AGAPLESION ASSESSMENT ASSISTENT Geriatrie GERIATRISCHES SCREENING nach LACHS PROBLEM UNTERSUCHUNG PATHOLOGISCHES RESULTAT 1. Sehen Fingerzahl mit Brille in 2 m Entfernung erkennen Nahvisus oder Lesen einer Überschrift Frage: Hat sich Ihre Sehfähigkeit in letzter Zeit verschlechtert? Kein korrektes Erkennen oder 2. Hören Flüstern der folgenden Zahlen in ca. 50 cm Entfernung nach Ausatmung in das angegebene Ohr, während das andere Ohr zugehalten wird: 6 1 9 – linkes Ohr 2 7 3 – rechtes Ohr Mehr als eine Zahl falsch 3. Arme Bitten Sie den Patienten, 1. beide Hände hinter den Kopf zu legen und 2. einen Kugelschreiber vom Tisch/Bettdecke aufzuheben Mindestens eine Aufgabe wird nicht gelöst 4. Beine Bitten Sie den Patienten aufzustehen, einige Schritte zu gehen und sich wieder zu setzen Patient ist nicht in der Lage, eine dieser Tätigkeiten selbstständig auszuführen 5. Blasenkontinenz Frage: Konnten Sie in letzter Zeit den Urin versehentlich nicht halten? Antwort des Patienten: Ja 6. Stuhlkontinenz Frage: Konnten Sie in letzter Zeit den Stuhl versehentlich nicht halten? Antwort des Patienten: Ja 7. Ernährung Schätzen Sie das Patientengewicht Nicht normalgewichtig 8a. Kurzzeitgedächtnis Nennen Sie dem Patienten folgende Begriffe und bitten Sie ihn, sie sich zu merken: Apfel – Pfennig – Tuch, anschließend die Bitte, die Begriffe zu wiederholen Begriffe werden nicht richtig erinnert die Frage wird mit Ja beantwortet PROBLEM UNTERSUCHUNG PATHOLOGISCHES RESULTAT 9. Aktivität Können Sie sich selbst anziehen? Können Sie problemlos Treppen steigen? Können Sie selbst einkaufen gehen? Antwort des Patienten: Nein 10. Depression Fühlen Sie sich oft traurig oder niedergeschlagen? Antwort des Patienten: Ja 8b. Gedächtnis Bitten Sie den Patienten, die vorhin genannten Begriffe zu wiederholen Begriffe können nicht erinnert werden 11. Soziale Unterstützung Haben Sie Personen, auf die Sie sich verlassen und die Ihnen zu Hause regelmäßig helfen können? Antwort des Patienten: Nein 12. Krankenhausaufenthalt Waren Sie in den letzten drei Monaten in Krankenhausbehandlung? Antwort des Patienten: Ja 13. Sturz Sind Sie in den letzten drei Monaten gestürzt? Antwort des Patienten: Ja 14. Polypharmazie Nehmen Sie regelmäßig mehr als fünf verschiedene Medikamente ein? Antwort des Patienten: Ja 15. Schmerzen Leiden Sie häufig unter Schmerzen? Antwort des Patienten: Ja Anzahl der Auffälligkeiten im Geriatrischen Screening: 16 Lachs MS, Feinstein R, Cooney LM, Jr., Drickamer MA, Marottoli RA, Pannill FC patients. Ann Intern Med 1990; 112: 699-706 ALLTAGSAKTIVITÄTEN BARTHEL-INDEX Hamburger Manual zum Barthel-Index Wird aus Gründen der Sicherheit oder wegen fehlenden eigenen Antriebs für die ansonsten selbstständige Durchführung einer Aktivität, Aufsicht oder Fremdstimulation benötigt, ist nur die zweithöchste Punktzahl zu wählen. Sollten (z.B. je nach Tagesform) stets unterschiedliche Einstufungskriterien zutreffen, ist die niedrigere Einstufung zu wählen. ESSEN 10 Komplett selbstständig oder selbstständige PEG-Beschickung/ -Versorgung 5 Hilfe bei mundgerechter Vorbereitung, aber selbstständiges Einnehmen oder Hilfe bei PEG-Beschickung/-Versorgung 