 im Konzerthaus
AmKlavierspieltRolandPöntinen.Dirigentist
JacvanSteen.
_26.und27.Oktober2010:2.Philharmonisches
KonzertmitLudwigvanBeethovensOuvertüre
„DieWeihedesHauses“,GustavMahlers
„SechsfrüheLieder“undAntonBruckners
Sinfonied-moll,„DieNullte“.DieLiedersingt
IrisVermillion.AmPultstehtGabrielFeltz.
_1.und2.Februar2011:4.Philharmonisches
Konzertmit„CodeNine“desComposerin
Residence,ChristianJost,undzweimal
Johannes Brahms, Konzert für Violine und
OrchesterD-Dur,gespieltvonIsabelleFaust,
undSinfonieNr.1c-moll.JacvanSteen
dirigiert.
_22.und23.Februar2011:5.Philharmonisches Konzert, auf dem Programm stehen
die Variationen für Orchester über ein Thema
vonHaydnB-DurvonJohannesBrahms,
dasKonzertfürViolaundOrchestervonBéla
Bartók,gespieltvonNilsMönkemeyer,und
dieSinfonieNr.104D-DurvonJosefHaydn.
Gastdirigent ist Michael Sanderling.
_10.und11.Mai2011:8.Philharmonisches
Konzert „Gegen das Vergessen“ mit dem
„War-Requiem“vonBenjaminBritten,es
singenSusanneSchubert,Sopran,Benjamin
Hulett,Tenor,SimonNeal,Bariton,derChor
desCityofBirminghamSymphonyOrchestra
unddieChorakademieamKonzerthaus
Dortmunder Philharmoniker, Opernball 2012
Dortmund.NebendenDortmunderPhilharmonikern spielt das Kammerorchester, dirigiert
vonMotonoriKobayashi.DieGesamtleitung
dieses ergreifenden und selten gespielten
WerkeshatJacvanSteen.Das„Publikumwar
erschüttert und zutiefst beeindruckt. ... Der
Saal stand beim Schlussapplaus, das Publikum war euphorisch. Dieses Konzert war eine
Philharmoniker-Sensation,derHöhepunktder
Philharmonischen Konzertsaison, eine Glanzleistung des Orchesters und des Dirigenten.“,
urteiltJuliaGaß,RuhrNachrichten.Die
Theater- und Konzertfreunde fördern dieses
Konzert großzügig.
_21.und22.Juni2011:9.Philharmonisches
KonzertmitderOuvertüre„Rosamunde“von
FranzSchubert,esfolgt„HeartofDarkness“–
Odyssee für Klarinette in B und Orchester des
ComposerinResidence,ChristianJost.Dann
erklingt„Rosamunde“vonFranzSchubertund
die Sinfonische Dichtung „Tod und Verklärung“vonRichardStrauss.DirigentistMartin
Sieghart, Klarinette spielt Robert Plane.
_12.und13.Juli2011:10.Philharmonisches
Konzert, erneut können sich die Besucher ein
KonzertunterfünfCellokonzertenauswählen.
ZuBeginngibtesdieOuvertürezurOper
„Fidelio“vonLudwigvanBeethoven.Torleif
Thedéen spielt das Wunschkonzert „RokokoVariationen“fürVioloncelloundOrchestervon
Peter Tschaikowsky. Zum Schluss singt Iris
Vermillion„MusicMakers“–OdefürAlt,Chor
undOrchester.DieLeitunghatJacvanSteen.
Am14.und15.Mai2011gebendieDortmunder Philharmoniker Gastspiele mit dem „WarRequiem“inRotterdamundEindhoven.Esist
ein großer Erfolg für das Orchester und den
Dirigenten.
Darüber hinaus bietet die Spielzeit fünf
Kammerkonzerte,vierFamilienkonzerte,drei
KonzertefürjungeLeute,dasNeujahrskonzert
unddieKonzertreihe„WienerKlassik&Co.“,
präsentiertvondenTheater-undKonzertfreunden Dortmund.
Im 4. Quartal der Spielzeit 2009/10 gibt
es in den Philharmonischen Konzerten eine
96
97
3. akt: philharmoniker
Auslastung von nur 56 %. Jac van Steen verteidigt sich gegen die Kritik, zu viele zeitgenössische Komponisten in das Programm genommen zu haben. Er habe vom Kulturausschuss
ausdrücklich den Auftrag, auch modernere
Werke zu spielen. Im Juli 2011 entscheidet die
Stadt: Der Vertrag von GMD Jac van Steen
wird nicht verlängert. Van Steen ist enttäuscht.
Man spricht von mehreren Gründen u. a. die
zwar vertragskonforme, aber doch zu geringe
Präsenz in Dortmund sowie der Wunsch nach
stärkerem Bezug zur Oper.
Spielzeit 2011/12
_13.und14.September2011:1.PhilharmonischesKonzertmitWerkenvonRichard
Strauss,WitoldLutosławskiundmitderSinfonieNr.7D-DurvonLudwigvanBeethoven.
DerDortmunderKonzertmeisterAlexander
Prushinskiy spielt den Dialog für Violine und
Orchester„Chain2“vonLutosławski.EsdirigiertJacvanSteen.
_18.und19.Oktober2011:2.Philharmonisches Konzert, auf dem Programm stehen
dieKonzertouvertüreF-Dur„DasMärchen
vonderschönenMelusine“vonMendelssohn
Bartholdy, das Konzert für Violine und Orchesterd-mollvonJeanSibeliusunddieSchauspielmusik„PeerGynt“vonEdvardGrieg.
MitwirkendesindFrederiekeSaeijs,Violine,
undJuliaAmos,Sopran,amPultstehtMihkel
Kütson.
_22.und23.November2011:3.Philharmonisches Konzert mit britischer Prägung, gegebenwird„AWalktotheParadiseGarden“von
FrederickDelius,dasKonzertfürVioloncello
undOrchestere-mollvonEdwardElgar,
gespieltvonNatalieClein,und„DiePlaneten“
vonGustavHolst.EsdirigiertNicholasMilton.
Dortmunder Philharmoniker, Opernball 2012
_10.und11.Januar2012:4.Philharmonisches
Konzert,JacvanSteendirigiertundmoderiert
WerkevonMauricioKagelundLudwigvan
Beethoven.EssingtAnkeBriegel,Sopran.
_13.und14.März2012:6.Philharmonisches
Konzertmit„FünfOrchesterstücke“vonAnton
Webern,KonzertfürKlavierundOrchesterNr.4G-DurvonLudwigvanBeethoven,
gespieltvomArtistinResidenceGerhard
Oppitz,undAntonBrucknersSinfonieNr.4
Es-Dur,amPultJacvanSteen.DieTheater-
und Konzertfreunde fördern die Konzerte mit
Gerhard Oppitz großzügig.
Der Rat der Stadt Dortmund beschließt am
29. März 2012: Der 41-jährige Gabriel Feltz,
Chefdirigent der Stuttgarter Philharmoniker und
Generalmusikdirektor der Landeshauptstadt
Stuttgart, soll mit Beginn der Spielzeit 2013/14
für den Zeitraum von fünf Jahren als Generalmusikdirektor die Dortmunder Philharmoniker
leiten.
_8.und9.Mai2012:8.Philharmonisches
Konzert,zuBeginnLudwigvanBeethovens
KlavierkonzertNr.5Es-Dur„TheEmporer“,
gespieltvomArtistinResidence,Gerhard
Oppitz,anschließenddieSinfonieNr.5B-Dur
vonSergejProkofjew.JacvanSteendirigiert.
_5.und6.Juni2012:9.Philharmonisches
KonzertmitdemKonzertfürKlavierund
OrchesterNr.1C-DurundderSinfonieNr.5
_29.Januar2012:„WagnerinConcert“,
gefördertvondenTheater-undKonzertfreundenmitVorspielenundArienaus„Die
MeistersingervonNürnberg“,„Lohengrin“,
„DerfliegendeHolländer“und„Parsifal“.
Solistin ist die schwedische Wagner-Interpretin
IréneTheorin,Sopran.JacvanSteen
dirigiert das Galakonzert im Konzerthaus
Dortmund.
Spielzeit 2012/13
Dortmunder Philharmoniker, Opernball 2012
cis-mollvonGustavMahler.GeorgFritzsch
dirigiert,GerhardOppitzamFlügel.
_26.und27.Juni2012:10.Philharmonisches
KonzertmitderSinfonieNr.4d-mollvon
Robert Schumann, danach die „Lyrische
Symphonie“insiebenGesängenvonAlexandervonZemlinsky,geleitetvonJacvanSteen.
Der WDR überträgt dieses Konzert.
Die Konzertreihe „Wiener Klassik“, gefördert
vondenTheater-undKonzertfreunden,wird
fortgesetzt. Zugpferd des gut besuchten
Konzertsam2.April2012istPianistGerhard
Oppitz, der das eher selten aufgeführte
KlavierkonzertNr.2B-DurvonBeethovenspielt.
„Die Wiener Klassik-Reihe ist inzwischen fast
beliebter als die Philharmonischen Konzerte.“
(JuliaGaß,RuhrNachrichten)
Sonderkonzerte der Spielzeit:
_24.Dezember2011:„StilleNacht–Heilige
Nacht“,JacvanSteendirigiertdas20.BenefizkonzertimOpernhaus.
_1.Januar2012:Neujahrskonzertunterdem
Motto „Stars and Stripes“, ein amerikanisches
Programmvon„RhapsodyinBlue“bis„West
SideStory“,esmoderiertunddirigiertJacvan
SteenimOpernhaus,TatianaPrushinskaja
spieltamFlügel.
JacvanSteensagtam10.September2012
zurEröffnungderJubiläums-Spielzeit2012/13
in der Westfälischen Rundschau: „Wir sind kein
Orchestermuseum, sondern ein lebendiger
Organismus, der sich weiterentwickelt.“ Damit
verteidigterindirektdiePräsentationzeitgenössischer Werke.
_1.September2012:DieSpielzeitzum
125-jährigenBestehenderDortmunder
PhilharmonikersollmitdemOpenAir-KonzertundFeuerwerk„OperngalaimPark“
starten, muss allerdings wegen der ungünstigenWitterungindasKonzerthausverlegt
werden. In Zusammenarbeit mit dem KlangvokalMusikfestivalwerdenimerstenTeil
italienischeOuvertürenundAriengespielt,
nachderPausedasBesteaus„Carmen“.Es
singenAnitaRachvelishvili,Mezzosopran,
98
99
3. akt: philharmoniker
undRiccardoMassi,Tenor.JacvanSteen
dirigiert.
_11.und12.September2012:1.PhilharmonischesKonzert,geleitetvonJacvanSteen,
mit „La Péri“ – „Tanzgedicht in einem Bild“
vonPaulDukas,ViolinkonzertNr.1vonKarol
SzymanowskiundSinfonieNr.5e-mollvon
PeterTschaikowsky.DasanspruchsvolleViolinkonzertmeistertJanineJansenbravourös.
_3.Oktober2012:Jubiläumsgala„DasPhilharmonische Orchesterfest“ der Dortmunder
Philharmonikerzum125-jährigenJubiläum
mit„AlsosprachZarathustra“vonRichard
Strauss,KlavierkonzertNr.27B-DurvonWolfgangAmadeusMozartmitRonaldBrautigam
amFlügelundKonzertfürOrchestervonBéla
Bartók.PublikumundPressefeiernJacvan
Steen.DasWDR-Fernsehenzeichnetdas
Konzert auf. Der Mitschnitt der Gala erscheint
aufCD.
„Oberbürgermeister Ullrich Sierau lobte in
seiner Ansprache die Philharmoniker („Sie
spielen in der Champions League“!), aber auch
ausdrücklich die Arbeit des GMD ... Dieser
Einschätzung würden viele Zuhörer, die die
Entwicklung des Orchesters in den letzten
Jahren mit verfolgt haben, zustimmen, doch
hatte sie vor dem Hintergrund der Nichtverlängerung des van Steen’schen Vertrages einen
seltsamen Beigeschmack. Ein Versprecher
sorgte für große Erheiterung, der zeigte, dass
Sierau wohl zwischendurch vom Grußwort- in
den Politische-Reden-Modus gewechselt war:
Jedenfalls machte er aus der CD-Aufnahme
des Konzertes glatt eine CDU-Aufnahme.“
(Burkhard Sauerwald, Westfälische Rundschau)
_23.und24.Oktober2012:2.PhilharmonischesKonzert,JacvanSteendirigiertdie
SinfonieNr.8c-mollvonAntonBruckner.
DerWDR3überträgtdasMittwochs-Konzert
live.
_15.Januar2013:InderReihe„ZuGastbei...“
stellen die Theater- und Konzertfreunde den
designiertenneuenGMDGabrielFeltzvor.
BevorersichdenFragenstellt,setztsichFeltz
zunächstandenFlügelundbegleitetvier
seiner Philharmoniker und Bassist Wen Wei
ZhangzurmusikalischenEinstimmung.Feltz
willdasBewährtefortsetzen,aberauchAkzentesetzen.ErstelltsichvorseinOrchester:
Kürzungen soll es hier nicht geben, und er will
die Dortmunder Philharmoniker als „Platzhirsch“ positionieren.
_5.und6.Februar2013:5.Philharmonisches
Konzertzum200.GeburtstagvonRichard
Wagner beginnt mit der Uraufführung
„Die alte Weise, sehnsuchtsbang“ SinfonischeVariationenüberdieHirtenweiseaus
„Tristan und Isolde“ für großes Orchester
vonStefanHeucke.Esschließensichdie
Gabriel Feltz, Generalmusikdirektor seit 2013,
hier beim Opernball 2014
esendonck-LiedervonRichardWagneran,
W
gesungenvonJaneHenschel,Mezzosopran.
DasKonzertunterderLeitungvonAnton
MarikendetmitAuszügenaus„Tristanund
Isolde“.Esistderlangjährigenundsehrgeschätzten Kulturkritikerin und Wagner-Expertin
SonjaMüller-Eisoldgewidmet,die2011unter
tragischen Umständen ums Leben kam.
Am 13. Mai 2013 wird der Zweite Kapellmeister
Motonori Kobayashi zum Ersten Kapellmeister
und zum Stellvertretenden GMD der Dortmunder Philharmoniker ernannt.
_9.und10.April2013:7.Philharmonisches
Konzert, Werke französischer Komponisten stehen auf dem Programm, „L’apprenti
sorcier(DerZauberlehrling)“Sinfonisches
Scherzo für Orchester nach Goethes DichtungvonPaulDukas,KonzertfürKlavierund
OrchesterG-DurvonMauriceRavel,Sinfonie
d-mollvonCésarFranck.TatianaPrushinskayaamFlügel,GarryWalkeramPult.
_2.und3.Juli2013:10.Philharmonisches
KonzertmitdemViolinkonzertd-mollvonBenjaminBritten,gespieltvonIsabelleFaust,und
GustavMahlersSinfonieNr.1D-Dur„Titan“,
JacvanSteendirigiert.
Im Vorfeld des 10. Philharmonischen Konzerts
wird erwogen, die Mahler-Sinfonie ausfallen zu
lassen, da finanzielle Kürzungen den Philharmonikern keinen Raum mehr für Aushilfen im
Gabriel Feltz und
die Dortmunder
Philharmoniker,
Opernball 2014
Orchester für die auf dem Programm stehenden
Werke ließen.
Im Juli 2013 übt van Steen öffentlich Kritik
an der Kulturpolitik Dortmunds: Im Konzerthaus
sei er nur Gast, mit der Oper habe er zusammen die Auslastungsprobleme. Ins U und in
das Klangvokal Festival sei viel Geld zu Lasten
anderer Institutionen geflossen. „Das war Hardcore“ sagt van Steen im Interview mit Tilman
Abegg in den Ruhr Nachrichten. Diese Kritik
weist Kulturdezernent Stüdemann zurück: Van
Steen habe den Besucherrückgang zu verantworten und offensichtlich den Geschmack des
breiten Publikums nicht getroffen. Auch habe er
im Orchester keinen Rückhalt mehr (nach Ruhr
Nachrichten).
Anstelle von Oberbürgermeister Ullrich
Sierau verabschiedet die Geschäftsführende
Direktorin des Theater Dortmund Bettina
Pesch den scheidenden GMD Jac van Steen
mit dankenden Worten. „Von der Stadtspitze
aus dem Rathaus war keiner gekommen. Als
Bettina Pesch ... zu Beginn ihrer euphorischen
Dankesrede Grüße des Oberbürgermeisters
Ullrich Sierau ausrichtete, schallte ein Buh-Gewitter durch den Saal. ‚Jac van Steen hat den
Weg in die Herzen des Publikums gefunden‘,
so Pesch. Es gibt einen Abschied mit Tränen
und einem imposanten ‚Titan‘ (erste Sinfonie
von Mahler), den van Steen klug ans Ende
seiner Amtszeit gestellt hatte.“ (Julia Gaß, Ruhr
Nachrichten)
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3. akt: philharmoniker
_Drei „Wiener Klassik“-Konzerte, gefördert
vondenTheater-undKonzertfreunden,am
8.Oktober2012stehtindieserReihedieSolo-CellistinFranziskaBatzdorfimMittelpunkt.
SiespieltdasCellokonzertC-DurvonHaydn
virtuosundstrahltbeimverdientenheftigen
Schlussapplaus.
Seit 2013: Gabriel Feltz, GMD
Dortmunder Philharmoniker, Opernball 2014
Weiterhin gibt es fünf Kammerkonzerte,
vierFamilienkonzerte,dreiKonzertefürjunge
Leute sowie:
_1.Januar2013:Neujahrskonzert„Feuerwerk!“
mitspanischerMusikvonJoaquinRodrigo,
ManueldeFalla,IsaacAlbéniz.RafaelCortés
spieltFlamenco-Gitarre,JacvanSteendirigiert.
_20.März2013:„Musikmachtstark“,BenefizkonzertderfünfRotaryClubsDortmund
_29.März2013:„Johannes-Passion“von
Johann Sebastian Bach
DerneueGMDGabrielFeltzstelltseineerste
Konzertreihe unter das Thema „fremde_heimat_
klänge“.GabrielFeltzsetztdieTraditionder
letztenJahrefortundgibtjedemKonzertein
eigenesThema.Feltzzeigteinehohepersönliche Präsenz und dirigiert mehr Konzerte als
sein Vorgänger. Er bindet hochrangige Gastdirigenten und Solisten ebenso in das KonzertprogrammeinwiejungeNachwuchskünstlerund
exzellente Solisten der Dortmunder Philharmoniker.Aufmerksamwidmetersichauchder
Reihe„WienerKlassik“undweitetdasAngebot
der Dortmunder Philharmoniker im Bereich der
Musikvermittlungaus.
Dortmunder Philharmoniker, Opernball 2014
Spielzeit 2013/14
_17.und18.September2013:1.PhilharmonischesKonzert„Naturgewalten“mitder
SinfonieNr.6F-Dur„Pastorale“vonLudwig
vanBeethovenund„EineAlpensinfonie“von
RichardStrauss.EsisteinumjubelterEinstand
fürdenneuenGMDGabrielFeltzmitdemvon
den Theater- und Konzertfreunden geförderten
Konzert,dasvomWDR3liveübertragenwird.
_4.November2013:Im„Konzertfürjunge
Leute“ gibt es die sinfonische Suite „Die Planeten“vonGustavHolst,allerdingsalsRemix
der Philharmoniker mit den DJs und ElektroniksolistenBeataminesundDavidJach.„Was
als Experiment geplant war, ging sehr gut auf.
Auch,weildaskeinreinesElektronik-PartyKonzertwar,sonderndasjungePublikum
(über1.000Besucher)mitderUrfassungvon
Gabriel Feltz dirigiert
die Dortmunder
Philharmoniker beim
Opernball 2014
HolstandieKlassikherangeführtwurde....
Dass das auch den Philharmonikern Spaß
gemachthat,sahundhörteman.“(JuliaGaß,
RuhrNachrichten)
_11.und12.Februar2014:6.Philharmonisches
Konzertmit„LeQuattroStagioni“vonAntonio
Vivaldiund„LeSacreduprintemps“vonIgor
Strawinsky, ein kontrastreiches Programm: „Die
Vier Jahreszeiten“ in Barockbesetzung, gespielt
imStehen,mitAriadneDaskalakis,Violine,und
ohneDirigentversus„LeSacreduprintemps“
mit100MusikernundGMDGabrielFeltz.Das
Publikum feiert die Philharmoniker nicht zuletzt
wegen der nur selten auf dem Programm stehenden Barockmusik.
_11.und12.März2014:7.Philharmonisches
KonzertmitdemKonzertfürKlavierundOrchesterNr.1fis-mollvonSergejRachmaninow,
gespieltvonJosephMoog,anschließenddie
SinfonieNr.7E-DurvonAntonBruckner,mit
über80Minutenrechtlangsamdirigiert.„Aber
es klang nie spannungsarm, im Gegenteil hoch
emotional.Feltzdirigierteauswendig,gab
seinem Orchester unermüdlich Impulse, stieß
riesige Klangräume auf, ließ die Philharmoniker
extremleiseundlautspielen.“(JuliaGaß,Ruhr
Nachrichten)
_8.und9.April2014:8.Philharmonisches
Konzertmit„Finlandia“vonJeanSibelius,dem
KaiserquartettvonJosefHaydnundderKantate
„AlexanderNewski“fürMezzosopran,Chorund
OrchestervonSergejProkofjew.AmPultsteht
GabrielFeltz,mitJanaSykorova,Mezzosopran,
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3. akt: philharmoniker
dem Opernchor des Theater Dortmund und dem
Streichquartett der Dortmunder Philharmoniker.
_6.und7.Mai2014:9.PhilharmonischesKonzertmitWerkenvonLudwigvanBeethoven,
MaxBruchundFelixMendelssohnBartholdy,
esdirigiertMarcoComin.DasViolinkonzert
vonBruchspieltGuyBraunstein.
_3.und4.Juni2014:10.Philharmonisches
KonzertmitdemKonzertfürKlavierund
OrchesterNr.2B-DurvonJohannesBrahms,
gefolgtvonseinerSinfonieNr.2D-Dur.Am
Pult steht Muhai Tang, Solist ist der Pianist
MartinHelmchen.ZumSaisonausklangfeiern
diePhilharmonikerimKonzerthaus-Foyermit
denBesuchern,gefördertvondenTheater-
und Konzertfreunden.
Weiter im Programm:
_Drei „Wiener Klassik“-Konzerte. Mit „ErstklassigerKlangkultur“begeistertGabrielFeltzmit
denDortmunderPhilharmonikernam24.März
2014imzweitenKonzertdieserReihe.„Das
wareinerderbestenAuftrittederPhilharmonikerseitLangem.“(JuliaGaß,RuhrNachrichten)
_1.Januar2014:Neujahrskonzert,GabrielFeltz
dirigiert die Dortmunder Philharmoniker. Mit
vonderPartiesindauchGesangssolistender
Oper Dortmund.
_31.März2014:„Nosferatu–EineSymphonie
desGrauens“,zumVampir-Stummfilmvon
FriedrichWilhelmMurnau(1922)präsentieren
die Dortmunder Philharmoniker unter Gabriel
FeltzJamesBernardsGruselmusikausdem
Jahr1977imKonzerthauslive.Diesistder
AuftakteinerneuenStummfilmreihe.
_Neusinddiedrei„Kaffeehauskonzerte“:
Verschiedene Ensembles der Dortmunder
Philharmoniker bieten bei Kaffee und Kuchen
im Opernfoyer eine gute Stunde Musik mit
„Verwöhnaroma“ zum Durchatmen bei der
Shoppingtour am Samstag.
_Ebenfallsneusinddiejeweilsdrei„Babykonzerte“ und „Kinderkonzerte“ als Teil der „ExpeditionKlassik“,zuderauchdiebewährtenvier
„Familienkonzerte“unddiedrei„Konzertefür
jungeLeute“gehören.DieDortmunderPhilharmonikeröffnenihreTorefürjungeundjung
gebliebene Menschen und laden zu interkulturellen Begegnungen mit klassischer Musik im
Klassenzimmer, im Konzertsaal, auf und hinter
der Bühne ein.
Spielzeit 2014/15
Die Dortmunder Philharmoniker unter GMD
GabrielFeltzgehenthematischmitvielHeroismus in die zweite Spielzeit: „held_innen_leben“
istdasMotto.AufdemProgrammstehenu.a.
dieSinfoniaeroicavonLudwigvanBeethoven,
„EinHeldenleben“vonRichardStraussund
dieHeldengestaltschlechthinmit„Siegfried“
vonRichardWagner.ZufalloderAbsicht:Die
Jugend-undFamilienkonzertewagendie
„Expedition Klassik“, während das Konzerthaus
Dortmund zugleich dazu aufruft mit „Stell dich
der Klassik“.
_16.und17.September2014:1.PhilharmonischesKonzert„helden_haft“mitLudwigvan
BeethovensOuvertüreLeonoreII,Konzertfür
KlavierundOrchestervonVictorUllmannund
„EinHeldenleben“vonRichardStrauss.Moritz
ErnstistSolistdesKlavierkonzerts,Gabriel
Feltzdirigiert.Esistein„HeldenhafterStart
in die Saison ... akribisch genau ... Man hört
nacheinemJahrdieHandschriftdesneuen
Dirigenten.“(JuliaGaß,RuhrNachrichten)
_02.und03.Juni2015:10.Philharmonisches
Konzert „helden_gesänge“ hat Richard
WagneraufdemProgramm.Aufgeführtwerdendas„Siegfried-Idyll“undder3.Aktaus
„Siegfried“ konzertant. In den Gesangspartien:AndreasSchager,Siegfried,PetraLang,
Brünhilde,OlafurSigurdarson,Wotan/Wanderer und Ewa Wolak, Erda. Dirigieren wird
GabrielFeltz.DieTheater-undKonzertfreunde
unterstützen dieses Konzert großzügig.
Die Dortmunder
Philharmoniker und die
Theater- und Konzertfreunde
NamhafteZuwendungenseit1978
_1987/88:zumJubiläum100Jahre
_1992:BestuhlungOrchesterund„Goldberg
Variationen“
_1993:„Totentanz“
_1997/98:ZumJubiläum110Jahre
_1998:PhilharmonischeKonzertederSpielzeit
_1999:„MisterMazel“
_2001:PhilharmonischeKonzertederSpielzeit
u.a.„MahlersSinfonieNr.2“,dirigiertvon
HansWallat
_2003/04:„WallatsRing“
_seit2004:pauschaleZuwendungenfürdie
Philharmonischen Konzerte und zusätzliche
Einzelförderungen
_2005:Familienkonzerte
_2006:China-GastspieleundTransportbehälter
für Pauken
_2009:2.PhilharmonischesKonzertmit
ElisabethLeonskajaalsSolistin
_seit2010:FörderungderKonzertreihe„Wiener
Klassik“
_2010/11:GalakonzertzurSpielzeiteröffnung
_2011/12:GerhardOppitz,ArtistinResidence,
und „War Requiem“
_2013/14:Spielzeiteröffnungmit„Alpensinfonie“
_2014/15:SebastianKoch,ArtistinResidence,
und10.PhilharmonischesKonzertmit3.Akt
„Siegfried“, konzertant
Förderpreis„DerBajazzo“
_1987:DavidHeusel,Kapellmeister
_1990:AndreasGrünkorn,Cellist
_2006:DirkKaftan,ErsterKapellmeister
„Zu Gast bei ...“
_29.September1991:MosheAtzmon,GMD
_26.April1999:AntonMarik,GMD
_27.Mai2002:AxelKober,ErsterKapellmeister
_31.März2003:ArthurFagen,GMD
_6.März2006:DirkKaftan,ErsterKapellmeister
_11.Februar2008:EkhartWycik,Erster
Kapellmeister
_13.Mai2008:MatthiasGrimminger,
Solo-Klarinettist
_23.Februar2009:JacvanSteen,GMD
_21.November2011:LancelotFuhry,Erster
Kapellmeister
_15.Januar2013:GabrielFeltz,GMD
_15.Juni2014:„JungeTalente“
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4.
akt
ballett
106
107
Rahmen, durch Vorträge, Werkseinführungen mit
Probenbesuchen, Besichtigungen, Podiumsgespräche und durch vieles andere mehr. Uri tem is endit
labore doluptate nonse pre, venem fugias rem. Ut
hil etur miniet aut rerore ommolorem dolorionse
volupta sam exera volesci llacil endeligent volorio
Das Ballett
Dortmund
beim
nsectur alit estotata volorent
militec
aborum incimi,
Opernball 2010
eat.
6
8
4. akt: ballett
famose pirouetten
auf der spitze tanzen
1965 bis 1983:
Fernand Daudey,
Ballettdirektor
Ab1965istFernandDaudeyBallettdirektor,
dersichinsbesondereumeinjungesPublikum
bemühtu.a.mitdemProjekt„Ballettgehtindie
Schule“. Primaballerina ist Renate Deppisch,
diesich1983mit„Cinderella“verabschiedet.HerausragendeProduktioneninderÄra
Daudeysind„Carminaburana“und„Irrlicht“.
Die Theater- und Konzertfreunde unterstützen
dieArbeitvonFernandDaudey,finanzieren
u. a. den neuen Steppboden und fördern die
Aufführungvon„TheRake’sProgress“.
1985 bis 1988:
Youri Vamos,
Ballettdirektor
MitderVerpflichtungvonYouriVamos,bisdahin Erster Solist an der Bayerischen Staatsoper
München, beginnt in Dortmund eine neue
Zeitrechnung im Ballett. Zusammen mit seiner
LebensgefährtinundSolotänzerinJoyceCuoco
löst er in Dortmund eine „Ballettomanie“ aus.
_5.Oktober1985:„Lucidor“,Premiere,ChoreographieundInszenierungvonYouriVamos,
derauchdenNotartanzt,BarbaraKorgeund
JoyceCuocoalsLucile-Lucidor.Cuocowird
als „Pirouetten-Königin“ gefeiert.
WeitereBallett-ProduktionenunterYouriVamos:
_Der „Liebes-Pas de deux“ – zwischen Publikum und Vamos – wird ein weiterer Erfolg.
_„TheseusundAriadne“
_„Schwanensee“
_„Coppelia“
_„Carminaburana“
_„Lerougeetlenoir”,BallettnachdemRomanStendhalsundeinerMusik-Collagevon
EdwardElgar,mitdieserProduktionverabschiedetsichVamosschon1988nachBonn,
woihmundseinerCompagnieeinebessere
finanzielleAusstattunggebotenwird.
_„Nussknacker“wirdnachderPremiereinBonn
vonDortmundübernommen.
_1994realisiertYouriVamosnocheinmalin
Dortmund seine Produktion „Dornröschen –
die letzte Zarentochter“, Uraufführung war
1992inBasel.
Ein von Vamos favorisiertes Modell „RuhrBallett“ zwischen Dortmund und Essen wird nie
Realität. Im Jahre 1994 wechselt Vamos von
Bonn nach Basel und 1998 an die Deutsche
Oper am Rhein nach Düsseldorf.
1988 bis 1991:
Istvan Herzog,
Ballettdirektor
NachYouriVamoswirdIstvanHerzog,ebenfalls Ungar wie Vamos, als Ballettdirektor
verpflichtet.Erinszeniert1988seinerstesStück
in Dortmund mit dem Titel „B-B-B“ = Bachs
3.Orchestersuite,Brahms’3.Sinfonieund
Beethovens„GroßeFuge“inderChoreographie
vonHansvanManen.DasCredovonHerzog
istdieEinheitvonMusikundTanz.
Weitere Produktionen in den folgenden drei
Dortmunder Spielzeiten:
_„Romeo und Julia“
_„PinkFloyd&Co.“
_DreiteiligerSchostakowitsch-Abend,mitdem
HerzognachnurdreiSpielzeitenDortmund
verlässt.
1991 bis 1994:
Jurek Makarowski,
Ballettdirektor
JurekMakarowskikommt1991vomTheater
Hagen.UnterseinerBallettdirektiongibtes
internationaleGastspielebedeutenderCompagnien: Joffrey Ballet und Jennifer Muller aus
NewYorksowiedasEnglishNationalBalletaus
London treten in Dortmund auf.
Ballett-Produktionen unter Jurek Makarowski:
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4. akt: ballett
_„Prometheus“, der mythologische Stoff wird auf
BasiseinerCollagevonBeethovens9.Sinfonie
undKompositionenvonPendereckigetanzt.
_„Chopinetlesfemmesfragiles“,dasBallettist
eineHommageanChopin.
1994 bis 1998:
Ralf Rossa,
Ballettdirektor
RalfRossaistbereitsseit1982Solotänzerin
derDortmunderCompagnie.MitderEntscheidung für John Dew als Generalintendant des
TheaterswirdRalfRossa1994Ballettdirektorin
Dortmund.
BedeutendeProduktionenvonRalfRossa:
_Strawinskys„Feuervogel“und„Lesacredu
printemps“
_„Giselle“ nach moderner Musik des estnischen
KomponistenArvoPärt
_16.November1996:„Lafillemalgardée“,
derBallettklassikervonJeanDauberval,eine
ulkige pantomimische Ballett-Parodie einer
Landpartie,choreografiertundinszeniertvon
RalfRossa,begleitetvomPhilharmonischen
Orchester. Vor Beginn der Vorstellung und in
der Pause scheppern die Kuhglocken und
Jodelgesänge statt der Theaterklingel und
laden das Publikum in den Theatersaal. „GefesseltvomWahnsinnstempoderübersteu-
erten Gags entlädt sich die Spannung des
Publikums schließlich in einem grandiosen
Schlussapplausmitstandigovationsfüralle
Beteiligten.“(OnlineMusikMagazin)
_„Verhängte Spiegel“ nach Samuel Barbers
Oper „Vanessa“
_ZurEröffnungdesKlavierfestivalRuhrinszeniert
RossaimJahre1996imHarenbergCity-Center
ModestMussorgskys„BildereinerAusstellung“,wobeidasPublikummitdenBildernvon
derTiefgaragebisinden18.Stockmitwandert.
1997 bis 2003:
Jean Renshaw,
Dirk Elwert, Mei Hong Lin,
Ballettdirektion
_27.Mai1997:Uraufführung„DerWegistdas
Ziel“,inderChoreographievonMeiHong
Lin mit John Dew in der Rolle des „Mannes
mitKoffer“.MeiHongLin,zuvorBallettchefin
inPlauen,gibtdasAmtdortauf,nachdem
Vietnamesen auf der Straße brutal zusammengeschlagen werden. Mit „Der Weg ist das
Ziel“stelltsichdieTaiwanesinMeiHongLin
inDortmundvor,gemeinsammitdemzehnköpfigen„ShannxiPercussionEnsemble“aus
derPartnerstadtXian.MitTrommeln,Becken,
GongsundSaiteninstrumentenverzaubern
sie das Publikum. Die Mitglieder des Balletts
kritisierennachderPremieredieArbeitvon
MeiHongLinöffentlich.DieArbeitmitihrsei
ein Desaster. Statt drei werden sechs Monate
Probenarbeit benötigt.
_Oktober1997:MeiHongLinwirdnichtBallettchefininDortmund,ihrezweiProduktionen
„Padmavati“und„DerWegistdasZiel“überzeugen nicht.
_2.Mai1998RalfRossaverabschiedetsichmit
„Giselle“undwirdBallettchefinHalle.
Sommer 1998: Ein Dreigestirn leitet das Ballett:
Jean Renshaw, Dirk Elwert und Mei Hong Lin.
Renshaw und Elwert kommen vom Tanzwerk
Nürnberg.
_September1998:Premiere„Tapetenwechsel“,
untergliedertinvierStücke:„Ikarusoderdie
Krise des Landens“, „Bedtime Stories“, „Pretty
ugly“und„OrdinaryEvents“,ersteArbeitdes
Dreigestirns Jean Renshaw, Dirk Elwert und
MeiHongLin.
_5.November1998:DirkElwertlöstseinen
VertragvorzeitigverbundenmitKritikanJohn
Dew,derdieTänzerverstärktinOpernproduktionen einsetzt und diesem Engagement
Prioritätvor„Tapetenwechsel“gibt.Elwert
vermutetöffentlich„einenpersönlichen
RachefeldzugvonHerrnDew“.
_27.Februar1999:Premiere„Schwanensee“
nachderMusikvonPeterI.Tschaikowskyin
derChoreographiedesNewYorkersMark
Deny, eine neue Version im Dunstkreis des
WeißenHausesinWashington,Clintongeht
fremd,„Schweinchensee“imWeißenHaus
(RuhrNachrichten).
_12.Mai1999:„Rumpelstilzchen“,Kinderballett
vonJeanRenshaw
_21.Oktober1999:DerVertragmitRenshaw
wirdnichtverlängert,dieneueBallett-Ärain
Dortmund ist gescheitert, die Zukunft ungewiss.
_Dezember1999:JeanRenshawzeigtinder
Reihe „Ballett im Schauspielhaus“ modernes
Tanztheater über den Medea-Stoff.
_3.Februar2001:Premiere„Cinderella“nach
derMusikvonSergejProkofjew,getanztwird
dieGeschichtevonAschenputtelinderChoreographievonMeiHongLin.
_9.Juni2001:„Purcellissimo“nachder
MusikvonHenryPurcell.„MiteinerGemeinschaftsproduktionvonOperundBallett
feierte das Musiktheater Dortmund die letzte
Premiere dieser Spielzeit. John Dew, der an
diesemAbendalsIntendantinDortmund
verabschiedetwurde,bezeichneteesalssein
persönlichesAnliegen,aufdieseWeisedie
Verbindung beider Gattungen auch in Dortmundrealisiertzusehen.ZumGlückverbirgt
sichhinter‚Purcellissimo‘mehralsdereinfallsloseTitelvermutenlässt:Andiebarocke
Traditionderenglischen‚Masques‘erinnernd,
wirdHenryPurcellsOper‚DidoandAeneas‘
ein Ballett zu Tänzen desselben Komponisten
vorangestellt.EinevielversprechendeIdee,
diejedochnichtwirklichzueinemverbindendenKonzeptausgearbeitetwurde,vielmehr
werdenbeideFormenunabhängignebeneinandergestellt.“(OnlineMusikMagazin)
_10.Februar2002:„CarminaBurana“,Ballett
vonMeiHongLinmitMusikvonCarlOrff,die
MusikalischeLeitunghatGranvilleWalker.
_12.Februar2002:BirgitScherzerinszeniert
Händels„M.e.s.s.i.a.s“alsTanzstück,musikalischuntermaltvomOrpheus-Ensembleder
Dortmunder Philharmoniker.
_20.April2002:„JungeChoreographen“,es
gibtChoreographienvonMitgliederndes
Ballettensembles im Schauspielhaus.
2003 bis heute:
Xin Peng Wang,
Ballettdirektor
_2.November2002:„VierJahreszeiten“,
inspiriertvonVivaldiundPiazzolla.Mitderen
MusikgreiftChoreographXinPengWang
das zyklische Wechselspiel tänzerisch auf.
Beifallsstürme!MitdiesemStückstelltsichXin
PengWangdemPublikumvor.ImJahre2003
wirdXinPengWang,bisdahininMeiningen
tätig, Ballettdirektor. Beim Dortmunder Ballett
beginntdieÄraXinPengWang.Dieneue
OpernintendantinChristineMielitzsollandem
WechselvonXinPengWangnachDortmund
nicht ganz unbeteiligt sein.
_1.März2003:„Fight-Club“,dieUraufführung
inderChoreographievonSilvanaundMario
Schröder ruft beim Publikum konträre Positionenhervor.BiszumMärz2003gibtesnur
drei Vorstellungen, daher bietet das Theater in
einerRabattaktionKartenfürStudentenzu5
Euro an.
_24.Mai2003:„JungeChoreographen“,erneut
zeigen Mitglieder des Ballettensembles eigeneChoreographienimSchauspielhaus.
_23.Oktober2003:„Carmen-Suite“(BallettabendI),UraufführunginderChoreographie
Internationale Ballettgala I
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4. akt: ballett
vonPeterBreuer.Esgibt„Begeisterungfür
Ensemble,SolistenundChoreographie“
(MartinSchrahn,WestfälischeRundschau).
_9.Mai2004:„SymphonieClassique“
(BallettabendII),ersteeigensfürDortmund
entwickelteChoreographievonXinPeng
Wang.Erverbindetdie1.,3.und5.Sinfonie
vonSergejProkofjewzueinemklassischen
Ballett.SeineHandschriftwirdsichtbar:Es
ist eine Mixtur aus klassischen und modernenTanzelementen,indenHauptrollenMark
Radjapow,MonicaFotescu-UtaundPhilipp
Woodman.
_AnfangJuli2004:VierBallettgala-Abendezum
100.GeburtstagdesTheaters,mitinternationalenBallett-Starsbesetzt.XinPengWang
demonstriert mit dieser besonderen Veranstaltungsformseinhervorragendesinternationales
Netzwerk.15SolistenausgroßeneuropäischenCompagnientanzenChoreographien
vonMariusPetipaaus„Schwanensee“,
GeorgeBalanchineundJohnCranko,Hans
vanManenmit„Solo“,dazwischengestalten
MitgliederderDortmunderCompagnieProgrammteile und demonstrieren dem Publikum,
dasssieaufinternationalemNiveautanzen.
_5.Februar2005:„Schwanensee“nachder
MusikvonPeterI.Tschaikowsky,gespieltvom
PhilharmonischenOrchesterunterLeitungvon
GünterWallner,esgibtstehendeOvationen
Ballett Dortmund, Opernball 2010
fürMarcRadjapowundMonicaFotescu-Uta.
Michael-GeorgMüllerjubeltinderWestfälischen Rundschau: „Dortmund spielt wieder in
der Ballett-Bundesliga mit. ... Der SchwanenseeliegtjetztinDortmund.“Differenzierterdas
OnlineMusikMagazin:„Trotzeinpaarflotter
KostümeeinrückwärtsgerichteterAnsatz:
Schwanensee dient hier in erster Linie als
Vorwand,die(beachtlichen)Qualitätendes
Dortmunder Balletts zu zeigen.“
_28.Mai2005:„DasLiedvomMeer“,Uraufführung
Das Dortmunder Ballett beendet die Spielzeit
2004/05miteinerAuslastungvon96%.
_10.Dezember2005:„DerNussknacker“nach
derMusikvonPeterI.Tschaikowsky,mit
diesemBallettstückgelingtesXinPengWang,
vieleKinderderprivatenDortmunderBallettschulen zu integrieren.
_10.bis12.Februar2006:Wiedergibtesvier
InternationaleBallettgala-Abende,indieser
SpielzeitzumfünftenMal,mitAlinaCojocaru
undStevenMcRaevomRoyalBalletLondon
undmitderCompagnieIIIvomNederlands
Dans Theater, das aus Tänzerinnen und Tänzernjenseitsder40besteht,dieihreKarriere
nochnichtbeendethabenundnachwievor
Spitzenleistungen zeigen.
Im Februar 2006 wagt der Essener SPD-Fraktionsvorsitzende den Vorschlag für eine Fusion
des Essener und Dortmunder Balletts. Für Xin
Peng Wang ist dieser Vorschlag „überraschend
und irritierend“, Dortmunds Kulturdezernent
Stüdemann sieht kein Einsparpotenzial, viel-
mehr eher höhere Kosten. Xin Peng Wang: „Das
funktioniert überhaupt nicht.“ Mielitz warnt: „Ein
Musiktheater ohne eigenes Ballett in Dortmund
– da müsste ich mir sofort Gedanken über
meinen Vertrag machen.“
_12.Mai2006:„Mozart“,Uraufführung
_11.November2006:„MeinBach“istdaserste
StückeinesdreiteiligenBallettabends„HommageanBach“vonXinPengWang.DasPublikum feiert die Premiere enthusiastisch. „...
mit Schrittfolgen wie Trommelwirbel und einem
vorEnergieberstendenAusdruck“(JuliaGaß,
RuhrNachrichten).„DiesegetanzteHuldigung
bietet drei Sichtweisen auf das Phänomen
BachundbeginntmitWangs45-MinutenWerk, in dem der Dortmunder Ballettchef und
sein exquisites Ensemble die in der Musik
verborgenenEmpfindungendeutlichmachen.
BereitsderTitel‚MeinBach‘weistdaraufhin,
dass es um das persönliche Verhältnis des
ChinesenzurdeutschenMusiktraditiongeht.
Wieemotionalundindividuellerdabeizu
bewegenden Bildern auf der Tanzbühne gelangt,bewiesWangschonAnfangdesJahres
mit seinem ästhetischen Bilderreigen über
Mozart."(Michael-GeorgMüller,DieWelt)
_27.Januar2007:„ManonLescaut“nachder
MusikvonGiacomoPuccini,indiesemumjubeltenBalletttanzenMonicaFotescu-Utaals
Manon, Phillip Woodman als Monsieur G. M.
undMarkRadjapowalsDesGrieux.Das
Publikum ist begeistert.
_2.Juni2007:„RaumX“,Uraufführung
„In Dortmund ist ein Wunder passiert“, sagt
Adil Laraki, Vorsitzender des Landesverbandes
der Genossenschaft deutscher Bühnenangehöriger. Seitdem spricht man in Dortmund vom
„Ballettwunder“.
Die Auslastung des Balletts beträgt 82 %
in der Spielzeit 2005/06 und 66 % in der Spielzeit 2006/07.
Im Sommer 2007 wird die Internationale
Tanzakademie in Dortmund gegründet. Dies
erfolgt auf Initiative von Heinz Fennekold,
Präsident der Auslandsgesellschaft Deutschland und langjähriger Arbeitsdirektor bei RWE
in Essen. Die Tanzakademie soll nach den
Plänen von Fennekold mit Sponsorengeldern
zu einem Trainingszentrum für die Dortmunder
Compagnie werden und Begegnungen zwischen der Dortmunder Compagnie und Gästen
fördern. Ab 2008 plant Fennekold jährlich ein
deutsch-tschechisches Tanz-Festival, gefördert
von einem Industrieunternehmen.
_ImSeptember2007holtXinPengWang
zum siebten Mal die Weltelite des Tanzes
nach Dortmund zu einer „Internationalen
Ballettgala“.AnnaPolikarpovabegeistert
alssterbenderSchwannachMusikvon
Saint Saëns. „Das Publikum ist aus dem
Häuschen.“(RainerWanzelius,Westfälische
Rundschau)
_27.Oktober2007:Premierevon„Romeound
Julia“nachMusikvonSergejProkofjew
_ImJuni2008bringtXinPengWangseinBallett
„Delirioamoroso“nachderMusikvonHändel
heraus.EsisteineCollagenachIdeenskizzen
vonChristianBaier,diewederdasPublikum
noch die Kritik begeistern kann.
11. September 2008: Der Stadtrat bewilligt
auch formal das „Ballett Dortmund“ unter
Leitung von Xin Peng Wang als eigene Sparte.
September 2008: Das Ballett tanzt in
Tschechien, Slowakei und Ungarn. Es gibt
Spannungen mit Heinz Fennekold wegen des
Trainingszentrums im Sonnenenergie-Forum
und der Organisation einer Osteuropareise.
_8.November2008:Uraufführungvon„Krieg
undFrieden“zurMusikvonSchostakowitsch,
eswerdenMotiveausTolstoisRomanmitBaiers
Roman„Panzerschlacht“verwoben.DieMusik
dazuwirdvonMotonoriKobayashizusammengestellt.DastypischeGütesiegelvonXin
PengWangverdichtetsich:dieMischungaus
hoherSchuleundmodernemAusdruckstanz.
DasDortmunder„DreamTeam“Fotescu-Uta,
RadjapowundWoodmanbegeistert.
_März2009:Zusammenarbeitmitdemjungen
amerikanischenChoreographenundTänzer
BenjaminMillepied,erkommtmitseinem
112
113
4. akt: ballett
Werk„Closer“,derganzeAbendmitdreiWerken heißt „In the mood“.
_28.März2009:„9.InternationaleBallettgala“
mit „Spitzentanz der Traumpaare“ und „MeisterwerkederTanzkunst“(DortmunderPresse).
Ab Frühjahr 2009 erhält das Ballett ein eigenes
Trainingszentrum im Sonnenenergie-Forum im
Westfalenpark. RWE übernimmt die Investition
und zugleich für sieben Jahre die Betriebskosten.
Im Mai 2009 gibt die Stadt die Verlängerung des Vertrages mit Ballettdirektor Xin
Peng Wang bis 2016 bekannt. „... mehrere
Städte (hatten) ihr Interesse an einer Zusammenarbeit mit Wang angemeldet ... Durch die
Vertragsverlängerung sichert sich Dortmund
einen renommierten Ballettdirektor, der mit
seinem Assistenten Tobias Ehinger den Tanz
in der Stadt wieder nach vorn gebracht hat.
Eine Vergrößerung des Ensembles könne sich
die Stadt jedoch nicht leisten, so Stüdemann.“
(Nadine Albach, Westdeutsche Allgemeine
Zeitung)
_20.Februar2010:„TheLastFuture“,inder
DramaturgievonChristianBaiersetztXin
PengWangdieTräumevonWoodstockauf
Hoffnung,FriedenundLiebeinTanzum,nach
Pop-MusikvomBand.
_15.Juli2010:DasBallettblicktaufeine
Rekordsaison2009/10zurückmitEinnahmenvon50.000EuroüberPlanund40.000
Besuchern.
_23.Oktober2010:Die„13.Internationale
Ballettgala“ in Dortmund ist erneut ein großer
Erfolg.
_6.November2010:„H.A.M.L.E.T.,dasBallett
vertanztMusikdesestnischenKomponisten
ArvoPärt,dergerade75Jahrealtgeworden
ist. Es spielen die Dortmunder Philharmoniker mit Motonori Kobayashi am Pult, Mark
RadjapowtanztHamlet.„EinungewöhnlichintensiverKunstgenuss.“(Michael-GeorgMüller,
Westfälische Rundschau)
Ballett Dortmund, Schwanensee, 2012
Ballett Dortmund, „Traum der roten Kammer“, 2012
_12.Dezember2010:„Mozart“,dasBallettaus
demJahr2006ineinerNeufassungmitdem
PianistenJayXu
_26.März2011:„Körper.Tanzen.Formen“in
denChoreographienvonGeorgeBalanchine,
BenjaminMillepiedundWilliamForsythemit
ViolinmusikvonBach,livegespieltvonder
Konzertmeisterin der Dortmunder Philharmoniker Shinkyung Kim.
Das Ballett Dortmund erhält eine Einladung
des Schwedischen Königshauses. Am 11.
September 2011 tritt die Dortmunder Compagnie beim Royal Palace Music Festival
in Kopenhagen auf. 50 % der Kosten werden vom Ballett selbst finanziert, auch über
Sponsoring.
_EndeOktober2011:„15.Internationale
Ballettgala“,wiederumvomPublikumfrenetisch gefeiert, Welt-Uraufführung mit StarBallett Dortmund, „Traum der roten Kammer“, 2012
Das Ballett Dortmund beim Opernball 2012
choreographWilliamForsythe,„NewSleep“,
tanzenKatjaMarkowskajaundNoahGelber.
_12.Februar2012:„Träumer.Tanzen.Lieder“,
die Premiere „ist das Ungewöhnlichste, was
bislang zu sehen war. Und ungewöhnlich gut
getanzt.“(JuliaGaß,RuhrNachrichten)
_1.Mai2012:Neufassungvon„Schwanensee“
nachderMusikvonPeterI.Tschaikowsky,es
spielen die Dortmunder Philharmoniker unter
JacvanSteen.„WerdieseProduktionsieht,
wirdverstehen,warumTschaikowskysBallett
alsEinstiegsdrogefürjedenTanzfanbetrachtet wird. Zum Glück wird diese Inszenierung in
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4. akt: ballett
WangmitderMusikvonMichaelNyman,die
InszenierungvereinteineanrührendeLiebesgeschichte mit einem faszinierenden Einblick
indieuralteKulturChinas.DerJubelkennt
keineGrenzen.„EinAbendmitstarkenBildern, wunderbaren Kulissen und atemberaubendemTanz.“(MaikeRellecke,Westfälische
Rundschau)
_16.März2013:Premiere„FeineJade“,ein
DoppelabendmiteinerUraufführungvonXin
PengWangsChoreographie„FullMoon–No
Constancy“unddereuropäischenErstauf-
Ballett Dortmund, „Feine Jade – Full Moon No
Constancy“, 2013
die kommende Spielzeit übernommen.“, meint
Online Musik Magazin. Gänzlich anders urteilt
WiebkeHüstervonderFAZ:„Gerupftwie
gehupft ... ein Zerrbild“.
In Zusammenarbeit mit DSW 21 entsteht ein
Film „Dortmund tanzt“: 96 Minuten auf der
Suche nach magischen Orten in Dortmund,
eine Hommage an die Stadt, vom Spitzentanz
bis zum Breakdance, das Ballett als „Exportschlager der Stadt“.
_10.November2012:„TraumderrotenKammer“,UraufführungdesBallettsvonXinPeng
Ballett Dortmund, „Feine Jade –
Immortal Beloved“, 2013
führungvon„ImmortalBeloved“inder
ChoreographievonEdwaardLiang.„Inbeiden
ChoreographiengehtesumdieSehnsucht
nach Beständigkeit in einer schnelllebigen
Welt.XinPengWanghatmitseinervortrefflichenCompagnie,dieauchhierwiederso
großartigtanzt,wiemanessichvorBeginn
seinerAmtszeitnieerträumthätte,diese
Beständigkeit eines hohen künstlerischen
NiveausnachDortmundgebracht.Dieses
Ensembleistdieeigentliche‚FeineJade‘,
dieKostbarkeitausChina.“(JuliaGaß,Ruhr
Nachrichten)„ZehnJahreXinPengWang
haben die Dortmunder Kultur ganz schön
verändert....EineSpitzentruppemitnur
24Tänzern,eigenwilliger,manchmalauch
verstörenderErzählstilvonXinPengWang,
dervorzugsweisedieMythenseinerHeimat
erzählt.“(Michael-GeorgMüller,Westdeutsche
AllgemeineZeitung)
Anfang März 2013 erhält Ballett-Manager
Tobias Ehinger einen Anerkennungspreis bei
der Verleihung der Tanzpreise 2013 im Rahmen
einer Ballettgala in Essen. Der Laudator Heinrich Große-Brockhoff hebt die außergewöhnlichen Verdienste von Tobias Ehinger um das
„Dortmunder Ballettwunder“ hervor. Beifall auch
für die Compagnie, die zu Anfang der Veranstaltung einen Ausschnitt aus „Traum der roten
Kammer“ tanzt.
_7.Juni2013:„BellaVita“,zweiChoreographien
vonMauroBigonzettimit„RossiniCards“,MusikvonGioachinoRossiniund„Cantata“mit
traditioneller Musik aus Süditalien. „Das Ballett
DortmundverbreitetpureLebensfreudeund
stellt in einem Mix aus Tanz, Gesang und Spiel
die ganze Bandbreite seines Könnens unter
Beweis.“(OnlineMusikMagazin)
_6.und7.Juli2013:Die„17.Internationale
Ballettgala“gibtesimJubiläumsjahr10Jahre
XinPengWang.„SogarausBostonreisten
am Samstag Gäste an, um die Weltstars des
Balletts u. a. mit Publikumsliebling Lucia
Lacarra im Dortmunder Opernhaus tanzen
Ballett Dortmund, „Geschichten aus dem Wiener
Wald“, 2014
zusehen.Knapp2.400Zuschauerfeierten
SamstagundSonntagimjeweilsausverkauftenHauseinFestdesTanzes.ImMittelpunkt
standbeider17.Ballettgaladerkunstvolle
TanzvorzirzensischerTanzakrobatik.“(Julia
Gaß,RuhrNachrichten)
_Mit „Raum X“ und „Element X“ bespielt Xin
Peng Wang die Architektur des HCC Harenberg City-Center.
_Mit dem bundesweit beachteten Ballettzentrum im Westfalenpark bekommt das Ballett
eine neue Heimat. Mit „Identities“ schafft Xin
Peng Wang eine eigene Produktion für das
Ballettzentrum.
10 Jahre Xin Peng Wang
in Dortmund
116
117
_Das Repertoire, das Xin Peng Wang für das
Ballett Dortmund in seiner Direktionszeit
aufgebaut hat, umfasst insgesamt über 50
Stücke. Xin Peng Wang hat 31 Werke für Dortmund geschaffen, darunter 13 abendfüllende
Handlungsballette.
_Für Aufsehen sorgt zu Beginn seiner Direktionszeit die Auseinandersetzung mit der
Tsunami Katastrophe in Asien in seinem Werk
„Das Lied vom Meer“.
Ballett Dortmund, Opernball 2014
Ballett Dortmund, „Rossini Cards“, 2013
4. akt: ballett
_Xin Peng Wang macht sich mit seinen Uraufführungen von neuen abendfüllenden Handlungsballetten einen Namen.
_Besonders „Krieg und Frieden“ und
„H.A.M.L.E.T.“ werden international gefeiert.
Das Dortmunder Ballett erhält Einladungen zu
internationalen Gastspielen u. a. in den Königlichen Palast in Stockholm.
_„Der Traum der roten Kammer“ ist eine Koproduktion mit The Hong Kong Ballet.
_ Xin Peng Wangs Dortmunder „Mein Bach“ ist
in Hongkong zu sehen.
_2009 und 2010 kommt es zur Koproduktion mit
Benjamin Millepied in New York.
_Im Mai 2013 inszeniert Xin Peng Wang das
Jubiläum von „Sacre du Printemps“ im Nationaltheater in Peking.
_Mit „Schoolmotions“ setzt Xin Peng Wang ein
viel beachtetes Zeichen in der Jugendarbeit.
_Mit „No Constancy” hat Xin Peng Wang wieder
neue Wege beschritten und eine völlig neue
Ästhetik gesetzt.
_Die „Internationale Ballettgala“ ist unter Xin
Peng Wang zu einem Markenzeichen für das
Ballett Dortmund geworden.
_5.und6.Oktober2013:Inder„18.InternationaleBallettgala“istdererst21-jährigeKubaner Osiel Gounod der überragende Tänzer
des dreistündigen Weltklasseabends. Mit dabeisindauchMariaYakovleva,ErsteTänzerin
desWienerStaatsballett,sowieGästevom
NationalballettPeking,vomBostonBalletund
vomNationalballettPortugal,„einspannenderVergleichderTanzstile“(JuliaGaß,Ruhr
Nachrichten).DasDortmunderBallettzeigt
sichmitAusschnittenderbevorstehenden
Ballettpremiere„DreiFarben:Tanz“ebenfalls
aufGala-Niveau.
Oktober 2013: In Hongkong wird das Dortmunder Ballettstück „Der Traum der roten Kammer“
nach der umjubelten Premiere am 25. Oktober
2013 offensichtlich durch Entfernung unliebsamer Teile über die Kulturrevolution in China
zensiert. Rückblickend war die Auseinandersetzung um diese Kürzung der Aufführung eine
weltweit werbewirksame Aktion für das Ballett
Dortmund.
_9.November2013:„DreiFarben:Tanz“,
„AndersalsindenvergangenenSpielzeiten
eröffnetBallettdirektorXinPengWangdie
Ballettsaison2013/14nichtmiteinemeigens
kreiertenHandlungsballett,sondernmit
zeitgenössischemTanz,derdreivölligunterschiedlicheHandschriftenzeigt,wasbereits
imTiteldesAbendszumAusdruckkommt.
DabeitreffenmitDouglasLeeundAlexander
Ekman,zweiabsolute‚Youngster‘,aufdenAltmeister des zeitgenössischen Tanzes, William
Forsythe,undrahmenihngewissermaßen
ein.“(OnlineMusikMagazin)
_7.Dezember2013:„Fantasia“,Neufassung
desMärchenballetts,indemXinPengWang
vomMuterzählt,denesbraucht,sichauf
denWegzusichselbstzumachen,undvom
großenAbenteuer,zusichselbstzufinden.
HappyEndundBegeisterungimOpernhaus.
_22.Februar2014:„Geschichtenausdem
WienerWald“,UraufführungdesBallettsvon
XinPengWangnachderMusikvonJohann
Strauß(Sohn)undAlbanBerg,dieMusikalische Leitung hat Motonori Kobayashi, es
spielt ein Ensemble der Dortmunder Philharmoniker.DasBallettfeierteineumjubelte
Premiere,voranmitPrimaballerinaMonica
Fotescu-UtaundDmitrySemionov.Der
WienerDramaturgChristianBaierhatdas
Horváth-Volksstückvom„kleinbürgerlichen
Plüsch...ausgeklopft“undXinPengWanghat
„seinemHandlungsballettMorbideshinzugefügt, das hinter die Wiener Walzerseligkeit
blicken lässt.“ Denn „Wang macht den Tod
zurHauptfigur,mitRiesenpräsenzgetanzt
vonMarkRadjapov....Geschlossensprang
dasPublikumnachzweiStundenjubelndauf,
feiertedasEnsembleundXinPengWang,der
derTanzwelteinneues,ganzstarkesHandlungsballettgeschenkthat.“(JuliaGaß,Ruhr
Nachrichten)
_4.April2014:„KriegundFrieden“,Neufassungdesbereits2008präsentiertenBalletts
nachdemRomanvonTolstoimitMusikvon
Schostakowitsch,gespieltvondenDortmunderPhilharmonikernunterLeitungvonPhilipp
Armbruster.GroßerJubel.
_28.und29.Juni2014:„19.Internationale
Ballettgala“, das Dortmunder Publikum ist
fasziniertvom„Wundertänzer“BrooklynMack
ausNewYorkundder„GaladerTraumpaare“
Lucia Lacarra und Marlon Dino, Bayerisches
Staatsballett,AliciaAmatriainundAlexander
Jones, Stuttgarter Ballett, sowie Iana Salenko
und Rainer Krenstetter, Staatsballett Berlin.
DieSpielzeit2014/15gedenktderZeitdes
ErstenWeltkriegsvor100Jahren.Siestartet
mit der Ballettpremiere „Der Zauberberg“,
inspiriertdurchdenberühmtenRomanvonThomas Mann. Die zweite Premiere „Drei Streifen:
Tanz“stelltdreihervorragendeChoreographien
vonJiříBubeníček,DemisVolpiundBenjamin
Millepiedvor.Wiederaufgenommenwerden
„Schwanensee“ als Einstieg in den Tanzkosmos
undalseineganzgroßeHerausforderungfür
jedeBallettcompagniesowie„DerTraumder
roten Kammer“. Die Stars der zeitgenössischen
Tanzwelt erlebt das Publikum wieder bei den
zwei Internationalen Ballettgalas.
_27.und28.September2014:„20.Internationale Ballettgala“, begeistert erneut auf internationalhohemNiveaumiteinergeschickten
Mischungvonklassischemundmodernem
Ballett, außerdem mit einem guten Schuss
Humor.GefeiertwerdenIanaSalenkound
PublikumslieblingStevenMcRae.Erstmalshat
dasNRWJuniorballettseinengroßenAuftritt.
_8.November2014:Zauberberg,Ballettvon
XinPengWangzurgrandiosenMusikdes
estnischen Komponisten Lepo Sumera, die in
deutscher Erstaufführung gespielt wird.
Tobias Ehinger und Xin Peng Wang
auf dem Opernball 2014
Das Ballett Dortmund und die
Theater- und Konzertfreunde
NamhafteZuwendungenseit1978
_1979:Stepp-Boden
_1987:„DaszweiteGesicht“
_1995:mehrereAufführungenderSpielzeit
_1998:mehrereAufführungenderSpielzeit
_2001:„Purcellissimo“
_seit2004:pauschaleZuwendungenundzusätzliche Einzelförderungen
_2006:mehrereAufführungenderSpielzeit
_2010:IX.Ballettgala2009undLateNight
ShowbeimOpernball2010
Förderpreis„DerBajazzo“
_1986:EdithEbenbergerundMassimoAcri
_2013:BarbaraMeloFreireundArsenAzatyan
_2015:NRWJuniorballett
„Zu Gast bei ...“
_29.September1991:JurekMakarowski,
Ballettdirektor
_6.November1995:RalfRossa,Ballettdirektor
_23.Februar1998:RalfRossa,Ballettdirektor
und das Ballettensemble
_8.November2004:XinPengWang,
Ballettdirektor und das Ballettensemble
118
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5.operakt
Theater Dortmund,
Opernball 2010
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Rahmen, durch Vorträge, Werkseinführungen mit
Probenbesuchen, Besichtigungen, Podiumsgespräche und durch vieles andere mehr. Uri tem is endit
labore doluptate nonse pre, venem fugias rem. Ut
hil etur miniet aut rerore ommolorem dolorionse
volupta sam exera volesci llacil endeligent volorio
nsectur alit estotata volorent militec aborum incimi,
eat.
5. akt: oper
von liebeslust
zum meuchelmord
Vor 1965
Generalintendant des Theater Dortmund ist Dr.
Hermann Schaffner. Das Musiktheater erlebt
unter Generalmusikdirektor Wilhelm Schüchter
eine Glanzzeit. Er prägt das Musikleben der
Stadt zwölf erfüllte Jahre von 1962 bis 1974 und
ist acht Jahre die allein herrschende Persönlichkeit im Dortmunder Musiktheater.
Ab 1965
_3.März1966:OberbürgermeisterDietrich
Keuning eröffnet das neue Große OpernhausmiteinemFestakt.Gespieltwird„Der
Rosenkavalier“inderInszenierungvon
Werner Kelch mit Wilhelm Schüchter am
Pult.Schüchtergelingtes,fürdiesenAnlass
internationale Sängerprominenz zu gewinnen:
ElisabethGrümmeralsFeldmarschallin,Kurt
BöhmealsBaronOchs,TeresaŽylis-Gara
alsOctavian,BennoKuschealsFaninalund
LiselotteHammesalsSophie.DieAufführung
inderInszenierungvonWernerKelchwird
zum Glanzpunkt der Dortmunder Orchesterund Bühnengeschichte. „Schüchter ließ die
Strauss’sche Musik enthusiastisch, in hinreißenderSüßeleuchten.“(SonjaMüller-Eisold,
WestfälischeRundschau).Fortanwerden
die Dortmunder Inszenierungen auch überregional beachtet. In den Rezensionen der
Opernpremieren wird immer wieder auf die
homogenen Leistungen der Philharmoniker
hingewiesen. Das Schauspiel glänzt mit dem
„LebendesGalilei“vonBertoltBrechtinder
InszenierungvonWalterCzaschke.
Rudolf Schock zum neuen Opernhaus: „Möge
es als Pflegestätte der Kunst seinen Besuchern
eine Quelle der Freude und Erbauung sein und
weithin Rang, Namen und Bedeutung gewinnen.“
Eugéne Ionesco: „Ich bin überzeugt, dass
Sie ein wahrhaft kühnes, ein wahrhaft freies
Theater machen werden.“
Max Schmeling: „Ich wünsche dem neuen
Musentempel die gleiche Anziehungskraft wie
sie die Westfalenhalle ausübt. Kunst und Sport,
Brüder im verschiedenartigen Gewand, doch
mit vielen gleichen Zielen, haben jetzt in Dortmund zwei Stätten von weltweiter Bedeutung
für die Kultur unserer Zeit.“
„In kühnem Schwung wölbt sich die Kuppel….“ (Arthur Mämpel, 600 Jahre Theater in
Dortmund). Im Jahr 1958 ist mit dem Bau begonnen worden. Mit Baukosten von 37.375.000 DM
bietet das neue Theater 1.170 Besuchern Platz.
Wilhelm Schüchter, Büste aus Bronze, erstellt im Jahr
1998 von Lieselotte Vogt nach persönlichen
Erinnerungen, Fotos und der Totenmaske,
im Privatbesitz von Ulrich Andreas Vogt
1966 bis 1974:
Wilhelm Schüchter,
Generalintendant und GMD
1966kommteszumBruchzwischenWilhelm
SchüchterundHermannSchaffner.Wilhelm
Schüchter ist fortan Generalintendant des neuenMusiktheaters,AlleinherrscherüberMusiker
undSänger.ErwidmetsichderPflegederMusikvonRichardWagnerundRichardStrauss.
FürdieAufführungenderWerkevonWagner
undStraussverpflichtetSchüchterrenommierte
Sänger wie Eberhard Katz oder Joy McIntyre.
InderNeueinstudierung„DieHochzeitdesFigaro“ übernimmt Elisabeth Lachmann die Rolle
der Susanne, der Bariton Dieter Behlendorf
singtdenFigaro.Mozarts„DieZauberflöte“,
vonSchüchtereinstudiert,schlägtalleRekorde,
sie bleibt über Schüchters Tod hinaus zwölf
Jahre(!)imRepertoire.
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5. akt: oper
InderSpielzeit1966/67stehtder„Der
fliegendeHolländer“vonRichardWagnerauf
demProgramm.Am5.März1967gibtesdie
UraufführungderAuftragskomposition„Eli“von
Walter Steffens nach einem Text der Dichterin
NellySachs,nachderenNamenundzuderen
EhrendieStadtDortmunddenNelly-SachsPreis für Literatur geschaffen hat.
_23.September1967:„Lohengrin“vonRichard
WagnerinderInszenierungvonHansHotter
mitKarlRidderbuschalsKönigHeinrich,
EberhardKatzalsLohengrinundMariavan
Dongen als Elsa.
VonnunanstehenhäufigerprominenteGäste
aufderBühne:AnnelieseRothenberger,Kurt
Böhme,FeliciaWeathersundAnjaSilja.Der
Tenor Eberhard Katz begeistert in der Spielzeit
1969/70mitseinenAuftrittenin„Aida“,„Der
Freischütz“und„TristanundIsolde“.
DieZuschauerzahlenverdoppeltensich
auf213.000.IndieserZeitstehenGala-Abende
auf dem Programm sowie Mozart-Wochen im
März1970undimApril1971.
DieSpielzeit1970/71bringtLeoš
Janáčeks„Jenufa“,„Carmen“vonBizet,
„Rigoletto“vonVerdi,„HerzogBlaubarts
Burg“vonBartók,„ZarundZimmermann“von
Lortzingund„LucreziaBorgia“vonDonizetti.
InderSpielzeit1971/72stehen„Wozzeck“
vonAlbanBerg,„LaTraviata“vonVerdiund
„Tannhäuser“vonWagnermitEberhardKatz,
Erika Uphagen, Joy McIntyre und Günter Wewel
imMittelpunkt.EsgibtBeifallsstürmefür„Cavalleriarusticana“vonPietroMascagni,„Bajazzo“
vonRuggeroLeoncavallound„Cosìfantutte“
vonMozart.
Die Platzauslastung liegt in dieser Spielzeit bei 96 %. Trotzdem folgen Sparmaßnahmen mit Etat-Kürzungen. Im Frühsommer 1972
empfiehlt Kulturdezernent Dr. Alfons Spielhoff
die Schließung des Musiktheaters. Das Philharmonische Orchester soll auf ein musikalisches
Mehrzweck-Ensemble reduziert werden. Es
gibt Proteste. Wilhelm Schüchter setzt sich an
die Spitze einer großen Protestbewegung, die
breite Teile der Bevölkerung unterstützt.
