Die Wortarten im Deutschen

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Die Wortarten: Ihre Grenzen und Universalität
Son, Seongho*
0. Einleitung
Der Gegenstand der Untersuchung ist die Wortarten in bezug auf ihre
Grenzen und Universalität. Im 1. Kapitel werden die allgemeine Problematik
der Wortarten und die Grammatikkonzepte und Klassifikationskriterien im
Deutschen als einzelsprachlicher Aspekt behandelt. Im 2. Kapitel wird die
Frage gestellt, wie die Speicherung und Verwendung von Wörtern im Gehirn
realisiert werden. Danach folgt der typologische Aspekt, bei dem die
Beziehung zwischen lexikalischen und grammatischen Kategorien erläutert
wird. Das 4. Kapitel beschäftigt sich mit der Frage, ob ein Verknüpfungspunkt existiert, wo sich einzelsprachliche Wörter und kognitive Prozesse
im Gehirn der Menschen aufeinander beziehen. Dabei werden Substantiv und
Verb als sprachuniversale Kategorien betrachtet, und wichtige Distinktionsmerkmale sind auf der sprachuniversalen Ebene herauszuarbeiten.1) Im letzten
Kapitel wird versucht, die Opposition Substantiv und Verb ins Zentrum einer
übereinzelsprachlichen Wortartenlehre in der Sprachtheorie zu stellen. Ziel der
Untersuchung ist es, herauszufinden, welche Parameter bei der Wortartenklassifizierung relevant sind. Ein besonderes Anliegen dieser Untersuchung
sehe ich darin, die Thematik der Wortarten aus den verschiedenen linguistischen Aspekten zu beleuchten.
1. Einzelsprachlicher Aspekt
Laute oder Buchstaben bilden Wörter, Wörter Wortgruppen, Wortgruppen
* Universität Kyungpook
1) Vgl. Lehmann 1992.
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Sätze, Sätze Texte. Spricht man etwa von der Trias Wort-Satz-Text, ist am
Anfang das Wort, aber die Wortarten nicht. Trotzdem haben die Wortarten
einen festen Platz in den Grammatiken und eine zentrale Funktion für eine
grammatische Beschreibung.
Wörter lassen sich in allen Sprachen zu Gruppen und Untergruppen
zusammenfassen, die durch gemeinsame Merkmale charakterisiert sind. Das
heißt: Man schafft die Wortarten durch kategoriale Arbeit. Die Wortarten sind
deswegen Ergebnisse der Klassifizierung der Wörter bzw. Lexemen einer
Sprache. Dadurch wird jeder praktische Umgang erleichtert - besonders für
Fremdsprachlerner - , wenn man sich bewußt macht, in welcher Hinsicht sich
die Wörter gleich oder nicht gleich verhalten.
Auffallend und dabei auch verwirrend ist, daß sich die Zahl der Wortarten
aufgrund verschiedener linguistischer Grundlagen und Theorien mehr oder
weniger unterschiedlich feststellen läßt. Je nach verwendetem Klassifikationskriterium ergibt sich eine unterschiedliche, zwischen zwei und fünfzehn
liegende Anzahl von Wortarten. Unterschiedliche Zwecke können auch zu
unterschiedlichen Klassifikationsanforderungen und -ergebnissen führen.
Beispielsweise macht es einen großen Unterschied, ob die Wortartenklassifikation für die Zwecke einer maschinellen Sprachanalyse, -synthese,
-übersetzung geeignet sein soll oder etwa für die Zwecke des Sprachunterrichts.2)
Trotz der Heterogenität der linguistischen Auffassungen zu dem grammatischen Teilgebiet Wortarten gibt es wissenschaftlichen Konsens. Es läßt
sich feststellen, daß die gängigen Grammatiken des Deutschen darin übereinstimmen, daß die meisten Klassifikationskriterien über die Wortarten im
Prinzip auf folgenden drei Klassifikationsaspekten gründen, nämlich morphologischer, syntaktischer und semantischer Aspekt. Aus diesen drei unterschiedlichen Aspekten werden die Wörter bestimmt. Zugleich deutet es auch die
Komplexität der Klassifikationsverhältnisse an.
Unter dem semantischen Aspekt sollte das Substantiv einen Gegenstand
ausdrücken, aber das Substantiv Fahren deutet eher einen Vorgang, dem das
2) Vgl. Bergenholtz/ Schaeder 1977.
Die Wortarten: Ihre Grenzen und Universalität 311
Verb eigen ist. Nach der semantischen Bedeutung unterscheidet man zwischen
Autosemantika und Synsemantika. Hier spricht man auch von einer offenen
und geschlossenen Klasse. Die Problematik taucht vor allem bei den
Synsemantika auf. Im Beispiel seit 3 Tagen und seit er es gemacht hat, ... ist
hier das Wort seit, das gewöhnlich als Präposition oder Konjunktion
klassifiziert wird, gibt es in der lexikalischen Semantik keinen Unterschied.