0 Kein selbstständiges Einnehmen und keine MS/PEG-Ernährung AUFSETZEN & UMSETZEN 15 Komplett selbstständig aus liegender Position in (Roll-) Stuhl und zurück 10 Aufsicht oder geringe Hilfe (ungeschulte Laienhilfe) 5 Erhebliche Hilfe (ungeschulte Laienhilfe oder professionelle Hilfe) 0 Wird faktisch nicht aus dem Bett transferiert SICH WASCHEN 5 Vor Ort komplett selbstständig inkl. Zähneputzen, Rasieren und Frisieren 0 Erfüllt „5“ nicht TOILETTENBENUTZUNG 10 Vor Ort komplett selbstständige Nutzung von Toilette oder Toilettenstuhl inkl. Spülung/Reinigung 5 Vor Ort Hilfe oder Aufsicht bei Toiletten- oder Toilettenstuhlbenutzung oder deren Spülung/Reinigung erforderlich 0 Benutzt faktisch weder Toilette noch Toilettenstuhl BADEN/DUSCHEN 5 Selbstständiges Baden oder Duschen inkl. Ein-/Ausstieg, sich reinigen und abtrocknen 0 Erfüllt „5“ nicht AUFSTEHEN UND GEHEN 15 Ohne Aufsicht oder personelle Hilfe vom Sitz in den Stand kommen und mindestens 50 m ohne Gehwagen (aber ggf. mit Stöcken/Gehstützen) gehen 10 Ohne Aufsicht oder personelle Hilfe vom Sitz in den Stand kommen und mindestens 50 m mit Hilfe eines Gehwagens gehen 5 Mit Laienhilfe oder Gehwagen vom Sitz in den Stand kommen und Strecken im Wohnbereich bewältigen alternativ: im Wohnbereich komplett selbstständig mit Rollstuhl 0 Erfüllt „5“ nicht TREPPENSTEIGEN 10 Ohne Aufsicht oder personelle Hilfe (ggf. mit Stöcken/Gehstützen) mindestens ein Stockwerk hinauf- und hinuntersteigen 5 Mit Aufsicht oder Laienhilfe mind. ein Stockwerk hinauf- und hintersteigen 0 Erfüllt „5“ nicht AN- & AUSKLEIDEN 10 Zieht sich in angemessener Zeit selbstständig Tageskleidung, Schuhe (und ggf. benötigte Hilfsmittel z.B. ATS, Prothesen) an und aus 5 Kleidet mindestens den Oberkörper in angemessener Zeit selbstständig an und aus, sofern die Utensilien in greifbarer Nähe sind 0 Erfüllt „5“ nicht STUHLKONTROLLE 10 Ist stuhlkontinent, ggf. selbstständig bei rektalen Abführmaßnahmen oder AP-Versorgung 5 Ist durchschnittlich nicht mehr als 1x/Woche stuhlinkontinent oder benötigt Hilfe bei rektalen Abführmaßnahmen/AP-Versorgung 0 Ist durchschnittlich mehr als 1x/Woche stuhlinkontinent HARNKONTROLLE 10 Ist harnkontinent oder kompensiert seine Harninkontinenz/ versorgt seinen DK komplett selbstständig und mit Erfolg (kein Einnässen von Kleidung oder Bettwäsche) 5 Kompensiert seine Harninkontinenz selbstständig und mit überwiegendem Erfolg (durchschnittlich nicht mehr als 1x/Tag Einnässen von Kleidung oder Bettwäsche) oder benötigt Hilfe bei der Vorsorgung seines Harnkathetersystems 0 Ist durchschnittlich mehr als 1x/Tag harninkontinent Mahoney FI Barthel DW: Functional Evaluation: the Barthel Index. Md State Med J 1965; 14: 61-65 ICD 10 U50.00 U50.10 U50.20 U50.30 U50.40 U50.50 Barthel Index Barthel Index Barthel Index Barthel Index Barthel Index Barthel Index 100 80 - 95 60 - 75 40 - 55 20 - 35 0 - 15 Punkte Punkte Punkte Punkte Punkte Punkte GELDZÄHLTEST Im Modul Geldzählen nach Nikolaus werden sowohl feinmotorische Fähigkeiten und der Nahvisus, als auch kognitive Fähigkeiten beurteilt. Der Patient soll einen definierten Geldbetrag von 9,80 Euro zählen. Das Geld ist in