_27.Januar1973:GiancarlodelMonaco
inszeniert Giacomo Puccinis „Madame
Butterfly“miteineranti-amerikanischen
Grundhaltung.BeiderPremierewirdAndrej
Kucharsky als Pinkerton ausgebuht. Einer
der größten Theaterskandale in Dortmund,
weil Giancarlo del Monaco die Oper in den
Vietnamkriegverlegt.ZurHochzeitvon
PinkertonundCio-Cio-San,genannt„Butterfly“,gesungenvonMariaCleva,„saufen“die
US-GästeWhisky.Im2.AkthantierenKinder
mit einem Maschinengewehr.
_3.Februar1974:DiePremierevonWagners
„Die Walküre“ wird als ein Befreiungsschlag
bewertet.DiePressesprichtvoneinem
„Glückstreffer in der Krise“.
„Der Ring des Nibelungen“ mit Eberhard Katz
und Elisabeth Lachmann ist „ein Kraft-Transfer in
der Krise“, so die Presse. Ein Kahlschlag im Theater kann abgewendet werden. In den Krisenjahren von 1972 bis 1974 halten die Zuschauer
dem Musiktheater und den Philharmonikern die
Treue, der Zulauf wird sogar noch stärker.
Schüchter stirbt überraschend am 27. Mai
1974 nach einer Knieoperation. „Wir verloren
unseren Künstlervater.“ (Sonja Müller-Eisold,
Westfälische Rundschau)
1974 bis 1983:
Paul Hager,
Generalintendant
ZurSpielzeit1974/75kommtPaulHager,
ein eigenwilliger Regisseur, nach Dortmund.
DirigentMarekJanowskitritt1975seinAmtals
würdigerNachfolgervonWilhelmSchüchter
an.HagerhatnochmitSchüchtereinenWagner-Ringgeplant,dermitHansWallatamPult
inderSpielzeit1974/75realisiertwird.„Eine
profilierteWagner-Interpretation“,urteiltdie
Presse.
_21.September1974:„Turandot“vonGiacomo
PucciniinderInszenierungvonWolfgang
Weber,dieMusikalischeLeitunghatOliviero
deFabritiis.ElisabethLachmannsingtdieLiu,
AndreasBeckerdenTimur.
_29.September1975:„DieFrauohneSchatten“
vonRichardStraussinderInszenierungvon
PaulHager,esdirigiertMarekJanowski,Joy
McIntyresingtdieFärberin.
_18.September1976:„Elektra“vonRichard
Strauss, Dirigent Janowski wird gefeiert.
_16.November1976:„Götterdämmerung“von
RichardWagner,zusammenmitPaulHager
alsGeneralintendantundRegisseurverwirklichtMarekJanowskidasSchüchter-Projekt
„DerRingdesNibelungen“undbegeistert
mitdemvorweggenommenenFinale.Den
1976komplettierten„Ring“dirigiertJanowski
zweimalinFolge.DieRing-Zyklenersetzen
SchüchtersGala-Abende.
_27.März1977:AlbanBergs„Lulu“wirdaufgeführt.
_17.September1977:„DieMeistersingervon
Nürnberg“vonRichardWagner,inszeniertvon
PaulHager,werdenzueinerSternstundedes
Dortmunder Musiktheaters. Die Musikalische
LeitunghatMarekJanowski,PeterMeven
singtdenHansSachs.
_LetzteSeptemberwoche1978:InDortmunds
PartnerstadtLeedsleitetMarekJanowskiAufführungen des Dortmunder Opernensembles.
Gegebenwerden„Fidelio“,„Falstaff“,„Lulu“
und „Elektra“.
_8.April1979(Palmsonntag):Premierevon
Wagners„Parsifal“,inszeniertvonPaulHager.
AlsüberragenderWagner-Dirigentfindet
JanowskinationaleAnerkennung.Die„Opernwelt“ schreibt zu Parsifal: „Die Spannkraft und
unpathetischeSchönheitdieserinsichvollkommenenWagner-AusdeutunglässtfünfStunden
zusammenschmelzen zu einem konzentrierten
Erlebnis“. Die Theater- und Konzertfreunde unterstützendieAufführungenvon„Parsifal“und
„Fidelio“miteinemnamhaftenBetrag.
Es beginnt eine Zeit grandioser Arbeiten des
Teams Hager/Janowski. Ihr letzter gemeinsamer Auftritt ist der Doppelabend mit Puccinis
„Gianni Schicchi“ und Ravels „Die spanische
Stunde.“ Danach steigt Marek Janowski aus
und Hans Wallat folgt ihm als Generalmusikdirektor aus Mannheim.
Das neue Duo Hager/Wallat inszeniert
zum 75-jährigen Bestehen des Theater Dortmund „Der Rosenkavalier“, anschließend „La
Bohème“ und „Die Fledermaus“ mit Waltraud
Meier als Orlofsky. Die Theater- und Konzertfreunde finanzieren die Festschrift.
_18.Oktober1980:UlrichAndreasVogt,Vorsitzender der Theater- und Konzertfreunde,
initiiertdenerstenOpernballmitSylviaGeszty
alsStargast.Als„Bühnenball“findeterim
Festsaal„KroneamMarkt“statt.Veranstalter
istderVerein.DieTombolahatalsHaupt-
preis eine Opernreise für zwei Personen nach
London oder Paris.
InderSpielzeit1981/82gibtes„Boris
Godunow“vonModestMussorgskiinder
InszenierungvonPaulHagermitKlausWeise
als Gast am Pult. Die Titelpartie singt Karl
Ridderbusch.DerVereinfördertdieseAufführung.FernerstehtVerdis„Rigoletto“mit
Franz-JosefKapellmanninderTitelpartieauf
dem Programm.
EineaufwändigeAuslandstourneeführt
das Musiktheater in die Partnerstadt Leeds.
_30.April1982:ZweiterOpernballderTheater-undKonzertfreundeimFestsaal„Krone
amMarkt“mitStargastPeterMinichvonder
VolksoperWien.DenerstenTeildesAbends
gestalten Mitglieder des Dortmunder Ensembles, im zweiten Teil gibt es eine Minich-Gala
von45MinutenundimdrittenTeileineMitternachtsshow,moderiertvonDieterGeske.
_3.Oktober1982:„DonCarlos“vonGiuseppe
VerdiinderInszenierungvonPaulHager,es
dirigiert Elio Boncampagni, Waltraud Meier
singtdieEboli,Franz-JosefKapellmannden
Posa.
BeiderEinstudierungvonWagners„Lohengrin“–gefördertvondenTheater-undKonzertfreunden–kommtes1983zuMissklängen
wegen der Umbesetzung der Tenorpartie, in
derPremieregibtesBuhrufefürPaulHager.
124
125
5. akt: oper
Bei den Proben zu Tschaikowskys „Pique
Dame“mitMarthaMödlalsGräfinbrichtHager
zusammen,erstirbtimApril1983.DiePremiere
istam7.Mai1983.DieterGeskeübernimmtdie
Leitung des Musiktheaters kommissarisch.
_29.Oktober1983:ZumdrittenOpernballder
Theater- und Konzertfreunde – dieses Mal im
„Goldsaal“ der Westfalenhallen – kommt René
Kollo als Stargast.
IndenJahren1983bis1985förderndie
Theater- und Konzertfreunde „Die schweigsame
Frau“vonRichardStraussmitKarlRidderbusch
alsGast,Mozarts„DieZauberflöte“,Wagners
„Tannhäuser“mitMattiKastu,FranzLehárs
Operette „Zigeunerliebe“ und die sozialkritische
neuzeitlicheOper„DerroteStrich“desFinnen
AulisSallinen.
_2.März1985:BarbaraDanielsistderStargast
desviertenOpernballs,veranstaltetvonden
Theater- und Konzertfreunden im „Goldsaal“
der Westfalenhallen. Gegen Mitternacht gibt
es eine Bühnenshow mit Doris Bierett und
ChristophRüger.
1985 bis 1995:
Horst Fechner,
Generalintendant
NachderInterimszeitmitDieterGeskekommt
1985HorstFechnerausKielnachDortmund
und bleibt zehn Jahre. Sein Vertrag in
Dortmund erlaubt ihm allerdings keine eigenen
Inszenierungen. Es ist eine glückliche Zeit des
Neuaufbaus.Die„ÄraFechner“beginntmit
einem Generalintendanten an der Spitze des
Mehrsparten-Theaters,derzugleicheinhervorragendplanenderManagerist.Fechnergeht
derRufvoraus,marodeTheaterwiederinGang
bringenzukönnen.DashatFechnerbereitsin
CoburgundKielbewiesen.Fechner,einMann
desAusgleichs,hatmitdemDortmunderTheaterindenJahren1992bis1994dasambesten
ausgelastete Theater Deutschlands.
HorstFechnerholtHeinzLukas-Kindermann als Regisseur und Oberspielleiter nach
Dortmund. Es entwickelt sich eine fruchtbare
Zusammenarbeitmitihm.KlausWeiseleitetvon
1985bis1990alsGMDdasOrchester.Ererweist
sich als „unruhiger Geist“ und hat zuletzt auch
das Orchester nicht mehr auf seiner Seite. Weise
verlässtDortmundvorzeitig.MosheAtzmon,ein
brillanter Konzert-Dirigent, aber gänzlich unerfahrenimOpern-Fach,kommt1991.Atzmon
scheitertimJuni1994beiderEinstudierungvon
Strauss’„DerRosenkavalier“.VierTagevorder
Premiere legt er das Dirigat nieder und bittet um
vorzeitigeEntlassungausdemVertrag.AusDüsseldorfspringtHansWallateinundprobtmitdem
OrchesterineinemTag-undNacht-Parforceritt.Er
erntet einen glänzenden Erfolg mit „Der Rosenka-
valier“.InderB-PremieresingtElisabethLachmanndieFeldmarschallinundwirdimAnschluss
nach26JahrenimEnsemblezurKammersängerin ernannt.
FechnerbildetSchwerpunktemitdem
Mozart-Zyklus,mitdenMusikdramenvon
WagnerunddenOpernvonRichardStrauss,
mitdengroßenitalienischenOpernvonVerdi,
Puccini, Bellini und Rossini sowie mit Werken
des20.Jahrhunderts.
HorstFechnerstartetseineersteSpielzeit1985/86mit„DerfliegendeHolländer“von
Richard Wagner. Es folgen Verdis „Othello“ und
„Arabella“vonRichardStrauss,inszeniertvon
HeinzLukas-Kindermann.Mit„Theseusund
Ariadne“wirdeineromantischeOperdesweniger bekannten Komponisten Matthäus Stegmayer aufgeführt. In den folgenden Spielzeiten
feiertmanvorallem„Tosca“,„DieMeistersinger
vonNürnberg“und„DerTroubadour“.Mit„KönigHirsch“vonHansWernerHenzestehtauch
eineneuzeitlicheOperaufdemProgramm.Alle
dieseAufführungenunterstützendieTheater-
und Konzertfreunde großzügig und tragen
damitzueinerhochwertigenAusstattungder
Aufführungenbei.
InseinerAmtszeitbis1995bringtFechner
13zeitgenössischeOpernalsUr-oderErstaufführungaufdieBühne,so1988/89„Brot
undSpiele“– gefördertvondenTheater-und
Cynthia Makris
Konzertfreunden–nacheinemTextvonMax
vonderGrün.GuidoHuonderinszeniertdie
Geschichte eines Bergmannes, der nicht mehr
mitmacht,alsseineZechezumFilmstudiound
touristischenAnziehungspunktwerdensoll.
Komponist Günther Wiesemann schreibt dazu
„eine wenig theatertaugliche, schroffe, unsinnlicheMusik“,dievonderKritikdarüberhinaus
als„Hardcore-Avantgarde“bezeichnetwird.In
derklassischenModernesetztFechner„König
Roger“vonKarolSzymanowski,„Wozzeck“von
AlbanBerg,„DieLiebezudendreiOrangen“von
SergeiProkofjew,„AufstiegundFallderStadt
Mahagonny“vonBrecht/WeillaufdenSpielplan.
FechnerentdecktundfördertjungeTalente,
überfordert sie aber nicht. Er weckt das Interesse an der Oper bei Kindern mit eigens für
dieses Publikum geschaffenen Inszenierungen:
„DerSchauspieldirektor“vonMozart,„Belmonte
und Konstanze“ nach der „Entführung aus dem
Serail“, „Die unwiderstehliche Tauschbarkeit
derLiebe“nach„Cosìfantutte“und„Diekleine
Braut“nachSmetanas„DieverkaufteBraut“.
Auch„erkundet“FechnerneueSpielstätteninder
Stadt, so z. B. das Museum für Kunst und Kulturgeschichte,dieAusstellungshallederDASAund
dieWaschkaueinEving.
_20.September1985:„DerfliegendeHolländer“vonRichardWagner,Premiereinder
InszenierungvonHeinzLukas-Kindermann,
es singen Luana DeVol die Senta und Oskar
Hillebrandt,der1988inDortmundzum
Kammersängerernanntwird,denHolländer.
Die Presse lobt: „Es kam zu einer nahtlosen
ÜbereinkunftvonMusikundszenischerGestaltung.“(RuhrNachrichten)
_29.September1985:„IPuritani–DiePuritaner“vonVincenzoBellini,mitdieserkonzertant aufgeführten Oper hat Dirigent Klaus
Ileana Cotrubaș und Klaus Weise, Opernball 1987
WeisedurchschlagendenErfolg.Salvatore
FisichellabegeistertalsstrahlenderTenor.
_5.Oktober1985:Zumdrittengroßen„Paukenschlag“ wird das Ballett „Lucidor“ nach
derMusikvonAlexanderGlasunowunterder
Leitung des neu engagierten Kapellmeisters
AntonMarik.MitdieserAufführunginder
ChoreografiedesebenfallsneuenBallettchefs
YouriVamosbeginnteineneueDortmunder
Ballett-Ära.
_2.März1986:„Salome“vonRichardStrauss
wirdzuden„insgesamtmusikalischniveauvollenAufführungeninDortmund“gezählt.
Daher „ist diesem Stück eine lange Laufzeit
...zuwünschen“(FrankfurterAllgemeine
Zeitung). Die Inszenierung des späteren
Intendanten John Dew ist wegen einiger „anstößiger Szenen“ allerdings sehr umstritten.
„OpernskandalinDortmund–EinerAuffüh-
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127
5. akt: oper
_3.September1988:DergroßeErfolgdes
vorigenOpernballsführtzueinerraschen
Wiederauflage.DensechstenOpernball
gestalten die Ensemblemitglieder der Oper.
FürdenerkranktenStargastBerndWeiklkann
kurzfristig Simon Estes gewonnen werden.
Das ganze Opernhaus ist hingerissen und
spendetStandingOvations.
InderSpielzeit1989/90bringtFechnersein
Lieblingsprojekt„DerRingdesNibelungen“
aufdieDortmunderBrettermitHeinzLukas-
Franz-Josef Kapellmann, 1987
rungwieDews‚Salome‘-Inszenierungam
TheaterinDortmundmöchtemanjedenfalls
sobaldnichtmehrbegegnen“.(DieWelt)Die
MusikalischeLeitunghatKlausWeise,Cynthia
MakrissingtdieSalome,OskarHillebrandt
den Jochanaan.
_7.Februar1987:HorstFechnerschätztdas
Engagement der Theater- und Konzertfreunde
und bietet erstmals das Opernhaus als Veranstaltungsort für den fünften Opernball an.
IleanaCotrubașistderStargastundbestreitet
das Bühnenprogramm. Getanzt wird anschließendimganzenHausnachbeschwingter
Musik mehrerer Tanzkapellen.
Agnes Baltsa,
Opernball 1990
Kindermann als Regisseur und Klaus Weise am
Pult,indenSängerrollenJaneHenschel,Oskar
HillebrandtundFranz-JosefKapellmann.„Der
Ring“wirdallerdingserst1994vollendet,dann
mitAntonMarikalsDirigentder„Götterdämmerung“.„DerRing“erhältvielAnerkennungweit
über Dortmund hinaus und gilt für lange Zeit als
Referenz für die Dortmunder Oper.
_16.September1989:EröffnungderSpielzeit
mitderNeuinszenierungderrussischen
Monumentaloper„FürstIgor“vonAlexander
PorfirjewitschBorodin,geleitetvonAnton
Marik.
Esfolgen„Wozzeck“vonAlbanBergund„Ein
Maskenball“vonGiuseppeVerdiunterder
StabführungvonKlausWeise.„Dielustige
Witwe“vonFranzLehárinderNeuinszenierung
vonHeinzPanzerwirdderRennerderSaison.
_5.Januar1990:DieTheater-undKonzertfreundebegehenihr25-jährigesBestehen
miteinemFestaktimOpernhaus.DieSopranistinMaritaNapiersingtdieWesendonck-
LiedervonRichardWagner.DieDortmunder
PhilharmonikerspielenunterLeitungvon
AntonMarik.FestrednersindProf.August
Everding,PräsidentdesDeutschenBühnenvereins,undDr.ClausHelmutDrese,Direktor
der Staatsoper Wien.
_6.Januar1990:DieJubiläumsfeierlichkeiten
setzt der Verein mit der ersten großen Operngalafort.AmPultderDortmunderPhilharmoniker stehen die Dirigenten Sir John Pritchard,
StefanSolteszundHansWallat.Aufder
BühnesingenLuciaPopp,Sopran,EvaLind,
Sopran, Kathleen Kuhlmann, Mezzosopran,
AlanTitus,Bariton,FranciscoAraiza,Tenor,
Sharon Sweet, Sopran, Simon Estes, Bass-Bariton,RenéKollo,Tenor,undHansSotin,Bass.
Das Publikum ist begeistert. Mit dieser Gala
haben die Theater- und Konzertfreunde ein
neuesFormatgeboren.
_12.Mai1990:„DasRheingold“vonRichard
Wagner,dirigiertvonKlausWeise,istder
Auftaktderüberregionalvielbeachteten
Tetralogie„DerRingdesNibelungen“inder
InszenierungvonHeinzLukas-Kindermann.
_25.August1990:ZumsiebentenOpernball
ladendieTheater-undKonzertfreundeAgnes
Baltsa als Stargast ein. Um Mitternacht gibt es
das Beste aus „Liebesperlen“.
_23.September1990:„DieWalküre“von
RichardWagner,inderInszenierungvon
HeinzLukas-Kindermann,amPultThomas
Fulton,mitJaneHenschelalsFrickaund
OskarHillebrandtalsWotan.
_23.Dezember1990und1.Januar1991:
Die Theater- und Konzertfreunde präsentieren
das „Verdi Requiem“ mit einer hochkarätigen
Besetzung. Es singen Sharon Sweet,
Sopran,MarjanaLipovsek,Alt,Michael
Sylvester,Tenor,MattiSalminen,Bass,der
ChordesTheaterDortmundunddie
FrankfurterSingakademie.BrunoBartoletti
dirigiert die Dortmunder Philharmoniker.
_26.Januar1991:„HoffmannsErzählungen“
vonJaquesOffenbach,esdirigiertLaurent
Wagner.
_5.Mai1991„DieLiebezudendreiOrangen“
vonSergejProkofjew,dieMusikalischeLeitung hat Laurent Wagner.
Szene aus „Liebesperlen“
Ergänzt wird das Programm der Spielzeit
1990/91,dieohneeinenGMDauskommen
muss,mit„EinMaskenball“vonGiuseppe
Verdi,dirigiertvonSiegfriedKöhlerundmit
„DieFledermaus“vonJohannStraussals
Ballett-AbendmitBallett-Choreografienvon
VamosundHerzog,esdirigiertHeinzPanzer.
Am21.September1991vergibtUlrich
AndreasVogtalsVorsitzenderderTheater-
und Konzertfreunde zum achten Mal den
„Ferdinand-Marx-Preis“(ab1993„Der
Bajazzo“),dotiertmit5.000DM,andenTenor
AlexanderFedin.DasPreisgeldistfürseine
weitereAusbildunggedacht.AlexanderFedin
hatvonHorstFechnerzunächsteinenGastvertrag über zehn Vorstellungen „Lucia di Lammermoor“erhalten.ZuvorsingtdergelernteElektroingenieur acht Jahre als lyrischer Tenor am
128
129
5. akt: oper
Bolschoi-TheaterinMoskau.Hochschullehrer
BorisBlochhörtihn1989inMoskauundspielt
FedinsTonaufnahmensowohlFechneralsauch
Wallatvor.DaraufhinverpflichtetihnFechner
inDortmundmiteinemGastvertrag,späterals
festes Mitglied im Ensemble.
_6.Oktober1991:„Siegfried“vonRichard
Wagner, Premiere des dritten Teils der
Ring-Tetralogie,inderRegievonHeinz
Lukas-Kindermann, ein großer Erfolg, ungeteiltes Lob in den Rezensionen sowohl für
dieMusikalischeLeitungvonMosheAtzmon
als auch für die Regie.
_3.November1991:InderzweitenOperngala
der Theater- und Konzertfreunde, singen Katia
Ricciarelli,Sopran,AgnesBaltsa,Mezzosopran,BenHeppner,Tenor,GregoryKunde,
Tenor,undJosévanDam,Bariton.DieDortmunder Philharmoniker spielen unter Leitung
vonMarcSoustrot.
_7.Dezember1991:„DonGiovanni“,zurPremiere gibt es erste skeptische Stimmen über
AtzmonsDirigierkunst.
_2.Februar1992:„LaTraviata“,beidenProben
fühlensicheinigeSängersolistenvonAtzmon
nicht ausreichend geführt.
Simon Estes, Opernball 1992
_12.Juni1992:EuropäischeErstaufführung
„DieletzteReisedesEdgarAllanPoe“von
DominickArgento.
_5.September1992:BeimachtenOpernball
der Theater- und Konzertfreunde stehen die
Ensemblemitglieder der Oper auf der Bühne,
nach Mitternacht wieder mit dem Publikumsliebling Simon Estes.
MosheAtzmongelingtesnicht,dieEinstudierung des letzten Teils der Ring-Tetralogie
„Götterdämmerung“ fristgerecht fertig zu stellen.DiePremiere,geplantfürden11.Oktober
1992,wirdaufeinunbestimmtesDatumvertagt.
Die engagierten Gastsolisten werden abgefundenundaufspätervertröstet.
Das Theater hat nach den Jahren
intensiver Nutzung einen spürbaren Erneuerungsbedarf im gesamten Haus, für den der
genehmigte Etat nicht mehr reicht. Hier springen die Theater- und Konzertfreunde ein und
finanzieren in den Jahren von 1986 bis 1992
u. a. Scheinwerfer und die Bestuhlung des
Studios im Schauspiel, die Bestuhlung für das
Orchester, die Anlage zur Anzeige von Übertiteln, Scheinwerfer für die Oper, Nebel- und
Windmaschinen.
_24.Oktober1992:„LaCageauxFolles“von
JerryHermanwirdeingroßerErfolg.Die
Musikalische Leitung hat Klaus Wilhelm, Janez
SamecinszeniertundHannesBrockbegeistertalsAlbin-Zaza.DieProduktionwirdvon
den Theater- und Konzertfreunden maßgeblich unterstützt.
_31.Januar1993:Uraufführung„DieJudenbuche“vonWalterSteffensundPeterSchütze,in
derRegievonPetHalmen,mitThomasHarper
in der Titelpartie.
_21.März1993:„Cosìfantutte“vonWolfgang
AmadeusMozartinderInszenierungvon
HeinzLukas-Kindermann,MosheAtzmon
hat die Musikalische Leitung dieser Premiere.EsgibtwiederAbstimmungsprobleme
zwischen Orchester und Sängern. In letzter
MinutemüssenzweiHauptpartienumbesetzt
werden.
_29.Mai1993:„MadameButterfly“vonGiacomo Puccini unter der Musikalischen Leitung
vonMosheAtzmon.DieKritikreichtvon
„achtetmehraufPathosdennauffiligranGezeichnetes“bis„DasvonMosheAtzmongeleiteteOrchester,dassichbei‚Cosìfantutte‘
in beklagenswerter Verfassung gezeigt hatte,
erschien wie ausgewechselt, hatte sogar bei
Kantilenen,etwaimVorspielzumdrittenAkt,
großeMomente.“(Opernwelt)
_26.September1993:Uraufführung„DerRattenfänger“,TextvonMichaelEnde,Musikvon
WilfriedHiller,mitGioraFeidmaninderRolle
des magischen Zauberers mit der gläsernen
Klarinette, Martha Mödl in der Männerrolle des
korruptenAbtes.DirigentistLaurentWagner.
_24.Oktober1993:DiedritteOperngalader
Theater- und Konzertfreunde steht unter dem
Motto„DieNachtdergroßenPrimadonnen“.
Es ist eine Meisterleistung des Vorsitzenden
desVereinsUlrichAndreasVogt,dieses
AufgebotanSängerinnenaufdieDortmunder
Bühnezubekommen:MontserratCaballé,
Sopran,EditaGruberova,Sopran,Marilyn
Horne,Alt,VesselinaKasarova,Mezzosopran, Barbara Kilduff, Sopran, Leona Mitchell,
Sopran, Jeanne Piland, Mezzosopran und
AshleyPutnam,Sopran.AmPultderDortmunder Philharmoniker wechseln sich Giuliano
Carella,HansWallatundPhilippeAuguinab.
EinumjubelterGala-Abend.
_5.Februar1994:„DiePiratenvonPenzance“,
die Premiere des Broadway-Operettenklassi-
Szene aus „Siegfried“
kersvonGilbertundSullivaninderInszenierungundChoreographievonJanezSamec
sollandengroßenErfolgvon„LaCageaux
Folles“anknüpfen,findetabernurmäßigen
AnklangbeimPublikum.DieMusikalische
Leitung hat Klaus Wilhelm. In den TitelrollensingenundspielenHannesBrockals
Major-GeneralStanleyundPeterZeugalsPiraten-König, Ralf Rossa wirkt als Sergeant mit.
_11.Juni1994:„DerRosenkavalier“von
RichardStrauss,inszeniertvonHeinz
Lukas-KindermannmitSonjaBorowski-Tudor
alsOctavianundRachelGettleralsMarschallin.HansWallatübernimmtspontandas
Dirigat,nachdemMosheAtzmonvierTage
vorderPremiereaufgibt.DieTheater-und
Konzertfreunde unterstützen diese Produktion
sowiezuvorauch„DiePiraten“.
_18.September1994:Mit„Götterdämmerung“
schließtWagners„DerRingdesNibelungen“.
AntonMarikführtdasSängerensembleund
die Philharmoniker zu einem begeisternden
AbschlussderTetralogieinderInszenierung
vonHeinzLukas-Kindermann.
_12.bis23.April1995:DerabsoluteHöhepunkt
derSpielzeit1994/95istdieerstezyklische
AufführungvonWagners„DerRingdes
Nibelungen“.Diesegroßartigekünstlerische
wie technische Leistung krönt das Wirken
vonHorstFechner,derzusammenmitHeinz
130
131
5. akt: oper
ukas-KindermannundAntonMarikmit
L
diesemDortmunder„Ring“einevielbeachtete
Referenz geschaffen hat.
ZurSpielzeit1994/95vergebendie
Theater- und Konzertfreunde ein StipendiumandiejungeMezzosopranistinSusanne
Schimmack für ihre weitere Stimmausbildung.
Ulrich Andreas Vogt bewirbt sich um die
Nachfolge von Horst Fechner als Generalintendant des Theater Dortmund. Er wird von einem
Teil der Dortmunder Kulturpolitiker unterstützt.
Bereits Ende 1993 gibt es im Vorfeld zur
Entscheidung über die Intendanz öffentlich
ausgetragene Erörterungen über seine Qualifikation, die in einem Artikel mit der Überschrift
mündet „War schon mal Statist – Gesucht:
Intendant. Ein Fensterputzer hat Chancen“.
(Die Zeit) Ulrich Andreas Vogt unterliegt seinem
Gegenkandidaten John Dew bei der Wahl zum
Generalintendanten im Kulturausschuss nur
knapp und zieht sich daraufhin aus dem Kulturgeschehen der Stadt zurück.
Anton Marik wird 1994 zum Generalmusikdirektor berufen.
1995 verlässt Heinz Lukas-Kindermann
das Dortmunder Musiktheater und geht als
Intendant nach Trier. Seine letzte Inszenierung
gibt es im Harenberg City-Center: die über
mehrere Etagen hinweg spielende deutsche
Erstaufführung „An der schönen blauen
Donau“ von Franz Hummel, ein aufrüttelndes Stück über das tragische Schicksal der
Regensburger Lehrerin und Idealistin Elly
Maldaque.
1995 bis 2001:
John Dew,
Generalintendant
JohnDewwird1995NachfolgervonHorst
FechnerunderhälteinenVertragalsGeneralintendant.DerÜbergangvonFechnerzuDew
bedeutet für das Dortmunder Musiktheater
einen„hartenSchnitt“.DewsAnkündigungzu
seinemAntritt:„IchwillkeineSkandale,ichwill
OperninsHeutebringen.“
Spielzeit 1995/96
_27.September1995:ZumAuftaktbringtJohn
Dew„DieJüdin“vonJacquesFromental
HalévyaufdieBühne.DieMusikalische
LeitunghatAntonMarik.IndenHauptrollen
singenJayneCasselmandieRachelundKs.
Wolfgang Millgramm den Eléazar.
_27.Januar1996:DievierteGaladerTheater- und Konzertfreunde ist ein „Opernfest“
mitSusanneSchimmack,Sopran,undSonja
Borowski-Tudor, Mezzosopran. Sie singen
beliebteOpernarienundwerdenvonden
Dortmunder Philharmonikern begleitet, es
dirigiertAntonMarik.
_24.Februar1996:JohnDewschockiertdas
Publikum mit der deutschen Erstaufführung
derOper„HarveyMilk“vonStewartWallace,
eingrell-bunter,aberoptischwirksamerAppell
fürdieRechtevonMinderheiten,diePresse
sprichtvonPeinlichkeiten,Hollywood-Kitsch
und Trauerapotheose.
_9.Mai1996:„LeRoiArthus“vonErnest
ChaussonwirdalsdeutscheErstaufführung
vonJohnDewwiederentdeckt,eineKoproduktion mit dem Theater Montpellier. Es
singenJayneCasselman,ThomasHarper,
Ks. Wolfgang Millgramm und Susanne
Schimmack.DasStückmachtvonDortmund
aus den Weg über die europäischen Bühnen.
Die Theater- und Konzertfreunde unterstützen
dieseAufführunggroßzügig.
Spielzeit 1996/97
_14.September1996:DerneunteOpernball
der Theater- und Konzertfreunde wird aufgrunddesRückzugsvonUlrichAndreasVogt
unddesIntendantenwechselserstnachvier
JahrenPausevondemneuenVorsitzenden
WernerAckermannorganisiert.Stargastist
Mara Zampieri.
_22.September1996:„Parsifal“isteine
Koproduktion mit der Opéra de Montpellier,
inszeniertvonHeinzBalthesunterder
MusikalischenLeitungvonAntonMarikmit
Ks. Wolfgang Millgramm als Parsifal, Jayne
CasselmanalsKundry,GregoryFrankals
Gurnemanz,HannuNiemeläalsAmfortas,
Karl-HeinzLehneralsTiturelundLorenzMinth
als Klingsor.
_21.Dezember1996:„Laforzadeldestino– Die
MachtdesSchicksals“inderRegievonGerhardHess,amPultAntonMarik.DasPublikum
feiertJayneCasselman,BojidarNikolovund
AndreasBeckerenthusiastisch.Dielangatmige
Inszenierung kann nur musikalisch überzeugen.FürdieRegiegibtesnebendemApplaus
nicht wenige Buh-Rufe.
_1.Februar1997:„DielustigenWeibervon
Windsor“,KomischeOpervonOttoNicolai
nach Shakespeares gleichnamigem Lustspiel
kommt beim Publikum gut an.
_22.März1997:„Padmâvatî“,Opera-Ballettvon
AlbertRousselinderRegievonJohnDew,die
MusikalischeLeitunghatAntonMarik.
_4.April1997:DiefünfteGaladerTheater-und
KonzertfreundestehtunterdemMotto„3mal
2Tenöre“,einTenor-WettstreitimOpernhaus
mitThomasHarper,Ks.WolfgangMillgramm,
ChristianBaumgärtel,NorbertSchmittberg,
GeraldSeminatore,Kor-JanDusseljee,Jon
KetilssonundJohnPierce.DasFinalemitacht
TenörenisteinePersiflageauf„Osolemio“
und„Granada“.MitdabeiistHannesBrock
als„Zaza“aus„EinKäfigvollerNarren“.John
Dew singt „Ich bin ein Broadway-Baby“. Die
Dortmunder Philharmoniker spielen unter
AntonMarik,einRiesenerfolgbeimPublikum.
_4.Mai1997:Premiere„DerFreischütz“von
CarlMariavonWeber,inderBearbeitungvon
HectorBerlioz,dieMusikalischeLeitunghat
Daniel Kleiner, Regie führt Wolfram Mehring.
„Ein zum Teil unausgegorenes Konzept, eine
PortionszenischesUnvermögenunddie
unsäglichenRezitativevonHectorBerlioz
schaffen es – dank der musikalisch hochkarätigenAusführungdurchdasDortmunder
Ensemble–nicht,Weberseindrucksvolles
MeisterwerkdenGarauszumachen.“(Online
Musik Magazin) Die Theater- und KonzertfreundeunterstützendieseAufführung.
ZumAbschlussderSpielzeit1996/97„Da
Capo“,eineArtZugabedesOpernensembles mit Susanne Schimmack, Ks. Wolfgang
Millgramm,ChristianBaumgärtel,Monika
Krause,AndreasBeckeralsBierkrugschwingenderFalstaff,SonjaBorowski-Tudorund
Jill-Maria Marsden.
Szene aus „Die Trojaner“ mit Norbert Schmittberg,
Jayne Casselman, Sonja Borowski-Tudor, 1997
Spielzeit 1997/98
_21.September1997:„DieTrojaner“von
HectorBerliozisteinSchmuckstückausJohn
DewsReihe„FranzösischeOper“.Mitdieser
Premiere bleibt Dew seiner Liebe zu französischenOpernwerkentreu.DerHauschor
mussvon44auf90Sängerverstärktwerden.
„Dieses5-Stunden-OpusmiteinerVielfaltfür
AugeundOhrkönnteeinRennerwerden.“
(SonjaMüller-Eisold,WestfälischeRundschau)
EssingenNorbertSchmittbergdenAeneas,
JayneCasselmandieKassandraundSonja
Borowski-Tudor die Dido. Die monumentale
Oper gelangt mitsamt den Ballettmusiken, die
für Berlioz’ szenisch-musikalische Konzeption
vonwichtigerBedeutungsind,zurAufführung.
132
133
5. akt: oper
EstanztdasBallettDortmundinderChoreografievonRalfRossa,AntonMarikdirigiert.
DieseAufführungwirdvondenTheater-und
Konzertfreunden gefördert.
_2.Oktober1997:PremieredesMusicals„Hair“
inderInszenierungvonRalfRossa,50Aufführungensindeingeplant,3.000Ehrengäste
erleben„Hair“indreiVoraufführungenbereits
vorderPremiere.
_22.November1997:Welturaufführung„KniefallinWarschau“inderInszenierungvonJohn
Dew, Komponist ist Gerhard Rosenfeld, das
Libretto hat Philipp Kochheim geschrieben. Es
singenHannuNiemelädenWillyBrandt,MonikaKrausedieRutBrandt,ThomasHarperden
EgonBahrundAndreasBeckerdenHerbert Wehner. Egon Bahr als Ehrengast über
WillyBrandt:„EinOpernfanwarernie“.600
Ehrengäste erleben die Uraufführung, auch
Oberbürgermeister Günter Samtlebe besucht
diePremiere.„DaswarheuteAbendWilly
pur“.FürdieProminenzwirdsogardieTheatergarage frisch geweißt. Die Kritik reicht bis
zum Verriss: „Ein szenisches Oratorium, keine
Oper. ... Ein mutiger Versuch, das MusiktheaterheuteamLebenzuerhalten.“.(Konrad
Schmidt,RuhrNachrichten)Dieüberregionale
Presse reagiert überwiegend kritisch, so die
FrankfurterAllgemeineZeitung:„DieTonspur
istvonvorgestern,undderTextreichtnicht
einmalfürdieVHS.“.DemWerkistwenig
Erfolg beschieden.
_14.Dezember1997:„HänselundGretel“von
EngelbertHumperdinck,mitGundulaSchneideralsHänsel,Jill-MariaMarsdenalsGretel,
HannesBrockalsHexe,ElisabethLachmann
als Mutter.
_31.Januar1998:Premiere„Tosca“,inszeniert
vonKarinMauksch,dieMusikalischeLeitung
hatAntonMarik.„MitgrößterSicherheitund
Einfühlsamkeit beherrschen Monika Krause
(Tosca),JonKetilsson(Cavaradossi),Hannu
Niemelä(Scarpia)ihreStimmen...Doch
auchdieNebenrollenerregendenVerdacht,
DortmundsBühnenverfügtenübereinausgesuchtesEnsemble,Karl-HeinzLehnerals
AngelottiundvorallemThomasMehnertals
nörgelnder Meßdiener füllen ihre Rollen mit
vielEngagementaus...StürmischerApplaus
fürdiedreiHauptdarstellerunddasOrchester
unter Mariks Leitung. Vereinzelte Buh-Rufe für
Regie und Bühnenbild.“, berichtet das Online
MusikMagazin.GefördertvondenTheater-
und Konzertfreunden.
_14.März1998:„DieKöniginvonSaba“von
KarlGoldmark,inszeniertvonJohnDew,
DirigentistAlexanderRumpf.„EinEdelschinken...EswirdZeit,dassjenerFeinschliff
zurückkehrt, auf den man – lang, lang ist’s her
– zu Zeiten Marek Janowskis stolz sein durfte.
SonstdrohtderAbstieg.“(MichaelStenger,
WestfälischeAllgemeineZeitung)
_30.April1998:DiesechsteOperngala„Frühlingsgefühle“veranstaltendieTheater-und
Konzertfreunde im Opernhaus mit Mitgliedern
des Opernensembles und den Dortmunder
PhilharmonikernunterLeitungvonAlexander
Rumpf.
_11.Mai1998:„ZuGastbei...SusanneSchimmack“istzugleichderAbschiedzumKöniglichenTheaterKopenhagen,WernerAckermannüberreichtimNamenderTheater-und
Konzertfreunde eine Torte.
_12.Juni1998„DerfliegendeHolländer“mit
HannuNiemälaalsHolländerwirddirigiert
vonAntonMarik.RegisseurinKatjaCzellnik
hatvielweggelassen,z.B.dieromantische
Stimmung, das Milieu, Geisterspuk, Idylle,
Volkstümlichkeit, Mysterium und Verehrung.
Buhs für die Regie. „Wagner hält schließlich,
wiemanjaschonweiß,vielaus....Siehatauf
allesverzichtet,waseineromantischeOper
eigentlichausmacht.“(SonjaMüller-Eisold,
Westfälische Rundschau)
EndeAugust1998:AufInitiativevonUlrich
AndreasVogterfolgtimOpernhausdieAufführungdermonumentalenGurre-Liedervon
ArnoldSchönbergmitDietrichFischer-Dieskau
als Sprecher im Epilog. Die Philharmoniker
werdendafürauf150Musikererweitert.
Spielzeit 1998/99
_5.September1998:Premiere„MyFairLady“,
MusicalmitderMusikvonFrederickLoewein
derRegievonWolfgangQuetes,dieMusikalischeLeitunghatDavidNeely,mitHannes
BrockalsProf.Higgins,SusannaPanznerals
Eliza– derHutderElizahateinenDurchmesservon1,10Meter.DasPublikumistbegeistertundapplaudiertlange.HelgaUthmannals
Mrs.Higgins,seit1975aufderDortmunder
Bühne, wird anlässlich der Premiere zur Kammerschauspielerinernannt,AndreasBecker
zum Kammersänger.
_5.Dezember1998:„Macbeth“vonErnest
Bloch, ein düsteres Schottendrama wird zum
bürgerlichen Totentanz, Erstaufführung in
Dortmund, Regie führt John Dew.
_24.Januar1999:GavinBryarsOper„Doctor
Ox’sExperiment“isteineEntdeckungvon
John Dew. Die deutsche Erstaufführung erhält
nurmäßighöflichenBeifall,nachdenRezensionen ein „zähes Stück“ und „eintönig“.
_13.Februar1999:ZumzehntenOpernball
„Zauber der Operette“ präsentieren die
Theater- und Konzertfreunde Peter Seiffert
mit Partnerin Petra Maria Schnitzer als
Stargäste.
_27.März1999:DieLehar-Operette„Paganini“
(„GernhabichdieFrau’ngeküsst“)inDews
WienerInszenierungerntetvielKritik,ist
dennochzehnMalausverkauft.„DieOperette
lebt,abersieistnichtmehrsorüstig.“(Martin
Schrahn,RuhrNachrichten)
_24.April1999:DiePremierederOper
„Carmen“vonGeorgesBizetisteineeigenwillige, bunte Inszenierung, ein „ärgerliches
undungelenkesRegie-Konzept“vonLeonard Prinsloo. Die Bilder erinnern an einen
„Turnverein“(SonjaMüller-Eisold,Westfälische
Rundschau).DirigentistAntonMarik.Es
singenSonjaBorowski-TudordieCarmenund
Ks. Wolfgang Millgramm den Soldaten Don
José. Die Theater- und Konzertfreunde fördern
diese Opernproduktion.
Die „Liebesperlen“, ursprünglich als Revue für
ein Theaterfest gedacht, werden im Mai 1999
zehn Jahre alt. Am 29. Mai 1999 werden die
„Perlen“ zum 250. Mal gespielt, stets vor ausverkauftem Schauspielhaus. Regisseur Stefan
Huber will 2001 die Show beenden und etwas
anderes machen, aber der Publikumserfolg
zwingt ihn zur Fortsetzung.
Die Spielzeit 1998/99 ist mit 300.000 Besuchern finanziell und auch künstlerisch erfolgreich. Der Knüller ist „My Fair Lady“, statt der
ursprünglich geplanten 30 werden 47 Vorstellungen gegeben gefolgt von „Zar und Zimmermann“, mit 20.000 Besuchern die beliebteste
Oper der Spielzeit. Bösewicht der Saison war
Hannu Niemelä als Jago in „Othello“.
Spielzeit 1999/2000
_7.August1999:DasMusical„Evita“(„Don’t
cryforme,Argentina“)isteineKoproduktion
mit dem Badischen Staatstheater Karlsruhe,
finanziellunterstütztdurchdieTheater-und
Konzertfreunde. Regie führt der GeneralintendantinKarlsruhePavelFieber,dieMusikalischeLeitunghatAxelKober.EssingenSusannaPanznerdieEvita,RalfD.Meyringden
ChéGuevara,derdieEvita-StoryalsSprecher
und Moderator begleitet.
_4.September1999:Premiere„Aida“von
GiuseppeVerdimitAntonMarikamPult,
RegieführtKazukoWatanabe.NataliaKostenko singt die Titelrolle, ein Bühnenbild in
rauschendenFarben,eineInszenierungmit
„großer Schaulust“.
_19.September1999:„Kantan–DieSeidentrommel“isteineOpernachjapanischen
Nô-StückenvonAlexanderGoehr.Das
AuftragswerkdesTheaterDortmundund
desKultursekretariatNordrhein-Westfalen
wird im Rahmen der Reihe Kammermusiktheater aufgeführt.
_EndeSeptember1999gibteinEnsembleder
DortmunderPhilharmonikeraufInitiativedes
Orchesterdirektors Thomas Rink ein GastspielinDenHaagmit„OrpheusundEurydike“ und „Ikarus“, gespielt auf historischen
Instrumenten.
134
135
5. akt: oper
_2.Oktober1999:„DieEntführungausdem
Serail“vonWolfgangAmadeusMozartals
Koproduktion mit der Oper Montpellier.
_16.November1999:PremiereimOpern-Treff,
nach dem Kinderballett „Rapunzel“ folgt die
Kinderoper „Die Entführung aus dem Serail“.
JohnDewengagiertHeikeBuderusalsPädagogin für das Musiktheater. Dew: „Ich musste
einfach auf die Tatsache reagieren, dass in
den Schulen kaum noch Kunst oder Musik
unterrichtetwird.“Alle15Vorstellungenmitje
100Plätzensindausverkauft.
_5.Dezember1999:„DerarmeHeinrich“von
HansPfitzner,seit40Jahrennichtmehraufgeführt, eine Wiederentdeckung durch John
Dew, „musikalisch ein Gewinn, szenisch eher
einBlindgänger“(WestdeutscheAllgemeine
Zeitung),„armerHeinrich“(RuhrNachrichten).
_31.Dezember1999:ImOpernhauswirdder
Jahrtausendwechselausgiebiggefeiert.Auf
demProgrammderSilvestergala2000stehen
die„Fledermaus“,einFeuerwerkunddie
UraufführungeinerKompositionvonStefan
Heucke„FanfareundWalzerfürdieDortmunder Philharmoniker“. Die Theater- und Konzertfreundeunterstützenden„Salut2000“mit
einergroßzügigenFörderung.
_23.Januar2000:„Dinorah“,KomischeOper
vonGiacomoMeyerbeerinderRegievon
John Dew unter der Musikalischen Leitung
vonAxelKober.„ErsteHalbzeitverschlafen,
dann mit starkem Sopran durchgestartet:
KeineMeisterleistung(derSopranausgenommen), trotzdem eine unterhaltsame ErgänzungzumStandardrepertoire.“(OnlineMusik
Magazin)
Januar 2000: „Das Publikum tut sich schwer mit
Dew ... ein Mann, der viel von Kunst versteht
und weniger von Menschenführung.“ (Michael
Stenger, Westdeutsche Allgemeine Zeitung)
_18.Februar2000:„DasTagebuchderAnne
Frank“,eineMono-OpervonGrigoriFried
_5.März2000:Premiere„TristanundIsolde“,
„Wagner-PuristenkönntenmitDewsAuslegungProblemehaben,romantischenNaturzaubervermitteltsienicht,dasmusikalische
‚Wunder‘dürftejedochversöhnen...“(Sonja
Müller-Eisold, Westfälische Rundschau). Die
Theater- und Konzertfreunde fördern diese
Aufführung.
_1.April2000:DeutscheErstaufführung„The
SilverTassie“(„DerCup“)nachSeanO’Casey,
halb leeres Opernhaus, die Presse kommentiert: „Dortmund und Umgebung ist wohl kein
PflasterfürdiegemäßigteModerne“.
Spielzeit 2000/01
_20.August2000:PremieredesMusicals
„Victor/Victoria“alsKoproduktionmitdem
Badischen Staatstheater Karlsruhe und dem
Deutschen Theater München. Die Regie
führtPavelFieber,dieMusikalischeLeitung
hatAxelKober.EinRiesenerfolg,dasBallett
stepptundtanzthinreißend,HannesBrockals
tuntiger Toddy.
_8.Oktober2000:„IlTrovatore–DerTroubadour“vonGiuseppeVerdialsKoproduktion
mitdemFestivaldellaValled’Itria/Marina
FrancaundundderOpéradeMontpellier,es
dirigiertAntonMarik,RegieführtFrancesco
Esposito.
_2.und3.Dezember2000:Dewplanteinen
„Opernrekord“. Erstmals werden die Opern
„Louise“ und „Julien oder Das Leben des
Dichters“vonGustaveCharpentierzusammenhängend aufgeführt. Das soll ein
PaukenschlagzumAbschiedderÄraDew
in Dortmund werden. Es singen Barbara
Dobrzanksa,BrianNedvin,SonjaBorowski-
Tudor,Karl-HeinzLehner,JeffMartin,Norbert
Schmittberg und Elisabeth Lachmann. „Diese
Wiederentdeckung dürfte ein singuläres
Opernereignisbleiben.“(LarsvonderGönna,
WestdeutscheAllgemeineZeitung)DiePresse
sieht diese „beeindruckenden Inszenierungen“ als „spektakulären Schlusspunkt“.
_13.Januar2001:„AriadneaufNaxos“von
RichardStrauss,RegieführtRalfNürnberger.
AmPultstehtAntonMarik,dessenAbschieds-
premiereein„musikalischerHochseilakt“ist.
Die Solisten sind gut aufgelegt: Sharon MarkovichalsAriadne,Ks.WolfgangMillgramm
alsBacchus,Ks.AndreasBecker,Gundula
Schneider, Eun-Joo Park, Thomas de Vries,
HannesBrock,BernhardModesundandere
machen die originell inszenierte Oper zum
Erfolg.
_3.März2001:„DieZauberflöte“vonWolfgang
AmadeusMozartinderRegievonWolfgang
Engel,amPultAlexanderRumpf.„DasPublikum war begeistert. Immer wieder wurden gelungeneArienmitheftigemBeifallbelohnt....
stehendeOvationenundBravo-Rufe.“(Online
Musik Magazin)
_10.März2001:ElfterOpernballderTheater-
und Konzertfreunde unter dem Motto „Soirée
parisienne“, eine Liebeserklärung an Paris,
Stargast ist Stefania Bonfadelli. Eine brillante
MitternachtsshowliefernJojaWendtundLex
Jaspermitihrem„Klavierduett/duell“.„Alles
schönunddochsindzurOperngala1993,
‚DieNachtderPrimadonnen‘Montserrat
Caballé,EditaGruberova,VesselinaKasarova
gekommen.“(MartinSchrahn,RuhrNachrichten)
_5.Mai2001:„Wallenberg“,zumEndevon
Dews Wirken in Dortmund gibt es noch die
AuftragsarbeitderOperDortmundanden
estnischenKomponistenErkki-SvenTüürmit
LibrettovonLutzHübnerzusehen.Esistein
musiktheatralischesWerküberdenHolocaust.
NiemeläsingtdieTitelpartie,erverlässt
Dortmund zum Ende der Spielzeit. Estlands
Ministerpräsident kommt zur Uraufführung.
Wallenberg ist ein schwedischer Diplomat,
der Juden Schutzpässe ausstellt und dabei
inKonfliktemitdenNationalsozialistengerät.
„Themaverfehlt:DieOperscheitertanihren
eigenenAnsprüchen.Allerdingsscheitertsie
aufhohemNiveau;undamEndederIntendanzvonJohnDewstehtsiesinnbildlichfür
dessen ... oft in letzter Konsequenz gescheitertes, aber fast immer anregendes politisches
Engagement. In ihren Widersprüchen ist
‚Wallenberg‘hörens-undsehenswert.“(Online
Musik Magazin)
Im März 2001 scheitert die Aufführung des
Musicals „Der Kuss der Spinnenfrau“ an
technischen Problemen: Krisenstimmung im
Ensemble, Kündigung des Chefdisponenten
Dr. Markus Kiesel, Suche nach einer neuen
Opernintendanz.
30. Mai 2001: Birgit Jörder erklärt als neue
Vorsitzende des Kulturausschusses: „Dortmund
muss vom bisherigen Platz 113 bei den Kulturausgaben der deutschen Städte weiter nach
vorn rücken.“
_9.Juni2001:„DidoundAeneas“vonHenry
Purcell, letzte Premiere der Spielzeit, es spielt
das Orpheus-Ensemble – gebildet aus den
Philharmonikern – mit original nachgebauten
historischen Instrumenten.
Spielzeit 2001/02
als Spartentheater
John Dews Vertrag endet 2001 und wird nicht
verlängert. Seine oft überzogenen modernen
Inszenierungen, sein Wandeln auf operngeschichtlichen Seitenpfaden und sein Eifer beim
Ausgraben selten gespielter Opern wird ihm
vom Publikum nicht gedankt. In seiner Dortmunder Zeit hat er acht französische Opern
auf die Bühne gebracht. „Selten berichtete die
Fachpresse so intensiv über Dortmund wie zur
Zeit von John Dew, und selten war das Opernhaus aber auch so leer. ... Das Publikum nahm
die exotischen Gourmet-Menüs ihres Musiktheaters nicht an.“ (Stefan Keim) Kulturdezernent
Stüdemann erklärt zum Abschied von John
Dew: „Er hatte nicht immer Glück mit Dortmund,
aber Dortmund hatte Glück mit ihm.“ Unter
Dew wurde Dortmund das „Opernlaboratorium“
Deutschlands (Keim), nach Dew brach diese
Ära zunächst ab.
Mit John Dew geht auch Anton Marik.
Tenor Norbert Schmittberg verlässt am 5.
Januar 2002 das Haus. „Es ist schade, dass
die Stadt ihre Ressourcen nicht nutzt. Ich will
136
137
5. akt: oper
für dieses Haus kein Herzblut mehr opfern.“ Im
„Tannhäuser“ singt Schmittberg nur noch als
Gast, das Vertrauen ist zerrüttet.
Mit der Spielzeit 2001/02 wird Albrecht
Döderlein Geschäftsführender Direktor des
Theater Dortmund, er folgt auf Wilhelm Scheer.
Die Theaterleitung wird nun auf mehrere Schultern gelegt. Es gibt keine Generalintendanz
mehr. Der Geschäftsführende Direktor und die
Leiter der jeweiligen Sparten bilden die Theaterleitung. Die künstlerische Leitung bleibt
bei den Spartenchefs, der Verwaltungschef ist
zuständig für Management, wirtschaftliche und
organisatorische Führung, Koordination von
Marketing, Technik und Disposition.
_2.September2001:PremierederRock-Oper
„Who’s Tommy“ in Koproduktion mit dem
TheaterOsnabrück,inderRegievonThomas
Münstermann, eine „streckenweise peinliche
Inszenierung“(AnnegretWiegers,WestdeutscheAllgemeineZeitung).
_3.Oktober2001:„Tannhäuser“vonRichard
Wagner,einemusikalischeHöchstleistung
mitHansWallatamPult,RegieführtJakob
Peters-Messer,ein„FestderPhilharmoniker“
(RuhrNachrichten),Ks.WolfgangMillgramm
überzeugt in der kräftezehrenden Titelpartie
als Tannhäuser.
_15.Oktober2001:„OrpheusinderUnterwelt“,
OperettevonJaquesOffenbach,Übernah-
mevomLandestheaterInnsbruckinder
RegievonBrigitteFassbaender,„kreuzbrave
Ausstattung...Pointenzündenwienasse
Lady-Kracher“.(WestdeutscheAllgemeine
Zeitung)
_2.Dezember2001:„LaBohème“vonGiacomo
Puccini,inszeniertvonDominikWilgenbusch,
SchlussjubelbesondersfürHansWallatund
diePhilharmoniker,vollesHaus.
_16.März2002:Mit„FestdesBelcanto“nehmen die Theater- und Konzertfreunde nach
1998dasFormatderOperngalawiederauf.
Die siebente Gala ist ein Opernfest mit den
SolistenElenaMosuc,Sopran,WalterFraccaro,Tenor,Karl-HeinzLehner,Bass,unddem
ChordesTheaterDortmund,dieDortmunder
PhilharmonikerdirigiertAxelKober.
_5.Mai2002:„AndreaChénier“,RevolutionsdramavonUmbertoGiordano,Inszenierung
vonRomanHovenbitzer,einmagererErfolg,
das Stück wird nicht wieder aufgenommen.
Juni2002:DasKinderkonzertimOpernhaus
war nur dürftig besucht. „In der nächsten Saison im Konzerthaus muss sich das Theater ein
besseres Konzept überlegen. Denn dann gibt
es Konkurrenz mit den Kinderkonzerten des
KonzerthausesmitNorbertBlüm.“(Tenorder
Pressekritik)
Sorge um die Abo-Zahlen macht sich
der Geschäftsführende Direktor Albrecht
Döderlein: „Dem Haus fehlt eine prägende
Persönlichkeit“.
Die von den Theater- und Konzertfreunden
durchgeführte Spendenaktion für eine neue
Bestuhlung im Opernhaus bringt rund 180.000
Euro für 607 neue Sitze. Potenzielle Spender
kritisieren die Aktion: „Spenden sollen die Kunst
fördern, für die Erhaltung der Oper ist die Stadt
zuständig.“ Die Namen der Spender sollen auf
kleinen Schildern an dem Stuhl angebracht
werden, für den eine Stuhlpatenschaft übernommen wird. Am Rande streitet man sich,
ob das Schildchen unter der Sitzfläche oder
sichtbar am Stuhl angebracht werden soll. Man
entscheidet für die Variante unter der Sitzfläche.
2002 bis 2011:
Christine Mielitz,
Operndirektorin
Spielzeit 2002/03
ImAugust2002fälltdieEntscheidungfür
ChristineMielitz.SiewirdabderSpielzeit
2003/04OperndirektorinundArthurFagen
Generalmusikdirektor am Theater Dortmund.
BeiihrerAnkunftstelltMielitzfest:„DerFaden
zum Publikum war gerissen.“ Sie hat das Ziel,
„das Dortmunder Opernhaus wieder stärker im
Bewusstsein des Publikums der Stadt und der
Regionzuverankern.“DasempfindetChristine
Mielitz als „eine spannende und künstlerisch
fruchtbareHerausforderung.“
ImFebruar2002stelltChristineMielitz
ihrenSpielplanvor:Wagners„DieMeistersinger
vonNürnberg“imOktober2002,Janáčeks
„Jenufa“imMärz2003,zuvor„Cabaret“imSeptember2002,dannnoch„DieCzárdásfürstin“.
_8.September2002:„L’Ormindo“vonFrancescoCavalli,findetbeimPublikumnichtdie
erhoffte Resonanz.
_29.September2002:DasMusical„Cabaret“
mitTracyPlesterinderHauptrollekannnicht
andasNiveaufrühererMusicalproduktionen
anknüpfen,istmit35Vorstellungenallerdings
ein Erfolg.
_27.Oktober2002:„DieMeistersingervon
Nürnberg“vonRichardWagner,erstesRegiewerkvonChristineMielitz,mitArthurFagen
am Pult, Ks. Wolfgang Millgramm als Walther
vonStolzing,Ks.OskarHillebrandtalsHans
SachsundElenaNeberaalsEva.DiePresse:
„grandioserEinstand“(WestdeutscheAllgemeine Zeitung), „präzise Personenführung“
... „eine neue Ära?, man darf das herzlich
hoffen“(SonjaMüller-Eisold,Westfälische
Rundschau). Die Theater- und Konzertfreunde
unterstützen diese Produktion.
Bei der Veranstaltungsreihe der Theater- und
Konzertfreunde„ZuGastbei...Christine
ielitz“am11.November2001wünschtsie
M
sich eine „kleine Schildkröte“ und schlägt die
GründungeinerKinderoperinDortmundvor.
Mielitz: „Wir müssen kesser werden in Dortmund. ... Wir müssen die Politiker faszinieren,
dann geben sie gerne Geld.“
_20.November2002:„PeterundderWolfund
die Magie des Theaters“ als Musiktheater für
KindernachSergejProkofjew,ChristineMielitz
moderiert und Bernhard Modes ist der Erzähler.DieMusikalischeLeitunghatAxelKober.
EsgibtvielBegeisterungbeidenjungen
Besuchern.
_15.Dezember2002:„DonGiovanni“von
WolfgangAmadeusMozartinderRegievon
BeverlyBlankenship,dieMusikalischeLeitung
hatArthurFagen.Karl-HeinzLehneralsDon
GiovanniisteineIdealbesetzungundliefert
eine Glanzpartie, die Kritik ist begeistert und
siehtLehnervoreinerWeltkarriere.Leider
hindern ihn später gesundheitliche Probleme
daran.
DenzwölftenOpernballveranstaltendieTheater-undKonzertfreundeam15.Februar2003
im neuen Konzerthaus als Unterstützung der
Eröffnungsspielzeit. Durch die Begeisterung für
das Konzerthaus ermutigt, künden die TheaterundKonzertfreundeimJuni2003an,jedesJahr
einen Ball ausrichten zu wollen, in den geraden
Jahren als Opernball im Opernhaus und in den
ungeraden Jahren als Philharmonikerball im
Konzerthaus.
_23.Februar2003:„KönigDavid“,symphonischerPsalmvonArthurHoneggerinhalbszenischerFassungimSchauspielhaus,Arthur
Fagendirigiert,HauptakteuristderOpernchor
unterGranvilleWalker.MichaelGruner,Intendant des Schauspiels, ist der Erzähler.
_29.März2003:„Jenufa“vonLeošJanáček ist
diezweiteInszenierungvonMielitzinDortmundmitElenaNeberainderTitelrolleund
Elisabeth Lachmann als Küsterin. Die Presse:
„EinPsychogrammvongroßenEmotionen,
scharfgezeichneteCharaktere,emotionsgeladeneAktionen.“AxelKoberdirigiertdie
Premiere.
_30.April2003:Premiere„PostillonvonLonjumeau“inderRegievonPatrickBialdyga,
diekomischeOpervonAdolphAdamhatnur
eine geringe Publikumsresonanz, selbst die
Premiereistnichtausverkauft.
_7.Juni2003:„Turandot“vonGiacomoPuccini
inderRegievonStefanMeyer– seit30Jahren
in Dortmund nicht mehr gespielt – ist „Kein
großerWurf,abereinAbendmiteinemdramatischen, stringent durchgeführten Konzept.“
(SonjaMüller-Eisold,WestfälischeRundschau)
Die Auslastung der Oper beträgt in der Spielzeit 2002/03 rund 60 %. Geringes Publikumsinteresse haben insbesondere „Jenufa“, „König
138
139
5. akt: oper
David“ und „Fight Club“. Gut besucht sind
„Don Giovanni“ und die „Die Meistersinger von
Nürnberg“ sowie das Ballett „Vier Jahreszeiten“
in der Choreografie von Xin Peng Wang.
Mielitz kommentiert das schwache Interesse des Publikums: „Ich bin erschrocken,
welch geringe Resonanz Stücke wie „Jenufa“,
„König David“ und „Fight Club“ haben. Mein
dringender Appell an das Publikum: Nutzen Sie
dieses Angebot! ... Wenn die Dortmunder ein
Opernhaus haben wollen, müssen sie bereit
sein, Weltliteratur anzunehmen und Neugier zu
haben auf ein neues Repertoire“. Gleichzeitig
behauptet Mielitz: „Gegen das konventionelle
Wiener Publikum sind die Dortmunder blanke
Avantgarde! ... Der Wunsch, etwas zu besitzen,
das in ihrer Mitte gewachsen ist, ein Theater,
ein Ensemble, einen bestimmten Sänger, das ist
hier stärker als ich es in anderen Städten zuvor
erlebt habe. ... Die Menschen dieser Region
haben mehrmals ganz fest gefügte Grundpfeiler ihres Lebens wegbrechen sehen. Das war
schmerzlich und sozial schwer erträglich, sie
haben aber andererseits auch die Kraft zum
Neubeginn.“
Im April 2003 äußert sich Kulturdezernent
Stüdemann öffentlich: „Die Zahl der konzertanten Opernaufführungen im Konzerthaus ist
auffällig hoch. Das muss nicht sein, darüber
müssen wir reden.“
Spielzeit 2003/04
_28.September2003:„DieComedian
Harmonists“inderInszenierungvonDominik
Wilgenbus, die Musikalische Leitung hat
MichaelHönes.„EingroßerWurf.“(Annegret
Wiegers,WestdeutscheAllgemeineZeitung)
Szene aus „Eugen Onegin“ mit Elena Nebera
und Charles Kim, 2003
Eun-Joo Park und Maria Hilmes in „Der Rosenkavalier“,
2003
_12.Oktober2003:„EugenOnegin“vonPeter
I.TschaikowskyistdiedritteInszenierungvon
ChristineMielitz,DirkKaftanamPult,miteiner
gutaufgelegtenElenaNeberaalsTatjana,
„blassePersonenführung“...„reizvoll,aber
ohne ein wirklich großer dramatischer Wurf zu
sein.“(RuhrNachrichten)
_2.November2003:„DerRosenkavalier“von
Richard Strauss in einer starken Inszenierung
vonBeverlyBlankenship,ArthurFagenam
Pult,NathalieBoissyalsMarschallin,EunJooParkalsSophie,BjarniThorKristinsson
alsBaronOchsaufLerchenau,MariaHilmes
alsOctavian.DieKritiklobt,dasPublikumist
begeistert.
_31.Januar2004:„WestSideStory“,Musical
vonLeonardBernstein,inszeniertvonArthur
Castro,dieMusikalischeLeitunghatTimor
OliverChadik.„TemperamentvollesSozialdrama“(OnlineMusikMagazin).
_14.Februar2004:Zum13.Opernballmöchten
die Theater- und Konzertfreunde das Konzept
grundlegenderneuern.MichaelHoffmannals
Vorsitzender der Theater- und Konzertfreunde
Erstmals Tanz auf der Bühne, Opernball 2004
vereinbartmitChristineMielitz,dassein
eigenständiges Bühnenprogramm im Mittelpunkt des künstlerischen Teils stehen soll,
stattderbisherigenAbfolgevonArien.AufBasisderProduktionen„DerRosenkavalier“und
„ComedianHarmonists“inszeniertChristine
Mielitz ein witziges und abwechslungsreiches
Bühnenprogramm unter dem Motto: „Soirée
beimRosenkavalier“.StargästesindderTenor
SalvatoreFisichellaunddieSopranistinNathalieBoissy.AnschließendwirdimganzenHaus
Christine Mielitz, Opernball 2004
getanzt. Die Dortmunder Philharmoniker unter
Leitung des Kapellmeisters Dirk Kaftan spielen Wiener Walzer zum Tanz auf, der erstmals
aufderBühnestattfindet.Dastanzfreudige
Publikumdrängtsich.30Statistenflanieren
alsRosenkavaliere.UmMitternachtbreitet
sichbeimAuftrittdesMDR-Fernseh-Ballett
Lido-Stimmungaus.Mit1.100begeisterten
BesuchernistderOpernballausverkauft.
Im Februar 2004 gibt das Opernhaus die
Platzauslastung im Musiktheater mit 68 % bekannt, dank „Die Comedian Harmonists“, „Der
Rosenkavalier“, „Der Bettelstudent“ und „West
Side Story“. Mielitz: „Das kulturelle Interesse
in dieser Stadt verträgt gleichzeitig ein Opernund ein Konzerthaus.“
_7.März2004:Verdis„Nabucco“,inszeniert
vonHeinzLukas-Kindermann,ArthurFagen
amPult,einVolltreffer,dasHauswargut
gefüllt, eine „Rückkehr in die musikalische
140
141
5. akt: oper
Rundschau). „Kongeniales Zusammenspiel
vonRegisseurinundDirigent:EinemustergültigeProduktionaufhöchstemNiveau.
ZweifelsohnederbisherigeHöhepunktder
IntendanzvonChristineMielitzamTheater
Dortmund.“(OnlineMusikMagazin)
Spielzeit 2004/05
Salvatore Fisichella, Opernball 2004
Oberliga“(MichaelStenger,Westdeutsche
AllgemeineZeitung).
_18.April2004,„LenozzediFigaro–Die
HochzeitdesFigaro“inderRegievonThomas
Krupa, Dirk Kaftan am Pult seiner ersten
OpernproduktionmitMikaelBabajanyanals
GrafAlmavivaundNatalieBoissyalsGräfin
Almaviva.
_6.Juni2004:„Wozzeck“vonAlbanBerg,
Mielitz’vierteInszenierunginDortmundmit
Jochen Schmeckenbecher als Wozzeck
undMilanaButaevaalsMarie,„DerAbend
erschüttert“(SonjaMüller-Eisold,Westfälische
_3.Oktober2004:„Fidelio“vonLudwigvan
BeethoveninszeniertChristianPade,amPult
stehtArthurFagen.DasPublikumistvonder
Inszenierungenttäuscht.„EineFrechheit“ist
die Umdeutung der Befreiungsszene am Ende
desWerkes.„InrotemSträflingsdressbrechen
die Gefangenen in Gaswolken zusammen.
PadewolltehierwohlaufdiejüngstenRettungseinsätze bei Massengeiselnahmen in
Moskau und Tschetschenien anspielen. ...
Auchwennesvielleichtnichtintendiertist:
Der Gedanke an die Gaskammern des Dritten Reiches liegt nahe, und ihr Schrecken
erscheint als billiger Schlusseffekt.“, meint
Markus Bruderreck, Online Musik Magazin.
Die Sänger Kirsten Blanck, Bart Driessen und
SelmaHarkinkschlagensichallenfallsachtbar.
PaulLyonalsFlorestanfehlendiestimmlichen
Qualitäten.
Christine Mielitz will den „Ring“ im Opernhaus
inszenieren. Auftakt ist am 26. Juni 2005 mit
„Das Rheingold“. Das Bühnenbild gestaltet
Maler und Bildhauer Alfred Hrdlicka. Die
Theater- und Konzertfreunde fördern die gesamte Produktion großzügig.
_20.November2004:„MadameButterfly“von
GiacomoPuccini,inszeniertvonChristine
Mielitz, „Das hat Klasse, Kompliment ... große
KunstvonMielitz“,gerühmtwirddieKraftder
Sänger und Dirk Kaftan am Pult, „offenbar
eineHochbegabung“(MichaelStenger,WestdeutscheAllgemeineZeitung).
_6.März2005:„DasTreffeninTelgte“,dieMusikistvonEckehardMayer,derStoffbasiert
aufeinerErzählungvonGünterGrass.Der
AutoristbeiderPremiereanwesend.Ein
Reinfall,„Schlimmergeht’snimmer“(Michael
MDR-Ballett, Opernball 2004
Stenger,WestdeutscheAllgemeineZeitung).
Eine etwas zurückhaltende Kritik: „Es erwies
sich als schwierig, aus einer so komplizierten
Erzählung ein überzeugendes MusiktheaterStückzuerstellen.“(SonjaMüller-Eisold,
Westfälische Rundschau)
_20.April2005:„Feuervogel“vonIgorStrawinsky als Ballett unter der Musikalischen Leitung
vonFelixReimann,250Jugendlicheauszwölf
Dortmunder Schulen wirken mit, die Dortmunder Philharmoniker spielen zusammen
mitdemLandesjugend-Orchesterunddem
OrchesterzentrumNRW.DasGeschenkfür
dasTheaterzudessen100.Geburtstagwird
inderPhoenix-Hallegespielt,dieviermalin
Folgeausverkauftist.
_30.April2005:„LaCageauxFolles–EinKäfig
vollerNarren“,einMusicalmitderMusikvon
JerryHerman.HannesBrockalsDivaZaza
und Peter Zeug singen und spielen, eine
Traumbesetzung, beide haben das Stück
auchzusammeninszeniert.Esgibt15Minuten
stehendeOvationenbeiderPremiere.
_26.Juni2005:„DasRheingold“,ersterTeilvon
RichardWagners„DerRingdesNibelungen“
inderInszenierungvonChristineMielitz,
mitKirstenBlanckalsFreia,HannesBrock
als Loge. Die Kritik stuft die Inszenierung
wie auch die musikalische Leistung eher als
durchwachsen ein.
Johan Botha, Opernball 2006
Im Juli 2005 sieht das Fachblatt „Opernwelt“ das Musiktheater in Dortmund „im
Aufschwung“, zugleich sackt die Auslastung
wieder auf 65 % ab. Bei einer Kritiker-Umfrage
wird die „Butterfly“-Inszenierung von Mielitz als
beste Regie-Leistung ausgezeichnet.
Spielzeit 2005/06
_15.Oktober2005:„LaTraviata“vonGiuseppe
Verdi,inderRegievonImmoKaraman,Dirk
KaftanamPult,mitSylviaKokealsVioletta
undArisArgirisalsGiorgioGermont,keine
besondereAufführung.
