Fachhochschule Münster University of Applied Sciences Grundgebiete der Elektrotechnik 1 Teil 1: Gleichstrom Teil 2: Wechselstrom Peter Richert (Stand: 1. Februar 2017)1 Fachhochschule Münster, Fachbereich Elektrotechnik und Informatik eLKaTe — Labor Kommunikationstechnik Stegerwaldstraße 39, 48 565 Steinfurt, Tel.: +49 2551 9-62125, eMail: [email protected] http: www.ktet.fh-muenster.de 1 Die aktuelle pdf-Datei steht Studierenden des FB 2 zum Download zur Verfügung auf dem pset-Server unter http://pset.fh-muenster.de -> Vorlesungsunterlagen -> Lehrende -> Richert_Peter. Das Bild zeigt die 3D-Fouriertransformation des 2D-Logos der Fachhochschule Münster. GdE1-2 [email protected]ünster.de 1. Februar 2017 Vorwort Die Vorlesung „Grundgebiete der Elektrotechnik“ im Studiengang Elektrotechnik ist aus den Büchern (Weißgerber, 2000), (Frohne u. a., 2005) und (Hagmann, 2001b) entstanden. Weitere sehr gute Fachbücher sind (Albach, 2008), (Schmidt u. a., 2006), (Clausert und Wiesemann, 1992), (Flegel und Birnstiel, 1982) sowie (Böge, 2007). Informatiker können (Paul, 2004) nehmen und zum Enstieg für Fachfremde ist (Müller und Piotrowski, 1992) geeignet. Weißgerber (2000) In 3 Bänden von Wilfried Weißgerber wird die Elektrotechnik für Ingenieure umfassend behandelt. Eine Formelsammlung (Weißgerber, 2007b), Übungs(Vömel und Zastrow, 2001) und Klausuraufgaben (Weißgerber, 2007a) runden dieses Werk ab. Frohne u. a. (2005) Bei vorhandenen Grundkenntnissen bietet das von Franz Moeller begründete Werk den Stoff der Vorlesung etwas theoretischer aufbereitet an. Hagmann (2001b) Die Elektrotechnik für Studenten der Elektrotechnik der FH-Münster war lange mit Gerd Hagmann verbunden. Es gibt zudem eine Aufgabensammlung (Hagmann, 2001a) mit Lösungen. Das Ziel ist für die meisten Studierende „die Klausuren bestehen“! Dazu schon hier einige weitere Hinweise: Formelsammlung: Zur Klausur dürfen keine Bücher oder Skripte mitgenommen werden. Erlaubt ist ein beidseitig beschreibbares DIN-A4-Blatt. Ohne Lupe. Meine Formelseite ist online zu haben. Taschenrechner: Als Grundformel für Taschenrechner gilt, dass sie komplexe Rechnung haben sollten und keine alphanumerische Eingaben erlauben und nicht programmierbar sind. Eine stets aktuelle Liste solcher Taschenrechner führt die Uni Münster unter „http://www.wi.uni-muenster.de/qm/studieren/rechner.html“. Mögliche Rechner für ca. 25 Euro wären der Casio fx-991DEP und der neuere Casio fx-991DEX. Denken Sie aber immer daran: Genießen Sie den Weg zur Klausur, er sollte Ihr eigentliches Ziel sein. Was haben Sie später davon, dass Sie „die Klausuren bestanden haben“, wenn Sie in der Praxis mit Ihrem Wissen in Ihrem Job nicht zurechtkommen? Die Klausuren „überprüfen“ nur, ob unser Wissen bei Ihnen angekommen ist . . . Dies ist ein Vorlesungsskript und kein Fachbuch. Es erspart das Abschreiben der Tafel während der Vorlesung und hilft somit, sich auf den Stoff zu konzentrieren. Dazu kann und sollte jeder seine persönlichen Ergänzungen zum Skript vornehmen — entsprechend seinem Wissensstand aus den Erläuterungen des Stoffes während der Vorlesungen. Ohne aktive Teilnahme an den Vorlesungen ist das zusätzliche Lesen eines Fachbuches ratsam, um das gewollt hohe Klausurniveau erreichen zu können. Kopie oder Vervielfältigung des Skriptes ist nur mit Erlaubnis des Autors gestattet. Steinfurt, den 1. Februar 2017 P. Richert Inhaltsverzeichnis I. Gleichstrom 1 1. Gleichströme 1.1. Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1.2. Physikalische Größen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1.3. Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 3 6 10 2. Gleichstromelemente 2.1. Grundbegriffe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.1.1. Elektrischer Strom . . . . . . . . . . . . . . 2.1.2. Elektrische Spannung . . . . . . . . . . . . . 2.2. Stromkreis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.2.1. Ohmsches Gesetz . . . . . . . . . . . . . . . 2.2.2. Elektrischer Widerstand . . . . . . . . . . . 2.2.3. Widerstände als Mess-Sensoren . . . . . . . 2.2.4. Realer Stromkreis . . . . . . . . . . . . . . . 2.3. Kirchhoffsche Gesetze . . . . . . . . . . . . . . . . 2.3.1. Kirchhoffsche Knotenregel . . . . . . . . . . 2.3.2. Parallelschaltung von Widerständen . . . . . 2.3.3. Kirchhoffsche Maschenregel . . . . . . . . . 2.3.4. Reihenschaltung von Widerständen . . . . . 2.4. Anwendungen der Kirchhoffschen Gleichungen . . . 2.4.1. Schiebewiderstand ohne Belastung . . . . . . 2.4.2. Schiebewiderstand mit Belastung . . . . . . 2.4.3. Vorwiderstand . . . . . . . . . . . . . . . . 2.4.4. Strommesser . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.4.5. Spannungsmesser . . . . . . . . . . . . . . . 2.4.6. Spannungs- und Strommessung . . . . . . . 2.4.7. Wheatstonesche Brückenschaltung . . . . . . 2.5. Arbeit und Leistung . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.6. Spannungsquelle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.6.1. Ersatzschaltbild . . . . . . . . . . . . . . . . 2.6.2. Kennlinie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.6.3. Reale Spannungsquelle im realen Stromkreis 2.6.4. Anpassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.7. Stromquelle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.8. Nichtlinearer Zweipol . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.9. Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.10. Übungsaufgaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 11 12 14 16 16 17 20 20 21 21 22 24 25 26 26 28 29 30 31 32 33 36 37 38 39 39 40 42 43 44 44 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3. Gleichstromnetzwerke 49 3.1. Grundlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49 1. Februar 2017 [email protected]ünster.de GdE1-i Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis 3.2. Kirchhoffsche Gleichungen . . . . . . . . . . . . . . . . 