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31.1.2017
146.
Theater steigert Auslastung und Umsatz –
Jahresergebnis des Wirtschaftsjahres 2015/16
Das Theater Dortmund blickt auf eine sehr erfolgreiche Spielzeit 2015/16
zurück. Im Vergleich zum Vorjahr konnte die Gesamtauslastung aller
ausgegebenen Karten um 3,1% auf 76,2% gesteigert werden.
Auch finanziell entwickelte sich das Wirtschaftsjahr 2015/16 für das
Theater Dortmund positiv. So stiegen die Umsatzerlöse im Vergleich zur
Spielzeit 2014/15 um 359.000 Euro auf rund 5,1 Mio. Euro und die
Ertragszuschüsse der Stadt Dortmund um 1,5 Mio. auf rund 35 Mio.
Euro. Analog zu den Erträgen erhöhten sich auch die
Personalaufwendungen. Grund dafür sind Tarifkostensteigerungen (um
2,2 Mio. Euro) und Materialaufwendungen (522.000 Euro). Das
Bilanzergebnis des Theaters Dortmund war auch im Wirtschaftsjahr
2015/16 ausgeglichen und schließt mit EUR 0 ab.
Oper Dortmund
Im September 2015 hatte Richard Wagners TRISTAN UND ISOLDE in
der Regie von Opernintendant Jens-Daniel Herzog im Opernhaus
Premiere. Damit setzte Herzog den von ihm eingeschlagenen
Erfolgskurs konsequent fort. Die „Welt am Sonntag“ bescheinigte
Herzog, mit seiner Wagner-Inszenierung einen weiteren Beitrag zur
Profilierung der Dortmunder Oper geleistet zu haben, und der
Bayerische Rundfunk nannte die Oper Dortmund das „führende
Opernhaus im Deutschen Westen“.
Zum ersten Mal überhaupt wurde mit PETER GRIMES eine Oper von
Benjamin Britten auf die Dortmunder Opernbühne gebracht. In der
Inszenierung von Tilman Knabe waren Peter Marsh als Peter Grimes
und Emily Newton als Ellen Orford zu sehen. Als Musicals waren der
Klassiker KISS ME KATE und der neue Broadway-Erfolg NEXT TO
NORMAL in Dortmund zu sehen. LA TRAVIATA von Giuseppe Verdi
sorgte zusätzlich für ein ausverkauftes Haus. In der Oper RINALDO von
Georg Friedrich Händel zeigte Regisseur Jens-Daniel Herzog einen
Politthriller in James-Bond-Manier und bot ein opulentes
Bühnenspektakel. Die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ pries Eleonore
Marguerre als farbenreich und ausdrucksstark singende Zauberin
Armida.
Der Weihnachtsklassiker HÄNSEL UND GRETEL in der Regie von Erik
Petersen lockte auch die ganz jungen Zuschauer in die Oper Dortmund.
In Kooperation mit der Deutschen Oper am Rhein und dem Theater
Bonn (Junge Oper Rhein-Ruhr) stand die Familienoper RONJA
RÄUBERTOCHTER von Jörn Arnecke und Holger Potocki nach dem
Kinderbuchklassiker von Astrid Lindgren auf dem Programm. Das
Musiktheaterprogramm für Kinder und Jugendliche wurde in der
Spielzeit 2015/16 mit PIRATEN FLUCHEN NICHT nach Gioacchino
Rossini in der Jungen Oper und der mobilen Produktion HERR
ORPHEUS GEHT ZUR SCHULE von Wiebke Hetmanek vervollständigt.
Ballett Dortmund
In der Spielzeit 2015/16 brachte das Ballett Dortmund die Uraufführung
von FAUST I - GEWISSEN in der Choreographie von Ballettdirektor Xin
Peng Wang auf die Bühne. Die Spielzeit zeichnete sich durch die
weitere Steigerung der wirtschaftlichen Kennzahlen aus. Für seine
Verdienste wurde Ballettdirektor Xin Peng Wang von der Dortmunder
Kaufmannschaft der City-Ring verliehen, und das NRW Juniorballett
wurde sowohl künstlerisch sowie organisatorisch etabliert. Im Oktober
2015 feierte Tschaikowskys Ballettklassiker DER NUSSKNACKER in
der Choreographie des Ballettchefs der Pariser Oper Benjamin Millepied
im Opernhaus Premiere. Gemeinsam mit dem Ausstatter Paul Cox schuf
Millepied eine eigene Märchenwelt und einen großen
Vorweihnachtsspaß für die gesamte Familie. Das Ballett Dortmund
unterstützte mit den Einnahmen einer Nussknacker-Vorstellung die
Arbeit der aidshilfe dortmund e.V. Aus diesem Anlass würdigte
Staatssekretär Bernd Neuendorf als Ehrengast die Arbeit des
Dortmunder Balletts.