Nach dem morphologischen Aspekt werden die Wörter klassifiziert, ob sie
flektierbar, konjugierbar, deklinierbar, genusveränderlich oder komparierbar
sind. Die morphologische Grobklassen beziehen sich jedoch hauptsächlich auf
flektierbare Wörter. Die nicht flektierbaren Wörter wie Präposition, Adverb
und Konjunktion werden häufig als Partikel klassifiziert. Innerhalb der
flektierbaren Wörter taucht auch die Abgrenzungsschwierigkeit auf: Wie
unterscheidet man zwischen Pronomen und Artikel (Ich kenne den Mann vs.
Den kenne ich). Rein morphologische Klassifizierung stößt auch bald an
Grenzen.
Eine weitere Problematik bei der morphologischen Klassifizierung besteht
einerseits darin, daß sich Wörter nach ihrer formalen Veränderlichkeit oder
Unveränderlichkeit erst im Textzusammenhang unterscheiden lassen. Diese
Wortformen hängen mit ihren unterschiedlichen syntaktischen Funktionen
zusammen und drücken ihre syntaktischen Beziehungen aus, obwohl die Lehre
von den Wortarten eigentlich zur Morphologie gehört. Andererseits ist es
üblich, in einem ersten Schritt die Wortformen auf ein zugrundeliegendes
Lexem zurückzuführen und dieses dann einer Klasse einzuordnen.3) Dabei geht
es natürlich überwiegend um die flektierbaren Wörter. Hier wirft das Problem
der Einheit Lexem auf. Die Klassen, die aufgrund gemeinsamer kategorialer
Prägungen gebildet werden können, sind nämlich keine Lexemklassen.4) Sie
3) Vgl. Knobloch/ Schaeder 1992, 34.
4) Die abstrakten und systemischen Worteinheiten einer Sprache heißen Lexeme. Ihre
Verwendung in der tatsächlichen syntagmatischen Verkettung erzeugt Wortformen.
Die Sprachen machen verschiedenen Gebrauch von der Möglichkeit, unterschiedliche
Verwendungen der Lexeme auch durch Formabwandlung zu kennzeichnen. Die
Wortformen der tatsächlichen Redeverkettung stellen sich meist dar als
Verbindungen aus einer oder mehreren lexikalischen Bedeutungen mit einer oder
mehreren grammatischen Bedeutungen.
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teilen keine irgendwie geartete Gemeinsamkeit der lexikalischen Bedeutung.
Die syntaktische Klassifizierung wie bei Helbig/ Buscha (1989), die die von
den linguistischen Operationen unterstützten Klassifizierung folgt, bietet auch
keine eindeutig grenzscharfen Abgrenzungskriterien. Im Beispiel Der Vater
kam gesund zurück wird das Wort gesund aufgrund der sogenannten
Prädikationsmerkmale als prädikatives Attribut klassifiziert (der gesunde
Vater) und deswegen ein Adjektiv, obwohl die traditionellen Attribute nicht
permutabel sind.5) Das Wort es allein bildet sogar eine eigene Wortart.6)
Als Grammatikkonzepte unterscheidet man zwischen heterogener und
homogener Klassifizierung. In der heterogenen Klassifizierung - wie in den
meisten Grammatiken z.B. Duden oder die 'Grundzüge' - werden die
Wortarten in einer bestimmten Reihenfolge klassifiziert (beispielsweise
morphologische, syntaktische und semantische Klassifizierung). Die syntaktische Klassifizierung liefert in diesem Fall ergänzende Klassifikationskriterien
(satzbildend, satzgliedwertig, artikelfähig, kasusfördernd usw.). Die homogene
Klassifizierung wendet nur einen Aspekt an, wie Helbig/ Buscha (1989) die
syntaktischen Klassifikationskriterien heranziehen.
Der am häufigsten kritisierte Aspekt der heterogenen Wortartenklassifizierung ist, daß sie auf unterschiedlichen sprachlichen Ebenen gemischt
klassifiziert sind. Diese Heterogenität der Kriterien hat eine sehr lange und
alte Tradition, die eigentlich auf Dionysius Thrax (1. Jhr. v. Chr.) zurückgeht.
Schon damals hatte er diese drei gemischten Aspekte angewendet.
Auffallend ist, daß diese drei Aspekte sowohl bei der homogenen als auch
bei der heterogenen Klassifizierung nicht die eindeutig klaren und genügenden
Klassifikationskriterien zur Verfügung stellen. Beispielsweise gibt es unzählige
Abgrenzungsschwierigkeiten mit der Distinktivität der Klassen (Adjektiv vs.