3.2.1. Beispiel zu den Kirchhoffschen Gleichungen . . 3.2.2. Bewertung der Kirchhoffschen Gleichungen . . . 3.3. Ersatzquellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.3.1. Beispiel zu Ersatzquellen . . . . . . . . . . . . . 3.3.2. Stern-Dreieck-Umwandlung . . . . . . . . . . . 3.3.3. Bewertung der Ersatzquellen . . . . . . . . . . . 3.4. Überlagerungssatz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.4.1. Beispiel zum Überlagerungssatz . . . . . . . . . 3.4.2. Bewertung des Überlagerungssatzes . . . . . . . 3.5. Maschenanalyse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.5.1. Topologie eines Netzes . . . . . . . . . . . . . . 3.5.2. Beispiel zum Maschenanalyse . . . . . . . . . . 3.5.3. Ideale Stromquellen bei der Maschenanalyse . . 3.5.4. Bewertung der Maschenanalyse . . . . . . . . . 3.6. Knotenanalyse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.6.1. Beispiel zur Knotenanalyse . . . . . . . . . . . . 3.6.2. Ideale Spannungsquellen bei der Knotenanalyse . 3.6.3. Automatisierung der Knotenanalyse . . . . . . . 3.6.4. Modifizierte Knotenanalyse . . . . . . . . . . . 3.6.5. Beispiel zur modifizierten Knotenanalyse . . . . 3.6.6. Bewertung der Knotenanalyse . . . . . . . . . . 3.6.7. Vergleich am Beispiel Brückenschaltung . . . . 3.7. Nichtlineare Netze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.8. Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.9. Übungsaufgaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . II. Wechselstrom 50 51 54 54 55 57 59 59 59 61 61 62 62 63 64 64 65 65 66 69 70 70 70 71 72 72 78 4. Wechselströme 4.1. Formen und Arten von Wechselströmen . . 4.2. Kenngrößen von Wechselströmen . . . . . 4.3. Eigenschaften sinusförmiger Wechselgrößen 4.4. Messung und Darstellung der Kennwerte . . 4.5. Addition im Zeitdiagramm . . . . . . . . . 4.6. Addition im Zeigerdiagramm . . . . . . . . 4.7. Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . 4.8. Übungsaufgaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 79 80 80 82 90 92 94 94 95 5. Komplexe Rechnung 97 5.1. Die komplexe Zahlenebene . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 97 5.2. Rechenregeln für komplexe Zahlen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 99 5.3. Darstellung sinusförmiger Wechselgrößen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 100 6. Wechselstromelemente 6.1. Widerstand . . . . . . . . . . . 6.1.1. Leistung am Widerstand 6.2. Kondensator . . . . . . . . . . . 6.2.1. Kapazitive Blindleistung 6.3. Spule . . . . . . . . . . . . . . 6.3.1. Induktive Blindleistung . GdE1-ii . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . [email protected]ünster.de . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 102 103 104 105 106 107 109 1. Februar 2017 Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis 6.4. Allgemeiner Wechselstromzweipol . . . . . 6.4.1. Spannung, Strom und Phasenwinkel 6.4.2. Leistung im Zeitbereich . . . . . . 6.4.3. Komplexe Leistungsberechnung . . 6.5. Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . 6.6. Übungsaufgaben . . . . . . . . . . . . . . 7. Wechselstromnetzwerke 7.1. Reale Bauelemente . . . . . . . . . . 7.2. Impedanz . . . . . . . . . . . . . . . 7.2.1. Reihenschaltungen . . . . . . 7.3. Admittanz . . . . . . . . . . . . . . . 7.3.1. Parallelschaltungen . . . . . . 7.4. Ersatzimpedanz einer Schaltung . . . 7.5. Umwandlung komplexer Widerstände 7.6. Leistungsanpassung . . . . . . . . . . 7.7. Blindleistungskompensation . . . . . 7.8. Zusammenfassung . . . . . . . . . . 7.9. Übungsaufgaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 111 111 113 114 116 117 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 120 120 122 124 124 126 127 128 130 132 133 133 Literatur 139 Index 142 Formeln 145 A. Ergebnisse der Übungsaufgaben A.1. Übungsaufgaben zu Gleichstromelemente . . A.2. Übungsaufgaben zu Gleichstromnetzwerke . A.3. Übungsaufgaben zu Wechselströme . . . . . A.4. Übungsaufgaben zu Wechselstromelemente . A.5. Übungsaufgaben zu Wechselstromnetzwerke . 1. Februar 2017 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . [email protected]ünster.de . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 150 150 154 158 160 164 GdE1-iii Tabellenverzeichnis 1.1. Internationales Einheitensystem SI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1.2. Abgeleitete Einheiten der Elektrotechnik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1.3. Dezimale Vielfache und Teile . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 9 9 2.1. Kenngrößen von verschiedenen Metallen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 GdE1-iv [email protected]ünster.de 1. Februar 2017 Abbildungsverzeichnis 1.0.1. 1.1.1. 1.1.2. 1.1.3. 1.1.4. 1.1.5. 1.2.1. Schwerpunkte der Elektrotechnik und ihre Anwendung Strom aus der Steckdose und dem Akku . . . . . . . . Spannungs- und Stromquelle . . . . . . . . . . . . . . Platine mit Prozessor . . . . . . . . . . . . . . . . . . Halbleiter- und Leistungsdioden . . . . . . . . . . . . Röhren und Transistoren . . . . . . . . . . . . . . . . Bauelemente und Farben der Elektrotechnik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 4 4 5 5 6 7 2.1.1. Leiterstück als Zylinder mit der Querschnittsfläche A und der Länge l . . . . . . 2.1.2. Spannung im elektrischen Potentialfeld . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.2.1. Einfache Stromkreise mit Spannungs- und Stromquellen . . . . . . . . . . . . . 2.2.2. Verschiedene Widerstandsformen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.2.3. Realer Stromkreis mit realer Hin- und Rückleitung . . . . . . . . . . . . . . . . 2.3.1. Parallel-Schaltung realer Verbraucher . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.3.2. Parallelschaltung von Widerständen und Ersatzwiderstand . . . . . . . . . . . . 2.3.3. Stromteiler . