Wie Lernt unser Gehirn? Die zwei Hirnhälften (Hemisphären) Unser Gehirn ist in zwei Teile unterteilt, in eine linke und eine rechte Gehirnhälfte (Hemisphären). Beide sind miteinander verbunden und sind für unterschiedliche Aufgaben zuständig. Wenn du etwas neues lernen willst (oder in der Schule häufig etwas lernen musst), musst du versuchen es in deinem Gedächtnis zu verankern, damit du dich daran erinnern kannst und es auch nach längerer Zeit noch weißt. Wie lernt unser Gehirn? Wie können wir lernen, damit uns etwas für lange Zeit im Gedächtnis bleibt? Um die Frage beantworten zu können müssen wir wissen wie unser Gedächtnis funktioniert. Unser Gedächtnis filtert (wie ein Kaffeefilter) die Sinneseindrücke die wir ständig erleben. Nicht alles was wir in jeder Sekunde sehen, hören, fühlen, denken bleibt auch in unserem Gedächtnis. Oder weisst du noch was du heute vor einem Jahr gegessen hast? Viele – für unser Gedächtnis unwichtige Dinge – vergessen wir wieder. Aus der Hirn- und Gedächtnisforschung, sind drei Arten des Gedächtnisses bekannt: das Ultrakurzzeit-Gedächtnis: Alle Sinneseindrücke gelangen zunächst ungefiltert in das Gehirn. Das Ultrakurzzeit-Gedächtnis nimmt diese meist unbewusst auf, filtert dann aber wichtige von unwichtigen Informationen aus. Wenn man sich diesen Eindruck merken will, muss sich das Ultrakurzzeit-Gedächtnis mindestens 20 Sekunden damit beschäftigen. Wird diesem Eindruck keine Aufmerksamkeit zuteil, vergisst das Gehirn das Bild. Dies kann zum Beispiel bei Schocks nach Unfällen geschehen. Wird der Sinneseindruck aber „registriert", so dass das Gehirn sich in der Mindestzeit damit beschäftigen kann, bleibt der Sinneseindruck im Ultrakurzzeit-Gedächtnis haften. das Kurzzeit-Gedächtnis: Hat der Sinneseindruck diesen ersten Filter passiert und wurde er durch besondere Aufmerksamkeit an vorhandene Vorstellungen angeknüpft, dann landet er im Kurzzeit–Gedächtnis. Man hat diese Erkenntnis mit biologischchemischen Versuchen an Tieren nachweisen können. Unterstützung findet diese Aufnahme durch Neugier, die den Antrieb, die Motivation, bildet, um einen fremden, unbekannten Lerninhalt aufzunehmen. Dies geschieht aber nur dann, wenn das Neue sinnvoll mit bereits Bekanntem verbunden wird. das Langzeit-Gedächtnis: Einige Stunden oder Tage nach dem Lernvorgang im Kurzzeit–Gedächtnis wird das so Erlernte im Langzeit–Gedächtnis abgelegt. Der erste Sinneseindruck hat damit beide Filter durchlaufen und bleibt als feste Erinnerung im Langzeit– Gedächtnis haften. Wichtig ist jetzt besonders, die neue Information mit möglichst vielen schon bekannten Informationen zu verbinden. Je vielfältiger diese Zuordnungen sind, desto besser sind sie später aus dem Langzeit–Gedächtnis abrufbar. Dazu ist es sinnvoll, den Lernstoff mehrmals in sinnvollen Abständen zu wiederholen. „Vergessen" stellt sich damit so dar, dass Informationen und Lernprozesse nicht im Langzeit-Gedächtnis gespeichert oder von anderen Informationen „überlagert" wurden und damit nur schwer zugänglich werden.