_20.November2005:„DieWalküre“,zweiter
Teildes„Ring“vonRichardWagner,inszeniert
vonChristineMielitz,ArthurFagenamPult.
„Orchestrale Langeweile, szenische Irrungen,
sängerisch ordentlich bis gute Einzelleistungen – diese Walküre taumelt reichlich ziellos
überdieDortmunderBühne.“(OnlineMusik
Magazin)
_Februar2006:DieDortmunderOperreistmit
„Cosìfantutte“zumTheaterMontpellier,75
Künstler, Techniker und Musiker sind dabei.
DieAufführungensindzweimalausverkauft.
Das Publikum in Montpellier ist begeistert und
entzückt.
_29.April2006:Der14.Opernballhat„Frühlingszauber“ als Thema. Stargast ist Johan Botha.
VomOpernensemblesindSylviaKokeund
HannesBrockmitdabei.EswerdenArienvon
Wagner und Puccini sowie Melodien aus Musicals geboten. Das Ballett präsentiert Spitzentanz. Es spielen die Dortmunder Philharmoniker unter Dirk Kaftan. Erneut begeistert gegen
MitternachtdasMDR-Fernsehballett.Wieder
gibt es den Tanz auf der Bühne nach Klängen
der Philharmoniker. Ehrengast ist BundestagspräsidentNorbertLammert.„Einezauberhafte
Frühlingsnacht“(JuliaGaß,RuhrNachrichten).
_3.Juni2006:„LesContesd´Hoffmann–HoffmannsErzählungen“vonJacquesOffenbach
inderInszenierungvonAlexanderSchulin
mitTimothyRichardsundSylviaKoke,Elena
Nebera,SimonNealundBartDriessen,Dirk
142
143
5. akt: oper
Kaftan am Pult, „ein Glücksfall für Dortmund“
(JuliaGaß,RuhrNachrichten).
Christine Mielitz zieht Bilanz der Spielzeit
2005/06: Sie verweist auf eine gute Auslastung von durchschnittlich 74 %, „La Cage
aux Folles“ wurde 21 Mal gespielt, „Das Land
des Lächelns“ hatte 17 und die „Rocky Horror
Show“ 16 Aufführungen. Der „Ring“ von
Mielitz ist jedoch weniger erfolgreich. Das
„Treffen in Telgte“ gilt als Flop. Die Stimmung
im Theater ist gedämpft. Im Umgang mit den
Mitarbeitern soll Christine Mielitz das Fingerspitzengefühl fehlen, klagen Mitarbeiter des
Theaters.
Die Verhandlungen über eine Verlängerung des Engagements von Christine Mielitz
verlaufen positiv. Der Vertrag mit ihr wird im
Mai 2006 um weitere fünf Jahre verlängert.
Arthur Fagen und Dirk Kaftan verlassen
Dortmund, Kaftan geht nach Graz.
Mit Ende der Spielzeit geht der Geschäftsführende Direktor Albrecht Döderlein
an das Staatstheater Nürnberg. Bettina Pesch
folgt ihm als Geschäftsführende Direktorin.
Spielzeit 2006/07
_2.September2006:Premiere„Siegfried“
vonRichardWagnerinderInszenierungvon
ChristineMielitz,amPultArthurFagen.
_23.September2006:DiePremiere„Carmen“
vonGeorgesBizetinderRegievonBeverly
Blankenship ist ein glänzender Einstand für
Ekhart Wycik am Pult.
_21.Oktober2006:„DerBarbiervonSevilla“
vonGioachinoRossiniwirdvonHenryMason
alsvergnüglicheOpernparodieinszeniert.Die
MusikalischeLeitunghatArthurFagen.Der
inzwischeninBonnengagierteArisArgiris
singt als Gast den Barbier. Das Publikum feiert
den Spaß mit großem Jubel.
_16.Dezember2006:DiePremiere„Dieschöne
Helena“vonJaquesOffenbachinderInszenierungvonAnthonyPilavachiundmitRalf
Lange am Pult ist recht fade: „Das einzig BerauschendewarderPausensekt.“(JuliaGaß,
RuhrNachrichten)
_24.Februar2007:EinweitererMisserfolg
istdieOper„DerGoldeneHahn“von
Rimski-Korsakow. Sie hat manche Längen,
dem Stück fehlt „der dramatische Zugriff“
(SonjaMüller-Eisold,WestfälischeRundschau).
_15.April2007:Die„Götterdämmerung“
beendet den „Ring“ in der Inszenierung
vonChristineMielitzmitArthurFagenam
Pult. Gefeiert werden die Sängerin Jayne
CasselmanalsBrünnhilde,VidarGunnarsson
alsHagenundSimonNealalsGunther.
ChristineMielitzhatdiehohenErwartungen
aus ihrer früheren hochgelobten Inszenierung
des „Ring“ in Meinigen nicht erfüllen können.
Der ehemalige Oberstadtdirektor Harald Heinze
und Manfred Scholle, Vorstandsvorsitzender
der Gelsenwasser AG, vollziehen am 16. April
2007 den ersten Spatenstich für die Kinderoper. Von den Stadtwerken und Gelsenwasser
kommen rund 400.000 Euro. 30 Vorstellungen je
Saison sollen gespielt werden.
Am 17. April 2007 fragt Michael Stenger
in der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung:
„Warum schafft es Christine Mielitz nicht, sich
ihr Publikum zu erobern? Schon ihr Vorgänger
John Dew war eingebrochen. Reicht die Qualität nicht? Ist das Publikum nicht mehr neugierig, vielleicht zu alt? Ist die Stimmung im Hause
so schlecht, dass man das spürt?“
_5.Mai2007:DiePremierederOperita„Maria
deBuenosAires“vonAstorPiazzollainder
RegievonAnjaNicklichwirdvondenRuhr
Nachrichtenzerrissen,ehereinMusicalals
eineOperita,diedeutscheÜbersetzungsei
„fast eine Zumutung“.
_9.Juni2007:„Rigoletto“vonGiuseppeVerdi
inderInszenierungvonChristineMielitzwird
ein „später Saisonhöhepunkt“. Mielitz demonstriert ihre besondere Stärke bei „sublimen
Frauenporträtswiein„Butterfly“,„Jenufa“,
„Wozzeck“ ... schnörkellos und charakterscharf“(MichaelStenger,WestdeutscheAllge-
Erstmals Debütantinnen und Debütanten, Opernball 2008
meine Zeitung). Die Opernwelt schreibt: „Ein
Hoffnungsschimmer,dieOperlebtundmuss
in Dortmund noch besser leben.“
Spielzeit 2007/08
ImSeptember2007wirddasneueFoyermit
Brandschutz-Verkleidungenvorgestellt:Die
Bar ist mit Lederbezügen an den Wänden
versehen,undesgibtneueZwischenwände
wegendesBrandschutzes.Anstattderbraunen
HolzvertäfelungsinddieFoyer-Wändenunin
einemschwerentflammbarengoldfarbenen
Material gehalten. Einige Besucher geben dem
FoyerdaherdenSpitznamen„Rheingold-Halle“.
EsgibtKritik,vorallemanderFarbkombination
mitvielOrange,derneuenHausfarbedes
Theaters.
_1.September2007:Premieredesvon
FrederickLoewekomponiertenMusicals„My
FairLady“mitJürgenUteralsHenryHiggins,
Ks.AndreasBeckeralsDoolittleundKsch.
HelgaUthmannalsMrs.Higgins.
_21.September2007:DiePremiere„Salome“
vonRichardStraussinderRegievon
AlexanderSchulin,mitEkhartWycikamPult,
wirktzäh.GlanzpunktesetztdieHauptdarstellerin Valérie Suty.
In der Zeit von 1998 bis 2007 präsentieren
die Theater- und Konzertfreunde Opernarien,
Lieder und Melodien aus Operetten und Musicals in der Spielbank Hohensyburg sowie im
Harenberg City-Center. Dabei gibt es neben
dem Hörgenuss auch einen kulinarischen Teil.
Moderatoren sind Winfried Fechner, Jürgen Uter
und Christine Mielitz. Am 7. Oktober 2007 gibt
es die vorerst letzte Gala „Belcanto italiano“ im
Festsaal der Spielbank Hohensyburg mit dem
Traumpaar Sylvia Koke und Aris Argiris. Ab
2009 finden die Galas im Konzerthaus statt.
_15.Dezember2007:„DieverkaufteBraut“,
OpervonBedřichSmetanainderRegievon
ChristineMielitzmitBartDriessenalsHeiratsvermittler.Mielitzzeigtdiepolitisch-gesellschaftliche Brisanz des Stücks, keine amüsante Dorfgeschichte. Sie bringt ihr Ensemble in
„heftigeundtemporeicheBewegung“(Sonja
Müller-Eisold, Westfälische Rundschau).
_2.Februar2008:„Cavalleriarusticana“von
Pietro Mascagni und „I Pagliacci“ – „Der
Bajazzo“vonRuggeroLeoncavallo,zweikurzeOpernaneinemAbendinderRegievon
ChristineMielitzmitEkhartWycikamPult.Sehens- und hörenswert: „Mielitz weiß die Masseneffektvollzuordnen.“(SonjaMüller-Eisold,
Westfälische Rundschau)
_30.März2008:„TheRake’sProgress“,Oper
vonIgorStrawinskyinderInszenierungvon
Roland Schwab, die Musikalische Leitung
hatderneueGeneralmusikdirektorJacvan
Steen.„Einmusikalischbrillanter,humorvoller,
unterhaltsamerOpernabend.“(OnlineMusik
Magazin)
Zu Beginn des Jahres 2008 verweist das
Musiktheater mit rund 83 % Auslastung (ohne
Ballett) auf eine bessere Zuschauerresonanz.
144
145
5. akt: oper
Publikumsrenner sind „My Fair Lady“ und
„Hänsel und Gretel“ mit Auslastungen um 95 %.
April 2008: „Palastrevolte am Musiktheater?“, fragt die Presse. „Kreativität ist gewalttätig, aber ich beleidige niemand.“, sagt Mielitz.
Protestbrief der Werkstatt- und Abteilungsleiter
an den Kulturdezernenten Stüdemann: „Die Belastungen durch das Verhalten und die Arbeitsweise von Christine Mielitz sind so nicht länger
auszuhalten.“ Beklagt wird ein „despektierlicher
Umgang mit den Mitarbeitern“.
_26.April2008:Der15.OpernballderTheater-
und Konzertfreunde steht unter dem Motto
„Tausend und eine Macht“, erneut mit einem
vonChristineMielitzinszeniertenBühnenprogramm, basierend auf der Produktion „My
FairLady“.StargastistSzilviaRálikvonder
Budapester Staatsoper. Ekhart Wycik dirigiert
die Dortmunder Philharmoniker. Erstmals leiten20DortmunderDebütanten-Paareineiner
ChoreografievonCorneliaundPeterHühner
den Tanz auf der Bühne ein, den die Ballgäste
dort mit dem Wiener Walzer fortsetzen.
_30.Mai2008:„Delirioamoroso“isteinKooperationsprojektvonMusiktheaterundBallett
unterVerwendungvonKantatenvonGeorg
FriedrichHändel.DieMusikalischeLeitunghat
GranvilleWalker,dieInszenierungbesorgen
SebastianHirnundXinPengWang.
Im Mai 2008 eröffnet die Kinderoper unter dem
Motto „Kleine Oper – große Zukunft“. Das erste
Stück im neuen Haus ist „Das tapfere Schneiderlein“, Gastspiel der Wiener Taschenoper. Die
Baukosten sind auf 450.000 Euro angestiegen.
„Sie sieht von außen aus wie ein Container,
aber die grünen Neonleuchten finde ich cool.“
(Noah-Manuel Michael, 10 Jahre) Bau und
Betrieb der Kinderoper werden von Dortmunder
Unternehmen und den Theater- und Konzertfreunden Dortmund über den Förderverein Kinderoper Dortmund unterstützt. Die Kinderoper
untersteht der Opernintendanz.
13. Juni 2008: Die Stadt kürzt den Etat-Ansatz für das Theater von 28,3 auf 27,5 Mio. Euro.
„Tosca“ mit Annemarie Kremer und Simon Neal, 2008
„Der junge Lord“ mit Jeff Martin, 2009
Spielzeit 2008/09
_6.September2008:Spielzeiteröffnungmit
derPremiere„ImweißenRößl“vonRalph
BenatzkyalsreichhaltigesAusstattungsstück
inderRegievonMarkusKupferblummitguten
Solisten aus dem Schauspiel und dem Opernensemble,flottdirigiertvonRalfLange,doch
der Publikumszuspruch bleibt aus.
_27.September2008:Premiere„Tosca“,Oper
vonGiacomoPuccinizudessen150.GeburtstaginderInszenierungvonChristine
Mielitz: „Wir alle brennen für diese Tosca.“
GroßesDirigatvonJacvanSteen,Annemarie
KremeralsToscaundSimonNealalsScarpia,
eineAufführungmitvielZustimmung:„StehendmitOvationen...großartigeInszenierung
... glänzende musikalische Umsetzung ...
Diese Tosca hat die Kraft und Macht wie in
Essen elf Jahre auf dem Spielplan zu faszi-
nieren.“.(JuliaGaß,RuhrNachrichten)Warum
leider nicht in Dortmund, fragt man sich? Die
Theater- und Konzertfreunde fördern diese
Aufführung.
_13.Dezember2008:„DieZauberflöte“,Oper
vonWolfgangAmadeusMozartinderInszenierungvonBrunoKlimekmitEkhartWycik
am Pult, ein „Buh-Gewitter“ für die Regie und
dieStimmen,AusnahmeistMartinaSchilling
als Pamina, zu sehen sind „barbusige Rheintöchter ... keine Inszenierung, mit der man
Familienglücklichmachenkann.“(JuliaGaß,
RuhrNachrichten)
_24.Januar2009:„KussderSpinnenfrau“,
einMusicalvonJohnKander,HannesBrock
dominiert die Premiere als Molina, die Dortmunder Philharmoniker unter Ralf Lange beweisen
Showorchester-Qualität. Es fehlen allerdings
die „Ohrwürmer“, Gilda Rebello als Spinnenfrau
istdieSensationdesAbends,vielApplaus.
_21.Februar2009:PremierevonRossinis„Die
ItalienerininAlgier“inderRegievonGregor
Horres,OperndebütvonMotonoriKobayashi
am Pult, „fantastisch aufgelegte Philharmoniker...vonbestechenderkammermusikalischerRaffinesse“(LarsvonderGönna,
WestdeutscheAllgemeineZeitung).
_12.April2009:„DerFreischütz“vonCarl
MariavonWeber,dieInszenierungvonGert
HagenSeebach„magnichtüberzeugen...
eindeutiger Sieger ist der Kapellmeister Ekhart
Wycik.“(KarstenMark,RuhrNachrichten)
_17.Mai2009:„DerJungeLord“,Komische
OpervonHansWernerHenzealsprallesLustspielvonChristineMielitzinszeniert,mitJac
vanSteenamPult,„einoperettenhafterSpaß“
(JuliaGaß,RuhrNachrichten),leidervom
Dortmunder Publikum nicht angenommen.
DieseherausragendeAufführungwirdvonder
Dortmunder Wirtschaft und den Theater- und
Konzertfreunden großzügig unterstützt.
Zum Jahresende 2008 wachsen die Konflikte
„Evita“ mit Ann Mandrella, 2009
„Lohengrin“ mit Susanne Schubert und Marco
Jentzsch, 2009
zwischen Mielitz und Mitarbeitern. Pitt Meyer,
Vorsitzender des Personalrats: „Die Turbulenzen sind zu extrem“. Der Personalrat spricht
von einer schwerwiegenden Störung des Betriebs- und Arbeitsfriedens.
In der Spielzeit 2008/09 erreicht das Musiktheater nur noch eine Auslastung von 49 %.
Flops sind „Hänsel und Gretel“ mit 46 %. „Der
junge Lord“ hatte nie mehr als 500 Besucher
je Vorstellung, und auch die Wiederaufnahmen
von „Don Giovanni“ und „Der Kuss der Spinnenfrau“ sind mit einer Auslastung von 36 %
schwach besucht.
August 2009: In der Kritiker-Umfrage im
NRW-Teil der Welt am Sonntag wird die Oper
Dortmund mit keinem Wort erwähnt, weder als
Flop noch als Erfolg.
146
147
5. akt: oper
„Julius Cäsar in Ägypten“ mit Christa Rühmann und
Matthew Shaw, 2010
Spielzeit 2009/10
_5.September2009:„leuchteaufmeinstern
borussia“,Revue-PremiereimSchauspielhaus
von„Günna“BrunoKnustunterderMusikalischenLeitungvonRalfKiwit,„EinAbendwie
einlangweiligesNullzuNull.Aberimmerhin
nichtverloren.“(OnlineMusikMagazin)
_12.September2009:„Evita“,Premiereund
Start in die neue Spielzeit mit einem „fabelhaftenMusical-Sänger“SerkanKayaalsChé
GuevaraundAnnMandrellaalsEvita,„Stefan
HuberzeigtinseinerDortmunderInszenierungdesMusicalsvonAndrewLloydWebber
inersterLiniedasGlamour-Gesicht.“(Julia
Gaß,RuhrNachrichten)
_19.September2009,UraufführungderKinderoper„DasMärchenvomMärchenimMärchen“ nach einer Erzählung des deutsch-türkischenAutorsKemalKurt,Regisseuristder
IranerAlaJalaly,Mahmutwirdgespieltvon
dem13-jährigenCenkEroglu.
12. Oktober 2009: Mielitz erklärt im Einvernehmen mit Kulturdezernent Stüdemann, dass sie
Dortmund zum Ende 2010 vorzeitig verlassen
werde, obwohl ihr Vertrag noch bis 2012 läuft.
Sie will künftig freie Regiearbeiten übernehmen.
Stüdemann wünscht sich einen „unverbrauchten Neuanfang“.
_17.Oktober2009:Premiere„DieFledermaus“,
OperettevonJohannStraussinderRegievon
OlivierTambosi,dirigiertvonEkhartWycik,ist
eine„schrilleKlamotte...Langeweile“(Julia
Gaß,RuhrNachrichten).
_6.Dezember2009:„Lohengrin“vonRichard
WagnerinderRegievonChristineMielitz
wirdvomPublikumgespaltenaufgenommen:Buh-GewitterundBravo-Rufefürdie
Regie,MarcoJentzschvonderOperKölnals
LohengringibtnachdemerstenAktaufund
mussvonderZweitbesetzungCharlesKim
imAnzugundmitNotenaufdemPultvonder
Seitenbühne her stimmlich gedoubelt werden.
Jentzsch spielte szenisch weiter als „Schwa-
nenrittervonscience-fictionärerGestalt“,eine
MischungausStarlight-Express-Lokomotive,
AußerirdischemundWeltraum-Krieger(nach
JuliaGaß,RuhrNachrichten).„Glanzvollist
aberdiemusikalischeSeite.Ganzhervorragend spielen die Dortmunder Philharmoniker
unterderLeitungvonJacvanSteen...“(Stefan
Schmöe, Online Musik Magazin).
3. Januar 2010: Kulturdezernent Jörg Stüdemann zur Oper: „Bei den Besuchern der Oper
hat ein kultureller Wandel stattgefunden“, der es
der Sparte Musiktheater generell schwer mache.
_31.Januar2010:Premiere„GiulioCesare
inEgitto–JuliusCäsarinÄgypten“,Oper
vonGeorgFriedrichHändelinderInszenierungvonLukasHemleb,amPultMotonori
Kobayashi,zweiCountertenöreMatthewShaw
undAlonHarari.„JuliusCäsarkam,sangund
siegte“,besondersderCountertenorShaw
warumjubelt,„endlichmalwiedereineglanzvollePremiereinDortmund“(JuliaGaß,Ruhr
Nachrichten).
_8.Mai2010:Anlässlich„RUHR.2010–Kulturhauptstadt Europas“ gelingt es dem Vorsitzenden der Theater- und Konzertfreunde Michael
Hoffmannzum16.Opernballdenbereits
weltweit gefeierten Tenor Jonas Kaufmann
alsStargastzuverpflichten,inDortmund
vielennochunbekannt,wassichjedochnach
seinemBayreuth-DebütimSommer2010
rasch ändert. In dem kurzweiligen BühnenprogrammpersifliertChristineMielitzhumorvoll
die europäische Politik. Jonas Kaufmann
kommtmitseiner„Lohengrin“-AriealsErlöser,
begeistertvorallemimitalienischenFachmit
Arienaus„Carmen“,„Tosca“und„Rigoletto“.
Mit dabei sind das Opernensemble, das die
europäischen Spitzenpolitiker in täuschend
ähnlicher Maske singen und spielen, die
Michael Hoffmann, Jac van Steen, Christine Mielitz, Jonas Kaufmann, Opernball 2010
Dortmunder Philharmoniker unter Leitung
vonJacvanSteenundderOpernchor.32
Debütanten-Paare erfreuen mit einer WalzerchoreografieundleitenüberzumWalzer
auf der Bühne. Um Mitternacht präsentiert
das Dortmunder Ballett in einem getanzten
„Catwalk“Designermode,dieanschließend
vonHannesBrockversteigertwird.Die
PolitikerinClaudiaRothkommtalsEhrengast
und ist zusammen mit dem Publikum sichtlich
begeistert. Dieser brillante und in allen Details
durchdachte Opernball ist die letzte BallinszenierungvonChristineMielitz.
_30.Mai2010:Das„Orpheus-Projekt“willeine
BrückevonGluckzuHenzeschlagen.Mit
dieser Inszenierung beteiligt sich das Theater
Jonas Kaufmann, Opernball 2010
DortmundamHenze-ProjektderKulturhauptstadtRUHR.2010.DiePremieresiehtein
schwach besuchtes Opernhaus. Insgesamt
gehenzuallenVorstellungennur1.230Besucherzum„Orpheus-Projekt“.ChristineMielitz:
„Moderne Musik hat es schwer in Dortmund.“
_12.Juni2010:„zirkusfurioso“,Uraufführung
des Kindermusicals in der Kinderoper, „Ein
eigentlich nicht ganz kindgerechtes Stück
wirdsichervielErfolghabenundpunktet
durch die gelungene szenisch-musikalische
Einbindung zweier Kinderchöre und des
hauseigenenKinderopernclubs.“(Online
Musik Magazin)
_26.Juni2010:„PeterPan–Fliegedeinen
Traum“isteinMusicalfürdieganzeFamilie
nachJamesMatthewBarriemitMusikvon
Konstantin Wecker. „Ein großes Theatererlebnis für Jung und Junggebliebene mit
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5. akt: oper
ingängigerMusik,einerhervorragenden
e
Inszenierung in einem wunderschönen
Bühnenbild mit märchenhaften Kostümen,
ideal besetzten Darstellern und einem satten
Orchesterklang.“(OnlineMusikMagazin)
„Evita“ ist mit 18.000 Besuchern Spitzenreiter
der Saison 2009/10, gefolgt von „Die Fledermaus“ mit 9.000, „Lohengrin“ mit 5.340, „Julius
Cäsar in Ägypten“ mit 5.138 und „Falstaff“ mit
3.900 Besuchern. Die Kinderoper hat eine Auslastung von 96 %, allerdings fasst die „Schildkröte“ nur 100 Personen.
Spielzeit 2010/11
Die Lichtinstallation „Sternenhimmel“ an der
FoyerwandimOpernhauserstrahltimneuenDioden-Glanz. Brandsicherer und zudem energieeffizientverbrauchtdiegroßflächigeLichtwand
jetztnurnochsovielStromwieeinhaushaltsübliches Bügeleisen.
_12.September2010:Spielzeiteröffnungmit
derPremierederSchreibmaschinen-Revue
„Sekretärinnen“vonFranzWittenbrink,inszeniertvonMarkusKupferblum,woandersein
Renner, das Dortmunder Premierenpublikum
war nicht zufrieden, das Regie-Team wurde
mit Buh-Rufen empfangen.
_9.Oktober2010:„IlTrittico–Tryptichon:
Iltabarro–DerMantel,SuorAngelica
– SchwesterAngelica,GianniSchicchi“von
Giacomo Puccini ist die letzte Inszenierung
vonChristineMielitzinDortmund:„EinegrandioseAbschiedsinszenierungvonChristine
Mielitz.“.(OnlineMusikMagazin)„Ihr(Mielitz)
gelang eine rundweg erfreuliche Produktion
vonPuccinis‚Trittico‘,dienamentlichvonder
beachtlichenDoppel-LeistungSimonNeals
(Micheleim‚Tabarro‘undalsGianniSchicchi)
sowievonderberührendenSuorAngelicader
geradezur‚NachwuchssängerindesJahres‘
gekürtenSvetlanaIgnatovichüberstrahlt
wurde.ChristineMielitzsetztemitihrerbildmächtigen, genau gearbeiteten Inszenierung
zugleich einen entspannten Schlusspunkt hinterihreachtjährigeIntendanzinDortmund.“
(ChristianWildhagen,FrankfurterAllgemeine
Zeitung) Die Theater- und Konzertfreunde
fördern diese großartige Produktion.
Kulturdezernent Jörg Stüdemann dankt Christine Mielitz zum Abschied in der Spannhalle:
„Eine missionarische Veranlagung, der sie stets
treu blieb, unbremsbar in der Überzeugung,
dass die Künste in dieser Stadt eine Heimat
haben.“ Ihr verdanke Dortmund die Kinderoper
und das „Ballett-Wunder“.
Die geringe Auslastung der Oper von
zuletzt rund 50 % führt zu deutlich geringeren
Einnahmen als geplant. Bürgermeister Sauer
und Kulturexperte der CDU im Rat der Stadt:
Programmgestaltung und Marketing-Maßnahmen seien „Flops“ gewesen, es sei Zeit, „Notmaßnahmen zu ergreifen“.
_4.Dezember2010:PremierevonDvořaks
„Rusalka“,eineInszenierungohnejedenMärchenzauber, coole Eleganz, Bart Driessen als
Wassermann, sehr präsent und spielfreudig,
eine der letzten großen Rollen des Bassisten
inDortmund,erstmalsLancelotFuhryals
Erster Kapellmeister am Pult, zur Premiere war
dasHausnurhalbgefüllt.
_5.März2011:PremierevonDonizettisBelcanto-Oper „Lucia di Lammermoor“, Jubel und
BuhsfürdieInszenierungvonChristian
Pade, die Musikalische Leitung hat Motonori
Kobayashi. Die Sänger sind „herausragend“:
SimonNealalsEnrico,ChristinaRümannals
Lucia „mit lyrischem Belcanto, fein gezeichnet
und sauber in den Koloraturen der großen
WahnsinnsarieimDuettmitSoloflötistFelix
Reimann.“(JuliaGaß,RuhrNachrichten)
_30.April2011:„Hamlet“,Premiereder2009
an der Komischen Oper Berlin uraufgeführten
OpervonChristianJost.„VielAufwand,der
dieStadtvielleichtinderneuenOpernszene
indenFokusrückt,dersichabernichtan
derVorverkaufskasseundimPublikumsgeschmack niederschlägt. Mag sein, dass die
Menschenin100JahrenmitJostsMusik
besserzurechtkommen.‚Hamlet‘wardie
(Fast) 10 Jahre Christine Mielitz in Dortmund
DieÄraMielitzdauertneunJahreundvierMonate.AmEndeliegtdie
Auslastungwiedernurbeirund50%,eineMarkewiezumEndederÄra
John Dew.
2001/02:DieAuslastungsteigtauf62%,NeugierundAufbruchstimmungbei„Tannhäuser“,„LaBohème“und„OrpheusinderUnterwelt“.
2002/03:„DieMeistersingervonNürnberg“und„DonGiovanni“
inderRegievonBlankenshipwerdenzuKultstücken,„Turandot“und
„Jenufa“habenmitnur60%einengeringenZuspruch.
2003/04:DieAuslastungklettertauf73%,dank„ComedianHarmonists“,„DerRosenkavalier“,„Nabucco“,„HochzeitdesFigaro“und
„WestSideStory“.Mielitz„erfindet“den„InszeniertenOpernball“.
2004/05:DieAuslastungsinktauf57%.EingroßerErfolgist„La
CageauxFolles“.Auch„MadameButterfly“und„Fidelio“sorgenfürguten Zuspruch. Es gibt auch Reinfälle: „Zwei Krawatten“ und „Das Treffen
vonTelgte“.
2005/06:„LaTraviata“unddie„RockyHorrorPictureShow“sind
dieZugpferdeundsorgenfüreineAuslastungvon70%.
2006/07:Mitdem„Ring“hatMielitzkeinengroßenErfolgbeim
Publikum.Glücklosistauchdie„Carmen“.Misserfolgesind„Dieschöne
Helena“und„DergoldeneHahn“.DieAuslastungsinktaufknapp60%.
2007/08:DasInteressedesPublikumsstagniert.HannesBrock
zusammenmitKsch.HelgaUthmannundKs.AndreasBeckerretten
dieSaisonmit„MyFairLady“.GeringeResonanzhaben„Hänselund
Gretel“,„TheRake’sProgress“,„Salome“und„DieverkaufteBraut“.
2008/09:„Tosca“istdereinzigeErfolgindieserSpielzeit.„Im
weißenRößl“und„DieItalienerininAlgier“werdennichtangenommen.
EinReinfallist„DerKussderSpinnenfrau“.DahersinktdieAuslastung
auf50%.
2009/10:„Evita“wirdkeinKassenschlager,„Lohengrin“findet
keinePublikumsgunst,ebensonichtdas„Orpheus-Projekt“und„Julius
CäsarinÄgypten“.DiePresseschreibt:„DortmundistkeinPflasterfür
Barock-Opern.“DieAuslastungstagniertbei50%.
2010/11:InfolgedesvorzeitigenWeggangsvonChristineMielitz
sinktdieAuslastungaufunter50%.„PeterPan“istdasZugpferdder
Saison. „Sekretärinnen“ ist in Dortmund ein Misserfolg. Schwach besuchtsind„Rusalka“und„IlTrittico“,unverständlich,dennbeideWerke
hättenmehrZuschauerverdient.
ImÜbergangleitetDominiqueCaron,diepersönlicheReferentin
vonChristineMielitz,dasMusiktheater.IndenMonatenFebruarbis
April2011sacktdieAuslastungderOperaufunter40%ab.Inder
gesamtenSpielzeit2010/11hatdasMusiktheaterstattdergeplanten
Erlösevon1,5Mio.EuronurKartenfür840.700Euroverkauft.
AnfangJuni2011erklärtKulturdezernentJörgStüdemann,
dass der Opernball auf der Basis einer „Vollkosten-Rechnung“ nicht
kostendeckendsei.RechnemandiePersonalkostenvonBallett,Chor,
OrchesterundMietedazu,sobringederOpernballeinDefizitvon
211.500Euro.AusSichtderTheater-undKonzertfreundeeinebetriebswirtschaftlichnichtnachzuvollziehendeRechnung.DieAussage
irritiert Verein, Besucher wie Sponsoren. Es entbrennt ein Streit der
Theater- und Konzertfreunde mit Jörg Stüdemann. Man einigt sich, dass
derOpernballvongroßerBedeutungfürDortmundistundweiterhin
stattfindensoll.
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5. akt: oper
letzteOpernpremierederÄraChristineMielitz.
Eskannnurbesserwerden.“(JuliaGaß,Ruhr
Nachrichten)
Im Februar 2011 gibt es Streit um die von Bruno
Knust geplante Bühnen-Show „BVB-Revue“.
Zunächst steht für das Opernhaus eine Miete
von 50.000 Euro je Abend im Raum, die die
Geschäftsführende Direktorin Bettina Pesch
dann auf 15.000 Euro reduziert. Knust erklärt:
Die Kosten einschließlich der Miete sind nicht
einzuspielen.
Die Spielzeit 2010/11 endet schon im
Juni 2011. Die Sänger nehmen Resturlaub. Es
folgen noch zwei konzertante Aufführungen von
„Butterfly“ in der Inszenierung von Christine
Mielitz aus dem Jahre 2004. Zum Schluss der
Spielzeit wird am 19. Juni und 3. Juli 2011 noch
einmal die Revue „Sekretärinnen“ gespielt.
2011 bis heute:
Jens-Daniel Herzog,
Intendant der Oper
Jens-DanielHerzogtrittseinAmtalsOpernintendantoffiziellimAugust2011an.Herzogs
AnsageandasPublikum:Miteiner„modernen Erzählweise die Sehnsüchte der heutigen
Menschenaufgreifen.“BereitsimMai2011
stelltHerzogdasneueEnsemblevor,„Sänger
vongroßemFormat“:ChristianeKohl,Christoph
Strehl,MikhailVekua,IleanaMateescu,Christian Sist und Eleonore Marguerre. Im Vorfeld
erklärtHerzog:„WirwollenAnti-Alltagsein.
Von unserem Ensemble werden Sie überrascht
sein.“DieAuftakt-VeranstaltungzurVorstellung
derSängererfolgtvorausverkauftemHaus.Die
WeiterentwicklungjungerEnsemblemitglieder
istfürHerzogeingroßesAnliegen,dasersich
mitdemProjekt„JungeSterne“zueigenmacht.
Die Theater- und Konzertfreunde unterstützen
diesesProjektmitvollerÜberzeugung.Ferner
fördernsieweitereProduktionen,jetztnicht
„Der fliegende Holländer“ mit Christiane Kohl
und Mikhail Vekua, 2011
Jens-Daniel Herzog
mehr einzeln und direkt, sondern mit einem Einmalbetrag pauschal, hauptsächlich aus Erlösen
der Opernbälle. Dies erleichtert die Planungssicherheit für den Opernintendanten.
Am 6. Juni 2011 kommen auf Einladung
der Theater- und Konzertfreunde die kulturpolitischen Sprecher der im Rat der Stadt Dortmund
vertretenen Parteien, Kämmerer und Kulturdezernent Jörg Stüdemann mit den Spartenintendanten und der Geschäftsführenden Direktorin
des Theaters auf die Bühne im Schauspielhaus
und sprechen über das Thema „Sparzwang
beim Theater – was nun?“ Bodo Harenberg moderiert. Die Spartenleiter schildern die schwierigen Arbeitsbedingungen: „Volles Engagement
trotz schlechter Bezahlung“ (Schauspiel) ...
„komplett auf Kante genäht“ (Oper und Philharmoniker) ... Der Sparzwang bleibt, denn so Stüdemann: „Mehr Geld fürs Theater wird es nicht
geben.“ (Tilman Abegg, Ruhr Nachrichten)
Juli2011:DerneueOpernintendant
Jens-DanielHerzogwilldreiGroßbuchstaben
„MUT“vorderOperaufpflanzen.Dennso
Herzog:„Ab2.Oktober2011gehtetwasNeues
los!“FürHerzogistderehemaligeGeneralintendantHorstFechner„einlegendärerInten-
dant“. Deshalb eröffnet er seine erste SpielzeitnachdessenVorbildmit„Derfliegende
Holländer“,esfolgteinFeuerwerkderOpervon
„L’Eliogabalo“über„Norma“,„Cosífantutte“,
„Elias“und„LaBohème“bis„BeatriceCenci“.
Spielzeit 2011/12
_2.Oktober2011:PremierefürHerzogin
Dortmundmit„DerfliegendeHolländer“von
RichardWagnervorvollemHaus,GMDJac
vanSteendirigiert.DieFigurdesHolländer
istzurückhaltendgezeichnet.ChristianeKohl
als Senta ist ein höhensicherer Sopran, sie
„ist die Sensation dieser einleuchtend erzähltenGeschichte...DassJens-DanielHerzog
die zuletzt in Zürich engagierte Sängerin für
das neue Dortmunder Ensemble ... gewinnenkonnte,isteinGlücksfall.Etwasgravitätisch-einfarbigderfrischeTenorvonLucian
KrasznecalsSteuermann,dervielleichtschon
zunobelartikulierendeDalandvonWenWei
Zhang,einspielfreudigerChor–alldiessind
guteVorzeichenfüreinenNeustartinDortmund.“(HolgerNoltze,FrankfurterAllgemeine
Zeitung) „Ein gelungener, sehens- und hörenswerterAbend,derandieWagner-Tradition
desHausesanknüpft...einhoffnungsvoller
Neubeginn“(SonjaMüller-Eisold,WestfälischeRundschau).HerzogundseinTeam
sind angekommen in Dortmund und haben
die„HerzenimSturmerobert.“,meintJulia
Gaß,RuhrNachrichten.Ganzanderssiehtes
StefanKeiminseinerWDR-Hörfunkkritik:„Das
kriselnde Dortmunder Opernhaus erleidet mit
demdramatischenWerkvonWagnerjedoch
einen weiteren Schiffbruch.“ Keim kritisiert
„Der fliegende Holländer“ mit Christiane Kohl, 2011
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5. akt: oper
sowohl die Regie des Intendanten Jens-Daniel
HerzogwieauchdasDirigatvonJacvan
Steen.
_9.Oktober2011:PremierevonCavallisBarockoper „L’Eliogabalo“, eine Kammeroper in
derRegievonKatharinaThoma,FaustoNardi
leitetdasMini-Orchester,ChristophStrehlals
wunderbarer Eliogabalo, Eleonore Marguerre,
TamaraWeimerich,IleanaMateescu,Anke
BriegelundChristianSistindenHauptrollen.
KartenwerdennurbiszurReihe16verkauft.
„Die Oper Dortmund hat eine Barock-Perle
auf die Bühne gebracht. Es bleibt zu hoffen,
dass sich das herumspricht und die folgenden
Aufführungenbesserbesuchtsind.“(Online
Musik Magazin)
_22.Oktober2011:„Ganzodergarnicht– The
FullMonty“,MusicalinderRegievonGil
Mehmert, arbeitslose Stahlarbeiter strippen
ausVerzweiflung,minutenlangstehendeOvationen, überschwängliche Kritik.
_3.Dezember2011:„Norma“,OpervonVincenzoBelliniinderRegievonEnricoLübbe,
dieMusikalischeLeitunghatLancelotFuhry.
MiriamClarkglänztalsNorma,MikhailVekua
bestichtmitseinemkraftvollenTenor,stark
auchWenWeiZhangalsNormasVater.
„MusikalischlohntdieDortmunder‚Norma‘
unbedingt.MiriamClarkisteinesofantastische
SängerinindieserParaderollederCallas,dass
derBegriffBelcanto(SchönerGesang)fürsie
erfunden sein könnte.“, meint Julia Gaß, Ruhr
Nachrichten.„Dortmunds1.KapellmeisterLancelotFuhryunddiePhilharmonikerzelebrieren
BellinisPartitur...höchsteffektvoll.DerOpernchor singt einfach meisterlich. Das Publikum
bejubeltamEndedieSänger,istaberhinsichtlich der Regie geteilter Meinung.“, berichtet
Monika Willer, Westfälische Rundschau. In den
RuhrNachrichtengibteseineheftigeDebatte
umden„nichtgeradevorteilhaftenkermitgrünenBademantel“derNorma.
_31.Dezember2011:„DielustigeWitwe“als
PremierezuSilvestermitgutenKritiken.„Was
Temperament,SchwungundFarbeangeht,
stecktdieSilvesterpremierederDortmunder
OperHaraldSchmidts‚LustigeWitwe‘ander
Deutschen Oper am Rhein locker in die Tasche....AuchmusikalischbereitetdieProduktion großes Vergnügen. Kapellmeister Philipp
ArmbrusterversprühtweitmehrElanalssein
DüsseldorferKollegeAxelKoberundführtmit
Feingefühldurchdiebisweilengefühlsseligen
FallstrickederPartitur....einesehens-und
hörenswerteOperettenproduktion.“(Pedro
Obiera, Westfälische Rundschau)
_20.Januar2012:DieTheater-undKonzertfreundefeiernimausverkauftendomicilmit
„HannesBrock–persönlich“das40-jährige
BühnenjubiläumdesSängersundEnter-
tainers.FürdenerstenTeilhatHannesBrock
eigens ein Georg Kreisler-Programm einstudiertvom„Frauenmörder-Tango“biszu
„TaubenvergiftenimPark“.NachderPause
istBrockmitSimoneWitt,Klavier,Bernd
Zinsius,Bass,undJanRohlfing,Schlagzeug,
aufderBühne.„Diealten‚Liebesperlen‘
lassengrüßen...derInterpretwirdverträumt,
verliebt,melancholisch....DocheinTitellässt
mehralsandereaufhorchen.BrocksingtHerbertGrönemeyers‚DerWeg‘–seinvielleicht
schönstesLied.Nur:wieanderseshierklingt,
dieses Lied! Und: aus dem Mund des OpernmannesverstehtmanjedesWort.DieZuhörer
liebenes.ErstaufdenGrönemeyer-‚Weg‘
folgen‚MyWay‘und‚Iam‘,dieBrock-Hymnen.
UndwennÜberraschungsgastPeterZeug
auf die Bühne klettert, werden Erinnerungen
wach. Gemeinsam standen beide einst im
‚KäfigvollerNarren‘aufderBühne.“,schreibt
Rainer Wanzelius, Westfälische Rundschau.
VielApplausundZugaben.
_21.Januar2012:PremierederOper„Così
fantutte“vonWolfgangAmadeusMozart,die
Musikalische Leitung hat Motonori Kobayashi,
RegieführtJens-DanielHerzog,essingen
Eleonore Marguerre, Ileana Mateescu, Lucian
Krasznec,GerardoGarciacano,JuliaAmos
undChristianSist.AmEndegibtesstehende
Ovationen.„DiewundervollenMozart-Stim-
men, ... und die tolle Inszenierung, die man
sich sehr gerne mehrfach anschauen möchte.“(JuliaGaß,RuhrNachrichten)
_3.März2012:DasSzenischeOratorium„Elias“
vonFelixMendelssohnBartholdyisteine
eigenwillig inszenierte Parabel um die Macht
und die Verführbarkeit der Massen. Es dirigiert
Motonori Kobayashi, Regie führt Jens-Daniel
Herzog.Der„spieltineineranderenLiga“,
lobtMonikaWiller,WestdeutscheAllgemeine
Zeitung. Das Publikum erlebt einen „überra-
„La Bohème“ mit Ramé Lahaj und Ani Yorentz, 2012
gendmachtvollen,markantartikulierenden
Elias,denChristianSistzumEreignismacht.“
(FrankfurterAllgemeineZeitung)
_12.März2012:DieTheater-undKonzertfreundeunterstützendasProjekt„JungeSterne“
der Dortmunder Oper zur Talentförderung
erfolgversprechenderjungerSängerinnenund
Sänger. Zum Dank geben die MezzosopranistinIleanaMateescuundTenorRaméLahaj
eineKostprobeihresKönnens.„Aufdiese
SängerkannDortmundstolzsein.“(JuliaGaß,
RuhrNachrichten)
Herzog inszeniert bei den Salzburger Festspielen 2012 „Die Zauberflöte“, Nikolaus Harnoncourt ist der Dirigent.
_24.März2012:Mit„Glaube,Liebe,Holländer“
gibt es eine Kooperation zwischen der Jungen
Oper und dem Kinder- und Jugendtheater.
„AuchbeijungenMenschenkannLiebetödlichsein,sagtdieRegisseurinAntjeSiebers.
AusderTragödievonRichardWagners
‚Holländer‘machtsie...eineGeschichteüber
einjungesMädchen,dassichumbringt,um
einem Phantom seine Liebe zu beweisen.“
(TilmanAbegg,RuhrNachrichten)
_25.März2012:„LaBohème“,Opervon
GiacomoPucciniinderRegievonKatharina
Thoma,LancelotFuhryamPult,mit
RaméLahajalsRodolfo,MorganMoody
als Schaunard, Gerardo Garciacano als
arcello,WenWeiZhangalsColline,Ani
M
YorentzalsMimì,TamaraWeimerichals
MusettaundHannesBrockalsBenoîtund
Alcindoro.„DiePremierehatberührt,entzückt,begeistert.“(WestdeutscheAllgemeine
Zeitung) „Musikalisch kann die Dortmunder
‚LaBohème‘mitjederAufführunganganz
großenHäusernmithalten.AniYorentzist
einewundervolleMimimitschmelzzarten
Tönen....RaméLahajisteincharmanterRodolfomitschmachtendemTenor.“(JuliaGaß,
RuhrNachrichten)
_14.April2012:SüdtribünetrifftOpernhaus
beiderschmissigenRevue„Fangesänge“.
ObwohlderBVBglanzvollDeutscherMeister
wird und das Opern-Marketing alle Register
zieht, um auch „Opern-ferne“ Sportsfreunde in
dieAufführungzubringen,istdieAuslastung
des Stückes nicht befriedigend. Zum Schluss
gibtesnocheinvollesHaus,dasvorwiegend
dem „Meister-Rabatt“ zu danken ist, den
Herzogeinführt,obwohlerzuSpielzeit-Beginn
beteuert hat, dass es bei ihm keine Rabatte
geben werde.
„Direkt mit den Menschen reden und so das
Publikum zurückgewinnen – das hat sich
Opernintendant Jens-Daniel Herzog zu seinem
Amtsantritt vorgenommen. Bei der Mitgliederversammlung der Theater- und Konzertfreunde
(am 23. April 2012) hat er beste Gelegenheit
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5. akt: oper
zum direkten Dialog: Bei dem gibt es Lob –
hagelt aber auch harte Attacken.
Der Anfang ist noch charmant: In kürzester Zeit habe es Herzog geschafft, ‚unsere
Herzen zu erobern‘, erklärt Michael Hoffmann,
Vorsitzender der Theater- und Konzertfreunde.
Er lobt das ausgezeichnete neue Ensemble:
‚Stimmlich sind wir deutlich nach vorn gekommen.‘ Dann aber muss der Opernintendant
sich ducken: Als die größte Konkurrenz des
Dortmunder Theaters sieht eine Dame die Kinoübertragungen von Opern aus der Met in New
York – wegen der klassischen Inszenierungen.
Ein anderes Vereinsmitglied will wissen, warum
Herzog denn unbedingt die Probleme der
heutigen Gesellschaft in einen deutlich älteren
Opernstoff projizieren müsse: Gute Unterhaltung und ein wenig heile Welt seien doch nicht
zu verachten. ‚Die Parallelen können wir selbst
ziehen. So dumm sind wir nicht‘, heißt es aus
einer anderen Ecke.
Herzog muss sichtlich schlucken. ‚Wir
wollen nicht den Sinn der Werke entstellen‘,
auch Provokation sei nicht sein Ziel. ‚Aber
Theater ist auch keine problemfreie Zone‘, so
Herzog. ‚Wenn man heile Welt will, müsste man
vielleicht das Musikantenstadl sehen‘.“ (Nadine
Albach, Westfälische Rundschau)
_16.Juni2012:Zum17.Opernballgelingtes
MichaelHoffmann,VorsitzenderderThe-
Anja Harteros und Ileana Mateescu, Opernball 2012
ater- und Konzertfreunde, erneut, mit der
SopranistinAnjaHarteroseinenWeltstarzu
verpflichten.DenBühnenteilinszenieren
OpernintendantJens-DanielHerzogund
HausregisseurinKatharinaThomaalsReise
ins Opernland Italien und setzen Stargast
AnjaHarteroswunderbarinSzene.„Eine
andere,modernereHandschriftalsbeivorherigenBällenhattedieserhumorvolleUrlaub
einesStadtverwaltungs-Beamtenmitvielen
Spitzen in Richtung Lokalpolitik. Dazu gab’s
MusikvonRossini,Verdi,Donizetti,Strauss
undStrawinsky.HannesBrockwarderlaunige Italien-Tourist und Reiseleiter ... immer auf
derSuchenachdergestohlenenHandtasche
vonAnjaHarteros.“,berichtetJuliaGaß,Ruhr
Nachrichten.DieDortmunderPhilharmoniker
leitetLancelotFuhrysouverän,derkurzfristigfürdenerkranktenGMDJacvanSteen
einspringen muss. Einmal mehr begeistert
der Opernchor. Mit „Rosen aus dem Süden“
gibtderKnabenchorderChorakademiedie
richtige Einstimmung auf die festliche WalzerstundenachdemSouper.26Debütanten-Paare laden zum Tanz auf der Bühne.
Nur850Gästenehmenandemrauschenden
Opernballteil,wasvornehmlichdemTermin
im Juni angelastet wird. Manchen Besuchern
wirderstspäterdurchdieglanzvollenAuftrittevonAnjaHarteroszusammenmitJonas
Kaufmann in Salzburg und München bewusst,
welcheWeltstarsdieDortmunderBühne2010
und2012erlebthat.
Der Opernchor, Opernball 2012
Spielzeit 2012/13
In seiner zweiten Spielzeit will Jens-Daniel
HerzogdeneingeschlagenenWegfortsetzen,imBarockwieimitalienischenFach.Die
Operette soll auf dem Gebiet der leichten Muse
das Publikum begeistern. Die Kooperation mit
dem Kinder- und Jugendtheater soll ausgebaut
werden.
_30.September2012:DiePremiere„Boris
Godunow“,OpervonModestMussorgsky
überzeugtmitDimitryIvashchenkoalsZar
Boris, mit tiefem Bass, stark auch Wen Wei
ZhangalsWarlaam.JacvanSteenlässtdie
Philharmoniker „breite russische Seelenbilder
ausspielen.DaswarzumTeilwirkungsvoll,
geht aber auch knackiger. ... Katharina Thoma
hatdasVolksdramavonMussorgskyinder
Dortmunder Oper inszeniert: Kühl, sachlich,
mithervorragendenStimmen.DasPremierenpublikumwarbegeistert.“(JuliaGaß,Ruhr
Nachrichten)
_3.Oktober2012:„DerkleineBarbieroderEine
haarigeAngelegenheit“,PremierederKinderopernachRossinis„BarbiervonSevilla“,
inszeniertvonRonnyJakubaschk,Mitglieder
der Dortmunder Philharmoniker spielen unter
LeitungvonMichaelHönes.Essingtdieerste
Garde der Oper mit Lucian Krasznec, Julia
Amos,SebastianSeitzundChristianHenneberg. „Selten fühlt man sich so gut unterhalten
wie in der Jungen Oper. ... So macht Kinderoper
richtigvielSpaß.“(JuliaGaß,RuhrNachrichten)
_21.Oktober2012:Premiere„FunnyGirl“,
Musical-KoproduktionmitChemnitzundNürnberginderInszenierungvonStefanHubermit
Katharine Mehrling in der Titelrolle, ein „kleines
Kraftpaket ... ein Ereignis ... ansonsten reichlich
musikalischesMittelmaß“.(LarsvonderGönna,
WestdeutscheAllgemeineZeitung)Eineandere Sicht: „Sensationell ... Glänzende Darsteller“.
(JuliaGaß,RuhrNachrichten)
_1.Dezember2012:„L’Incoronazionedi
Poppea – Die Krönung der Poppea“, Oper
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5. akt: oper
vonClaudioMonteverdi,inszeniertvon
Jens-DanielHerzog,dersichaufeinstarkes
Sänger-undDarsteller-Ensembleverlassen
kann:ChristianSist,EleonoreMarguerre,Julia
Amos,IleanaMateescu,ChristophStrehl.
DieMusikalischeLeitungliegtindenHänden
desAlte-Musik-SpezialistenFaustoNardi.Die
Inszenierungistaufwändig,270Zuschauer
haben Platz mitten im Geschehen auf der
Hauptbühne.DieKritikdifferenziert:„MusikalischeinbeachtlicherAbend,derInszenierung des Intendanten fehlt allerdings sichtlich
dergroßeAtem.“(LarsvonderGönna,WestdeutscheAllgemeineZeitung)„Insgesamt
einpackenderAbend“,urteiltRegineMüller,
Opernwelt.
_16.Dezember2012:Premiere„Manon“,
komischeOpervonJulesMassenet,konzertantinderBearbeitungvonDramaturgGeorg
HolzerundmitLancelotFuhryalsDirigent.
GlänzendbesetztsinddieHauptrollenmit
EleonoreMarguerrealsManon,AnkeBriegel
alsPousette,JuliaAmosalsJavotte,Ileana
Mateescu als Rosette, ausgezeichnet auch
der koreanische Tenor Kyungho Kim, Wen
Wei Zhang als Graf Des Grieux, Gerardo
GarciacanoalsLescaut,Ks.HannesBrock
als Guillot de Morfontaine.
_12.Januar2013:Premiere„DieCsárdásfürstin“,
heitererOperettenschwankvonEmmerich
„Figaros Hochzeit“ mit Anke Briegel
und Morgan Moody, 2013
Kálmán,eingekauftvomStaatstheaterNürnberginderInszenierungvonRicardaRegina
Ludigkeit. Die Musikalische Leitung hat Philipp
Armbruster,HeikeSusanneDaumsingtdie
HauptrollederVarieté-SängerinSylvaVarescu,
DieAufführung„istkeingroßerWurf“(Larsvon
derGönna,WestdeutscheAllgemeineZeitung).
HeikeSusanneDaumwirdalsFehlbesetzung
bewertet.DazuentschuldigtHerzog:„Nurdie
Zusammenarbeit mit anderen Bühnen erlaubt
es,nochimmerzehnNeuinszenierungen
herauszubringen.“ Im Vorfeld gibt es noch die
kleinkariertePosseumdieAbsagedesAuftritts
zweierHunde,weilTierschützerdagegen
protestieren.
Die Premiere „Die Csárdásfürstin“ offenbart ein
aktuelles Problem der Dortmunder Oper: Es
ist der von der Stadt verordnete zunehmende
Sparkurs. „Kaputtkriegen wird man diese goldene Operette nie. Aber die Dortmunder Oper
nutzt in ihrer jüngsten Premiere längst nicht alle
Möglichkeiten von Emmerich Kálmáns Prachtstück. Manches wirkt wie aus dem Tourneetheater. Dortmunds Oper spart, wo sie kann (dem
‚Flurfunk‘ zufolge reicht das nicht, und es wird
bald vielleicht noch enger). Zum Beispiel spart
die Oper, indem Intendant Jens-Daniel Herzog
Inszenierungen anderer Häuser übernimmt. Was
in Chemnitz ankommt, kann ja bestenfalls auch
in Dortmund gefallen.“ (Lars von der Gönna,
Westdeutsche Allgemeine Zeitung)
_2.Februar2013:Premiere„IlTrovatore– Der
Troubadour“, Oper zum Verdi-Jahr, die MusikalischeLeitunghatLancelotFuhry,Regie
führt Katharina Thoma. Es singen Susanne
BraunstefferalsLeonora,HermineMayals
Azucena,SangminLeealsGrafLunaund
WenWeiZhangalsFerrando.„Verdiwirdam
Hindukuschverteidigt...Holzhammer-Politregiewieausden80er-Jahren...Gesungenwird
insgesamt zufriedenstellend, selten mehr.“
(OnlineMusikMagazin)„DasWerkseiganz
einfach zu besetzen, man brauche nur die
vierbestenSängerderWelt.Dortmundzeigt
jetzteinen‚Trovatore‘miteinemhervorragenden Solisten-Quartett, das nicht nur gut ist,
sondern so gut aufeinander eingestimmt, dass
auseinemgelungenenAbendinmanchen
Momenteneinmagischerwird....HervorragenderOpernchor.“(MonikaWiller,WestdeutscheAllgemeineZeitung)
„Anna Nicole“ mit Ks. Hannes Brock und
Emily Newton, 2013
_24.Februar2013:„LenozzediFigaro– FigarosHochzeit“,MozartsOperkommtrecht
klassisch daher. Präsente Philharmoniker
unterderLeitungvonJacvanSteenunddie
StimmenvonEleonoreMarguerreundAnke
BriegelsowievonGerardoGarciacanound
MorganMoodybegeistern.„Miteinerhervorragenden Ensembleleistung und einer klugen
undungeheuergenauenRegie(Mariame
Clément)gelingtderDortmunderOpereiner
derHöhepunktederlaufendenSaison.“
(StefanSchmöe,OnlineMusikMagazin)
_7.April2013:Premiere„L’elisird’amore– Der
Liebestrank“,dieOpervonGaetanoDonizetti
dirigiertMotonoriKobayashi.„AnDortmunds
OperliefertRegisseurChristianTschirnerjetzt
aber ein gutes Beispiel dafür, wie man das
alteBelcanto-Schätzchen‚L’elisird’amore‘ mit
Tiefgang(undWitz)aufdieBühnebringen
kann.“,lobtLarsvonderGönna,WestdeutscheAllgemeineZeitung.MitLucianKrasznec
alsNemorinoundJuliaAmosalsseineChefin
Adinafindetsichein„Sänger-Traumpaar“,
„ebenfalls großartig besetzt“ ist Quacksalber
DulcamaramitChristianSist.„GlänzendeUnterhaltung...höchstgenussvoll.“(JuliaGaß,
RuhrNachrichten)
_27.April2013:DeutscheErstaufführungder
Oper„AnnaNicole“inAnwesenheitdesKomponistenMark-AnthonyTurnages,Jens-Daniel
HerzogführtRegie,dieMusikalischeLeitung
hatJacvanSteen.StehendeOvationendes
vollenHauses,dieKritikensinddurchweg
positiv.„ElegantundflüssigläuftdasGeschehen in einem schlichten grauen Einheitsraum
vonFrankHänigab....DadieTitelheldin
AnnaNicoleeigentlichständigpräsentist,
wechseltEmilyNewtonihreschreiendbonbonfarbigenOutfitsmeistaufoffenerSzene.
DiejungeamerikanischeSopranistinmeistert
die Riesenpartie beeindruckend. Sie ... wird
den Song- und Musicalelementen ihrer Rolle
genauso gerecht wie dem großen Operngesang.“(UlrikeGondorf,DieWelt)
_25.Mai2013:„ElGatoconBotas–DergestiefelteKater“,OpervonXavierMontsalvatge
in Kooperation mit der Deutschen Oper
amRhein.MichaelHönesamPult,Ileana
Mateescu als Kater und Lucian Krasznec als
Müllersohn.Gespieltwirdimausverkauften
GroßenHausvorvielenbegeistertenjungen
Besuchern. „Entzückend inszeniert und prächtig ausgestattet ... Eine märchenhaft schöne
Produktion.“(JuliaGaß,RuhrNachrichten)
Spielzeit 2013/14
OpernintendantJens-DanielHerzogwillmit
seinemProjekt„Operfüralle“inDortmund
mehr Begeisterung für die Oper entfachen.
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5. akt: oper
_29.September2013:„DonCarlo“,Opervon
Giuseppe Verdi, eine Koproduktion mit dem
NationaltheaterMannheim,inderRegievon
Jens-DanielHerzog,dieMusikalischeLeitung
hatGabrielFeltz.ChorundOrchesterzeigen
sichvonderbestenSeite.EssingenWenWei
ZhangdenFilippoII,KönigvonSpanien,Luc
RobertdenDonCarlo,InfantvonSpanien,
Gerardo Garciacano den Rodrigo, Susanne
BraunstefferdieElisabettavonValois,KatharinaPeetzdiePrinzessinEboli,ChristianSist
denGroßinquisitor,JuliaAmosdenPagen
Tebaldo,JohnZuckermandenGrafenvon
Lerma,AnkeBriegeleineStimmevomHimmel
undKarlHeinzLehnerdenMönch.„Auch
wenneinigeRegie-EinfälleHerzogsdiskutabel sind, gelingt alles in allem eine packende
Umsetzung dieser großartigen Oper, die
man schon wegen der wunderbaren Musik
keinesfallsverpassensollte.“,meintThomas
Molke,OnlineMusikMagazin.AuchChristian
Wildhagen,FrankfurterAllgemeineZeitung,
bestätigt „die erfreuliche Leistung der DortmunderSänger,dieunterGMDGabrielFeltz
„Anatevka“ mit Ks. Hannes Brock, 2013
Erwilldavonüberzeugen,wievielSpaßOper
machen kann, wenn sie leidenschaftlich musiziert und inszeniert wird. Sein Prinzip: Wer
wenigOpernerfahrunghat,sollallesverstehen
können und sich unmittelbar angesprochen
fühlen;werlängstschonjedeNoteeinerOper
kennt, soll dennoch etwas entdecken, was
ihn überrascht und seinen Blick bereichert.
In diesem Zusammenhang ist auch die neue
„KaffeeLounge“zusehen,dievorderVorstellungamSonntagNachmittagmehrNähezu
den Opernbesuchern bei Barmusik mit Kaffee
und Kuchen schaffen will.
„Tannhäuser und der
Sängerkrieg auf Wartburg“ mit Hermine May,
Daniel Brenna und
Christiane Kohl, 2013
„Tannhäuser“ mit Daniel Brenna, 2013
ein geschlossenes, charakterfestes Ensemble
formen.“
_19.Oktober2013:„Anatevka“(„TheFiddler
ontheRoof“),MusicalvonJerryBock.„Einregelrechtes Traumpaar geben Ilse Winkler und
HannesBrockalsGoldeundTevjeab.“,urteilt
OnlineMusikMagazin.EsgibtvielApplausfür
alle Beteiligte.
Im November 2013 gibt die Geschäftsführende
Direktorin Bettina Pesch bekannt, dass in der
Spielzeit 2012/13 die Auslastung in den fünf
Sparten des Theaters insgesamt auf 63 % gestiegen ist. Dies ist ein deutliches Plus zu den
59 % der Spielzeit 2011/12.
_1.Dezember2013:„Tannhäuserundder
SängerkriegaufWartburg“vonRichard
Wagner. Zum ersten Mal inszeniert Schauspieldirektor Kay Voges eine Oper, und das
rechtspektakulär,jedenfallsscheintesdenen
so, die seine Schauspiel-Inszenierungen
nochnichtgesehenhaben.Bereitsvorder
Premiere gibt es hitzige Debatten. Julia Gaß
vondenRuhrNachrichtenveröffentlichtvorab
eine„Fast-Rezension“.VonBlasphemieistdie
Rede,daTannhäuseralsChristus-Figurmit
einerDornenkronedargestelltwird.„Mitviel
Filmeinsatzgibtdersoumstrittenewielängst
nichtmehrnurvoneinemlokalenFankreis
bereitskultischverehrteRegisseurKayVoges
sein Musiktheaterdebüt im Dortmunder Opernhaus....ZuRichardWagners‚Tannhäuser‘
passtdaskraftvolleBildertheater...ausge-
zeichnet.“(StefanKeim,DieWelt)„Während
in der Inszenierung einiges diskutabel bleibt,
genießen die sängerischen Leistungen große
Zustimmungen.Besondershervorzuhebenist
dervonGranvilleWalkerhervorragendeinstudierteChor,dersowohlalsPilgeralsauch
alsFestgästeaufderWartburgmithomogenem und gewaltigem Klang überzeugt. Von
denSängernderWartburglassenvorallem
Morgan Moody als Biterolf mit markantem
Bass-BaritonundChristianSistalsLandgraf
HermannmitfundiertenTiefenaufhorchen.
JohnZuckermanverfügtalsWalthervon
der Vogelweide über einen weichen Tenor.
Gerardo Garciacano stattet den Wolfram mit
warmemBaritonaus....FürdieTitelpartiehat
man den amerikanischen Tenor Daniel Brenna
nach Dortmund geholt. ... Darstellerisch lässt
er sich glaubhaft auf Voges’ Konzept ein und
überzeugt durch eine enorme Beweglichkeit
...StardesAbendsistzweifelsohneEnsemble-MitgliedChristianeKohl,diemitElisabeth
nach ihrer grandiosen Senta bereits zum
zweitenMalalsWagner-HeroineinDortmund
glänzt. ... Die Dortmunder Philharmoniker präsentierenunterderLeitungvonGabrielFeltz
eine solide Leistung ...“, meint Thomas Molke,
Online Musik Magazin. „Die Oper Dortmund
jedenfallsbewegtsichimdrittenJahrunter
derLeitungvonJens-DanielHerzogausdem
160
161
5. akt: oper
Schattendaseinheraus.DasSängerniveau
ist deutlich besser geworden. Und der Mut,
den im Schauspielhaus nebenan grandios
arbeitenden Kay Voges mit einer WagnerInszenierung zu betrauen, ist beispielhaft. ...
amEndeübertöntendieBravorufedieBuhs
eindeutig.“, schreibt Stefan Keim, Die Welt.
Die Theater- und Konzertfreunde unterstützen
diese Produktion großzügig.
_7.Januar2014:InderReihe„ZuGastbei...“
haben die Theater- und Konzertfreunde die
aufstrebende Eleonore Marguerre eingeladen.Die„Juwelenstimme“verrät,dasssieim
Jahr2015ihrDebütalsTraviatagebenwird.
Siewünschtsich,dasswirin20,30Jahren
auch noch ins Theater gehen können, ohne
weit fahren zu müssen. Und dass die Politik
die Künstler wertschätzt, berichtet Julia Gaß,
RuhrNachrichten.DieBesucherbelohntdie
Sängerin mit beeindruckenden Kostproben
ihres Könnens.
_11.Januar2014:„DerGrafvonLuxemburg“,
OperettevonFranzLehárinderInszenierung
vonThomasEnzinger,dieMusikalischeLeitung hat Motonori Kobayashi. Die schwungvolleOperetteüberzeugtaufganzerLinie,
dieKritikistbegeistertvomBuffo-PaarMirella
HagenundFritzSteinbacher,einNeuzugang aus Münster. Ebenso glänzen Lucian
Krasznec,JuliaAmos,HannesBrockund
Johanna Schoppa.
Am 19. Januar 2014 hat „Carmen“, inszeniert
vom Dortmunder Opernintendanten Jens-Daniel
Herzog, in der Hamburgischen Staatsoper
Premiere. Die Theater- und Konzertfreunde organisieren eine „Fan-Club-Reise“ zum Premieren-Wochenende und sehen eine begeisternde
„Carmen“ mit Weltstar Elisabeth Kulman in der
Titelrolle. Hinterfragt wird, warum Herzog seine
Inszenierung nicht als Koproduktion mit nach
Dortmund hat nehmen können. „Wegen der
„Carmen“ mit Ileana Mateescu und
Christoph Strehl, 2014
Kosten“, versichert Herzog in einem Pressegespräch mit den Ruhr Nachrichten. Außerdem
wolle man die „Carmen“ in Dortmund mit dem
eigenen Ensemble aufführen. Fragen bleiben.
_1.Februar2014:„Carmen“,OpervonGeorgesBizetinderInszenierungvonKatharina
Thoma, die Musikalische Leitung hat Gabriel
Feltz.CarmenwirdvonIleanaMateescu
stimmlichwieaugenfälligmeisterlichverkörpert.EsgibtlanganhaltendenApplaus.Die
KritikenbescheinigenderAufführungeinen
„großenWurf“(OnlineMusikMagazin),denn
„diese‚Carmen‘lohntsich.“(JuliaGaß,Ruhr
Nachrichten)
Am 8. Februar 2014 muss die Aufführung von
„Tannhäuser“ nach dem 1. Akt abgebrochen
werden, ein bislang einmaliger Vorgang am
Theater Dortmund. Daniel Brenna, Sänger der
Titelrolle, tritt mit Vorankündigung stark erkältet an und will die Aufführung durchstehen.
Nach dem ersten Akt entschließt sich die Oper
jedoch zum Abbruch, um „die Gesundheit des
Sängers nicht weiter zu strapazieren“. Das Publikum akzeptiert diese Entscheidung. Dennoch
bleibt ein Nachgeschmack. Der Abbruch zeigt,
dass die Personaldecke der Oper Dortmund
in kritischen Situationen nicht mehr für einen
eigenen Heldentenor einer großen Titelpartie
wie „Tannhäuser“ reicht. Denn die Erst- und
Alleinbesetzung Daniel Brenna singt in Dort-
mund als Gast. Besser geht es bei „Carmen“:
Hier springt die Alternativbesetzung Ileana
Mateescu zur Premiere am 1. Februar 2014 für
die erkrankte Katharina Peetz in der Titelrolle ein und feiert zugleich ein viel beachtetes
Rollendebüt.
Zur Zeit des Generalintendanten Fechner
glänzt die Dortmunder Oper mit einem großen
Ensemble von über 40 Sängerinnen und Sängern. Heute stimmt zwar wieder die Qualität,
aber in der Anzahl ist die Dortmunder Oper
Christiane Kohl, Opernball 2014
Opernball 2014:
„Alles Walzer
auf der Bühne“
unterbesetzt. Selbst in einer Zeit verschlankter
Ensembles und reger Gastengagements benötigt die Dortmunder Oper ein Ensemble mit
mindestens 20 Künstlerinnen und Künstlern.
In Frankfurt wird Daniel Herzogs Inszenierung von Verdis „Die sizilianische Vesper“
(Premiere am 16. Juni 2013) bejubelt und in der
Presse „mit klarem Konzept“ (Manuel Brug, Die
Welt) hochgelobt, aber „Nach Dortmund könne
die Inszenierung nicht kommen, bedauert
Herzog. Dafür sei sie zu aufwändig.“ (Julia Gaß,
Ruhr Nachrichten, 22. Juni 2013) Diese Aussage belegt einmal mehr die Auswirkungen des
rigiden Sparkurses. Die Oper Frankfurt verfügt
über ein festes Ensemble von 33 Sängerinnen
und Sängern, am Nationaltheater Mannheim
sind es 32. Auch das Aalto Theater Essen
rangiert mit 21 Ensemblemitgliedern deutlich
vor der Dortmunder Oper. Mit einer Planzahl
von 15 Sängerinnen und Sängern befindet
sich Dortmund zahlenmäßig auf der Ebene
von Theatern wie Braunschweig, Detmold oder
Kassel. Daher setzen sich die Theater- und
Konzertfreunde bei den Kulturverantwortlichen
der Stadt Dortmund für eine Aufstockung des
Opernensembles ein.
_1.März2014:DasBühnenprogrammdes
18.OpernballsderTheater-undKonzertfreunde inszeniert Opernintendant Jens-Daniel
HerzogunterdemMotto„PariserLeben“,
angelehnt an Jaques Offenbachs gleichnamige
Opera buffa. In das launige Verwechslungsspiel um Dortmund und Paris ist das Ballett mit
einerWalzer-ChoreografievonBallettdirektor
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163
5. akt: oper
aufderBühneleiten24Debütanten-Paare
klassischmitdem„Schlittschuhwalzer“von
ÉmileWaldteufelein.AlsranghöchsterGast
eröffnetdieBundestagsvizepräsidentinClaudia
RothschwungvolldenTanzaufderBühne
mitJens-DanielHerzog.Dasneugestaltete
Gastronomie-KonzeptvonSternekochMichael
DyllongbieteteindifferenziertesAngebotvom
traditionellserviertenDrei-Gänge-Menübiszu
SnacksanGourmet-Ständen.NachMitternacht
wandeltsichdieBühnezur„ParisBar“.Hier
kommen die Ballgäste bei leichter UnterhaltungundShowActsunterEinbeziehungdes
Fritz Steinbacher und Julia Amos, Opernball 2014
XinPengWangeingebunden.„Stargast“des
AbendsistdasOpernensembleDortmundmit
JuliaAmos,ChristianeKohl,IleanaMateescu,
Ks.HannesBrock,GerardoGarciacano,
LucianKrasznec,MorganMoody,Christian
Sist,FritzSteinbacherundJohnZuckerman.
