Grundlagen: Energiespiel Bayern

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GRUNDLAGEN
Im Energiespiel Bayern dreht sich alles um Strom und Energie.
An dieser Stelle erklären wir Dir einige Grundbegriffe: Was ist
eigentlich Energie? Und was ist Strom? Sind Strom und
elektrische Energie dasselbe? Was unterscheidet Spannung
von Stromstärke und in welchen Einheiten wird das alles
gemessen?
Energiewende, geht doch!
Interessant ist auch das „Perpetuum Mobile”, eine Maschine,
die Wissenschaftler über Jahrhunderte fasziniert hat. Dieser
„Ewige Beweger” arbeitet unaufhörlich ohne Zufuhr von
äußerer Energie. Eine solche Maschine kann es nicht geben.
Warum das so ist, erklären einige Naturgesetze im Bereich der
Energie.
Energie und Erscheinungsformen
Energie kommt aus dem Griechischen („energeia”) und
bedeutet „inneres Wirken”. Damit wird eine grundlegende
physikalische Größe bezeichnet, die innerhalb eines geschlossenen Systems weder gemindert noch vermehrt werden kann,
sondern immer erhalten bleibt. Allerdings wandelt sich Energie
und hat zahlreiche verschiedene Erscheinungsformen:
potenzielle Energie („Lageenergie”): zum Beispiel
Wasser in einem Stausee
chemische Energie: zum Beispiel in einem Brennstoff
wie Kohle
kinetische Energie („Bewegungsenergie”): zum
Beispiel eine rotierende Turbine
thermische Energie: zum Beispiel Wärme in einem
Heizkraftwerk
elektrische Energie: zum Beispiel Strom in einer
Batterie
magnetische Energie: zum Beispiel die Spitze eines
Akku-Schraubers
Strahlungsenergie: zum Beispiel das Licht einer LEDLampe
Aus der speziellen Relativitätstheorie (E = m x c2) von Albert
Einstein folgt unmittelbar, dass auch Materie eine Erscheinungsform von Energie ist. Hierauf basiert zum Beispiel die
Kernenergienutzung.
Die physikalische Einheit für Energie ist Joule. Insbesondere bei
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Grundlagen
elektrischer Energie ist auch die Kilowattstunde (kWh) eine gebräuchliche Einheit. Eine kWh entspricht 3,6 Millionen Joule.
Die drei Hauptsätze der Thermodynamik beschreiben
wesentliche Eigenschaften von Energie. Verstöße gegen die
Hauptsätze der Thermodynamik führen zu verschiedenen
irrealen Konzepten eines „Perpetuum Mobiles”:
Der erste Hauptsatz der Thermodynamik wird auch
„Energieerhaltungssatz” genannt. Er verweist darauf,
dass Energie weder erzeugt noch vernichtet, sondern
nur in andere Energieformen umgewandelt werden
kann.
Der zweite Hauptsatz der Thermodynamik behandelt
die Wandelbarkeit der Energie von einer Form in die
andere. Er besagt, dass thermische Energie nicht
beliebig in andere Energieformen umgewandelt werden
kann. Das bedeutet zum Beispiel, dass sich Wärme nicht
vollständig in elektrische Arbeit überführen lässt. Bei der
Umwandlung treten immer Verluste auf.
Der dritte Hauptsatz der Thermodynamik erklärt,
warum der absolute Nullpunkt der Temperatur, Null
Kelvin oder minus 273 C°, nicht erreicht werden kann.
Energie und Stromerzeugung
Kraftwerke wandeln Energieformen in elektrische Energie um.
Hierbei sind oft mehrere Wandlungsschritte nacheinander notwendig.
In einem Kohlekraftwerk etwa wird die chemische Energie des
Ausgangsstoffes Kohle in Wärmeenergie umgewandelt, indem
Kohle verbrannt wird. Die thermische Energie wird zu
kinetischer Energie, indem Wasser erhitzt und als Antrieb für
eine Dampfturbine genutzt wird. Die kinetische Energie der
Dampfturbine wird schließlich im Generator in elektrische
Energie gewandelt. Somit finden in einem Kohlekraftwerk
zahlreiche Energiewandlungsprozess hintereinander statt. Auf
diesem Prinzip basieren die meisten thermischen Kraftwerkstypen. Auch Kernkraftwerke sind thermische Kraftwerke.