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.3.4. Reihenschaltung von Widerständen und Ersatzwiderstand . . . . . . . . . . . . . 2.3.5. Spannungsteiler . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.4.1. Verschiedene Schiebewiderstände . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.4.2. Schiebewiderstand (Potentiometer) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.4.3. Schiebewiderstand mit Belastung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.4.4. Schaltung zum Vorwiderstand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.4.5. Digitale und analoge Vielfachmessgeräte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.4.6. Erweiterung des Strommessbereiches . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.4.7. Realisierung eines Amperemeters mit 4 Messbereichen . . . . . . . . . . . . . . 2.4.8. Erweiterung des Spannungsmessbereiches . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.4.9. Realisierung eines Voltmeters mit 4 Messbereichen . . . . . . . . . . . . . . . . 2.4.10. Spannungsrichtige oder stromrichtige Messung am Verbraucher . . . . . . . . . 2.4.11. Wheatstonesche Brückenschaltung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.4.12. Bestimmung von Widerständen mit der Wheatstoneschen Brückenschaltung . . . 2.4.13. Brückenschaltung im Kompensationsschreiber . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.6.1. Ersatzschaltbild einer realen Spannungsquelle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.6.2. Betriebskennlinie einer realen Spannungsquelle . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.6.3. Vollständiges Ersatzschaltbild eines Stromkreises . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.6.4. Leistungsanpassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.6.5. Wirkungsgrad η und Leistungsfaktor Pa /Pamax in Abhängigkeit von x = Ra /Ri 2.7.1. Reale Strom- und Spannungsquelle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.8.1. Linearer passiver Zweipol (Leitwert) mit I-U-Kennlinie . . . . . . . . . . . . . . 2.8.2. Nichtlineare I-U-Kennlinie einer idealisierten Diode . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 15 16 18 21 21 22 23 24 26 27 27 28 29 31 31 32 32 32 33 33 34 35 38 39 40 40 42 42 43 44 3.0.1. 3.2.1. 3.2.2. 3.3.1. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49 50 51 55 Beispielnetzwerk aus einer Übungsaufbabe . . T-Netzwerk mit zwei Spannungsquellen . . . . Darstellung von Zweigen, Knoten und Maschen Netzwerkberechnung mit Ersatzquellen . . . . 1. Februar 2017 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . [email protected]ünster.de . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . GdE1-v Abbildungsverzeichnis Abbildungsverzeichnis 3.3.2. 3.3.3. 3.3.4. 3.3.5. 3.3.6. 3.4.1. 3.4.2. 3.4.3. 3.5.1. 3.5.2. 3.5.3. 3.5.4. 3.6.1. 3.6.2. 3.6.3. 3.6.4. 3.6.5. 3.6.6. 3.7.1. Berechnung der Innenwiderstände der Ersatzquellen . . . . . . . . . . . . . . Berechnung der Leerlaufspannung der Ersatzspannungsquelle . . . . . . . . Problemschaltung zur Zusammenfassung von Widerständen . . . . . . . . . . Umgewandelte Schaltung zur Zusammenfassung von Widerständen . . . . . (Dreier-) Stern- und Dreieck-Schaltung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Netz mit zwei Spannungsquellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Auswirkung von Quelle 1 auf das Netzwerk . . . . . . . . . . . . . . . . . . Auswirkung von Quelle 2 auf das Netzwerk . . . . . . . . . . . . . . . . . . Topologische Grundbegriffe von Netzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Netz mit zwei Spannungsquellen und dessen gerichteter Graph . . . . . . . . Netzwerk mit vollständigem Baum und eingezeichneten Maschen . . . . . . Äquivalenz von realer Spannungsquelle und realer Stromquelle . . . . . . . . Schaltungsbeispiel zur Knotenanalyse mit umgewandelten Spannungsquellen Schaltungsbeispiel zur Knotenanalyse mit beibehalten der Spannungsquellen Netzwerkausschnitt für Knotenspannungsanalyse . . . . . . . . . . . . . . . Eintrag eines Leitwertes bei der Knotenanalyse . . . . . . . . . . . . . . . . Eintrag einer Spannungsquelle bei der MNA . . . . . . . . . . . . . . . . . . Schaltungsbeispiel zur modifizierten Knotenanalyse . . . . . . . . . . . . . . Nichtlineares Netzwerk mit einer Diode . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56 56 57 57 58 59 60 60 62 63 63 63 65 66 67 68 69 70 71 4.1.1. 4.2.1. 4.3.1. 4.3.2. 4.3.3. 4.3.4. 4.4.1. 4.4.2. 4.4.3. 4.4.4. 4.5.1. 4.6.1. 4.6.2. Beispiele verschiedener „Wechsel“-ströme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Periodendauer, Mittelwert und Scheitelwert einer Mischgröße . . . . . . . . . . . . . . Zusammenhang zwischen (a) Dreh-Zeigerdiagramm und (b) Zeitdiagramm . . . . . . Sinusförmiger Strom- und Spannungsverlauf mit Phasenverschiebung . . . . . . . . . Gleichrichtwert eines sinusförmigen Stromes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Effektivwert eines sinusförmigen Stromes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gleichrichterschaltung Schaltung mit Spannungen vor und nach der Gleichrichtung . . Einfaches Netzteil mit Gleichrichterschaltung mit einfacher Siebung und Stabilisierung Spannungswerte in einer Gleichspannungsschaltung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Phasenwinkel zwischen Zeigern und Bezugsachse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Addition von Spannungen: (a) Schaltung und (b) im Zeitdarstellung . . . . . . . . . . Geometrische Addition von 2 Spannungszeigern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusammenhang von Originalbereich und komplexem Bildbereich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 81 82 82 84 85 86 90 91 91 91 92 94 95 5.1.1. Darstellung der komplexen Zahl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 98 5.2.1. Addition und Subtraktion komplexer Zahlen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 99 5.3.1. Komplexer Drehzeiger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 101 6.0.1. 