Adverb) und Exhaustivität des Systems (Partizip: Verb vs. Adjektiv). Artikel
gehören morphologisch zu Pronomen, syntaktisch bilden sie eine eigene
Wortart. Aber im Beispiel ein Vogel ist das Wort ein (Zahl)adjektiv oder
Artikel?
5) Vgl. Helbig/ Buscha 1989, 339.
6) Vgl. Helbig/ Buscha 1989, 393ff.
Die Wortarten: Ihre Grenzen und Universalität 313
2. Psycholinguistischer Aspekt
Die ganze Wortarten-Debatte lebt von der Thematisierung von Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Wörtern und sucht nach der strukturellen
Ordnung der Wörter. Die Psycholinguistik, die sich teilweise mit der
Speicherung und Verarbeitung von Wörtern beschäftigt, hat gezeigt, daß im
mentalen Lexikon auf das zurückgegriffen wird, was für bestimmte Aufgaben
gebraucht wird. Dafür gibt es vielfältige Befunde.
Aus dem morphologischen Aspekt haben wortstrukturelle Eigenschaften
sowie die relative Getrenntheit der Flexionsendungen vom Einzelstamm eine
ganze Reihe psycholinguistischer Korrelate. Beispielsweise können auf Stämme
und Flexionssuffixe getrennt zugegriffen werden. Kinder sprechen in der
Anfangsphase in vielen Fällen die Grundformen wie laufen, aber später
sprechen sie er läuft. Umgekehrt gehen bei traumatisch bedingter Aphasie
Flexionsformen zuerst verloren.7) Wichtig ist jedoch, daß beim Muttersprachler
nicht alle Flexionsformen (z.B. der des dem den usw.) auf einmal gespeichert
werden.
Beim syntaktischen Aspekt verhält es sich genauso wie bei dem
morphologischen Aspekt. Die einzelnen Flexionsformen und syntaktischen
Regeln werden gebildet, wie sie bei der Sprachproduktion und -analyse
gebraucht werden, und danach automatisiert und angewendet. Deswegen
können die Muttersprachler im allgemeinen mit der großen Zahl von
Wortformen im Gehirn und bei der Satzbildung bzw. Äußerung problemlos
zurechtkommen.
Aus dem semantischen Aspekt sind die Bedeutungen von Wörter im Gehirn
vielfach vernetzt: 1) Vernetzung über Merkmale (Sofa, Sessel); 2) Vernetzung
über Relation (männlich vs. weiblich); 3) Vernetzung über Typikalität (Möbel,
darunter Sofa usw.); 4) Vernetzungen über Kontexte. Wenn man z.B. an das
Wort Kellner denkt, assoziiert er in vielen Fällen gleich Speisekarte. Hier
unterscheidet man zwischen Frame, wo es sich um eher statisch organisierte
Wissensbestände handelt (Restaurant: Gegenstände, Personal usw.), und
7) Vgl. Höhle 1995.
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Scripts, wo es um prozessual organisierte Wissensbestände geht (über den
normalen Ablauf eines Restaurantsbesuches). Besonders werden in vielen
Sprachbüchern diese Konzepte angewendet.
Bei den Wörtern gibt es 1) eine lexikalisch-semantische kontextfreie
Kernbedeutung, 2)die Bedeutung durch die sprachlichen Bezugssysteme
(syntagmatisch z.B. Verkettung; paradigmatisch z.B. Grenze zu anderen
Wortbedeutungen) und 3)kommunikativ-semantische kontextabhängige konzeptuelle Bedeutung. Deswegen gibt es bei Bedeutung von Wörtern eine gewisse
konzeptuelle Ungenauigkeit (A: Ich fahre jetzt nach Haus; B: Wollen Sie
wirklich schon gehen?) und eine gewisse Beschränkung (Ich fahre / * gehe
mit dem Auto).8) Die Ungenauigkeit liegt in der Differenzierung zwischen
diesen oben genannten 3 Ebenen. Ausnahmen wären die Fachwörter, die diese
Differenzierung nicht kennen.
Im Gegensatz zur grammatischen Analyse werden die Speicherung und
Verarbeitung von Wörtern für die Muttersprachler ein automatisierter,
intuitiver und unbewußt ablaufender Prozeß. Kein Wort lebt für sich. Wörter
sind eingebunden in den komplexen Vernetzungen und Bezugssystemen,
jedoch nicht unbedingt nach der Wortartenklassifizierung. In jeder konkreten
Verwendung geht das Wort mit einer variablen Gesamtheit inner- und
außersprachlicher Verweisungssysteme ein.9)
3. Typologischer Aspekt
Nach der traditionellen Typologie gibt es Sprachen mit der Tendenz,
lexikalische und grammatische Informationen auf verschiedene Wortformen zu
verteilen (analytisch), in einer Wortform zu verdichten (synthetisch) und eine
Vielzahl grammatischer Informationen in ein feldabhängiges Suffix zu bündeln
8) In diesem Zusammenhang behauptet Knobloch (1991, 12): "Bedeutung ist deswegen
keine dingliche oder verdinglichte Eigenschaft, die ein Wort 'hat', sondern ein
Sprechakt. Indem wir sprechen, bedeuten wir jemandem etwas, und nur im
jeweiligen Gebrauch 'haben' oder besser 'erzeugen' Wörter Bedeutungen."