Zwei Jahre nach der nach seiner Gründung brachte das NRW
Juniorballett die Eigenproduktion STEPPING FUTURE auf die Bühne.
Für die Tanzstücke darus konnten die drei international renommierten
Choreographen Craig Davidson, Itzik Galili und Jacopo Godani
gewonnen werden. Desweiteren kooperierte das NRW Juniorballett mit
fünf Schulen aus dem Regierungsbezirk Arnsberg und vermittelten den
Schülerinnen und Schülern einen Einblick in die Grundtugenden von
Tänzerinnen und Tänzern wie Disziplin, Konzentration oder Flexibilität.
Weitere Höhepunkte der Spielzeit 2015/16 waren die Wiederaufnahme
von Xin Peng Wangs DER ZAUBERBERG und DREI FARBEN: TANZ in
den Choreographien von Douglas Lee, William Forsythe und Alexander
Ekman. Das Ballett Dortmund gastierte in Luxemburg, Helsinki,
Salzburg, Erlangen, Gütersloh, Arnsberg, Rüsselsheim und Leverkusen.
Dortmunder Philharmoniker
Unter dem Jahresmotto „liebes_gefühls_rausch“ gestalteten die
Dortmunder Philharmoniker die dritte Spielzeit unter
Generalmusikdirektor Gabriel Feltz. Herzstück der Konzerte ist die große
Aboreihe der Philharmonischen Konzerte mit zehn Doppelkonzerten. Zu
den Höhepunkten der Konzertreihe gehörte zweifellos große Sinfonik,
wie Gustav Mahlers Auferstehungssinfonie, Rachmaninows 1. Sinfonie
(mit CD-Aufnahme), Schostakowitschs 15. Sinfonie oder Francks einzige
Sinfonie überhaupt. Auch mit besonderen Gästen konnte GMD Feltz
sein Publikum beeindrucken. Eine Besonderheit war es, den
Generalmusikdirektor selbst als Solist am Klavier zu erleben. Neben
Konzertmeisterin Shinkyung Kim und Solocellistin Franziska Batzdorf
spielte er in der Reihe „Wiener Klassik“ bravourös das Tripelkonzert von
Beethoven. Auch die Riege der Gastdirigenten, die sich in der Spielzeit
2015/16 dem Dortmunder Publikum vorstellten, war beachtlich –
darunter Julia Jones, die aktuelle Generalmusikdirektorin aus Wuppertal,
Axel Kober, Generalmusikdirektor der Deutschen Oper am Rhein und
Dirigent der Bayreuther Festspiele, und Andreas Spering, einer der
führenden Spezialisten für Alte Musik. Aber gerade die Konzerte des
Dortmunder Chefdirigenten vermitteln dem Publikum die
unvergleichliche Magie der großen Sinfonik.
Durch die anspruchsvolle und ansprechende Programmplanung, durch
ein immer vielseitigeres und wachsendes Angebot sowie durch viel
Leidenschaft und Engagement sowohl im künstlerischen als auch im
administrativen Bereich konnten die Auslastungszahlen der
vorangegangen Spielzeit nochmals gesteigert werden. Ein deutliches
Zeichen dafür, dass das Orchester sich als städtischer Klangkörper im
Bewusstsein der Bevölkerung immer stärker und positiver verankert.
Auch überregional finden die Dortmunder Philharmoniker immer stärkere
Beachtung. „Und wieder einmal wurde auf großartige Weise bestätigt,
dass die Dortmunder Philharmoniker zu den besten Klangkörpern des
Landes gehören“, schreibt Opermagazin.de im Oktober 2015.
Ein klares Zeichen für die Anerkennung der Leistungen des Orchesters
unter GMD Feltz war überdies die vorzeitige Vertragsverlängerung des
GMD bis 2023, die auf Wunsch der Stadt, des Orchesters und des
Dirigenten beschlossen wurde.
Schauspiel Dortmund
Für die Spielzeit 2015/16 wurde das Schauspiel Dortmund in der
Kritikerumfrage der „Welt am Sonntag“ zum besten Theater in NRW
gewählt, bei der renommierten Umfrage des Fachmagazins „Theater
heute“ erhielt es die zweitmeisten Nennungen als bestes Theater im
deutschsprachigen Raum. Bereits 2013 ernannte „Die Welt“ das
Schauspiel Dortmund zu „Deutschlands führendem Theaterlabor für die
digitale Moderne“. An diesem Selbstverständnis als Ort für Experimente
und für innovative Theaterformen hält das Schauspiel seither fest.
Theater ist das Medium der Gegenwart – stets live, stets entstanden und
dargestellt im Hier und Jetzt der Schauspieler und Zuschauer. Die
Reflexion gegenwärtiger Techniken, Ideen und Diskurse ist daher
Aufgabe eines Theaters, das sich der Relevanz und Kunst verpflichtet
fühlt. Inhaltlich wie formal wird hier am Theater der Gegenwart und
Zukunft geforscht, insbesondere an der Grenze bzw. Schnittstelle von
digitaler Kunst, neuer Technologie und darstellendem Spiel. Darüber
hinaus hat es seit 2015 vielbeachtete Kooperationen mit Aktionsgruppen
wie dem „Zentrum für Politische Schönheit“ oder „Peng! Collective“
gegeben, bei denen neben der klassischen Theaterbühne auch der
öffentliche und digitale Raum zu Bühnen geworden sind.