6.1.1. 6.1.2. 6.2.1. 6.2.2. 6.2.3. 6.3.1. 6.3.2. 6.3.3. 6.4.1. 6.4.2. 6.4.3. Einfache passive Wechselstrom-Zweipole . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wechselspannung und -strom am Widerstand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Leistung am Widerstand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Spannung und Strom beim Kondensator . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Phasenwinkel und Frequenzgang des kapazitiven Blindleitwerts und Blindwiderstands Kapazitive Blindleistung beim Kondensator . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Spannung und Strom bei der Spule . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Phasenwinkel und Frequenzgang des induktiven Blindleitwerts und Blindwiderstands . Induktive Blindleistung bei der Spule . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Netzwerk als Wechselstrom-Zweipole . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Komplexer Widerstand und Leitwert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Scheinleistung beim allgemeinen Zweipol . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 102 103 104 105 106 107 108 109 109 111 112 112 7.1.1. Hochfrequenz-Ersatzschaltbild eines realen Widerstandes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 120 GdE1-vi [email protected]ünster.de 1. Februar 2017 Abbildungsverzeichnis 7.1.2. 7.1.3. 7.1.4. 7.1.5. 7.2.1. 7.2.2. 7.2.3. 7.3.1. 7.3.2. 7.4.1. 7.4.2. 7.4.3. 7.5.1. 7.6.1. 7.7.1. Abbildungsverzeichnis Hochfrequenz-Ersatzschaltbild einer realen Spule . . . . . . . . . . Hochfrequenz-Ersatzschaltbild eines realen Kondensators . . . . . . Zählpfeile im Schaltbild und Bezugszeiger im Zeigerdiagramm . . . Netzwerkberechnung mit komplexen Bauelementen . . . . . . . . . Widerstand, Spule und Kondensator in Reihe . . . . . . . . . . . . Ähnliche Dreiecke für Leistungen, Spannungen und Impedanzen . . Addition von beliebigen Impedanzen bei einer Reihenschaltung . . . Leitwert, Spule und Kondensator parallel . . . . . . . . . . . . . . . Addition von beliebigen Scheinleitwerten bei einer Parallelschaltung Ersatzwiderstand einer Gleichstrom-Schaltung . . . . . . . . . . . . Ersatzimpedanz einer Wechselstrom-Schaltung . . . . . . . . . . . Realisierung einer Impedanz als Reihen- oder Parallelschaltung . . . Stern-Dreieck-Umwandlung komplexer Widerstände . . . . . . . . Leistungsanpassung realer Wechselstromquellen . . . . . . . . . . . Blindleistungskompensation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1. Februar 2017 [email protected]ünster.de . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 120 121 121 122 122 124 124 125 126 127 128 128 130 130 132 GdE1-vii Teil I. Gleichstrom 1. Februar 2017 [email protected]ünster.de GdE1-1 1. Gleichströme Ziele: Das Ziel der Vorlesung GdE ist die Vermittlung genügender elektrotechnischer Grundlagen, so dass unsere Studierenden für das Studium und den sich ständig wandelnden Arbeitsmarkt bestmöglich gerüstet sind (siehe auch Abb. 1.0.1) . Bauelemente: Erregung: −Grundelemente RLC −Halbleiterbauelemente Netzwerke: (Quellen) (lineare und nichtlineare) Schaltungen (analog und digital) Elektro− magnetisches Feld: (Begriffe, Wirkungen, Einführung der Grundelemente) Analyse− (und Synthese−) Methoden: −Gleichstromnetzwerke −Wechselstromnetzwerke −allgemeine Netzwerke Quellen: Verallgemeinerung: Feldtheorie: verallgemeinerte Signale −(analoge und digitale) Systeme −Wirkung auf Signale (z.B Modulation) Leitungen und Wellen Kommunikations− systeme Informationsverarbeitende Systeme Steuer−/Regel− systeme Abbildung 1.0.1.: Schwerpunkte der Elektrotechnik und ihre Anwendung Hilfe: In die Praxis der Elektrotechnik haben moderne Taschenrechner — besser Minicomputer — und PC längst Einzug gehalten. Zur Vorlesung Grundgebiete der Elektrotechnik gehört längst ein Taschenrechner, mit dem man wenigstens komplexe Rechnungen der Wechselstromtechnik durchführen kann. Aber auch das Lösen von Gleichungssystemen der Netzwerkberechnungen ist „eigentlich“ schon selbstverständlich geworden. Simulation: Die Schaltungssimulation gehört heute zu den Standardwerkzeugen in der Elektrotechnik, der Elektronik und vieler weiterer verwandter Gebiete: • Das Programm Multisim gibt es in einer Studentenversion zur spicebasierten Simulation in einer natürlichen Laborumgebung mit Messinstrumenten, Generatoren und Oszillographen u.a. • Eine genauso gute und sogar kostenlose Alternative ist das Programm LTspice von Linear Technology1 . Mathematik: Zur Unterstützung im Bereich der Mathematik für Elektrotechniker kann heute auch MATLAB als Standardwerk bezeichnet werden • Eine kostenlose Alternative dazu ist octave2 mit weitgehend identischen Toolboxen und Blocksets für unterschiedlichste Problemstellungen der Signal- und Systemverarbeitung, der Signaltransformation und vielfältigen Anwendungsgebieten wie Regelungstechnik, Bildverarbeitung, Kommunikationstechnik, u.v.a.m. 1 http://www.linear.com/designtools/software/ 2 https://www.gnu.org/software/octave/download.html GdE1-2 [email protected]ünster.de 1. Februar 2017 1. Gleichströme Übungen: 1.1 Einleitung Die Übungen zur Vorlesung Grundgebiete der Elektrotechnik sollen das theoretische Verständnis des Vorlesungsstoffes vertiefen. Sie bauen daher nicht auf Simulationswerkzeugen auf. Zur Simulation mit octave und LTspice kann (Paul, 2004) verwendet werden — nicht nur für Informatiker. • Als Erweiterung des eLearning existiert das iLearning, bei dem das interaktive Lösen von Übungsaufgaben auf dem Server pset.fh-muenster.de möglich ist. 1.1. Einleitung Inhalt: Wirkung des elektrischen Stromes Weg: Stromkreis, aber auch elektrische und magnetische Felder und Wellen Ursache: Elektrische und magnetische Quellen aber auch induzierte Spannungen Praxis: Wie kann man die Wirkung des elektrischen Stromes sichtbar machen? Es ist kein Problem, die Wirkung des elektrischen Stromes zu erfahren, aber Vorsicht: Lebensgefahr! Physik: Oftmals ist es hilfreich, die Wirkung des elektrischen Stromes mit begreifbaren physikalischen Größen zu vergleichen (von Oppen und Melchert, 2005). So gibt es z.B. nur eine Energie, die sich in unterschiedlichen Erscheinungsformen beschreiben lässt: • Energie der Bewegung: W = 12 mv 2 • Energie des magnetischen Feldes: W = 12 LI 2 • Energie des elektrischen Feldes: W = 12 CU 2 Einstein: Frage an Einstein (Antébi, 1983) : „Ja, glauben Sie denn, dass es einmal möglich sein wird, einfach alles auf naturwissenschaftliche Weise abzubilden?