9) Vgl. Knobloch 1991, 12.
Die Wortarten: Ihre Grenzen und Universalität 315
(flektierend), grammatische Suffixe mit jeweils einer klaren und feldfreien
Funktion/ Bedeutung am lexikalischen Stamm zu reihen (agglutinierend). Es
gibt aber keine reinen Typen. So gibt es zwar heute sowohl bei den
Substantiven als auch bei den Verben im Deutschen noch Flexionsendungen,
eine Vielzahl grammatischer Informationen werden jedoch vermittels freier
grammatischer Morpheme oder durch eine Kombination freier und gebundener
Morpheme ausgedrückt. In vielen Fällen wirken Artikel und Suffixe als
Träger von Kasusmerkmal zusammen: das Auto des Vaters.
Ganz offensichtlich hat das Wort das im Deutschen nicht einen
grammatischen Wert, sondern es hat viele verschiedene Feldwerte. Um in der
Praxis zu erkennen, was das Wort jeweils ausdrückt, muß man seinen Ort in
einer Konstellation anderer sprachlicher Elemente kennen: das Buch vs. das
ist einfach. Die Formmuster einer Sprache und die Art und Weise, wie diese
Formmuster verwendet werden, sind zwei verschiedene Dinge.
Aus dem typologischen Aspekt unterscheiden sich Sprachen darin, ob und
wie sie ihre lexikalischen, auf die sprachliche Erfassung der Wirklichkeit
gerichteten Bedeutungsbestände mit kategorialen Informationen verbinden.
Beispielsweise finden Präpositionen im Deutschen ihre Entsprechungen im
Koreanischen in vielen Fällen bei den Suffixen. Die Suffixe sind im Deutschen
jedoch keine Wortarten.
Das System Sprache besteht aus einer potentiell unbegrenzten Menge von
Elementen (Wörter, Lexemen, Morphemen) und einer faktisch begrenzten
Menge von Relationen, d.h. regelhaften Beziehungen zwischen diesen Elementen, die diese Struktur bilden. Aus dem typologischen Aspekt durchdringen
sich diese beiden Bereiche in der Tat auf vielfältige Weise gegenseitig. In
diesem Zusammenhang behauptet Coseriu (1987, 150f.), daß lexikalische
Bedeutung ohne kategoriale Bedeutung kein “Reinheitszustand” ist: "Die
kategoriale Bedeutung entspricht aber auch dem grammatischen System
einerseits, weil es nicht nur den Lexemen zukommt, sondern ebenso
Syntagmen und ganzen Sätzen; andererseits weil die kategoriale Bestimmung
immer auch eine Ausrichtung auf gewisse spezifische Funktionen in der
grammatischen Strukturierung bedeutet."
316 독일언어문학 제12집
Je nachdem, wie das typologische System einer Sprache beschaffen ist,
können morphologische, syntaktische oder semantische Kriterien in stärkerem
oder geringerem Maße herangezogen werden.
Ein weiterer Aspekt typologischer Variation, auch zugleich eine andere Art
von Klassifikationsproblemen ergibt sich dann, wenn formale Merkmale der
Wörter einer Wortart sich mit denen einer anderen Wortart auch bei den
zentralen Mitgliedern überschneiden. Die unterschiedliche Nutzung von
Derivation versus Konversion stellt einen Indikator dafür dar, wie die Wortarten in einer Sprache mit dem unterschiedlichen Grad der Grammatikalisierung kategorialer Unterschiede ausgeprägt sind. Während in manchen
Sprachen Wortarten formal deutlich voneinander unterschieden werden, ist
dieser Unterschied in anderen Sprachen weniger ausgeprägt (im Deutschen
z.B. Adjektiv vs. Adverb).
Die Klassifizierung der Wortarten geht von den einzelsprachlichen
Verhaltensrepertoires der Wörter aus. Sie kann zwar besondere typologische
Eigenschaften einer Sprache zeigen, vermag jedoch nicht, darausfolgende
eindeutige Kriterien zu schaffen. Aus dieser Perspektive können Feststellungen, die über die Einzelsprache hinausgehen, gar nicht getroffen werden.