einem Portemonnaie mit Hartgeld- und Papiergeldfach in folgender Stückelung: Ein 5-Euro Schein, eine 2-Euro Münze, zwei 1-Euro Münzen, eine 50-Cent Münze sowie drei 10-Cent Münzen. Abbruch nach 3 Fehlversuchen oder mehr als 300 Sekunden. Patient hat Sekunden gebraucht. Anzahl der Lösungsversuche: Patient hatte Schwierigkeiten ja nein Welche? Nikolaus T, Bach M, Specht-Leible N, Oster P, Schlierf G. The Timed Test of Money Counting: a short physical performance test for manual dexterity and cognitive capacity. Age Ageing. 1995; 24: 257-258 MOBILITÄTS-ASSESSMENT TIMED UP & GO-TEST Proband sitzt auf einem Stuhl (Armlehne möglich, Sitzhöhe ca. 46 cm) steht nach Aufforderung auf, geht 3 m bis zu einer Linie, kehrt um und setzt sich wieder auf den Stuhl. Hilfsmittelbenutzung ist möglich. Patient darf Bewegungsablauf vorab üben. AUSWERTUNG: IN SEKUNDEN 10 und weniger Sekunden Keine Einschränkung der Mobilität 11 - 19 Sekunden Geringe Mobilitätseinschränkung ohne Alltagsrelevanz 20 - 29 Sekunden Mobilitätseinschränkung mit funktionellen Auswirkungen auf die Alltagstauglichkeit 30 Sekunden und mehr Ausgeprägte Mobilitätseinschränkung Podsiadlo D, Richardson S: The Timed „Up&Go“: a test of basic funcional mobility for frail elderly persons. J Am Geriatr Soc 1991; 3: 142-148 MODIFIZIERTER ROMBERG-TEST (Balance und Koordination) • Hüftbreiter Stand • Geschlossener Stand • Semitandem-Stand • Tandem-Stand Jeder Stand soll 10 Sekunden gehalten werden INTERPRETATION Semitandem-Stand nicht möglich Erhöhte Sturzgefahr Tandem-Stand nicht möglich Relevantes Balancedefizit Guralnik JM et al: Lower extremity funcition in persons over the age of 70 years as a predictor of subsequent disability. N Engl J Med 1995;332:556-61 UMGANG MIT MEDIKAMENTEN COCKCROFT GAULT-FORMEL ZUR ERMITTLUNG DER NIERENFUNKTION Kreatinin-Clearance: 140 - Alter in Jahren x Körpergewicht in kg Plasmakreatinin mg/dl x 72 (Wert in ml/min. für Männer, für Frauen Wert mit 0,85 multiplizieren) NICHT GEEIGNETE MEDIKAMENTE FÜR GERIATRISCHE PATIENTEN unabhängig von der Grundkrankheit Modifizierte Beers-Liste (Auszug) MEDIKAMENT HANDELSNAME (BEISPIEL) WICHTIGE UNERWÜNSCHTE WIRKUNGEN ANALGETIKA Indometacin ZNS-Nebenwirkungen Piroxicam Dauertherapie Felden Lange HWZ; Herzinsuff, GI-Bl Naproxen Dauertherapie Proxen Lange HWZ; Herzinsuff, Gi-Bl Pentazocin Fortral Verwirrtheit, Halluzinationen KARDIAKA/ANTIHYPERTENSIVA Digoxin Lanitop Toxizität bei Niereninsuffizienz Amiodaron Cordarex Torsade de pointes, kein Wirksamkeitsnachweis bei geriatr. Patienten Disopyramid Rythmodul Stark negativ inotrop, anticholinerg Clonidin Catapresan Orthostat. Dysregulation, ZNS-NW Nifedipin (Kurzwirkend) Adalat Orthostatische Dysregulation Reserpin >0,25 mg Briserin Depression, Sedierung Methyldopa Presinol Depression, Bradykardie MEDIKAMENT HANDELSNAME (BEISPIEL) WICHTIGE UNERWÜNSCHTE WIRKUNGEN Doxazocin Cardular, Diblocin Hypotonie, Mundtrockenheit Oxybutynin Dridase Anticholinerge NW, Sedierung Ticlopidin Tyklid Toxischer als ASS Nitrofurantoin Furadantin Renale NW SONSTIGE MEDIKAMENTE Östrogene Monotherapie Karzinogen Eisensulfat (> 325 mg/Tag) Obstipation Laxantien wie