“ Antwort von Einstein: „Ja, das ist denkbar, aber es hätte doch keinen Sinn. Es wäre eine Abbildung mit inadäquaten Mitteln, so als ob man eine Beethoven-Symphonie als Luftdruckkurven darstellte.“ Definition: Die Stromstärkeeinheit Ampere ist definiert als die Stärke eines elektrischen Stromes, der durch 2 parallele geradlinige Leiter mit einem Abstand von 1 Meter fließt und der zwischen den Leitern je Meter Länge eine Kraft von 2 · 10−7 N hervorruft (Kuchling, 1978; Hering u. a., 2004). → Wirkung des elektrischen Stromes (Magnetfeld)! → Die Stromstärke ist eine Basisgröße des Internationalen Einheitensystems (SI, System Internationale) und wird in Ampere (A) gemessen.3 Frage: Woher kommt der Strom? Antwort: Aus der Steckdose! Hier dargestellt mit einem NOT-AUS-Taster, wie er in den Praktikumslaboren zur Sicherheit vorhanden ist. In Abb. 1.1.1 ist eine Schutzkontakt-Steckdose dargestellt. Für nicht stationäre Anwendungen können Batterien oder Akkus als Quelle eingesetzt werden. Aber die Frage bleibt natürlich: Frage: Woher kommt der Strom nun wirklich? 3 Die Einheit Ampere wird zu Ehren von André Marie Ampère verwendet, geb. 1175, gest. 1836, entdeckte magnetische Wirkungen in der Umgebung stromdurchflossener Leiter 1. Februar 2017 [email protected]ünster.de GdE1-3 1.1 Einleitung 1. Gleichströme Abbildung 1.1.1.: Strom aus der Steckdose und dem Akku Antwort: Aus Spannungs- oder Stromquellen. Auch diese sind i.d.R. an Steckdosen angeschlossen, deren Versorgung dann über die Energietechnik zu Generatoren (→ Induktion) führt. In Abb. 1.1.2 sind eine technische Spannungs- und Stromquelle dargestellt. Was eine reale Quelle von einer idealen unterscheidet wird u.a. in der Vorlesung behandelt und ist selbstverständlich prüfungsrelevant! Abbildung 1.1.2.: Spannungs- und Stromquelle Frage: Was ist Elektrotechnik? Antwort: Eine wesentliche Antwort kommt aus der Mikroelektronik mit der modernen Chiptechnik zur Herstellung leistungsfähiger Rechner für die Informatik und die Kommunikationstechnik. In Abb. 1.1.3 ist so ein „intelligenter“ Chip auf einer Platine zu sehen. GdE1-4 [email protected]ünster.de 1. Februar 2017 1. Gleichströme 1.1 Einleitung Abbildung 1.1.3.: Platine mit Prozessor Frage: Was ist Elektrotechnik noch? Antwort: Energietechnik. Bei aller Euphorie für die moderne Technik: Bisher brauchen wir noch immer Spannungen für unsere Chips, die mit moderner Leistungselektronik stabilisiert werden. Häufig müssen dazu Gleichspannungen mit Hilfe von Dioden (siehe Abb.1.1.4, auch Gleichrichter genannt) aus Wechselspannungen erzeugt werden. Bauelemente der Elektronik werden mit bipolar und MOS-Transistoren in der Vorlesung Bauelemente behandelt. Also: Bis auf den Brückengleichrichter kein Prüfungsstoff . . . Abbildung 1.1.4.: Halbleiter- und Leistungsdioden Frage: 1. Februar 2017 Was ist eine Röhre? [email protected]ünster.de GdE1-5 1.2 Physikalische Größen Antwort: 1. Gleichströme Es war eine großartige Technik, als die Grundlage der Elektrotechnik noch die Röhre war. Nur in der Hochfrequenztechnik gibt es immer noch das Magnetron, die Senderöhre . . . Bis auf wenige Ausnahmen sind Röhren (siehe Abb, 1.1.4) heute aber weitgehend „ausgestorben“ und durch Transistoren ersetzt worden. Abbildung 1.1.5.: Röhren und Transistoren 1.2. Physikalische Größen Frage: Welche Farbe hat der Strom? (oder die Spannung) Antwort: Rot, wenn es eine Gleichspannung ist, und gelb (braun), grün oder violett (rot), wenn es Wechselspannungen sind4 . Bemerkung: Hier gibt es noch ein „historisches“ Problem: Ursprünglich wurden die Farben gelb, grün und violett zur Unterscheidung der 3 Phasen verwendet — so wie sie auch im begleitenden Praktikum im Labor verwendet werden. Heute werden jedoch bei der Elektroinstallation alle Phasen in schwarz oder braun ausgeführt, wobei eine Kennzeichnung teilweise über Texte erfolgt. Die Rückleitung ist immer blau. Als Schutzleiter (Erdung) wird eine grün-gelbe Leitung verwendet. Farben haben also eine inhaltliche Bedeutung — sie werden und sollen nicht „nach künstlerischen Gesichtspunkten“ oder noch schlimmer „ganz ohne Sinn“ verwendet werden. Nicht im Skript, nicht im Praktikum und schon gar nicht in der Praxis! Im Skript lässt sich die Farbe gelb im SW-Druck nur schwer erkennen, so dass dafür die Farbe braun verwendet wird. Ebenso wird auch in der Wechselstromtechnik anstelle von Violett die Farbe Rot für die Phase verwendet, damit im Skript immer die Farbe „Rot“ für Spannung und die Farbe „Grün“ für Strom steht. Bauelemente: Neben der Spannungsquelle und dem Widerstand in der Gleichstromtechnik sind vor allem Spule und Kondensator in der Wechselstromtechnik von Bedeutung. Besonders an die Farben der Spannungen sollte sich jeder zukünftige „Elektrotechniker“ gewöhnen, da es für erfahrene Ingenieure schon ein „kleiner Schock“ ist, wenn in 4 Der Schutzleiter / Schutzerde (engl. protective ground) ist heute als einziger zweifarbig gelb/grün — früher war er rot. GdE1-6 [email protected]ünster.de 1. Februar 2017 1. Gleichströme 1.2 Uq Spannungsquelle + Gleichspannung Iq Stromquelle − Masse R Widerstand L1 Wechselspannung L Spule L2 Wechselspannung