4. Sprachuniversaler Aspekt
4.1. Substantiv und Verb als sprachuniversale Kategorien
Es gibt zahlreiche Versuche, ein einzelsprachunabhängiges, etwas logisch
begründetes universales Wortartensystem zu entwickeln. Diese Systeme sollten
neben Erkenntnissen über die Einzelsprache gleichzeitig einen besseren Zugang
zu den anderen Sprache vermitteln und ein besseres Verständnis der beim
Spracherwerb auftretenden Schwierigkeiten ermöglichen.
Trotz der Diversitäten von Sprachen werden einerseits fremde Sprachen
gelernt und übersetzt. Andererseits ist das Gehirn aller Menschen gleich
aufgebaut und strukturiert. Beispielsweise kann man einen Satz nicht beliebig
Die Wortarten: Ihre Grenzen und Universalität 317
lang bilden, weil das Gedächtnis sowohl des Sprechers als auch des Hörers
sonst überfordert wird.
Sprache kann außersprachliche Geschehnisse nur linear darstellen, ihr ist
eine spezifische Eindimensionalität auferlegt. Alle Sprachen haben Wörter, die
jedoch auf jeden Fall aufgrund der grundlegenden syntaktischen Beziehungen
als Relationen dargestellt werden müssen. Die Universalität liegt darin, daß
jede Sprache aus Wörtern bzw. sprachlichen Zeichen als Werkzeug des
Denksystems besteht. Die Wörter sind das gemeinsame Bezugssystem bzw.
die gemeinsame Aufmerksamkeit und werden zugleich als Schlüssel zum
Verstehen immer in die Relation gesetzt. Dazu gibt es eine Anzahl von
kommunikativ-funktionalen Bedingungen und Notwendigkeiten, die für alle
Sprachen gleich sind.
Allgemein menschlich ist die Fähigkeit, Gedanken zu bilden und sie
sprachlich auszudrücken. Zu den allgemeinen menschlichen Denkoperationen
gehört die Urteilsbildung, d.h. die Setzung von Prädikaten zu gespeicherten
Elementen der Erkenntnis. Die einfachste und sicher älteste Denkstruktur ist
somit eine Zweigliederung, die in den Grammatiken mit Subjekt und Prädikat
und auf der Wortartenebene mit Substantiv und Verb vergleichbar sind.
Beispielsweise sagen viele Kinder kaputt. Dann fragt man, was kaputt ist.
Hier fehlt nämlich ein Referenzobjekt bzw. ein Gegenstand.
Schachter (1990) nimmt als universelles Merkmal an, daß es in allen
Sprachen eine Unterscheidung zwischen offenen und geschlossenen Wortklassen gibt. Innerhalb der offenen Klassen versteht er die Unterscheidung
zwischen Substantiv und Verb als universell.
Die Opposition Substantiv und Verb (bzw. Subjekt und Prädikat) sind
unterschiedliche Ausprägungen eines funktionalen Dualismus. Funktional ist im
Kern die Gegenüberstellung eines primär nennenden bzw. referierenden
Elements und eines primär charakterisierenden oder beschreibenden Elements.
Hier werden Substantiv und Verb als einen Kern in der Anatomie der
Sprachen betrachtet. Bei diesem Aspekt ist der Verknüpfungspunkt, wo sich
einzelsprachliche Wörter und kognitiver bzw. mentaler Prozeß aufeinander
beziehen.
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Aufschlußreich lieferte die Kölner Forschergruppe UNITYP ein Grundschema, das die vergleichbaren kommunikativen und kognitiven Notwendigkeiten strukturiert erfaßt: Apprehension, Partizipation, die wiederum auf der
Wortartenebene hauptsächlich durch Substantiv und Verb realisiert werden.10)
Apprehension kann paraphrasiert werden als das "sprachliche Erfassen von
Gegenständen". Partizipation reflektiert das "sprachliche Erfassen von
Sachverhalten". Unterbeck (1992, 49) schreibt: "'Gegenstand' meint im Sinne
von 'sprachlich erfaßter Gegenstand' all das, worauf referiert werden und was
mit der Satzaussage verbunden werden kann." "Sachverhalt" ist hier gemeint
als Konzeptualisierung von etwas Wahrgenommenem (z.B. dem Zusammenstoß
zweier Autos).11) Die Sätzen drücken Sachverhalte aus, die primär aus einem
Substantiv und einem Verb bzw. einem Subjekt und einem Prädikat bestehen.