Die Idee „Stargast Opernensemble“ entspringt
der Begeisterung der Theater- und Konzertfreunde für eines der besten Ensembles in
der Region. Musikalisch führen die DortmunderPhilharmonikerunterLeitungvonGMD
GabrielFeltzdurchdieBallnacht.DenTanz
„Aschenputtel“ mit
John Zuckerman,
Ileana Mateescu,
Gerardo Garciacano,
Eugenio LeggiadriGallani, Julia Amos,
Inga Schäfer und
Christian Sist, 2014
Schauspiels und der Pole-Tänzerinnen aus
„AnnaNicole“imStileinesVarietésaufihre
Kosten. Zu den Gästen zählt auch der Kapitän
vonBorussiaDortmundSebastianKehl.
_22.März2014:„LaCenerentolaossiaLa
bontàintrionfo– AschenputteloderDer
TriumphderGüte“,OpervonGioachino
Rossini, Erik Petersen inszeniert, die Dortmunder Philharmoniker spielen unter
Motonori Kobayashi mitreißend spritzig.
Insgesamt besticht die wunderschöne Inszenierung durch ein geschicktes Bühnenbild, in
dem sich gut spielen lässt. Ileana Mateescu,
Eine Stunde zum Weiterdenken – Bodo Harenberg moderiert zum
letzten Mal „Die Stunde danach“
AmAnfangstandeinTreffenim
Winter2012inderOpernintendanz: Ob sich der bekannteste
Opernfreund Dortmunds für eine
GesprächsrundezudenAufführungen der Dortmunder Oper
gewinnenließe?BodoHarenberg
war interessiert. Er erfand den
Titel „Die Stunde danach“ und
die Idee, das Gespräch auf der
Bühne mitten in der Dekoration
dergeradebeendetenAufführung
stattfindenzulassen.Gegenein
kleines Eintrittsgeld – mit einem
Glas Wein und einem Stück
Gebäck – hat das Publikum die
Gelegenheit, eine Stunde mit den
Sängern und Mitgliedern des Regieteams und oft auch mit operninteressierten Gästen Zustimmung
oder Kritik am gerade Gesehenen
zuäußern.DiePilotveranstaltung
zum„Elias“imApril2012war
gleich eine der stürmischsten: Ein
Zuschauerverlaseinevorgefer-
tigte Generalabrechnung ... Große
Teile des Publikums widersprachenheftig.Sokontroversginges
selten zu, nur die Veranstaltungen
zu„DonCarlo“und„Tannhäuser“
botenähnlichvielSprengstoff.
Kritischeundvorallemauch
interessierteNachfragenderZuschauergabesjedochoft;viele
Fragen,dieeineInszenierung
aufgeworfen hatte, konnten besprochen werden. Das war Bodo
HarenbergsZiel:denTheaterabendabzurunden,Hintergründe
zu klären, die Zuschauer nicht
mit ihren Eindrücken alleine zu
lassen. Podiumsgäste, die einen
BlickvonaußenaufdasTheater
warfen, brachten ungewöhnliche
Perspektivenhinein:DerprominentestevonihnenwarBundestagspräsidentProf.Dr.Norbert
Lammert zu „Boris Gudonow“, ...
Die beim Publikum beliebtesten
Gesprächspartnerwarenjedoch
die Sängerinnen und Sänger des
Dortmunder Opernensembles.
Seine letzte „Die Stunde danach“hatBodoHarenbergzuden
„Jahreszeiten“am10.Mai2014
moderiert. Der Ur-Dortmunder und
Wahl-Wienerhatnochimmerviel
Spaß an den Runden, doch sind
dieterminlicheFestlegungund
seine akribische Vorbereitung auf
jedeVeranstaltungmitseinem
Leben in zwei Städten immer
schwierigervereinbar.Fürseine
Ideeistesjedochnochlange
nichtdasAus:Inderkommenden
Spielzeit wollen Studierende des
StudiengangsMusikjournalismus
an der TU Dortmund die Gespräche fortführen und moderieren.
(GeorgHolzer,Chefdramaturg
Theater Dortmund)
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165
5. akt: oper
„Die Jahreszeiten“ mit Lucian Krasznec,
John Zuckerman und Anke Briegel, 2014
darstellerisch überragend, singt mit samtweichem Mezzo die halsbrecherischen Koloraturen blitzsauber, sehr geschmeidig und mit
kraftvollerHöhe(nachJuliaGaß,RuhrNachrichten). „Die dankbarste Partie ... kommt
EugenioLeggiadri-GallanialsDonMagnifico
zu, der mit enormer Spielfreude und absolut
beweglichem Bass-Bariton diese Paraderolle
fürjedenBuffoausstattet.“(OnlineMusik
Magazin)
Am 7. April 2014 titeln die Ruhr Nachrichten:
„Oper ist wieder ein Sprungbrett“ und berichten,
dass der chinesische Bassist Wen Wei Zhang
Dortmund nach dieser Spielzeit verlassen wird
und an das renommierte Opernhaus Zürich gehen wird. Auch die Sopranistin Anke Briegel wird
Dortmund verlassen und wechselt an die Königliche Oper Kopenhagen, wohin vor einigen Jahren auch die Sopranistin Susanne Schimmack
ging. Einerseits bedauern die Theater- und
Konzertfreunde die Abgänge, andererseits
freuen sie sich, dass Dortmund wieder begabte
Talente entdeckt und fördert. Zudem zeigen die
Wechsel, welch gutes Gespür der Verein mit
der Auswahl und Vergabe des Förderpreises
„Der Bajazzo“ entwickelt. Susanne Schimmack
(1996), Anke Briegel (2013) und Wen Wei Zhang
(2013) haben die Theater- und Konzertfreunde
für ihre Leistungen ausgezeichnet.
Der Rat der Stadt verlängert am 10. April
2014 den Vertrag mit dem Opernintendanten
Jens-Daniel Herzog bis 2021. Die Stadt würdigt
damit die künstlerische Arbeit des Intendanten,
nicht zuletzt auch die seit seinem Amtsantritt im
Jahr 2011 kontinuierlich gestiegene Anzahl an
Opernbesuchern.
_27.April2014:„DieJahreszeiten“,Szenisches
OratoriumvonJosephHaydninderRegievon
Jens-DanielHerzog.Einegrandiosemusikalische Leistung der Dortmunder Philharmoniker
unterPhilippArmbrusterunddesOpernchors
inderEinstudierungvonGranvilleWalker.
LobauchdemSolistenterzett:„AnkeBriegel
begeistertalsHannemitleuchtendemSopran
undwunderbaremSpiel,wennsieimHerbst
alsaltbackeneJungfermitLukasflirtetoder
sich scheinbar über die sexuellen BelästigungenihresChefs(Simon)empört.Lucian
Krasznec stattet den Lukas mit hellem Tenor
aus, ... . Morgan Moody gefällt als Simon mit
kräftigem Bariton und großartiger Mimik und
Gestik.“, berichtet Thomas Molke, Online
MusikMagazin.HerzogbringtdasOratorium
alsOpernhandlungaufdieBühne:100Jahre
DeutschlandabKriegsende1945biszur
Vergreisung2045.Esisteinegesellschaftskritische Inszenierung, „über die man reden
undstreitenkann;sieanzuschauenlohntauf
jedenFall....BuhsundBravorufefürdieRegiehieltensichzumSchlussdieWaage;der
‚Pfuiunglaublich,waseinemhierzugemutet
wird‘-ZwischenrufeinesBesuchers...wareine
Ausnahme.“(JuliaGaß,RuhrNachrichten)
_17.Mai2014:„DieEntführungausdemSerail“,
SingspielvonWolfgangAmadeusMozart,
Jens-DanielHerzogverlegtdieHandlungindie
Gegenwart. Statt des Palastes sieht man auf
derBühneeinenHinterhofimStildesDortmun-
derNordens.DerKabarettistundSchauspieler
Serdar Somuncu übernimmt die Rolle des
zentralen Bassa Selim als türkischer Macho.
DieKritikenurteilenrechtunterschiedlich:von
„Mozartwirdhierbanalisiertundvergröbert...
logische und dramaturgische Ungereimtheiten
bleibennichtaus.“(WestdeutscheAllgemeine
Zeitung)bis„DasKonzeptgehtauf.“(Ruhr
Nachrichten).EinhelligesLoberntenEleonore
Marguerre in der Partie der Konstanze und
WenWeiZhangalsOsmin,denAufseherdes
Bassa. Die Philharmoniker unter Kapellmeister
Motonori Kobayashi überzeugen an diesem
Abendnicht.DiePresseurteilt:„Mozarts
Klängeblühenseltenauf.“(Westdeutsche
AllgemeineZeitung)und„dareihtsicheine
Ungenauigkeit an die andere, das Ganze wirkt
eheruninspiriert.“(TOPMagazin)
Spielzeit 2014/15
„Die Entführung aus dem
Serail“ mit Eleonore
Marguerre und Lucian
Krasznec, 2014
OpernintendantJens-DanielHerzognutzt
Kooperationen mit befreundeten Opernhäusern in Deutschland und Europa, um einerseits
den Dortmundern Musiktheater auf hohem
Niveauzubietenandererseitsmitdenknappen
finanziellenMittelnauszukommen.Verdis„Ein
Maskenball“gehtnachderDortmunderAufführungsserieansRoyalOperaHouseCovent
GardeninLondon,„JesusChristSuperstar“ist
166
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5. akt: oper
eineKoproduktionmitdemTheaterBonn,Händels„Saul“kommtvomStaatstheaterKassel,
und die Kinderoper im Opernhaus mit „Vom
Mädchen, das nicht schlafen wollte“ ist Teil
einer langfristig angelegten Kooperation mit der
RheinoperDüsseldorf/DuisburgunddemTheater Bonn. In der gut gewachsenen ZusammenarbeitmitGMDGabrielFeltzführtJens-Daniel
HerzogRegiebeidenNeuinszenierungenvon
RichardStrauss’„DerRosenkavalier“undin
Mozarts„DonGiovanni“.
_13.September2014:DiePremiere„Unballo
inmaschera– EinMaskenball“,Opervon
Giuseppe Verdi, eröffnet die neue Spielzeit,
klassischinszeniertvonKatharinaThoma,
musikalischaufhohemNiveau.
_19.September2014:„JesusChristSuperstar“,
dieRock-OpervonAndrewLloydWebberist
eine Koproduktion mit dem Theater Bonn und
stetsausverkauft.
Am 16. November 2014 verabschiedet sich
Granville Walker als Leiter des Dortmunder
Opernchors mit einer Chorgala, die am
16. Dezember 2014 wiederholt wird. „Walker
hat den Opernchor zu einem der besten des
Landes gemacht“ (Julia Gaß, Ruhr Nachrichten)
und kann auf eine glanzvolle Ära zurückblicken.
Sein Nachfolger ist Manuel Pujol.
_10.Januar2015:DieTheater-undKonzertfreundeDortmundfeiernihr50-jähriges
Bestehen mit einer unterhaltsamen Gala, bei
der alle Sparten des Theater Dortmund und
dasKonzerthausDortmundvertretensind.
Ullrich Sierau begrüßt als Oberbürgermeister
der Stadt die Gäste. Bundestagspräsident
Prof.Dr.NorbertLammertwürdigtdieFestveranstaltungmiteinerAnsprache.Anschließendtrifftmansichmitvielenaltenundneuen
FreundenzueinemfröhlichenAusklangim
Foyer.
Szene aus „Ein Maskenball“, 2014
Die Oper Dortmund und die
Theater- und Konzertfreunde
NamhafteZuwendungenseit1978
_1979:„Parsifal“und„TheRake’sProgress“
_1980:„Fidelio“
_1982:„BorisGodunow“mitKarlRidderbusch
als Gast
_1983:„Lohengrin“
_1984:„DieschweigsameFrau“mitKarl
RidderbuschalsGast,„DieZauberflöte“und
„Tannhäuser“ mit Matti Kastu als Gast
_1985:„Zigeunerliebe“und„DerroteStrich“
_1986:„DerfliegendeHolländer“,„Theseusund
Ariadne“undOperncafé
_1987:„Tosca“
_1988:„DieMeistersingervonNürnberg“
_1989:„DerTroubadour“,„BrotundSpiele“und
„KönigHirsch“
_1992:„LaCageauxFolles“,AnlageÜbertitel,
Nebelmaschine,BestuhlungOrchester
_1994:„DerRosenkavalier“und„DiePiraten“
_1995:ItalienischeOpernabendeund
Stipendium Susanne Schimmack
_1996:„LeRoiArthus“undOpernfest
_1996/98:mehrereAufführungen
_1998:„DieTrojaner“und„DerFreischütz“
_1999:„MyFairLady“,„Carmen“,„Evita“und
Oper am Vormittag
_1999/2000:„Salut2000“Jahreswechsel,
„Tristan und Isolde“ und Oper am Vormittag
_2001:Verdi-Gala
_2002:„DieMeistersingervonNürnberg“,
FestdesBelcantoundOperngala,Bestuhlung
Opernhaus
_seit2004:pauschaleZuwendungenund
zusätzliche Einzelförderungen
_2005/06/07:„DerRingdesNibelungen“
_2009:„Tosca“und„DerjungeLord“
_2010:„Iltrittico“und„Falstaff“
_2011/12:„JungeSterne“–Förderung
jungerEnsemblemitgliederundmehrerer
Aufführungen
_2013:„Tannhäuser“
Förderpreis„DerBajazzo“
_1985:JaneHenschel,Mezzosopran
_1989:ChihiroBamba,Koloratursopran
_1991:AlexanderFedin,Tenor
_1993:ThomasHarper,Tenor
_1996:SusanneSchimmack,Mezzosopran
_1999:GundulaSchneider,Mezzosopran
_2013:AnkeBriegel,Sopran,undWenWei
Zhang, Bass
_2015:IleanaMateescu,Mezzosopranund
Lucian Krasznec, Tenor
„Zu Gast bei ...“
_31.Mai1990:PeterKovacs,Bariton
_23.Mai1991:RaimoSirkiä,Tenor
_2.November1992:EdmundZelotesToliver,
Bass
_2.März1993:MarinaEdelhagen,Sopran
_29.November1993:Ks.HannesBrock,Tenor
_6.März1995:SonjaBorowski-Tudor,
Mezzosopran
_15.Mai1995:AlexanderMarco-Buhrmester,
Bariton
_4.November1996:JayneCasselman,Sopran
_7.April1997:ChristianBaumgärtel,Tenor
_11.Mai1998:SusanneSchimmack,
Mezzosopran
_26.Oktober1998:BrigitteOtto,
Kostümabteilung
_29.März1999:NorbertSchmittberg,Tenor
_20.September1999:SusannaPanzner,
Sopran
_10.Februar2000:Ks.WolfgangMillgramm,
Tenor
_3April2000:Ks.AndreasBecker,Bass
_3.April2001:HannuNiemelä,Bariton
_5.Juni2001:Karl-HeinzLehner,Bass
_7.Januar2002:Eun-JooPark,Sopran
_25.Februar2002:ThomasdeVries,Bariton
_11.November2002:ChristineMielitz,
Opernintendantin
_24.Februar2003:JeffMartin,Tenor
_10.Juni2003:Ks.ElisabethLachmann,Sopran
_24.November2003:MariaHilmes,
Mezzosopran
_24.Mai2004:GranvilleWalker,Chordirektor
Theater Dortmund
_21.Februar2005:HeikeSusanneDaum,
Koloratursopran
_25.April2005:BartDriessen,Bass
_19.September2005:Ks.AndreasBecker,
Bass
_27.März2006:Ks.OskarHillebrandt,Bariton
_13.November2006:SylviaKoke,Sopran
_15.Januar2007:VidarGunnarsson,Bass
_25.Juni2010:Jens-DanielHerzog,
Opernintendant
_7.Januar2014:EleonoreMarguerre,
Mezzosopran
168
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intermezzo I
ein leben für das theater
interview
mit horst fechner
generalintendant theater dortmund
von1985bis1995
Die„ÄraFechner“giltalseinederglücklichstenund
beim Publikum erfolgreichsten in der Geschichte des
DortmunderTheaters.Zwischen1985und1995führt
undmoderiertGeneralintendantHorstFechnerdie
verschiedenenSpartendesTheaters.„Ichhabemich
als Erster unter Gleichen gefühlt“, erinnert er sich
imGesprächmitFrankBüntevondenTheater-und
KonzertfreundeninseinemneuenDomizilinAltenholz
anderKielerFörde.
170
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intermezzo I
Fechner:InderNachfolgedes1983verstorbenenGeneralintendantenPaulHagersuchtedieStadtdamalseinen
Theaterlenker, der sich hundertprozentig um Dortmund
kümmert „und der nicht selbst inszeniert“.
hervorragendenProduktionenmeinesVorgängerserweitern
können. Die Volksbühne und der Westfälische Besucherring
sorgten meistens für geschlossene Vorstellungen. Sie haben
mir ein garantiertes Kartenkontingent abgenommen.
Bünte: Sie waren damals Generalintendant am Theater
Bünte:AusKielhabenSieeinigeKräftemitgebracht,die
inKielundhabendortauchselbstinszeniert.Angesichts
dessenistIhnenderSchrittvonKielnachDortmundsicher
nicht leicht gefallen.
Fechner: In Kiel war ich eigentlich immer Opernregisseur.
In den Gesprächen in Dortmund habe ich dann aber gemerkt,wiegroßderApparatdortist.FüreineInszenierung
fälltmanmindestenseinVierteljahraus.Eswardeshalb
für mich eine Entscheidung der Vernunft, einen Vertrag in
Dortmundzuunterschreiben,dermichvoneigenenInszenierungenentbindet.Ichhabemichtrotzdemsehrintensiv
umjedeeinzelneProduktiongekümmert.MitdenSängern,
besondersmitdenNachwuchskräften,habeichnachjeder
Vorstellung gesprochen. Bei den Schlussproben war ich
ebenfalls immer dabei, natürlich auch in den Vorstellungen.
AnjederInszenierungwarichnahdran.
mitentscheidend waren für Ihren Erfolg in Dortmund.
Fechner: Den Kieler Generalmusikdirektor Klaus Weise
habe ich mit nach Dortmund gebracht, aber auch Guido
HuonderalsChefdesSchauspiels.IchwarvonseinerArbeit
überzeugt und habe ihn dem Kulturausschuss empfohlen.
DarüberhinaussindmireinigesehrguteSängervonKiel
nach Dortmund gefolgt, darunter Wolfgang Schmidt, Oskar
Hillebrandt,RaimoSirkiä,AndreasJäggiundAwildaVerdejo.
Bünte: In der Spielzeit 1985/86 gab es sieben Wiederaufnahmen.DieZahlderverkauftenKartenwurdegesteigert. Wie haben Sie das fertiggebracht?
Fechner:UnserSpielplanwarattraktiv,undichhabe
meineigenesRepertoireauchdurchdieÜbernahmevon
Bünte:UnddenSolotänzerundChoreografenYouri
Vamos hatten Sie auch schon in Kiel kennen und schätzen
gelernt?
Fechner:DerWegzuYouriVamosführteeigentlichüber
JoyceCuoco,deramerikanischenSolotänzerininMünchen,
LebensgefährtinvonYouriVamos.InKielhatteCuocoim
„Schwanensee“getanzt.SieempfahlmirYouriVamosals
Ballettchef für Dortmund. Vamos war damals Solotänzer in
München,strebteaberindieChoreographie.ImTeammitder
Solotänzerin Barbara Korge, die Vamos auch aus München
mitbrachte,warendieseDrei–Vamos,CuocoundKorge–
die Motoren für das erste Dortmunder „Ballettwunder“. Ich
habe sie arbeiten lassen und gefördert, wo es nur ging. Ich
binaufnahezujederBallettveranstaltunghinterderBühne
gewesen. Das Publikum hat uns phantastisch unterstützt.
Die Presse schrieb damals: „Der schönste Schwanensee
liegt zur Zeit an der Ruhr.“
Bünte:PremiereinDortmundfeierteVamosdann1985mit
dem Ballett „Lucidor“.
Fechner:IndieserProduktiontanzteYouriVamosinder
RolledesNotarsselbst.ZusammenmitJoyceCuocoals
Lucile-Lucidor und Barbara Korge war „Lucidor“ ein glänzenderEinstandfürdieneueCompagnie,einriesigerErfolg.
DiemusikalischeLeitunghatteübrigensAntonMarik,den
ichdamalsalsErstenKapellmeistervonBielefeldnach
Dortmund geholt hatte.
Bünte:VamosundCuocosindspäternachBonngegangen, wo ihnen eine bessere Infrastruktur und eine höhere
Gage geboten wurden.
Fechner:Vamoshatmiraberversprochen,jedesJahr
wiederzukommen. Und er hat zehn Jahre lang Wort gehalten.HeutenochschreibenmiralleDrei.Undeskommtkeine
Postkarte, kein Brief, in dem sie mir nicht auf die eine oder
andereArtversichern:DieZeitinDortmund,daswarfüruns
die schönste Zeit.
Horst Fechner mit Tochter Astrid beim Opernball 1987
172
173
intermezzo I
Bünte:EinerIhrererstenErfolgeinDortmundwar1985
einekonzertanteOpern-Aufführung.
Fechner: Das erste Erfolgsstück in Dortmund war „Der
fliegendeHolländer“, in einer meisterhaften Inszenierung
vonHeinzLukas-Kindermann.DamithatteichimSeptember
1985meineersteSpielzeitinDortmunderöffnet.DiekonzertanteAufführung,aufdieSieanspielen,war„DiePuritaner“
vonVincenzoBellini,inKieleingroßerErfolg.DiesesStück
war Jahrzehnte lang nicht gespielt worden. Klaus Weise gebührt das Verdienst, es wieder ausgegraben zu haben. Deshalb wollten Klaus Weise und ich diesen Erfolg in Dortmund
wiederholen. Wir hatten aber nicht das Geld für eine große
Dekoration. Deshalb wagten wir in Dortmund eine konzertante Version wie in Kiel. Der Erfolg auch in Dortmund gab
unsRecht.Verantwortlichdafürwarendiehervorragenden
Sänger:SalvatoreFisichellaalsGastwardamalsschonein
Weltstar.UndFranz-JosefKapellmannwaraufdemHöhepunkt seines stimmlichen Potenzials.
Bünte:WenigerimRampenlicht,dafüraberpolitischvon
BedeutungwardieAufführungderpolnischenNationaloper
„KönigRoger“Mitteder80erJahreinDortmund.
Fechner:DaswareineArtTauschgeschäftmitderOper
inWarschau.PaulHagerwarmit„FigarosHochzeit“in
Warschaugewesen.NachmeinemAmtsantrittinDortmund
vereinbarteichmitRobertSatanowski,demGeneralmusikdirektor und Intendanten der Warschauer Oper, einen Gegen-
besuchmitderpolnischenNationaloper„KönigRoger“.
DieseOperhatteinden20erJahreninDeutschlandihre
Erstaufführung erlebt, eine erneute Premiere wurde dann
aberinden30erJahrenvonSA-Leutengestürmt.Damitwar
die Wiederaufführung der Oper in Deutschland nach dieser
heiklen Vorgeschichte ein politisches Signal der Versöhnung.
Um das zu unterstreichen, kam Satanowski persönlich nach
DortmundunddirigiertedieOper.DaswarMitteder80er
JahreeinEreignisvonbeachtlicherpolitischerDimension.
Bünte:UndwiesindSieaufHeinzLukas-Kindermann
gestoßen,derdanninDortmundvieleerfolgreicheOpernproduktionen betreut hat?
Fechner:IchkannteHeinzLukas-Kindermannaus
gemeinsamerArbeitinBielefeld,EssenundKiel.Erwar
undisteinhervorragenderInterpretderWagner-und
Strauss-Opern.SohatLukas-Kindermann1994inDortmundden„Ring“inszeniertund1995anzweimalvierTagen
als kompletten „Ring“ sehr beeindruckend auf die Bühne
gestellt–einKraftaktmitAntonMarikamPultundHeinz
Lukas-KindermannalsRegisseur.AuchdieMozart-Opern
hat Kindermann in Dortmund zum Erfolg gebracht. Ich denkedazumBeispielan„Cosìfantutte“ausdemJahr1993.
AuchRossini-OperngehörtenzuseinemRepertoire,ich
erinnere mich dabei besonders an „Prüfstein der Liebe“.
Bünte:SiehattenstetseinfeinesHändchenfürgute
Sänger und Sängerinnen. Sie besuchten Wettbewerbe für
jungeNachwuchskünstlerundgrubendabeifürDortmund
so manches Juwel aus.
Fechner:Eswarmirimmerwichtig,junge,unverbrauchteStimmenzufinden,Sänger-Darsteller.Dafürhabeich
Gesangswettbewerbe besucht, so war ich Mitglied der Jury
inGenf.InGüterslohbinichhäufigbeimWettbewerbfür
„NeueStimmen“gewesenoderbeimMozart-Wettbewerb
inWien.AufdiesenEntdeckungsreisenhabeichPetra
Lang gefunden und an Dortmund gebunden, auch Sonia
Zlatkova.AlexanderMarco-BuhrmesterhabeichinEssen
gehörtundvon1992bis1995nachDortmundverpflichtet.DenHeldentenorWolfgangSchmidthabeichnach
Kiel geholt, ihn dort aufgebaut und dann mit nach Dortmund gebracht. Er hat später, ebenso wie Petra Lang und
Marco-Buhrmester, eine Weltkarriere in Bayreuth und an
derMetropolitanOperagemacht.DasgiltauchfürCynthia
Makris, die aus Bielefeld kam. Weitere prominente Sängerinnen und Sänger, die in Dortmund groß und weltbekannt
wurden,sindOskarHillebrandt,JaneHenschel,Günter
Wewel, Elisabeth Lachmann, Johannes Martin Kränzle und
Jukka Rasilainen.
174
175
Programmheft zu „Der
Ring des Nibelungen“
intermezzo I
Bünte:AuchdemlyrischenTenorAlexanderFedinhaben
Bünte: Im Rückblick wirkt es geradezu sensationell, wenn
Sie aus Moskau eine Brücke nach Dortmund gebaut. Er hat
dannvonDortmundausKarrieregemacht.
Fechner:AufEmpfehlungdesukrainischenPianistenund
Dirigenten Boris Bloch, der in Essen lebte, hatte ich eine
CassettevonAlexanderFedinmitArienaus„EugenOnegin“
gehört.DahabeichFedineinAngebotgemacht,zunächst
fürzehnGastspieleinDortmund.Anschließendhabeichihn
fest engagiert. Bei unserer ersten Begegnung sprach der
gelernteElektroingenieurFedinnureinWortDeutsch:„Ja“.
Seine erste Partie in Dortmund war der Edgardo in „Lucia
diLammermoor“.InnerhalbeinesJahreshaterfließend
Deutschgelernt.SeineStimmehattemichaufAnhiebüberzeugt. Sein Talent paarte sich mit einer ungeheuren Disziplin.
manliest,dassSie1995den„Ring“ganzundgarmitStimmen aus dem eigenen Ensemble aufführen konnten.
Fechner:Fürden„Ring“habeichunserDortmunder
Ensemble über Jahre hinweg gezielt aufgebaut, so dass ich
die meisten Partien aus dem eigenen Ensemble besetzen
konnte:WolfgangSchmidt,Ks.OskarHillebrandt,Thomas
Harper,ZelotesEdmundToliver,PetraLang,JaneHenschel,
Ks.Franz-JosefKapellmann,SusanneSchimmack,Sonja
Borowski-Tudor, Rachel Gettler, Ks. Elisabeth Lachmann und
Marina Edelhagen. Das war damals eine Welt-Besetzung
inDortmund.Auchheutenocherscheintmirdaswieein
Wunder.
Bünte:WasverstehenSieindiesemZusammenhangunter
Ensemble-Arbeit?
Fechner: Bei mir standen die Sänger-Darsteller immer im
Vordergrund.WennsieDortmundverließen,gabenwirfür
sieeineAbschiedsvorstellung.DasEnsemblewarfürmich
der Star. Das Dortmunder Publikum ist sehr Personen bezogen. Der Titel „als Gast“ allein zog nicht, entscheidend war
vielmehrderHinweisauf„DortmunderSänger“.
Bünte:Isteinesosystematische,verlässlicheEnsembleArbeitdennheutenochmöglich?
Fechner:LangfristigeArbeitanderBühnegelingtnur,
wennmansichaufdasEnsembleverlassenkann.InZukunft
wirdesvermutlichkaumnochFestanstellungengeben,die
IntendantenmüssenpreiswerteLösungenmitGastverpflichtungen suchen. Mich hat immer die Idee des Opernstudios
interessiert.DasisteinePlattform,umjungeSängerinnen
undSängerineinerArtNachwuchs-Ensembleheranzuführenundzuvervollkommnen.
Bünte:WiesahIhreVertragspolitikaus?HabenSiemit
denSängerinnenundSängernVerträgefürjeweilseine
ganze Spielzeit abgeschlossen?
Fechner: Ich habe meistens Zwei-Jahres-Verträge gemacht,abgewartetunddannneuverhandelt.Mankanndie
Sänger entweder halten oder man muss sie laufen lassen.
FüreineWeltkarriereistDortmundnichtnurfürFußballspieler interessant, auch für Sänger und Schauspieler.
Bünte: Wer waren zu Ihrer Zeit die Publikumslieblinge?
Fechner: Sie sind in Dortmund besonders wichtig, denn
sie binden das Publikum emotional ans Theater. Da waren
zumBeispielKs.AndreasBecker,Ks.GünterWewel,Ks.
ElisabethLachmann,Ks.HannesBrock,denich1992aus
Essen geholt habe. Ohne ihn in der Rolle der einzigartigen,
einmaligenundunvergesslichen„Zaza“wäredasMusical
„LaCageauxFolles“indenJahren1992und1993nichtso
ein großer Erfolg geworden. Und beim Sprechtheater ist in
diesemZusammenhangvorallemKsch.HelgaUthmannzu
nennen.WennmaneinesolcheFrauimEnsemblehat,dann
mussmandasauchnutzen.SiehatdeshalbvonDezember1987an,zusammenmitClausDieterClausnitzer,„Die
ErzählungderMagdZerline“vonHermannBrochgespielt,
inderInszenierungvonGuidoHuonder.Daswarjahrelang
ein riesiger Erfolg, zunächst in den Räumen des Museums
fürKunstundKulturgeschichte,späterauchbeiHarenberg.
UndnatürlichnichtzuvergessendiegroßenundbekanntenNamen,dieJahrzehnteamSchauspielhausgearbeitet
haben:Ksch.InesBurkhardt,Ksch.ClausDieterClausnitzer,
HeinzOstermann,GüntherHüttmann,JürgenUterund
Barbara Blümel.
Bünte:SieselbstundihreFrauwarensehrgutinderStadt
vernetzt.WiewichtigwarIhnenderBezugzuDortmund?
Fechner: Vom ersten Tag an haben wir in Dortmund eine
neueHeimatgefundenundunsdieganzeZeitübersehr
wohlgefühlt.IchhabeinersterLinieversucht,Theaterfür
Dortmund und sein Umland zu machen. Ich habe auch
versucht,demTheaterandereSpielstättenzuerschließen.
Wenn ein Zuschauer nicht zum Theater geht, dann geht
das Theater zum Zuschauer. Wir haben deshalb in der alten
WaschkauederZecheEvinggespieltoderimMuseum
fürKunstundKulturgeschichte,auchimFletchBizzel.Ich
habeimmerversucht,einenBezugzuDortmundzufinden.
ImFebruar1994hatSabineSchweitzerden„Golem“,
eineKammeropervonJohnCasken,inderStahlhalleder
DASAinszeniert,mitdenSängernThomasHarper,Norbert
Schmittberg,PeterKovacs.AlsichdieStraßenbahninder
Stahlhallesah,dawarmirsofortklar:Dassiehtjaauswie
ein Bühnenbild.
176
177
intermezzo I
Bünte:ImSeptember1992musstenSieöffentlicheingestehen, dass das letzte Glied in Wagners „Ring“, die
„Götterdämmerung“ nicht wie geplant die Spielzeit eröffnen
konnte.OffiziellgabenSiealsBegründungArbeitsrückständeausderStreikphaseimFrühjahranund Verzögerungen
beiReparaturarbeiteninderSommerpause.EintrüberFleck
auf Ihrer Theaterlaufbahn in Dortmund?
Fechner:DaswardamalseinSchockfürunsalle.Heinz
Lukas-KindermannempfandesgaralsKatastrophe.Aber
inWirklichkeithatteMosheAtzmon,unserGeneralmusikdirektor, die Probenarbeit für die „Götterdämmerung“ nicht
geschafft.ErhatteeinenVertragmitderHamburgischen
StaatsoperüberzehnDirigate.DasverkürzteseineZeit
für die Proben in Dortmund. Wie bekannt, übernahm zum
GlückdannHansWallatdieGeneralprobe.Die„Götterdämmerung“istdannspätervonunseremdamaligenErsten
KapellmeisterAntonMarikdirigiertworden.Der„Ring“blieb
zum Glück nicht ungeschlossen.
Bünte: Wie konnte es dazu kommen? In Dortmund ist
doch das Operndirigat mindestens ebenso wichtig wie das
fürs Konzert?
Fechner:BeiderWahlvonAtzmonhattesichdasOrchester durchgesetzt. Die Stadt hatte damals einen unterschriftsreifenVertragmitStefanSolteszausEssen.Nach
einemGastdirigatinDortmundoffenbartensichjedoch
unterschiedlicheAnsichten.SolteszdrückteseineUnzufriedenheitrechtundiplomatischundunmissverständlich
aus. Er war natürlich schwierig, aber unheimlich erfolgreich
undfleißig.ErerwartetehundertprozentigenEinsatz.Die
Sympathie des Orchesters hatte Soltesz danach aber nicht
mehr.FürdenKulturausschussunddenKulturdezernenten
LangemeyergabdasVotumdesOrchestersfürAtzmon
schließlichdenAusschlag.
Bünte:NebenvielenErfolgenundGlanznummerngabes
inIhrerÄraauchFlops.EinerdavonwardaszurRuhr-Oper
hochstilisierteBergarbeiter-Epos„BrotundSpiele“imApril
1989.
Fechner:MaxvonderGrün,vondemdasLibrettostammte, wollte keine Kammeroper. Ich habe mir deshalb gesagt,
wir setzen alles auf eine Karte. Es sollte eigentlich die
„Ruhr-Oper“werden,dasistaberleidervomPublikumund
vonderPressenichtverstandenworden.Natürlichwardie
MusikvonGüntherWiesemannzeitgenössisch,daswarzu
erwarten. Die Dresdner Staatsoper hatte zunächst Interesse
gezeigt, dann aber „Brot und Spiele“ doch nicht übernommen.ImOktober1989gabesnocheineWiederaufnahme,
dennoch blieb der Oper trotz so prominenter und großartiger
SängerwieJaneHenschel,DieterBehlendorf,Elisabeth
LachmannundMarinaEdelhagenderErfolgversagt.
Bünte:ImOlpketal-TheatervergossInesBurkhardtbittere
Tränen,alsunmittelbarvorderPremiereder„Moralischen
LiebespredigtamfrühenMorgen“derAutorGabrielGarcia
MarquezdieAufführunginDortmundinletzterMinute
stoppte.
Fechner:NatürlichhattenwirdieGenehmigungdes
Verlages,aberderAutorkanneineZusagejederzeitzurückziehen. Wir wollten mit diesem Stück ein intimes Theatererlebnis.Ichhättemirauchvorstellenkönnen,dasimFletch
Bizzel zu machen. Ich wollte den Kontakt zu den freien
Gruppen.InesBurkhardtwarnachderAbsageinTränen
aufgelöst.EsistdieGeschichteeinerFrau,dienach25
JahrenglücklicherEhefeststellt,dasseskeinegrößereHölle
gibtalseine‚glücklicheEhe’.GuidoHuonder,derdieInszenierungdiesesEin-Frau-Stückesbesorgte,hatdanndoch
nochimintimenRahmeneineArtVoraufführungorganisiert.
DennochwardieseAbsage,fürdieMarquezniemalseine
Begründung angegeben hat, eine Enttäuschung für uns.
Bünte: Ein großer Erfolg war dagegen die Uraufführung
des„Rattenfänger“mitderMusikvonWilfriedHillerinder
RegievonHeinzLukas-Kindermann.
Fechner:DerStarderDortmunderAufführungwarGiora
Feidmanmitder‚weinendenKlarinette’.DerzweiteStarwar
MarthaMödl,dieim„Rattenfänger“dieRolledesAbtes
übernommenhatte.IndenweiterenRollen:AndreasBecker,
ThomasHarper,NorbertSchmittberg,ZelotesEdmund
Toliver.Lukas-KindermannkanntedenKomponisten.Wir
wussten zunächst nicht, welches Stück er für uns komponierensollte,wirwarenunsnureinig,dasswirinjedemFall
einWerkvonHilleraufführenwollten.DasTheaterinKiel
hatden„Rattenfänger“nacheinemLibrettovonMichael
Ende nachgespielt. In Dortmund lief das Stück glänzend,
leider war eine Wiederaufnahme nicht möglich. Ohne Giora
Feidmangingdasnicht.
Bünte: Ein Glücksgriff war auch George Taboris „Mein
Kampf“inderInszenierungvonGuidoHuonder.Eswurde
zwischen1987und1992ununterbrochengespielt,zunächst
inderWaschkaueinEving,späterauchimSchauspielhaus.
Fechner: Das war für uns alle ein großer Erfolg. Wir sind
auch stolz, dass wir die Qualität und die Spannung des
Stückes über diese fünf Jahre aus dem eigenen Ensemble
heraus halten konnten. Mit „Mein Kampf“ wurde Dortmund
zumTheatertreffenNRWeingeladen.GarantendesErfolges
warendieSchauspielerClausDieterClausnitzer,Günther
Hüttmann,FelicitasWolffundRuth-ClaireLederle.
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intermezzo I
Bünte:Mit„Platonow“,inszeniertvonAnnegretRitzel,
Bünte: In Ihre Zeit fallen auch einige Musical-Produktio-
konnteDortmundimJahre1988abernochmehrpunkten.
Fechner: Diese Inszenierung war beispielhaft. Wir wurden
mit ihr zum Theatertreffen nach Berlin eingeladen, der
höchstenAuszeichnung,dieeindeutschesTheatererhaltenkann.AndiesemErfolgwarendieSchauspielerInes
Burkhardt,HeinzOstermann,GüntherHüttmann,Jürgen
UterundRuth-ClaireLederlebeteiligt.
nen,dievomPublikumbegeistertaufgenommenwurden.
Fechner:Allenvoran„LaCageauxFolles“abOktober
1992.IchhattezunächstgroßeBedenken,dennichwusste,
dassdasbürgerlicheDortmunderPublikumeventuellVorbehaltehabenkönntegegenHomo-EheunddieScheinwelt
derTravestie.AberallenUnkenrufenzumTrotzwurdedie
Inszenierung des Musical-Spezialisten Janez Samec ein großer Erfolg. Ich kannte Samec aus meiner Zeit in Essen, wo er
seine Karriere als Tänzer begann. Der Erfolg seiner Musicals
beruhteauchdarauf,dasserRegieundChoreografieaufs
Glücklichstemiteinanderverband.Erfolgsgarantenwaren
aberauchHannesBrockalsdie„einzigartigeundeinmalige
Zaza“ und Peter Zeug als sein Partner Georges. Die ProduktionwurdeimJahre1993wiederaufgenommen.
Bünte:AuchdieInszenierungdesKult-Musicals„Black
Rider“vomFebruar1994wurdezumTheatertreffennach
Berlin eingeladen.
Fechner: Die Erstaufführung für Deutschland fand im
Thalia-TheaterinHamburgstatt.Wirmusstendafüreine
sehrteureBandausHamburgeinkaufen.Daskonntenwir
uns nur leisten, wenn wir die Rollen überwiegend aus dem
eigenen Ensemble besetzten. Das gelang zum Glück auch.
SoübernahmHelgaUthmanndieRolledesErbförsters
Kuno,SylvieRohrergabdenStelzfuß,weiterhinwirktenin
tragendenRollenmit:FelicitasWolff,GünterBurchert,Ines
Burkhardt.DiesesMusical,eineverfremdeteVersiondes
„Freischütz“-Themas,warunterSchauspiel-ChefJensPesel
sicher einer der größten Dortmunder Erfolge, ein echter
Knüller. Der Luxus war allerdings die Musik, die wir aus eigener Kraft nicht produzieren konnten.
Bünte:WeilessogutklapptemitdemMusicalvonSamec
wurden1994„DiePiraten“nachgeschoben.
Fechner:ObwohlwirbeiAusstattung,Bühnenbildund
Besetzungnichtgesparthatten,konntederErfolgvon
„LaCage“leidernichtwiederholtwerden.AufVorschlag
vonSamecwurdeKlausWilhelmalsDirigentverpflichtet.
UndnatürlichwurdeauchHannesBrockwiederprominent
eingesetzt. Leider stießen wir inzwischen an unsere Kapazitätsgrenzen.Fürdie„Piraten“hattenwirnichtgenügendTermineimOpernhaus,obwohlwirvonFebruar1994biszum
SommersovieleTermineangesetzthattenwienurmöglich.
Dennochkonntenwir„DiePiraten“inderSpielzeit1995/96
nichtwiederaufnehmen,obwohldasDuoHannesBrock/
Peter Zeug eine große Zugnummer war.
Bünte: Das Musical „Extrablatt“ konnte an die beiden
Vorgänger nicht wieder anknüpfen.
Fechner:DaswarleidereinFlop,füreineMusical-Produktion ein zu ernster Stoff. Darüber hinaus ist es ein Mangel
desStückes,dassesdarinkeineweiblicheHauptrollegibt.
ImÜbrigenwardasschonzueinerZeit,alswirimnäheren
Umfeld auf harte Musical-Konkurrenz stießen. So tourte in
Bochum bereits der „Starlight Express“, und in den Theatern
Essen und Gelsenkirchen wurden ebenfalls große MusicalProduktionen geboten. Deshalb war ich mir mit dem damaligen Verwaltungschef Wilhelm Scheer einig: Wenn wir
Musical machen, dann müssen wir klotzen. Scheer zog mit
mir an einem Strang, nutzte seine sehr guten Beziehungen
zu den städtischen Ämtern und rollte mir manchen Stein aus
dem Weg.
Bünte: Zu Ihrer Zeit gab es noch keine Kinderoper als eigenständiger Spielort. Wie haben Sie sich damals beholfen?
Fechner:IchwollteeinForumhaben,wowiretwasfür
Kindermachenkonnten.AlsbesondereHöhepunkteneben
den Produktionen des Kinder- und Jugendtheaters hat das
„TheaterimZug“imSeptember1987erstmalsStationin
einemspezielldafürhergerichtetenWaggonamHaupt-
bahnhof gemacht. Von dort ist er auch nach Dresden und
Stralsund gefahren. Dort wurden Kinder- und Jugendstücke
gespieltwiedie„ReiseinsGlück“vonFranzXaverKroetz,
„Tagträumer“vonWilliamMastrosimone,die„Papageienjacke“oder„Metamorphose“nachOvid.ImJanuar1991
habenwirmit„DieunwiderstehlicheAustauschbarkeitder
Liebe“eineKinderopernachdemVorbildder„Così fan tutte“
im Kindertheater an der Sckellstraße gespielt. Dieses Stück
war so erfolgreich, dass es in der darauf folgenden Spielzeit
wieder aufgenommen wurde.
Bünte:NocheinBlickaufdieOpernbälleunddieGalaveranstaltungen,diedieTheater-undKonzertfreundeauch
währendIhrerIntendanzveranstaltethaben.
Fechner:IchhabedieseFestestetsunterstützt.Zunächst
imFestsaalKroneamMarktundimGoldsaalderWestfalenhallen,dannwechseltendieOpernbälle1987insOpernhaus.Zum25-jährigenBestehendesVereinsderTheater-
und Konzertfreunde gab es die prächtige Operngala I.
Zwei Jahre später folgte die Operngala II mit Werken der
französischen Opernliteratur. Ich kann mich noch gut an die
rauschende„NachtderPrimadonnen“am24.Oktober1993
erinnern, die Operngala III im Opernhaus. Es war Ulrich
AndreasVogt,damalsVorsitzenderdesVereinsderTheater-
und Konzertfreunde, gelungen, acht große internationale
Stimmen aus der Welt der Oper nach Dortmund zu holen,
darunterMontserratCaballéundMarilynHorne,Vesselina
180
181
intermezzo I
KasarovaundEditaGruberova.UlrichAndreasVogtbewies
bei diesen Opernfesten seine Begabung für Organisation,
seinenSinnfürkünstlerischeGestaltung.Ausvorhergegangenen Produktionen suchte er Dekorationen aus, stellte
daraus neue Bühnenbilder zusammen und besaß auch GeschickundFachkenntnis,dieseKompositioneninpassendesLichtzusetzen.FürdasVerdi-RequiemimOpernhaus
besorgteerSolistenwieSharonSweet,MichaelSylvester,
MarjanaLipovšekundMattiSalminenundfinanziertediese
Engagements über die Theater- und Konzertfreunde. Dazu
brachte er nochBrunoBartoletti,denAltmeisterdesitalienischen Repertoires.
Bünte:Am16.Juni1995feiertenSieaufderOpernbühne
Abschied,sogarOberbürgermeisterGünterSamtlebewar
dabei.
Fechner:IcherinneremichgernandiesenAbschiedsabend. Jede Sparte hatte einen Programmpunkt beigetragen, so zum Beispiel das Schauspiel mit Jürgen Uter,
AlexanderMarco-BuhrmestersangspanischeLieder,das
Ballett tanzte den „Blauen Vogel“, die Philharmoniker hatten
eine kleine Komposition gemacht. Die Technik entwarf ein
Plakat,dassievordemTheaterinderKuhstraßeaufstellten,
mitderAufschrift:„Danke,HorstFechner!“Ichwarsehr
gerührt.
Horst Fechner, 2013
Bünte:IhrNachfolgerwurdeJohnDew,zunächstebenfalls als Generalintendant.
Fechner:BeworbenhattesichauchUlrichAndreasVogt,
denOberbürgermeisterSamtlebebereitsvorabzurWahl
beglückwünscht hatte. Dann aber wurde John Dew mit
knapper Mehrheit im Kulturausschuss gewählt.
Bünte: Würden Sie aus der inzwischen großen zeitlichen
DistanzeinUrteilaufdieFragewagen:Brauchtdas
Dortmunder Mehrsparten-Theater wieder eine Generalintendanz?
Fechner:Wirhabendochinden80erund90erJahren
bewiesen, dass es geht.
DasInterviewführteFrankBünteinderZeitvom
22.bis25.Februar2013.
©FrankBünte
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183
6.konzerthaus
akt
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Konzerthaus Dortmund „Der Bajazzo“ 2013,
Festveranstaltung der Theater- und Konzertfreunde
zur Vergabe des Förderpreises
6. akt: konzerthaus dortmund
hauskonzerte
mit vielen Gästen
Vor der Eröffnung
im Jahr 2002
Als1997bestellterGeschäftsführerderKultur
undProjekteGmbH,einerstädtischenTochtergesellschaft,istUlrichAndreasVogtdesignierter Intendant des neuen Konzerthauses.
November1998:FürdenBaudesKonzerthausesanderBrückstraßewerden60Mio.
DM bewilligt. Die Eröffnung ist zunächst für
Herbst2001geplant,wirdspäteraufHerbst
2002verschoben.DerjährlicheBetriebskosten-ZuschussderStadtwirdauf5,6Mio.DM
festgelegt.DazuUlrichAndreasVogt:„Man
kannHochkulturnichtreinbetriebswirtschaftlich fahren. Das geht nur mit öffentlichen
Subventionen.“Schonbei70%Auslastungder
insgesamt1.507PlätzeimKonzerthauskann
nachÜberzeugungvonVogteinÜberschuss
erwirtschaftet werden.
Januar1999:MitdemStartschussfür
den Bau des Konzerthauses werden zunächst
dasalteUniversum-Gebäude–einehemaliges
Kino – sowie die Stadtschänke abgerissen.
1.Februar1999:DerAbrissbaggerrollt
erstmals an, Prof. Theo Uhlmann, Kulturdezernent der Stadt, sitzt im Bagger.
Oktober1999:DieDortmunderWirtschaft engagiert sich für das Konzerthaus,
dieInitiative„ProPhilharmonie“wirdwiederbelebtunddientalsAuffangbeckenfür
SpendenzurSpitzenfinanzierung.Geplantsind
fünfBenefiz-KonzertederDortmunderPhilharmoniker.
Dezember1999:DieKulturstiftungDortmundfinanziertdieOrgelfürdasKonzerthaus
mit1,8Mio.DM.DieKrupp-Stiftungbewilligt
500.000DM.
DasgeflügelteNashornwird„wegenseiner
BeständigkeitundStärke“(Vogt)zumLogo-Tier
erwählt.AuchgiltdasGehördesNashornsals
extremgutausgeprägt.DieFlügelstehenfürdie
KraftderMusik,dieMenschenzu„beflügeln.“
18.Januar2000:Eswirdmitgeteilt,dass
sich die Baukosten für das Konzerthaus auf insgesamt93Mio.DMerhöhenwerden,dasistein
PlusgegenüberdemerstenPlanansatzvonetwa
32Mio.DM.„EinteuresSchmuckstückfürdie
Brückstraße“(RuhrNachrichtenam21.Januar
2000).DerBetriebskosten-Zuschusssteigtvon
5,6auf7,4Mio.DM.
Februar2000:DieFDPlehntdenBau
des Konzerthauses an der Brückstraße ab, die
finanziellenRisikenseienzuhoch.DiePartei
der Grünen will die Verwaltung auffordern, eine
186
187
Richtfest Konzerthaus
Dortmund am
3. September 2001
6. akt: konzerthaus dortmund
Alternativplanungzuentwerfen.AuchdieCDU
zweifeltamKonzerthaus.UlrichAndreasVogt
entwirft eine Werbestrategie für das Konzerthaus: „Ich muss Dortmund ins Gespräch
bringen, zumal es schwer ist, die Weltelite zu
bewegen,demNeulingDortmundeineerste
Chancezugeben.“
April2000:Eskochen„massiveZweifel
amProjekt“hoch,dieBaukostenkönntenauf
106Mio.DMklettern.ImMai2000werden
diereinenBaukostenmit69,4Mio.DMbeziffert,dazukommendieInvestitionenfürden
Baugrundmit15Mio.DMund2Mio.DMfür
dasHausderKonzertverwaltung.Daniela
Schneckenburger,DieGrünen,schlägtAlarm:
DieBetriebskostenkönntenvon5,8Mio.DM
auf14bis17Mio.DMjährlichsteigen.ImJuni
2000bezweifelndieRechnungsprüferder
Stadt, dass das Konzerthaus wirtschaftlich zu
betreiben sei. Sie zweifeln auch die Management-FähigkeitenvonUlrichAndreasVogtan,
dersichvehementwehrt.KurzeZeitspäter
legen Rechnungsprüfer und Vogt ihren Streit
bei und präsentieren sich in der Öffentlichkeit
wie„einHerzundeineSeele“.
15.Juni2000:DerRatderStadtDortmund entscheidet sich mit großer Mehrheit für
dasKonzerthaus.SPDundCDUstimmengemeinsam für den Weiterbau. Die Grünen scheiternmitihremAntragaufgeheimeAbstimmung.
Vogt entwirft das Programm-Konzept für
dasKonzerthaus.NebenklassischerMusiksollen auch Konzerte aus dem Jazz- oder Pop-Bereichstattfinden:„diegesamteKlaviatureiner
modernen Philharmonie.“
7.Juli2000:DieFirmaHochtieferhältden
AuftragfürdenBaudesKonzerthausesals
Generalunternehmer.
16.Oktober2000:DerGrundsteinwird
gelegt. Paukenschläge erklingen aus der
BaugrubevonPeterSadlo,Percussionist,unterstütztvoneinemBlechbläser-Ensembleder
MusikhochschuleDortmundmitRhythmenvon
George Gershwin.
8.November2000:Kulturdezernent
JörgStüdemannerklärtaufeinemForumder
Westfälischen Rundschau, er wolle gezielt dafür
sorgen, „dass Dortmund wieder eine Musikstadt wird.“
Dezember2000:DerzweiteGeschäftsführerderKulturundProjekteGmbHwirftdas
Handtuch.DiePressespekuliert,dasserneben
VogtkeineChancehätte,sichzuprofilieren.
Vogt will keinen zweiten Geschäftsführer,
sondern einer Buchhalterin Prokura erteilen.
Die Stadt lehnt ab, sucht einen Prokuristen per
Ausschreibung.DieGrünenwollenVogteinen
gleichberechtigten zweiten Geschäftsführer zur
Seite stellen, der besonders darauf achten soll,
dass die Kosten nicht aus dem Ruder laufen.
Februar2001:VogtstelltdenBalldes
Westfälischen Industrieklub in den Dienst der
SpendensammlungfürdasKonzerthaus,250
DMEintritt,mitdenStargästenJaneHenschel
undAmandaHalgrimson.
März2001:VogtgehtaufWerbetourfür
dasKonzerthaus,sammelt200.000DM,hält
VorträgeinWestfalenvonMünster,Soestund
PaderbornbisinsSauerland.Am6.Mai2001
spielen die Dortmunder Philharmoniker ein BenefizkonzertfürdasKonzerthaus.UmdasKonzertpublikuminderÜbergangszeitzuhalten,
gewinnt Vogt den in Dortmund sehr beliebten
DirigentenHansWallatfürdreiPhilharmonische
Konzerte.
Juni2001:DerVertragmitVogtals
Konzerthaus-Intendantwirdzunächstbis2006
geschlossen.
3.September2001:800Gästefeierndas
Richtfest im beton-nackten Konzerthaus-Saal.
Ab 2002 und die
erste Spielzeit 2002/03
15.Januar2002:DerCountdownfürdieEröffnungdesKonzerthausesam13.,14.und15.
September2002läuft.DieBaukostenhaben
sichauf48,5Mio.Euroerhöht.DieFassade
des Konzerthauses besteht aus geätztem Glas,
dasGrünschimmert.Computergesteuert
Pianistin Elisabeth Leonskaja, Künstlerin der ersten
Spielzeit, berät beim Kauf des Konzerthaus-Flügels bei
der Firma Steinway in Hamburg, 2002.
kanndieBeleuchtungderFassadedieFarbe
wechseln.
Als„ArtistsinResidence“hatUlrich
AndreasVogtfolgendeKünstlergewonnen:
_PianistinElisabethLeonskaja
_Komponist Matthias Pintscher
_Deutsches Symphonie-Orchester Berlin unter
LeitungvonKentNagano
VogtplantfürdieersteSpielzeitüber200
Veranstaltungen, darunter mit den Wiener Philharmonikern,Anne-SophieMutter,Montserrat
Caballé,HannaSchygulla,LuciaAliberti,Agnes
Baltsa,BernhardPaulvonRoncalli,Reinhard
Mey,DonKosakenundCszardasklänge.Silvia
Droste wird als Beraterin für Jazz-Veranstaltungen gewonnen.
Mai2002:EswirddieChorakademieam
Konzerthaus eingerichtet. Sie geht aus dem
vonZeljoDavutovicgegründetenMonteverdi-
Junior-Chorhervor.
Mai2002:Vogtgibtbekannt,dassdie
Händel-Oper„Radamisto“alsÜbernahmevon
denSalzburgerFestspielennachDortmundins
Konzerthauskommt.DazuerklärtVogt:„Auf
keinenFallwollenwirdemOpernhausKonkurrenz machen. ... Es darf nicht passieren, dass
das Konzerthaus zu Lasten des Theaters geht.
Da darf kein Zusammenhang entstehen. ... Mit
dem Ja zum Konzerthaus hat sich Dortmund
ein Image als Kulturstadt gegeben.“
8.September2002:TagderoffenenTür,
„Zwölf Stunden Musik und Eintritt frei“, titelt
diePresse.40.000Besucherkommen,lange
SchlangenvordemKonzerthaus.DieDortmunderPhilharmonikertretenamfrühenAbendim
Konzerthaus auf.
Bundespräsident Johannes Rau sagt für
den14.September2002zu,mussdannaber
kurzvordemTerminabsagen,daersichbei
einer Russland-Reise einen Grippe-Virus eingefangen hat.
NorbertBlüm,Bundesarbeitsminister
a. D., erkundet mit Kindern das Konzerthaus, er
wird die Kinderkonzerte moderieren. Originalton
Blüm:„IhrmüsstnichtimmervorderGlotze
sitzen.EchteMusikistdochvielschöner.“
VogtgibtbeidemMalerOliverJordan
einTryptichoninAuftrag:PorträtsvonGustav
Mahler,ArnoldSchönbergundIgorStrawinsky.
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Anne-Sophie Mutter, Künstlerin der ersten Spielzeit des
Konzerthaus Dortmund
6. akt: konzerthaus dortmund
_13.September2002:DasKonzerthauswird
miteinemFestakteröffnet.DerOberbürgermeister der Stadt Dortmund Dr. Gerhard
Langemeyer formuliert mit Stolz: „Mit dem
KonzerthausspieltDortmundinderChampionsLeague“.GegebenwirdGustavMahlers
3.Sinfonied-moll„DesKnabenWunderhorn“
mit den Dortmunder Philharmonikern unter
LeitungdesGMDArthurFagen,Violeta
Urmana, Mezzosopran, Damenchor des
TheaterDortmund,EinstudierungGranville
Walker,ErnstSenffChorBerlin,Einstudierung
SigurdBrauns,Monteverdi-Junior-Chor,EinstudierungZeljoDavutovic.DieTheater-und
Konzertfreunde fördern dieses Konzert.
_14.September2002:Eröffnungskonzertmitder
9.Sinfonied-mollvonLudwigvanBeethoven,
es spielt das Deutsche Symphonie-Orchester
Berlin(DSO)unterLeitungvonKentNagano
mitAdriannePieczonka,Sopran,Dagmar
Pecková,Alt,HerbertLippert,Tenor,Håkan
Hagegård,Bass,unddemRundfunkchorBerlin,EinstudierungSimonHalsey.DerFernsehsender3satüberträgtdasKonzertlive.
_15.September2002:Eröffnungsgalamitder
7.SinfonieE-DurvonAntonBruckner,Kent
NaganoleitetdasDeutscheSymphonie-
Orchester Berlin.
_21.September2002:DieWienerPhilharmonikermitChristianThielemannamPultspielen
Mendelssohn Bartholdys „Sommernachtstraum“-OuvertüreundRichardStrauss’SinfonischeFantasiezu„DieFrauohneSchatten“
und„EinHeldenleben“.„Zueinemwirklich
überwältigenden Konzerterlebnis wurde die
Tondichtung‚EinHeldenleben‘...DieWiener
Philharmonikervermochtenaufunnachahmliche Weise die Konturen und Details des
Werkes offenzulegen ... Der überwältigende
Beifall des Dortmunder Publikums konnte
danichtüberraschen!“(MartinRohr,Online
Musik Magazin)
_24.September2002:HannaSchygullasingt
BrechtundPiaf-Chansons.
_27.September2002:MozartsOper„Laclemenza di Tito“ wird konzertant aufgeführt.
_28.September2002:FeierstundezurEinweihung der Klais-Orgel mit der anschließenden
langenOrgelnacht,etwa20.000Besucher
kommen.
_5.Oktober2002:1.KinderkonzertderDortmunder Philharmoniker zum Thema „Donner,
Sturm und Blitz“, der Regen wird geklatscht,
der Donner getrampelt und die Kinder dürfen
mit der Windmaschine „Wind machen“ und
die große Trommel rühren.
_6.Oktober2002:LuciaAliberti,Sopran,singt
italienische Opernarien.
_11.Oktober2002:MarekJanowskydirigiert
das Orchestre de Philharmonique de Monte
Carlo.AufdemfranzösischenProgrammstehenWerkevonDutilleux,dasKlavierkonzert
f-mollvonChopin,der„DerZauberlehrling“
vonDukasund„LaValse“vonRavel.
_12.Oktober2002:„GreekNight“,Agnes
Baltsa, Mezzosopran, singt griechische Lieder. Die Theater- und Konzertfreunde fördern
diesenAbend.
_16.Oktober2002:DiePianistinElisabeth
Leonskaja,ArtistinResidence,spieltzumersten Mal im Konzerthaus. „Sie legt Strukturen
offen,hateinsicheresGefühlfürdenCharakterderMusikundsievermagdieZuhörermit
ihrernatürlichen,unaufdringlichenArtdesMusizierenszugewinnen.“(SonjaMüller-Eisold,
Westfälische Rundschau)
_21.Oktober2002:DasContinuumEnsemble
unterWernerSeissspieltzumAuftakteiner
fünfteiligen Konzertreihe für moderne Musik.
Vogt: „Die Begegnung mit der Moderne
ist ein wichtiger Bestandteil unseres Programms.“
_26.Oktober2002:EsgibtArthurHoneggers
szenischesOratorium„Jeanned’Arcau
bûcher“,inszeniertvonHeinzLukas-
Kindermann, ein Mysterienspiel mit Elementen
vonOper,Schauspiel,OratoriumundTanz
mit René Kollo und dem Kinderchor der
ChorakademieamKonzerthaus.
_27.Oktober2002:DasEnsembleIntercontem-
porainspieltzeitgenössischeWerkevornur
70(!)ZuhörernimKonzerthaus.
_16.November2002:DaveBrubecktrittim
Konzerthaus auf.
_22.November2002:„Radamisto“,diekonzertanteAufführungderHändel-Operwirdvon
denSalzburgerFestspielenübernommen.
_30.November2002:VogtbringtdieAids-Gala
ins Konzerthaus.
Vogt mahnt: „Es werden Zeiten kommen, in
denen Experimentelles abgelehnt wird und wir
im Kampf um die Gunst nur zweiter Sieger sein
werden. Hoffentlich erinnern sich die Politiker
dann auch noch an die große Freude der
Menschen an diesem Eröffnungswochenende.
Dieses Haus hat es verdient, unterstützt und
gemocht zu werden. ... Ein Haus, das den multikulturellen Pulsschlag des Brückstraßen-Viertels aufnimmt.“
30. Oktober 2002: Im ersten Monat werden rund 500.000 Euro zu wenig eingenommen.
Das Konzerthaus verzeichnet eine Auslastung
von 83 %. Der Betriebskosten-Zuschuss der
Stadt beträgt 3,9 Mio. Euro. Darin sind auch die
Zinsen und die Tilgungen der Baukredite enthalten. Die Partei der Grünen ist nach wie vor in
Sorge: „Der jährliche Betriebskostenzuschuss
von 3,9 Mio. Euro wird nicht zu halten sein.“
1. November 2002: Daniela Schneckenburger, Mitglied des Aufsichtsrates, erklärt:
„Das Konzerthaus darf nicht zur finanziellen
Zeitbombe für den Kommunalhaushalt werden.“
Mitte November erklärt Ulrich Andreas
Vogt: „Mit großer Wahrscheinlichkeit wird die
erste Spielzeit des Konzerthauses mit einem
Defizit abschließen. Mit 3,9 Mio. Euro Jahreszuschuss wird das Konzerthaus nicht auskommen.“
15. November 2002: Birgit Jörder, Kulturexpertin der SPD: „Wir sind nicht bereit, den
Zuschuss für das Konzerthaus zu erhöhen. Ich
bin überzeugt, dass Herr Vogt genug Möglichkeiten hat zu sparen, er ist ja ein kreativer
Mensch.“ Vogt: „Wir müssen Konzessionen
machen, aber auf keinen Fall beim Niveau.“
Im ersten Vierteljahr liegt die Auslastung
bei 73 %. Die Christmas-Show mit Günter
Wewel, Bass, ist mit 19 Vorstellungen zu 80 %
verkauft.
_18.Januar2003:JaneHenschelsingtdie
JudithinBelaBartoks„HerzogBlaubarts
Burg“ mit den Bochumer Symphonikern unter
LeitungihresGMDStevenSloane.
_15.Februar2003:ZurEröffnungssaison
desKonzerthausDortmundveranstalten
die Theater- und Konzertfreunde den zwölften Opernball bewusst dort, erstmals unter
Leitung des neuen Vorsitzenden Michael
Hoffmann.StargastistdieSopranistinMirella
Freni.DieDortmunderPhilharmonikerspielen
unterdemDirigentenRomanoGandolfi.Die
Mitternachtsshow bestreitet die WeltmeisterTanzformationBremerhaven.Auffälligist
dieAbwesenheitvonChristineMielitz.Die
Theater-undKonzertfreundewollenjedes
Jahr einen Ball organisieren, abwechselnd
einen Opern- und einen Philharmonikerball.
Der nächste Opernball „Soirée beim Rosenkavalier“sollam14.Februar2004wiederim
Opernhausstattfinden.
März 2003: Misstöne beim Wirtschaftsplan des
Konzerthaus Dortmund. Die Grünen verlangen
einen Bericht mit den Zahlen zu Ausgaben und
Auslastung für jedes Quartal. „Warum hat der
Konzerthaus-Intendant nicht die Auflage an alle
Stadttöchter umgesetzt, wonach die städtischen Zuschüsse pauschal um 5 % reduziert
werden sollen?“, fragen die Grünen.
Die Reihe „Meisterkonzerte“, bisher
betreutvonDr.GerhardKramer,ViproClassic,
wirdnachdessenplötzlichemTodimAugust
2002indieHändedesKonzerthausDortmund
gegeben. Es handelt sich um fünf Konzerte
jeSaison:1.Oktober2003mitdemBarockorchester„IlGiardinoArmonico“,17.Oktober
2003mitdemMonteCarloOrchestreunter
LeitungvonMarekJanowski,20.März2004mit
demKammerorchesterBaselunterLeitungvon
ChristopherHogwood,2.Juni2004mitdem
GeigerGidonKremerundam27.Juni2004mit
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6. akt: konzerthaus dortmund
den Münchner Philharmonikern unter Leitung
vonJamesLevine.
_März2003:EskommtzurKoproduktionder
Konzerthäuser/PhilharmonienvonKöln,
Dortmund und Duisburg mit Donizettis Königinnenoper„RobertoDevereux“mitEdita
GruberovainderTitelrolle.DirigentistFriedrichHaider.EsgibtstürmischeOvationen,
dieseAufführunggehörtzuden„Höhepunkten
derlaufendenMusiksaison“(MichaelStenger,
WestdeutscheAllgemeineZeitung).
_25März2003:DasMahlerChamberOrchestra
gibt mit der Mezzosopranistin Joyce DiDonato
unterLeitungvonMarcMinkowskiseinen
Einstand im Konzerthaus.
_26.März2003:MontserratCaballé(70),
„einunvergesslicherAbend...ihreStimme
überwältigt mit geradezu himmlischen
Pianotönen“(SonjaMüller-Eisold,WestfälischeRundschau).Caballéstimmtzu,dass
45PersonenzusätzlichaufderBühnesitzen
dürfen.
_31.März2003:DerDortmunderMusikverein
gedenktseinemlangjährigenVorsitzendenDr.
GerhardKrameranlässlichdernochvonihm
geplanten„MessadaRequiem“vonVerdi.Es
spielen die Dortmunder Philharmoniker unter
LeitungvonHeinzPanzer.
WerkevonMatthiasPintscher,Composerin
Residence,werdenvomDeutschenSinfonie
rchesterBerlinundvonderKöniglichenPhilharO
monievonFlandernunterZsoltNagyaufgeführt.
DasKonzerthauskündigtfür2003und
2004RichardWagners„DerRingdesNibelungen“ als halbszenische Darbietung an:
17.Mai2003„DasRheingold“,23.November
2003„DieWalküre“,4.April2004„Siegfried“
und17.Oktober2004„Götterdämmerung“.
Spielen werden die Dortmunder Philharmoniker
unterderLeitungvonHansWallat.DieHauptrollenwerdenmitWaltraudMeier,Franz-Josef
Kapellmann,JaneHenschel,LiobaBraunund
KurtRydlbesetzt.DieRing-Aufführungist
eineHommageanHansWallatzuseinem75.
GeburtstagimJahre2004.DerWagner-SpezialistWallathatinsgesamtüber90Ring-Zyklen
dirigiert und gilt als einer der kenntnisreichsten
Interpreten der Tetralogie. Zur „Götterdämmerung“ hat sich Wolfgang Wagner mit Ehefrau
Gudrun angesagt. Die Produktion des „Ring“
wirdvondenTheater-undKonzertfreundenund
vomRichard-Wagner-Verbandgefördert.
„RoncallisFrühling“mitfünfausverkauften
Vorstellungen, Intendant Vogt hat Bernhard Paul
gewinnen können, im Konzerthaus Zirkusvorstellungenzuinszenieren.
_3.Mai2003:MusikzumStummfilm„Golem“
mitdemKlarinettistenGioraFeidmanund
demPellegrini-Quartett,esdirigiertGünterA.
Buchwald.
_4.Mai2003:ThomasHengelbrockmitdem
Balthasar-Neumann-Chor,halbszenische
FormderSemi-Oper„KingArthur“vonHenry
Purcell, Premiere für die Ruhrtriennale unter
Gerard Mortier.
_14.Mai2003:DiePianistinElisabethLeonskajaverabschiedetsichalsArtistinResidence
miteinemSoloabendmitWerkenvonFranz
Schubert.
_13.Juli2003:DieEssenerPhilharmonikerunterStefanSolteszspielen„EineAlpensinfonie“
vonRichardStrauss.
_14.,15.und16.Juli2003:DieDortmunder
Philharmonikerbeschließenmitdem10.
Philharmonischen Konzert ihre erste Saison
im Konzerthaus. Sie werden es nicht leicht
haben, mit den anderen großen Orchestern
mithaltenzukönnen.DieguteAkustikdes
HausesbringtzwardenKlangdesOrchestersdeutlicherhervoralsimdumpfklingenden Opernhaus. Doch die hohe Transparenz
derKonzerthaus-AkustikhatihrenPreis:
SieverzeihtkeinenFehler.DieDortmunder
Philharmoniker – das wird nach der ersten
Spielzeit im Konzerthaus deutlich – müssen
inQualität,KonstanzundinderAuswahl
ihrer Solisten zulegen, wenn sie sich das
KonzerthausalsHausorchestererobern
wollen.Auchhiergilt:Konkurrenzbelebtdas
Geschäft.
Mai 2003: Das Konzerthaus benötigt 850.000
Euro als kurzfristigen Kassenkredit zur Überbrückung eines „akuten Liquiditätsbedarfs“, dazu
noch einen Gesellschafterkredit in Höhe von
rund 1,4 Mio. Euro. Dieser Kredit ist drei Jahre
zins- und tilgungsfrei. SPD-Fraktionschef Ernst
Prüsse erklärt: „Ein zweites Mal gibt es keinen
Nachschlag für das Konzerthaus.“
In der Eröffnungsspielzeit 2002/03 gibt es
264 Veranstaltungen, davon 156 eigene und
108 Fremdveranstaltungen. Die Platzauslastung
beträgt 72 %, angestrebt waren 79 %. Vogt
bringt eine Konzerthaus-Stiftung ins Gespräch,
mit einem Stiftungsvermögen von 10 Mio. Euro,
das von Sponsoren gespeist werden soll.
Der Gesamtetat beträgt 11,6 Mio. Euro,
davon 3,9 Mio. Euro städtischer Zuschuss, 6,5
Mio. Euro eigene Einnahmen sowie 1,2 Mio.
