Thema: Lernen- ein lebenslanger Prozess Lernen: Erwerb neuer bzw. Änderung bestehender Verhaltens- und Lebensweisen als Folge von Erfahrung und Übung umfasst: 1. Erwerb und Änderung 2. Aneignung (relative Beständigkeit) 3. Prozess der Speicherung Lernen von: Wissen Verhalten Einstellungen Gefühlen Bedeutungen 2. Kognitives Lernen - Lernen durch Einsicht 1. Lernen am Modell -Lernvorgänge, die auf der Beobachtung des Verhaltens von menschlichen Vorbildern beruhen -auch Beobachtungslernen, Nachahmungslernen, Imitationslernen, soziales Lernen, Identifikationslernen, Rollenlernen und stellvertretendes Lernen Verstärkende Wirkung, wenn: -die Aneignung oder Umstrukturierung von Wissen, das auf Nutzung der kognitiven Fähigkeiten beruht (wahrnehmen, vorstellen usw.). -Einsicht =das Erkennen und Verstehen eines Sachverhaltes, das Erfassen der Ursache-WirkungZusammenhänge, des Sinns und der Bedeutung einer Situation, Erkenntnis - Verbal und nonverbal Sechs Phasen des Lernens durch Einsicht -die Modellperson mit ihrem Verhalten Erfolg hat 1. Auftauchen des Problems -eine Ähnlichkeit der Modellperson mit dem Beobachtergegeben ist 2. Probierverhalten: Ausprobieren bekannter und bewährter Handlungsstrategien - ein positiver emotionaler Bezug gegeben ist, weil die Beziehung allgemein von freundlicher Zuwendung, Anerkennung und Lob gekennzeichnet ist 3. Umstrukturierung: Versuch und Irrtum werden in Gedanken vollzogen 4. Einsicht und Lösung: "Aha-Erlebnis„ Bsp. Beim Erlernen von: - sozialen Verhaltensweise, wie Tischmanieren, Grüßen, Umgang mit Patienten, Verhalten als Patient - Einstellungen - handwerklichen, sportlichen oder künstlerischen Tätigkeiten - berufliche Fertigkeiten und Verhaltensweisen 5. Anwendung: Handlung wird durchgeführt 6. Übertragung: bei Erfolg wird gefundene Lösung eingeübt und auf Ähnliches übertragen 4. Instrumentelles Lernen - Operantes Konditionieren erlerntes Verhalten wird wahrscheinlicher, wenn: 3. Signallernen- Die Klassische Konditionierung -Reize erhalten durch Reiz-Reaktions-koppelungen zusätzlich Signalfunktionen a) angenehme Konsequenzen einsetzen (positive Verstärkung), Bsp. Lob, Schmerzreduktion bei Rückentraining -älteste Lerntheorie, von Iwan Pawlow mit seinen Untersuchungen zum Speichelfluss von Hunden begründet: b) unangenehme Konsequenzen aufhören (negative Verstärkung) Bsp. Schmerzen, Schmollen a. Futter (unkonditionierter Reiz) führt beim Hund zum Speichelfluss (unkonditionierte Reaktion) b. Eine Glocke (neutraler Reiz) ruft keine Reaktion des Hundes hervor c. Mehrmals wird zu dem Glockenton Futter vorgesetzt (Glocke= Signal, konditionierter Reiz) d. Glockenton löst den Speichelfluss als konditionierte Reaktion aus erlerntes Verhalten wird unwahrscheinlicher, wenn: a) unangenehme Konsequenzen einsetzen (Bestrafung Typ I) Bsp. Tadel, Schläge, Strafarbeit b) angenehme Konsequenzen aufhören (Bestrafung Typ II) Bsp. Taschengeldentzug, Freiheitsentzug, Liebesentzug Probleme: - Strafen langfristig nicht erfolgreich, man muss ständig härtere Maßnahmen ergreifen - auch Strafen können eine Form von Zuwendung sein (Aufmerksamkeit) - Strafe wird oft mit dem Strafenden verbunden, nicht mit eigenem Verhalten - kann als Modell dienen (vgl. Modelllernen)