Bisacodyl (Dauertherapie) Dulcolax Darmfunktionsstörungen PSYCHOTROPE MEDIKAMENTE Amitriptylin Saroten Stark anticholinerg und sedierend Doxepin Aponal Stark anticholinerg und sedierend Fluoxetin (tägl. Anwendg.) Fluctin Lange HWZ, Agitiertheit Thioridazin Melleril Extrapyramidale-/ZNS-NW Promethazin Atosil anticholinerg Diphenhydramin Vivinox, Betadorm anticholinerg Orphenadrin Norflex Sedierung, anticholinerg Flurazepam Dalmadorm, Staurodorm Sehr lange HWZ (bis Tage) Diazepam Valium Erhöhen Sturzgefahr Chlordiazepoxid Librium Lang wirkende Benzodiazepine wie: Barbiturate Abhängigkeit, zahlreiche NW Beers et al Arch Intern Med 2003;163:2716-2724 KOGNITIVES ASSESSMENT MINI MENTAL-STATE-EXAMINATION 1. Was für ein Datum ist heute? 2. Welche Jahreszeit? 3. Welches Jahr haben wir? 4. Welcher Wochentag ist heute? 5. Welcher Monat? Wo sind wir jetzt? 6. Welches Bundesland? 7. Welcher Landkreis/welche Stadt? 8. Welche Stadt/welcher Stadtteil? 9. Welches Krankenhaus? 10. Welche Station/welches Stockwerk? 11. Bittte merken sie sich: Apfel 12. Pfennig 13. Tisch Anzahl der Versuche: Ziehen Sie von 100 jeweils 7 ab oder buchstabieren Sie Stuhl rückwärts: 14. 93 L 15. 86 H 16. 79 U 17. 72 T 18. 65 S Was waren die Dinge, die Sie sich vorher gemerkt haben? 19. Apfel 20. Pfennig 21. Tisch Was ist das? 22. Uhr 23. Bleistift/Kugelschreiber 24. Sprechen Sie nach: „Kein Wenn und oder Aber“ 25. Nehmen Sie bitte das Blatt in die Hand, Machen Sie bitte folgendes: 26. Falten Sie das Blatt in der Mitte und 27. Lassen Sie es auf den Boden fallen. 28. Lesen Sie und machen Sie bitte die Augen zu! 29. Schreiben Sie bitte einen Satz (mindestens Subjekt und Prädikat)! 30. Kopieren Sie bitte die Zeichnung (2 sich überschneidende Fünfecke)! Folstein MF, Folstein SE, Mc Mugh PR: „Mini-mental state“: a practical method for grading the cognitive state of patients for the clinician. J Psychiatr Res 1975; 12: 189-198 ICD 10 U51.02 U51.12 U51.22 MMSE 24 - 30 Punkte MMSE 17 - 23 Punkte MMSE 0 - 16 Punkte UHRENTEST (CLOCK COMPLETION-TEST) Aufgabe Der Patient zeichnet in einem vorgegebenen Kreis die Ziffer einer Uhr ein (Durchmesser des Kreises ca. 10 cm). Auswertung nach Watson 1. Schritt Einteilung des Kreises in 4 gleich große Quadranten. Von der Ziffer 12 aus wird eine gerade Linie durch die Mitte des Kreises gezogen; eine 2. Linie kreuzt diese im Mittelpunkt und steht senkrecht zu ihr. 2. Schritt Es wird gezählt, wie viele Ziffern in einen Quadranten fallen. Ziffern auf einer der Linien werden dem folgenden Quadranten zugeordnet. 3. Schritt Jeder Quadrant wird einzeln bewertet in richtig oder falsch. Befinden sich mehr oder weniger als 3 Ziffern in einem Quadranten, so wird dieser Quadrant als falsch gewertet. 