Euro Sponsoring.
Zur Belebung des Konzerthaus-Restaurants „Stravinski“ spielt das Ensemble „Jazz in
Opera“ zum „Brunch bei Stravinski“ und zum
„Candle Light Dinner“.
Die Fachwelt feiert das Konzerthaus mittlerweile als „tönendes Wunder“.
Spielzeit 2003/04
ZurSpielzeit2003/04werdendieEintrittspreise
um22%gesenkt.Geplantsind198Veranstal-
tungen, darunter Konzerte mit Royal PhilharmonicOrchestraLondon,Concertgebouworkest
Amsterdam,CityofBirminghamSymphony
Orchestra, Münchner Philharmoniker mit James
LevineundGewandhaus-OrchesterLeipzigmit
HerbertBlomstedt.EsgibtwiedereineChristmas-ShowmitWenckeMyhreund„Hänselund
Gretel“.
ArtistinResidencewirdGidonKremer,
ComposerinResidenceHanspeterKyburz,und
ConductorinResidenceMarekJanowski.
_12.September2003:Vogtlädtamersten
Geburtstag des Konzerthauses zum Empfang,
dieVeranstaltungistausverkauft.
_13.September2003:DiezweiteOrgelnacht,
moderiertvonHerbertFeuerstein,istebenfalls
ausverkauft.
_25.September2003:Eröffnungderzweiten
SpielzeitmitStrawinskyundBeethoven,
gespieltvomRoyalPhilharmonicOrchestra
London, Dirigent ist Daniele Gatti.
_11.Oktober2003:Die„Gurre-Lieder“von
ArnoldSchönbergstehenaufdemProgramm,
ein monumentales Oratorium, ein erstaunlicher
Kraftaktmit25Holz-und25Blechbläsern
sowie4Harfen.
_26.Oktober2003:VogtbringtdieVerleihung
des Echo-Klassik-Preises ins Konzerthaus.
Bundespräsident Johannes Rau gratuliert „zu
dieserschönenHalle“.SentaBergermode-
riert.PreisträgerderDeutschenPhono-Akademiesindu.a.AnnelieseRothenberger,Sabine
Meyer,GioraFeidmanundJohannesRaumit
dem Sonderpreis „Einsatz für die Musik“.
April 2004: Das Defizit der Saison 2002/03 beträgt 6,3 Mio. Euro, es fehlen 2,4 Mio. Euro. Der
Aufsichtsrat verlangt, dass der Veranstaltungsreigen auf eine breitere Basis gestellt werden
müsse, statt „Spezialitäten zu zelebrieren“.
Im Mai 2004 fordert Daniela Schneckenburger von den Grünen: „Das Schiff muss
umsteuern.“ Sie schlägt vor, mehr Synergien mit
dem Städtischen Theater und den Westfalenhallen zu nutzen. Der Aufsichtsratsvorsitzende
Manfred Sauer, CDU, hält dagegen: Gerade
die „Spezialitäten“ haben eine gute Auslastung
gehabt, so z. B. „Siegfried“ mit 97 %.
Spielzeit 2004/05
DieSpielzeit2004/05stehtunterdemMotto
„Aufbruch3“,geplantsind127eigeneVeranstaltungen,77Fremdveranstaltungen,darunter
Bayerisches Staatsorchester unter Zubin Mehta,
HamburgerBallettmitder„Matthäus-Passion“
inderChoreografievonJohnNeumeier,„Circus
meetsClassic“mitRoncalli,Christmas-Show,
JulietteGreco,GötzAlsmannundBand,
„Götterdämmerung“,EditaGruberovaundJazz.
_8.Mai2004:ZweiteAids-Gala
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6. akt: konzerthaus dortmund
_9.,10.und11.Juli2004:RoncallisSommernachtstraum„HarmoniederSinne“
_10.September2004:PeterEötvöseröffnet
seineZeitalsComposerinResidencemit
eigenenWerkenundvonBelaBartókmitdem
Orchester Junge Deutsche Philharmonie.
Später dirigiert er das Radio Kamerorkest
HilversumundweitereOrchester.
_25.September2004:Esgibtwiedereine
„lange Orgelnacht“ mit Barbara Dennerlein.
7.800Besucherkönnennurschubweisein
das Konzerthaus eingelassen werden.
Der Betreiber der Gastronomie im Konzerthaus,
die Spielbank Hohensyburg, gibt die Bewirtschaftung des „Stravinski“ nach zweieinhalb
Jahren aus wirtschaftlichen Gründen ab.
Offensichtlich wird das hochwertige Angebot
an Speisen und Getränken vom Dortmunder
Publikum nicht angenommen.
_17.Oktober2004:„Götterdämmerung“kann
vomerkranktenHansWallatnichtdirigiert
werden. „Richard Wagners gewaltige Tetralogie‚DerRingdesNibelungen‘wardasbisher
ehrgeizigsteundglanzvollsteUnternehmenin
der Geschichte des Dortmunder Konzerthauses – ein Geburtstagsgeschenk an den DirigentenHansWallat.DreiAbendedes‚Rings’
hat Wallat geleitet und zu triumphalem Erfolg
geführt. Umso schmerzlicher, dass er bei der
letztenAufführung,der‚Götterdämmerung‘,
wegen seiner Erkrankung nicht am Pult stehen
konnte.FürihnkamRalfWeikert.Undder
sorgtemiteinerVersammlungvonWeltstars
für ein grandioses Ereignis, zu dem auch WolfgangWagnerunddessenFrauGudrunangereistwaren.DieDortmunderAufführungstellte
sogarmanchenBayreutherFestspielabendin
denSchatten.“(SonjaMüller-Eisold,Westfälische Rundschau) „Dortmund liegt nicht weit
vomGrünenHügel....DiehalbszenischeRealisationdurchGudrunHartmannundAndreas
Fuchsschließtden‚Ring‘konsequent.Mitwenigen Gesten und Requisiten wird hier großes
Theatergespielt.AufverschiedenenEbenen.
Bewegt und bewegend zugleich. Man muss
dabei immer mal wieder an Robert Wilson
denken. Und das Licht gewinnt im ganzen
KonzerthauseinillustresEigenleben....Hut
abvorUlrichAndreasVogt.Mutwirdbelohnt.“
(MichaelStenger,WestdeutscheAllgemeine
Zeitung)
Angesichts der zunehmenden Querelen zwischen der Stadt Dortmund und dem Intendanten Ulrich Andreas Vogt um die Finanzierung
und die Programmgestaltung des Konzerthauses warnt der Aufsichtsratsvorsitzende Manfred
Sauer, CDU: „Dies darf nicht der Beginn einer
Götterdämmerung des Konzerthauses sein.“.
18. November 2004: Das Konzerthaus
braucht einen Zuschuss von jährlich 5,2 bis
5,5 Mio. Euro, erklärt Vogt vor dem Haupt- und
Finanzausschuss. Darüber hinaus benötigt es
eine einmalige Entschuldung von 2,8 Mio. Euro
mit der Begründung: Die Kredit- und Instandhaltungskosten fallen höher aus als geplant.
Weitere 900.000 Euro seien wegen zu geringer
Einnahmen auf Grund rückläufiger Besucherzahlen erforderlich.
Wenig später wird publik, dass der Fehlbetrag mit bis zu 2 Mio. Euro noch höher liegt.
Nur eine Erhöhung des städtischen Zuschusses
kann die Zahlungsunfähigkeit des Konzerthauses verhindern. SPD und CDU signalisieren
Bereitschaft zu helfen. Zuvor soll Vogt bis Ende
2005 einen Sanierungsplan vorlegen.
17. Dezember 2004: Der Rat der Stadt
bewilligt eine neue Finanzspritze mit 1,4 Mio.
Euro Direkthilfe aus der Stadtkasse, weitere 1,4
Mio. Euro als Kredit von der Sparkasse.
21. Dezember 2004: Daniela
Schneckenburger wird nach Absprache
von SPD und Grünen neue Vorsitzende des
Aufsichtsrates der Kultur und Projekte GmbH.
Sie soll mit ausdrücklicher Zustimmung von
Oberbürgermeister Dr. Gerhard Langemeyer
auf Vogt einwirken, dass defizitäre Veranstaltungen wie konzertante Aufführungen weiterer
Wagner-Opern („Parsifal“) zu Gunsten mindestens ergebnisneutraler Veranstaltungen
zurückgefahren werden.
Daniela Schneckenburger erklärt: „Die
Freiheit des Intendanten hat da ihre Grenze, wo
die Defizite zu hoch werden. ... Wir sagen Ja
zum Konzerthaus, Ja mit dem beschlossenen
Zuschuss, Ja zu einem hochwertigen kulturellen
Angebot und Nein zur persönlichen Profilierung
über Programmangebote, die die Verluste in
die Höhe treiben. ... Wir wollen das Haus nicht
schließen, wir wollen aber, dass der Intendant
und Geschäftsführer das Haus ordentlich lenkt.“
Vogt wird vom Rat der Stadt aufgefordert,
ein neues langfristiges Finanzierungskonzept
für die kommenden zwei bis fünf Jahre vorzulegen.
_9.Januar2005:DieFestveranstaltungzum
40-jährigenBestehenderTheater-undKonzertfreunde wird zu einem Wiedersehen mit
früherenDirigenten,diejeeinKonzertstück
mit den Dortmunder Philharmonikern darbieten. Der musikalische Teil beginnt mit dem
Vorspiel„DieMeistersingervonNürnberg“
vonRichardWagner,esdirigiertAntonMarik,
gefolgtvonderOuvertüre„Egmont“von
LudwigvanBeethoven,amPultstehtSiegfried
Köhler, dann hält Prof. Dr. Michael Stegemann
denFestvortrag„KunstlosesBrotoderbrotloseKunst?“.NachderPausedirigiertArthur
FagenfürdenerkranktenHansWallatEinleitungundWalzeraus„DerRosenkavalier“von
Richard Strauss. „Dann, zum Schluss, das
gewaltige‚TeDeum‘desbekenntnishaften
SymphonikersAntonBruckner.Fagenhielt
das Ganze mit großem Spannungsbogen
zusammen. Das Orchester geizte nicht mit
Opulenz.DieFrankfurterSingakademie(gab
eskeinenChorinDortmund?)lieferteein
Musterbeispiel stimmlicher Strahlkraft. Und
das noble Solisten-Quartett entsprach internationalemNiveau:DieSopranistinBrigitte
Hahn,derMezzoLiobaBraun,derexzellente
Tenor Keith Ikaia-Purdy und der superbe Bass
AlfredMuffdemonstrierteneindrucksvoll,wie
man sich diesem gewichtigen Werk ohne allzu
großesPathosnähernkann....DerFestakt
warglanzvoll.ZumaldieReden,diegehalten wurden, wirklich einmal sehr gescheit
Die Theater- und Konzertfreunde Dortmund feiern ihr
40-jähriges Bestehen im Konzerthaus
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6. akt: konzerthaus dortmund
waren: Der Vorsitzende des Vereins Michael
Hoffmannsagteunverblümt,dassFörderer
nichtLückenbüßerfürdieöffentlicheHand
sein dürfen. Der Oberbürgermeister der Stadt
Dortmund Dr. Gerhard Langemeyer bekannte sich zum Dortmunder Konzerthaus: Den
finanziellenRahmenunddenkünstlerischen
AnspruchgelteesinEinklangzubringen.
DieOperndirektorinChristineMielitzhuldigte
dem‚großenInstrumentKunst‘,sprachvon
Bürgersinn und Gründerwillen. Und Ulrich
AndreasVogt,derIntendantdesKonzerthauses, näherte sich aus naheliegendem Grund
demThemaHassundVerleumdung:Ersteht
mitseinemHaushaltinderSchusslinie.Leider,
leider, denn Kunst kann man sich einfach
nicht,wieMichaelHoffmannbetonte,nurmit
ökonomischenKriteriennähern.Hoffmann:
‚Geizistarm.Kulturmachtreich.‘...Das
bestätigtedieserFestaktwirklich.“(Michael
Stenger,WestdeutscheAllgemeineZeitung)
Zwischen den Zeilen geben die Reden von
Oberbürgermeister Dr. Gerhard Langemeyer
und Ulrich Andreas Vogt eine Ahnung auf die
bevorstehenden Ereignisse. Vogt ließ am 13.
Januar 2005 in einer Presseerklärung verlauten,
dass er seinen Intendantenvertrag vorzeitig
kündige. „Stil und Niveau der öffentlichen politischen Diskussion um die zukünftige wirtschaftliche Ausstattung des Konzerthauses und die
permanenten diskriminierenden Äußerungen
über einen Teil meines Führungsteams und
insbesondere über meine Person lassen für die
Zukunft nicht mehr auf eine erfolgreiche, harmonische und vertrauensvolle Zusammenarbeit
schließen.“
Vogts Vertrag läuft zum 30. Juni 2006
automatisch aus, wenn er nicht bis zum 30. Juni
2004 verlängert wird. Das ist nicht geschehen,
deshalb macht Vogt von seinem Sonderkündigungsrecht Gebrauch und reicht am 15. Januar
2005 seine vorzeitige Kündigung zum 31. Juli
2005 ein. „Die SPD hat mich verlassen“, auch
der Oberbürgermeister habe ihn enttäuscht.
Der Rücktritt habe nichts mit der Aufsichtsratsvorsitzenden des Konzerthauses Daniela
Schneckenburger zu tun. Sie sei zwar kritisch,
aber geradlinig gewesen.
Die Auslastung des Konzerthauses
liegt zu diesem Zeitpunkt bei 72 %. Vogt ist
überzeugt: Soll das „Bundesliga-Format“ im
Konzerthaus beibehalten werden, muss der
städtische Zuschuss von 3,9 Mio. Euro auf 5,5
Mio. Euro erhöht werden.
Es gibt Solidaritätsbekundungen für Vogt
von Handwerkskammer-Präsident Otto Kentzler,
Kreishandwerksmeister Peter Burmann und
City-Ring-Vorsitzender Monika Block. Kulturdezernent Jörg Stüdemann versichert: „Der Rang,
der seit 2002 errungen ist, soll erhalten werden.“
Der Vorsitzende der Theater- und Konzertfreunde Michael Hoffmann unternimmt am 16.
Januar 2005 den Versuch, zwischen Oberbürgermeister Dr. Gerhard Langemeyer und Ulrich
Andreas Vogt zu vermitteln. Nach mehreren Telefonaten scheint eine Einigung greifbar nahe.
Vogt zeigt Bereitschaft seine ausgesprochene
Kündigung zurückzunehmen, Oberbürgermeister Dr. Langemeyer könne sich ein klärendes
Gespräch vorstellen.
17. Januar 2005: Die Vermittlung scheitert.
Vier Stadtbedienstete nehmen Vogt die Schlüssel für das Konzerthaus ab und geben ihm eine
Stunde Zeit, seine persönlichen Sachen zu packen. Man fordert Vogt auf, seinen Dienstwagen
abzugeben. Vogt erklärt, er habe gar keinen
Dienstwagen.
Mit „sofortiger Wirkung“ trennt sich die
Stadt von Vogt. Die Gesellschafterversammlung der Kultur und Projekte GmbH beschließt
die Abberufung des Konzerthaus-Intendanten
am 17. Januar 2005. Dazu Oberbürgermeister
Dr. Langemeyer: Vogt habe eine „exzellente
künstlerische Arbeit“ geleistet, sich aber einer
konstruktiven Lösung der finanziellen Probleme verschlossen. Das Weihnachtsgeschäft
sei schwach gelaufen, die Auslastung sei im
Dezember unter 60 % gefallen. Stadtkämmerer
Guntram Pehlke wirft Vogt vor, sich jeglicher
Optimierung der Kosten verweigert zu haben.
Albrecht Döderlein, Verwaltungschef des
Theaters, wird Interims-Intendant des Konzerthauses.
Stüdemann: „Die Zukunft des Hauses
muss anders gestaltet werden, da der Markt es
verlangt.“ Dr. Langemeyer: „Herr Vogt hat sich
auf keine konstruktiven Lösungen eingelassen,
sondern stattdessen den Weg der Vertragskündigung gewählt, mit massiven Angriffen gegen
die Politik und die Gesellschafterin – und damit
das Vertrauensverhältnis zwischen der Stadt
und ihm zerrüttet.“ Es gebe beim Konzerthaus
„dramatische Finanzschwierigkeiten“. Deshalb
war es der Wunsch der Stadt an Vogt gewesen, das Konzerthaus „neu auszurichten“. Vogt
erklärt öffentlich: „Ich habe zwei detaillierte
Ausarbeitungen verschiedener Betriebskonzepte am 7. Dezember 2004 an die Kämmerei
der Stadt geschickt mit der Bitte um einen
Gesprächstermin und um Weiterleitung an den
Kulturdezernenten Stüdemann.“
Von den 3,9 Mio. Euro städtischer Zuschuss sind 1,2 Mio. Euro für Zins und Tilgung
der Baukosten bestimmt, weitere 1,5 Mio. Euro
für Abschreibungen. In der Westfälischen
Rundschau rätselt Bernd Berke: „... warum sich
die Stadt und Vogt auf solche Bedingungen
verständigen konnten.“ Für den künstlerischen
Bereich bleiben bei dieser Rechnung nur noch
1,2 Mio. übrig, und davon gehen auch noch die
Kosten für Strom, Heizung und Wartung ab.
Die CDU spricht von einem „Affront
sondergleichen“. Die CDU-Fraktion stellt sich
einstimmig hinter Vogt, Fraktionschef Frank
Hengstenberg befürchtet: „Es drohe die Gefahr,
dass das Konzerthaus zu einer reinen Abspielstätte ohne eigenes Profil degradiert wird.“ Er
bekräftigt: Die CDU sei bereit, jährlich 5 Mio.
Euro Betriebszuschuss zu bewilligen. Die
Aufsichtsratsvorsitzende des Konzerthauses
Daniela Schneckenburger von den Grünen
sieht die Entlassung von Vogt als das Resultat
einer verschleppten und längst überfälligen
Debatte. Der frühere Aufsichtsratsvorsitzende
Sauer hätte aufdecken sollen, „statt zu verschleiern.“ Vogt spricht von einer „Schmierenkomödie“, von einem „fürchterlichen Desaster“.
Vogt werden in der heftig brodelnden Debatte Defizite vorgeworfen: Zu viele Veranstaltungen, ein zu klassisch orientiertes Programm,
falsche Einschätzung des Marktes (Preise!) und
Vernachlässigung der Popmusik. Ferner habe
er nicht früh und nachhaltig genug reagiert,
nachdem die Saison 2003/04 mit einem Defizit
von 1,7 Mio. Euro und einer Auslastung von
nur 68 % abgeschlossen hat. Diese Vorwürfe
werden auch in einem vertraulichen Gutachten
beschrieben, das Kulturdezernent Stüdemann
in Auftrag gegeben habe. Stüdemann, nach
dem Verfasser gefragt, weicht aus: Die Leit-
gedanken des Gutachtens seien „nur für den
internen Gebrauch“ bestimmt.
18. Januar 2005: Michael Hoffmann,
Vorsitzender der Theater- und Konzertfreunde
Dortmund e. V., sagt: „Die Dortmunder Kulturlandschaft ist nachhaltig beschädigt. ... Kultur
beginnt mit der Kultur des Umgangs miteinander. ... Ich schäme mich, wie unsensibel und
entwürdigend in dieser Stadt mit ehrenwerten Bürgern umgegangen wird.“ Er schlägt
den Theater- und Konzertfreunden vor, ihrem
Ehrenvorsitzenden einen festlichen Abschied
zu bereiten. Dieser erfolgt dann wenig später
im Harenberg City-Center. Am 24. Januar 2005
tritt Hoffmann aus Protest wegen des Umgangs
mit Vogt als Vorsitzender der Theater- und
Konzertfreunde zurück. Am 28. Januar 2005
übernimmt der frühere Vorsitzende Werner
Ackermann die kommissarische Leitung der
Theater- und Konzertfreunde. Der für den 28.
Mai 2005 geplante Philharmonikerball im Konzerthaus wird abgesagt, denn die Sponsoren
springen ab.
2. Februar 2005: Stüdemann erklärt im
Interview der Westfälischen Rundschau: „Die
Haltung Vogts war extravagant zum Leidwesen
der wirtschaftlichen Situation. Wir brauchen ein
breiteres Spektrum externer Veranstalter“. Sauer,
kulturpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion:
Vogts Demontage basiere „auf Lug und Trug“.
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6. akt: konzerthaus dortmund
21. Februar 2005: Das Defizit in der
laufenden Spielzeit 2004/05 steigt auf 2,2 Mio.
Euro, der benötigte Zuschuss beläuft sich nunmehr auf 5,1 Mio. Euro.
In seiner Sitzung am 28. Februar 2005 beschließt der Aufsichtsrat der Kultur und Projekte
GmbH, dass der städtische Zuschuss nun
auf 4,9 Mio. Euro angehoben wird. Die Christmas-Show mit einem Defizit von rund 600.000
Euro soll nicht wieder aufgelegt werden. Die
Zahl der Orchester-Gastspiele wird verringert,
dafür soll es mehr Vermietungen des Konzerthauses geben. Die Zahl der eigenen Veranstaltungen wird um fünf Abende je Spielzeit
reduziert. Die Betriebsgesellschaft wird in eine
gemeinnützige GmbH umgebaut, um mit dieser
Rechtsform besser Spenden einwerben zu
können.
17. März 2005: Benedikt Stampa wird mit
den Stimmen der drei großen Ratsfraktionen
(SPD, CDU und Grüne) zum neuen Intendanten
gewählt. Stampa ist bis dahin Geschäftsführer
der Hamburger Laeiszhalle. Er wechselt im
Spätsommer 2005 nach Dortmund.
_14.April2005:IvoPogorelich,Pianist,
spieltdieSonateNr.4,Fis-DurvonAlexanderSkrjabinunddieSonateNr.3h-moll
vonChopin.„AtemberaubendeVirtuosität“wirdseinemSpielbescheinigt.(Sonja
Müller-Eisold, Westfälische Rundschau)
DievonUlrichAndreasVogtinsLebengerufeneAids-GalafindetzumdrittenMalimKonzerthaus mit den Bochumer Symphonikern unter
StevenSloanestatt.EssingtLuciaAlibertifür
dieverhinderteMontserratCaballé.
_10.,11.und12.Juni2005:DieSaisonschließt
miteinem„Furioso“vomCircusRoncalli,
inszeniertvonBernhardPaul.
Spielzeit 2005/06
DieSpielzeit2005/06mit198Veranstaltungen,
davon85eigene(allein15davonRoncalli-Show)
trägtweitgehendnochdieHandschriftvonUlrich
AndreasVogt.NamhafteOrchesterwerdenim
Konzerthaus spielen: Münchner Philharmoniker
unterChristianThielemann,Tonhalle-Orchester
Zürichund„FilharmoniaArturoToscanini“unter
Lorin Maazel.
ArtistinResidenceistEditaGruberovamit
dreiAbendenu.a.mitderkonzertantenAufführung „Lucia di Lammermoor“. Weitere Stars
imProgrammsindAnnaNetrebko,Thomas
QuasthoffundCeciliaBartoli.Fürniveauvolle
Unterhaltung sorgen Konstantin Wecker, Max
Raabe,JulietteGreco,GötzAlsmannundder
CircusRoncalli.
_15.September2005:DieGeigerinAnne-
Sophie Mutter eröffnet die Spielzeit. Sie spielt
zusammen mit dem Pianisten Lambert Orkis
SonatenfürKlavierundViolinevonWolfgang
AmadeusMozart.
_25.September2005:Wiedergibteseine
„LangeOrgelnacht“.Siefindetzusammen
mit der Dortmunder „Museumsnacht“ statt.
MenschenschlangenwartenvordemKonzerthaus auf Einlass.
_14.November2005:ArienabendmitAnna
NetrebkoundJosephCalleja,esspieltdas
Münchner Rundfunkorchester unter Leitung
vonMaurizioBarbacini.DasbisaufdenletztenPlatzausverkaufteKonzerthausjubelt.
_3.Dezember2005:„DerMessias“vonGeorg
FriedrichHändelwirddargebotenvomBalthasar-Neumann-EnsemblemitSolistenundChor,
esdirigiertThomasHengelbrock.
_21.und22.Januar2006:ChristianThielemann
dirigiert die Münchner Philharmoniker an zwei
AbendenmitunterschiedlichenKonzertprogrammen. „So mitreißend kann Musik sein. ...
ChristianThielemannunddieMünchnerPhilharmoniker wurden mit tosendem Beifall und
StandingOvationsausDortmundverabschiedet.“(GerhardMenzel,OnlineMusikMagazin)
24. März 2006: Ein Jahr nach der Wahl von
Benedikt Stampa zum Intendanten sehen SPD
und Grüne das Konzerthaus „auf gutem Wege“.
Das Jahresdefizit beträgt 5,1 Mio. Euro.
_25.März2006:VierteAids-GalamitAnnette
DaschundMichèleCrider.
_EndeApril2006:Stampagelingtes,„Junge
Wilde“ für drei Jahre an das Konzerthaus zu
binden:dieSopranistinAnnetteDasch,den
Pianisten Martin Stadtfeld, die Geigerin Baiba
SkrideunddenKlarinettistenMartinFröst.
_28.Mai2006:CeciliaBartolisingterstmals
imKonzerthaus.„Mitder‚VerbotenenOper‘
brachte die Mezzosopranistin ... das Publikum
imausverkauftenDortmunderKonzerthaus
ineineEuphorie,wiesiedasHausseitdem
Netrebko-Konzertnichtmehrerlebthat....
CeciliaBartolisStimmeschienzufliegen,wenn
sietemperamentvollvonRacheundLiebesfeuersang.ZumHöhenflugschiendieSopranistinauchdasFreiburgerBarockorchester,
das sich schon mehrfach in Dortmund als Weltklasse-Ensemblevorgestellthat,zuanimieren.
EinehalbeStundestehendeOvationen.Saal
erschütternder Jubel. Vier Zugaben. Ein großer
Abend.“(JuliaGaß,RuhrNachrichten)
29. August 2006: Stampa ist erleichtert: „Der
Turnaround ist geschafft, wir können positiv in
die Zukunft schauen“. Es gibt 3.400 Abonnenten, so viele wie noch nie. Das neue Motto des
Konzerthauses: „So klingt nur Dortmund“.
Der Abschluss der Spielzeit 2005/06 wird
eine Punktlandung. Der städtische Zuschuss
von 4,9 Mio. Euro reicht aus. Die Vorsitzende
des Aufsichtsrats Daniela Schneckenburger:
„Der erste Schritt zur Konsolidierung des Kon-
zerthauses ist in beeindruckender Weise gelungen.“ 178.000 Besucher ergeben eine Auslastung von nur 60 %, statt der erhofften 68 %.
Spielzeit 2006/07
Der neue Intendant Benedikt Stampa setzt
bereits in seiner „ersten“ eigenen Spielzeit
Akzente.ErgibtderKammermusikimJahresprogrammmehrRaum,führteinPop-Abofür
Jugendliche ein und kreiert für die Zukunft neue
Reihen:Mitsogenannten„Zeitinseln“– eine
ArtMini-Festival–zunächstanvierTagenfür
Schostakowitsch,dannzum80.Geburtstag
vonHansWernerHenzeimDezember2006,
schließlich an drei Tagen zum Saisonausklang
mit dem Venice Baroque Orchestra. Stampa zur
„Zeitinsel“vonSchostakowitsch:„Daswerden
keineausverkauftenAbende.Aberdasist
Musik,fürdiewirdieStraßeverbreiternwollen.DasistunserAuftrag.“Mit„JungeWilde“,
„ClownsinConcert“vomCircusRoncalliund
„Symphonie um Vier“ am Sonntag mit Kinderbetreuungerschließterneueundvorallem
jüngereBesucherkreise.Neuistauch„JAZZnights“ mit hochkarätigen Jazz-Musikern wie
Sitar-SpielerinAnoushkaShankarausIndien,
Jazz-SängerinSiljeNergaardausNorwegen
undSängerinLuravondenKapverdischen
Inseln.Mit„Cabaret+Chanson“kommenins
Konzerthaus: Ute Lemper, Esther Ofarim, Max
Raabe,dieCuba-Show,IrishChristmasund
Ulrich Tukur.
DertürkischePianistFazilSayundder
französischeGeigerRenaudCapuçonwerden
alsExklusiv-KünstlerfürdasKonzerthaus
verpflichtetundlösendievonVogtgeschaffene
Institutionder„ArtistsinResidence“ab.Weitere
prominente Solisten der Saison sind der Geiger
GidonKremer,derCellistMischaMaiskyund
der Pianist Oleg Maisenberg. Das Konzerthaus
präsentiertverstärktdiegroßeninternationalen
Orchester mit ihren namhaften Dirigenten. Mit
BenHeppner,VesselinaKasarovaundElīna
GarančatretenSängervonWeltrufauf.
_9.September2006:Saisoneröffnungdurch
das Pittsburgh Symphony Orchestra mit WerkenvonStrauss,SibeliusundRachmaninow.
_10.September2006:DiedeutscheRapperin
SabrinaSetlureröffnetdiePop-Abo-Saison.
Die Presse schreibt: „Blonde Locken statt
grauer Schläfen“ im Publikum. Setlur ist
angetanvomKonzerthausundderStimmung
im Publikum: „Dortmund, ihr seid sehr, sehr
geil“.900meistjungeFanswarengekommen,
umdie„weicheSeite“deshartenHipHopzu
hören.
_September2006:Zum100.Todestagvon
DmitriSchostakowitschgibtesvier„Zeitinsel“-Konzerte.Seine7.Sinfoniemitdem
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6. akt: konzerthaus dortmund
Tschaikowsky-Orchester des Moskauer
Rundfunksunddie8.SinfoniemitdemCityof
Birmingham Symphony Orchester und Janine
Jansen, Violine, umrahmen die kompakte
Werkschau. In den beiden anderen Konzerten erleben die Besucher einen Duoauftritt
mit Julian Rachlin, Violine, und Itamar Golan,
Klavier,sowieeinenKlavierabendmitMihaela
Ursuleasa.
_26.September2006:MitdemKonzertvon
Ute Lemper & Band eröffnet das Konzerthaus
seinenneuenZyklus„Cabaret+Chanson“.
_8.November2006:DerjungePianistMartin
Stadtfeld ist der erste Künstler in der Reihe
„JungeWilde“.ErspieltWerkevonMozart,
Schönberg, Berg und Schubert.
_ImDezember2006:DieBochumerSymphonikerunterStevenSloanespieleneinevon
HansWernerHenzevorgenommeneBearbeitungderKlavierliedervonRichardWagner
sowieeineAuseinandersetzungmitdessen
„Tristan“.DiesistderAuftaktfürdie„Zweite
Zeitinsel“,einemviertägigenFestival,dasdas
KonzerthausdemKomponistenHansWerner
Henzewidmet,deram1.Juli2005seinen
80.Geburtstagfeiert.Am4.Dezember2006
gibteseineKonzertversionvonHenzes„The
Bassarids“ mit dem Gürzenich-Kapellmeister
Markus Stenz. Diese beiden Konzerte werden
eingerahmtvonKammerkonzerten.
_11.Dezember2006:„Weihnachtsoratorium“
vonJohannSebastianBach,aufgeführtvom
Bach-CollegiumStuttgart,Solistenundder
GächingerKantoreiunterLeitungvonHelmuth
Rilling. Dies ist der Beginn einer neuen Reihe.
_1.Januar2007:„JacquesOffenbach-Gala“als
FestlichesNeujahrskonzertmitLesMusiciens
duLouvreunterMarcMinkowski
_11.März2007:HélèneGrimaudbegeistert
das Publikum und schenkt dem KonzerthauspublikumeinenunvergesslichenAbendmit
KlavierwerkenvonBach,ChopinundBrahms.
_29.März2007:DieMezzosopranistinElīna
GarančapräsentierteinProgrammvonMozart
überdasitalienischeFachbishinzurCarmen
vonBizet.„DasPublikum,dassieliveerlebt
hat,war...hellaufbegeistert,vorallem,dasie
mit den Münchner Symphonikern und dem fabelhaftenDirigentenHeikoMathiasFörsteradäquatemusikalischePartnerhatte.“(Gerhard
Menzel, Online Musik Magazin)
„Junge Wilde“ mit Janine Jansen, Martin
StadtfeldundAnnetteDaschbesuchendie
HauptschuleKirchlindeunddieGesamtschule
Scharnhorst. Dort erklärt der Schüler Eugen,
dass er klassische Musik höre. Er nennt als
BeispielPinkFloyd.DieSchülerbegeisternsich
durchwegfürHipHop,R&B,SoulundSänger
wie50Cent,BushidooderSido.WerBeethoven
hört,isteinAußenseiter.DieKonzertreihe
„Junge Wilde“ setzt fort, was der Verleger Bodo
Harenbergmit„TheNextGeneration“von2001
bis2007äußersterfolgreichimHCCHarenberg
City-Centeretablierthat.
InderSpielzeit2006/07kannStampadie
ZahlderAbonnentenum13%steigern.Mit
180.000BesuchernverbessertsichdieAuslastungauf65%.StampagelingtdieAusweitung
derSponsoreneinnahmenum25%auf750.000
Euro. Mit seinen „Botschaftern“ erhält er weitere
Spender, aber auch Meinungsbildner für das
Konzerthaus.
Spielzeit 2007/08
DasProgrammglänztwiederummitklangvollenNamen:WienerPhilharmoniker,Academy
ofStMartinintheFields,CityofBirmingham
Orchestra, Gewandhaus-Orchester mit Geigerin
Anne-SophieMutterundBambergerSymphoniker. „Große Stimmen“ sind zu hören mit
VesselinaKasarova,MattiSalminen,Magdalena
Kožená,CeciliaBartoliundThomasQuasthoff.
DieHandschriftvonStampawirddeutlich:„Wir
wollendemHauseinProfilgeben,dasessoin
Deutschlandnichtgibt,aufhöchstemNiveau
beibestemService.“
DieSpielzeit2007/08eröffnetimSeptember2007miteinemJeanSibelius-Festival.
Es folgt eine fünftägige „Zeitinsel“ u. a. mit
demmonumentalenFamiliendrama„Kullervo“,
dargebotenvomTamperePhilharmonicOrchestraunterJohnStorgardsund48Sängern
ausEstland.ZumAbschlussdieser„Zeitinsel“
spielt das Gewandhaus-Orchester Leipzig unter
HerbertBlomstedt„Tapiola“vonSibelius,das
Konzert für Violine und Orchester sowie die
„Eroica“vonBeethoven.
_21.Oktober2007:„DieKonzertreihe‚SymphonieumVier‘isteinevorbildhafteEinrichtung
desKonzerthausDortmund,dieauchjungen
FamiliendieGelegenheitbietet,klassische
Konzerte entspannt, störungsfrei und ohne Elternsorgen erleben zu können. Das ermöglicht
nichtnurdiefamilienfreundlicheUhrzeitvon
16Uhr,sondernauchdiekostenloseKinderbetreuungfüralleAltersstufen.Dazubietet
diese Konzertreihe nicht etwa Zweitklassiges,
sondernhochkarätigeMusikerundattraktive
Programme. ... Das aufmerksame und begeisterungsfähige Publikum hielt es am Ende nicht
mehr auf den Sitzen und es feierte Dirigent
undOrchestermitstehendenOvationen.
CarlSt.ClairunddieStaatskapelleWeimar
bedankten sich mit einem grandiosen Rausschmeißer,Berlioz’‚RömischenKarneval‘.Eine
phantastische‚SymphonieumVier‘.Besser
undattraktiverhättedieKonzertreihewirklichnichtstartenkönnen!“(GerhardMenzel,
Online Musik Magazin)
_31.Oktober2007:JojaWendtschlägtmit
seinemProgramm„Mit88TastenumdieWelt“
einen spielerischen Bogen zwischen Klassik
und Unterhaltung, ein begnadeter Entertainer.
_21.November2007:„SirAndréPrevin,der
dieungekürzteOriginalfassungvonRachmaninows2.SinfoniebereitsmitdemLondon
Symphony Orchestra eingespielt hat, bereitete
dem Publikum des Konzerthaus Dortmund mit
demphantastischaufspielendenKoninklijk
ConcertgebouworkestAmsterdameine
‚russischeGala‘ mitdemvonAnne-Sophie
MutterpoliertenJuweldesViolinkonzertsvon
Tschaikowsky.“(GerhardMenzel,OnlineMusik
Magazin)
_20.Mai2008:NigelKennedyspieltViolinkonzertevonMozartundBeethoveneinmalganz
anders, locker und ungezwungen kommt er
beim Publikum gut rüber. Er leitet das Polish
ChamberOrchestra.
_14.Juni2008:ArienabendmitCeciliaBartoli,
es spielt das Kammerorchester Basel unter
Leitung der Konzertmeisterin Julia Schröder.
Stampa: „Wir wollen den Leuten die Komponisten näherbringen, dann begeistern sie
sichauchfürdieMusik....Wirvermittelnals
Konzerthaus klassische Musik als Teil der
Alltagskultur.DiesisteinHausmitjugendlichem
CharakterundziehtsojungesPublikuman.“
Spielzeit 2008/09
FürdieneueSpielzeitwerdenFazilSay,
Klavier,undRenaudCapuçon,Cello,als
Exklusiv-Künstlerverpflichtet.Esgibtdrei
„Zeitinsel“-Festivals,daruntereineimDezember2008fürOlivierMessiaenzum100.Geburtstag des „Klangfarben-Zauberers“ mit fast
5.000ZuhörernanfünfKonzertabenden.Im
Programm sind auch acht „Junge Wilde“.
WeitereHighlightsderSaisonsind:
Mariinsky-Theater aus St. Petersburg, Daniel
HardingmitdemLondonSymphonyOrchestra,
KlavierkonzertmitLangLang.DasMahler
ChamberOrchestraunterThomasHengelbrocknimmtimMai2008eineWochelang
QuartierimKonzerthausunderarbeitetCarl
MariavonWebers„Freischütz“.Fernerkommen
KonstantinWecker,KlausHoffmann,Neviound
TillBrönner.DasKonzerthausverzichtetauf
RoncallimitderBegründung,die„Innovationskraft“desCircusseigeschwunden.
Stampa blickt auf fünf Jahre Konzerthaus
Dortmundzurück:„Wirsindjetzterwachsen.“Die
ZahlderAbonnentensteigtum18%auf4.400,
dieAuslastungliegtbei66%.DieSüddeutsche
ZeitungschreibtimOktober2008:„Das‚geflügelteNashorn‘istzumMarkenzeichengeworden.DasKonzerthausistzumAnziehungspunkt
und lebendigen Musikzentrum geworden. Ein
‚klugdurchdachtesMusikkraftwerk‘.“
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6. akt: konzerthaus dortmund
_5.September2008:Saisoneröffnungmitdem
London Symphony Orchestra unter Daniel
Harding
_11.Oktober2008:ChristianThielemanndirigiertdieMünchnerPhilharmoniker.Fürdas
Richard-Strauss-KonzertgibtesOvationen.
_25.Oktober2008:„Turandot“vonPuccini
ineinerkonzertantenAufführungmitMaria
GuleghinaalsTurandot,Solisten,ChorundOrchester des Mariinsky-Theater St. Petersburg,
ValeryGergievistderDirigent.
_28.Oktober2008:DieSängerinundEnterDas Konzerthaus backstage:
Volle Konzentration
Das Konzerthaus backstage:
Einspielen zum Konzert
tainerin Ina Müller sorgt mit „Liebe macht
taub“füreinausverkauftesHaus.
_16.November2008:Derjungeaufstrebende
DirigentYannickNézet-Séguinstelltsichmit
demRotterdamPhilharmonicOrchestravor.
_6.Dezember2008:Weihnachtsoratoriumvon
JohannSebastianBach,Ausführendesind
der Thomanerchor und das GewandhausorchesterLeipzigunterderLeitungvonGeorg
ChristophBiller.
_2.März2009:Die„Operngala“derTheater-
undKonzertfreundefindeterstmalsim
Konzerthaus statt. Der Verein hat in der
Vergangenheit seine Galakonzerte meist im
OpernhausundimFestsaalderSpielbank
Hohensyburgveranstaltet.DieGalaabende
alternieren mit den Opernbällen. Unter dem
Motto „Verführung und Verführte“ singen
dieSopranistinAdrianeQueirozvonder
Staatsoper Berlin und der ehemalige DortmunderBaritonArisArgirisArienrundumdas
ThemaLiebe.EsbegleitetdasAmadeusKammerorchesterDortmundunterLeitungvonFelix
Reimann. Die Theater- und Konzertfreunde
freuensichübereinengelungenenNeustart
und ein gut besuchtes „beschwingtes GalakonzertmitcharismatischenStimmen“.(Sonja
Müller-Eisold, Westfälische Rundschau)
_16.Mai2009:„DerFreischütz“alskonzertante
OpervonCarlMariavonWeber
Spielzeit 2009/10
ImSeptember2009erklärtStampa,ermöchte
das Konzerthaus künftig stärker überregional
positionieren, denn inzwischen kommen etwa
55%derBesuchernichtmehrausDortmund,
sondern aus dem Umland. Der Etat beläuft
sichauf10Mio.Euro,davonetwadieHälfteals
ZuschussvonderStadtund1,1Mio.Eurovon
Sponsoren. Stampa: „Wir wollen die Besucher
zuFansmachen,eineemotionaleBindung
herstellen“.Mit220Veranstaltungen,davon100
eigene Produktionen gibt es einen „Spielplan
derSuperlative“.
SaisoneröffnungmitdemKoninklijk
ConcertgebouworkestAmsterdamunterMariss
Jansons,dannkommenNewYorkPhilharmonic
Orchestra unter Lorin Maazel, London PhilharmonicOrchestramitAnne-SophieMutter,
London Symphony Orchestra unter Valery
GergievundDanielHardingmitdemMahler
ChamberOrchestra.
Erneut gibt es drei „Zeitinseln“: Mahler
ChamberOrchestraunterThomasHengelbrock,FazilSayundCeciliaBartoli.
GroßeSolistentretenaufu.a.Hélène
Grimaud,Klavier,RenaudCapuçon,Violine,
SabineMeyer,Klarinette,undJuliaFischer,
Violine.
_5.März2010:DasKonzerthauserlebtdas10.
DeutscheBarbershopMusikfestival.
_29.Juni2010:Mezzosopran-StarCecilia
Bartoligibtihr„Norma“-Debüt.WaltraudMeier
gastiert im Konzerthaus mit einer konzertantenAufführungdes2.Akt„Tristan“.Esspielt
dasMahlerChamberOrchestraunterDaniel
Harding.
DieSaison2009/10wardiebishererfolgreichsteSaisondesKonzerthauses.20%mehr
Abonnenten,74%Auslastung,1,4Mio.Euro
Sponsorengelder: „ein Quantensprung“ urteilt
die Presse.
Spielzeit 2010/11
Die Spielzeit steht ganz im Zeichen der dreijährigenResidenzdesfinnischenDirigenten
Esa-Pekka Salonen. Er wird für die nächsten
dreiSpielzeitenalsExklusivkünstler,Dirigent
undKomponistverpflichtet.
EsgibtfünfStreichquartett-Abendeu.a.
mitdemEmersonStringQuartet.Die„Cabaret
+Chanson“-ReihewirdmitKlausHoffmannund
Ulrich Tukur fortgesetzt. In der Weltmusik ist
wiederNigelKennedyzuerleben,derJazzist
mitdrei„JAZZnights“vertreten.DieChorakademie soll stärker ins Konzerthaus-Programm
eingebunden werden.
Intendant Benedikt Stampa: „Wir haben
die Verpflichtung, uns jedes Jahr weiterzuentwickeln.“ Stampa hat auf dem vom ersten
Intendanten Ulrich Andreas Vogt gelegten Fundament klug aufgebaut und ist zugleich seiner
Selbstverpflichtung voll und ganz nachgekommen. Zu seinem Antritt hat er viele Empfehlungen und Hinweise bekommen, etwa die Zahl
der eigenen Veranstaltungen und der Orchester-Gastspiele zu reduzieren, dafür die Vermietungen des Konzerthauses zu intensivieren und
ein Programm der Breite zu bieten. Stampa hat
Die „Eur-Oper-Gala“ 2011 der Theater- und Konzertfreunde Dortmund ist gut besucht.
diese Ratschläge registriert. Umgesetzt hat er
stets sein eigenes Konzept. Der Erfolg, erstklassig und auf hohem Niveau einzigartig zu sein,
gleich welche Programme und Stilrichtungen
das Konzerthaus anbietet, gibt ihm Recht.
_14.September2010:Esa-PekkaSaloneneröffnetdieSaisonmiteinem„Zeitinsel“-Festival.
Zu seinem Dortmunder Debüt mit dem Philharmonia Orchestra London dirigiert Salonen
Schumanns„Genoveva“-Ouvertüre“,SchumannsKlavierkonzertmitderPianistinHélène
Grimaud und Sibelius’ „Lemminkäinen“-Suite.
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6. akt: konzerthaus dortmund
Es gibt viel Applaus für
Hasmik Papian, Simon
Neal und die Dortmunder
Philharmoniker unter
Leitung von Jac van
Steen bei der „Eur-OperGala“ 2011 der Theaterund Konzertfreunde
Dortmund.
ZusammenmitderZugabevonSibelius’„La
Valse“ ist das „eine Sternstunde der Residenz
vonSalonen“.(JuliaGaß,RuhrNachrichten)Es
gibteinKomplimentandieAkustikdesHauses
durch ein Mitglied des Philharmonia Orchestra
London: „Wir haben noch nie so leise gespielt.“
_17.September2010:Salonensetztmitder
multimedialen,technischaufwändigenAufführungvonWagners„TristanundIsolde“einen
HöhepunktderKonzertsaison.Gesungenwird
vorprojiziertenVideo-BildernvonBillViolain
derhalbszenischenBühnenregievonPeter
Sellars. Ein Stück Konzerthaus-Geschichte.
_6.Oktober2010:KonzertanteAufführung
vonVerdis„Otello“mitdemMahlerChamber
OrchestraunterDanielHarding,BenHeppner
singt die Titelpartie.
_1.Januar2011:DasfestlicheNeujahrskonzertbietetdie„Neunte“vonLudwigvan
Beethoven.EsgibteinWiedersehenmit
dem Dirigenten Marc Minkowski und dem
OrchesterLesMusiciensduLouvre,Grenoble.
_18.bis22.Januar2011:Diezweite„Zeitinsel“
istBélaBartókgewidmet.IvanFischerdirigiert
dasBudapestFestivalOrchestramitdem
HöhepunktderszenischenAufführungvon
BartóksOper„HerzogBlaubartsBurg“,zwei
KammerkonzertenmitBartók-Raritätenund
Volkslied-Aufnahmen.
_24.Januar2011:DieBerlinerPhilharmoniker
spielen unter Simon Rattle für den erkrankten
SeijiOzawa,mitAnne-SophieMutter,Violine.
_30.Januar2011:MartinStadtfeldweihtden
neuenD-Steinway-Flügelanlässlichder
MozartMatineeein.Gespendetwirdervom
VereinFreundedesKonzerthausesundder
Kulturstiftung Dortmund. Ein Jahr später führt
derPianistFazilSayineinemKlangvergleich
vor,wiesichdiebeidenFlügelunterscheiden
underläutert,welcherFlügelsichfürwelche
Musik am Besten eignet.
_6.Februar2011:DiezweiteOperngalader
Theater- und Konzertfreunde im Konzerthaus
trägt nun den registrierten Markennamen „EurOper-Gala“undnutztdenvölkerverbindenden
CharakterderMusikalsReisedurchEuropa
„VonNordnachSüd“.SchirmherrinderGala
istDr.AngelicaSchwall-Düren,Ministerinfür
Bundesangelegenheiten, Europa und Medien
desLandesNRW.DiealsStargastengagierte
„SopranistinHasmikPapianisthierzulande
noch ein Geheimtipp, eine Spezialistin fürs
dramatische,späteVerdi-Fach.DieganzeFrau
bestehtausVibrato,wennsiesingt.Dvořáks
‚LiedandenMond‘machtedie49-jährige
ArmenierinzumLiedandasganzeWeltall,
undimberühmten‚Omiobabbinocaro‘von
Puccini schwelgte sie in Erinnerungen an
LaurettasJungmädchenzeit....Aufdenzweiten Stargast darf Dortmund stolz sein: Bariton
SimonNealistinDortmundgroßgeworden,
Schurkenrollen wie die des Jago aus Verdis
‚Otello‘,inderergroßartigdenganzenHass
derFigurdurchdenSaalschleuderte,sind
seine Paradepartien. Und auch als Pizarro in
Beethovens‚Fidelio‘feierteerStimmtriumphe.
...(Die)Klassik-KreuzfahrtwurdezurTraumschiff-Reise ... mit einem Programm ganz
nach dem Geschmack des Publikums, launig
aufgelegten Dortmunder Philharmonikern, die
im zweiten, italienisch-spanischen Teil immer
mehrzuHöchstformaufliefen,einemmunterenJacvanSteenalsSteuermannundzwei
Stargästen....DasfabelhafteEnsemble‚Jazz
inOpera‘spieltezumgeselligenAusklangder
GalaimFoyer.DasPublikumwarbegeistert.“
(JuliaGaß,RuhrNachrichten)
_1.April2011:ArienabendmitAnnetteDasch,
das Münchner Rundfunkorchester spielt unter
LeitungvonMarcPiollet.
_8.April2011:DasLondonPhilharmonic
OrchestraundLarsVogt,Klavier,gebenunter
LeitungvonYannickNézet-SéguinLudwigvan
BeethovensKlavierkonzertNr.5Es-Durund
GustavMahlersSinfonieNr.5cis-moll.
_20.Mai2011:Der32-jährigeaufstrebende
DirigentAndrisNelsonsgibtmitderhalbszenischenAufführungvonPuccinisOper
„SuorAngelica“zusammenmitdemWDR
Sinfonieorchester einen gefeierten Einstand im
Konzerthaus.
Konzerthaus-Intendant Stampa zieht eine
vorläufige Bilanz der Saison 2010/11: Mit 5.000
Abonnenten hat das Konzerthaus eine stabile
Auslastung von 70 %. Etwa 50 % der Besucher kommt aus Dortmund, 30 % aus dem
„Speckgürtel“ und weitere 20 % aus Nordrhein-Westfalen und anderen Bundesländern.
Das Konzerthaus hat die Drittmittel auf 1,6 Mio.
Euro steigern können. Stampa gelingt es, die
Baumarktkette Hellweg als neuen Sponsor für
drei Jahre an das Haus zu binden.
Als eines von vier deutschen Häusern
wird das Konzerthaus Dortmund in das Netzwerk „European Concert Hall Organisation“
(ECHO) aufgenommen. Dieser 1989 gegründete Zusammenschluss von Konzerthäusern
in Europa fühlt sich der Pflege der klassischen
Musik und ihrer Vermittlung verpflichtet.
In dieser Spielzeit gibt es mehrere konzertante Opern: „Tristan und Isolde“, „Otello“,
„Herzog Blaubarts Burg“, „Suor Angelica“
und „Il Corsaro“. Dies sorgt erneut für Diskussion, ob dieses Angebot nicht zu Lasten
der Dortmunder Oper gehe. „Wir zeigen drei
Opern pro Jahr, das steht in keiner Konkurrenz zum Theater“, so Stampa. Erst müsse
das Musiktheater aus eigener Kraft „wieder
auf die Beine kommen, solange kooperieren
wir nicht.“ Ferner will Stampa das Konzerthaus „ein wenig aggressiver, lustiger, forscher,
kreativer und auf einem hohen Qualitätslevel“
positionieren. „Künstlerisch eigene Produktionen schaffen Identität und locken Zuschauer
von weiter her.“ Zum Erfolg gehöre auch „eine
langfristig angelegte Werbestrategie. „Mein
Vorbild ist weniger die Staatsoper München
als das Schauspielhaus Bochum. Das hat
es auch aus dem Ruhrgebiet zu einer der
bedeutendsten Schauspielstätten Europas geschafft.“ (Stampa in: Westfälische Rundschau,
Mai 2011)
Spielzeit 2011/12
Die10.Spielzeitwirdbestimmtdurchdrei
„Zeitinseln“, die „Expedition Salonen“ und das
„DirigentenportraitAndrisNelsons“.Stampas
Programm: „Ein Mittelweg zwischen Mainstream
undExperiment“,lokalgutverankertmitEinbindungderChorakademieunddesOrchesterzentrums.„WirwollenAvantgardeseinundtrotz-
204
205
6. akt: konzerthaus dortmund
dem die Menschen mitnehmen“, thematische
Schwerpunktesetzen,mitAusflügenindieWelt
des Pop, des Jazz und der Weltmusik. Weitere
Schwerpunkte der Saison: Münchner PhilharmonikerunterLorinMaazel,Anne-SophieMutter,
ThomasQuasthoff,GötzAlsmann,HagenRether
und Max Raabe.
_ImAugust2011gibtesvonDienstagbisSonntag „Rock the Ballet“, eine rasante Tanzparty
mitderUS-Compagnie,esisteingroßerPublikumserfolg.
_2.September2011:AndrisNelsonseröffnet
dieSpielzeitmitdemKoninklijkConcertgebouworkest, auf dem Programm stehen Werke
vonWagnerundStrausssowiedie8.Sinfonie
c-mollvonDmitriSchostakowitsch.
_11.November2011:Esa-PekkaSalonen
dirigiertdieSinfoniettavonLeošJanáček, das
vonihmkomponierteViolinkonzertmitPatricia
KopatchinskajaundStrawinskys„LeSacre
du printemps“. Die „Expedition Salonen“ wird
mitdemvierwöchigen„re-rite“-Projektim
Dortmunder U fortgesetzt. Es kommen etwa
10.000Besucher.
_12.November2011:„HerzogBlaubartsBurg“
vonBélaBartókineinerhalbszenischen
Aufführung,Esa-PekkaSalonendirigiertdas
Philharmonia Orchestra London.
_17.November2011:DieDamendesQuartetts
„SalutSalon“begeisternmiteinerverspielten
undverführerischenBühnenshowausKlassik,
Chanson,PopundFolk.
_1.Dezember2011:HansLiberg,niederländischer Pianist, Komiker und Entertainer mit
klassischem Repertoire, aber auch mit Jazz
und Popmusik.
_26.Januar2012:AmLiederabend„Große
Stimmen – Lied“ hätte Thomas Quasthoff in
einemQuartettvorzüglicherLiedsängermitsingen sollen. Doch er beendet seine Karriere
überraschend. Der „Einspringer“, Bariton
FlorianBoesch,istmindestensgleichwertig.MartinaJanková,Sopran,undBernarda
Fink,Mezzosopran,setzendasliedgemäße
Gegengewicht zum opernerprobten Michael
SchadeundFlorianBoesch.Viersogute
Sänger zusammen zu haben, ist ein seltener
Glücksfall.(nachJuliaGaß,RuhrNachrichten)
Die Theater- und Konzertfreunde fördern diese
Reihe großzügig.
_28.Januar2012:BolschoiStaatsballett
Belarus, Minsk mit „Schwanensee“ nach der
Petipa-Choreografie
_29.Januar2012:DieTheater-undKonzertfreunde ermöglichen die Gala „Wagner in
Concert“mitderschwedischenSopranistin
Irene Theorin. Sie singt „sehr üppig“. Jac
vanSteenführtdieDortmunderPhilharmoniker zu „wollüstiger Klangwucht“. Unter
Mitwirkung der Theater- und Konzertfreunde
wird für diese Gala eigens ein Wagner-Projektchormit58SängerinnenundSängern
zusammengestellt, da der Dortmunder
Opernchor nicht zur Verfügung steht.
Differenzierteinstudiert,singtervonder
Empore den Brautchor aus „Lohengrin“ und
den Einzug der Gäste aus „Tannhäuser“.
(nachJuliaGaß,RuhrNachrichten)
_18.Februar2012:MozartsOper„Laclemenza di Tito“ mit Elīna Garanča wird konzertant
aufgeführt.
_10.März2012:Opern-Oratorium„Oedipus
Rex“vonIgorStrawinskymitdemMariinskyTheater,esdirigiertValeryGergiev.
_15.bis17.März2012:Die„ZeitinselMaria“–
erstmals eine Querschnitt-Zeitinsel – zeichnet
dieFigur„Maria“inverschiedenenWerkenausverschiedenenZeitennach,soim
„Marienhymnus“, im „Stabat Mater“ und in
der„Marienvesper“gestaltetvomBalthasar-
Neumann-Ensemble.
_19.bis24.April2012:Die„ZeitinselFeuerund
Wasser“ führt mit der Sächsischen Staatskapelle Dresden, dem Estnischen PhilharmonischenKammerchorundBorisBerezovsky,
KlavierwerkederKomponistenSkrjabinund
Rachmaninow auf, Dirigent ist Kirill Petrenko.
Im Mai und Juni 2012 führt das Konzerthaus
eine Besucherbefragung durch. Rund 4.000
Fragebögen werden ausgewertet. Danach
sind 66 % der Besucher mit dem Konzerthaus
Dortmund „sehr zufrieden“, 18 % sogar „ganz
besonders zufrieden“. Nahezu 90 % bejahen
die Frage, ob das Konzerthaus ein „anspruchsvolles Programm“ präsentiere und über „eine
erstklassige Akustik“ verfüge. Auf die Frage, ob
das Konzerthaus in einem Stadtviertel liege, „in
dem ich mich sicher fühle“, antworten nur 27 %,
mit „Ja“, 60 % mit „teils/teils“ und 15 % verneinen die Frage.
Im Juli 2012 wird der Vertrag mit dem Intendanten Benedikt Stampa bis zum Jahr 2018
verlängert.
Spielzeit 2012/13
DasKonzerthausDortmundfeiertseinzehnjährigesBestehenvom7.biszum9.September
2012.DasPublikumistbegeistertwiebeim
Eröffnungs-TriptychonvorzehnJahren.Esgibt
Glückwünsche an den Intendanten Benedikt
StampaundauchvielelobendeWorteanden
GründungsintendantenUlrichAndreasVogt.In
derJubiläumsspielzeitsind100eigeneVeranstaltungenin20Abo-Reihengeplant.
Wieder treten die großen Orchester und
Solisten der Welt im Konzerthaus auf. Die
Programmstruktur basiert auf den „Orchesterzyklen“, „Zeitinseln“, „Große Stimmen“ – auch
indieserSaisongefördertvondenTheater-und
Konzertfreunden– unddenSolisten-Reihenim
bewährtenFormat.
_7.September2012:DasWDR-SinfonieorchestermitdemjungenspanischenDirigenten
PabloHeras-CasadoamPultmachtdenAuftakt. Zunächst gibt es Telemanns „Burlesque
de Quichotte“, danach ein Wiederhören mit
demCellistenGautierCapuçon,„JungerWilder“ der ersten Stunde, mit Strauss’ Deutung
desDon-Quijote-Stoffes.MitderSopranistin
ChristianeOelzesindgleichzweiPremieren
zu erleben – ihr Konzerthaus-Debüt und eine
Uraufführung:FürdieKonzerthausnachthat
derehemaligeExklusivkünstlerFazilSayzwei
seiner Lieder für Sopran und Orchester arrangiert, „Der Panther“ nach Rilke sowie Goethes
„Erlkönig“.MitBartóks„KonzertfürOrchester“
endetdaserstedervierFestkonzerte.
_8.September2012:AndrisNelsonsdirigiert
zuroffiziellenSaisoneröffnungdasCity
of Birmingham Symphony Orchestra. Der
Jubiläumsabend wartet mit einem einzigen
besonderen Werk auf, das zum ersten Mal im
Konzerthauserklingt:GustavMahlersSinfonie
Nr.2c-moll„Auferstehungssinfonie“.Mitdem
großbesetztenOrchester,demCBSOChorus
sowiedenzweiGesangssolistenLucyCrowe,
Sopran,undMihokoFujimura,Mezzosopran,
stehenrund200InstrumentalistenundVokalisten auf der Bühne. Diese große Kostbarkeit
„war einer der Zaubermomente in zehn Jahren
Konzerthaus-Geschichte“(JuliaGaß,Ruhr
Nachrichten).Esgibtminutenlangstehende
Ovationen.
Kulturdezernent Stüdemann beim Empfang
nach dem Eröffnungskonzert am 8. September
2012: „Das Konzerthaus ist angekommen in
der Stadt. Es vermittelt das Gefühl, ein Haus für
alle Leute zu sein. ... Das Konzerthaus ist ein
Katalysator. Viele Dinge wie die Chorakademie,
das Orchesterzentrum oder der neue Jazzclub
domicil wären nicht entstanden, wenn es das
Konzerthaus nicht gäbe.“
_9.September2012:AuchdieKlais-Orgelund
dieChorakademiefeiernihrenerstenrunden
Geburtstag.AmVormittagum11Uhrgibtes
einGeburtstagsprogrammfürzehnFinger,zwei
Füße,3.565Pfeifenund70StimmenmitWerkenvonMozart,Liszt,BachundThalben-Ball.
Abendsab18UhrwirddasHauszueinem
„Kammermusik-Labor“. Die ehemaligen
„JungenWilden“PatriciaKopatchinskajaund
PekkaKuusisto,Violinen,habenmitLilliMaijala,
Violoncello,undPieterWispelwey,Cello,das
Streichquartett „quartet-lab“ gegründet und
spielenBeethoven,BartókundSalonen.
_25.September2012:InderReihe„ZuGast
bei ...“ sind die Theater- und Konzertfreunde
selbst Gäste im Konzerthaus bei dessen
Intendanten und Geschäftsführer Benedikt
206
207
6. akt: konzerthaus dortmund
Stampa. „Und das war kein nettes Plauderstündchen, sondern hatte stellenweise den
CharaktereinesKreuzverhörs,indemsich
Stampa brillant präsentierte und auf forderndeFragenschlüssigeAntwortengab....
‚Wasmusspassieren,dassdieDortmunder
Philharmoniker ein Saisoneröffnungskonzert
im Konzerthaus spielen? Und warum spielen
sie nicht in einer Meisterkonzertreihe’ wollte
Hoffmannwissen.Stampa...erklärtedas
ProfilseinerOrchesterzyklenmitinternationalen Orchestern, die auch Publikum im weiten
UmkreiseherlockenalsdieNRW-Orchester.
‚WarumspielendieNewYorkerPhilharmoniker
nichtinderPhilharmoniker-Reihe?‘,kontert
der Intendant. Warum er konzertante Opern
im Spielplan habe und der Oper damit das
Wasserabgrabe,wollteHoffmannwissen.
DassdiesseitWallatsRing‚indenGenendes
Hausesliege‘erklärteStampa:‚Keinergeht
nicht mehr in die Oper, weil er eine konzertanteAufführunggesehenhat.Esistspannend,
zu hören, wie Oper rein akustisch in einem
sinfonischenSaalklingt.‘...‚Geschmacksbildend‘möchteStampaaufdasPublikumwirken.“(JuliaGaß,RuhrNachrichten)Zudieser
Veranstaltung geben die Theater- und KonzertfreundeerstmalsFreikartenankulturinteressierte und bedürftige Menschen ab. Dies ist
der Start der Kooperation mit der Kulturloge
Ruhr, ein Konzept auf der Idee der „Tafel“, das
sich bereits bundesweit ausgebreitet hat.
_27.September2012:Mahler-ZyklusmitIvan
FischerunddemBudapesterFestivalOrchestra,gespieltwirddie5.Sinfoniecis-mollvon
GustavMahler.
_13.Oktober2012:KoninklijkConcertgebouworkestmitAlexandreBlochinVertretung
vonMarissJansonsundmitderSopranistin
AnjaHarteros.„HarterossangwieeinEngel“
(JuliaGaß,RuhrNachrichten).„Ovationen
für grandiose Leistungen: für die Sopranistin
AnjaHarteros,fürdasmitfast90Musikern
großbesetzteAmsterdamerConcertgebouw-
Orchesterundfürdenjungenfranzösischen
DirigentenAlexandreBloch.(nachHenning
Thies, Westfälische Rundschau)
_30.Oktoberbis3.November2012:Die
„ZeitinselAlbanBerg“beginntam30.Oktober
mitBergsViolinkonzert,gefolgtvonMahlers
SinfonieNr.9inD-Dur,esdirigiertEsa-Pekka
Salonen.Am31.OktoberwirdBergsOper
„Wozzeck“konzertantunterderLeitungvon
Esa-Pekka Salonen aufgeführt.
_27.November2012:CeciliaBartolimitdem
Arienabend„Liaisonsdangereuses“,begleitet
vomKammerorchesterBaselunterLeitung
vonJuliaSchröder.
_9.Dezember2012:DasBalthasar-NeumannEnsemble,SolistenundChorunterThomas
HengelbrockführendasWeihnachtsoratorium
vonJohannSebastianBachauf.
_20.Januar2013:DieWagner-Oper„Parsifal“
wirdvomKonzerthausDortmundinKoproduktion mit der Philharmonie Essen und in
Zusammenarbeit mit dem Teatro Real Madrid
konzertant aufgeführt. Es spielt das Balthasar-Neumann-EnsembleaufzumTeiloriginal
historischenInstrumentenunterLeitungvon
ThomasHengelbrock.Kritikgibtesfürdas
„Eiltempo“derAufführung:„...wiesollenein
paar ungewohnte Instrumente die Magie
verstärken,wennHengelbrock,nurmäßig
inspiriert, im Eiltempo durch die Partitur hetzt?
FürdenerstenAktbrauchter95Minuten(also
zehn Minuten weniger als Boulez und sogar
40wenigeralsToscanini)....AngelaDenoke
als glänzende Kundry und Johannes Martin
Kränzle als ebenbürtiger Klingsor könnten den
Bayreuther‚Parsifal‘vokalauffrischen.“(Pedro
Obiera, Westfälische Rundschau) Simon
O’NeillsingtdenParsifal.„RiesenJubelfür
HengelbrocksUrfassung...Diekonzertante
Aufführung...wareinfantastischerStartins
Wagner-Jahrzum200.GeburtstagdesKomponisten.“(JuliaGaß,RuhrNachrichten)
_22.März2013:Diedritte„Eur-Oper-Gala“
der Theater- und Konzertfreunde steht unter
dem Motto „Liebe, Lust und Leidenschaft“.
OpernintendantJens-DanielHerzogführtdie
Schlussapplaus für Motonori Kobayashi, Jens-Daniel
Herzog, Christian Sist, Lucian Krasznec, Frauke
Hansen, Regula Mühlemann, Eleonore Marguerre
und das Amadeus Kammerorchester Dortmund unter
Leitung von Felix Reimann bei der „Eur-Oper-Gala“
2013 der Theater- und Konzertfreunde Dortmund
BesuchervonderWiegederOper,Italien,quer
durch Europa. Stargast Regula Mühlemann aus
Luzern punktet mit perfekt geführter Stimme.
„Seltenhatmaneinensoagilen‚schlanken
Burschen‘inderÄnnchen-ArieausWebers
‚Freischütz‘gehört,seltendieRosenarieder
SusannaausMozarts‚Figaro‘miteinersoleichten,silbrigenHöhe,diehinundwiederandie
unvergleichlicheAnnelieseRothenbergererinnert.“(MartinaLode-Gerke,Top-Magazin)Der
DortmunderBassistChristianSistundTenor
LucianKrasznecerfreuenmitArienaus„Don
Carlos“und„Liebestrank“.EleonoreMarguerre
setztGlanzlichteralsTraviataundinder
„Juwelenarie“ausGounods„Faust“.AlsSolistenbrillierenFraukeHansenmitdemKlarinetten-ConcertinovonWeberundderDirigent
desAmadeusKammerorchesterDortmund
FelixReimann,derdieCarmen-Fantasiefür
FlöteundOrchesteratemberaubendvirtuos
spielt.FürdiesesStückübernimmtderErste
Kapellmeister der Dortmunder Philharmoniker
Motonori Kobayashi den Platz am Pult.
_29.März2013:„Johannes-Passion“von
Johann Sebastian Bach, die Dortmunder PhilharmonikerspielenunterJacvanSteen,es
singen Mitglieder des Opernensembles und
derSinfonischeChorderChorakademie.Eine
beeindruckendeAufführung.
_12.April2013:Anne-SophieMutterspielt
dasViolinkonzertD-DurvonTschaikowsky.
YannickNézet-SéguindirigiertdasLondon
Philharmonic Orchestra.
_17.bis20.April2013:Diezweite„Zeitinsel“
präsentiertdieWeltmusikerinAnoushka
ShankaranvierAbendenmitMusikvomklas-
sischen indischen Raga bis Pop.
_9.Mai2013:DasNewYorkPhilharmonic
OrchestragastiertunterAlanGilbertmit
MozartsKlavierkonzertNr.25C-Dur,gespielt
vonEmanuelAx,undderSinfonieNr.6h-moll
„Pathétique“vonTschaikowsky.
_25.Mai2013:Esa-PekkaSalonenhatin
seinemletztenAuftrittalsExklusivkünstlermit
„Amériques“vonEdgarVarèsesdasmonumentale Schlüsselwerk der amerikanischen
Musikdes20.JahrhundertsaufdemProgramm. Es spielt das Philharmonia Orchestra
London.
Spielzeit 2013/14
EinlanggehegterHerzenswunschvonIntendantBenediktStampasollam8.November
208
209
6. akt: konzerthaus dortmund
„Der Bajazzo“ 2013
2013inErfüllunggehen:DirigentClaudio
AbbadowillmitdemMahlerChamberOrchestradie6.SinfonievonBeethovenspielen.Ein
Sponsorhatdafür100.000Eurozugesagt.Abbado probt drei Tage in Dortmund. Mit großem
Bedauern muss das Konzerthaus Dortmund
dasvorgeseheneKonzertmitClaudioAbbado
undderGeigerinIsabelleFaustabsagen.
AbbadomussaufAnratenseinerÄrztedas
Dirigat der geplanten Konzerte in Dortmund
und Baden-Baden kurzfristig niederlegen. Im
NamenallerMusikfreundewünschtIntendant
BenediktStampaClaudioAbbadoguteBes-
serung,verbundenmitderHoffnung,dassder
Maestro bald auf das Konzertpodium zurückkehrenmöge.AbbadokanndiesenWunsch
nichtmehrerfüllen,dennerverstirbtam20.
Januar2014.
In der Reihe „Konzertante Oper“ steht
zum Ende der Saison Gioachino Rossinis Meisterwerk„L’ItalianainAlgeri“mitCeciliaBartoliin
ihrem Rollendebut als Isabella auf dem Programm,anihrerSeiteIldebrandoD’Arcangelo
– einFestfüralleFreundedesBelcanto.Beide
Aufführungenam27.und29Juni2014müssen
zum großen Bedauern des bereits seit Monaten
ausverkauftenHauseswegeneinesInfektsvon
CeciliaBartoliabgesagtwerden.
NachfolgervonEsa-PekkaSalonen
alsExklusivkünstlerwirdindenkommenden
dreiJahrenderkanadischeDirigentYannick
Nézet-Séguin.BereitsimJahr2008–noch
ein Geheimtipp in Europa – gibt er sein Debüt
in Dortmund mit großem Erfolg. Seitdem ist
ereinhäufigerundgerngesehenerGastin
Dortmund.
