Währungen Währungsprognose Polen

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Währungen
Währungsprognose Polen
24. August 2016
Der PLN dürfte in den
nächsten zwölf Monaten
leicht zulegen
Seit der letzten Währungsprognose hat der polnische Zloty nach vorübergehenden
schwachen Phasen an Wert zugelegt. Auf globaler Ebene genossen die
Schwellenländerwährungen Rückenwind, wovon der PLN profitierte, der jedoch auch
von lokalen Faktoren positiv beeinflusst wurde. Die Konjunktur dürfte nach einem
schwachen Start ins Jahr wieder anziehen. Wir erwarten in den nächsten zwölf Monaten
einen unveränderten Zins und leicht aufwertenden PLN.
Die Wirtschaft
entwickelte sich im
ersten Halbjahr
schwach ...
In den vergangenen Jahren zählte die polnische Wirtschaft zu den schnellst wachsenden in der EU.
Nach einer kleinen Wachstumspause im ersten Quartal zog die Konjunktur im zweiten Quartal
abermals an. Grundlegend hinken insbesondere die Investitionen hinterher, wofür es mehrere
Gründe gibt. Für die Infrastruktur vorgesehene EU-Mittel fließen langsamer, und für Unternehmen ist
es schwieriger, an Kredite zu kommen. Im zweiten Quartal dürfte das jüngst eingeführte Kindergeld
den Privatkonsum und damit das Wachstum vorangetrieben haben, während eine sinkende
Arbeitslosigkeit und steigende Löhne den Konsum weiter beflügeln dürften. Allerdings veranlasst uns
der schwache Start ins Jahr zu einer Rücknahme unserer Prognose des diesjährigen
Wirtschaftswachstums. Die Industrieproduktion fiel auch im Juli sehr schwach aus; ob der Grund
einer vorübergehenden Brexit-Schwäche oder eher fundamentalen Faktoren zuzuschreiben ist, ist
noch nicht zu sagen. Daher dürfte die Zentralbank vorerst abwarten.
... dürfte sich in der
zweiten Jahreshälfte
jedoch etwas bessern
Der Zins bleibt unverändert ...
... wobei ein niedrigerer Zins
Risiken birgt
Dem PLN ist der Druck nun
etwas genommen ...
... und er dürfte in den
kommenden zwölf Monaten
geringfügig aufwerten
Seit nunmehr anderthalb Jahren hat die Zentralbank den Zins unverändert bei 1,50 Prozent
gelassen. Wir gehen davon aus, dass dies auch in den kommenden zwölf Monaten so bleiben wird.
Der Wechsel in der Führungsriege der Zentralbank hat sich bisher nicht auf den Kurs ausgewirkt.
Sollten sich die Prognosen der Zentralbank bewahrheiten, so wäre Polen noch vor Jahresende aus
der Deflation heraus. Diese Aussicht dürfte die Zentralbank von einer Erhöhung abhalten. Zudem
wird sie wohl auch den Kurs der US-Bundesbank und die damit einhergehenden Markteinflüsse
abwarten. Unsere Vorhersage ist dadurch bedingt, dass die Wirtschaft wie erwartet zulegt und sich
die Rückkehr der Inflation nicht verspätet, was die Zentralbank zu einer Zinssenkung veranlassen
könnte. Sollte es dazu kommen, so würde das den PLN schwächen können. Aussicht auf
Zinserhöhungen besteht dagegen nicht.