4. Schritt Quadrant 1 falsch: 1 Punkt Quadrant 2 falsch: 1 Punkt Quadrant 3 falsch: 1 Punkt Quadrant 4 falsch: 4 Punkte Maximale Punktzahl: 7 Punkte. Bei 4 und mehr Punkten besteht der Hinweis auf eine visuspatiale Störung als Hinweis auf ein kognitives Defizit. Voraussetzung des Tests: Korrigierter Nahvisus von mindestens 0,2. Watson YI, Arfken CL, Birge SJ: Clock completion: an objective screening test for dementia. J Am Geriatr Soc. 1993; 41: 1235-1240 REISBERG-SKALA zur Beurteilung des Schweregrades einer Demenz 1. Keine Symptome 2. Vergesslichkeit 3. Versagen bei komplexeren Aufgaben 4. Hilfe erforderlich bei schwierigen Aufgaben des Alltagslebens (z.B. Einkaufen) 5. Hilfe erforderlich bei Auswahl der Kleidung und Entscheidungen 6. Hilfe beim Ankleiden 7. Fehlendes Sprachvermögen, Immobilität modifiziert nach Reisberg aus: Nikolaus Th. (Hrsg.): Klinische Geriatrie, Springer Verlag, 2000, S. 137 CONFUSION-ASSESSEMENT METHOD (CAM) Basis • Mini-Mental Status Test nach Folstein • Denkstörungsfrage (Erklären Sie den Unterschied zwischen Leiter und Treppe.) • Fremd- bzw. Pflegeanamnese zum Beginn und Verlauf der kognitiven Störung JA 1. Akuter Beginn, Fluktuation Gibt es Hinweise in der Fremd- oder Pflegeanamnese, ob die Veränderung des geistigen Zustandes plötzlich aufgetreten ist oder die Symptome fluktuieren? 2. Störung der Aufmerksamkeit (eine Frage ist mit „ja“ beantwortet) Ist der Patient unfähig, bei der Sache zu bleiben (Zahlensubstrahieren, Rückwärtsbuchstabieren) oder den Fragen zu folgen, kann er seine Aufmerksamkeit nicht ausdauernd auf etwas richten? Ist der Patient leicht ablenkbar oder zerstreut? Ist die Aufmerksamkeit des Patienten auf etwas Bestimmtes (Irrelevantes) eingeengt? Fluktuiert die Aufmerksamkeit, zeigt der Patient eine Konzentrationsschwäche? NEIN JA 3. NEIN Desorganisiertheit des Denkens (eine Frage ist mit „ja“ beantwortet) Ist das Denken verlangsamt, gehemmt oder umständlich? Kommt es zu Gedankenreisen, Grübeln, Sinnieren, also Perseverationen des Denkens? Reißen Gedankengänge plötzlich ab? Ist das Denken beschleunigt, gibt es eine Vielzahl von Einfällen, die ablenken (häufiger Wechsel oder Verlust des Denkziels, Weitschweifigkeit)? Sind die Gedanken vage, unklar, unlogisch oder unverständlich? 4. Quantitative Bewusstseinsveränderung Hypervigilanz, Benommenheit/Müdigkeit, Somnolenz, Sopor, Koma, Geriatrische Depressionsskala 4 Diagnose Delir, wenn 1+2+(3 oder 4) positiv beantwortet Inouye SK. Ann Intern Med 1990; 113: 941-948 Hestermann U, Oster P et al; Psychopathology. 2009;42(4):270-6. SOZIALES ASSESSMENT Haupt-Teile des Fragebogens zur sozialen Situation SoS: • Wohnsituation • Soziale Kontakte und Unterstützung • Ökonomische Verhältnisse • Soziale Aktivitäten Nikolaus T, Specht-Leible N, Bach M, Oster P, Schlierf G in: Z Gerontol, 1994; 27: 240-245 Vollständige Fassung erhältlich bei www.kcgeriatrie.de Nach OPS 8-550 ist ein soziales Assessment in folgenden 5 Bereichen erforderlich: • Soziales Umfeld • Wohnumfeld • Häusliche/außerhäusliche Aktivität • Pflege-/Hilfsmittelbedarf • Rechtliche Verfügungen SPIRITUELLES ASSESSMENT 1. Sind Sie religiös? 2. Ist das für Ihre Behandlung wichtig? 3. Wünschen Sie geistliche Begleitung? nach Thomas C und Oster P EMOTIONALES ASSESSMENT GERIATRISCHE DEPRESSIONS-SKALA (GDS) Kurzform mit 4 Fragen JA 1. Sind Sie grundsätzlich mit Ihrem Leben zufrieden? 