C Kondensator L3 Wechselspannung Physikalische Größen Abbildung 1.2.1.: Bauelemente und Farben der Elektrotechnik einer 3-Phasen-Wechselstromschaltung ein gelber und ein grüner Stecker aufeinander stecken. Warum, könnte z.B. eine Frage im Praktikum sein! Hier beenden wir den Exkurs in die Geschichte der Elektrotechnik. Wer mehr darüber lesen möchte kann sich z.B. mit (Antébi, 1983) ein schönes Bilderbuch dazu schenken lassen. Strom: Was bedeutet: . . . wir schließen die Schaltung an eine Stromquelle I = 0,5A = 500mA (1.2.1) an . . . Bedeutung: Physikalische Größen und damit auch Größen der Elektrotechnik werden durch Formelzeichen, Zahlenwerte und Einheiten dargestellt Buchstabe: • Der Großbuchstabe I kennzeichnet einen Gleichstrom, dessen Amplitude konstant bleibt, unabhängig von der Zeit und der Belastung der Quelle. Das kann in der Theorie sogar zu nicht lösbaren Problemen führen, wenn z.B. an eine ideale Stromquelle ein Widerstand mit R = 0Ω angeschlossen wird. Warum? • Mit dem Kleinbuchstaben i wird ein zeitabhängiger Wechselstrom i = i(t) bezeichnet, wobei auf das Zeitargument ja aufgrund der Definition verzichtet werden kann . • Mit einem unterstrichenen Großbuchstaben I wird der komplexe Zeiger eines sinusförmigen Wechselstroms I = I 6 ϕ mit Betrag und Phase dargestellt. Genauer müsste es I = I · ejϕ heißen. Doch dazu mehr in der Wechselstromtechnik . . . Größe: • Physikalische Größen sind das Produkt aus einem Zahlenwert und einer Einheit und ggf. einer dezimalen Vorsilbe. → Physikalische Größen können nicht als reine Zahlenwerte dargestellt werden. Dezimale Vorsilben treten nur als einzelne Faktoren vor einer Einheit auf. Einheiten: Das international vorgeschriebenes Einheitensystem SI (Système Internationale) enthält 7 Basiseinheiten. Diese Einheiten der Tab. 1.1 sind als Anhang A der DIN 1301, Teil 1 spezifiziert (siehe auch (Frohne u. a., 2005)). Die genauen Definitionen der Basisgrößen finden sich in zahlreichen physikalischen Fachbüchern, so auch im Handbuch der Elektrotechnik (Böge, 2007, Seite 165). 1. Februar 2017 [email protected]ünster.de GdE1-7 1.2 Physikalische Größen 1. Gleichströme Größe Länge Masse Zeit Stromstärke Temperatur Stoffmenge Lichtstärke Zeichen l m t i T n IV Einheit Meter Kilogramm Sekunde Ampère Kelvin Mol Candela Zeichen m kg s A K mol cd Tabelle 1.1.: Internationales Einheitensystem SI Spannung: Was ist mit der elektrischen Spannung, die mit dem Formelzeichen U dargestellt wird und deren Einheit? [U ] =? (1.2.2) → Alle anderen Größen lassen sich als Produkte oder Quotienten aus den Basiseinheiten ableiten. Sie werden daher auch als abgeleitet SI-Einheiten bezeichnet. Mit der elektrischen Leistung P = U I kann die Einheit Volt der Spannung als [U ] = V = W kgm2 [P ] = = [I] A As3 (1.2.3) dargestellt werden. Für die Einheit Joule der mechanischen Arbeit W = F s = P t, der Kraft längs eines Weges oder der Leistung über einen Zeitraum, findet man [W ] = J = [F ] · [s] = N · m = kgm2 s2 (1.2.4) m s2 (1.2.5) mit der Einheit Newton der Kraft F = ma [F ] = N = [m] · [a] = kg · Man kann schon hier sehen, dass der selbe Buchstabe unterschiedliche Bedeutungen haben kann, je nachdem in welchem Kontext er auftritt. So kann W zum einen das Formelzeichen der Arbeit und zum anderen die Einheit Watt der elektrischen Leistung darstellen. Elektrotechnik: In der Elektrotechnik werden aus Vereinfachungsgründen weitere abgeleitete Einheiten verwendet, wie sie in Tab. 1.2 angegeben sind. Ihre Maßeinheiten sind zu Ehren bedeutender Naturwissenschaftler oder Techniker genannt worden . Vorsilben: Für die praktische Schreibweise von „zu kleinen“ oder „zu großen“ Einheiten werden in der Elektrotechnik die bekannten Buchstaben aus Tab. 1.3 als dezimale Vielfache der Einheit verwendet. → Großbuchstaben vergrößern die Einheit immer und in der Regel verkleinern Kleinbuchstaben die Einheit, aber leider nur mit den bekannten Ausnahmen . . . 5 Schreibweise: Für die einfache Lesbarkeit elektrotechnischer Formeln werden folgende Vereinbarungen getroffen: • Vektoren (mit Betrag und Richtung) werden mit einem Pfeil über dem Symbol ~ gekennzeichnet: E 5. . . Kilo und Hekto GdE1-8 [email protected]ünster.de 1. Februar 2017 1. Gleichströme 1.2 Größe Frequenz Kraft Arbeit Leistung Spannung Ladung Widerstand Leitwert Kapazität Induktion Induktivität Zeichen f F W P U Q R G C B L Einheit Hertz Newton Joule Watt Volt Coulomb Ohm Siemens Farad Tesla Henry Zeichen Hz N J W V C Ω S F T H Physikalische Größen Definition 1Hz = 1/s 1N = 1kg · m/s2 1J = 1N m 1W = 1J/s 1V = 1W/A 1C = 1As 1Ω = 1V /A 1S = 1/Ω 1F = 1C/V 1T = 1V s/m2 1H = 1V s/A Tabelle 1.2.: Abgeleitete Einheiten der Elektrotechnik Kleiner 1 Atto 10−18 Femto 10−15 Pico 10−12 Nano 10−9 Mikro 10−6 Milli 10−3 Zenti 10−2 Dezi 10−1 a f p n µ m c d Größer 1 Exa 1018 Peta 1015 Tera 1012 Giga 109 Mega 106 Kilo 103 Hekto 102 Deka 101 E P T G M k h D Tabelle 1.3.: Dezimale Vielfache und Teile 1. Februar 2017 [email protected]ünster.de GdE1-9 1.3 Zusammenfassung 1. Gleichströme • Zeitabhängige Größen werden mit kleinen Buchstaben bezeichnet, wobei die explizite Zeitabhängigkeit häufig weggelassen wird: u = u(t) • Zeitunabhängige Größen (der Gleichstromtechnik) werden mit großen Buchstaben bezeichnet: U = const • Komplexe Größen (der Wechselstromtechnik mit Betrag und Phase) werden unterstrichen: u bzw. U = (U 6 ϕ) • Normierte Größen sind Zahlenwerte, die durch Division einer physikalischen Größe mit einer konstanten Größe gleicher Einheit entstehen: α(R) = U2 (R)/U1 • Verhältnisgrößen sind der Quotient zweier Größen gleicher Einheit: η(x) = Pab (x)/Pzu (x) Eine einfache Verständnisfrage: Welche Einheiten können normierte Größen und Verhältnisgrößen annehmen? Wer die Antwort wirklich nicht findet frage bitte in der Vorlesung nach! 1.3. Zusammenfassung Größen: Elektrotechnisch bedeutende Gleichstromgrößen sind: • Spannung, z.B.: U = 240V • Widerstand, z.B.: R = 10kΩ • Strom, z.B.: I = 500mA • Leistung, z.B.: P = 5kW • Arbeit, z.B.: W = 500W s GdE1-10 [email protected]ünster.de 1. Februar 2017 2. Gleichstromelemente Ziele: Das Ziel dieses Kapitels ist das Kennenlernen elektrischer Bauteile und deren Eigenschaften im Gleichstromkreis sowie die Einführung elektrotechnischer Grundgesetze. LED Widerstand Erwärmung Batterie magnetische Feldlinie N Schalter Magnet− nadel richtet sich aus S → Die magnetischen Effekte gehören zu den Eigenschaften des Stromes, die in GdE 3 behandelt werden. 