Die Münchner Philharmoniker unter Lorin
Maazel geben ein Doppelgastspiel mit Werken
vonRichardStrauss.DerPianistFazilSay
kommt wieder und gibt sein Recital-Debüt
mitWerkenausschließlichvonChopin.Rolando
VillazónistzumerstenMalinDortmund,
Philippe Jaroussky bereits Stammgast.
IvánFischerreistmitseinemBudapest
FestivalOrchestrazueiner„Dvořák-Zeitinsel“
an.AnvierTagenvom15.bis18.Mai2014heißt
es:„Dvořákvölligneuerleben.“mit„Rusalka“,
„Requiem“ und zwei Orchesterkonzerten.
DievondenTheater-undKonzertfreunden geförderte Reihe „Große Stimmen
– Lied“ präsentiert namhafte Interpreten:
FlorianBoesch,KlausFlorianVogt,Measha
Brueggergosman und Ian Bostridge.
_8.September2013:Saisoneröffnungmit
Esa-Pekka Salonen und dem Philharmonia
Orchestra London, die „Symphonie fantastique“vonHectorBerliozwirdzumHöhepunkt
desAbends.MitgroßerPräzisionglänztdie
GeigerinJanineJanseninProkofjewszweitem
Violinkonzert.
_19.September2013:YannickNézet-Séguin
gibtseinAntrittskonzertmitdemRotterdam
Philharmonic Orchestra. Tschaikowskys „Pathétique“ und Wagners „Wesendonck-Lieder“
begeistern das Publikum.
_20.September2013:EinenTagspäterfeiert
YannickNézet-SéguinmitdemselbenOrchester und einer Starbesetzung mit der konzertantenAufführungderOper„Derfliegende
Holländer“vonRichardWagnereinenaufsehenerregenden Erfolg.
_15.Oktober2013:DieTheater-undKonzertfreundesetzennachsiebenjährigerPause
dieTraditiondesFörderpreises„DerBajazzo“
fort. Künftig wird er alle zwei Jahre als spartenübergreifendeAuszeichnunganjunge
KünstlerinnenundKünstlervergeben,die
sich um die Kunst und Kultur der Stadt Dortmundverdientmachen.DerFörderpreisdes
Jahres2013istmitinsgesamt15.000Euro
dotiert und damit ein bedeutender Kulturpreis
desLandes.DieimSeptember2013gegründeteBajazzo-StiftungsollkünftigdieFinanzierungdesPreisesfinanziellabsichern.Die
Festveranstaltung„DerBajazzo“präsen-
tiert die ausgezeichneten Künstler: Martin
Stadtfeld,Klavier,vomKonzerthaus,Barbara
MeloFreireundArsenAzatyan,Solistenvom
BallettDortmund,AnkeBriegel,Sopran,
undWenWeiZhang,Bass,vonderOper
Dortmund. Die Preisträger bedanken sich
mitäußerstattraktivenDarbietungen:vom
KlavierkonzertD-DurvonBachüberdasBallettmitSzenenausXinPengWangs„Traum
derrotenKammer“biszurOper.„KeineArie
hätte besser in das Konzerthaus gepasst
alsdieHallenariedesSarastroausMozarts
Das Preiträgerkonzert „Der Bajazzo“ 2013 begleitet das Amadeus Kammerorchester Dortmund unter Leitung
von Felix Reimann
Anke Briegel, Preisträgerin „Der Bajazzo“ 2013,
Sparte Oper
‚Zauberflöte‘,dieWenWeiZhangauchmit
leuchtendenFarbenindenganztiefenLagen
sang.AnkeBriegelwolltesichdenPreismit
derBellini-Arieaus‚RomeoundJulia‘ersingen....inderKanzonekonntedie30-jährige
Sängerin zeigen, wie ausdrucksstark sie singenkann.“(JuliaGaß,RuhrNachrichten)Das
AmadeusKammerorchesterDortmundunter
LeitungvonFelixReimannpräsentiertsich
sehrengagiertundumrahmtdieFestveranstaltungfarbigundpräzisspielendmitFugen
vonMozartunddemFinaleder„Jupiter-Sinfonie“. Propstei-Organist Simon Daubhäußer
zeigt mit der mitreißenden Toccata aus der
OrgelsinfonieNo.5vonCharlesWidorsein
Können auf der Klais-Orgel im Konzerthaus.
_30.Novemberund1.Dezember2013:Beide
KonzertehabenWerkevonRichardStrauss
auf dem Programm. Die Münchner PhilharmonikerspielenunterLeitungvonLorinMaazel.
Besondersdie„Alpensinfonie“wirdals„per-
210
211
6. akt: konzerthaus dortmund
fekte Interpretation“ beurteilt. „Meisterlich!“
(RuhrNachrichten)
Intendant Benedikt Stampa erhält am 2.
November 2013 vom Presseverein Ruhr die
Auszeichnung „Eiserner Reinoldus“ für seine
erfolgreiche Arbeit um die Anerkennung des
Konzerthauses verliehen. Die Laudatio hält der
Jazz-Musiker und Entertainer Professor Götz
Alsmann. Stampa zeigt sich in seiner Dankesrede optimistisch, dass sowohl die Hochkultur wie
das Bemühen um „Musik für alle“ einen hohen
Stellenwert haben.
Benedikt Stampa fordert als Gastkommentator des Handelsblatt vom 20. Februar 2014,
dass sich die Konzerthäuser stärker selbst
vermarkten müssen, statt auf Subventionen zu
warten. Stampa sieht in einer fortschreitenden
Kommerzialisierung der Klassik noch deutliche
Potenziale. Hierzu gehören auch ein entsprechendes Marketing-Budget und eine stärkere
Platzauslastung. In keinem Fall darf aus künstlerischer Selbstgefälligkeit das Programm am
Publikum vorbeigehen. Stampas Credo: Wir
verkaufen „Sinnlichkeit und Anspruch“ – eine
unschlagbare Kombination in der Welt des
schnellen Konsums.
_29.März2014:YannickNézet-Séguinunddas
London Philharmonic Orchestra beeindrucken
dasPublikummitMahlersSinfonieNr.9D-Dur.
_19.Juni2014:YannickNézet-Séguinmitdem
Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks,HélèneGrimaudamKlavier.
DasKonzerthausverzeichneteineAuslastung
von71%undhatüber6.000Abonnenten.
Spielzeit 2014/15
Die13.SpielzeitdesKonzerthausesistdie
zehntederIntendanzvonBenediktStampa.Er
entwickeltneueFormatewiez.B.„Kopfnoten“
und„MusikfürFreaks“,sprichtdamitneue
Besucheranundverstehtes,dieQualitätweiter
zusteigern.Esgibtwiederrund100Konzerte
und17Abos.
„DieCremederKlassik-Stars...istin
den großen Orchester-Zyklen, bei den Meisterpianisten und den Großen Stimmen wieder zu
Gast,undauchindenanderenAbosistdies
einSpielplanvoneuropäischemSpitzenformat.“
(JuliaGaß,RuhrNachrichten)Zunennensind
u.a.JonasKaufmann,ChristianGerhaher,Edita
Gruberova,Anne-SophieMutter,LangLang,
FazilSay,MurrayPerahiaundLisedelaSalle.
Die großen Orchester sind mit dem Philadelphia Orchestra, das sein Debüt im Konzerthaus gibt, dem London Philharmonic Orchestra,
denMünchnerPhilharmonikern,demCityof
Birmingham Orchestra sowie mit dem RotterdamPhilharmonicOrchestraunddemNDR
Sinfonieorchestervertreten.
Diebeiden„Zeitinseln“sindSergej
ProkofjewunddemJazzmusikerNilsLandgren
gewidmet.
Fürdiesieben„JungenWilden“istdiese
Saison die letzte.
_10.September2014:DieSächsischeStaatskapelleDresdenunterChristianThielemann
eröffnet die Spielzeit mit Bruckners Sinfonie
Nr.9d-moll.„Wasder55-Jährige(Thielemann) in zwei Jahren aus der Staatskapelle
Dresden gemacht hat, ist beeindruckend.
OvationenimStehen...“(JuliaGaß,Ruhr
Nachrichten)
_21.April2015:„DerBajazzo“,alsPreisträger
desFörderpreiseshabendieTheater-und
Konzertfreundebenannt:BettinaLiedervom
SchauspielDortmund,NRWJuniorballett,
Ileana Mateescu, Mezzosopran, und Lucian
Krasznec,Tenor,vonderOperDortmund.
Das Konzerthaus Dortmund
und die Theater- und Konzertfreunde
NamhafteZuwendungenseit2002
_2002:EröffnungskonzertDeutschesSymphonie-OrchesterBerlinmitKentNagano,„Greek
Night“mitAgnesBaltsaundweitereAufführungen
_2003/04:„DerRingdesNibelungen“– Wallats
Ring und „le classique abstrait“
_2004:BeatricediTenda,JuanDiegoFlorez
_2005:mehrereAufführungen
_2006:NigelKennedyundweitereAufführungen
_2007:GalaabendmitElīna Garanča,
Rotterdam Philharmonic Orchestra und WDR
Sinfonieorchester Köln
_2008:StaatskapelleWeimar,Symphonieum
Vier,OrchestredeChambredeLausanneund
ArienabendmitMattiSalminen
_2009:dreiKonzerteundeinLiederabend
_2010:WDRSinfonieorchesterKölnund
„Johannes-Passion“CapellaAmsterdam
_2011:UngarischeNationalphilharmonieund
Liederabend
_2012:WDRSinfonieorchesterKöln„Stabat
Mater“undZyklus„GroßeStimmen– Lied“
_2013:Zyklus„GroßeStimmen– Lied“
Pianist Martin Stadtfeld beim Preisträgerkonzert „Der Bajazzo“ 2013
_2014:Zyklus„GroßeStimmen– Lied“
_2015:Zyklus„GroßeStimmen– Lied“
Förderpreis„DerBajazzo“
_2013:MartinStadtfeld,Klavier
„Zu Gast bei ...“
_25.September2012:BenediktStampa,
Intendant und Geschäftsführer Konzerthaus
Dortmund
_23.Februar2015:AndreasMölich-Zebhauser,
IntendantundGeschäftsführerFestspielhaus
undFestspieleBaden-Baden
212
213
intermezzo II
der spagat zwischen kultur
und wirtschaft
interview
mit ulrich andreas vogt
unternehmer und kulturmanager
UlrichAndreasVogtwird1952geboren.DurchdenfrühenToddesVaters
musser1974denFamilienbetrieb,einGebäudereinigungsunternehmen,
übernehmen und führen. Vogt studiert nebenbei bei Elisabeth Grümmer
in Paris Gesang, nimmt auch szenischen Unterricht bei Rolf Liebermann.
Er ist Geschäftsmann und Künstler – zwei Seelen sind in einer Brust.
UlrichAndreasVogtistMitglieddesGründungsvorstandsderKulturstiftungDortmundundfindetFreundefürseineIdee„ProPhilharmonie“,die
sich für ein Konzerthaus in Dortmund einsetzt. Er ist der erste Intendant
desKonzerthausDortmundundmachtdas„GeflügelteNashorn“zum
MarkenzeichendesneuenHauses.NachvielenJahrenalsVorstandder
Theater-undKonzertfreundeDortmundwirderderenEhrenvorsitzender.
BiszumJahr2010istVogtstellvertretenderVorstandsvorsitzenderder
GesellschaftderFreundeBayreutherFestspieleundGeschäftsführerder
MarketinggesellschaftderBayreutherFestspiele.FürseineVerdienste
wirdihmderCity-Ring,derEiserneReinoldusundderBürgertalerder
FDPverliehen.
214
215
intermezzo II
Bünte: Ab1978warenSieimVorstandderTheater-und
Konzertfreunde,von1985bis1994habenSiedenVerein
geleitet. In welchem Zustand haben Sie den Verein damals
vorgefunden?
Vogt: Einige große Dortmunder Wirtschaftskapitäne hatten
sich zusammengetan, um dem Theater zu helfen, darunter
z.B.VEW,Harpen,Signal,Westhyp,Sparkasse,dieRußwerke.EswarpraktischeingeschlossenerVereinmitnur350
Mitgliedern. Man wollte helfen, nicht mitsprechen, auch nicht
besondereProjektedesTheatersfördernodergareinen
Stellenwert in der Dortmunder Kulturpolitik haben. So etwas
wieMitgliederpflegegabesdamalsnicht.
Bünte: Wie wurde dann der Kurswechsel eingeleitet?
Vogt:Fürmichwarklar,dasssichderVereinöffnenund
auf eine breitere Basis stellen muss. Und wie kann man
einenVereinstarkmachen?Ambestendochdurchviele
MitgliederundeinVereinsleben.Ichhabedeshalb1985,als
ichdenVorstandsvorsitzübernommenhatte,den„Bajazzo“
ins Leben gerufen. Dann haben wir unseren Mitgliedern
Opernreisen angeboten. Und es wurde die heute noch
lebendige Veranstaltungsreihe „Zu Gast bei ...“ aus der
Taufegehoben.Wirsinddamalsmit260Mitgliedernnach
Wien gefahren. Die Bundesbahn hat uns dafür sogar einen
Sonderzug organisiert.
Bünte: Sie haben dann auch den Bühnenball, später die
Ulrich Andreas Vogt,
Opernball 1987
Opernbälle eingeführt.
Vogt:Ja,dieOpernbällewarendergrößteHit.Zunächst
warenesSilviaGesztyundPeterMinichinder„Kroneam
Markt“, anschließend haben wir den dritten Bühnenball im
Goldsaalveranstaltet.UnddannkamHorstFechnerals
Generalintendant.IchhabeihmmeinenWunschvorgetragen,denOpernballdortzuveranstalten,woereigentlich
hingehört, nämlich in die Oper. Wir haben lange mit dem
Ordnungsamt,mitdemBauordnungsamtundmitderFeuerwehrgerungen.DagingesumFluchtwege,feuerpolizeiliche
Sicherheitsbestimmungenusw.JedeverkaufteSitzplatzkarte
musste gekoppelt sein mit einem Sitzplatz am Tisch, an dem
man speisen konnte.
Bünte:EswarIhnenimmerwiedergelungen,attraktive
Opernball 1988, von rechts: Ulrich Andreas Vogt, Jane Henschel,
Horst Fechner
SängerinnenundSängervoninternationalemNiveauzum
DortmunderOpernballzuverpflichten.
Vogt:Dawar1987beimerstenBallinderOperdierumänischeSopranistinIleanaCotrubaș. Ich hatte die Oper ganz
inWeißundLilamitKameliendrapiert,weildieCotrubaș
eineihrergroßenRollen,dieViolettaaus„LaTraviata“,sang.
WirkonntenfürdieweiterenBälledannAgnesBaltsaund
SimonEstesverpflichten.Dannkamunser25-jährigesVereinsjubiläummiteinerriesigenOperngala.Indreiverschiedenen Bühnenbildern sangen Julia Varady, Kathleen Kuhlmann,MaraZampieri,FranciscoAraiza,PieroCappuccilli,
KatiaRicciarelliundIldebrandoD’Arcangelo,dannRené
Kollo,HansSotinundGabrieleSchnaut.RalfWeikert,Stefan
SolteszundHansWallatamPult.Unvergessenfüralle,die
das erlebt haben.
Bünte:Denkwürdigwarauchdie„NachtderPrimaBünte: Und über die Opernbälle wurden dann auch die
Mitgliederzahlen für die Theaterfreunde gesteigert?
Vogt: Die Opernbälle wurden so ein Renner, dass wir die
KartennuranMitgliederverkaufenkonnten.JedesMitglied
des Vereins erhielt zwei Karten. Damit explodierte die Zahl
derMitgliederinnerhalbvonvierbisfünfJahrenauf2.300.
Damit hatte das Dortmunder Theater eine starke Lobby
gewonnen, eine hörbare, eine unüberhörbare Stimme in der
Stadt.
donnen“.
Vogt:Ohja,daswar1993mitMarilynHorneund
MontserratCaballé,anschließendLeonaMitchellvonder
Met,dieblutjungeVesselinaKasarovaundeineunvergesseneEditaGruberova.DieLeutehabenmitAnnoncen
in den Zeitungen nach Karten gesucht.
216
217
intermezzo II
Bünte:WiehabenSiedasfinanzierenkönnen?
Vogt:AlleswarmitSponsorenabgedeckt.Ichhatteviele
Unterstützer aus der Dortmunder Wirtschaft. Sie haben die
AktivitätenderTheater-undKonzertfreundeundganzbesonders den Opernball nach Kräften gesponsert.
Dew herumgeworfen hatte. Ich war befreundet mit John Dew
undwolltedannnichtmehralsVorstandsvorsitzenderder
Theater- und Konzertfreunde sozusagen als Dews „Schattenkandidat“mitihmverhandeln.Deshalbhabeichaufden
VorsitzbeidenTheater-undKonzertfreundenverzichtet.
Bünte:HeutehatmandasGefühl,dassdieVerwaltung
Bünte:Siehabendann1998imOpernhausdie„Gurre-
des Theaters nicht mehr hinter dem Opernball steht. Kürzlich hat Kulturdezernent Stüdemann erklärt, der Opernball
sei für das Theater ein Zuschussgeschäft.
Vogt: Diese buchhalterische Erbsenzählerei ist einfach
kurzsichtig. Der Opernball ist auch heute immer noch ein
attraktiverMagnetfürdasPublikum.Eristdamiteinwerbewirksames Marketinginstrument für die Oper schlechthin,ganzabgesehendavon,dasser–überSpendenund
Eintrittspreisefinanziert–einstarkesErlöspolsteristfürdie
FörderungvonTheaterprojektendurchdieTheater-und
Konzertfreunde.FürmeineInitiativenzurProfilierungdes
Opernballs habe ich damals den Ideenpreis des Deutschen
Marketing-Verbandes bekommen.
Lieder“vonArnoldSchönbergaufdieBühnegebracht,ein
riesiger Kraftakt mit den Sängern Thomas Moser, Julia VaradyundHannaSchwarzsowieDietrichFischer-Dieskauals
Sprecher. War das schon die Einstimmung in ihr nächstes
großesProjekt,denBaudesDortmunderKonzerthauses?
Vogt:EswarimmermeinAnliegengewesen,etwasAußerordentliches für die Dortmunder Kultur zu schaffen. Ich habe
danndiesesMammutprojekt„Gurre-Lieder“gestemmt,um
derinteressiertenÖffentlichkeitimOpernhausdiedreiArchitekten-EntwürfefürdasKonzerthausvorzustellen.Damals
fanden alle den Bau eines Konzerthauses in Dortmund ganz
toll, aber mit dem Standort an der Brückstraße waren die
meisten unglücklich. Im Umfeld der „Gurre-Lieder“ haben
wir dann im Opernhaus die Modelle für das Konzerthaus
inderBrückstraßepräsentiertundÜberzeugungsarbeit
geleistet. Schließlich war uns klar, dass öffentliche Mittel für
dasKonzerthausnurfürdenStandortBrückstraßefließen
würden.
Bünte:WarumsindSie1994vomVorsitzderTheater-und
Konzertfreunde zurückgetreten?
Vogt:IchhattemichumdieNachfolgevonHorstFechner
als Generalintendant beworben. Die Stadtspitze hatte mir
signalisiert, dass ich auch gewählt werden würde, ehe dann
KulturdezernentLangemeyerdasRuderzuGunstenvonJohn
Bünte:WiekamenSiedamalsaufdieIdeemitdemgeflü-
Vogt: Mit dem Konzerthaus, dem Orchesterzentrum und
geltenNashornalsLogofürdasKonzerthaus?
Vogt: Um das Konzerthaus in der Stadt bekannt zu machen,brauchteichzurEröffnungeineriesengroßeAufmerksamkeit. Ich fragte mich damals: Wie kann ich es erreichen,
dassichdieganzeStadtmitderKonzerthaus-Ideeinfiziere?
MirschwebtedabeiSalzburgvor,wojederLadenbesitzer
stolzistaufdieSalzburgerFestspieleunddieseauchinseinemSchaufensterpräsentiert.DasgeflügelteNashornwar
dieIdeederMarketing-Agentur.Zunächsthabeichdiesen
Entwurfspontanverworfen.DannaberhatmichdiesesTier
immerwiederinmeinerPhantasiebeschäftigt.AuchdieIdee
hinterdiesemNashornfinganmichumzutreiben.Schließlich
habeichdemCity-RingeinMuster-Nashornvorgestellt.Von
dort gab es Unterstützung und den ergänzenden Vorschlag,
jedesUnternehmen,jederVereinsolltedasNashornmitText
undFarbenachseinemeigenenProfilgestaltenkönnen.
Dann übernahm Oberbürgermeister Langemeyer das geflügelteNashornsogarfürdieFußball-Weltmeisterschaftin
Dortmund.
derChorakademieistDortmundinjedemFalleinewesentlich musikalischere Stadt geworden als sie es früher gewesenist.ImStädtevergleichfehltallerdingsdasAlleinstellungsmerkmal.AuchandereStädtewiez.B.Essenkönnen
sichzuRecht„Musikstadt“nennen.Wennichjedochsehe,
dassinzwischeninderStadtanallenStraßeneckenKlaviere
aufgestellt und gespielt werden und wenn ich die außergewöhnlicheVielfaltdesDortmunderChorlebensbetrachte,
dann muss man sagen: Das Konzerthaus hat Kreise gezogen, Dortmund ist zu einer musikbegeisterten Stadt geworden.
Bünte: Mit dem Bau des Konzerthauses, dem OrchesterzentruminunmittelbarerNäheundderGründungderChorakademie „am Konzerthaus Dortmund“ hat Dortmund einen
kräftigen Schub in Richtung „Musikstadt“ erhalten. Kann sich
Dortmund zu Recht als „Musikstadt“ bezeichnen?
Bünte:DieFörderszenefürdasDortmunderTheaterhat
sich in den letzten Jahren sehr weit aufgefächert. Es gibt
fastfürjedeSparteeineneigenenFörderverein,soz.B.die
Ballettfreunde, für das Schauspiel oder für die Philharmoniker.
Vogt:AuchzumeinerZeitgabesdieIdee,eineneigenen
FördervereinfürdiePhilharmonikerzugründen.AlsVorsitzender der Theater- und Konzertfreunde habe ich damals
die Initiatoren eingefangen und mit den Philharmonikern ein
ganz spezielles Orchesterprogramm, eine kammermusikalische Reihe in der „Krone am Markt“, begründet. Es ist in
jedemFallbesserundderEinflussgrößer,wenndieFörderer
aller Sparten konzentriert beisammen bleiben.
218
219
intermezzo II
Bünte:IhreVerdienstefürdieDortmunderKulturimAllgemeinen und die Theater- und Konzertfreunde im Besonderenwurdenu.a.durchdieVerleihungdesCity-Rings,des
Eisernen Reinoldus und – last but not least – mit der ErnennungzumEhrenvorsitzendenderTheater-undKonzertfreunde gewürdigt. Es fällt allerdings auf, dass Sie zwar in der
KulturstiftungDortmundaktivsind,abernichtmehrbeiden
Theater- und Konzertfreunden.
Vogt:DiejeweiligenVorsitzendenprägendasVereinsleben,diePolitikunddasProfildesVereins.Daistesratsam,
dasssicheinEhrenvorsitzenderzurückhältundnichtzu
vielinderÖffentlichkeitauftritt.Eskönntedannraschder
Eindruck entstehen, ich könnte nicht loslassen. Wenn ich
gebetenwerde,eineAufgabealsEhrenvorsitzenderfürdie
Theater- und Konzertfreunde wahrzunehmen, dann würde
ichmichnatürlichnichtverweigern,wiejabeidemGalakonzertzurPräsentationderneuenBajazzo-StiftungimHerbst
2013zusehenwar.
Bünte: Ihre Entlassung „mit sofortiger Wirkung“ aus dem
AmtdesKonzerthaus-IntendantenistimDortmunderKulturbewusstseinnochsehrgegenwärtig.HadernSienochmit
diesem Rausschmiss?
Vogt:Nein,dashabeichlängstüberwunden.Dennoch
bleibtdieArtundWeise,wiedieStadtspitzedamalsmit
mirumgesprungenist,stillos.HierbemerkeichimÜbrigen
auch Parallelen zum Umgang mit dem früheren General-
musikdirektorJacvanSteen.Undwennichsehe,dassder
städtischeZuschussfürdasKonzerthausheute5,5Mio.
EurojährlichbeträgtundichdamalsmiteinemBetriebskosten-Zuschussvon2,9Mio.Euroauskommenmusste(davon
allein2,1Mio.EuronurfürAbschreibungen,Energiekosten,
Pförtnerdiensteusw.),dannbinichnachwievorderÜberzeugung: Das musste nicht sein.
Bünte:IhnenwurdeinsbesonderevondenGrünenöffentlich unterstellt, Sie könnten nicht mit Geld umgehen.
Vogt: Das war für mich nicht nur ehrenrührig, sondern
auch geschäftsschädigend für mein Unternehmen, für das
ichjatrotzmeinesgroßenkulturpolitischenEngagements
immernochalsInhaberVerantwortungtrage.DerFraktionsvorsitzendederSPDErnstPrüssehatteöffentlicherklärt,er
wollemichdurchdieneueAufsichtsratsvorsitzende,Frau
SchneckenburgervondenGrünen,jetztandieKettelegen.
Und als ich Oberbürgermeister Langemeyer daraufhin bat,
sichschützendvormichzustellen,hatersichumeinklares
Bekenntnis herumgedrückt.
Damussteichalsohandelnundhabevertragsgerecht
gekündigt, worauf der Rausschmiss und der Verweis aus
demHausfolgten.DieStadtspitzetutsichleidersehr,sehr
schwermitderKultur.DerFallwirdheutegerneverschwiegen oder falsch dargestellt.
Ulrich Andreas Vogt spricht am
5. Januar 1990 beim 25-jährigen
Jubiläum der Theater- und Konzertfreunde in der Oper erstmals das
Konzerthaus-Projekt an.
Bünte: Ungeachtet dessen hat das Konzerthaus auch
unterIhremNachfolgerBenediktStampaanseinerErfolgsgeschichte weiter geschrieben.
Vogt: Dem Konzerthaus konnte nichts Besseres passieren
alsBenediktStampa.ErhatdiesesHausverstanden,es
zugleich aber mit eigenen Ideen weiterentwickelt, so z. B.
mit den „Zeitinseln“ oder dem Programm „Junge Wilde“. Ich
habe ihn damals nach seiner Ernennung als KonzerthausIntendantinHamburgangerufenundihmgratuliert.
Bünte:Dennoch,eineHeimatfürdieDortmunder
Philharmoniker ist das Konzerthaus nicht geworden.
Vogt: Die Philharmoniker haben mich damals auf meinen
Marketing-Reisen für das Konzerthaus nach Kräften un-
220
221
intermezzo II
terstützt.SiehabenbeidiesenAuftrittenohneBesoldung
musiziert und Werbung für das Konzerthaus gemacht. Den
PhilharmonikernundmirwarvonAnfanganklar:Wirwollen
einHausfürunserePhilharmonikerbauen.
Bünte: Inzwischen müssen die Philharmoniker für ihre
Konzertreihe und die Proben im Vorfeld eine recht stolze
Miete bezahlen.
Vogt: Das war so nicht gedacht. In meiner Zeit als IntendanthabeichdenPhilharmonikernnurFremdkosten
berechnet, also die Kosten für die Einlasskontrolle, für die
Garderobe usw.
Bünte:FürbesondereVeranstaltungenhabenSiedann
aberdieBochumerSymphonikerverpflichtet,nichtdie
Dortmunder Philharmoniker.
Vogt:IchhabemichfürsolcheaußerordentlichenEvents
immer zuerst um die Philharmoniker bemüht. Wenn sie
wegen anderer Engagements nicht konnten, habe ich mich
nach anderen Orchestern umsehen müssen. Das Schlimme
andenKulturbetriebeninnerhalbderStadtverwaltungistja
leider, dass sie zu bürokratisch geführt werden, zu unbeweglich sind, in ein sehr starres Tarif-Regime eingebunden.
Bünte:NachwievorwerdenimKonzerthausOpernin
halbszenischerFormmitSängerinnenundSängernvon
internationalemFormat,vonBayreuth-Niveauaufgeführt.
Leidet daran die Dortmunder Oper?
Vogt:Nein,dassindausmeinerSichtzweiPaarSchuhe,
keine Konkurrenz. Im Konzerthaus werden Opern mit
außergewöhnlichen Sängerinnen und Sängern einmalig
präsentiert. In der Dortmunder Oper arbeitet ein festes
Ensembledaran,sehrvielenInteresseninderBevölkerung
mit einem breit aufgefächerten Spielplan kontinuierlich über
die gesamte Spielzeit gerecht zu werden. Der „Ring“, den
ichzum75.GeburtstagvonHansWallatimKonzerthaus
mit den Dortmunder Philharmonikern aufgeführt habe, hat
derMusikstadtDortmundgroßeAufmerksamkeitgebracht.
Sogar Wolfgang Wagner war aus Bayreuth angereist. OperndirektorinChristineMielitzhatteleiderdasHandicap,dass
parallel mit ihrem Debüt in Dortmund der „Ring“ im Konzerthausaufgeführtwurde.DiesesEreigniswaraberkeinAngriff
aufdieDortmunderOper,sondernsolltevielmehreine
HommageandieKulturtätigenindieserStadtsein.Daswar
doch ein typisch Dortmunder Produkt, eine geöffnete Tür in
Richtung Dortmunder Oper zur Zusammenarbeit.
Bünte: Die Oper generell, nicht nur die in Dortmund, leidet
untereinemAttraktivitätsverlust.WürdenSiesoweitgehen,
das bereits als eine Krise zu bezeichnen?
Vogt:DasisteineKrise,vielleichtaucheineLebenskrise.Ichhoffeaber,dassdasnurvorübergehendist.Das
Publikum bleibt aus. Da gilt eine alte Theaterweisheit: Man
brauchtdreimalsovielZeit,dasPublikumzurückzugewinnen,wiemanesverlorenhat.Vorallemdasjungeund
jüngerePublikumbleibtaus.DasisteinPhänomendieser
Zeit,allesistkurzlebiger,elektronischergeworden.Heutehat
keiner mehr die Muße und die Zeit, sich einer „Götterdämmerung“ hinzugeben oder auch einem „Wallenstein“.
Bünte:Einfestes,verlässlichesEnsemblemitSängerinnen
undSängern,diedemPublikumvertrautsind,istheuteim
städtischenHaushaltkaumnochzufinanzieren.
Vogt: Das funktioniert heute überwiegend nur noch über
zeitlich begrenzte Engagements. Ein festes Ensemble, wie
es früher üblich war, ist bei raschem Spielplan-Wechsel und
nurnochbegrenzterAuslastungderTheaternichtmehrzu
finanzieren.DieOperdrohtdeshalb,zwischenÖkonomie
undQualitätzerriebenzuwerden.Dennochverfügenwirin
Deutschland immer noch – nach internationalem Maßstab –
über eine beneidenswerte Theaterdichte. Wenn allerdings
die Theater im Unterbau wegbrechen, sind auch die Spitzen
bishinzuBayreuthundSalzburgbedroht.Fürmichsind
TheaterfusionennichtvonvornhereinvomÜbel.Siekönnen
durchaus auch ein Weg sein, unsere einmalige Theaterdichte und -qualität zu erhalten. Die Theater-Ehe zwischen DüsseldorfundDuisburgistdafüreinBeleg.AufkeinenFalldarf
dieOperbeliebigwerden.ÜberzogenesRegietheaterwäre
ebensovomÜbelwiederkrampfhafteVersuch,irgendwelcheNischendesPublikumsgeschmackszubedienen.
DasInterviewführteFrankBünteam2.August2013.
©FrankBünte
222
223
epilog
finale mit ausblick
224
225
Hannes Brock
beim Opernball 2014
epilog: finale mit ausblick
im wandel der zeit
der verein und sein verständnis
th
ko
do
Rückblick
In der beginnenden prosperierenden Zeit nach
dem zweiten Weltkrieg streben weite Teile der
Gesellschaft auch den Wiederaufbau kultureller
Einrichtungen an. So soll in Dortmund ein neues
Theater Spielstätte für die Oper, für Konzerte
und für das Schauspiel werden. Es sind einige
wenigeMitglieder,vorwiegendUnternehmen
undbegütertePrivatpersonen,diesichder
AufgabederFörderungdesTheaterDortmund
imneuzuerrichtendenHausverschreiben.Der
VereinverstehtsichbeiseinerGründungim
Jahr1965getreuseinemNamenals„Vereinzur
FörderungderStädtischenBühnenDortmund“.
Zehn Jahre später sucht der Verein die
Öffnung. Er will das Theater näher an das Publikum heranführen. Dazu organisiert er begleitende Veranstaltungen zu den TheateraufführungenundnutztdieMedien,umaufseineArbeit
aufmerksam zu machen.
DieseHinwendungvomreinen„Spendensammelverein“zumAnbietereigenerkultureller
Veranstaltungen beschert dem Verein einen
deutlichenZuwachsanMitgliedern.Zudemversteht sich der Verein als „kulturelles Gewissen“
der Stadt. Trotz hoher Besucherzahlen in den
1970erJahrenhatdasTheatermitSparmaßnahmen zu kämpfen. Der damalige Kulturdezernent Dr. Spielhoff erwägt sogar die Schließung des Musiktheaters. Der Verein und weite
Der Bajazzo, das Markenzeichen der Theater- und
Konzertfreunde Dortmund 1984 ...
... und 2015
TeilederBevölkerungwendensicherfolgreich
gegen diese Planungen.
MitBeginnder1970erJahrekommtes
auchinDortmundzuAufführungenderOper
und des Schauspiels, die nach neuen Interpretationen gegenüber der herkömmlichen
Aufführungspraxissuchen.Dassogenannte
„Regietheater“ führt zu unterschiedlichen ReaktionenderTheaterbesucher.DerAusdruckstanz
imBallettundderAnteilneuzeitlicherKompositionen in den Programmen der Philharmonischen Konzerte sorgen ebenfalls für reichlich
Diskussion beim Publikum.
GlanzvollerHöhepunktderEigenveranstaltungen des Vereins ist der erste Opernball
imJahr1980.WenigeJahrespäter–imJahr
1984–folgtdieersteVerleihungeinesNachwuchs-Förderpreises,derspäterals„Der
Bajazzo“fortgeführtwird.DieimJahr1986
begonnenen Theaterreisen zu anderen Theatern sind mehr als ein Blick „über den Tellerrand“.AlledieseVeranstaltungenfördernden
kommunikativenAustauschüberdasKulturgeschehen.
IndenJahrenvon1965bis1980prägen
Wilhelm Schüchter als Generalintendant und
226
227
epilog: finale mit ausblick
Generalmusikdirektorvon1966bis1974,Paul
HageralsGeneralintendantvon1974bis1983
und der Generalmusikdirektor Marek Janowski
von1975bis1979dasTheaterDortmund.
Es genießt wegen des hohen künstlerischen
NiveauseinenüberregionalbeachtetenRuf.
DannindenJahrenvon1980bis1995
folgt die Blütezeit des Theaters. Sie ist eng
verbundenmitdemGeneralintendantenHorst
Fechnervon1985bis1995sowiemitdem
GeneralmusikdirektorHansWallatvon1979bis
1985,denBallettdirektorenYouriVamosvon
1985bis1988undRalfRossavon1994bis
1998sowiemitdemSchauspieldirektorGuido
Huondervon1985bis1992.DieBegeisterung
für das Theater ist groß. Die Vorstellungen sind
weitgehendausverkauft.WereinAbonnement
für die Oper oder die Philharmonischen Konzerte haben möchte, landet auf der Warteliste.
In dieser Zeit regt sich in Dortmund der
Wunsch nach einem eigenen Konzerthaus. Der
VereinunterstütztdieseInitiativeunddokumentiertdiesimJahr1990mitdemneuen
Vereinsnamen „Theater- und Konzertfreunde
Dortmund e. V.“. Die gut besuchten Konzertreihen einerseits wie der akustisch für ein Orchester nur bedingt taugliche Bühnenraum des
TheatersführenimJahr1992unterdemDach
derDortmunderIndustrie-undHandelskammer
zudemArbeitskreis„ProPhilharmonie“.Erhat
Theater Dortmund, Opernball 2010
den Bau eines Konzerthauses in Dortmund zum
Ziel.
DervorerstletzteGeneralintendantist
JohnDewvon1995bis2001.Unbestritten
hat er dem Dortmunder Publikum neue und
interessante Inszenierungen geliefert. Das
PublikumtutsichmitseinemProgrammjedoch
schwer,wassichinsinkendenAuslastungszah-
len niederschlägt. Zudem gibt es Probleme bei
derFührungdesHauses.IndieserZeitbeginnt
ein–vermutlichungeplantes–Hineingleitenin
das Spartentheater. Die Generalintendanz wird
nicht mehr neu besetzt. Der für die Verwaltung
verantwortlicheGeschäftsführendeDirektorund
diefürdiekünstlerischeArbeitindenjeweiligen Sparten zuständigen Direktoren bilden die
Theaterleitung. Damit gibt es keine Persönlichkeit mehr, die das gesamte Theater nach innen
wienachaußenvertrittundprägt.
DieneueOperndirektorinChristineMielitz
–von2002bis2011–istzunächstmiteinerArt
Richtlinienkompetenz für das gesamte Musiktheaterzuständig,verliertdieseaberimLauf
der Jahre, so dass sich das Ballett und die
PhilharmonikerineigenenSpartenverselbstständigen. Zudem haben die Operndirektorin
ChristineMielitzunddieGeneralmusikdirektorenArthurFagenunddessenNachfolger
JacvanSteenkeinevollePräsenzpflichtam
Theater.ZuetwaderHälfteihrerZeitsindihnen
EngagementsananderenHäusernerlaubt.
HierzugibtesunterschiedlicheMeinungen.
Die„Teilzeitverträge“würdeneserlauben,
begehrte Persönlichkeiten nach Dortmund zu
verpflichten,diesonstnichtkommenwürden.
FernerseiesvorteilhaftfürdenRufDortmunds,
wenn Intendanten und Generalmusikdirektoren
an anderen Spielstätten Engagements hätten.
Umgekehrt würde das Dortmunder Publikum
durch Gastregisseure und -dirigenten andere
Interpreten als nur die hauseigenen erleben
können. Vielleicht sind es aber auch Kostenüberlegungen,diehinterden„Teilzeitverträgen“
stecken. Kritiker bemängeln an diesem Modell,
dasseszueinerReihevonProblemenführen
könne. Mangelnde Präsenz erschwere die
ZusammenarbeitundAbstimmungmitdenEnsembles.AuchkönnedadurchdieHandschrift
eines Regisseurs oder Generalmusikdirektors
verlorengehen.BesondersimMusiktheatersei
dies eine grundlegende Voraussetzung für den
Stil,denKlangunddieAusdruckskrafteines
Ensembles. Schließlich haben bedeutende
OrchesterihrenRufmeistdurcheinelangjährigeundintensiveZusammenarbeitmiteinem
stilprägendenDirigentenerlangt.Nichtzuletzt
wünschen sich Künstler wie Publikum präsente
und ansprechbare Persönlichkeiten, die mit
hoherIdentifikationihrTheaterrepräsentieren.
Seit der Zeit des Generalintendanten
HorstFechnerhatdasTheaterDortmundmit
einem nachlassenden Zuspruch zu kämpfen.
Diese Tendenz ist auch an mehreren anderen
HäusernDeutschlandszubeobachten.SinkendeAuslastungundwenigerAbosimTheater,
dieseSituationEndeder1990erJahrehatviele
Gründe.Siereichenvonderdemografischen
EntwicklungübereinverändertesFreizeitverhaltenmitneuenMedienangebotenundFormaten bis hin zu dem nachlassenden Interesse an
denklassischenKulturveranstaltungen.
HinzukommtdieAuseinandersetzungmit
BlickaufdieArtderInterpretation.Vorwiegend
dasältereundkonservativePublikumwünscht
sich die sogenannte „Werktreue“, während die
neuere Richtung des sogenannten „Regiethea-
228
229
Das Konzerthaus
Dortmund mitten
in der Stadt
epilog: finale mit ausblick
ters“ den Versuch unternimmt, die klassischen
Stoffe neu zu interpretieren und damit tagesaktuelle Themen mit aufzugreifen. Vergleichbar
zur Oper und dem Schauspiel ist die Entwicklung im Ballett. Dort wird der klassische
SpitzentanzmitdemneuzeitlichenAusdrucksballett konfrontiert. Bei den Philharmonischen
Konzerten steht weniger die Interpretation im
VordergrundalsdieProgrammgestaltung.Auf
Konzertprogramme mit Kompositionen aus dem
ausgehenden20.Jahrhundertundvonnoch
lebenden Komponisten reagiert das klassisch
ausgerichtetePublikumteilsmitUnverständnis
undAblehnung.
Die Theater- und Konzertfreunde unterstützen die Vielfalt der künstlerischen DarbietungvonderKlassikbiszurModerne.So
fördern sie z. B. die Oper „Der Junge Lord“
desdamalsnochlebendenKomponistenHans
WernerHenzeimJahr2009.ImselbenJahr
veranstaltensieihreGalaerstmalsimKonzerthaus als „Eur-Oper-Gala“, eine Reise durch die
klassische Opernwelt Europas. Dem Wunsch
des klassisch orientierten Publikums folgend,
initiieren und fördern die Theater- und Konzertfreunde für das entfallene Montags-Konzert der
Dortmunder Philharmoniker die Konzertreihe
„Wiener Klassik“.
Momentaufnahme
DieseTendenzendesausgehenden20.Jahrhundertssetzensichimbeginnenden21.Jahrhundertfort.Nachwievorgibtesdienahezu
unüberbrückbare Diskussion um „Werktreue“
und „Regietheater“. Eine Konsequenz hieraus
ist,dasssichdaskonservativePublikumvom
sogenannten Regietheater abwendet und eher
AufführungenanSpielstättenbesuchtoderzu
Festspielengeht,diedieklassischeAufführungspraxispflegen.HinzukommtbeiderOper
noch der Wettbewerb mit den konzertanten
Aufführungen.
Die Kulturbudgets leben permanent
unterdemDamoklesschwertfinanzieller
Kürzungen. Die Vergangenheit der letzten
50JahrehatgenügendBeispiele,wieimmerwiederversuchtwird,dieAusgabenfür
Kultureinrichtungen durch Schließungen oder
Zusammenlegungenzukürzen.Aberauch
gegenteilige Bewegungen gibt es. In DortmundwerdenimNovember1998dieMittelfür
den Bau eines neuen Konzerthauses bewilligt.
EswirdimSeptember2002feierlicheröffnet
und ist in beachtlich kurzer Zeit zu einem
AushängeschildderStadtgeworden.Weitere
InstitutionenwiedasNRWJuniorballettund
die Planungen für die Junge Bühne Westfalen
sindderBelegfürdieAufgeschlossenheit
gegenüber neuen Konzepten.
DasThema„Auslastung“beherrschtden
AlltagvonTheaterundKonzerthaus.Dochdas
istnichtneu.Am17.Dezember1904erlebt
dasDortmunderStadttheatereineausverkaufte
EröffnungsveranstaltungdesneuerbautenHauses. In der ersten Spielzeit beträgt die durchschnittlicheAuslastungderangebotenenPlätze
allerdingsnur56%.DiesenAnfangsproblemen
versuchtmandurcheineSchwerpunktsetzung
auf das Musiktheater und dort auf repräsentativeAufführungenundWerke,etwavonRichard
Wagner und Richard Strauss, entgegenzuwirken. Das Schauspiel stößt auf wenig Interesse.
„Man war stolz, ein Theater zu haben, hingehen
musste man darum noch lange nicht.“ ... Ein
Vierzeiler im „Dortmunder Generalanzeiger“
lautete:„MankannvondenbesserenBürgern
hiervonKunstsinnauchnichtvielmerken.
Sie gehen statt zum Drama lieber zum Bier
ihreGeistesfaulheitzustärken.“(DetlefBrandenburg,StadttheaterzwischenProvinzund
Emanzipation, Zur Ideologiegeschichte einer
deutschenTheaterform,in:100JahreTheater
Dortmund,S.29.)DiederzeitigenLeiterdes
TheaterskönnensichdieFragestellen:Hat
sich zu damals etwas geändert?
MitgescheitertenKooperationsversuchen
undFinanzierungsproblemenwirdbereitsim
beginnenden20.JahrhunderteinProblemfeld
eröffnet, das die Dortmunder Bühnen wie auch
Stadtfoyer des Konzerthauses, „Eur-Oper-Gala“ 2011
andere Ruhrgebietstheater bis heute beschäftigt.(TheaterDortmund,nachWikipedia)Die
AnzahlverkaufterKarten,dieEinnahmenund
dieAuslastungeinesTheatersgebenimmer
wiederAnlasszurDiskussion,sindaberzugleich schwer zu interpretierende Parameter,
wennesumdenobjektivnichtinMessgrößen
zu fassenden künstlerischen Wert geht.
Man braucht nicht in die Details zu gehen,
um festzustellen, dass das Theater Dortmund
derzeit einen geringeren Zuspruch des PublikumshatalsinfrüherenZeiten.Auchwennes
invergangenenJahrzehntenAuslastungengibt,
dieunter50%zurückfallen,sinddieJahrzehntevonBeginndesneuerbautenTheatersim
Jahre1966bisweitindie1990erJahredavon
geprägt,dassesWartelistenaufAbosim
Theater und zu den Philharmonischen KonzertengibtunddassmanvonAuslastungszahlen
berichtet,diestetsüber90%liegen.Dann,in
den1990erJahren,sinktdieAuslastungdes
Theatersaufetwa70%.SeitdemJahr2000
beträgtdieAuslastungzwischen60%und
66%,bereinigtumdie5%bis7%vergebener
Freikarten,waseineigenesThemaist.DieAuslastung der einzelnen Sparten unterscheidet
sichdabeimerklich.DieAuslastungderletzten
siebenJahrederSpielzeitenvon2007/08bis
2013/14zeigtdieÜbersicht1.
Das Besucherinteresse gibt weniger
dieAuslastungalsdieAnzahlderverkauften
Karten wieder. Konnte das Theater Dortmund
inderletztenSpielzeitvorderEröffnungdes
Konzerthausesnochüber260.000Kartenverkaufen, so zeigen die Zahlen der letzten sieben
JahrederSpielzeitenvon2007/08bis2013/14
folgendesBild(Übersicht2,Seite232).
Übersicht1
Sparte
AuslastungohneFreikarten
geringster
Wert
Durchschnittswert
höchster
Wert
1.Kinder-undJugendtheater
78,6%
81,2%
85,2%
2.Schauspiel
58,6%
70,5%
79,5%
3.Konzerte
56,3%
60,6%
64,6%
4.Ballett
44,1%
58,2%
70,9%
5.Oper
45,0%
52,6%
64,3%
_Theater Dortmund
55,2%
61,8%
67,2%
66,0%
69,4%
74,0%
Im Vergleich dazu
_Konzerthaus Dortmund
230
231
epilog: finale mit ausblick
Übersicht2
Sparte
AnzahlverkaufteKarten
geringster
Wert
Durchschnittswert
höchster
Wert
1.Oper
55.308
64.147
77.563
2.Schauspiel
35.323
46.099
55.880
3.Kinder-undJugendtheater
30.608
31.729
35.196
4.Konzerte
26.309
29.822
34.328
5.Ballett
23.936
28.974
33.128
180.386
201.102
227.149
_Theater Dortmund
(einschl.Sonstige)
Im Vergleich dazu
_Konzerthaus Dortmund
161.000
Inden„Glanzzeiten“von1985bis2000
zähltdasTheaterDortmundjährlich250.000
bis300.000Besucher.AktuellliegtdieseZahl
imDurchschnittbei200.000einschließlichder
rund30.000BesucherderPhilharmonischen
Konzerte im Konzerthaus. So sehr man sich
einehöhereAnzahlanBesuchernwünschen
mag,sorelativiertsichderscheinbarnegative
Trend, wenn man eine Gesamtrechnung für das
Theater und das Konzerthaus aufstellt.
183.286
195.000
Das Konzerthaus Dortmund hat einen
Zuspruchvondurchschnittlich183.000Besuchern im Jahr. Bereinigt man diese Zahl um die
30.000BesucherderPhilharmonischenKonzerte, da sie bereits in der Zahl der Theaterbesucher enthalten sind, so hat das Konzerthaus
153.000„eigene“Besucher.Davonkommen
etwa50%–dassindrund76.500–ausDortmund und dem nahen Einzugsbereich. Rechnet man diese Konzerthaus-Besucher zu den
durchschnittlich200.000Theater-Besuchern
hinzu,soliegtDortmundtrotzdernegativendemographischenEntwicklungmitrund276.500
BesuchernvonTheater-undKonzertaufführungenetwaaufdemNiveauehemaliger„Glanzzeiten“. Darüber hinaus zieht das Konzerthaus
Dortmund „sein“ Publikum mittlerweile auch
aus größeren Entfernungen an. Dies erinnert an
Zeiten in Dortmund, als zu den Veranstaltungen
des Theaters in den umliegenden Seitenstraßen
zahlreiche Busse standen, die mit dem PublikumausdemUmlandfürzusätzlicheAuslastung sorgten.
Der Markt für Kultur im
Wandel
_ Die demografische Entwicklung
DieinDeutschlandrückläufigeBevölkerung
trägt naturgemäß zu einer Verringerung der
potenziellenBesuchervonTheater-und
Konzertveranstaltungenbei.Hinzukommt,
dassesanderfrüherüblichenHinführungder
heranwachsenden Generation an Kunst und
Kultur durch Elternhaus und Schule mangelt.
AuchdiePluralisierungdesVerhaltensund
der Lebensstile der heutigen Gesellschaft
übeneinennichtzuunterschätzendenEinfluss
aufdieWahrnehmungvonKunstundKultur
aus:WarvorJahrzehntennocheinigermaßen
klar, was Bildung ausmacht und worin der
„Bildungskanon“ bestehen sollte, so ist eine
solcheÜbereinstimmungseitlangemunmöglichgeworden.(nachUdoBermbach)
DasimLaufderletztenJahrzehnteveränderteFreizeitverhaltenverbundenmiteinem
deutlichbreiterenFreizeitangebotführtzu
einerselektiverenHinwendungzuklassischen
Kulturveranstaltungen.DieAngebotederTheater und Konzerthäuser konkurrieren sowohl
um die Zeit als auch um das Geld, das die potenziellen Besucher bereit sind, für das breite
AngebotanFreizeitgestaltungauszugeben.
_Der intensive Wettbewerb um das
Publikum
Das Kulturangebot der Theater und Konzerthäuser in Deutschland ist groß, besondersdichtinNordrhein-Westfalen,undes
ist tendenziell eher gewachsen. Theater und
Konzerthäuserstehenineinemsehrintensiven
Wettbewerb untereinander, zumal die hohe
Mobilität des Publikums dazu führt, Veranstaltungen auch an anderen nahen oder entfernten Orten zu besuchen.
BetrüblichistdieFeststellung,dassDortmund
imHWWI/BerenbergKultur-Städteranking
2014unterden30größtenStädtenDeutschlandsnurden26.Platz– unverändertzu
Der Vorstand der Theater- und Konzertfreunde bei der Opernintendantin Christine Mielitz, 2008, von links: Guido
Rohn (Schatzmeister), Dr. Joachim Maas (stellv. Vorsitzender), Prof. Dr. Michael Hoffmann (Vorsitzender), Klaus-E.
Seggelke (Beisitzer), Dirk Rutenhofer (stellv. Vorsitzender)
2012–einnimmt.DieStudieaufS.38kommt
zu folgenden Ergebnissen:
_ Der Kulturstädtevergleich 2014 weist deutliche
Unterschiede bezüglich der angebotenen
(Kulturproduktion) und gelebten Kultur (Kulturrezeption) in den deutschen Städten auf.
_ Die gut platzierten Städte weisen sowohl gute
Bedingungen für die Kulturproduktion als
auch für die Kulturrezeption auf. Ausnahmen
bilden u. a. die Städte Augsburg und Münster,
die nur bei der Kulturnachfrage sehr gute
Platzierungen erreichen.
_ Die vorderen Plätze nehmen die Kulturstädte
Stuttgart, Dresden, München, Berlin und Bonn
ein. In diesen Städten spielt die Kulturwirtschaft auch für die Wirtschaft (Arbeitgeber
und Umsatz) eine bedeutende Rolle.
_ Städte mit guten Platzierungen sind meist
Städte mit hohen Bevölkerungszuwächsen.
Dies kann zukünftig die kulturellen und wirtschaftlichen Potenziale weiter stärken.
_ Umgekehrt sind Städte mit sinkender Bevölkerungszahl Städte, in denen die Bedeutung der
Kulturwirtschaft als Arbeitgeber unterdurchschnittlich ausgeprägt ist.
232
233
epilog: finale mit ausblick
_ Neue Angebote erfüllen die differenzierte
Nachfrage
NichtnureineReihevonFestivalsundFestspielen haben sich auf spezielle Besucherwünsche ausgerichtet, es sind auch etablierte
Theater und Konzerthäuser. Die Palette reicht
vonklassischer,meistopulentausgestatteter
Aufführungspraxis–sogenannteWerktreue–
Michael Hoffmann im Gespräch mit Schauspielintendant Kay Voges, 2014
bei Oper, Ballett und Schauspiel bis hin zu
stark klassisch betonten KonzertprogrammendergroßenWeltorchester,vornehmlich
aufihrenGastspielreisen.Fernerfindetman
Angebote,diesichaufdieModerneunddas
Experimentellespezialisieren.Auchgewinnt
die„konzertante“Aufführungspraxisvon
OpernvordemHintergrunddessogenannten
Regietheaters an Zuspruch. Liebhaber der
MusikempfindenneuzeitlicheRegieinterpretationeneheralsirritierendoderbevormundend
undbevorzugensodenreinenMusikgenuss
ohne die als störend angesehene moderne
Aufführungsinterpretation.DieserGenussist
umsointensiver,jebesserdieAkustikeines
HausesdieStimmenunddasOrchester
transparentzuGehörbringt.NichtzuletztpräsentierenneueFormatewiez.B.AndréRieu
mit seinem Showorchester klassische Stücke
inpopulärerForm.ErgänztwirddasklassischeRepertoiredurchOrchesterversionen
vonSchlagernundPopsongs.Einintensiver
Technik- und Lichteinsatz sowie Toneffekte
suggerierenAbwechslungundDynamikund
erreichenmitdieserArtderPräsentationein
breites Publikum. Ähnlich erfolgreich sind die
mit namhaften Interpreten gespickten „Bestof-Galas“,diedurchdieMedienverbreitung
hohe Bekanntheit erlangen und somit eine
großeNachfrageerzeugen.
Opernintendant Jens-Daniel Herzog und Michael
Hoffmann freuen sich über eine gelungene „Eur-OperGala“ 2013
_ Wirtschaftlichkeit oder: Was ist die Gesellschaft bereit, für Kultur auszugeben?
Die Theater und Konzerthäuser erhalten im
AllgemeineneinenKulturauftragodermessen
sicheinensolchenzu.Übergehtmandie
meist ergebnislos geführte Diskussion um
dieFrage,was„Kultur“denneigentlichsei
und was alles zu ihr gehöre, gesteigert noch
um die Differenzierung in „Kultur“, „Subkultur“und„Hochkultur“,sostehtamEndesehr
schnelldieFragenachder„Wirtschaftlichkeit“, sprich nach dem Geld, das für kulturelle
Institutionen bereitgestellt wird bzw. werden
soll.HiertobtdannderVerteilungskampfin
Kommunikation 1991: die Vereinszeitung der Theaterund Konzertfreunde „Bajazzo“ ...
denAusschüssenundPlenen.Soauchin
Dortmund. Welche Interessen es in dieser arg
verschuldetenundhohesozialeLastenzu
tragendenStadtuntereinenHutzubringen
gilt,sagtschonderNamedesfürdieKulturbetriebezuständigenAusschussesfür
„Kultur,SportundFreizeit“.Dieserentscheidet gleichermaßen über den Kunstrasen
für einen Bolzplatz wie über einen neuen
Ballettboden.FürdiePosition„Kultur“weist
der Dortmunder Stadthaushalt in den letzten
JahreneinenBetragumdie80MillionenEuro
aus.Dassindknapp4%vonderGesamtsummederstädtischenAusgabenvonüber
2,1MilliardenEuro.ErmuntertdiePolitikdie
Kandidaten für die Intendanzen des Theaters
und Konzerthauses, neben einem breiten
AngebotdurchausauchNeuesundModernes
anzubieten,werdenraschkritischeFragen
laut,wenndiedannschnellzitierteAuslastung
durchhängt: „War das Programmkonzept doch
zu stark mit neuzeitlichen Stücken besetzt?“
oder „Ist die Verlagerung der Opernhandlung
‚DieEntführungausdemSerail‘vomfiktiven
osmanischen Palast in den realistisch nachgebautenDortmunderNordstadt-Hinterhof
für den Besucherzustrom eher förderlich oder
nicht?“ZwarsinddieverantwortlichenIntendantenundSpartenleitervonKonzerthaus
und Theater selbst daran interessiert, einen
möglichst hohen Zuspruch zu ihren Programmen zu haben. Zugleich möchten sie aber
auch aktuelle Themen aufgreifen und suchen
nachneuenFormenderInterpretation.Hierist
das Publikum gefordert anzuerkennen, dass
kulturelle Produktionen nicht nur eine stete
Wiederholung tradierter Interpretationen sind,
sondern sich auch den aktuellen Bezug leisten
dürfen, selbst wenn sie dann nicht immer auf
ungeteilte Zustimmung treffen. Es bleibt offen,
obdieAuslastungalsMaßstabfürdenkulturellen Erfolg genommen werden darf. Es stellt
sicheherdieFrageanGesellschaftundPolitik:
Welchen Betrag ist die Gesellschaft bereit, für
Kultur auszugeben? Vermutlich liegt in einem
ausgewogenenunddifferenziertenAngebot
einerderSchlüsselzumErfolg:Pflegedes
klassischenaufWerktreueundAusstattung
bedachten Publikums einerseits, neuzeitliche
ProgrammemitzeitkritischerAuseinandersetzung und einem Teil „Experiment“ andererseits.
EinenHinweis,wasKulturbetriebestärkerin
denFokusnehmensollten,gibtderIntendant
234
235
... heute steht alles auf der Internetseite ...
epilog: finale mit ausblick
... und ganz aktuell auf Facebook.
des Konzerthaus Dortmund Benedikt Stampa,
indem er fordert, die Kulturinstitutionen sollten
sichaktivvermarkten,stattaufSubventionen
zuwarten.„KeineFrage– ohneSubventionen
kommt kein Konzerthaus aus. Doch man darf
sichnichtdaraufalseinzigeStützeverlassen
undsiewieselbstverständlicherwarten.Dies
führt oft zur Selbstgefälligkeit und damit zu
einem Programm, das nur zu leicht am Publi-
kumvorbeigeht.Wirdürfennichtvergessen:
Was für uns programmatisch Mainstream ist,
bedeutetfür97ProzentderMenschenelitäres
Neuland.NatürlichistKlassikkomplex,und
jemodernerdieMusik,destoanspruchsvoller
derInhalt.Aber:NutzenwirdochdiesenvermeintlichenMarkt-NachteilalsMarketing-Vorteil und machen daraus eine Strategie. Wir
verkaufen‚SinnlichkeitundAnspruch‘–und
machen eine unschlagbare Kombination in
derWeltdesschnellenKonsums.“(Benedikt
Stampa,GastkommentarimHandelsblattvom
20.Februar2014)Stampastelltsichdieser
selbstgestelltenHerausforderung,Marketing
als Instrument um das Werben des Kulturkunden zu nutzen. So betitelt er das Programm
derSaison2014/15mitderAufforderung
„Stell dich der Klassik“ und plakatiert es weit
undbreitmiteinemstiebendengeflügelten
Nashorn,demSymboldesKonzerthausDortmund.
Mitdenrund1.400Mitgliedernsetzensichdie
Theater- und Konzertfreunde für die Erhaltung
unddenAusbaueinesreichhaltigenkulturellen
Lebens ein und fördern Kunst und Kultur in
Dortmund.ÜberdiematerielleUnterstützung
der Kulturinstitutionen sieht der Verein seine
Aufgabezudemdarin,dieBegeisterungfürdie
AuseinandersetzungmitkulturellenThemenin
dieBevölkerungzutragen.Hierzugehörtauch,
dasssichderVereinverstärktsozialerThemen
annimmt.SeitdemJahr2012vergibterüber
dieKulturlogeRuhrFreikartenfürTheater-und
Konzertbesuche an kulturinteressierte, bedürftigeMenschen.ImJahr2013gründeter
dieBajazzo-Stiftung,diesichdieFörderung
deskünstlerischenNachwuchseszurAufgabe
gemacht hat, insbesondere die Unterstützung
sozialbenachteiligterjungerMenschenauf
kulturellem Gebiet.
Ausblick: „Kultur als Abbild
der Seele“
Die Veränderungen in der Zusammensetzung
derBevölkerungnachAlterundethnischer
Herkunft,dasstärkerdifferenzierteFreizeit-und
Konsumverhaltenunddiesichwandelnden
WertevorstellungenhabenEinflussaufunsere
Kultur und den Umgang mit ihr. Diese VeränderungenhabenAuswirkungenaufdieKulturinstitutionenunddiemitihnenverbundenen
undsieunterstützendenFördervereine.Ineiner
Zeit,inderdieMenschenjederzeitZugangzu
Echtzeit-Informationen haben, reagieren sie
impulsiveraufKulturangebotealsjezuvor.Viele
Menschenentscheidensichhäufigerspontan,
stattsichinAboszubinden.Gleichesgiltfür
die Mitgliedschaften in Vereinen. Diese müssenlernen,dasssichvorallemjüngereMen-
schenehersituativzuAktionenfindenalseine
dauerhafte Bindung in einem Verein zu suchen.
DieZeitder„Kulturverwaltung“istpassé.Neue
Angebotsformensindgefragt,dieaufdiedifferenzierten Besucherwünsche reagieren und
klassische wie neuzeitliche Werke und Interpretationen zusammen mit einem dramaturgischen
Konzept präsentieren.
DassichänderndeKulturverständnisund
-verhaltenistfürdieTheaterundKonzerthäuser
wiefürdieKulturvereineeineherausfordernde
EntwicklungundAnstoßzueinerNeuausrichtung. Wesentlich bleibt, dass der Mensch Kultur
imSinneKantsalsPflegedesGeistes,als
OrientierungundMotivationfürseinHandelnin
freier Bestimmung ausüben kann. Der ungehinderteZugangzuunddieAusübungvonkünstlerischen Darbietungen ist einer der GrundpfeilerderFreiheitdesGeistesundeineAbbildung
der Seele einer Gesellschaft. Wenngleich die
KulturinstitutionendiefinanzielleUnterstützung
der Gesellschaft benötigen, so ist die Kultur
stetsunabhängigvomGeld.Selbstinärmsten
Zeiten sind große kulturelle Werte geschaffen
worden. Eine Gesellschaft darf stolz auf ihre
Kultur sein. Sie ist gut beraten, diese Werte zu
pflegenundweiterzuentwickeln.
Kunst und Kultur sind nicht nach ökonomischen Kriterien zu messen. Gleichwohl muss
man auf diesem Gebiet wirtschaftlich handeln.
EsstelltsichsomitdieFrage,wievielKunst
und Kultur wir beanspruchen und uns gönnen
wollen. In diesem Sinn ist auf eine ausgewogeneBalancevonöffentlicherFinanzierung
zuprivaterFörderungzuachten.DieFreunde
undFördererspendengern,wollenaberkeine
LückenbüßeröffentlicherHaushaltesein.Entgegen gängigen Konsumansichten gilt: Geiz ist
arm, Kultur macht reich.
236
237
„Da geht's lang!“ Szene aus „Der Rosenkavalier“, Opernball 2004
zugaben
zahlen, daten, fakten
Die Dortmunder Philharmoniker
beim Opernball 2012
238
239
zugaben: zahlen, daten, fakten
plus und minus
kultur im spiegel
Die Kulturwirtschaft in
Deutschland
Derzeit– Spielzeit2012/13–lebtdieKulturin
Deutschlandmitihren142öffentlichenTheatern,davon84Opernhäusern,diemitinsgesamtrund2,3MilliardenEurosubventioniert
werden, international gesehen in einem wahren
Schlaraffenland.Rund21MillionenBesucher
gehenzudenüber67.000angebotenen
Veranstaltungen und bringen den öffentlichen
Theaterunternehmen500MillionenEuroin
die Kassen. Das reicht bei weitem nicht zur
FinanzierungderTheaterunternehmen,denn
dieseEinnahmendeckennuretwa18,4%der
Kosten.Dasheißt,jedeTheaterkartewirdim
Durchschnittmit113Eurobezuschusst.
RechnetmandieBesucherderprivaten
TheaterundderFestspielezudenendervon
denStädtenundLänderngetragenenHäusern,sohabeninderSpielzeit2012/13über
31MillionenMenschenTheater-undKonzertveranstaltungeninDeutschlandbesucht.
NichtunbedeutendistdieTatsache,dassdie
TheaterunternehmensomitArbeitgeberfürrund
40.000Menschensind.DieseZahlenbelegen,
dass die Kulturwirtschaft ein nicht unbedeutender Wirtschaftsfaktor ist.
Beim Vergleich der deutschen Theaterbetriebe fallen deutliche Unterschiede auf. Zwar
kommt kein öffentliches Theater ohne Zuschüs-
240
241
Opernhaus, Opernball 2012
se aus, im Detail wirft aber das Ranking der
TheaterFragenauf:WarumhabendieTheater
indenumliegendenStädtenwieEssen,Hagen
und Münster über Jahre hinweg eine nachhaltig
höhereAuslastungalsDortmund?Wasmachen die Theater in Dresden und München mit
einerKostendeckungvonrund30%undmehr
besseralsDortmundmit13%?
zugaben: zahlen, daten, fakten
Dortmund im Vergleich
Dortmund zählt nicht gerade zu den wohlhabenden Städten in Deutschland. Damit fällt es um
soschwerer,KunstundKulturzufinanzieren.
Dennoch liegt die Summe hierfür in den letzten
JahrennahezukonstantbeieinemAnteilvon
rund4%desgesamtenHaushaltsderStadt.
IndiesemZusammenhangisteineAnmerkung zu den ewig „leeren Kassen“ zu machen.
Faktist,dassdieStadtDortmundinjedemJahr
mehrGeldausgibtalsimVorjahr.DerHaken
liegt allerdings darin, dass sich die Stadt zunehmendverschuldet.Die„Stadtsitztaufknapp2,5
MilliardenMiesen...InnerhalbvonzehnJahren
habensichdieSchulden(derStadtDortmund)
beinaheverdoppelt“,berichtetdieZeitungRuhr
Nachrichtenam29.Mai2014.Willmaneinesolche Entwicklung zum Stillstand bringen oder gar
umkehren, so kann es herbe Einschnitte geben,
auch für die Kultureinrichtungen.
Die Kultureinrichtungen haben permanent
Schwierigkeiten,sichfinanziellundkünstlerisch
auf Dauer zu behaupten. Die Legitimität der kulturellen Institutionen als eine für die Gesellschaft
notwendige Grundlage ist heute nicht mehr als
unantastbarvonvornhereingegeben,sondern
muss immer wieder neu begründet werden. Wo
unter Druck der Wiederwahl Politiker zu entscheiden haben, ob Gelder in teure Kulturinstitutionen
oderinSchulen,Universitäten,Krankenhäuser
EinenÜberblick,wieesumdieTheater
in Deutschland steht, gibt die Theaterstatistik
2012/13.AuchwenndieseStatistikwegen
der unterschiedlichen Zuordnung der Spartennurbedingtvergleichbarist,sozeigtsie
oderAltenheimeinvestiertwerdensollen,brauchendieKultureinrichtungenguteArgumente,
um in einer breiten und überwiegend an kulturellen Veranstaltungen weniger interessierten
Mehrheitzubestehen.(nachUdoBermbach)
DerHaushaltder
Stadt Dortmund
2011
2012
2013
% Aufwand
Mio. Euro
Aufwand
Mio. Euro
%
Aufwand
Mio. Euro
297
16,2
313
16,3
Sicherheit und Ordnung
94
5,1
90
Schulträgeraufgaben
69
3,8
Kultur
73
4,0
Produktbereich
Innere Verwaltung
2014
%
Aufwand
Mio. Euro
%
327
16,4
346
17,2
4,7
97
4,9
102
5,1
72
3,8
75
3,8
71
3,5
78
4,1
77
3,9
79
3,9
Soziale Leistungen
393
21,4
419
21,9
436
21,8
451
22,4
Kinder,JugendundFamilien
265
14,4
274
14,3
306
15,3
332
16,5
Gesundheitsdienste
21
1,1
19
1,0
20
1,0
16
0,8
Sportförderung
37
2,0
30
1,6
27
1,4
25
1,2
Räumliche Planung
22
1,2
21
1,1
22
1,1
20
1,0
Bauen und Wohnen
13
0,7
9
0,5
11
0,6
10
0,5
Ver- und Entsorgung
160
8,7
165
8,6
172
8,6
93
4,6
Verkehrsflächenund-anlagen
99
5,4
95
5,0
101
5,1
121
6,0
Natur-undLandschaftspflege
19
1,0
27
1,4
29
1,5
31
1,5
3
0,2
4
0,2
4
0,2
5
0,2
28
1,5
28
1,5
30
1,5
32
1,6
244
13,3
272
14,2
264
13,2
281
13,9
Umweltschutz
Wirtschaft und Tourismus
AllgemeineFinanzwirtschaft
Summe
Quelle: Stadt Dortmund, Haushaltspläne
1.837 100,0
1.916 100,0
1.998 100,0
2.015 100,0
Besucher deutscher Theater
inderSpielzeit2012/13*)
Bühnenort(Auswahl)
Zuschauer
Gesamt**)
Öffentliche
Zuschüsse
(Mio.Euro)
Betriebszuschussje
Besucher
(Euro)
Einnahmen
zuAusgaben
Bayerische Staatsoper München
548.467
64,1
109,65
37,2%
Semperoper Dresden
433.109
53,1
146,92
29,8%
HamburgischeStaatsoper
413.302
49,1
135,70
27,9%
Deutsche Oper Berlin
217.643
39,3
182,96
24,1%
Theater und Philharmonie Essen
341.228
39,8
112,94
21,8%
Staatstheater Braunschweig
193.191
27,9
154,25
19,0%
Württemb. Staatstheater Stuttgart
379.009
80,3
199,94
18,7%
Dt.OperamRheinDüsseldorf***)
255.897
36,4
152,73
18,1%
StädtischeBühnenFrankfurt
415.008
67,9
171,78
16,6%
TheaterHagen
162.138
14,0
91,94
16,5%
NationaltheaterMannheim
356.650
46,3
129,93
14,3%
Oldenburgisches Staatstheater
177.912
22,3
140,01
13,3%
Theater Dortmund
226.465
33,1
160,73
12,6%
Staatstheater Kassel
229.112
30,0
127,90
11,1%
auf, dass die deutsche Theaterlandschaft auf
hoheBetriebszuschüssederöffentlichenHand
angewiesen ist.
