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31.1.2017
144.
Nachfolge an der Oper Dortmund geklärt: Heribert
Germeshausen folgt auf Jens-Daniel Herzog – Rat
entscheidet im April
Die Suche nach einem Nachfolger für den scheidenden Dortmunder
Opern-Intendanten Jens-Daniel Herzog war erfolgreich: Heribert
Germeshausen wird zur Spielzeit 2018/19 nach Dortmund wechseln,
wenn der Rat der Stadt in seiner Sitzung am 6. April seine Zustimmung
gibt. Germeshausen ist seit der Spielzeit 2011/12 Operndirektor am
Theater und Orchester Heidelberg und künstlerischer Leiter des
Barockfestivals „Winter in Schwetzingen“. Jens-Daniel Herzog wechselt
zur Spielzeit 2018/19 von Dortmund als Staatsintendant zum Nürnberger
Staatstheater. Dort folgt er auf Peter Theiler.
Heribert Germeshausen (Jahrgang 1971) begann seine Theaterlaufbahn
als Musiktheaterdramaturg 2004 am Theater Koblenz und bei den
Salzburger Festspielen unter der Intendanz von Peter Ruzicka. Nach
einem Intermezzo bei einer internationalen Sängeragentur wechselte er
im Januar 2008 als Musiktheaterdramaturg an die Oper Bonn.
2009 bis 2011 wirkte er als Operndirektor und Leitender
Musiktheaterdramaturg am Anhaltischen Theater Dessau, dessen
Opernsparte ein Jahr später wegen ihres gesanglich-musikalisch wie
inszenatorisch hohen Niveaus für Spitzenplätze in mehreren bundesweit
bedeutsamen Rankings nominiert wurde. Die Eröffnungspremiere
„Lohengrin“ (Regie Andrea Moses) erhielt eine Nominierung für den
Theaterpreis „Der Faust“.
In Heidelberg erfolgte unter seiner Leitung eine erfolgreiche
Neuausrichtung des „Winter in Schwetzingen“ auf in Deutschland bisher
nicht aufgeführte Werke der Opera napoletana wie Nicolò A. Porporas
„Polifemo“ oder Alessandro Scarlattis „Marco Attilio Regolo“ – eine der
meist genannten Wiederentdeckungen der Jahresumfrage 2012 der
Fachzeitschrift „Opernwelt“. Im Jahr 2013 geriet die erste
Neuinszenierung von Wolfgang Rihms „Dionysos“ seit der Uraufführung
bei den Salzburger Festspielen zu einem weithin beachteten Erfolg bei
Publikum und Presse. Ebenfalls 2013 gewann das Heidelberger Theater
zusammen mit dem Theater Freiburg in der Rubrik „Ungewöhnlich
überzeugende Theaterarbeit abseits großer Theaterzentren“ die
Kritikerumfrage der Fachzeitschrift „die deutsche bühne“.
In der Spielzeit 2014/15 wurde die Opernsparte des Heidelberger
Theaters mit dem „Preis der Deutschen Theater- und Medienverlage
2014“ ausgezeichnet. Der Preis wird für den „spannendsten und
innovativsten Spielplan der Saison“ verliehen. In der Begründung hieß
es: „Unter der Leitung des Operndirektors Heribert Germeshausen, der
auch für die Barock-Produktionen im Rokokotheater Schwetzingen
verantwortlich zeichnet, hat die Sparte Oper des Heidelberger Theaters
ein unverwechselbares Profil gewonnen, das durch große
Entdeckerfreude, durch überlegten Umgang mit dem Repertoire und
eine vorbildliche Ensemblepflege überzeugt.“
2013 und 2016 wurden Heidelberger Ensemblemitglieder für den
Theaterpeis „Der Faust“ als beste Sänger der Spielzeit nominiert. Zu den
Höhepunkten der jüngeren Vergangenheit zählten neben einer
sängerisch glanzvollen Neuinszenierung von „Die Zauberflöte“
insbesondere die Wiederentdeckung von Vincis/Händels „Didone
abbandonata“ und die Uraufführung von Johannes Harneits Opern
„Abends am Fluss/Hochwasser“ in der Regie von Peter Konwitschny –
ein Opernprojekt, das mit einem hochkarätigen Symposion zum
zeitgenössischen politischen Musiktheater verbunden war.
Heribert Germeshausen ist regelmäßig Jury-Mitglied bei wichtigen
Gesangswettbewerben, u.a. beim „Internationalen Gesangswettbewerb
für Barockoper Pietro Antonio Cesti“ der Innsbrucker Festwochen der
Alten Musik.
Germeshausen studierte Rechtswissenschaften in Passau, Heidelberg
und Lausanne sowie BWL an der European Business School in
Oestrich-Winkel und Master of Business Administration an der Katz
Graduate School of Business in Pittsburgh.
„Die Stadt Dortmund ist attraktiv für Kulturschaffende – auch aufgrund
der guten Arbeit jener, die hier waren“, sagt Dortmunds
Oberbürgermeister Ullrich Sierau. „Es ist ein gutes, professionelles
kulturelles Milieu entstanden. Die Menschen kommen gerne zu uns.“
„Voller Hochachtung vor Jens-Daniel Herzogs Verdiensten um die Oper
Dortmund freue ich mich sehr, als sein Nachfolger in Zusammenarbeit
mit dem von mir sehr geschätzten GMD Gabriel Feltz die Zukunft der
Oper Dortmund gestalten zu dürfen.“
Kontakt: Katrin Pinetzki
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