Im Wesentlichen finden die eben genannten
Umwandlungsschritten auch dort statt. Allerdings wird hier
nicht Kohle verbrannt, sondern ein kleiner Teil der Materie, beispielsweise Uran, zur Gewinnung thermischer Energie genutzt.
Aus dem zweiten Hauptsatz der Thermodynamik folgt, dass die
Umwandlung thermischer Energie in andere Energieformen
nicht vollständig geschehen kann. Die Höhe der Verluste,
physikalisch ausgedrückt die Zunahme der Entropie, ist
abhängig von den beteiligten Energieformen und den Prozessparametern.
Andere Energieformen, wie etwa elektrische und mechanische
Energie, können hingegen vergleichsweise verlustarm
ineinander umgewandelt werden. Neben thermischen
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Grundlagen
Kraftwerken gibt es auch andere Kraftwerkskonzepte,
beispielsweise Wasserkraftwerke oder Windkraftanlagen, die
mechanische Energie in elektrische Energie überführen.
Perpetuum Mobile
Gäbe es ein Perpetuum Mobile, wären die Energieprobleme der
Menschheit im Grunde gelöst. Ein Blick auf dieses irreale
Konzept, das die Wissenschaft viele Jahrhunderte beschäftigt
hat, kann noch heute helfen, die Ökonomie der Energieerzeugung und Energiewandlung und ihre Grenzen besser zu
verstehen.
Ein Perpetuum Mobile heißt wörtlich „ein sich ewig
Bewegendes“. Es bezeichnet die alte Vorstellung einer
Maschine, die unaufhörlich in Bewegung ist, also arbeitet oder
Energie freisetzt, ohne dass ihr Energie zugeführt werden
muss. Eine solche Maschine ist nach den Gesetzen der
Thermodynamik nicht möglich. Entwürfe von Perpetuum
Mobiles hat es historisch in großer Vielfalt gegeben. Aber schon
Leonardo da Vinci (1452-1519) äußerte die Vermutung, dass
ein mechanisches Perpetuum Mobile nicht existieren kann. Die
Frage der Unmöglichkeit mechanischer Perpetuum Mobiles gilt
seit Isaac Newton (1642-1727) und Gottfried Wilhelm Leibniz
(1646-1716) als wissenschaftlich geklärt. Arten von Perpetuum
Mobiles werden heute danach klassifiziert, welchen Hauptsatz
der Thermodynamik sie verletzen.
Ein Perpetuum Mobile erster Art verletzt den ersten
Hauptsatz der Thermodynamik, den Energieerhaltungssatz, da
sie Energie aus nichts erzeugt. Hierunter fallen alle Maschinen,
deren Energiehaushalt zyklisch konzipiert ist. Das heißt, die die
Energie für ihren Antrieb selbst erzeugen. Beispiel wäre etwa
ein Rad mit angeschlossenem Generator, das durch seine
Drehung Strom erzeugt, der wiederum die weitere, gleich
bleibende Drehung des Rades ermöglicht.
Ein Perpetuum Mobile zweiter Art beruht darauf, aus dem
Reservoir umgebender Wärme mechanische Energie zu
erzeugen, ohne dass dabei in der Umgebung bleibende
Veränderungen entstehen. Dieses Konzept verstößt gegen den
zweiten Hauptsatz der Thermodynamik, den Entropiesatz.
Denn es würde ständig die Entropie eines abgeschlossenen
Systems mindern. Beispiel wäre ein Schiff, das seine
Antriebsenergie allein aus der Wärme des umgebenden
Wassers erzeugt.
