PHYSIK II Serie 2, Musterlösung

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Prof. Dr. Danilo Pescia
Tel. 044 633 21 50
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PHYSIK II
Niculin Saratz
Tel. 044 633 23 28
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Herbstsemester 2007
www.microstructure.ethz.ch
Serie 2, Musterlösung
1. Unendlich ausgedehnte Platte
Die bewegte geladene Platte entspricht einem Flächenstrom in z-Richtung. Wir können uns
den Flächenstrom als aus vielen parallelen Stromfäden zusammengesetzt denken. Das resultierende Magnetfeld ergibt sich dann durch die Superposition der Magnetfelder der einzelnen
Stromfäden.
b
Aus dieser Überlegung können wir schliessen, dass das resultierende Magnetfeld parallel zur Platte und senkrecht zur Stromrichtung gerichtet ist. Es wird entlang der
x-Achse orientiert sein, und zwar in negativer x-Richtung für y > 0 und in positiver
a
x-Richtung für y < 0. Zur Berechnung des
B
j
magnetischen Feldes betrachten wir die Zirkulation des Magnetfeldes entlang eines geschlossenen rechteckigen Weges Γ in der x-yΓ
Ebene. Die Stärke des Magnetfeldes erhalten
wir dann aus dem Ampère’schen Gesetz:
y
I
~ · d~s = 2aB =! µ0 IS .
B
x
Γ
Wir brauchen jetzt noch den Strom IS , der durch das Rechteck fliesst. In der Zeit dt bewegt
sich die Flächenladung um vdt in z-Richtung. In der Zeit dt fliesst also die Ladung dQ = σavdt
= σav:
durch das Rechteck, der Strom IS ist also gegeben durch Is = dQ
dt




 


x
−1
x
1
!
~  y > 0  = µ0 σv  0  , B
~  y < 0  = µ0 σv  0  .
2aB = µ0 σav ⇒ B
2
2
0
0
z
z
2. Zylindrischer Draht
a) Der gesamte Strom innerhalb des Radius r ist gegeben durch
Z r
Z r
I0
r2
0
0
0
I(r) =
j(r )dr =
dr
=
I
für r < R und
0 2
2
R
0
0 πR
Z r
Z R
I0
0
0
I(r) =
j(r )dr =
dr0 = I0 für r < R .
2
0
0 πR
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b) Aus Symmetriegründen bilden die Magnetfeldlinien Kreise um die Zylinderachse. Sie liegen in Ebenen senkrecht zur Zylinderachse. Wir verwenden das Ampère’sche Gesetz:
I
µ0
~ · d~s = 2πrB(r) =! µ0 I(r) ⇒ B(r)
~
B
=
I(r)~eϕ .
2πr
C
Dabei haben wir die z-Achse so gewählt, dass sie mit der Stromrichtung zusammenfällt.
Einsetzen von I(r) aus a) gibt:
B(r) =
µ0
r
I0 2
2π R
(r < R) und B(r) =
µ0 1
I0
2π r
(r > R) .
c)
3. Zyklotronfrequenz
~
Auf das Elektron wirkt die Lorentzkraft F~L = qe~v × B.
a) Die Bewegungsgleichungen lauten damit:
mẍ = mv̇x = −evy Bz
mÿ = mv̇y = evx Bz .
b) Wir lösen nun die zweite Gleichung nach vx auf und setzen vx in die erste Gleichung ein:
v̈y = −
e2 Bz2
vy
m2
.
Dies ist die Differenzialgleichung eines harmonischen Oszillators mit der Kreisfrequenz
ω=
eBz
m
.
Die allgemeine Lösung für vy ist also
vy (t) = v0 cos(ωt + ϕ) .
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Wenn wir diesen Ausdruck in die zweite Bewegungsgleichung einsetzen, erhalten wir die
allegemeine Lösung für vx :
vx (t) = −v0 sin(ωt + ϕ) .
Insgesamt haben wir also


cos(ωt + ϕ)
v0 
sin(ωt + ϕ) 
~r(t) = ~r0 +
ω
0
Dies ist eine Kreisbewegung um den Mittelpunkt ~r0 mit dem Radius
c) Die Zyklotronfrequenz ist ω =
v0
.
ω
eBz
.
m
4. Kompensation von elektrischem Feld und Magnetfeld
~ wirkt in positive z-Richtung, denn das elektrische Feld
a) Die elektrische Kraft F~E~ = −|q|E
zeigt von der positiv geladenen Platte auf die negativ geladene Platte:
|q|V
V
~ez
F~E~ = −|q| (−~ez ) =
d
d
.
~ soll nun der Kraft durch das elektrische Feld entgegenDie Lorentzkraft F~L = −|q| ·~v × B
wirken, d.h. in negative z-Richtung wirken. Mit Hilfe der Rechte-Hand-Regel erkennen
wir unter Berücksichtigung des negativen Vorzeichens der Ladung, dass das Magnetfeld
~ in negative x-Richtung zeigen muss.
B
b) Damit die elektrische Kraft und die Lorentzkraft nicht nur in entgegengesetzte Richtungen zeigen, sondern sich in ihrer Wirkung auch aufheben, müssen die beiden Kräfte
betragsmässig gleich gross sein.
|q| · |E| = |q| · |v| · |B|
⇒
|B| =
V
d · |v|
.
c) Sowohl die elektrische Kraft als auch die Lorentzkraft sind unabhängig von der Masse des
Teilchens. Auch ein Teilchen mit M > m wird geradlinig weiter fliegen.
Teilchen, die eine andere Geschwindigkeit als v haben, prallen früher oder später auf eine der
zwei Kondensatorplatten. Deshalb heisst diese Anordnung – nach ihrem Erfinder Max Wien –
Wienfilter oder Wien’sches Geschwindigkeitsfilter.
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5. Magnetisierte Platte
~ = ~jeff : Die Magnetia) Wir berechnen die effektive Stromdichte mit der Gleichung ∇ × M
d d
sierung in der Platte, d.h. für z ∈ [− 2 , 2 ] , ist gegeben durch


, x < − d2

 −M
2
d
d
M
x
,
−
≤
x
≤
,
Mz (x) =
2
2 
 d
d
M
, x> 2
Damit können wir die Rotation leicht berechnen:


 
 
0
∂x
0
~ =  ∂y  × 
~jeff = ∇ × M
 =  − 2M  = − 2M ~ey =: j ~ey
0
d
d
∂z
Mz (x)
0
im Übergangsbereich (x, z ∈ [− d2 , d2 ]), ~jeff = ~0 sonst.
b) Das Magnetfeld verursacht durch die Stromdichte ~j erhalten wir, wenn wir die Zirkulation des Magnetfeldes auf einem Kreis mit Radius r berechnen und dem eingeschlossenen
Strom multipliziert mit µ0 gleichsetzen (siehe Aufgabe 2). Für r d können wir vernachlässigen, dass der Stromquerschnitt quadratisch ist und der eingeschlossene Strom
ist Iin = j d2 . Wir erhalten also
I
Z 2π
~ = Iin = j d2 .
~ · dl
~
B
B(r) · ~eϕ r dϕ =
2πrB(r) =
Kr
0
Damit ist das B-Feld in Zylinderkoordinaten (mit der Symmetrieachse entlang y) gegeben
durch
~ r, ϕ) = − 1 µ0 |j| d2 ~eϕ .
B(y,
2πr
4
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