2. Haben Sie das Gefühl, Ihr Leben sei leer? 3. Befürchten Sie, dass Ihnen etwas Schlechtes zustoßen wird? 4. Sind Sie meistens zufrieden? NEIN Bewertung Je 1 Punkt gibt es bei Antwort „Ja“ auf Fragen 2 und 3 und bei Antwort „Nein“ auf Fragen 1 und 4. Bei 2 und mehr Punkten: Hinweis auf eine Depression Yesavage JA, Brink TL, Rose TL et al : Development and validation of a geriatric depression screening scale : a preliminary report : J Psychiatr Res 1982-83; 39: 37-49 Katona CLE, Katona PM: Geriatric depression scale can be used in older people in primary care. BMJ 1997; 315: 1236 NUTRITIVES ASSESSMENT MINI-NUTRITIONAL-RISK-SCREENING NRS VORSCREENING JA 1. Ist der Body Mass Index < 20,5 kg/m ? 2. Hat der Patient in den vergangenen 3 Monaten an Gewicht verloren? 3. War die Nahrungszufuhr in der vergangenen Woche vermindert? 4. Ist der Patient schwer erkrankt (z.B. Intensivtherapie)? NEIN 2 • Wird eine dieser Fragen mit „Ja“ beantwortet, wird mit dem Hauptscreening fortgefahren. • Werden alle Fragen mit „Nein“ beantwortet, wird der Patient wöchentlich neu gescreent. HAUPTSCREENING PUNKTE STÖRUNG DES ERNÄHRUNGSZUSTANDS Keine 0 Mild Gewichtsverlust > 5 % /3 Mo. oder Nahrungszufuhr < 50 - 75 % des Bedarfs in der vergangenen Woche Mäßig Gewichtsverlust > 5 % /2 Mo. oder BMI 18,5 Schwer Gewichtsverlust > 5 % /1 Mo. (> 15 % /3 Mo.) Oder BMI < 18,5 kg/m2 und reduzierter Allgemeinzustand oder Nahrungszufuhr 0 - 25 % des Bedarfes in der vergangenen Woche 1 2 3 STÖRUNG DES ERNÄHRUNGSZUSTANDS Keine 0 Mild z.B. Schenkelhalsfraktur, chronische Erkrankungen besonders mit Komplikationen: Leberzirrhose, chronisch obstruktive Lungenerkrankung, chronische Hämodialyse, Diabetes, Krebsleiden Mäßig z.B. große Bauchchirurgie, Schlaganfall, schwere Pneumonie, hämatologische Krebserkrankung Schwer z.B. Kopfverletzung, Knochenmarkstransplantation, intensivpflichtige Patienten (APACHE-II > 10) wenn Alter > – 70 Jahre Bewertung > – 3 Punkte Ernährungsrisiko liegt vor, Erstellung eines Ernährungsplanes. < 3 Punkte wöchentlich wiederholtes Screening. Kondrup J et al, Clinical Nutrition 2003; 22: 415-421 (dt.Version T. Schütz et al) 1 2 3 +1 smack-communications.com AGAPLESION Arbeitsbereich Geriatrie PD Dr. R. Püllen, Dr. H.-J. Harhoff, Prof. Dr. Th. Nikolaus, Prof. Dr. P. Oster, PD Dr. M. Pfisterer, Dr. J. Wernecke, Dr. Dr. A. Zeyfang mit fachlicher Unterstützung des Kompetenz-Centrum Geriatrie beim Medizinischen Dienst der Krankenversicherung Nord, www.kcgeriatrie.de • AGAPLESION BETHANIEN KRANKENHAUS HEIDELBERG Rohrbacher Str. 149, 69126 Heidelberg, www.bethanien-heidelberg.de • AGAPLESION BETHESDA KLINIK ULM Zollernring 26, 89073 Ulm, www.bethesda-ulm.de • AGAPLESION BETHESDA KRANKENHAUS STUTTGART Hohenheimer Str. 21, 70184 Stuttgart, www.bethesda-stuttgart.de • DIAKONIE-KLINIKEN KASSEL Herkulesstr. 34, 34119 Kassel, www.diako-kassel.de • DIAKONIE-KLINIKUM HAMBURG Hohe Weide 17, 20259 Hamburg, www.d-k-h.de • AGAPLESION DIAKONISSEN KRANKENHAUS Holzhausenstr. 72-92, 60322 Frankfurt am Main, www.fdk.info • AGAPLESION ELISABETHENSTIFT EVANGELISCHES KRANKENHAUS Landgraf-Georg-Str. 100, 64287 Darmstadt, www.eke-da.de • EVANGELISCHES ELISABETH-KRANKENHAUS TRIER Theobaldstr. 12, 54292 Trier, www.ek-trier.de • AGAPLESION MARKUS KRANKENHAUS Wilhelm-Epstein-Str. 4, 60431 Frankfurt am Main, www.fdk.info www.agaplesion.de Stand Mai 2010 IMPRESSUM