Die Bezeichnung Perpetuum Mobile dritter Art wird unterschiedlich verwendet. Gemeinsam ist auch diesen
Maschinenentwürfen, dass irreale Bedingungen wie eine
Temperatur von 0 Kelvin („absoluter Nullpunkt”) oder das
vollkommene Fehlen von Reibung ihren Funktionsbedingungen
zugrunde gelegt werden müssen. Da diese Bedingungen
lediglich näherungsweise, aber eben nie ganz erreicht werden
können, können Perpetuum Mobiles dritter Art auch nicht
existieren. Beispiel für ein lang anhaltendes, nahezu reibungslo07.04.2017
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ses System ist der Umlauf der Planeten in unserem Sonnensystem.
Strom
Elektrischer Strom, Stromstärke, Stromspannung
Eine gerichtete Bewegung von geladenen Teilchen, also Ionen
oder Elektronen, nennt man „elektrischen Strom”. Der Begriff
Elektrizität leitet sich vom griechischen „Elektron” ab, der
Bezeichnung für Bernstein. An ihm wurde erstmals elektrische
Energie beobachtet. Ein „Elektron” ist ein negativ geladenes
Teilchen, ein „Proton” ein positives. Atome bestehen aus
Protonen und ladungsneutralen Neutronen, die zusammen den
Atomkern bilden, welcher von einer Hülle aus Elektronen
umgeben ist. Hat ein Atom oder ein aus Atomen
zusammengesetztes Molekül mehr Elektronen als Protonen
oder umgekehrt, dann ist es elektrisch geladen (negativ
beziehungsweise positiv) und wird als „Ion” bezeichnet.
Eine elektrische Spannung ist Voraussetzung, dass überhaupt
Strom fließen kann. Eine Spannung, zum Beispiel zwischen
einem Plus- und einem Minuspol, kann aber auch bestehen,
ohne dass Strom fließt. Sie bezeichnet physikalisch die
Möglichkeit einer Ladung, elektrische Arbeit zu verrichten. Die
Einheit der elektrischen Spannung (U) ist Volt (V).
Die Stromstärke (I) bezeichnet die Menge der elektrischen Ladungen, die je Zeiteinheit fließt. Ihre Einheit ist Ampère (A).
Spannung und Stromstärke verhalten sich proportional
zueinander. Der zugehörige Faktor wird als elektrischer
Widerstand (R) bezeichnet. Seine Einheit ist Ohm (Ω). Formal
lässt sich dieser Zusammenhang wie folgt beschreiben:
U (Spannung) = I (Stromstärke) x R (elektrischer Widerstand)
Zur Veranschaulichung könnte man elektrischen Strom mit
Wasser in einem Gartenschlauch vergleichen. Der
Druckunterschied zwischen den Schlauchenden entspricht in
diesem Vergleich der Spannung, die Menge des fließenden
Wassers wäre die Stromstärke.
Gleichstrom und Wechselstrom
In der technischen Nutzung von Strom wird zwischen
Gleichstrom und Wechselstrom unterschieden. Bei Gleichstrom
ist die Richtung des Stromflusses konstant. Wechselstrom
wechselt beständig die Richtung des Stromflusses. Er eignet
sich daher für die Umwandlung zwischen verschiedenen
Spannungen mittels Transformatoren. Hohe Spannungen sind
die Basis für einen verlustarmen Stromtransport über größere
Entfernungen. Deshalb setzte sich mehrphasiger Wechselstrom
(„Drehstrom”) zu Beginn der Elektrifizierung und beim Aufbau
des elektrischen Netzes rasch durch.
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Elektrische Energie
Strom ist nicht identisch mit elektrischer Energie. Elektrische
Energie bezeichnet die Arbeit, die mittels Elektrizität geleistet
werden kann. Die physikalische Einheit für Energie, auch für
elektrische, ist Joule. Insbesondere bei elektrischer Energie,
aber auch im Wärmebereich ist die Kilowattstunde (kWh) die
gebräuchlichere Einheit. Eine kWh entspricht 3,6 Millionen
Joule. Mit 1 kWh Strom kann man beispielsweise 7 Stunden
Fernsehen (142 Watt-TV) oder 1 Stunde mit einem 1.000 W
Dampfbügeleisen bügeln.
Elektrische Energie errechnet sich nach der Formel:
W (elektrische Energie)= U (Spannung) x I (Stromstärke x t
Zeit)
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