Trainingseinheit 4

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Organik
KOMPAKT
Organik Blatt 1/5

1 Elemente in organischen Verbindungen
Kohlenstoff (C) – Sauerstoff (O) – Wasserstoff (H) – Stickstoff (N) – Phosphor (P) – Schwefel (S)
Kohlenstoff kommt immer in organischen Verbindungen vor. (Sonst ist es keine organische Verbindung!) Wasserstoff kommt fast immer in organischen Verbindungen vor. Eine sehr große Anzahl organischer Verbindungen enthält Sauerstoff (-COOH).
Aus den Proteinen kennen wir u. a. die schwefelhaltigen Thiolgruppen, und führt man sich wirklich wichtige Moleküle wie ATP oder die DNA vor Augen, weiß man sofort, daß auch Phosphor
und dazugehört.
Eine Eselsbrücke: mit den Namen COHN hat man sich vier Elemente gemerkt, dann muß man nur noch an die DNA
und die Proteine denken.
Einige weitere Elemente kommen als Metallionen vor: Na+, K+, Mg2+ (Chlorophyll), Ca2+ (Knochen),
Fe2+ und Fe3+ (Häm, Cytochrom), Mn2+ (Enzyme), Co2+ (Vitamin B12). (Eine weitere kleine Gedächtnisstütze: Aus Transmenbranproteinen gebildete Ionenkanäle in Zellmembranen für K+, Na+, Ca2+.)
Wie ist es mit Elementen wie z. B. Uran, Quecksilber, Chlor oder Helium in organischen Verbindungen? Unterscheiden Sie zwischen organischen Verbindungen und lebenden Organismen! Es
gibt organische Verbindungen wie Methylquecksilber CH3Hg+, Uranocen U(C8H8)2 oder
Dichlorcarben CCl2 (wobei letzteres ein Beispiel für eine organische Verbindung ohne Wasserstoff ist).
Beispielaufgaben
(1) Welche dieser Elemente sind in organischen Verbindungen am häufigsten vertreten?
Chlor, Eisen, Fluor
Chlor, Fluor, Natrium
Kalium, Sauerstoff, Stickstoff
Kohlenstoff, Sauerstoff, Wasserstoff
Phosphor, Schwefel, Stickstoff
(2) Welches Element ist in allen organischen Verbindungen vertreten?
Schwefel
Kohlenstoff
Stickstoff
Sauerstoff
Chlor
(3) In welcher Auswahlantwort sind nur solche Elemente angegeben, die für den Aufbau organischer Verbindungen
wichtig sind?
Cl, F, Na, Si
Si, Fe, F, Cl
N, O, K, Cu
H, He, S, P
C, H, O, N
Organik Blatt 2/5
2 Die homologe Reihe der Alkane
Name
Summenformel
Schmelztemp. [° C]
Siedetemp. [°C]
Aggregatzustand bei 20 °C
Methan
CH4
-183
-162
Gasförmig
Ethan
C2H4
-182
-89
"
Propan
C3H8
-188
-42
"
Butan
C4H10
-138
-0,5
"
Pentan
C5H12
-130
36
Flüssig
Hexan
C6H14
-95
69
"
Heptan
C7H16
-91
98
"
Oktan
C8H18
-57
126
"
Nonan
C9H20
-54
151
"
Decan
C10H22
-30
174
"
Hexadecan
C16H34
18
280
Fest
Heptadecan
C17H36
22
303
"
C20H42
36
342
"
...
...
Eikosan
...

Allgemeine Summenformel: CnH2n+2
Homolog: homo (gr.) gleich, logos (gr.) Wort, hier im Sinne von Formel – gleiche Formel

Alkane sind unpolare Substanzen und deshalb in polaren Substanzen wie Wasser unlöslich (hydrophob). Sie sind aber gute Lösungsmittel für Fette und fettähnliche Stoffe
(lipophil).

Anstieg der Schmelz- und Siedetemperaturen mit der Kettenlänge
Organik Blatt 3/5
3 Alkene, Alkine und funktionelle Gruppen

Alkene und Alkine (Mehrfachbindungen)
Die C-Atome können auch durch Doppel- oder Dreifachbindungen miteinander verbunden sein.
Die einfachste Substanz mit einer Doppelbindung heißt Ethen, die einfachste Substanz mit einer
Dreifachbindung ist das Ethin. Substanzen mit einer Doppelbindung erhalten im Namen die Endsilbe –en, solche mit einer Dreifachbindung die Endsilbe –in.
HH
CC
HCCH
HH
E
th
e
n
(
E
th
y
le
n
)
E
th
in
(
A
z
e
ty
le
n
)
Wie die Alkane sind auch die Alkene alle durch die gleiche allgemeine Summenformel zu beschreiben, deshalb spricht man hier von der homologen Reihe der Alkene.
Beispielaufgabe
Welche Verbindung kann aufgrund der Summenformel zur homologen Reihe der Alkene gehören?
C2H2