Das Theater Dortmund hat bezogen auf
dieRelationvonEinnahmenundAusgabenmit
12,6%eindeutlichesSteigerungspotenzial.
Recht differenziert ist der Zuspruch des
Theaterangebots bezüglich der einzelnen Spar-
ten.DiesenerkenntmanamBestenanderAnzahlverkaufterKarten.AuswirtschaftlicherSicht
ist der Erlös die wesentliche Kenngröße. Dieser
kann am ehesten gesteigert werden, wenn es
gelingt, mehr Besucher in das Theater zu ziehen.
Eine Erhöhung der Eintrittspreise birgt das Risiko, dass weniger Menschen ins Theater gehen.
HöherePreisewerdenimAllgemeinendanneher
*)
Die Zahlen sind wegen unterschiedlicher Spartenzuordnung nur bedingt vergleichbar.
**) einschl. Freikarten und auswärtige Gastspiele
***) einschl. Theater Duisburg
Quelle: Theaterstatistik 2012/13, Hrsg.:
Deutscher Bühnenverein Bundesverband der Theater
und Orchester
242
243
akzeptiert, wenn es dafür auch überdurchschnittlicheLeistungengibt.DiePolitikverfällthäufig
dem Irrtum, man könne durch Mittelkürzungen –
was meist mit kleineren Ensembles und weniger
Neuinszenierungenverbundenist–unddurch
Preiserhöhungen die wirtschaftliche Situation
vonKulturbetriebenverbessern.Vergleichbare
FehlerwerdenauchinderWirtschaftgemacht.
zugaben: zahlen, daten, fakten
Theater Dortmund
Kennzahlen
2008/09
2009/10
2010/11
2011/12
2012/13
2013/14
Musiktheater
AnzahlverkaufteKarten
EinnahmenausKartenverkauf(Euro)
Auslastung
67.778
63.512
55.308
58.868
60.344
65.658
1.348.208
1.257.237
840.693
1.213.217
1.297.572
1.514.538
49,2%
50,3%
45,0%
47,9%
52,1%
64,3%
28.300
26.623
23.936
32.462
33.128
28.249
588.694
620.830
520.195
773.137
890.120
708.669
54,8%
56,3%
44,1%
61,7%
70,9%
56,9%
33.851
29.957
26.970
28.317
26.309
29.020
508.581
446.851
429.022
443.768
459.445
477.676
49,2%
56,3%
60,7%
64,4%
58,0%
64,6%
55.073
55.880
42.687
35.323
41.540
40.077
920.105
940.848
523.655
424.504
520.809
506.057
59,3%
79,0%
63,4%
58,6%
64,3%
72,4%
32.667
31.066
31.485
30.882
35.196
30.202
173.791
168.930
186.176
182.280
211.333
191.333
79,5%
81,7%
80,7%
79,5%
85,2%
82,7%
217.569
207.038
180.386
185.852
196.517
193.206
3.539.379
3.434.696
2.499.741
3.036.905
3.379.279
3.398.273
61,7%
61,3%
55,2%
58,7%
62,5%
67,2%
-25.840.000
-26.501.000
-28.878.000
-28.850.000
-28.932.000
-29.438.000
118,77
128,00
160,09
155,23
147,22
152,37
Ballett
AnzahlverkaufteKarten
EinnahmenausKartenverkauf(Euro)
Auslastung
Konzerte
AnzahlverkaufteKarten
EinnahmenausKartenverkauf(Euro)
Auslastung
Schauspiel
AnzahlverkaufteKarten
EinnahmenausKartenverkauf(Euro)
Auslastung
KJT
AnzahlverkaufteKarten
EinnahmenausKartenverkauf(Euro)
Auslastung
Theater gesamt
AnzahlverkaufteKarten
EinnahmenausKartenverkauf(Euro)
Auslastung
Fehlbetrag, gerundet (Euro)
Zuschuss je Karte (Euro)
Quelle: Berichte des
Theater Dortmund
Das Theater Dortmund leidet trotz der großen Einwohnerzahl und dem weiten Einzugsbereich an einer geringen Besucherzahl, besondersdieSparteOper(Spielzeit2012/13ohne
OperetteundMusical).MiteinerAuslastung
von54,1%liegtsieimnationalenVergleich
weit abgeschlagen. Die Tendenz der Spielzeit
2013/14zeigtmit64,3%deutlichnachoben.
Würde es z. B. der Sparte Oper gelingen, auf
AuslastungszahlendesKonzerthausDortmund
vonetwa70%zukommen,hättemanrund
250.000EuromehrEinnahmenundwärevieler
Sorgenledig.HiersindKonzeptegefragt,um
das zu erreichen.
244
245
Konzerthaus, 2002
zugaben: zahlen, daten, fakten
Besucher„NurOper“inderSpielzeit2012/13*)
Zuschauer
Oper**)
Ensemble
Oper
Auslastung
Bayerische Staatsoper München
346.607
27
98,6%
Semperoper Dresden
222.217
30
91,2%
39.217
14
87,5%
StädtischeBühnenFrankfurt
191.670
33
86,8%
Deutsche Oper Berlin
186.422
24
81,5%
HamburgischeStaatsoper
190.894
22
79,6%
Württemb. Staatstheater Stuttgart
170.827
31
78,8%
82.093
21
75,5%
105.959
32
67,3%
32.305
12
66,5%
146.722
53
61,6%
Staatstheater Kassel
42.941
16
61,5%
Staatstheater Braunschweig
29.382
15
58,2%
Theater Dortmund
36.750
15
54,1%
Bühnenort(Auswahl)
Oldenburgisches Staatstheater
TheaterundPhilharmonieEssen(Aalto)
NationaltheaterMannheim
TheaterHagen
Dt.OperamRheinDüsseldorf***)
AusSichtderTheater-undKonzertfreunde ist es sehr bedauerlich, dass das Opernensemblenurüber15SängerinnenundSänger
verfügt.AuchdiepersonelleEntwicklungin
den anderen Sparten wie beim Ballett oder
bei den Musikern der Dortmunder Philharmonikeristnichtsorgenfrei.DieCompagniedes
Balletts darf nicht unterkritisch werden. Sie hat
sichmitdemNRWJuniorballetteine„Reserve“
talentierterjungerTänzerinnenundTänzer
aufgetan, die auch in meisterliche Produktionen
einzubauen ist. Gleiches wünscht man sich für
die Dortmunder Philharmoniker. Ähnlich wie die
Oper müssen die Philharmoniker auf externe
Hilfezurückgreifen,wenngroßeWerkez.B.
vonBruckner,MahlerundStraussaufdem
Programm stehen sollen.
*) Die Zahlen sind wegen unterschiedlicher Spartenzuordnung nur bedingt vergleichbar.
**) einschl. Freikarten und auswärtige Gastspiele
***) einschl. Theater Duisburg
Quelle: Theaterstatistik 2012/13, Hrsg.:
Deutscher Bühnenverein Bundesverband der Theater und Orchester
Volles Haus mit viel Prominenz und Applaus zur
„Eur-Oper-Gala“ 2013
Gewandhaus Leipzig
DienebenstehendeGrafikzeigtdie
AnzahlMusikerausgewählterdeutscherund
internationaler Orchester im Vergleich, darin
enthalten die Entwicklung der Dortmunder
Philharmonikervon2004bis2014.(Quelle:
EigeneInternetrechercheam20.Juli2014)
Staatskapelle Dresden
146
Bayerisches Staatsorchester
143
Berliner Philharmoniker
126
Münchner Philharmoniker
126
Düsseldorfer Symphoniker
125
Dortmunder Philharmoniker 2004
112
Bamberger Symphoniker
110
WDR Sinfonieorchester Köln
107
NDRSinfonieorchester
102
Essener Philharmoniker
100
Dortmunder Philharmoniker 2012
99
SWR Sinfonieorchester
99
Duisburger Philharmoniker
96
Dortmunder Philharmoniker 2014
94
Bochumer Symphoniker
NWDPhilharmonieHerford
Wiener Philharmoniker
ConcertgebouwOrchestraAmsterdam
ChicagoSymphonyOrchestra
85
78
135
109
105
Boston Symphony Orchestra
97
NewYorkPhilharmonic
97
London Philharmonic Orchestra
Bettina Lieder singt zu später (früher) Stunde auf der
Bühne des Opernhauses beim Opernball 2014
175
70
AnzahlOrchestermusiker 020406080100120140160180200
246
247
zugaben: zahlen, daten, fakten
Die Eintrittspreise des Theater Dortmund
haben sich seit fünf Spielzeiten im Durchschnitt
nurunwesentlichverändert.ImVergleichzu
anderen großen deutschen Städten kann man
inDortmundmitrund17,50Europreiswertins
Theater gehen.
Durchschnittspreis/Karteim
TheaterDortmund(Euro)
AndenPreisenderTheaterkartenkannes
kaum liegen, dass der Zuspruch zum Theater
nichtgrößerist,wieeineAufstellungderRuhr
Nachrichtenzeigt.WährendDortmundmitdem
Preis für einen Stadionplatz mit München nahezu gleichauf ist, klafft bei der Theaterkarte eine
Lückevonfast100Euro.
Das Theater mit seinen hohen Produktionskosten–allein32MillionenEuroanPersonalkostenfallenjährlichan–verbuchteinen
Fehlbetragvonknapp30MillionenEuro.Ein
MehranBesuchernsowiedieGewinnungvon
–auchüberregionalen–Förderernwärenein
Weg zum Besseren.
2008/09
2009/10
2010/11
2011/12
2012/13
2013/14
Musiktheater
19,89
19,80
15,20
20,61
21,50
21,50
Ballett
20,80
23,32
21,73
23,82
26,87
26,87
Konzerte
15,02
14,92
15,91
15,67
17,46
17,46
Schauspiel
16,71
16,84
12,27
12,02
12,02
12,54
5,32
5,44
5,91
5,90
6,00
6,34
16,27
16,59
13,86
16,34
17,20
17,59
KJT
Theater gesamt
Preise/KarteimTheaterund
inderBundesliga(Euro)
Dortmund
Stuttgart
München
Berlin
Hamburg
Theaterkarte(Oper)
22,00
65,00
120,00
37,00
31,50
Fußball-BundesligaSitzplatz
28,20
20,00
30,00
16,00
16,00
Quelle: Berichte des
Theater Dortmund
Quelle: Ruhr Nachrichten,
6. Februar 2012
Das Konzerthaus Dortmund
hat bei den Zahlen einen strukturellen Vorteil, da es zwar „Eigenveranstaltungen“hat,dieaber
nicht annähernd die Produktionskosten eines Theaters erreichen.
Mitdurchschnittlich185.000Besuchern–davonkommenetwa50%
aus Dortmund und dem Umkreis
–istdasKonzerthauseinAnziehungspunkt aus nah und fern. Das
beweist auch die durchschnittliche
Auslastungvon70%.
Konzerthaus Dortmund
Seit nunmehr einigen Jahren
kommt das Konzerthaus Dortmund
miteinembudgetiertenFehlbetragvon4,8MillionenEuroaus.
Wesentlich für das wirtschaftliche
ErgebnissinddieAuslastung
desHausesmit70%sowiedie
Einnahmen aus Sponsoring und
Zuwendungen. Die Steigerung
der Sponsorenmittel ist erfreulich,
denndarinkommtdieAnerkennungdesHausesdurchdieFördererzumAusdruck.Allerdingsliegt
hierin eine latente Gefahr, wenn
diese Beträge zurückgehen.
*) ab 2012/13 Zuweisung
**) verkaufte Karten zu jeweiligem Saalplanangebot
Quelle: Bundesanzeiger und Beteiligungsberichte der Stadt Dortmund
2008/09
2009/10
2010/11
2011/12
2012/13
Umsatz(MillionenEuro)
3,6
4,0
3,6
3,7
3,7
Eigenveranstaltung
2,1
2,7
2,4
2,2
2,3
58,3%
67,5%
66,7%
59,5%
62,2%
Sponsoring und Zuwendung
1,0
1,4
2,0
1,5
2,1
27,8%
35,0%
55,6%
40,5%
56,8%
-5,1
-4,8
-4,8
-4,8
-4,8
GästeEigenveranstaltungen
78.000
82.000
82.000
76.000
76.000
GästeFremdveranstaltungen
117.000
101.000
79.000
109.000
110.000
Gäste gesamt
195.000
183.000
161.000
185.000
186.000
Auslastung**)
68,0%
74,0%
71,0%
69,0%
70,0%
26,15
26,23
29,81
25,95
25,81
Fehlbetrag/Zuweisung*)(MillionenEuro)
ZuschussKarte(Euro)
248
249
zugaben
ausgaben
Ileana Mateescu (links)
und Tamara Weimerich
beim Opernball 2012
250
251
0
2
zugaben ausgaben
zugaben:
für unsere kultur
in mark und euro
Kunst ist nie umsonst
Die Theater- und Konzertfreunde Dortmund
fördern das kulturelle Leben der Stadt. Schwerpunkte der Zuwendungen sind das Theater
Dortmund seit Gründung des Vereins und das
KonzerthausDortmundseitdemJahr2001.
AuchanderekulturelleEinrichtungensowie
Schulen unterstützt der Verein.
Dieter Behlendorf beim Opernball 1987
252
253
Hannes Brock vom Nachwuchs
umringt – Auftritt des Knabenchors der
Chorakademie beim Opernball 2012 mit
„Rosen aus dem Süden“
zugaben ausgaben
zugaben:
„Tannhäuser“ in der Inszenierung des Schauspielintendanten
Kay Voges mit Daniel Brenna in der Titelpartie, 2013
Amüsiert sich prächtig: Stargast Anja Harteros beim
Opernball 2012
Debütantinnen und
Debütanten begeistern
beim Opernball 2014
Umjubelter Stargast Jonas Kaufmann
beim Opernball 2010
Opernball 2012: bunt und lebendig
Empfänger
Zweck
Euro*)
GesamtEuro*)
1965bis1978
Theater Dortmund
Zuwendung
330.295
Kulturelle Veranstaltungen
42.693
Gesamt
372.988
1979
Oper
„Parsifal“, „The Rake's Progress“
Ballett
Stepp-Boden
24.021
2.024
Theater Dortmund
26.045
Kulturelle Veranstaltungen
3.784
Gesamt
29.829
1980
Oper
„Fidelio“,Opernball1980
23.008
Theater allgemein
Festschrift
35.790
Theater Dortmund
58.798
Kulturelle Veranstaltungen
3.937
Gesamt
62.735
1981
Oper
Zuwendung
20.452
Theater allgemein
Zuwendung
2.556
Theater Dortmund
23.008
Kulturelle Veranstaltungen
3.579
Gesamt
26.587
1982
Oper
Theater Dortmund
Kulturelle Veranstaltungen
Gesamt
„BorisGodunow“,KarlRidderbuschalsGast,Opernball1982
33.234
33.234
4.397
37.631
254
255
zugaben ausgaben
zugaben:
Empfänger
Zweck
Euro*)
Oper
„Lohengrin“,Opernball1983
40.904
Schauspiel
„MinnavonBarnhelm“
5.113
Theater allgemein
Zuwendung
2.045
GesamtEuro*)
1983
Theater Dortmund
48.062
Kulturelle Veranstaltungen
4.397
Gesamt
52.459
1984
Oper
„DieschweigsameFrau“,KarlRidderbuschalsGast,
„DieZauberflöte“,„Tannhäuser“,MattiKastualsGast
25.565
Schauspiel
„Helden“
5.113
KJT
„Kleinstellwerk“
3.068
Theater Dortmund
„DerBajazzo“
33.746
KJT: Monika Ernst
2.556
Kulturelle Veranstaltungen
4.346
Gesamt
40.648
1985
Oper
„Zigeunerliebe“,„DerroteStrich“,Opernball1985
Theater allgemein
Zuwendung
40.904
5.113
Theater Dortmund
„DerBajazzo“
46.017
Oper:JaneHenschel,Mezzosopran
2.556
Kulturelle Veranstaltungen
4.141
Gesamt
52.714
1986
Oper
„DerfliegendeHolländer“,„TheseusundAriadne“undOperncafé
29.410
Schauspiel
„Affabulazione“,„Morgenflieg“,„DasKäthchenvonHeilbronn“
6.136
KJT
Zuwendung
2.556
Empfänger
Zweck
Theater allgemein
Zuwendung
Euro*)
614
Theater Dortmund
„DerBajazzo“
GesamtEuro*)
38.716
Ballett:EdithEbenberger,Solistin,undMassimoAcri,Solist
2.556
Kulturelle Veranstaltungen
4.364
Gesamt
45.636
1987
Oper
„Tosca“,Opernball1987
30.679
Ballett
„Das zweite Gesicht“
23.514
Schauspiel
„AufstiegundFallderStadtMahagonny“,„Heiner-Müller-Factory“,„Einespannende
Zeit“, „K. u. K. Scharfrichter Josef Lang“, Bestuhlung Studio
13.141
Theater allgemein
Zuwendung
4.705
Theater Dortmund
„DerBajazzo“
72.039
Philharmoniker:DavidHeusel,Kapellmeister
2.556
Kulturelle Veranstaltungen
3.835
Gesamt
78.430
1988
Oper
„DieMeistersingervonNürnberg“,Opernball1988
Philharmoniker
Zuwendung
Schauspiel
„HerrPuntilaundseinKnechtMatti“,„LiebeundMagieinMamasKüche“,
Scheinwerfer
Theater allgemein
Zuwendung
38.347
2.556
16.362
6.954
Theater Dortmund
„DerBajazzo“
64.219
Schauspiel:Ruth-ClaireLederle,Schauspielerin
2.556
Kulturelle Veranstaltungen
3.835
Gesamt
70.610
1989
Oper
„DerTroubadour“,„BrotundSpiele“,„KönigHirsch“
23.008
256
257
zugaben ausgaben
zugaben:
Empfänger
Zweck
Euro*)
Schauspiel
„RomeoundJulia“,„DieAffärederRueLourcine“,
„DerKaufmannvonVenedig“
17.895
Theater allgemein
Nebel-undWindmaschinen,Zuwendung
14.623
Theater Dortmund
„DerBajazzo“
GesamtEuro*)
55.526
Oper:ChihiroBamba,Koloratursopran
2.556
Kulturelle Veranstaltungen
4.499
Gesamt
62.581
1990
Oper
Opernball1990
Theater allgemein
Zuwendung„25JahreTheater-undKonzertfreunde“
23.008
112.484
Theater Dortmund
„DerBajazzo“
135.492
DortmunderPhilharmoniker:AndreasGrünkorn,Cellist
2.556
Kulturelle Veranstaltungen
4.346
Gesamt
142.394
1991
Oper
Operngala1990
42.050
Philharmoniker
Zuwendung
2.199
Theater allgemein
Zuwendung
1.534
Theater Dortmund
„DerBajazzo“
45.783
Oper:AlexanderFedin,Tenor
2.556
Kulturelle Veranstaltungen
4.499
Gesamt
52.838
1992
Oper
„LaCageauxFolles“,Opernball1992
99.702
Philharmoniker
„Goldberg Variationen“
15.083
Theater allgemein
AnlagefürÜbertitelung,Nebelmaschine,BestuhlungOrchester
59.310
Theater Dortmund
174.095
Empfänger
Zweck
Euro*)
Kulturelle Veranstaltungen
GesamtEuro*)
6.340
Gesamt
180.435
1993
Philharmoniker
„Totentanz“
4.243
Theater allgemein
Zuwendung
5.369
Theater Dortmund
„DerBajazzo“
9.612
Oper:ThomasHarper,Tenor
5.113
Kulturelle Veranstaltungen
8.181
Gesamt
22.906
1994
Oper
„DerRosenkavalier“,„DiePiraten“
56.242
Schauspiel
„Faust“
20.452
Theater allgemein
Zuwendung
256
Theater Dortmund
76.950
Kulturelle Veranstaltungen
7.669
Gesamt
84.619
1995
Oper
Italienische Opernabende, Stipendium Susanne Schimmack
44.993
Ballett
Mehrere Veranstaltungen
Schauspiel
„Extrablatt“
15.339
Theater allgemein
Zuwendung
4.090
8.692
Theater Dortmund
„DerBajazzo“
73.114
Schauspiel:IrisAtzwanger,Schauspielerin
5.113
Kulturelle Veranstaltungen
8.181
Gesamt
86.408
1996
Oper
„LeRoiArthus“,OpernfestundOpernball1996
95.613
258
259
zugaben ausgaben
zugaben:
Empfänger
Zweck
Euro*)
Theater allgemein
Zuwendung
3.272
Theater Dortmund
GesamtEuro*)
98.885
„DerBajazzo“
Oper: Susanne Schimmack, Mezzosopran
5.113
Kulturelle Veranstaltungen
Zuwendung
6.391
Gesamt
110.389
1997
Philharmoniker
„110JahreDortmunderPhilharmoniker“
Oper/Schauspiel/Ballett
Veranstaltungen zum Jubiläum
Theater allgemein
Zuwendung
5.113
58.952
2.556
Theater Dortmund
66.621
Kulturelle Veranstaltungen
8.539
Gesamt
75.160
1998
Oper
„DieTrojaner“,„DerFreischütz“undweitereVeranstaltungen
30.678
Schauspiel
Zuwendung
15.339
Ballett
Zuwendung
7.669
Philharmoniker
Zuwendung
25.565
Theater allgemein
Zuwendung
17.231
Theater Dortmund
96.482
Kulturelle Veranstaltungen
26.741
Gesamt
123.223
1999
Oper
„MyFairLady“,„Carmen“,„Evita“undOperamVormittag,Opernball1999
68.922
Philharmoniker
„Mister Mazel“
33.234
Theater allgemein
Lieder und Konzerte, Zuwendung
53.941
Theater Dortmund
„DerBajazzo“
156.097
Oper: Gundula Schneider, Mezzosopran
5.113
Empfänger
Zweck
Euro*)
Kulturelle Veranstaltungen
GesamtEuro*)
39.625
Gesamt
200.835
2000
Oper
„TristanundIsolde“,„Salut2000“–FeierzumJahreswechsel,OperamVormittag
33.847
Theater allgemein
LiederundKonzerte,ZuwendungfürmehrereAufführungen
80.171
Schauspiel
Theaterfest
6.647
Theater Dortmund
120.665
Kulturelle Veranstaltungen
26.076
Gesamt
146.741
2001
Oper
Verdi-Gala,Opernball2001
49.595
Schauspiel
„DerHauptmannvonKöpenick“
10.226
Ballett
„Purcellissimo“
Philharmoniker
PhilharmonischeKonzerteu.a.MahlersSinfonieNr.2,Dirigent:HansWallat
20.442
Theater allgemein
Zuwendung
13.294
5.624
Theater Dortmund
Konzerthaus Dortmund
99.181
Zuwendung
40.903
Kulturelle Veranstaltungen
35.023
Gesamt
175.107
2002
Oper
„DieMeistersingervonNürnberg“,„Opernfest“,
„FestdesBelcanto“,„Operngala“
Schauspiel
„Die Physiker“
Theater allgemein
„Stuhlpatenschaft“:ErneuerungderBestuhlungimGroßenHaus
Theater Dortmund
Konzerthaus Dortmund
Kulturelle Veranstaltungen
42.700
5.200
203.000
250.900
Eröffnungu.a.DSO,Dirigent:KentNagano,„GreekNight“mitAgnesBaltsa
66.000
46.000
260
261
zugaben ausgaben
zugaben:
Empfänger
Zweck
Euro*)
Gesamt
GesamtEuro*)
362.900
2003
Schauspiel
„FestderRomantik“
Theater allgemein
Zuwendung
8.000
23.000
Theater Dortmund
Konzerthaus Dortmund
31.000
Wallats Ring: „Das Rheingold“, „Die Walküre“,
„leclassiqueabstrait“,Opernball2003
129.739
Kulturelle Veranstaltungen
54.000
Gesamt
214.739
2004
Oper/Theater
Opernball2004
Schauspiel
„DerdeutscheExpressionismus“,„Amadeus“
105.000
20.000
Theater Dortmund
Konzerthaus Dortmund
125.000
WallatsRing:„Siegfried“,„Götterdämmerung“,BeatricediTenda,JuanDiegoFlorez,
„le classique abstrait“
65.500
Kulturelle Veranstaltungen
64.000
Gesamt
254.500
2005
Oper
Mielitz: „Das Rheingold“, „Die Walküre“
50.000
Schauspiel
„Die Räuber“
10.000
Philharmoniker
Familienkonzerte
5.000
Theater Dortmund
65.000
Konzerthaus Dortmund
Kulturelle Veranstaltungen
6.000
u.a.„NextGeneration“imHarenbergCity-Center
47.000
Gesamt
118.000
2006
Oper/Theater
Opernball2006
103.000
Empfänger
Zweck
Euro*)
Oper
Mielitz:„Siegfried“undweitereAufführungen
40.000
Ballett
Zuwendung
10.000
Schauspiel
Zuwendung
10.000
Philharmoniker
ChinaGastspielmitArthurFagen,TransportbehälterfürPauken
15.000
KJT
TheaterpädagogischesAngebotanSchulen
10.000
Theater allgemein
Zuwendung
GesamtEuro*)
8.000
Theater Dortmund
196.000
Konzerthaus Dortmund
Zuwendungu.a.NigelKennedy
„DerBajazzo“
Dortmunder Philharmoniker: Dirk Kaftan, Erster Kapellmeister
12.500
5.000
Kulturelle Veranstaltungen
46.000
Gesamt
259.500
2007
Oper
Mielitz: „Götterdämmerung“
25.000
Schauspiel
„Buddenbrooks“
10.000
KJT
„EinEngelimHaus“
10.000
Theater allgemein
Zuwendung
3.500
Theater Dortmund
Konzerthaus Dortmund
48.500
Gala mit Elīna Garanča, Rotterdam Philharmonic
Orchestra, WDR Sinfonieorchester Köln
32.000
Kulturelle Veranstaltungen
46.000
Gesamt
126.500
2008
Oper/Theater
Opernball2008
Schauspiel
„EdithPiaf“,„Othello“,„Glaube,Liebe,Hoffnung“
KJT
Zuwendung
4.000
Theater allgemein
Zuwendung
6.500
Theater Dortmund
112.000
35.000
157.500
262
263
zugaben ausgaben
zugaben:
Empfänger
Zweck
Euro*)
Konzerthaus Dortmund
StaatskapelleWeimar,SymphonieumVier,OrchestredeChambredeLausanne,
ArienabendmitMattiSalminen
32.000
Kulturelle Veranstaltungen
u.a.AmadeusKammerorchesterfür„DieGeschichtevomSoldaten“
42.000
Gesamt
GesamtEuro*)
231.500
2009
Oper
„Tosca“,„DerjungeLord“
25.000
Philharmoniker
2.PhilharmonischesKonzertmitElisabethLeonskaja
10.000
Schauspiel
„Einsame Menschen“
7.000
KJT
„DonKarlos“,„AladinunddieWunderlampe“
6.500
Theater allgemein
Zuwendung
6.300
Theater Dortmund
54.800
Konzerthaus Dortmund
Drei Konzerte, Liederabend
33.000
Kulturelle Veranstaltungen
u.a.Eur-Oper-Gala2009
45.000
Gesamt
132.800
2010
Oper/Theater
Opernball2010
127.000
Oper
„IlTrittico“,„Falstaff“
21.000
Ballett
XI.InternationaleBallettgala2009undAufführungzumOpernball
11.500
Schauspiel
„Der Traum ein Leben“
10.000
KJT
„FestivalWestwind“
2.500
Theater allgemein
Zuwendung
2.500
Theater Dortmund
Konzerthaus Dortmund
174.500
WDRSinfonieorchesterKöln,CapellaAmsterdam„Johannes-Passion“
24.500
Kulturelle Veranstaltungen
42.000
Gesamt
241.000
2011
Oper
„JungeSterne“:FörderungjungerEnsemblemitglieder
20.000
Empfänger
Zweck
Euro*)
Philharmoniker
Spielzeiteröffnung, „Wiener Klassik“, „War Requiem“
25.000
Schauspiel
„Macbeth“
10.000
KJT
„Koma k. o.“, „Tintenherz“
6.000
Theater allgemein
Zuwendung
1.500
Theater Dortmund
GesamtEuro*)
62.500
Konzerthaus Dortmund
Zuwendungu.a.UngarischeNationalphilharmonie
19.000
Kulturelle Veranstaltungen
u.a.Eur-Oper-Gala2011,Musikschule
52.500
Gesamt
134.000
2012
Oper/Theater
Opernball2012
132.000
Oper
Zuwendung
10.000
Philharmoniker
ArtistinResidenceGerhardOppitz
15.000
Schauspiel
„Bluthochzeit in Zagreb“
1.000
Theater allgemein
Zuwendungen
1.500
Theater Dortmund
159.500
Konzerthaus Dortmund
WDR Sinfonieorchester Köln „Stabat Mater“,
Zyklus „Große Stimmen – Lied“
31.500
Kulturelle Veranstaltungen
u.a.Chorakademie
48.000
Gesamt
239.000
2013
Oper
„Tannhäuser“
20.000
Philharmoniker
1.PhilharmonischesKonzert„Alpensinfonie“
10.000
Schauspiel
Zuwendung
Theater Dortmund
1.000
31.000
Konzerthaus Dortmund
Zyklus „Große Stimmen – Lied“
22.000
„DerBajazzo“
Konzerthaus:MartinStadtfeld,Pianist;Ballett:BarbaraMeloFreire,Solistin,Arsen
Azatyan,Solist;Oper:AnkeBriegel,Sopran,WenWeiZhang,Bass
33.500
264
265
zugaben ausgaben
zugaben:
Empfänger
Zweck
Kulturelle Veranstaltungen
u.a.Eur-Oper-Gala2013
Euro*)
GesamtEuro*)
56.500
Gesamt
143.000
2014
Oper/Theater
Opernball2014
130.000
Oper
Zuwendung
10.000
Philharmoniker
10.PhilharmonischesKonzert,3.AktSiegfried,
ArtistinResidenceSebastianKoch
10.000
Schauspiel
Zuwendung
1.000
Theater allgemein
Zuwendung
1.500
Theater Dortmund
152.500
Konzerthaus Dortmund
Zyklus „Große Stimmen – Lied“
32.000
Kulturelle Veranstaltungen
u.a.AmadeusKammerorchesterDortmund,„JungeTalente“
49.300
Gesamt
233.800
2015(einschließlichPlanung)
Theater
Zuwendung:Festakt„50JahreTheater-und
Konzertfreunde“
14.000
Oper
Zuwendung
20.000
Philharmoniker
Zuwendung
10.000
Ballett
3.000
Schauspiel
1.000
KJT
„Sneewitte“
4.000
Theater allgemein
Zuwendung
1.500
Theater Dortmund
53.500
Konzerthaus Dortmund
Zyklus „Große Stimmen – Lied“
22.000
„DerBajazzo“
Schauspiel:BettinaLieder,Schauspielerin;Ballett:NRWJuniorballett,
Oper: Ileana Mateescu, Mezzosopran, Lucian Krasznec, Tenor
36.500
Empfänger
Zweck
Kulturelle Veranstaltungen
u.a.Festakt,AmadeusKammerorchesterDortmund
Gesamt
Gesamt seit Gründung
Euro*)
GesamtEuro*)
102.800
214.800
5.239.942
*Beträgebiszum31.Dezember2001vonDMinEuroumgerechnet
266
267
zugaben
opernbälle
Die „Dame mit Fächer“ ist
das Markenzeichen des
Dortmunder Opernballs.
268
269
Rahmen, durch Vorträge, Werkseinführungen mit
Probenbesuchen, Besichtigungen, Podiumsgespräche und durch vieles andere mehr. Uri tem is endit
labore doluptate nonse pre, venem fugias rem. Ut
hil etur miniet aut rerore ommolorem dolorionse
volupta sam exera volesci llacil endeligent volorio
nsectur alit estotata volorent militec aborum incimi,
eat.
8
0
zugaben opernbälle
zugaben:
munter und beschwingt
bis in den frühen morgen
Alles walzt
Der „Dortmunder Opernball“ hat eine lange
Tradition. Vorläufer waren die „Bühnenfeste“ in
den30erJahrendesvorigenJahrhunderts.Die
Theater- und Konzertfreunde Dortmund haben
dieseTraditionimJahr1980als„Bühnenball“
wiederauflebenlassen.EsistwohleineAusnahme, dass ein Verein in Kooperation mit dem
TheaterdaskünstlerischewiefinanzielleRisiko
trägt, einen Opernball auszurichten. Seit dem
Jahr1987findetderOpernballimDortmunder
Opernhausstatt.ImJahr2003gastiertder
Opernball im neu erbauten Konzerthaus. Stets
stehen namhafte Künstlerinnen und Künstler
vomeigenenEnsembleoderalsGästeimMittelpunkt des Opernballs.
Der Opernball ist ein gesellschaftliches Ereignis
undzugleicheinwillkommenerAnlass,Fördermittel für die Kulturarbeit einzuwerben. Die Gestaltung eines Opernballs ist eine künstlerische
Herausforderung,zumalderOpernballseit
demJahr2004eineeigensinszenierteProduktion ist. Die organisatorische Detailarbeit, die
Logistik für die Gastronomie und nicht zuletzt
dieAbsicherungderFinanzierungsindfürden
VereineinbeträchtlicherAufwand.Beifallund
Zuspruch sind ein guter Lohn.
Ileana Cotrubaș, Stargast beim Opernball 1987, begrüßt von Ulrich
Andreas Vogt
270
271
Jonas Kaufmann, Stargast beim Opernball 2010, mit Christine Mielitz
und Michael Hoffmann
zugaben: opernbälle
Kulinarische Genüsse vom Buffet beim
Opernball 1987 ...
Fein herausgeputzt zum Opernball 1987 ...
... und 2014
... serviertes Menü vom Sternekoch 2014
... und 2012 mit der
Geschäftsführenden
Direktorin des Theater
Dortmund Bettina
Pesch und dem
Vorstandsmitglied der
Theater- und Konzertfreunde Dirk Rutenhofer
Honorige Gäste beim Opernball 1990 mit den
Ehepaaren Scholle und Wendzinski ...
272
273
Stets ein volles Opernhaus beim Opernball 1988 ...
... wie auch 2014, hier mit BVB-Kapitän Sebastian Kehl
zugaben: opernbälle
Flanieren vor dem Opernhaus 1990 ...
Late-Night-Show aus
West Side Story beim
Opernball 1988 ...
... und das MDR-Ballett beim Opernball 2004
... demonstrieren zum Opernball 2012
Ein frisches Dortmunder
Bier für Agnes Baltsa
beim Opernball 1990 ...
... 2010, ein Gläschen Champagner: Claudia Roth und Dirk Rutenhofer
... und 2010 mit Angela
Merkel? Nein, nur eine
gute Maske
274
275
Prominenz beim Opernball 1990 mit Minister Wolfgang Clement ...
zugaben: opernbälle
Zum Dank für jede Debütantin
eine rote Rose
„Catwalk“ Late-Night-Show zum Opernball 2010, getanzt vom Ballett Dortmund
Eröffnung des Bühnenprogramms durch Opernintendantin Christine Mielitz und
Michael Hoffmann, Opernball 2010
Aufforderung zum Tanz
2004: Opernintendantin
Christine Mielitz mit
Oberbürgermeister
Dr. Gerhard Langemeyer
Gute Stimmung bei den Gästen, Opernball 2012
2010: Jonas Kaufmann
und Alexandra
von der Weth
276
277
Anja Harteros, Stargast beim Opernball 2012
Anja Harteros in
guter Gesellschaft mit
Jens-Daniel Herzog
und Michael Hoffmann
zugaben: opernbälle
Eine launige
Inszenierung ...
Gern gesehen: Günter Wewel und Gattin, Opernball 2012
... 2014: Eröffnung des
Tanzes auf der Bühne
durch Claudia Roth,
Vizepräsidentin des
Deutschen Bundestages,
mit Opernintendant
Jens-Daniel Herzog
... bei der der Opernintendant auch rauchen darf, Opernball 2014
Ausgiebiges Tanzvergnügen beim Opernball 2014
Zwei, die den Opernball 2014 genießen ...
278
279
... alle strahlen, Mitglied des Vorstands der Theaterund Konzertfreunde Dr. med. Antje Ahrens mit
Ehemann Helmut Ludwigs und Freunde
... gut gelaunt, Mitglied des Vorstands der Theater- und
Konzertfreunde Dr. Dirk Schneider mit Familie beim
Opernball 2014
Opernball 2014: zum Schluss am frühen
Morgen Poledance auf der Bühne aus
„Anna Nicole“
zugaben: opernbälle
Stargast
Late-Night-Show
Idee und
Begrüßung
Ort und Sonstiges
18.Oktober1980
SylviaGeszty
Rahmenprogramm mit Mitgliedern der Oper, des Balletts
und des Schauspiels
UlrichAndreasVogt
FestsaalKroneamMarkt
30.April1982
Peter Minich
Mitternachtsshow,moderiertvon UlrichAndreasVogt
Dieter Geske
FestsaalKroneamMarkt
29.Oktober1983
René Kollo
UlrichAndreasVogt
Goldsaal Westfalenhallen
2.März1985
Barbara Daniels
DorisBierettundChristoph
Rueger
UlrichAndreasVogt
Goldsaal Westfalenhallen
7.Februar1987
IleanaCotrubaș
Ensemble Oper Dortmund
Erstmals sieben Tanzkapellen
UlrichAndreasVogt
Opernhaus
3.September1988
Simon Estes
Ensemble Oper Dortmund
Simon Estes mit Solisten des
Hauses
UlrichAndreasVogt
Opernhaus
25.August1990
AgnesBaltsa
Bühnenprogramm aus
„Liebesperlen“
UlrichAndreasVogt
Opernhaus
5.September1992
Ensemble Oper Dortmund
Simon Estes
Marion Vernette Moore
FrantzG.HallundRobertF.
Fowler,Stepptanz
UlrichAndreasVogt
Opernhaus
14.September1996
Mara Zampieri
WernerAckermann
Opernhaus
Datum
Theater
Bühnenprogramm
13.Februar1999
„Zauber der Operette“
Peter Seiffert
Petra Maria Schnitzer
DROPS, Vokalquartett
WernerAckermann
Opernhaus
10.März2001
„Soirée parisienne“
Stefania Bonfadelli
JojaWendtundLexJasper,
Klavier
WernerAckermann
Opernhaus
MirellaFreni
Weltmeister-Tanzformation
Bremerhaven
UlrichAndreasVogt Konzerthaus zur
MichaelHoffmann
Eröffnungssaison2002/3
SalvatoreFisichella
NathalieBoissy
Ensemble Oper Dortmund
MDR-Fernsehballett
Laser-Show und Bühnenfeuerwerk
ChristineMielitz
MichaelHoffmann
15.Februar2003
14.Februar2004
„Soirée beim Rosenkavalier“
Opernhaus
Datum
Theater
Bühnenprogramm
Stargast
Late-Night-Show
Idee und
Begrüßung
Ort und Sonstiges
29.April2006
„Frühlingszauber“
Johan Botha
Ensemble Oper Dortmund
MDR-Fernsehballett,
Laser-Show und Bühnenfeuerwerk,HannesBrockundAris
ArgirismitMusicalmelodien
ChristineMielitz
WernerAckermann
Opernhaus
26.April2008
„Tausend und eine Macht“ SzilviaRálik
Ensemble Oper Dortmund
AlittleNightmareMusic:
Sebastian Gürtler, Geige, und
RichardHyung-KiJoo,Klavier,
HannesBrock,Laser-Show
ChristineMielitz
MichaelHoffmann
Opernhaus
Erstmals Debütanten mit
20Paaren
8.Mai2010
„Sternenstaub“
Jonas Kaufmann
Ensemble Oper Dortmund
Tanzshow Ballett Dortmund mit
KleidernvonElkeWalter
ChristineMielitz
MichaelHoffmann
Opernhaus
Debütantenmit32Paaren
16.Juni2012
„La Dolce Vita!“
AnjaHarteros
Ensemble Oper Dortmund
Tanzshow Ballett Dortmund
Jens-DanielHerzog Opernhaus
Katharina Thoma
Debütantenmit26Paaren
MichaelHoffmann
1.März2014
„Pariser Leben“
Ensemble der Oper
Dortmund:JuliaAmos,
ChristianeKohl,Ileana
Mateescu,Ks.Hannes
Brock, Gerardo Garciacano,
Lucian Krasznec, Morgan
Moody,ChristianSist,
FritzSteinbacher,John
Zuckerman
„Paris Bar“ auf der Bühne:
Cabaret,VarietéundShow
acts mit Ensemblemitgliedern
der Oper, des Balletts und des
Schauspiels
Jens-DanielHerzog Opernhaus
MichaelHoffmann
Debütantenmit24Paaren
280
281
zugaben
konzerte_galas
Christian Sist vom Dortmunder
Opernensemble bei der
„Eur-Oper-Gala“ 2013
282
283
Rahmen, durch Vorträge, Werkseinführungen mit
Probenbesuchen, Besichtigungen, Podiumsgespräche und durch vieles andere mehr. Uri tem is endit
labore doluptate nonse pre, venem fugias rem. Ut
hil etur miniet aut rerore ommolorem dolorionse
volupta sam exera volesci llacil endeligent volorio
nsectur alit estotata volorent militec aborum incimi,
eat.
2
4
zugaben: konzerte_galas
kunstgenuss
auf hohem niveau
Concertissimo
Die Theater- und Konzertfreunde Dortmund
ergänzen und bereichern das kulturelle Programm mit eigenen Veranstaltungen. Die Zahl
ihrer großen Konzerte und Galas ist beachtlich,ebensodaskünstlerischeNiveau.Seit
demJahr2009veranstaltetderVereindiese
Konzerte unter dem registrierten Markennamen „Eur-Oper-Gala“ im Konzerthaus Dortmund. Dieser Titel weist auf die Menschen
verbindendeFunktionderMusiküberdie
nationalen Grenzen hin. Die „Eur-Oper-Gala“
ist eine musikalische Reise durch Europa mit
leidenschaftlichenArien,DuettenundOrchesterwerkenvonberühmtenKomponisten,
präsentiertvoninternationalbekanntenKünstlern.IndenletztenJahrenhatFrauDr.Angelica
Schwall-Düren, Ministerin für Bundesangelegenheiten, Europa und Medien des Landes
Nordrhein-Westfalen,dieSchirmherrschaftder
Veranstaltung übernommen.
Operngala „Die Nacht der Primadonnen“ 1993 mit Hans Wallat als Gastdirigent,
hier mit Ehefrau Beatrice und Tochter Bea
284
285
Simon Neal als Gast bei der„Eur-Oper-Gala“ 2011
zugaben: konzerte_galas
Opernintendant Jens-Daniel Herzog,
Moderator der „Eur-Oper-Gala“ 2013
Die Mitglieder der Dortmunder Oper Lucian Krasznec (r.)
und Eleonore Marguerre (m.) im Duett bei der „Eur-OperGala“ 2013
Stargast Regula Mühlemann bei der „Eur-Oper-Gala“ 2013
Hasmik Papian als Gast
bei der„Eur-Oper-Gala“
2011, begleitet von den
Dortmunder Philharmonikern unter Leitung von
GMD Jac van Steen
Soloklarinettistin
Frauke Hansen bei der
„Eur-Oper-Gala“ 2013
286
287
Eleonore Marguerre bei der „Eur-OperGala“ 2013
Viel Applaus für den Stargast, das Dortmunder Opernensemble und das Amadeus Kammerorchester Dortmund unter Leitung von
Felix Reimann bei der „Eur-Oper-Gala“ 2013
zugaben: konzerte_galas
Datum
Thema, Programm
Stargast, Ensemble
Orchester, Dirigent
Moderation/Vortrag
5.Januar1990
25JahreTheater-
und Konzertfreunde
Dortmund
Festakt
MaritaNapier,Sopran
„Wesendonck-Lieder“
Dortmunder Philharmoniker
Leitung:AntonMarik
Festredner:
Opernhaus
Prof.AugustEverding,
Präsident des DeutschenBühnenvereins
Dr.ClausHelmutDrese,
Direktor Staatsoper
Wien
6.Januar1990
Operngala I
zum25-jährigen
Bestehen
EvaLind,Sopran
Lucia Popp, Sopran
Sharon Sweet, Sopran
Kathleen Kuhlmann, Mezzosopran
FranciscoAraiza,Tenor
René Kollo, Tenor
AlanTitus,Bariton
Simon Estes, Bass-Bariton
HansSotin,Bass
Dortmunder Philharmoniker
Dirigenten:
Sir John Pritchard
Stefan Soltesz
HansWallat
Opernhaus
30.Dezember1990
und1.Januar1991
Verdi-Requiem
Sharon Sweet, Sopran
MarjanaLipovšek,Alt
MichaelSylvester,Tenor
Matti Salminen, Bass
ChordesTheaterDortmund
FrankfurterSingakademie
Dortmunder Philharmoniker
Leitung: Bruno Bartoletti
Opernhaus
12.Juni1991
Philharmonikerfest zum
Saisonausklang
TrioConcertino
Jazz in Opera
Ensembles der Dortmunder
Philharmoniker
3.November1991
Operngala II
Katia Ricciarelli, Sopran
AgnesBaltsa,Mezzosopran
BenHeppner,Tenor
Gregory Kunde, Tenor
JosévanDam,Bariton
Dortmunder Philharmoniker
Leitung: Marc Soustrot
Opernhaus
9.Juni1993
Philharmonikerfest zum
Saisonausklang
TrioConcertino
Jazz in Opera
Salonorchester"SansNom"
Ensembles der Dortmunder
Philharmoniker
Opernhaus
UlrichAndreasVogt
Ort
Opernhaus
Datum
Thema, Programm
Stargast, Ensemble
Orchester, Dirigent
Moderation/Vortrag
Ort
24.Oktober1993
Operngala III
„DieNachtdergroßen
Primadonnen“
MontserratCaballé,Sopran
EditaGruberova,Sopran
MarilynHorne,Alt
VesselinaKasarova,Mezzosopran
Barbara Kilduff, Sopran
Leona Mitchell, Sopran
Jeanne Piland, Mezzosopran
AshleyPutnam,Sopran
Dortmunder Philharmoniker
Dirigenten:
GiulianoCarella
HansWallat
PhilippeAuguin
UlrichAndreasVogt
Opernhaus
14.Juni1995
Philharmonikerfest zum
Saisonausklang
TrioConcertino
Jazz in Opera
Ensembles der Dortmunder
Philharmoniker
27.Januar1996
Opernfest
Susanne Schimmack, Sopran
SonjaBorowski-Tudor,Mezzosopran
Dortmunder Philharmoniker
Leitung:AntonMarik
John Dew
Opernhaus
4.April1997
Opernfest „Die Tenöre“
ChristianBaumgärtel,Tenor
HannesBrock,Tenor
Kor-JanDusseljee,Tenor
ThomasHarper,Tenor
Jon Ketilsson, Tenor
Wolfgang Millgramm, Tenor
John Pierce, Tenor
NorbertSchmittberg,Tenor
Gerald Seminatore, Tenor
Dortmunder Philharmoniker
Leitung:AntonMarik
John Dew
Opernhaus
Opernhaus
288
289
14.Januar1998
Philharmonikerfest
TrioConcertino
Jazz in Opera
Ensembles der
Philharmoniker
Opernhaus
30.April1998
Operngala
„Frühlingsgefühle“
Mitglieder des Opernensembles
Dortmunder Philharmoniker
Dirigent:AlexanderRumpf
21.Juni1998
„FestlicherArienabend“
WerkevonBizetbis
Wagner
PeterKovacs,Bariton
EdmundZelotesToliver,Bass
OliverMalitius,Klavier
Festsaal
Casino
Hohensyburg
9.Juni1999
Philharmonikerfest zum
Saisonabschluss
der Dortmunder
Philharmoniker
Jazz in Opera
Bläseroktett des Philharmonischen
Orchesters
Ensembles der
Philharmoniker
Opernhaus
Joachim Meyerhoff
Opernhaus
zugaben: konzerte_galas
Datum
Thema, Programm
Stargast, Ensemble
Orchester, Dirigent
Moderation/Vortrag
Ort
30.Januar2000
„Festderschönen
Stimmen“
DuetteundArienvon
Verdi, Puccini und
Rossini
Emanuela Maggioni, Sopran
AldoFilistad,Tenor
Michele Tiziano,Tenor
CarloTorriani,Tenor
AlexanderGurets,Tenor
LuigiFrattola,Tenor
FrancoSioli,Klavier
26.März2000
„ImFeuerstromder
Reben“ – Wein, Weib
und Gesang
MarisolMontalvo,Sopran
HannesBrock,Tenor
AndreasBecker,Bass
AxelKober,Klavier
23.September2000
„Mal ernst, mal heiter“
–vonderOperzum
Musical
AnnaMariaKaufmann,Sopran
ChristianBaumgärtel,Tenor
DanielDraganovQuartett
ChristophStiller,Klavier
21.Januar2001
„Vom Broadway zum
Hellweg“
Susanna Panzner, Gesang
Jürgen Uter
SimoneWitt,Klavier
Hans-BerndZinsius,Bass
Michael Peters, Schlagzeug
Jürgen Uter
Festsaal
Casino
Hohensyburg
27.Januar2002
„BecauseILoveYou“
Gundula Schneider, Mezzosopran
Jörg Westerkamp, Bass-Bariton
Jazz in Opera
WinfriedFechner
Festsaal
Casino
Hohensyburg
16.März2002
„FestdesBelcanto“
Opernfest
SolistenundChordesTheater
Dortmund
Elena Mosuc, Sopran
WalterFraccaro,Tenor
Karl-HeinzLehner,Bass
Dortmunder Philharmoniker
Leitung:AxelKober
WinfriedFechner
Opernhaus
25.Mai2003
„Utertainment“
Jürgen Uter
SimoneWitt,Klavier
Hans-BerndZinsius,Bass
Michael Peters, Schlagzeug
Jürgen Uter
Festsaal
Casino
Hohensyburg
9.Mai2004
„Schlemmern im
ElenaFink,Sopran
Dreivierteltakt“–Speisen
mit dem Walzerkönig
Johann Strauß
AmadeusKammerorchester
Dortmund
Leitung:FelixReimann
WinfriedFechner
HCC
Harenberg
City-Center
Festsaal
Casino
Hohensyburg
WinfriedFechner
Festsaal
Casino
Hohensyburg
Festsaal
Casino
Hohensyburg
Datum
Thema, Programm
Stargast, Ensemble
Orchester, Dirigent
Moderation/Vortrag
Ort
9.Januar2005
40JahreTheater-
und Konzertfreunde
Dortmund
Festakt
Vorspiel „Die Meistersinger
vonNürnberg“,Wagner
Dirigent:AntonMarik
Ouvertüre„Egmont“,Beethoven
Dirigent: Siegfried Köhler
Einleitung und Walzer aus „Der
Rosenkavalier“,Strauss
Dirigent:ArthurFagen
„Te Deum“, Bruckner
Ricarda Merbeth, Sopran
Lioba Braun, Mezzosopran
Keith Ikaia-Purdy, Tenor
ArturKorn,Bass
FrankfurterSingakademie
Einstudierung:LindaHorowitz
Dortmunder Philharmoniker
Gesamteitung:ArthurFagen
FestvortragProf.Dr.
Michael Stegemann
„Kunstloses Brot oder
brotlose Kunst?“
Konzerthaus
Dortmund
6.November2005
„Liebesfreud und
Liebesleid“
SylviaKoke,Sopran
ArisArgiris,Bariton
AmadeusKammerorchester
Dortmund
Leitung:FelixReimann
ChristineMielitz
Festsaal
Casino
Hohensyburg
5.November2006
FestderRomantik
„Sag, welch wunderbare
Träume halten meinen
Sinn umfangen“
FranziskaRabl,Mezzosopran
Istvan-AlexanderGaal,Violoncello
AmadeusKammerorchester
Dortmund
Leitung:FelixReimann
ChristineMielitz
Festsaal
Casino
Hohensyburg
7.Oktober2007
„Belcanto Italiano“
SylviaKoke,Sopran
ArisArgiris,Bariton
AmadeusKammerorchester
Dortmund
Leitung:FelixReimann
FelixReimann
Festsaal
Casino
Hohensyburg
2.März2009
Operngala
„Verführung und
Verführte“
AdrianeQueiroz,Sopran
ArisArgiris,Bariton
AmadeusKammerorchester
Dortmund
Leitung:FelixReimann
FelixReimann
Konzerthaus
Dortmund
6.Februar2011
„Eur-Oper-Gala“
–VonNordnachSüd–
HasmikPapian,Sopran
SimonNeal,Bariton
Dortmunder Philharmoniker
Leitung:JacvanSteen
Patricia Grohm
Konzerthaus
Dortmund
290
291
zugaben: konzerte_galas
Datum
Thema, Programm
Stargast, Ensemble
Orchester, Dirigent
Moderation/Vortrag
Ort
22.März2013
„Eur-Oper-Gala“
– Liebe, Lust und
Leidenschaft –
Regula Mühlemann, Sopran
Eleonore Marguerre, Sopran
Lucian Krasznec, Tenor
ChristianSist,Bass
FraukeHansen,ErsteKlarinette
FelixReimann,Flöte
AmadeusKammerorchester
Dortmund
Leitung:FelixReimann
Motonori Kobayashi
als weiterer Dirigent
Jens-DanielHerzog
Konzerthaus
Dortmund
10.Januar2015
50JahreTheater-und
Konzertfreunde DortmundFestveranstaltung
AndreasBrantelid,Klavier,
Konzerthaus
DésiréevonDelft,KJT
MonicaFotescu-Uta,Ballett
SteffenHappel,KJT
ChristianeKohl,Mezzosopran,Oper
NicolasKrüger,KJT
Karl-HeinzLehner,Bass,Oper
Bettina Lieder, Schauspiel
Ileana Mateescu, Mezzosopran, Oper
EmilyNewton,Sopran,Oper
MarkRadjapov,Ballett
Uwe Rohbeck, Schauspiel
AshleyThouret,Sopran,Oper
Dortmunder Philharmoniker
Leitung:GabrielFeltz
ChordesTheaterDortmund
Einstudierung:
GranvilleWalker
Ballett Dortmund
Choreographie:
XinPengWang
FestanspracheProf.
Dr.NorbertLammert,
Präsident des Deutschen Bundestags
Opernhaus
292
293
Felix Reimann, Leiter des Amadeus Kammerorchester Dortmund und Soloflötist der Dortmunder Philharmoniker, „Eur-Oper-Gala“ 2013
zugaben
kleine konzerte
294
295
Rahmen, durch Vorträge, Werkseinführungen mit
Probenbesuchen, Besichtigungen, Podiumsgespräche und durch vieles andere mehr. Uri tem is endit
labore doluptate nonse pre, venem fugias rem. Ut
hil etur miniet aut rerore ommolorem dolorionse
von „alten
volupta samJunge
exeraTalente
volescibegleitet
llacil endeligent
volorio
Dortmunder
Philharmoniker,
nsectur alit Hasen“
estotatader
volorent
militec aborum
incimi,
2014
eat.
4
6
zugaben: kleine konzerte
im detail
filigran und sehr präzise
Camerata
Mit den „kleinen Konzerten“ bedienen die
Theater-undKonzertfreundeNischenderMusik
undUnterhaltung.SiereichenvonKammerkonzerten mit zum Teil selten aufgeführten Stücken
über Liederabende bis hin zu unterhaltsamen
AbendenmitChansonsoderBeatles-Songs.
296
297
Verbindende Worte vom Vorsitzenden der Theater- und Konzertfreunde Dortmund
Michael Hoffmann
zugaben: kleine konzerte
Im Mittelpunkt: Der Musiker mit seinem Instrument,
sei es die Klarinette ...
... oder die Flöte oder ...
Anerkennung und gute Gespräche zum Schluss
... oder die Violine ...
Datum
Thema, Programm
Ausführende
Ort
Moderation
20.April1991
„...wenn ich mir was wünschen
dürfte“–AchtJahrzehnte
Chansongeschichte
Doris Bierett, Gesang
ChristophRueger,Klavier
Festsaal,SpielbankHohensyburg
ChristophRueger
6.Mai1991
„Unbekannter Mozart“
Kammerkonzert
Solisten der Dortmunder Philharmoniker MKK Museum für Kunst und Kulturgeschichte, Rotunde
27.November1991
Posaunenquartett
Kammerkonzert
Solisten der Dortmunder Philharmoniker MKK Museum für Kunst und Kulturgeschichte, Rotunde
17.Februar1992
Bläserkonzert
Kammerkonzert
Solisten der Dortmunder Philharmoniker MKK Museum für Kunst und Kulturgeschichte, Rotunde
9.Mai1992
„Mozart – aus russischer Sicht“
WerkevonMozart
BorisBloch,Klavier
AlexanderFedin,Tenor
MikhailKrutikov,Bass
Festsaal,SpielbankHohensyburg
26.April1993
Kammerkonzert
WerkevonViktorSuslinund
AlfredSchnittke
Solisten des Opernensembles
MKK Museum für Kunst und Kulturgeschichte, Rotunde
1.November1993
Kammerkonzert
WerkevonHaydnund
Mendelssohn Bartholdy
Solisten der Dortmunder Philharmoniker MKK Museum für Kunst und Kulturgeschichte, Rotunde
18.November1994
„Das Lied“
WerkevonSchubert,Schumann
und Brahms
SonjaBorowski-Tudor,Mezzosopran
AlexanderMarco-Buhrmester,Bariton
OliverMalitius,Klavier
30.Januar1995
Kammerkonzert für Oboe und
Solisten der Dortmunder Philharmoniker MKK Museum für Kunst und KulturStreichtrio
geschichte, Rotunde
WerkevonHaydn,Britten,Schubert
und Mozart
26.Februar1996
Kammerkonzert
WerkevonGlinka,Mozart,
StrawinskyundBeethoven
Festsaal,SpielbankHohensyburg
Solisten der Dortmunder Philharmoniker HCCHarenbergCity-Center
FrankRudolph,Violine
FriedrichMönkemeyer,Violoncello
AloisiusGroß,Klavier
Paul Rücker
ChristophRueger
Joachim Kaiser
Paul Rücker
298
299
zugaben: kleine konzerte
Datum
Thema, Programm
Ausführende
Ort
Moderation
18.März1996
Frühlingskonzert„VomEise
befreit…“
Sonja-Borowski-Tudor,Mezzosopran,
Susanne Schimmack, Mezzosopran,
ChristianBaumgärtel,Tenor,
OliverMalitius,Klavier
Operntreff, Theater Dortmund
WinfriedFechner
18.Januar1997
LiederundArien
WerkevonRichardStrauss
AstridKropp,Sopran
Susanne Schimmack, Mezzosopran
HannuNiemelä,Bariton
OliverMalitius,Klavier
ForumVolkswohlBundVersicherungen
Paul Rücker
10.Februar1997
„Ich pfeife auf Musik“
SoloabendmitLukasHöfling
LukasHöfling,Entertainer,Kunstpfeifer, Studio, Schauspielhaus
Klavier
11.März1997
Kammerkonzert
WerkevonDvořák und Schubert
FrankRudolph,Violine
DirkNolte,Kontrabass
Matthias Grimminger, Klarinette
NorbertStertz,Horn
KrzysztofSiudmak,Fagott
ForumVolkswohlBundVersicherungen
20.September1997
„Von der Romantik zum Jazz“
WerkevonBozza,Gershwin,
Schulhoff, Bonneau u. a.
Renate Oschmann, Violine
Matthias Grimminger, Saxophon
PiotrOczkowski,Klavier
ForumVolkswohlBundVersicherungen
Paul Rücker
17.Januar1998
Liederabend
WerkevonBrahms,Schubert
und Schumann
AstridKropp,Sopran
Gundula Schneider, Mezzosopran
Karl-HeinzLehner,Bass
OliverMalitius,Klavier
ForumVolkswohlBundVersicherungen
Paul Rücker
4.April1998
Liederabend
„VonderLiebeundvomFrühling“
SonjaBorowski-Tudor,Mezzosopran
Jon Ketilsson, Tenor
HannuNiemelä,Bariton
ForumVolkswohlBundVersicherungen
18.April1998
Kammerkonzert
WerkevonMozartundDvořák
Solisten der Dortmunder Philharmoniker ForumVolkswohlBundVersicherungen
Paul Rücker
17.Januar1999
„Mozart auf der Reise nach Prag“
Eduard Mörike
(inZusammenarbeitmitder
Mozartgesellschaft)
Das Philharmonische Oktett Dortmund
Günter Burchert, Rezitation
Günter Burchert
HCCHarenbergCity-Center
Datum
Thema, Programm
Ausführende
Ort
Moderation
28.Februar1999
„FilarmoniadaCamera“
WerkevonMozart,Haydn,
HindemithundJanáček
Shinkyung Kim, Violine
RomanNowicki,Viola
und Mitglieder der Dortmunder
Philharmoniker
Märtmannkirche,Dortmund-Aplerbeck
Paul Rücker
8.Mai1999
LiederundArien
WerkevonRichardStrauss
AstridKropp,Sopran
Gundula Schneider, Mezzosopran
OliverMalitius,Klavier
ForumVolkswohlBundVersicherungen
Paul Rücker
29.Mai1999
KlavierquintettevonSchubert
undDvořák
Kammerkonzert
FrankRudolph,Violine
Kathrin Bücking, Viola
HenningStahl,Viola
RistoRajakorpi,Violoncello
DirkNolte,Kontrabass
AtsukoSeki,Klavier
Märtmannkirche,Dortmund-Aplerbeck
Paul Rücker
20.November1999
„Sah ein Knab ein Röslein stehn“
SonjaBorowski-Tudor,Mezzosopran
LiedernachGedichtenvonGoethe HannuNiemelä,Bariton
Thomas Mehnert, Bass
AndreasMehrl,Klavier
ForumVolkswohlBundVersicherungen
Werner
Ackermann
20.Februar2000
Werkeausdem17.Jahrhundertauf EnsembleConcertoVivo
Originalinstrumenten
Leitung: Thomas Rink
AlteKirche,
Dortmund-Wellinghofen
Paul Rücker
20.Mai2000
Richard Wagner in Paris
FranzösischeLiedervonRichard
Wagner
Gundula Schneider, Mezzosopran
FelicitasStrack,Klavier
ForumVolkswohlBundVersicherungen
Markus Kiesel
11.November2000
Bläserkonzert
WerkevonKrommer,Bizet
und Mozart
Kammerkonzert
Bläseroktett des Philharmonischen
Orchesters
St. Marienkirche, Dortmund Stadtmitte
Paul Rücker
27.März2001
StreichquintettevonSchubert
undBeethoven
Kammerkonzert
Solisten der Dortmunder Philharmoniker MKK Museum für Kunst und Kulturgeschichte, Rotunde
6.Mai2001
„Theaterdonner und die Ehe mit
einer Emanze“
LiederundArien
WerkevonRichardStrauss
Eun-Joo Park, Sopran
ForumVolkswohlBundVersicherungen
Gundula Schneider, Mezzosopran
Thomas de Vries, Bariton
MarySatterthwaite,Klavier
WinfriedFechner
300
301
zugaben: kleine konzerte
Datum
Thema, Programm
Ausführende
Ort
Moderation
6.Oktober2001
Bläserkonzert
WerkevonHaydn,Ravel
und Rossini
Bläserquintett des Philharmonischen
Orchesters
St. Marienkirche, Dortmund Stadtmitte
Paul Rücker
17.Februar2002
Richard Wagner Liederabend
„Wesendonck-Lieder“
(inZusammenarbeitmitdem
Richard-Wagner-Verband)
Gundula Schneider, Mezzosopran
Dominik Wörner, Bass-Bariton
FelicitasStrack,Klavier
ForumVolkswohlBundVersicherungen
SonjaMüller-Eisold
18.April2002
KlavierquartettevonBrahms
undDvořák
Kammerkonzert
FrankRudolph,Violine
HenningStahl,Viola
RistoRajakorpi,Violoncello
AtsukoSeki,Klavier
MKK Museum für Kunst und Kulturgeschichte, Rotunde
19.Januar2003
„Capricciostravagante“–Musikalisch-theatralische Italienreise
WerkevonVivaldi,Telemann
undFarina,gespieltaufOriginalinstrumenten
Orpheus Ensemble des Philharmonischen Orchester Dortmund
Leitung: Thomas Rink
AlteKirche,
Dortmund-Wellinghofen
13.April2003
„FrühlinglässtseinblauesBand...“ MariaHilmes,Mezzosopran
WerkevonRichardStrauss,
KevinGreenlaw,Bariton
Schumann, Schubert und Brahms
RalfLange,Klavier
ForumVolkswohlBundVersicherungen
Werner
Ackermann
11.Januar2004
LiederabendmitWerkenvonHugo MariaHilmes,Mezzosopran
Wolf und Richard Strauss
GüntherAlbers,Klavier
ForumVolkswohlBundVersicherungen
OliverBinder
14.März2004
Kammerkonzert
WerkevonDvořák und Smetana
FrankRudolph,Violine
RistoRajakorpi,Violoncello
AtsukoSeki,Klavier
ForumVolkswohlBundVersicherungen
Werner
Ackermann
6.Februar2005
„NachalldiesenJahren“
HannesBrock,Tenor
Bernd Zinsius, Bass
Michael Peters, Schlagzeug
SimoneWitt,Klavier
MKK Museum für Kunst und Kulturgeschichte, Rotunde
HannesBrock
27.Juni2005
„TheNextGeneration“
InternationalesMusikfestival
80jungeKünstlerderjungen
Musikelitedes21.Jahrhunderts
inKooperationmitdemHarenberg-
City-Center
HCCHarenbergCity-Center
Datum
Thema, Programm
Ausführende
Ort
Moderation
19.Februar2006
Lieder-undArienabend
WerkevonSchubert,Schumann
und Mozart
FranziskaRabl,Mezzosopran
ArisArgiris,Bariton
RhodriBritton,Klavier
ForumVolkswohlBundVersicherungen
Werner
Ackermann
11.Februar2007
„Eine kleine Mozartiade“
WerkevonMozart
HeikeSusanneDaum,Sopran
Beate Michalski, Violine
MichaelHönes,Klavier
ForumVolkswohlBundVersicherungen
MichaelHönes
29.April2007
„HarfeundSaxophon“
Werkevon
Bach bis Piazzolla
MaximBerin,Alt-Saxophon
AlexandraMikhailova,Harfe
ForumVolkswohlBundVersicherungen
Maxim Berin
19.März2011
„Viel zu heiß“ – Musikalische
Verführung
WerkevonMozart,Puccini,
Bernstein,HolländerundEdithPiaf
SylviaKoke,Gesang
Jazz in Opera,
Ensemble der Philharmoniker
domicil
WinfriedFechner
20.Januar2012
„HannesBrock–persönlich“
Querschnittzu40JahreBühnenjubiläum
HannesBrock,Tenor
Bernd Zinsius, Bass
JanRohlfing,Schlagzeug
Simone Witt, Piano & Vocals
ThomasHannig,Piano
domicil
HannesBrock
12.März2012
„Junge Sterne“
Arienabend
Ileana Mateescu, Mezzosopran
RaméLahaj,Tenor
Opernhaus,Foyer
GeorgHolzer
3.März2013
„Heinrich,wogreifstdudennhin?“
Chansonsder20erund30erJahre
TündeGajdos,Gesang
Sabine Paas, Gesang
RalfGscheidle,Akkordeon
domicil
TündeGajdos
13.März2015
(inVorbereitung)
„HommageauxBeatles“
LesSirènesStreichquartett
FreyaDeiting,Violine
Dagmara Daniel, Violine
ChristineHanl,Viola
Jelena Likusic, Violoncello
MilanSvoboda,PianistundArrangeur
domicil
302
303
zugaben
adventskonzerte
304
305
Rahmen, durch Vorträge, Werkseinführungen mit
Probenbesuchen, Besichtigungen, Podiumsgespräche und durch vieles andere mehr. Uri tem is endit
labore doluptate nonse pre, venem fugias rem. Ut
hil etur miniet aut rerore ommolorem dolorionse
Amadeus
volupta samDas
exera
volesci Kammerorchester
llacil endeligent volorio
unter der
Leitung
von incimi,
nsectur alit Dortmund
estotata volorent
militec
aborum
Felix Reimann, 2012
eat.
4
6
zugaben: adventskonzerte
vorfreude
auf das weihnachtsfest
in dulci jubilo
DieWeihnachts-undAdventskonzertebilden
denAusgangspunktderMusikreihender
Theater- und Konzertfreunde. Gern ist der
Verein Gast in den Kirchen der Stadt Dortmund,
zuletzt in der Immanuel-Kirche, DortmundMarten.NamhafteKünstlerinnenundKünstler
bereicherndiestimmungsvollenKonzerteauf
hohemNiveau.
Adventskonzert 2012
„Heilige Nacht im Burgenland“
Einstimmung auf das Weihnachtsfest mit Werken von Johann Sebastian
Bach (Brandenburgisches Konzert Nr. 2), Edward Elgar (Streicherserenade), Leopold Mozart (Konzert für Altposaune und Orchester)
und Wolfgang Amadeus Mozart (Arie „Per questa bella mano“) u.a.