Es gibt Sprachen, in denen z.B. eine mit der deutschen Wortart Substantiv
vergleichbare formale Wortgruppe nicht vorkommt. Dazu gibt es jedoch
Derivations- und Konversionsmöglichkeiten. Das verdeutlicht noch einmal, daß
es unwichtig ist, ob in einer Sprache eine einzelsprachlich orientierte
grammatische Kategorie Substantiv vorhanden ist. Auf der sprachuniversalen
Ebene sind grammatische Kategorien wie Substantiv oder Verb übereinzelsprachlich orientierte kognitive Konzeptualisierung.12)
Dabei interessiert im Rahmen der Sprachwissenschaft, ob es eine
Substantiv- Verb-Distinktion im indikativen Bereich angesiedelt ist. Anders
formuliert, läßt sich fragen, ob die Distinktionsmerkmale zwischen Substantiven und Verben sowohl auf der typologischen als auch universalen Ebene
vorhanden sind. Bei der Substantiv-Verb-Distinktion handelt es sich zugleich
um den wichtigsten Prüfstein der Universalienforschung.
4.2. Substantiv-Verb-Distinktion
10) Vgl. Seiler/ Lehmann 1982; Seiler/ Premper 1991.
11) Vgl. Seiler 1988, 98.
12) Vgl. Seiler 1988, 102.
Die Wortarten: Ihre Grenzen und Universalität 319
Der bisherige Stand der Forschung zeigt, daß die typologischen Distinktionsmerkmale zwischen Substantiven und Verben mehr oder weniger in der
formalen Ebene ausgeprägt sind.13)
Auf der sprachuniversalen Ebene findet man einen theoretischen Ausgangspunkt bei Seiler (1988, 104), der darauf hinweist, daß es die prototypische
Funktion eines Verbs ist, Relationen zu stiften, und die eines Substantivs,
wichtige Mitspieler und Requisiten in den Diskurs einzuführen.14) Deswegen
sind die Kategorien Substantiv und Verb mitexistierend. Diese Opposition
begründet die (in der einzelsprachlichen Ausformung hochvariable) SubstantivVerb-Distinktion. Apprehension und Partizipation sind auf die Hauptwortarten
so verteilt, daß sie primär durch Substantiv und Verb realisiert werden
können. Die Kategorien Substantiv und Verb sind korrelativ aufeinander
bezogen, denn das eine ist ohne das andere nicht denkbar.
Lehmann (1992, 156) betrachtet "drei Kriterien, die für Kognition und
Kommunikation eine zentrale Rolle spielen, nämlich die Zeitstabilität eines
Konzepts, seine Relationalität und seine primäre propositionale Funktion".
Diese drei Parameter gelten als universal, und bieten die Abgrenzungskriterien
zwischen Substantiv und Verb auf der sprachuniversalen Ebene.
Als Ausgangspunkt wird darauf hingewiesen, daß Substantive Gegenstände
bezeichnen und Verben Ereignisse bzw. Vorgänge. Auf der Skala der
Zeitstabilität stehen Gegenstände wie z.B. Tisch relativ stabil, während die
Ereignisse oder Vorgänge völlig zeitgebunden wie erschrecken sind.
Zu dem zweiten Parameter gehört die Relationalität, also die Fähigkeit,
Leerstellen für Argumente zu eröffnen. Gegenstände sind konstanter als
Relation, deswegen werden sie auch als nicht-relational oder nullwertig
definiert. Beispielsweise basiert die Leerstellenbildung eines Substantivs im
Deutschen nicht auf der bestimmten obligatorischen Struktur wie bei den
13) Vgl. Walter 1981.
14) Seiler (1988, 102f.) verdeutlicht diese Gegebenheiten anhand einer Konstruktion des
Kontinuums. In dem Kontinuum stehen jeweils am Ende die Verbalität und
Nominalität. Diese Funktionen der Konstruktion eines Kontinuums kommt mit
einzelsprachlichen morphosyntaktischen Merkmalen mehr oder weniger ausgeprägt
zum Ausdruck.
320 독일언어문학 제12집
Verben. Ereignisbegriffe sind dagegen relational, weil sie immer mindestens
einen Gegenstand voraussetzen. Die Substantive sind eine eigene Wortart. Ein
typisches Beispiel hierfür sind die Eigennamen. Hierbei besteht keine
Notwendigkeit der sprachlichen Charakterisierung. Es gibt auch Sprachen, wie
das Koreanische, in denen nur ein finites Verb als Satz auftreten können, aber
es bezieht sich immer auf einen Referenzobjekt, weil das Prädikat aufgrund
seiner relationalen Eigenschaft mindestens einen Gegenstand braucht. Deswegen kommt ein finites Verb als Argument in einem Satz aufgrund seiner
Relationalität in keiner Sprache vor.
Als letzter Parameter dienen die propositionalen Funktionen der beiden
Wortarten, nach denen die grundlegenden Operationen Referenz und Prädikation sind. Die Prädikation besteht darin, daß über das Referenzobjekt eine
Aussage gemacht wird. Die Ausdrücke, mit denen das Referenzobjekt
geschieht, werden als Prädikate bezeichnet. Dabei liegt die funktionale Grundlage des Substantivs primär in der Funktion der Referenz und die des Verbs
in der Funktion der Prädikation.