Gerade der gegenwärtige Medien- und Gesellschaftswandel im Zuge der
digitalen Revolution ist brennendes Thema für das Schauspiel
Dortmund: Wie kann (politisches) Theater zwischen Internet und Bühne
heute gedacht und praktiziert werden? Wie hinterfragt man die neuen
und/oder zukünftigen Diskursformen, Ästhetiken und Thematiken auf
einer künstlerisch angemessenen und lustvollen Ebene? Welche
zentralen Gedanken der Theater- und Literaturgeschichte berühren
dabei ebenjene Fragen?
Bei jenen Themensetzungen versteht sich das Schauspiel Dortmund
jedoch auch unbedingt als Ort der Pflege und Wahrung des Kulturraums
„Theater“. Das Schauspiel Dortmund nimmt den Zuschauer auf neuen
Wegen mit auf eine sinnliche und verstörende, unterhaltende und
faszinierende, informative und kluge Reise. Dabei setzt es auf einen
möglichst homogenen Mix aus den großen Stoffen aus Antike, Klassik
und Moderne sowie auf die neuen Blickwinkel und Schreibweisen der
Gegenwartsdramatik. Eigene opulente Stückentwicklungen und
Uraufführungen kommen dazu und sind integraler Bestandteil des
Outputs. Das Schauspiel Dortmund freut sich über eine wachsende Zahl
aufgeschlossener, junger Zuschauer. Die „Westdeutsche Allgemeine
Zeitung“ schrieb 2015: „Die Dortmunder wissen inzwischen, dass sie das
waghalsigste und spannendste Theater weit und breit besitzen.“
Kinder- und Jugendtheater (KJT) Dortmund
In der Spielzeit 2015 / 2016 besuchten 32.319 Zuschauer das Haus,
womit das KJT so erfolgreich war wie nie zuvor. Da der Großteil des
KJT-Publikums Schüler sind, werden automatisch Kinder aller
Schulformen, sozialen Schichten, mit und ohne den sogenannten
Migrationshintergrund erreicht. Über den organisierten Besuch durch
Schulen findet im Kinder- und Jugendtheater häufig der allererste
Kontakt mit Theater statt.
Die Aufführungen des KJT versuchen immer wieder, sich mit der Realität
des Publikums und den Fragen ihrer Umwelt auseinanderzusetzen. Das
KJT Dortmund bietet ein umfangreiches theaterpädagogisches Angebot
für die Schulen in Dortmund. Tradition haben auch die Jugendprojekte,
bei denen Jugendliche selbst auf der Bühne stehen und in den
Entstehungsprozess eines Bühnenstückes aktiv eingebunden sind.
Auf inhaltlicher Ebene baut das KJT unter der Direktion von Andreas
Gruhn auf drei Säulen: Die Heranführung eines jungen Publikums an
Literatur (Lessing, Dickens, Hauff, Brecht, Schiller), die
Auseinandersetzung mit aktuellen Zeitfragen und die Spiegelung der
Lebensrealität der jungen Zuschauer. Von Anfang an hat es neben dem
klassischen Weihnachtsmärchen immer zeitgemäßes, modernes Kinderund Jugendtheater produziert.
Dieser Linie ist das KJT Dortmund auch heute noch treu. So gibt es
neben neu bearbeiteten Märchen- und Sagenstoffen viele Ur- und
Erstaufführungen im Programm, die sich mit neuen Autoren und
aktuellen Themen auseinandersetzen. Außerdem werden regelmäßig
eigene Projekte für die Stadt Dortmund entwickelt, beispielsweise zu den
Themen Stadtgeschichte, Industriegeschichte oder Migration. Darüber
hinaus ist das KJT in den letzten Jahren viele Kooperationen
eingegangen, mit freien und kommunalen Theatern außerhalb
Dortmunds ebenso wie mit Institutionen innerhalb der Stadt. Das KJT
engagiert sich in der Theaterarbeit mit Jugendlichen und vielen anderen
partizipativen Projekten, wie dem Dialog und der Arbeit mit Geflüchteten.
Mit der Jungen Bühne Westfalen liegt ein Konzept vor, Theater für
junges Publikum in die Innenstadt – angegliedert an die Räumlichkeiten
des Theater Dortmund – zu integrieren.
Information:
Alexander Kalouti
THEATER DORTMUND, Leiter allgem. Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel.
+49 (0) 231 50 22 524
Mobil +49 (0) 162 10 22 821
E-Mail [email protected]
Kontakt: Katrin Pinetzki
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