Christian Sist – Bass | Berndt Hufnagl – Posaune |
Ksch. Helga Uthmann - Lesung
Amadeus Kammerorchester Dortmund | Felix Reimann – Dirigent
306
307
Immanuel-Kirche
Dortmund-Marten
Samstag, 8. Dezember 2012, 17.00 Uhr
Einladung zum
Adventskonzert 2012
theater- und
konzertfreunde
dortmund e.v.
zugaben: adventskonzerte
Ksch. Helga Uthmann, Weihnachtliche Lesung, 2012
Das Amadeus Kammerorchester Dortmund unter der Leitung von Felix Reimann, 2012
Datum
Thema
Ausführende
1979
Advents-/Weihnachtskonzert
1982
Advents-/Weihnachtskonzert
1984
Advents-/Weihnachtskonzert
1985
Advents-/Weihnachtskonzert
14.Dezember1986
FestlicherWeihnachtsabend Elisabeth Lachmann, Sopran
Jürgen Sacher, Tenor
Johann Martin Kränzle, Bariton
ReikoAnami,Klavier
Reinhard Kaufmann, Orgel
Jugend- und Kinderchor der
Stadt Dortmund
Leitung: Gerhard Rabe
Streichquartett des
HorstFechner
Philharmonischen Orchester
Dortmund
St.Nicolai-Kirche,
Dortmund Stadtmitte
4.Dezember1988
FestlicherWeihnachtsabend Elisabeth Lachmann, Sopran
JadwigaOtt,Alt
AndreasJäggi,Tenor
Jugendchor der Stadt Dortmund
Leitung: Gerhard Rabe
Mitglieder des
HorstFechner
Philharmonischen Orchester
Dortmund
St.Nicolai-Kirche,
Dortmund Stadtmitte
20.Dezember1992
Weihnachtsabend
CamerataPragensis,
Kammerensemble
Leitung:LeosSvarovsky
Liebfrauenkirche,
Dortmund Stadtmitte
12.Dezember1993
Weihnachtskonzert
Dortmunder Philharmoniker
Leitung:AntonMarik
St.Nicolai-Kirche,
Dortmund Stadtmitte
14.Dezember1994
Kammermusikabend mit
Rudolph-Quartett
weihnachtlichem Programm Philharmonisches Blechbläser-Quintett
Solisten der Dortmunder
Philharmoniker
Leitung:AntonMarik
MKK Museum für
Kunst und Kulturgeschichte, Rotunde
17.Dezember1995
Weihnachtskonzert
Susanne Schimmack, Mezzosopran
JungerChorDortmund
Leitung: Winfried Meyer
Solisten der Dortmunder
Philharmoniker
Werner
Ackermann
St.Nicolai-Kirche,
Dortmund Stadtmitte
8.Dezember1996
Weihnachtskonzert
Jill-Maria Marsden, Sopran
Gerald Seminatore, Tenor
ZelotesEdmundToliver,Bass
HelgaUthmann,Lesung
Rudolph-Quartett
Beate
Bucher-Heller
Lutherkirche,
Dortmund-Hörde
Monika Krause, Sopran
Orchester, Dirigent
Moderation
Ort
308
309
zugaben: adventskonzerte
Datum
Thema
Ausführende
Orchester, Dirigent
Moderation
Ort
30.November1997
FestlichesAdventskonzert
MarisolMontalvo,Sopran
Gundula Schneider, Mezzosopran
ZelotesEdmundToliver,Bass
belcandoChorDortmund
Leitung: Winfried Meyer
Solisten der Dortmunder
Philharmoniker
Dieter Senft
Lutherkirche,
Dortmund-Hörde
13.Dezember1998
FestlichesAdventskonzert
Solisten des Dortmunder
Opernensembles
Monteverdi-Junior-Chor
Leitung:ZeljoDavutovic
AlbrechtEichberger,
Trompete
AndreasMehrl,Klavier
Rudolf Innig, Orgel
Markus
Stauber
Märtmannkirche,
Dortmund-Aplerbeck
12.Dezember1999
FestlichesAdventskonzert
Eun-Joo Park, Sopran
Susan Benkin, Mezzosopran
Jeff Martin, Tenor
Monteverdi-Junior-Chor
Leitung:ZeljoDavutovic
Bläseroktett der Dortmunder
Philharmoniker
17.Dezember2000
„Freueteuch,ihr
Christenalle“
Musikalischer Weg
durchdieAdvents-
und Weihnachtszeit
FelicitasJacobsen,Sopran
Solisten der Dortmunder
Thomas Körner, Tenor
Philharmoniker
AnsgarKreutz,Tenor
ChristophLahme,Bariton
Capellatremoniensis,ChorundConsort
Leitung:AnsgarKreutz
9.Dezember2001
FestlichesAdventskonzert
Thomas de Vries, Bariton
Monteverdi-Junior-Chor
Leitung:ZeljoDavutovic
Solisten der Dortmunder
Philharmoniker
1.Dezember2002
FestlichesAdventskonzert
Karolina Gumos, Mezzosopran
Shinkyung Kim, Violine
AmadeusKammerorchester Werner
Dortmund
Ackermann
Leitung:FelixReimann
14.Dezember2003
FestlichesAdventskonzert
ElenaNebera,Sopran
KevinGreenlaw,Bariton
MädchenchorderChorakademie
Dortmund
Leitung:ZeljoDavutovic
XeniaSellmer,Harfe
MichaelHönes,
KlavierundOrgel
AndreaKnefel- Märtmannkirche,
kamp-West
Dortmund-Aplerbeck
4.Dezember2004
FestlichesAdventskonzert
ZelotesEdmundToliver,Bass
Jürgen Pöchhacker, Trompete
MichaelJüttendonk,Klavier
Kammerorchester der
Dortmunder Philharmoniker
Leitung:ArthurFagen
Werner
Ackermann
Märtmannkirche,
Dortmund-Aplerbeck
Märtmannkirche,
Dortmund-Aplerbeck
Winfried
Fechner
Lutherkirche,
Dortmund-Hörde
Märtmannkirche,
Dortmund-Aplerbeck
Lutherkirche,
Dortmund-Hörde
Datum
Thema
Ausführende
Orchester, Dirigent
Moderation
Ort
17.Dezember2005
FestlichesAdventskonzert
Susanne Schimmack, Mezzosopran
Kammerorchester
Internationale Symphoniker
Leitung:ArkadyBerin
Werner
Ackermann
St.Nicolai-Kirche,
Dortmund Stadtmitte
9.Dezember2006
FestlichesAdventskonzert
Bart Driessen, Bass
Shinkyung Kim, Violine
AmadeusKammerorchester FrankBünte
Dortmund
Leitung:FelixReimann
Immanuel-Kirche,
Dortmund-Marten
8.Dezember2007
FestlichesAdventskonzert
FranziskaRabl,Mezzosopran
Shinkyung Kim, Violine
Jürgen Pöchhacker, Trompete
AmadeusKammerorchester FrankBünte
Dortmund
Leitung:FelixReimann
Immanuel-Kirche,
Dortmund-Marten
6.Dezember2008
FestlichesAdventskonzert
Julia Giebel, Sopran
Kammerorchester der
FrankBünte
Dortmunder PhilharmonikerLeitung: Ekhart Wycik
Immanuel-Kirche,
Dortmund-Marten
12.Dezember2009
FestlichesAdventskonzert
Marko Spehar, Bass
FraukeHansen,Klarinette
Jürgen Pöchhacker, Trompete
AmadeusKammerorchester Werner
Dortmund
Ackermann
Leitung:FelixReimann
Immanuel-Kirche,
Dortmund-Marten
5.Dezember2010
„PerIlSantissimoNatale“
FestlichesAdventskonzert
JuliaAmos,Sopran
BerndtHufnagl,Posaune
AmadeusKammerorchester Werner
Dortmund
Ackermann
Leitung:FelixReimann
Immanuel-Kirche,
Dortmund-Marten
4.Dezember2011
„WiefreudigistmeinHerz“
FestlichesAdventskonzert
AnkeBriegel,Sopran
LydieRömisch,Harfe
ClausDieterClausnitzer,Lesung
AmadeusKammerorchester
Dortmund
Leitung:FelixReimann
Immanuel-Kirche,
Dortmund-Marten
8.Dezember2012
„HeiligeNachtim
Burgenland“
FestlichesAdventskonzert
ChristianSist,Bass AmadeusKammerorchester Werner
HelgaUthmann,Lesung
Dortmund
ckermann
A
Leitung:FelixReimann
Immanuel-Kirche,
Dortmund-Marten
8.Dezember2013
„Weihnachtliche Klänge
aus Böhmen“
FestlichesAdventskonzert
Lucian Krasznec, Tenor
SimoneSeiler,Harfe
Birgit Welpmann, Oboe
OpernkinderchorderChorakademie
Dortmund
Leitung:ZeljoDavutovic
AmadeusKammerorchester Werner
Dortmund
Ackermann
Leitung:FelixReimann
Immanuel-Kirche,
Dortmund-Marten
7.Dezember2014
„Mit Pauken und Trompeten“ Ileana Mateescu, Mezzosopran
Lorris Dath, Pauke
DanielHufnagl,Trompete
AmadeusKammerorchester Werner
Dortmund
Ackermann
Leitung:FelixReimann
Immanuel-Kirche,
Dortmund-Marten
310
311
2
zugaben
zu gast
312
313
Rahmen, durch Vorträge, Werkseinführungen mit
Probenbesuchen, Besichtigungen, Podiumsgespräche und durch vieles andere mehr. Uri tem is endit
labore doluptate nonse pre, venem fugias rem. Ut
hil etur miniet aut rerore ommolorem dolorionse
volupta sam exera volesci llacil endeligent volorio
nsectur alit estotata volorent militec aborum incimi,
eat.
2
4
zugaben: zu gast
hautnah
und ganz direkt
Auf der Bühne und hinter
den Kulissen
Begegnungen mit Menschen aus der Kulturszenesindinformativ,schaffenVerständnis
undgebenAuskunftüberGedankenund
HintergründevonKünstlerinnen,Künstlern
undKulturverantwortlichen.Gernnutzendie
Theater- und Konzertfreunde den direkten
Kontakt in der Reihe „Zu Gast bei …“. Sie
istdieFortsetzungvon„Wirstellenvor“und
„Plauderei mit Künstlern“.
Heinz Schenk und Günter Wewel, 1989
314
315
Karl-Heinz Lehner, 2001
zugaben: zu gast
Wen Wei Zhang begleitet
von Gabriel Feltz am
Klavier, 2013
Gabriel Feltz, 2013
Gabriel Feltz im Gespräch mit Dirk Rutenhofer, 2013
Junge Talente, 2014
Beifall von den Theater- und Konzertfreunden
Eleonore Marguerre,
2014
316
317
Eleonore Marguerre, 2014
zugaben: zu gast
Datum
Gast
Moderation
Ort
30.Mai1989
Günter Wewel, Bass
HeinzSchenk
31.Mai1990
PeterKovacs,Bariton
AnnaLinoli
Opernhaus,Foyer
23.Mai1991
Raimo Sirkiä, Tenor
UlrichAndreasVogt
Opernhaus,Foyer
29.September1991
MosheAtzmon,GeneralmusikdirektorTheaterDortmund
Jurek Makarowski, Ballettdirektor
UlrichAndreasVogt
Opernhaus,Foyer
15.März1992
Jens Pesel, designierter Schauspieldirektor Theater Dortmund
Jost Krüger, Schauspiel
UlrichAndreasVogt
Schauspielhaus,Foyer
2.November1992
EdmundZelotesToliver,Bass
WinfriedFechner
Opernhaus,Foyer
6.Dezember1992
Ines Burkhardt, Schauspielerin
UlrichAndreasVogt
Studio, Schauspielhaus
2.März1993
Marina Edelhagen, Sopran
WinfriedFechner
Opernhaus,Foyer
21.März1993
ClausDieterClausnitzer,Schauspieler
WinfriedFechner
Studio, Schauspielhaus
29.November1993
HannesBrock,Tenor
WinfriedFechner
Opernhaus,Foyer
16.Januar1994
Jürgen Uter, Schauspieler
UlrichAndreasVogt
Studio, Schauspielhaus
24.April1994
HelgaUthmann,Schauspielerin
WinfriedFechner
Studio, Schauspielhaus
5.Februar1995
HeinzOstermann,Schauspieler
WinfriedFechner
Studio, Schauspielhaus
6.März1995
SonjaBorowski-Tudor,Mezzosopran
WinfriedFechner
Opernhaus,Foyer
15.Mai1995
AlexanderMarco-Buhrmester,Bariton
WernerAckermann
Opernhaus,Foyer
6.November1995
Ralf Rossa, Ballett
WinfriedFechner
Schauspielhaus
12.Februar1996
FelicitasWolff,Schauspielerin
WinfriedFechner
Schauspielhaus
4.November1996
JayneCasselman,Sopran
WinfriedFechner
Schauspielhaus
3.Februar1997
Joachim Meyerhoff, Schauspieler
WinfriedFechner
Schauspielhaus
7.April1997
ChristianBaumgärtel,Tenor
WernerAckermann
Schauspielhaus
13.Oktober1997
Barbara Blümel, Schauspielerin
WinfriedFechner
Operntreff
23.Februar1998
Ralf Rossa, Ballettdirektor und sein Ensemble
WinfriedFechner
Schauspielhaus
11.Mai1998
Susanne Schimmack, Mezzosopran
WinfriedFechner
Opernhaus,Foyer
26.Oktober1998
Brigitte Otto, Kostümabteilung
WinfriedFechner
Opernhaus,Foyer
Datum
Gast
Moderation
Ort
29.März1999
NorbertSchmittberg,Tenor
WinfriedFechner
Opernhaus,Foyer
26.April1999
AntonMarik,GeneralmusikdirektorTheaterDortmund
WinfriedFechner
Opernhaus,Foyer
20.September1999
Susanna Panzner, Sopran
WinfriedFechner
Opernhaus,Foyer
10.Februar2000
Ks. Wolfgang Millgramm, Tenor
WinfriedFechner
Opernhaus,Foyer
3.April2000
Ks.AndreasBecker,Bass
WinfriedFechner
Opernhaus,Foyer
3.April2001
HannuNiemelä,Bariton
WinfriedFechner
Opernhaus,Foyer
5.Juni2001
Karl-HeinzLehner,Bass
WinfriedFechner
Opernhaus,Foyer
7.Januar2002
Eun-Joo Park, Sopran
WinfriedFechner
Opernhaus,Foyer
25.Februar2002
Thomas de Vries, Bariton
WinfriedFechner
Opernhaus,Foyer
27.Mai2002
AxelKober,ErsterKapellmeisterTheaterDortmund
WinfriedFechner
Opernhaus,Foyer
11.November2002
ChristineMielitz,OpernintendantinTheaterDortmund
WinfriedFechner
Opernhaus,Foyer
24.Februar2003
Jeff Martin, Tenor
WinfriedFechner
Opernhaus,Foyer
31.März2003
ArthurFagen,GeneralmusikdirektorTheaterDortmund
WinfriedFechner
Opernhaus,Foyer
10.Juni2003
Ks. Elisabeth Lachmann, Sopran
WinfriedFechner
Operntreff
14.Oktober2003
Michael Gruner, Schauspieldirektor Theater Dortmund
MichaelHoffmann
Schauspielhaus
24.November2003
MariaHilmes,Mezzosopran
WinfriedFechner
Opernhaus,Foyer
24.Mai2004
GranvilleWalker,ChordirektorTheaterDortmund
WinfriedFechner
Opernhaus,Foyer
8.November2004
XinPengWang,Ballettdirektor
und das Ballettensemble
WinfriedFechner
Ballettsaal
21.Februar2005
HeikeSusanneDaum,Koloratursopran
WinfriedFechner
Opernhaus,Foyer
25.April2005
Bart Driessen, Bass
WinfriedFechner
Opernhaus,Foyer
19.September2005
Ks.AndreasBecker,Bass
WinfriedFechner
Opernhaus,Foyer
31.Oktober2005
Ksch. Ines Burkhardt, Schauspielerin
Günter Burchert
Opernhaus,Foyer
6.März2006
Dirk Kaftan, Erster Kapellmeister Theater Dortmund
WinfriedFechner
Opernhaus,Foyer
27.März2006
Ks.OskarHillebrandt,Bariton
WinfriedFechner
Opernhaus,Foyer
13.November2006
SylviaKoke,Sopran
WinfriedFechner
Opernhaus,Foyer
318
319
zugaben: zu gast
Datum
Gast
Moderation
Ort
15.Januar2007
Vidar Gunnarsson, Bass
WinfriedFechner
Opernhaus,Foyer
11.Februar2008
Ekhart Wycik, Erster Kapellmeister Theater Dortmund
WinfriedFechner
Opernhaus,Foyer
13.Mai2008
Matthias Grimminger, Solo-Klarinettist
WinfriedFechner
Opernhaus,Foyer
20.Oktober2008
Ksch.HelgaUthmann,Schauspielerin
WinfriedFechner
Schauspielhaus
23.Februar2009
JacvanSteen,GeneralmusikdirektorTheaterDortmund
„Der Mann am Pult – Braucht man einen Dirigenten?“
MichaelHoffmann
Opernhaus,Foyer
2.November2009
Kay Voges, designierter Schauspieldirektor Theater Dortmund
„Der Mann hinter den Kulissen“
MichaelHoffmann
Opernhaus,Foyer
25.Juni2010
Jens-DanielHerzog,designierterOpernintendantTheaterDortmund
„NeuerMann,neuesKonzeptfürdieOper?“
MichaelHoffmann
Volkswohl Bund
VersicherungenForum
6.Juni2011
„Sparzwang beim Theater – Was nun?“
Jörg Stüdemann, Kämmerer und Kulturdezernent Stadt Dortmund
Ratsmitglieder der Stadt Dortmund:
Brigitte Thiel, SPD
Dr.JürgenEigenbrod,CDU
UlrikeMärkel,Bündnis90/DieGrünen
Karl-HeinzDingerdissen,FDP/Bürgerliste
ThomasNueckel,DieLinken
Theater Dortmund:
Bettina Pesch, Geschäftsführende Direktorin
Jens-DanielHerzog,Opernintendant
JacvanSteen,Generalmusikdirektor
XinPengWang,TobiasEhinger,Ballett-Direktion
Kay Voges, Schauspieldirektor
AndreasGruhn,LeiterKinder-undJugendtheater
BodoHarenberg
Schauspielhaus
21.November2011
LancelotFuhry,ErsterKapellmeisterTheaterDortmund
MichaelHoffmann
Opernhaus,Foyer
25.September2012
Benedikt Stampa, Intendant und Geschäftsführer Konzerthaus Dortmund
„Das Konzerthaus Dortmund: Trends des nächsten Jahrzehnts“
MichaelHoffmann
Konzerthaus,Foyer
15.Januar2013
GabrielFeltz,designierterGeneralmusikdirektorTheaterDortmund
„Mit großer Leidenschaft und sehr penibel“
MichaelHoffmann
Opernhaus,Foyer
Datum
Gast
Moderation
Ort
7.Januar2014
Eleonore Marguerre, Mezzosopran
Soiree
MichaelHoffmann
Opernhaus,Foyer
15.Juni2014
„JungeTalente“QuintettfürKlarinetteundStreichquartettA-DurKV581
MichaelHoffmann
vonWolfgangAmadeusMozart
„DerSchwan“fürCelloundHarfevonCamilleSaint-Saëns
„L’espagnole“vonAndréCaplet(Harfesolo)
„Offpist“vonSvanteHenryson(KlarinetteundCello)
IntroductionetAllegrovonMauriceRavel(Streichquartett,Flöte,Klarinette,Harfe)
mit
AnouchkaHack,Cello
LivHansen,Harfe
NemorinoScheliga,Klarinette
Shinkyung Kim, Violine
Joowon Park, Violine
RomanNowicki,Viola
Markus Beul, Violoncello
BettinaGeiger,Flöte
Opernhaus,Foyer
23.Februar2015
AndreasMölich-Zebhauser,IntendantundGeschäftsführerFestspielhaus
undFestspieleBaden-Baden
„VomMegaflopzurNr.1–DieErfolgsstorydesFestspielhausBaden-Baden“
Konzerthaus,Foyer
MichaelHoffmann
320
321
zugaben
große kulturreisen
Bolschoi Theater Moskau, 2013
322
323
Rahmen, durch Vorträge, Werkseinführungen mit
Probenbesuchen, Besichtigungen, Podiumsgespräche und durch vieles andere mehr. Uri tem is endit
labore doluptate nonse pre, venem fugias rem. Ut
hil etur miniet aut rerore ommolorem dolorionse
volupta sam exera volesci llacil endeligent volorio
nsectur alit estotata volorent militec aborum incimi,
eat.
2
4
zugaben: große kulturreisen
einmal um den globus
mal seh’n, was andere können
Reisen bildet
Die großen Kulturreisen führen die Theater- und
Konzertfreunde durch die ganze Welt zu beachteten Opern- und Schauspiel-Inszenierungen
sowie zu herausragenden Konzerten. Man hat
die Gelegenheit zum direkten Vergleich der
DarbietungeninnamhaftenHäusernmitden
AufführungenzuHause.EinbreitesRahmenprogramm gibt Gelegenheit zu MuseumsbesuchenundAusflügenindieUmgebung
oder zur Unterhaltung.
Wien, 1989
324
325
Riga, 2004
zugaben: große kulturreisen
Mailänder Scala, 2010
Riga, 2004
Dalí-Museum in Figueres, 2011
Malta, 2012
326
327
Venedig, 2014
Moskau, 2013
zugaben: große kulturreisen
von
bis
Ort
Aufführung
Teilnehmer
4.Mai1989
7.Mai1989
Wien, Volksoper
„Walzertraum“, Operette
260
13.Mai1993
16.Mai1993
Budapest
Erkel Theater
Staatstheater Budapest
„LaTraviata“,Verdi
„AnnaBolena“,Donizetti
200
11.Mai1995
14.Mai1995
Paris, Opéra de la Bastille
„Iphigénie en Tauride“, Gluck
110
20.April1996
27.April1996
NewYork,MetropolitanOpera
„Die Walküre“, Wagner
„AndreaChénier“,Giordano
60
16.Oktober1997
19.Oktober1997
Prag, Staatsoper
„L'elisir d'amore“, Donizetti
43
10.April1998
13.April1998
Mailand, Mailänder Scala
„LindadiChamounix“,Donizetti
86
23.Oktober1999
30.Oktober1999
Chicago,LyricOperaofChicago
„Falstaff“,Verdi
SaisonpremieredesChicagoSymphonyOrchestra
24
15.Juni2001
19.Juni2001
St. Petersburg, Mussorgsky Theater
„Schwanensee“, Ballett
6.März2002
10.März2002
Madrid, Teatro Real
„Falstaff“,Verdi
21.März2003
24.März2003
Berlin
Deutsche Staatsoper
Berliner Philharmonie
„Aida“,Verdi
„DieJahreszeiten“,Haydn
Berliner Philharmoniker, Leitung: Sir Simon Rattle
120
17.Juni2004
22.Juni2004
Riga,LettischeNationaloper
und Tallinn
RigaOpernfestival:
„Tosca“, Puccini und
„DerfliegendeHolländer“,Wagner
104
24.August2005
28.August2005
Edinburgh
CourtEdinburghCastle
Edinburgh Playhouse
EdinburghFestival:
Military Tattoo
Ballettabend mit dem Royal Scottish Ballett
Konzert mit dem Rotterdam Philharmonic Orchestra
11.Mai2006
16.Mai2006
Warschau
WarschauerNationaltheater
Warschauer Philharmonie
und Krakau
„Eugen Onegin“, Tschaikowsky
WarschauerPhilharmonie,Klavierkonzert,
Tschaikowsky
130
80
73
112
von
bis
Ort
Aufführung
Teilnehmer
4.Juli2007
8.Juli2007
Savonlinna,Helsinki
OpernfestspieleSavonlinna
„Carmen“,Bizet
„Lucia di Lammermoor“, Donizetti
75
17.Mai2008
22.Mai2008
Palermo, Teatro Massimo
und Rundfahrt durch Sizilien
„Il trittico“, Puccini
97
17.Juni2009
21.Juni2009
Budapest, Staatsoper Budapest
„Ivesprisiciliani“,Verdi
70
5.Oktober2010
8.Oktober2010
Mailand, Mailänder Scala
„L’elisir d’amore“, Donizetti
75
3.März2011
7.März2011
Barcelona
Teatro del Liceu
NationalesAuditorium
„AnnaBolena“,Donizetti
„DerRosenkavalier“,Strauss
70
14.März2012
19.März2012
Malta, Manoel Theater Valletta
OpernfestivalaufMalta
„IlTrovatore“,Verdi
78
9.Mai2013
13.Mai2013
Moskau, Bolschoi Theater
„Romeo und Julia“, Ballett
Sonderkonzert im Schloss Jauza
70
8.Mai2014
12.Mai2014
Moskau, Bolschoi Theater
„Romeo und Julia“, Ballett
Sonderkonzert im Schloss Jauza
14
18.September2014
22.September2014
Venedig,GranTeatroLaFenice
„LaTraviata“,Verdi
38
28.Mai2015
(Planung)
1.Juni2015
Lissabon,TeatroNacionaldeSãoCarlos
„The Rake’s Progress“, Strawinsky
32
328
329
zugaben
kleine kulturreisen
Fröhlich und gut gelaunt
auf kultureller Entdeckungsreise.
330
331
Rahmen, durch Vorträge, Werkseinführungen mit
Probenbesuchen, Besichtigungen, Podiumsgespräche und durch vieles andere mehr. Uri tem is endit
labore doluptate nonse pre, venem fugias rem. Ut
hil etur miniet aut rerore ommolorem dolorionse
volupta sam exera volesci llacil endeligent volorio
nsectur alit estotata volorent militec aborum incimi,
eat.
0
2
zugaben: kleine kulturreisen
unter freunden
nahe kulturlandschaften erkunden
Das Gute liegt so nah
AufdenkleinenReisenerschließensichdie
Theater- Konzertfreunde die reichhaltige
deutsche Kulturlandschaft und genießen das
vielfältigeAngebot.GernbegleitenSieauch
das Theater Dortmund bei Gastspielen im
In-undAusland.
332
333
Theater Meiningen, 2011
zugaben: kleine kulturreisen
Johannisberg, 2014
Wartburg, 2011
von
bis
Ort
Aufführung
Teilnehmer
31.Mai1986
1.Juni1986
Hamburg
„Cats“,Musical
360
17.November1990
18.November1990
Hamburg
„Phantom der Oper“, Musical
470
5.November1995
Köln, Philharmonie
CityofBirminghamSymphonyOrchestra
Dirigent: Sir Simon Rattle
WerkevonBeethoven
11.Februar1996
Duisburg
„Les Misérables“, Musical
11.Mai1996
Köln, Philharmonie
Gürzenich Orchester Kölner Philharmoniker
Dirigent:JamesConlon
WerkevonTakemitsuundProkofjew
25.Januar1997
Köln, Philharmonie
Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks
Dirigent: Lorin Maazel
WerkevonBrahms
120
2.März1997
Köln, Philharmonie
Gewandhausorchester Leipzig
Dirigent: Kurt Masur
140
16.Februar1997
Essen,Colosseum
„Joseph“, Musical
250
19.Oktober1997
Köln, Philharmonie
Philharmonisches Orchester Dortmund
Leitung:AntonMarik
WerkevonBerlioz,DutilleuxundFranck
30
26.November1997
Köln, Philharmonie
Sächsische Staatskapelle Dresden
Leitung: Giuseppe Sinopoli
WerkevonBerg,SchubertundBrahms
16
11.Oktober1998
Köln, Philharmonie
NewYorkPhilharmonicOrchestra
Dirigent: Kurt Masur
WerkevonBeethoven
100
8.März1998
Köln, Musical Dome
„Gaudi“, Musical
140
27.April1999
Wuppertal,HistorischeStadthalle
Anne-SophieMutter,Violine
Trondheimer Solisten
„DieVierJahreszeiten“,Vivaldi
90
300
80
50
334
335
zugaben: kleine kulturreisen
von
Ort
Aufführung
7.November1999
Wuppertal,HistorischeStadthalle
Anne-SophieMutter,Violine
CurtisSymphonyOrchestra
Leitung:AndréPrevin
WerkevonMozart
5.Dezember1999
Köln, Philharmonie
OrchestraoftheAgeofEnlightenment
Dirigent: Sir Simon Rattle
WerkevonBeethoven
50
Kaiserdome am Rhein
CarlZuckmayerFestspiele
NackenheimamRhein
„EineNachtinVenedig“,
HessischesLandestheaterWiesbaden
„Zum fröhlichen Weinberg“,
FreilichtaufführungNackenheim
„Hamlet“,FreilichtaufführungderFestspiele
Oppenheim
27
9.Januar2000
Düsseldorf, Deutsche Oper am Rhein
„Dornröschen“,ChoreographieYouriVamos
125
19.März2000
Wuppertal,HistorischeStadthalle
Wiener Philharmoniker
Leitung:SeijiOzawa
WerkevonBrahms
40
9.April2000
Wuppertal,HistorischeStadthalle
Royal Philharmonic Orchestra London
Leitung: Daniele Gatti
WerkevonWagner,StraussundBrahms
35
2.Juli2000
Essen,Aalto-Theater
Essener Philharmoniker
Leitung: Stefan Soltesz
„FrauohneSchatten“,Strauss
100
20.September2000
Köln, Philharmonie
EditaGruberova
YoshikazuMera,Countertenor
Württembergische Philharmonie Reutlingen
Leitung:FriedrichHaider
ArienundDuettevonMozart,DonizettiundRossini
100
3.Oktober2000
Köln, Philharmonie
Konzert zum Tag der Deutschen Einheit
WDR Sinfonie Orchester Köln
Dirigent:ManfredHoneck
WerkevonSchumannundDvořák
18.Juni1999
bis
21.Juni1999
Teilnehmer
110
45
von
bis
Ort
Aufführung
19.Oktober2000
23.Oktober2000
Leipzig, Oper
Dresden, Semperoper
Erfurt und Eisenach
„Nussknacker“,Tschaikowsky
„Zauberflöte“,Mozart
18.November2000
Wuppertal,HistorischeStadthalle
Sächsische Staatskapelle Dresden
Leitung: Giuseppe Sinopoli
WerkevonBeethoven
23.September2001
Essen,Colosseum
„Elisabeth“, Musical
18.November2001
Köln, Philharmonie
„Messa da Requiem“, Verdi
48
11.März2002
Köln, Philharmonie
„LuciadiLammermoor“(konzertant),Donizetti
44
12.Mai2002
Essen,Aalto-Theater
„Luisa Miller“, Verdi
Essener Philharmoniker
Leitung: Stefan Soltesz
25.Mai2002
Essen,Aalto-Theater
„Die Brüder Karamasow“, Ballett
60
SalzburgerKulturtage2004,
GroßesFestspielhausSalzburg
„Romeo und Julia“, Ballett
„DonGiovanni“,Mozart
31
20.Februar2005
Essen,Aalto-Theater
„Salome“, Strauss
40
9.März2005
Essen, Philharmonie
Staatliches Sinfonieorchester Litauen, Vilnius
WerkevonTschaikowskyundDvořák
38
Brüssel,PalaisdesBeauxArts
Amsterdam,Concertgebouw
Dortmunder Philharmoniker
Leitung:ArthurFagen
Gastkonzerte
30
Dortmund, MKK
„Munchrevisited“,
EdvardMunchunddieheutigeKunst
60
Dresden, Semperoper
Quedlinburg,
NordharzerStädtebundtheater
„Carmen“,Bizet„Opernsoiree“
44
3.Juni2007
Essen,Aalto-Theater
„Tristan und Isolde“, Wagner
30
14.Juni2007
Essen,Aalto-Theater
„Die roten Schuhe“, Ballett
35
30.März2008
Essen,Aalto-Theater
„Dornröschen“, Ballett
35
27.Oktober2004
9.April2005
31.Oktober2004
13.April2005
12.und14.April2005
19.Oktober2006
23.Oktober2006
Teilnehmer
140
70
175
100
336
337
zugaben: kleine kulturreisen
von
bis
Ort
Aufführung
Essen,Aalto-Theater
„Tannhäuser“, Wagner
25
Mannheim,NationaltheaterMannheim
Schwetzingen,Heidelberg,BadDürkheim
„LaBohème“,Puccini,„LaScaladiSeta“,Rossini
30
25.Oktober2008
9.November2008
29.März2009
Essen,VillaHügel,MuseumFolkwang
„Meisterwerke der Moderne“
80
22.September2009
Dortmund, MKK
„BerlinerImpressionisten“,Führung
30
Hamburg,HamburgischeStaatsoper
„Rigoletto“, Verdi
„Nussknacker“,Tschaikowsky
„König der Löwen“, Musical
41
1.Januar2010
Wuppertal,Vonder-Heydt-Museum
ClaudeMonet,Ausstellung
40
14.Januar2010
Dortmund,HoeschMuseum
Führung
30
24.Januar2010
Essen,Aalto-Theater
„La Sylphide“, Ballett
45
25.März2010
Essen,MuseumFolkwang
„DasschönsteMuseumderWelt“,Führung
40
Detmold, Landestheater Detmold und
Musikhochschule
BadSalzuflen,Lemgo
„Macbeth“, Verdi
30
Essen,MuseumFolkwang
„Die Impressionisten in Paris“
80
Meiningen, Staatstheater Meiningen
Wartburg
„Der Wildschütz“, Lortzing
35
31.Mai2011
Köln, Expo
Tutanchamun: „Sein Grab und die Schätze“
40
16.Juli2011
Münsterland
„HerrlicheGärtendesMünsterlandes“
40
1.Juni2008
10.Oktober2008
29.Dezember2009
27.Mai2010
13.Oktober2008
1.Januar2010
30.Mai2010
26.Oktober2010
19.Mai2011
21.Mai2011
Teilnehmer
29.Dezember2011
1.Januar2012
Flandern
Vlaamse Opera
ThéâtreRoyaldelaMonnaie
„Reise nach Reims“
„LeCendrillon“
25
29.Juli2012
31.Juli2012
BadHersfeld,Festspiele
„DerNamederRose“,Eco
42
Wuppertal,Vonder-Heydt-Museum
„PeterPaulRubens“,Ausstellung
40
26.Oktober2012
von
bis
Ort
Aufführung
30.Dezember2012
2.Januar2013
Berlin
Konzerthaus
Deutsche Oper
Komische Oper
„Neujahrskonzert“
„DerBarbiervonSevilla“,Rossini
„Im weißen Rößl“, Operette
Teilnehmer
25
8.September2013
14.September2013
Loire
SchlossbesichtigungenundFührungendurch
imposanteGärten,exklusivesKammerkonzertim
SchlossvonAmboise
58
30.Dezember2013
2.Januar2014
Leipzig, Gewandhaus
9.SinfonieBeethoven
„FrauLuna“,Operette
„Neujahrskonzert“mit
demSalonorchesterCappuccino
15
18.Januar2014
20.Januar2014
Hamburg,HamburgischeStaatsoper
„Carmen“,Bizet,
inderInszenierungvonJens-DanielHerzog
12
7.August2014
10.August2014
Rheingau
Schloss Johannisberg
Kloster Eberbach
RheingauMusikFestival:
„NextGeneration“,Konzert
„Mozart-Nacht“
34
Philharmonie Essen
Neujahrskonzert
NemanjaRadulovic,Violine
Essener Philharmoniker
YannisPouspourikas,Dirigent
24
London,RoyalOperaHouse
CoventGarden
„Un ballo in maschera – Ein Maskenball“
Koproduktion mit der Oper Dortmund
inderRegievonKatharinaThoma
20
Schleswig-Holstein
Schleswig-HolsteinMusikFestival
1.Januar2015
12.Januar2015
Sommer2015
14.Januar2015
338
339
zugaben
der bajazzo
340
341
Rahmen, durch Vorträge, Werkseinführungen mit
Probenbesuchen, Besichtigungen, Podiumsgespräche und durch vieles andere mehr. Uri tem is endit
labore doluptate nonse pre, venem fugias rem. Ut
hil etur miniet aut rerore ommolorem dolorionse
volupta sam exera volesci llacil endeligent volorio
nsectur alit estotata volorent militec aborum incimi,
„Der Bajazzo“ 2013
eat.
0
2
zugaben der bajazzo
zugaben:
begehrt ist der preis
erspielen, ersingen, ertanzen
Bajazzo geht stiften
DieTheater-undKonzertfreundevergebenseit1984einenFörderpreisalsspartenübergreifendeDortmunderAuszeichnunganvorwiegendjüngereKünstlerinnenundKünstler,diesichumdieKunst
undKulturderStadtverdientmachenoderbereitsgemachthaben.
Diemitzunächst5.000DMdotierteAuszeichnungwurdeerstmalsals
„Ferdinand-Marx-Preis“–benanntnachdemInitiatordesVereinsDr.
FerdinandMarx–imJahr1984vergeben.DerVereinhobimJahr1993
denPreisauf10.000DMan.Erwurdedamitzueinemhochdotierten
undwichtigenKunstpreisdesLandesNordrhein-Westfalen.Derneue
FörderpreisderTheater-undKonzertfreundeDortmundheißtseitdem
„DerBajazzo“.
Am5.September2013wirddie„Bajazzo-Stiftung“derTheater-und
KonzertfreundeDortmundmitHilfederStiftung„helpandhope“ins
Lebengerufen.DieBajazzo-StiftungunterstütztdieAus-undWeiterbildungvonKindern,JugendlichenundjüngerenKünstlernaufden
Gebieten Theater, Musik, Literatur und Bildende Kunst. Sie will durch
kulturelleBildungsozialeBenachteiligungenjungerMenschenausgleichenundderenChancengleichheiterhöhen.DieBajazzo-Stiftung
fördertmusischeAktivitäteninderGemeinschaftalswichtigesElement
derPersönlichkeits-undCharakterbildungunddesErlernenssozialer
Verhaltensweisen.MitderErrichtungderBajazzo-Stiftungwirdeine
langfristigeundbelastbareBasisderkulturellenFörderungjüngerer
Menschen geschaffen.
Am15.Oktober2013wirdderPreiserstmalsineinerFestveranstaltung
imKonzerthausDortmundverliehen.FrauUteSchäfer,MinisterinfürFamilie,Kinder,Jugend,KulturundSportdesLandesNordrhein-Westfalen
istSchirmherrinderPreisverleihung.NunmehrwirdderVereinden
Förderpreis„DerBajazzo“allezweiJahreunterNutzungderMittelder
Bajazzo-Stiftungvergeben,demnächstam21.April2015.
„Der Bajazzo“ 1990 mit Preisträger Andreas Grünkorn,
Werner Ackermann übergibt den Preis
342
343
„Der Bajazzo“ 2013, Grußwort von Ulrich Andreas Vogt
zugaben: der bajazzo
„Der Bajazzo“ 2013, Michael Petmecky bei der Preisübergabe an
Wen Wei Zhang
„Der Bajazzo“ 2013, Prof. Dr. Hanns-Ferdinand Müller überreicht den Preis an Martin Stadtfeld
„Der Bajazzo“ 2013, Barbara Melo Freire und Arsen Azatyan,
Preisträger Ballett
„Der Bajazzo“ 2013, Preisträgerin Anke Briegel
344
345
„Der Bajazzo“ 2013, Barbara Melo Freire, Preisträgerin Ballett
„Der Bajazzo“ 2013, Dr. med. Antje
Ahrens und Dirk Rutenhofer bei der
Laudatio der Preisträger Ballett
zugaben: der bajazzo
bajazzo
stiftung
„Der Bajazzo“ 2013, Schlussapplaus für die Preisträger
Gründung der
Bajazzo-Stiftung, 2013
Datum
Preisträger
Funktion
Betrag
Veranstaltung/Programm
Moderation
Ort
13.Mai1984
Monika Ernst
Schauspielerin
KJT
5.000DM
Im Rahmen der Matinee „Momo“
UlrichAndreasVogt
Kinder- und
Jugendtheater
9.Juni1985
JaneHenschel
Mezzosopran
5.000DM
MatineemitWerkenvonBrahms,Mahlerund UlrichAndreasVogt
Verdi
Schauspielhaus
Dortmund
29.Juni1986
Edith Ebenberger Tänzer des
undMassimoAcri Balletts
5.000DM
(geteilt)
Matinee
UlrichAndreasVogt
Opernhaus
8.Juli1987
DavidHeusel
Kapellmeister
5.000DM
ImRahmenderVorstellung„Aufstiegund
FallderStadtMahagonny“
UlrichAndreasVogt
Opernhaus
24.April1988
Ruth-Claire
Lederle
Schauspielerin
5.000DM
Matinee
UlrichAndreasVogt
Schauspielhaus
Dortmund
11.Juni1989
ChihiroBamba
Koloratursopran 5.000DM
2.September1990
AndreasGrünkorn Cellist
Das Preisträgerkonzert ist ausgefallen.
5.000DM
Matinee
WernerAckermann
Schauspielhaus
Dortmund
FeierstundeimSchauspielhaus
UlrichAndreasVogt
Schauspielhaus
Dortmund
Schauspielhaus
Dortmund
21.September1991 AlexanderFedin
Tenor
5.000DM
19.September1993 ThomasHarper
Tenor
10.000DM Liederzyklus
„Die schöne Magelone“, Brahms
OliverMalitius,Klavier
Peter Schütze, Sprecher
UlrichAndreasVogt
Schauspielerin
10.000DM Kostproben aus dem Repertoire
Wibke Maus, Schauspielerin
SimoneWitt,Klavier
WernerAckermann
AnnegretWiegers
(Laudatio)
Mezzosopran
10.000DM „SieteCancionesPopulareEspagnoles“,
WernerAckermann
deFalla
„L'Amourestunoiseaurebelle“,Bizet
„Weiche Wotan, weiche“, Wagner
„Welt, du kannst mir nicht gefallen“, Lortzing
„Moncoeurs'ouvreàtavoix“,Saint-Saëns
„My heart belongs to Daddy“, Porter
„ThemanIlove’swonderful“,Gershwin
OliverMalitius,Klavier
29.Oktober1995
IrisAtzwanger
17.November1996 Susanne
Schimmack
Operntreff, Theater
Dortmund
Schauspielhaus
Dortmund
346
347
zugaben: der bajazzo
Datum
Preisträger
Funktion
Betrag
3.Oktober1999
Gundula
Schneider
Mezzosopran
10.000DM „Zigeunerlieder“, Brahms
WernerAckermann
„DieNacht“und„Zueignung“,Strauss
„Seinwirwiedergut“ausAriadneaufNaxos,
Strauss
DuettZerlina/GiovanniausDonGiovanni,
Mozart
ArienausLaClemenzadiTito,Cavalleria
Rusticana,IlBarbierediSiviglia
Thomas Mehnert, Bass
Matthias Grimminger, Klarinette
AxelKober,Klavier
Schauspielhaus
Dortmund
13.Juni2006
Dirk Kaftan
Erster Kapellmeister
5.000€
ÜbergabeimRahmender
Mitgliederversammlung
WernerAckermann
ForumVolkswohl
Bund Versicherungen
15.Oktober2013
Martin Stadtfeld,
Sparte Konzerthaus
Barbara Melo
Freire,
Sparte Ballett
ArsenAzatyan,
Sparte Ballett
AnkeBriegel,
Sparte Oper
Wen Wei Zhang,
Sparte Oper
Klavier
15.000€
(geteilt)
Programm:
– AdagioundFugec-mollKV546,Mozart
– KonzertfürKlavier,StreicherundBasso
continuoD-DurBWV1054,Bach
– Ballettszenen aus: „Der Traum der roten
Kammer“,Wang,Musik:Nyman
„Cheating,lying,stealing“,Wang,
Musik: Lang
– SinfoniefürOrgelNo.5f-moll
Op.42/1–5.Toccata(Allegro),Widor
– Ouvertürezu„Cosìfantutte“KV588,
Mozart
– „IndiesenheiligenHallen“,ArieSarastro
ausderOper„DieZauberflöte“KV620,
Mozart
– „Oh!quantevolte“,ArieGiuliettaausder
Oper„ICapuletieiMontecchi“,Bellini
– SinfonieNr.41„Jupiter“C-DurKV551,
4.Satz,Mozart
MichaelHoffmann
UlrichAndreasVogt
Hanns-Ferdinand
Müller
AntjeAhrens
Dirk Rutenhofer
Michael Petmecky
Konzerthaus
Dortmund
Solistin
Solist
Sopran
Bass
Veranstaltung/Programm
AmadeusKammerorchesterDortmund
Leitung:FelixReimann
Simon Daubhäußer, Orgel
Moderation
Ort
Datum
Preisträger
Funktion
Betrag
21.April2015
Bettina Lieder,
Schauspielerin, 15.000€
Sparte Schauspiel
(geteilt)
NRWJuniorballett
Sparte Ballett
Ileana Mateescu, Mezzosopran
Sparte Oper
Lucian Krasznec, Tenor
Sparte Oper
Veranstaltung/Programm
Moderation
Ort
AmadeusKammerorchesterDortmund
Leitung:FelixReimann
MichaelHoffmann
Konzerthaus
Dortmund
348
349
dank
dank
350
351
Rahmen, durch Vorträge, Werkseinführungen mit
Probenbesuchen, Besichtigungen, PodiumsgespräApplaus zur „Eur-Oper-Gala“ 2013,
che und durch vieles andere mehr. Uri tem is endit
hier u. a. Dr. Angelica Schwall-Düren,
labore doluptate nonse pre, venem fugias rem. Ut
Ministerin für Bundesangelegenheiten,
hil etur miniet aut rerore ommolorem dolorionse
Europa und Medien des Landes NRW
volupta sam exera volesci llacil endeligent volorio
und Ullrich Sierau, Oberbürgermeister
nsectur alit estotata volorent militec aborum incimi,
der Stadt Dortmund
eat.
0
2
dank: dank
keine schuld ist dringender
als die, dank zu sagen.
marcus tullius cicero (106 bis 43 v. chr.)
Leidenschaft
und Überzeugung
Der strukturelle Wandel prägt das neue DortmunderGesicht:vonderSchwerindustriezur
Ingenieur- und Softwareleistung bis hin zur
Kreativwirtschaft.Dadurchändertsichauchdie
NachfragenachKunstundKultur.Wirerkennen
das am Engagement der Menschen und der
regionalen Unternehmen.
Nurdurchdasideelle,persönlicheund
finanzielleEngagementunsererFördererund
Mitglieder sind wir als einer der großen deutschenKulturvereineinderLage,dieweitgefächerten kulturellen Einrichtungen unserer
Regionsowirkungsvollzuunterstützen,wiewir
das tun.
Dafür ein herzliches Dankeschön. ZugleichdankenwirallenAkteurenundTrägern
dervielfältigenKulturlandschaftunsererStadt
–obKünstleroderKulturverantwortliche,ob
etablierte Institution oder engagiertes freies
Haus:SiebereichernunserLeben.
Seit50JahrensetzensichdieTheater-
undKonzertfreundefüreinvielfältigesKulturangebot in unserer Region ein und unterstützen
esjährlichmitüber150.000Euro.DieTheater-
undKonzertfreundeverstehensichalsdas
„kulturelle Gewissen“ der Stadt. Um die Kulturarbeit weiterhin gut leisten zu können, möchte
der Verein weitere Unternehmen und Bürger
alsMitgliedergewinnen.NehmenSiediese
Einladung bitte an.
Vorstellung der Patensäule im Opernhaus am
7. Dezember 1991: Dank allen Partnern, Förderern,
Freunden und Mitgliedern
Applaus für Ihr Engagement
Gedanktseiallen,diezudieserFestschrift
BeiträgeinFormvonTextenundBilderngeliefert haben, die kritisch gelesen und bei
Formulierungengeholfenhaben:Werner
Ackermann,JennyEickhoff,GeorgHolzer,
DjamakHomayoun,StefanKeim,MartinLizan,
Monika Otte, Thomas J. Rink, Dr. Olaf Roth,
HanneloreSchubert,GabrieleStieberund
UlrichAndreasVogt.
DemJournalistenundAutorStefanKeim
gebührt Dank für seinen kenntnisreichen
Beitrag zum Schauspiel Dortmund. Kaum ein
andererhättedenwechselvollenGangder
GeschichtediesesHausestreffendernachzeichnen können als er.
MitgroßerAnerkennungistderDankan
FrankBünte,ehemaligerChefredakteurder
Westfälischen Rundschau und früheres Mitglied
des Vorstands der Theater- und Konzertfreunde
Dortmund,verbunden.MitseinemtiefenWissen
um die Dortmunder Kulturlandschaft hat er
wertvollesQuellenmaterialrecherchiertund
aufbereitet. Gedankt sei ebenso für die lebendigenInterviewsmitHorstFechnerundUlrich
AndreasVogt.
Ein besonderer Dank gilt den Damen
undHerrenderGestaltmanufakturGmbHfür
diegrafischeGestaltungsowiederLensing
Medien-GruppefürdenDruckderFestschrift.
352
353
dank: dank
Unser besonderer Dank gilt der
großzügigen Zuwendung der
Kulturstiftung
Dortmund.
Wir danken unseren
verlässlichen
Partnern, Förderern
und Freunden:
Patentafel im Opernhaus, 2014
AUGENIOAG
ISDSoftwareundSystemeGmbH
WestdeutscheSpielbankenGmbH&Co.KG
HitzegradPrintMedien&ServiceGmbH
VerlagLensing-WolffGmbH&Co.KG
GestaltmanufakturGmbH
Dortmunder Volksbank eG
BMWAGNiederlassungDortmund
CasparLudwigOpländerStiftung
HugoMiebachGmbH
Signal Iduna Gruppe
Sparkasse Dortmund
AderholdRechtsanwaltsgesellschaftmbH
Anonymus
BackWerkManagementGmbH
Brauerei Brinkhoff
DouglasHoldingAG
Husemann,Eickhoff,Salmen&PartnerGmbH
MurtfeldtKunststoffeGmbH&Co.KG
S&RWPPartnerGmbH
DaimlerAGNiederlassungDortmund
LeadDiscoveryCenterGmbH
Juwelier Rüschenbeck KG
PullmanHotelDortmund
ErichC.A.LeueGmbH&Co.KG
audalis Kohler Punge & Partner
GerberArchitekten
Klavier&FlügelGalerieMaiwaldGmbH
WernerKocherGmbH&Co.KG
WECKBACHERSicherheitssystemeGmbH
Dank den zahlreichen treuen Mitgliedern und Freunden
der Theater- und Konzertfreunde Dortmund, die durch ihre Spenden
zum Jubiläum geholfen haben, die Festveranstaltung auszurichten
und die Gäste mit einer Festschrift zu beschenken:
WernerundChristaAckermann,Dr.WalterundJuttaAden,Prof.Dr.LutzAderhold,
RosemarieAhrens,Dr.ReimerAndresen,KarinArens,JürgenBässler,Dr.GerdundLisannaBalthasar,
Prof.Dr.HelmutundHeideBalzert,UteBanike,Dr.FriedrichWilhelmBarthold,
Dr. Matthias Beideck, Karl Dietrich Bennemann, Sigrid Bennewitz,
ElkeBerke,HeinzundHanniBiermann,AloisBleckmann,AliceBlumberg,
Dr. Ruth Bodack, Jürgen Börgermann, Elisabeth Brand, Dr. Jürgen Brunsing,
FrankBünte,Dr.Hans-DieterBurbach,UdoundErikaBürgener,GiselaBuschmann,
RuthBuschmann,Dr.UrbanundIngridCleve,AugustCoblenz,
ContinentaleKrankenversicherunga.G.,DietrichDaub,GünterDerwald,KarinDicke,
HansDieckhöfer,HanneloreDiedler,Karl-HeinzDingerdissen,UdoDolezych,
Dr.HubertusundBeateDraeger,KarlDraxler,Dr.BurkhardDreher,HelmutDressel,
BrigitteDümmler,EdithEbbinghaus,HorstundGabrieleEhlert,
HansundChristaEilert,Dr.HelmutundIngeborgEiteneyer,ErichC.A.Leue,MariaEsser,
Dr.WolfgangundChristineEssig,GerhardundIreneEwen,
HansundSigridFalk,AntjeFateh,AxelundGudrunFischer,Dr.Hans-JürgenFreick,
HerbertundLianeFröchtling,HeinrichFrommkecht,Dr.Ernst-ErwinundWiltrudGaul,
GerdaGörg,HelmutundLisaGötze,WolfgangundGerdaGoldbach,
Dr.HansGotthelf,OrtwinundElkeGrevel,HelgaGroßen,
Prof.JürgenGrüneberg,Dr.MichaelHagedorn,WernerHainmann,HeinrichHake,
Hans-LotharundKarinHampe,HelgaHansmeyer,MargitHanxleden,
RolfHarnisch,DörtheHartmeyer,Dr.AnnegretHasche,
Prof.Dr.TorstenundGunillaHausamen,NorbertHeldt,RosemarieHelf,
HellwegTreuhandUnternehmensberatungGmbH,Karl-HeinzHenkel,EddaHennig,
GiselaHenschel,GünterHenz,GudrunHeerma,FriedrichundIngridHinz,
FranzHirthammer,LotharundAnnegretHochsattel,MarianneHoffmann,
Prof.Dr.MichaelundDr.MechthildHoffmann,DirkHoltermann,
354
355
dank: dank
ChristelHorstmann,ErikaHoth,WaltraudHübner,WilhelmHülpert,
Dr.ManfredHütsch,HelgaHüttl,DieterHugo,EckhardHusemann,
Franz-JosefundSylviaIngermann,Dr.PeterundMargitJacobs,DorisJagnow,
ErikaJasper,Prof.Dr.LaurenzJostarndt,DieterJunge,ChristaKahrig,
Marie-LuiseKauermann,HelmutKienemund,Drs.WilhelmundUrsulaKirchhoff,
HansJörgKleiböhmer,SiegfriedKlomp,Dr.WolfgangundAngelikaKlomp,
Hans-JosefKloppert,DietlindKluger,Jan-HendrikKnizia,MonikaKnizia-Esser,
Wolf-DietrichKöster,Dr.RobertKozmacs,JoachimKrahmann,Horst-WernerKrahn,
Ursula Kramer, Lieselotte Krämer, Michael Kreuzer, Dr. Thomas Kriedel, Waltraud Kroh,
SiegfriedKube,Franz-JosefundMonikaKülkens,ChristineKunisch,ElisabethLang,
Gertrud Lassak, Gisela Laufer, Prof. Dr. Wolfgang und Ursula Laurig,
Dr.WolfgangLepsien,RenateLöns,IngridLüder,HelmutLudwigsund
Dr.AntjeAhrens,RosaLütke,UdoundUlrikeMager,EleonoreMalm,
FranzFerdinandMarx,WolfgangundMargareteMaschner,DierkMeierkamp,
ChristelMeierkord-Niederschulte,Hans-HugoundJuttaMiebach,RosemarieMöller,
Dr.HeinrichundHelmtraudMönnighoff,MichaelundCäciliaMüller,WolfgangMüller,
SiegbertMüller,MedardNolden,Dr.Friedrich-WilhelmObermeier,
GerhardOberschulte,EdeltraudOidtmann,DieterundHelgaOsthaus,HerbertOtten,
Prof.Dr.HenningundHannelorePalleske,EdeltraudPape,Dr.KlemensPelle,
VolkerundElkePeters,NorbertPeters,MichaelundUrsulaPetmecky,MargitPetzold,
JürgenPfeiffer,IngridPlaas,AxelPohlmann,JoachimPunge,Dr.AlexanderPuplick,
Dr.TilmannRabanus,LiselotteRamer,RolfundAnitaRau,UrsulaReck,
Die „Eur-Oper-Gala“ 2013 lockt viel Besucher. Danke!
ChristelRehkemper,AnneMarieReith,IngridReuper,MargotRichter,GiselaRiedel,
HildegardRienhoff-Wesemann,Prof.HelmutRiester,JuttaRisse,WilhelmRodax,
ChristaRödermund,RichardundElseRosenthal,WilfriedRuhfus,WilhelmRütershoff,
S&RWPPartnerGmbH,JörgundKarinSartor,BernhardSchaaf,GerhardSchäfer,
Dr.WolframundAstridScharbrodt,HeidrunundUlrichScheel,WernerScheunemann,
Prof.Dr.HansJobstSchlosser,WolfgangundErikaSchlüter,HanneloreSchmeling,
RüdigerSchmidt,JörgSchmidt,Dr.WolfgangundHelgaSchmitt,
Dr.HeinzpeterSchmitt,RainerSchmitz,Dr.DirkSchneider,BeateSchnitter,
Dirk Peter Schnitzler, Dr. Ernst-Wilhelm und Ursula Scholl, Erika Schomberg,
HeinzSchröder,ReinholdSchulte,ElmarundKarinSchulte,HelgaSchulte,
FranzSchulte-Strathaus,AurelieSchulz,HeideSchürmann,MeinhardSchwarz,
GünterundUrsulaSeeger,MechthildSiehlow,FrisoSiliakus,IgorundChristelSnitkin,
HeinzundJuttaSpiess,BerndundBirgitStauber,DorisSteinert,
Karl-HeinzSternkopf,FriedhelmStratesteffen,HermannTeller,HendrinaTheile,
Dr.BodoundAnnelieseTheophil,HartwigundJuttaTiemann,
KlausundHanneloreTillmanns,TMMTechnologyMarketingManagementGmbH,
Prof.Dr.HagenTronnier,Dr.HerbertTürk,Dr.GüntherTürmer,WernerTull,
GeorgvanBremen,Dr.AnnegretVanselow,UrsulaVieth-Cheshire,AnitaVollmer,
Dr.WilhelmvonCunow,Dr.HansvonDewall,Dr.UrsulaWagner,JohannesWeber,
UlrikeWeber,AnnelieseWehmer,LieselotteWeidner,Dr.KlausWeinzierl,
GerhardundMarianneWendzinski,WestdeutscheSpielbankenGmbH&Co.KG,
Margrit Wiekenberg, Dirk Witte, Inge Wittlieb, Berthold Wührmann, Bernhard Zimmermann
356
357
dank: dank
Dank an die Gäste beim Opernball 2014
Dank an Michael Petmecky, Mitglied des Vorstands der Signal Iduna und der
Theater- und Konzertfreunde, hier bei der Preisverleihung „Der Bajazzo“ 2013
Frohe Gäste beim
Opernball 2012
Dank an die Politik,
Wirtschaft und Vertreter
der Kirche, hier beim
Opernball 2014
Dank an die Wirtschaft
und Wissenschaft, hier
Dr. Heinrich Leßmann,
Flughafen-Chef Udo
Mager mit Ehefrau Ulrike,
TU-Rektorin Prof. Dr.
Ursula Gather bei der
„Eur-Oper-Gala“ 2013
Gäste und Förderer beim Opernball 2014
358
359
Dank an fördernde Mitglieder beim Opernball 2010
Dank an Dr. Dirk Schneider, Unternehmer und Mitglied des Vorstands
der Theater- und Konzertfreunde, hier bei der „Eur-Oper-Gala“ 2013
dank: dank
Der Pianist Martin Stadtfeld, Preisträger „Der Bajazzo“
2013, im Gespräch mit Ulrich Andreas Vogt
Dank den vielen
jungen Menschen, die
sich für Theater und
Konzerte begeistern,
hier die Debütantinnen und Debütanten
beim Opernball 2010
mit der Initiatorin des
Debütantenballs
Ruth Wegener, links
Dank an Klarinettistin
Frauke Hansen,
hier mit Tochter bei
„Der Bajazzo“ 2013
Dank an Dr. Walter Aden
(l.), ehemaliges Mitglied des Vorstands der
Theater- und Konzertfreunde, mit Ehefrau
Jutta (r.) und Orchestermanager Rainer
Neumann (m.) bei der
Preisverleihung
„Der Bajazzo“ 2013
Unter den Gästen der „Eur-Oper-Gala“ 2013 Abt em. Stephan Schroer
und Dr. med. Antje Ahrens
360
361
Gäste beim
Opernball 2014
Kontakt mit Künstlern, hier Dr. von Dewall im Gespräch mit Christian
Sist bei der „Eur-Oper-Gala“ 2013
dank: dank
Vergnügen beim
Opernball 2012 ...
Stadtdirektor und Kulturdezernent der Stadt Dortmund
Jörg Stüdemann mit dem Ehepaar Marik bei der „Eur-Oper-Gala“ 2013
Regula Mühlemann,
Stargast der „Eur-OperGala“ 2013, umringt
von wissbegierigen
Vereinsmitgliedern
Dank an das Ehepaar Rüschenbeck (r), Förderer und Gestalter der
„Bajazzo“-Trophäe
Oberbürgermeister Dr. Gerhard Langemeyer zum 40-jährigen
Jubiläum der Theater- und Konzertfreunde Dortmund am 9. Januar
2005 im Konzerthaus
Stadtdirektor und Kulturdezernent der
Stadt Dortmund Jörg Stüdemann beim
„Der Bajazzo“ 2013
Der Vorstand der
Theater- und Konzertfreunde Dortmund auf
der Mitgliederversammlung am 28. März 2011
im Schauspielhaus
Dank an Jens-Daniel Herzog, stellvertretend für das
Theater Dortmund, hier auf der Mitgliederversammlung
der Theater- und Konzertfreunde Dortmund im KJT am
7. April 2014
362
363
dank: dank
Jan Knizia (m.) auf der
Mitgliederversammlung
am 7. April 2014 zum
neuen Schatzmeister
gewählt
Kammerschauspieler Claus Dieter Clausnitzer beim Opernball 2014
2
Junger Besuch beim
„Der Bajazzo“ 2013
364
365
Viel Zustimmung auf der Mitgliederversammlung der Theater- und Konzertfreunde Dortmund am 7. April 2014
anhang
zum guten schluss
Theater- und Konzertfreunde im Konzerthaus
bei der Preisverleihung
„Der Bajazzo“ 2013
366
367
Rahmen, durch Vorträge, Werkseinführungen mit
Probenbesuchen, Besichtigungen, Podiumsgespräche und durch vieles andere mehr. Uri tem is endit
labore doluptate nonse pre, venem fugias rem. Ut
hil etur miniet aut rerore ommolorem dolorionse
volupta sam exera volesci llacil endeligent volorio
nsectur alit estotata volorent militec aborum incimi,
eat.
6
8
anhang: zum guten schluss
et cetera
literatur, bilder, impressum
Aus erster Hand
Wenn nicht hier, wo sonst, beklagen die Theater- und Konzertfreunde Dortmund die Schließung der Lokalredaktion der Westfälischen
Rundschauam2.Februar2013.Seitdemgibt
es in Dortmund nur noch eine Lokalredaktion,
nur noch eine lokale Kulturkritik und somit eine
Quelle weniger.
Der publizistische Wettbewerb in Dortmund ist erlahmt. Die Vielfalt der Meinungen, die für das politische wie das kulturelle
Leben einer Stadt so wichtig ist, hat sich
aufeineStimmereduziert.Allenfallsbei
großenPremierenamTheateroderbeiAuftritten renommierter Stars und Orchester im
Konzerthaus erscheinen im Mantelteil der
Westfälischen Rundschau noch Rezensionen
aus der Zentralredaktion der Westdeutschen
AllgemeinenZeitunginEssenwiezuletzt
beim „Tannhäuser“. Die Schließung der
Lokalredaktionen der Westfälischen Rundschau
hat bundesweit Kritik ausgelöst. Unter den
vergleichbarenGroßstädtenDeutschlandsist
Dortmund nun die einzige „Ein-Zeitungs-Landschaft“.„DieWüstewächst“titeltdieFrankfurter
AllgemeineZeitungam17.Oktober2013
über die Schließung der Lokalredaktionen.
368
369
anhang: zum guten schluss
Literatur
_ Bermbach, Udo: Oper und Gesellschaft, in: „Die Zukunft der Oper –
DieOperderZukunft,50JahreStiftungzurFörderungderHamburgischenStaatsoper,
Hrsg.:StiftungzurFörderungderHamburgischenStaatsoper
_FrankfurterAllgemeineZeitung
_Handelsblatt
_HarenbergEdition:PhilharmonischesOrchesterderStadtDortmund,
SinfoniederHundert–PortraiteinesOrchesters,Dortmund,1997
_HeimatDortmund,StadtgeschichteinBildernundBerichten,ZeitschriftdesHistorischen
VereinsfürDortmundunddieGrafschaftMarke.V.inVerbindungmitdemStadtarchivDortmund,
Ausgabe4/2012:125JahreDortmunderPhilharmoniker1887–2012
_HWWI/BerenbergKultur-Städteranking2014
_Rueger,Christoph:Zusammengetrommelt–EineChronikzum25-jährigenBestehen
desVereinszurFörderungderStädtischenBühnenDortmunde.V.,Dortmund,1990,
Hrsg.:Theater-undKonzertfreundeDortmunde.V.
_RuhrNachrichten
_OnlineMusikMagazin:http://www.omm.de/index.htm
_ Spielzeithefte Konzerthaus Dortmund
_ Spielzeithefte Theater Dortmund
_StadtDortmund:https://dosys01.digistadtdo.de/dosys/gremniedweb1.nsf/
NiederschriftenWeb?OpenView&Start=1&Count=30&Expand=7#7
_ Stadt Dortmund: Beteiligungsberichte
_TheaterDortmund,Hrsg.:100JahreTheaterDortmund,EditionHarenberg,2004
_TheaterDortmund,Hrsg.:1999–2010SchauspielDortmund
_Theaterstatistik2012/2013,48.Heft,Hrsg.:DeutscherBühnenverein,
BundesverbandderTheaterundOrchester
_Theater-undKonzertfreundeDortmunde.V.:Archivmaterialund
eigene Erhebungen des Vereins
_WestdeutscheAllgemeineZeitung
_ Westfälische Rundschau
_ Wikipedia:
http://de.wikipedia.org/wiki/Theater_Dortmund
http://de.wikipedia.org/wiki/Konzerthaus_Dortmund
http://de.wikipedia.org/wiki/Ulrich_Andreas_Vogt
Bilder
TrotzgrößterSorgfaltkannesvorkommen,dassdiese
FestschriftnichtalleText-bzw.Bildquellenexakt
odervollständigwiedergibt.IndiesenFällenbitten
die Theater- und Konzertfreunde Dortmund um
Verständnis und nachträgliche Genehmigung.
370
371
anhang: zum guten schluss
Bildnachweis
Copyright,Fotograf
Seite
Collage:GestaltmanufakturGmbH,Bilder:Theater-undKonzertfreunde
Dortmunde.V.,Fotograf:ThomasM.Jauk,StagePictureundKonzerthaus
Dortmund,Fotograf:DanielSumesgutner
Titelbild
Fotograf:FrankBünte
171,182
Fotograf:WimCox
74
DeutscherBundestag,Fotograf:AchimMelde
6
Fotografin:UrsulaDören
215
Konzerthaus Dortmund
187,189r.
KonzerthausDortmund,Fotografin:FranziskaKrug
189l.
KonzerthausDortmund,Fotograf:PascalAmosRest
9
KonzerthausDortmund,Fotograf:DanielSumesgutner
4,5,229,245
KonzerthausDortmund,Fotograf:MarkWohlrab
81,87,195,363l.o.
Fotograf:HorstMaack
72
Fotograf:Memmer
15
Fotograf:DieterMenne
304,305,308l.
Fotograf:MichaelPrintz
308r.
Privat
123
Fotograf:OliverSchaper
272r.u.,276l.o.,278l.u.,279m.u.,358r.u.
Stadt Dortmund
8
StadtDortmund,Fotograf:VolkerWiciok
9
Theater Dortmund
131,146r.,175,233
TheaterDortmund,Fotograf:ThiloBeu
53
TheaterDortmund,Fotograf:BjörnHickmann,StagePicture
164r.,167,168
TheaterDortmund,Fotograf:M.Horn
61
TheaterDortmund,Fotografin:BirgitHupfeld
37,38,39o.,39u.,42,44,45,62,63m.,64,65u.,66u.
TheaterDortmund,Fotograf:ThomasM.Jauk,StagePicture
60l.,60r.,93,111,117o.,140l.,146l.,148,152l.,153,
158,159,160l.,160r.,161,162,166,276l.u.
Bildnachweis
Copyright,Fotograf
Seite
TheaterDortmund,Fotograf:WalterKirchberger
47,49,52
TheaterDortmund,Fotograf:MathiasKolta
10
TheaterDortmund,Fotografin:AndreaKremper
58,133
TheaterDortmund,Fotograf:HansJürgenLandes
20,21
TheaterDortmund,Fotograf:DieterMenne
237
TheaterDortmund,Fotografin:BettinaStöß,StagePicture
114,115l.,115r.,116l.,116m.,117r.,140r.,147l.,
147r.,155
TheaterDortmund,Fotograf:MatthiasStutte
57
TheaterDortmund,Fotografin:AnkeSundermeier,StagePicture
33,59l.,59r.
TheaterDortmund,Fotograf:EdiSzekely
63r.,65o.,66o.,
TheaterDortmund,Fotograf:ArminWenzel
Theater-undKonzertfreundeDortmunde.V.,Archiv
14,16,17,18,227,225,236,268,269,307,322,323,
325o.,325u.,326l.,326r.o.,326r.u.,327r.o.,327r.
u.,327l.,330,332,333,334l.,334r.,363l.u.,373
Theater-undKonzertfreundeDortmunde.V.,Fotograf:ThiloBeu
129
Theater-undKonzertfreundeDortmunde.V.,Fotograf:Ewers
353
Theater-undKonzertfreundeDortmunde.V.,Fotograf:FranzLuthe
18
Theater- und Konzertfreunde Dortmund e. V.,
Fotograf:BjörnHickmann,StagePicture
96,100,101,102l.,102r.,117l.,143,163r.,202l.,202
r.,203,204,209246,254m.u.,272m.,278r.o.,279r.
o.,279r.u.,282,283,285u.,286l.,286r.o.,286m.o.,
286r.u.,287l.,287m.o.,287r.,293,350,351,361l.u.,
362r.u.,
Theater- und Konzertfreunde Dortmund e. V.,
Fotograf:ThomasM.Jauk,StagePicture
12,13,97,98,99,112,120,121,141l.,141r.,142l.,
141m.,228,241,250,251,254l.,254m.o.,254r.u.,
274r.u.,275r.u.,277l.o.,277r.,360r.o.
Theater- und Konzertfreunde Dortmund e. V.,
Fotografin:HelgaKirchberger
76,77127m.,127r.,128l.,130,173,216,271o.,272l.,
272r.o.,273l.o.,273l.u.,275l.u.,315o.,343o.
Theater-undKonzertfreundeDortmunde.V.,Fotograf:FrankLindert
106,107,149l.,149r.,276m.o.
Theater-undKonzertfreundeDortmunde.V.,Fotograf:FranzLuthe
275l.o.
372
373
anhang: zum guten schluss
Bildnachweis
Copyright,Fotograf
Seite
Theater-undKonzertfreundeDortmunde.V.,Fotograf:RalfMichalak
19,68,69,103,115m.,119,152r.,156,157,163l.,164
l.,184,185,210,211l.,211r.,213,224,225,234l.,238,
239,247,252u.,254r.o.,271u.,273r.o.,273r.u.,275
r.o.,267r.u.,277l.u.,278l.o.,279l.o.,279l.u.,317
l.u.,317r.u.,340,341,343u.,344l.,344r.o.,344r.u.,
345l.,345r.o.,345r.u.,346o.,346u.,354,358l.o.,
358r.o.,359l.o.,360l.o.,360r.o.,359l.u.,361l.u.,
361r.o.,362l.o.,362l.u.,363m.o.,363r.o.,364l.,
364r.o.,365,366,367,369,370
Theater-undKonzertfreundeDortmunde.V.,Fotograf:MartinMöller
217,252o.,274l.o.
Theater-undKonzertfreundeDortmunde.V.,Fotograf:MichaelPrintz
18,234r.,315u.,316l.,316r.o.,316r.u.,356,359r.o.,
359r.u.,361r.u.,361r.o.
Theater-undKonzertfreundeDortmunde.V.,Fotograf:JörgSarbach
285o.
Theater-undKonzertfreundeDortmunde.V.,Fotograf:OliverSchaper
294,295,297,298l.,298m.,298r.o.,298r.u.,317l.o.,
317r.o.
Theater- und Konzertfreunde Dortmund e. V.,
Fotografin:AndreaSeifertStagePicture
145
Theater-undKonzertfreundeDortmunde.V.,Fotograf:Thielbeer
128r.,221,274l.o.
Fotografin:IsabellaThiel
358l.u.
Impressum
„Festschrift50JahreTheater-undKonzertfreundeDortmunde.V.“
Redaktionsschluss:
30.November2014
5O jahre
theater- und
konzertfreunde
dortmund e. v.
Herausgeber:
Theater- und Konzertfreunde Dortmund e. V.
c/oSIGNALIDUNA
Joseph-Scherer-Str.3
44139Dortmund
vertretendurchdenVorsitzendenProf.Dr.MichaelHoffmann
Idee, Konzept und Texte:
Prof.Dr.MichaelHoffmann
374
375
Design und Layout:
GestaltmanufakturGmbH
Druck:
HitzegradPrintMedien&Service–LensingDruckGruppe,
Feldbachacker16,44149Dortmund
www.theaterundkonzertfreunde.de
www.facebook.com/tuk.dortmund
wir (be)leben
die kultur der stadt
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