Diese universalen Begriffe bzw. Funktionen nach Lehmann werden in den
Sprachen einzelsprachlich umgesetzt. Substantiv und Verb als Wortarten
erscheinen auf der Dynamizitätsskala. Die Ausprägung dieser Skala ist einzelsprachlich, d.h. hierzu können einzelsprachliche Wortarten oder Subkategorien
einer Wortart gehören, oder es kann ein Verb in einer Sprache auch allein mit
mehr oder weniger Merkmalen auf dieser Skala vertreten sein. Diese
universalen Begriffe und Funktionen bieten die Möglichkeit, die Optionen der
verschiedenen Sprachen nach ihrer Funktion zu bestimmen und zu klassifizieren. Der einzelsprachliche typologische Unterschied besteht in der Verteilung der einzelsprachlichen Wortarten auf der Dynamizitätsskala bei
Übergängen mit unscharfen Grenzen.
5. Die Wortarten Substantiv und Verb in der Sprachtheorie
Allen Sprachen gemeinsam ist, daß die Anzahl der Wörter begrenzt sind,
Die Wortarten: Ihre Grenzen und Universalität 321
selbst bei Berücksichtigung der Tatsache, daß immer wieder neue Wörter
entstehen. In der Alltagssprache stehen in der Regel noch wesentlich weniger
Wörter zur Verfügung. Dabei ist festzustellen, daß die begrenzte Anzahl der
Wörter eine unbegrenzte Ausdrucksmöglichkeit bietet. Dafür sind "sprachliche
Operationen" als die elementaren Komponenten von sprachlichen Handlungen
nötig.15) Einerseits gibt es kognitive Bedingungen und Notwendigkeit zur
Bildung einer Aussage bzw. eines Urteils, andererseits ist es obligatorisch,
eine Relation herzustellen, um uneingeschränkt ausdrücken zu können. Man
produziert nämlich beim Sprechen zunächst nicht Mengen von grammatischen
Sätzen, sondern führt sprachliche Operationen aus und realisiert sprachliche
Funktionen. Dabei ist die sprachliche Operation eine Verknüpfung einer
Funktion mit einer Struktur.
Zwei der wichtigsten sprachlichen Operationen sind nominale und
prädikative Determinierung, die auf der formalen Ebene durch die Determination und Prädikation repräsentiert werden.16) Beide sind nicht aufeinander
reduzierbar und haben eigene Funktionen. Bei der nominalen Determinierung
geht es um die identifizierenden Gegenstände, aber bei der prädikativen
Determinierung primär um Sachverhalte, d.h. Charakterisierung der identifizierten Gegenstände. Ein Satz wird in der Regel durch diese zwei
fundamentalen Operationen konstituiert. Deswegen ist die korrelative Opposition der nominalen Determinierung die prädikative Determinierung, die
wiederum auf der Wortartenebene hauptsächlich durch Substantiv und Verb
realisiert werden. Substantiv und Verb sind aufeinander bezogen und zugleich
korrelativ. Ohne das eine gibt es kein anderes.
Die Frage, wozu es eine solche Operation geben muß, führt Lehmann (1984,
339) auf höhere Funktionen zurück und letztlich auf die epistemische und
soziale Funktion. Die Prädikation untersteht der epistemischen Funktion,
während die Determination, da sie vornehmlich um des Hörers Willen
geschieht, auf die soziale Funktion hingeordnet ist.
Im Deutschen erfolgen die grammatischen Strukturkorrelate der nominale
15) Vgl. Lehmann 1984, 2.
16) Vgl. Son 1998, 60f.
322 독일언어문학 제12집
Determinierung primär durch die Nominalphrase, die sich in allen Sprachen
finden läßt, und in der die Substantive bzw. auch Pronomen im Zentrum
stehen. Die Substantivierung einer anderen Wortart kann mit Hilfe der
Derivation oder Konversion, wie z.B. das Schreiben, die Schönheit, dargestellt
werden. Aber satzsyntaktisch kann die Funktion der nominalen Determinierung
auch durch die Verben oder die Sätze bzw. durch die Nominalisierung und
Subordination eines Verbs mit Hilfe der zu-Infinitivkonstruktion oder eines
Satzes in Form eines Gliedsatzes realisiert werden: Das Buch zu lesen macht
Spaß; Daß du immer so mutig bist, ist mir undenkbar. Im Beispielssatz Das
Buch zu lesen... wird ein prädikativer Ausdruck als Argumentposition wie
eine Determination gebraucht. Der prädikative Ausdruck bezeichnet nämlich
einen identifizierenden Gegenstand. Hier handelt es sich in bezug auf die
Kölner Universalienforschung um die Apprehension. Unter der Technik in der
Dimension der Apprehension läßt sich zu-Infinitivkonstruktion finden (Klassifikation durch Verb). Aber der Schwachpunkt dieses Kölner Dualismus liegt
darin, daß die Gliedsatzebene als prädikative Technik (komplexe Sätze) in der
Dimension der Partizipation behandelt wird, obwohl diese Technik auch die
identifizierenden Gegenstände ausdrücken können.