2.1. Grundbegriffe Strom: Die geordnete Bewegung von Ladungen, besser Ladungsträgern, wird als elektrischer Strom bezeichnet. Ladungsträger: Positive oder negative elektrische Ladungen sind an freie oder bewegliche elektrische Ladungsträger gebunden. → Ladungen stehen synonym für Ladungsträger Leiter: In einem metallische Leiter können sich negativ geladene Elektronen im Elektronengas frei bewegen (analog zu Molekülen in Gasen). Sie haben eine Masse me = 9,1 · 10−31 kg (2.1.1) und eine Ladung, die Elementarladung e = −1,6 · 10−19 As (2.1.2) → Elektronenleitung entsteht als Folge einer elektrischen Strömung, z.B. als Folge einer Spannungsquelle in einem geschlossenen Stromkreis. Alternativ: 1. Februar 2017 Neben der Elektronenleitung gibt es noch andere Möglichkeiten des Ladungstransports: [email protected]ünster.de GdE1-11 2.1 Grundbegriffe 2. Gleichstromelemente • Löcherleitung durch das Auffüllen von Elektronenfehlplätzen (positives Loch, Defektelektron) bei Halbleitern. → Bewegungsrichtung entgegengesetzt zur Strömung der Elektronen. • Ionenleitung durch Drift von ein- oder zweiwertig positiven oder negativen Molekülen in Gasen oder Flüssigkeiten. Stromrichtung: Sie wurde historisch festgelegt von der positiven Klemme (+) der Quelle zur negativen (−). → Im Gegensatz dazu verläuft die Richtung der Elektronenströmung: Sie ist entgegengesetzt der „Stromrichtung“. Aus heutiger Sicht ist die Stromrichtung also falsch geraten worden. Frage: Wofür ist die richtige Stromrichtung überhaupt wichtig? → Die Antwort sollte sich in den nächsten Vorlesungsstunden finden lassen . . . 2.1.1. Elektrischer Strom Ladung: Fließt ein zeitlich konstanter Strom I durch einen Leiter, so transportiert er in der Zeit t die Ladung Q = It. − − A − − − − + − l Abbildung 2.1.1.: Leiterstück als Zylinder mit der Querschnittsfläche A und der Länge l Strom: Wird umgekehrt die Ladung Q in der Zeit t durch den einen Leiter transportiert, so kann daraus ein während der Zeit t konstanter Strom I= Q t (2.1.3) bestimmt werden. Ist der Strom eine Funktion der Zeit, so ergeben sich integrale Zusammenhänge Zt2 Q = i(t)dt (2.1.4) t1 Leiter: Je ein Metallatom des Gitters gibt etwa 1 Elektron in das Elektronengas eines Leiters → In jedem cm3 des Gitters sind rund 1023 Elektronen in ungeordneter Bewegung. Ladung: Bei N Elektronen ergibt sich eine Strömung der Ladungsmenge Q = −N e (2.1.5) bei der das einzelne Elektron mit der Geschwindigkeit v die Zeit t braucht, um ein Leiterstück der Länge l zu durchlaufen. GdE1-12 [email protected]ünster.de 1. Februar 2017 2. Gleichstromelemente Strom: 2.1 Für dieses Leiterstück aus Abb. 2.1.1 ist der Betrag der Stromstärke entsprechend Gln. 2.1.3 Q Ne nV e |I| = = = (2.1.6) t t t mit der Konzentration der Ladungsträger. n= Geschwindigkeit: Grundbegriffe N V (2.1.7) Setzt man das Volumen V = A · l ein wird daraus I= nAle t (2.1.8) und mit der Geschwindigkeit v = l/t weiter I = neAv (2.1.9) Die Division durch den Querschnitt A liefert die Stromdichte S= I = nev A (2.1.10) aus der sich die Geschwindigkeit der Elektronen zu v= S ne (2.1.11) ergibt. Verständnis: Muss diese Geschwindigkeit gleich der Lichtgeschwindigkeit sein, da das Licht ja sofort nach dem Einschalten am Schalter an ist? Antwort: Siehe Beispiel 2.1.1 in der Vorlesung . . . Stromdichte: Bei gleichmäßiger Verteilung der Stromdichte S über den Querschnitt A einer Leitung ergibt sich der Strom in der Leitung nach Gln. 2.1.10 zu I = SA (2.1.12) Falls die Stromdichte eine Funktion des Ortes ist (z.B. aufgrund von Stromverdrängung bei höheren Frequenzen) berechnet sich der Strom allgemeiner aus den entsprechenden Vektoren zu Z ~ A ~ I = Sd (2.1.13) A ~ und der Der Strom I ist das Integral über dem Skalarprodukt aus der Stromdichte S ~ Fläche A, durch den der Strom fließt. → Die Mathematik „spielt“ in der Elektrotechnik eine Hauptrolle! Schule: ~ A ~ ergab das Skalarprodukt: Wiederholung Mathematik: Für 2 parallele Vektoren S|| ~ ·A ~ = S · A · cos ϕ = SA S Beispiel 2.1.1 (Strom) Gegeben seien: Stromdichte S = 16A/mm2 (Grenzwert nach VDE1 für bewegliche Leitung mit 1mm2 Querschnitt), n = 1023 cm−3 und e = −1,6 · 10−19 As. 1 Der VDE (Verband der Elektrotechnik, http://www.vde.com) engagiert sich für ein besseres Innovationsklima, Sicherheitsstandards, für eine moderne Ingenieurausbildung und eine hohe Technikakzeptanz in der Bevölkerung. 1. Februar 2017 [email protected]ünster.de GdE1-13 2.1 Grundbegriffe 2. Gleichstromelemente 1. Wie groß ist die Geschwindigkeit der Elektronen? 