Die Regierung hat dem PLN im Laufe des Sommers durch die Vorlage von Plänen über eine
Konvertierung von Fremdwährungskrediten in PLN etwas von dem Gegenwind genommen, denn die
Konvertierung wird die Banken nun nicht so teuer zu stehen kommen wie befürchtet. Das
Verlustrisiko der Banken lastete bisher schwer auf dem PLN. Zudem hat sich die Gefahr einer
Ratingherabstufung Polens gemindert, weil das Risiko einer Rekapitalisierung der Banken durch den
Staat nicht mehr besteht. Die Handelsbilanz entwickelt sich weiterhin positiv, und das reichliche Maß
an Investitionen reicht zur Deckung eines geringfügigen Leistungsbilanzdefizits mehr als aus. Auch
wird Polen zusätzliche EU-Mittel anziehen können, nachdem bürokratische Hindernisse den
Geldstrom hatten stocken lassen. Der PLN ist aufgrund der Regierung und der neuen
Zusammensetzung der Zentralbankführung zwar nach wie vor anfällig, dies nun jedoch weniger
ausgeprägt. Wir erwarten, dass der PLN in den kommenden zwölf Monaten geringfügig aufwerten
wird.
2015
2016P
2017P
Zuletzt
Sydbank
NBP
Sydbank
NBP
YoY
BIP
3,6 %
3,3 %
3,2 %
3,5 %
3,5 %
3,1 % (Q4)*
Inflation, CPI
-0,9 %
-0,5 %
-0,6 %
1,5 %
1,3 %
-0,9 % (Juli)
Anlagehorizont
Terminkurs
Leitzinsprognose
4,31 (4,39)
-
1,50 % (1,50 %)
-
3 Monate
4,20 - 4,40 (4,25 - 4,45)
4,34
1,50 % (1,25 %)
1,50 %
6 Monate
4,20 - 4,40 (4,20 - 4,40)
4,36
1,50 % (1,25 %)
1,50 %
12 Monate
4,15 - 4,35 (4,20 - 4,40)
4,40
1,50 % (1,25 %)
1,50 %
Spot
Währungsprognose
EUR/PLN
Konsens
Die eingeklammerten Zahlen sind die Schätzungen aus der vorherigen Währungsprognose. Spot und Termin zum 24-08-2016
11:20 Uhr
Erstellt von:
Hans Christian Bachmann
Senioranalyst
Tel. +45 74 37 33 27
[email protected]
sydbank.dk
Makroökonomische Analyse
1/3
EUR/PLN
Seit der letzten
Währungsprognose hat der
polnische Zloty an Wert
zugelegt, unter anderem weil
sich die Schwellenländerwährungen allgemein gut
bewährt haben. Zudem hat die
Regierung sich dafür entschieden, die Banken in
Verbindung mit der Konvertierung von Fremdwährungskrediten nicht so sehr zu
belasten wie befürchtet. Wir
erwarten in den nächsten zwölf
Monaten einen leicht
aufwertenden PLN.
Inflation und Leitzins
Polen dürfte zum
Jahresende aus der Deflation
heraus sein. Allerdings ist der
Inflationsdruck sehr gering,
und die Teuerungsrate dürfte
in den kommenden Jahren
niedrig bleiben. Daher
erwarten wir, dass die
Zentralbank den Leitzins in
den nächsten zwölf Monaten
unverändert belassen wird.
Wirtschaftswachstum, BIP
Das Wirtschaftswachstum
enttäuschte im ersten Quartal
und entwickelte sich im zweiten
etwas besser. Grundlegend sind
es die Investitionen, die hinterherhinken. Der Privatkonsum
legt stark zu, unter anderem
aufgrund eines erhöhten
Kindergeldes. Wir erwarten,
dass der PLN in der zweiten
Jahreshälfte von einem abermaligen Wachstum profitieren
wird.
Handels- und Leistungsbilanz (Summe von 12
Monaten, Mrd. EUR)
Die Handelsbilanz verbessert
sich trotz eines erhöhten
Privatkonsums weiter. Das
relativ geringe Leistungsbilanzdefizit wird durch
ausländische Investitionen
mehr als gedeckt.
sydbank.dk
Makroökonomische Analyse
2/3
Leitzins
Inflation ohne Energie und
Nahrungsmittel
Inflation
BIP, YoY
BIP, QoQ
Handelsbilanz
Leistungsbilanz
Dies ist eine Übersetzung der dänischen Analyse „Valutaudsigt Polen“. Im Zweifelsfall gilt der dänische Text.
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Ø.
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