Bei der nominalen Determinierung geht es eigentlich um keine satzsyntaktische Ebene, sondern um die Kategorie Wortarten, wo ein Substantiv
bzw. auch Pronomen als Nukleus determiniert wird. Als eine höhere bzw.
obere Bezeichnung für die Operation, die identifizierenden Gegenstände
satzsyntaktisch auszudrücken, spreche ich von einer nominalen Determinierung
im weiteren Sinne.
Insofern sind Gegenstände alles, was als eine Determination diskursiv
thematisiert, identifiziert und auf eine Prädikation bezogen werden kann. Die
Substantive sind also die Bezeichnung für die Gegenstände, aber die
Gegenstände sind mehr als ein Substantiv.
Auf der sprachuniversalen Ebene gibt es Substantiv und Verb, weil die
beiden Wortarten eine kognitiv notwendige und auch komplementäre
kommunikativ-funktionale Sphäre aufzeigen. Die Substantive beziehen sich auf
die Bezeichnung von sprachlich erfaßten Gegenständen. Sie sind von
Die Wortarten: Ihre Grenzen und Universalität 323
nicht-relationaler Größe, und ihre primäre Funktion ist die der nominalen
Determinierung, durch die die identifizierenden Gegenstände festgelegt werden.
Die Verben bezeichnen prototypisch Ereignisse, die als relationale Größe
primär die Funktion der prädikativen Determinierung leisten, durch die die
identifizierenden Gegenstände charakterisiert werden. Auf dieser Grundlage ist
es gerechtfertigt, die Opposition Substantiv und Verb ins Zentrum einer
übereinzelsprachlichen Wortartenlehre zu stellen.
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국문요약
품 사: 그 한계와 보편성
손 성 호
품사는 한 언어에 속하는 단어들에 대한 분류의 결과로서 문법 기술에
있어서 핵심적인 역할을 담당하고 있다. 이 논문에서는 품사를 다양한 학술적인
관점에서 조망하여 품사에 관한 이해를 돕고자 한다.
개별 언어의 관점에서는 독일어의 예를 통하여 일반적인 품사 분류의 문제점
과 문법의 컨셉트, 그리고 분류의 기준에 대하여 다루어 보고자 한다. 독일어의
경우 대부분의 문법서들은 품사의 분류 기준에 있어서 형태, 의미, 통사적인 3가
지 상이한 차원을 섞어 분류하는 혼합 분류의 방식을 택하고 있는데 이러한 문
제점은 아직도 해결이 되지 않고 있다. 예외적으로 Helbig/ Buscha (1989)는 통
사적인 관점만으로 품사를 구분하는데 학문적으로 일관적인 장점은 있지만 대명
사 es가 하나의 품사로 분류되거나, 기저문으로의 변형을 통하여 품사의 분류가
설명되는 부분 등에 있어서는 외국어로서의 독일어 교육에 있어서 그 유용성이
그렇게 크다고는 말할 수가 없다고 본다.
언어 심리학적 관점에서 단어들은 복잡한 의미의 그물망 속에 존재하며
문법서의 체계와 같이 단순하게 명사, 동사의 식으로 구분되지는 않는다.
물론 뇌 속에서 명사나 동사가 차지하는 위치를 찾는 작업은 계속 진행되
어지고는 있지만 실제적인 언어사용에 있어서는 훨씬 복잡한 양상을 보여
준다. 즉 문법적/ 언어적인 이해와 문법적인 분석은 다른 차원에서 고려
326 독일언어문학 제12집
해야만 할 것이다.
언어 유형학적 관점에서 보자면 품사의 분류기준은 해당 언어마다 다를 수 밖
에 없는 개별 언어적인 특성으로, 각 언어의 유형학적 특성에 맞추어 품사 분류
의 체계를 갖추는 것이 이상적이라고 하겠다.
보편 언어학의 관점을 통하여서는 하나의 문법범주로서 품사가 가지는 한계성
뿐만이 아니라 보편성도 고찰해 보고자 한다. 여기에서는 품사분류의 관점에
서 개별 언어들과 언어적인 인지과정의 접목점을 찾을 수 있을까 하는 의
문과 함께, 명사와 동사의 예를 통하여 언어의 보편성을 찾을 수 있겠으
며, 마지막으로는 보편 언어학에서 분류될 수 있는 명사와 동사를 기반으
로 하여 이러한 품사의 분류를 언어 이론적인 관점에서 조망해 볼 수 있
겠다.
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