C2H6
C3 H6
C3H8
C6H6
Funktionelle Gruppen
Alkanole (Alkohole)
R – OH
Hydroxylgruppe
H
H H O
H C C
H H OH
Alkanol
(Methanol)
Carbonsäure
(Essigsäure)
H
H C OH
Säuren (Carbonsäuren) R – COOH
Alkanale (Aldehyde)
R – COH
Carboxylgruppe
(Carboxygruppe)
Carbonylgruppe
O
H
Ketone
Amine
R – CO – R’
R – NH2
Carbonylgruppe
C C C
C O
H H
H C N
H H
Alkanal
(Aldehyd)
Keton
Amin
Aminogruppe
Ester
R – O=C-O – R’
Ether
R – O – R’
Esterbrücke
H
H C
H
C
H
H
O
Ether
Sauerstoffbrücke
H
C
H
C
H
H
H
Ester
Organik Blatt 4/5
4 Systematische Benennung der verzweigten Alkane
1. Die längste unverzweigte Kette der Kohlenstoffatome im Molekül (die Hauptkette) wird ermittelt und
nach dem entsprechenden Alkan benannt – im Beispiel unten ergibt sich Hexan.
2. Die Seitenketten werden analog zur Alkanreihe benannt. Dabei wird die Endung "-an" durch "-yl" ersetzt. Man spricht deshalb auch von Alkylgruppen, deren Name an den der langen Kette angehängt wird,
im Beispiel Methylhexan.
3. Die Anzahl der jeweils gleichen Alkylgruppen wird mit griechischen Zahlwörtern benannt und
vor den Namen der Alkylgruppe gesetzt – im Beispiel bedeutet das Dimethylhexan
4. Vor diese Angabe setzt man die Nummern der Kohlenstoffatome, an die die Alkylgruppen gebunden
sind. Dabei beginnt man mit dem Numerieren der C-Atome grundsätzlich an der Seite, an der zuerst eine
Alkylgruppe auftritt. Im Beispiel beginnt man links, die Alkylgruppen befinden sich an den Kohlenstoffatomen 2 und 4.
2,4-Dimethylhexan
Beispielaufgaben
(1) Welche Strukturformel hat 2-Methyl-1,3-butadien?
H2C=CH-CH-CH=CH2
CH3
H2C=C-CH=CH2
CH3
H3C-C=C=CH2
H2C=CH-CH=CH2
CH3
(2) In welcher Zeile steht die rationelle Formel für 2,3-Dimethylhexan?
CH3 – C(CH3)2 – CH2 – CH2 – CH2 – CH2
CH3 – CH(CH3) – CH2 – CH2 – CH(CH3) – CH3
CH3 – C(CH3)2 – CH2 – CH2 – CH2 – CH3
CH3 – CH(CH3) – CH(CH3) – CH2 – CH2 – CH3
CH3 – C(C2H5)2 – CH2 – CH2 – CH2 – CH3
(3) Welche Substanzklassen haben eine gleiche allgemeine Summenformel?
Alkane und Alkene
Alkene und Cycloalkane
Alkane und Alkine
Alkane und Cycloalkane
Alkene und Alkine
H2C=CH-CH-CH=CH2
CH3
Organik Blatt 5/5
5 Isomerie
Alkane können neben unverzweigten Ketten auch verzweigte Kohlenwasserstoffketten bilden.
Die dadurch entstandenen Isomere unterscheiden sich chemisch von den unverzweigten Ketten,
auch die physikalische Eigenschaften können geringfügig anders sein (z. B. Siedetemperaturen).
C
H
C
H
C
H
C
H
C
H
C
H
3
2
2
2
2
3
n-Hexan
C
H
C
H
C
H
C
H
C
H
3
2
2
3
C
H
3
Iso-Hexan
Cis-Trans-Isomerie
Bei den Alkenen mit mehr als drei C-Atomen kann die C = C - Doppelbindung an verschiedenen
Stellen der Kohlenstoffkette liegen. Außerdem können die Molekülbauteile auf derselben (cisStellung) oder der gegenüberliegenden Seite (trans-Stellung) angeordnet sein.
Beispielaufgaben
(1) Ab welcher Kettenlänge kann Isomerie auftreten? Name des Moleküls?
(2) Bei welcher Verbindung gibt es keine cis-trans-Isomerie?
(1)
(2)
(3)
(4)
(5)
CH2 = CCl2
HOOC – CH = CH – COOH
Cl – CH = CH – Cl
CH3 – CH = CH – CH3
CH3 – CH = CH2 – CH3
(3) Bei welcher Verbindung ist cis-trans-Isomerie möglich?
(1)
(2)
(3)
(4)
(5)
CCl2 = CCl2
CH2 = CHBr
CHBr = CBr2
CH3 – CH = CH – CH3
CH2 = CBr2
(4) Wie heißt die angegebene Verbindung nach den Regeln der IUPAC-Nomenklatur?
C
H
3
C
H
C
H
C
H
3
2
C
H
3
C
H
C
H
C
H
2
3
C
H
C
H
C
H
C
H
C
H
C
H
C
H
3
2
2
2
3
2,3,5-Diethyl-7-methyloctan
3,5-Diisobutylheptan
4,6-Diethyl-2,7-dimethylnonan
2,4,5-Diethyl-1-isopropylhexan
4-Ethyl-6-isobutyl-2-methyloctan
Kuhnke 11/2009
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