2. Warum „sehen“ wir, dass das Licht sofort angeht, wenn es am Schalter eingeschaltet wird? Lösung: Die Lösung wird in der Vorlesung erarbeitet. Ergebnisse für den Vergleich der eigenen Lösung sind: v= S = 1mm/s ne 2.1.2. Elektrische Spannung Kraft: Zur Bewegung der Elektronen in einem Leiter muss eine Kraft F~ auf die Ladung Q ausgeübt werden. Setzt man diese beiden in Bezug zueinander, so ergibt sich die Definition der elektrischen Feldstärke zu ~ ∼ F~ ⇒ E ~ = 1 F~ E (2.1.14) Q → Diese Gleichung wird auch Formel von Coulomb2 genannt. Bedeutung: Die elektrische Feldstärke ist eine der wichtigsten Größen der Elektrotechnik: Sie hat die Richtung der Kraft F~ bei positiven Ladungen Q Bezug: ~ in einem Punkt x ist die Ursache der Stromdichte S ~ als Die elektrische Feldstärke E Wirkung mit der linearen Beziehung ~∼E ~ S ⇒ ~ = κE ~ S (2.1.15) Darin ist κ, die spezifische Leitfähigkeit, ein Maß für die Beweglichkeit der Elektronen. Integral: ~ zwischen zwei Punkten ist die elektrische SpanDas Linienintegral der Feldstärke E 3 nung Z2 ~ ~l = ϕ1 − ϕ2 (2.1.16) U12 = − Ed 1 Potential: Eine Spannung kann als Potentialdifferenz zwischen den beiden Punkten aufgefasst werden. Dabei ist das Potential eines Punktes ϕ die Spannung zwischen diesem Punkt und einem beliebigen (gleichen) Bezugspunkt (oft als Masse bezeichnet) definiert. Draht: Verläuft der Weg in Gln. 2.1.16 speziell entlang eines Drahtes der Länge l mit konstantem Querschnitt, so erhalten wir den Betrag der Spannung zu U12 = El (2.1.17) Ersetzen wir mit Gln. 2.1.14 die elektrische Feldstärke durch die Kraft, die auf Ladungen ausgeübt wird, so wird daraus U12 = 2 Zu Fl Q (2.1.18) Ehren von Charles Augustine de Coulomb, 1736 – 1806, Entdeckte das Coulomb’sche Gesetz von der Anziehung zweier Ladungen 3 Das Minuszeichen steht hier aus mathematischen Gründen, da R2 ~ ~l = f (2) − f (1) ist und mit f (x) = −ϕ(x) kann das MinuszeiEd 1 chen eingeführt werden. GdE1-14 [email protected]ünster.de 1. Februar 2017 2. Gleichstromelemente 2.1 ϕ1 +10V +20V +38V E−Feld +30V U12 2 Weg +8V 1 Grundbegriffe ϕ2 +8V ϕ0 0V +38V Abbildung 2.1.2.: Spannung im elektrischen Potentialfeld Arbeit: Das Produkt W = F l, also die Kraft entlang des Weges, ist die mechanische Arbeit, die nötig ist, um die Ladung Q vom Potential 1 zum Potential 2 zu bewegen. Wir erhalten damit allgemein die Spannung zu U ∼W Leistung: ⇒ U= 1 W Q (2.1.19) Die Ursache eines elektrischen Stromes ist die Arbeit, die auch als Leistung mal Zeit (W = P · t) ausgedrückt werden kann, an der Ladung, die auch als Strom mal Zeit (Q = I · t) ausgedrückt werden kann. Daraus wird für die Spannung U= W Pt P = = Q It I (2.1.20) → Die Spannung U zwischen 2 Punkten eines stromführenden Leiters ist der Quotient aus der in diesem Leiterteil umgesetzten Leistung und dem durch den Leiter fließenden Strom. Einheit: Die Einheit der Spannung ist das Volt4 [U ] = Richtung: [P ] W = =V [I] A (2.1.21) Die Richtung der Spannung entspricht der Bewegung einer positiven Probeladung. → In Schaltbildern geht der Zählpfeil vom Plus- zum Minuspol der Quelle. Der Strom in einem geschlossenen Stromkreis fließt damit außerhalb der Spannungsquelle vom Plus- zum Minuspol. Normen: Die Werte von Spannungsquellen werden in Spannungsreihen genormt • Kleinspannung: AC ≤ 50V und DC ≤ 120V • Niederspannung: AC ≤ 1000V und DC ≤ 1500V • Hochspannung: AC > 1000V und DC > 1500V Warum: Für Gleichspannungen DC ≤ 60V und Wechselspanungen AC ≤ 25V werden keine Schutzmaßnahmen benötigt. Warum? → Die Antwort findet sich in GdE 2 im Kapitel Schutzmaßnahmen . . . weil der Körperstrom bei 50Hz-Wechselspannung kleiner als 25mA ist: IK = 4 Zu UK 25V = = 25mA RK 1kΩ Ehren von Alessandro Volta, 1745 – 1827, Entwickelte die Theorie vom elektrischen Strom 1. Februar 2017 [email protected]ünster.de GdE1-15 2.2 Stromkreis 2. Gleichstromelemente → Eine Lebensgefahr mit Herzkammerflimmern tritt bei größeren Wechselströmen ein. → Die Gefährdung nimmt mit steigender Freqenz der Wechselströme (über 300kHz deutlich) ab. 2.2. Stromkreis Bild: Ein einfacher geschlossener Stromkreis, wie in Abb. 2.2.1 dargestellt, enthält eine Quelle (Spannung Uq oder Strom Iq ), im allgemeinen widerstandslose Verbindungsleitungen und einen Verbraucher (z.B. Widerstand R). I Uq I R Iq R Abbildung 2.2.1.: Einfache Stromkreise mit Spannungs- und Stromquellen Aufgabe: Die Aufgabe in der Gleichspannungstechnik beruht nun im wesentlichen darauf, bei diesen einfachen Kreisen aus den bekannten Quellengrößen und dem Bauelementewert den im Kreis fließenden unbekannten Strom I zu berechnen! → Es entsteht ein elektrotechnisches Gleichungssystem, das mit mathematischen Methoden gelöst werden kann! 2.2.1. Ohmsches Gesetz Aufgabe: Die Berechnung von Strömen in einem Stromkreis kann nur erfolgen, wenn es einen Zusammenhang von Strom und Spannung an den Bauelementen gibt UBauelement = f (IBauelement ) Messen: Das Verhältnis der Spannung zwischen den Enden eines Leiters und dem Strom im Leiter wird als Widerstand definiert. Man findet experimentell (also durch Messen von Spannung und Strom an einem Leiter) den linearen Zusammenhang5 UW iderstand ∼ IW iderstand → Dieser elementare Zusammenhang ist so wichtig, dass er als Ohmsches Gesetzt bezeichnet wird: U = RI (2.2.1) → Es ist das zentrale Gesetz in der Elektrotechnik und Elektrotechnik betreiben heißt, das Ohmsche Gesetz anwenden! 5 Mathematisch: GdE1-16 y = f (x) = ax + b [email protected]ünster.de 1. Februar 2017 2. Gleichstromelemente Widerstand: 2.2 Stromkreis Aus der Spannung am Widerstand und dem Strom durch den Widerstand kann demnach der Widerstandswert bestimmt werden R= U I (2.2.2) mit der Einheit Ohm6 [R] = [U ] V = =Ω [I] A (2.2.3) → Je größer der Widerstandswert ist, desto weniger Strom kann bei gleicher Spannung durch den Widerstand fließen7 ! Leitwert: Der Reziprokwert des Widerstandes, der Leitwert G= 1 I = R U (2.2.4) ist ein Maß dafür, wie einfach der Strom durch einen Widerstand fließen kann. Seine Einheit ist Siemens8 [I] A 1 = = =S (2.2.5) [G] = [U ] V Ω Beispiel 2.2.1 (Ohmsches Gesetz) Eine Spannungsquelle mit U = 6V wird nacheinander an die Widerstände R = n · 10Ω, n = 1 . . . 6 angeschaltet. 1. Welche Ströme ergeben sich? 2. Stellen Sie das Ergebnis graphisch dar! Lösung: Die Lösung wird in der Vorlesung erarbeitet. Ergebnisse für den Vergleich der eigenen Lösung sind: U 1 I(R) = =f R R 2.2.2. Elektrischer Widerstand Frage: Was ist ein Widerstand? Antwort: Nach dem Ohmschen Gesetz ein Hindernis für den Strom! → Vereinfachend wird angenommen, dass die Drahtverbindungen zwischen Bauelementen (z.B. die Anschlussdrähte) widerstandslos sind. Messen: Experimentell kann man an einem metallischen Draht (also einem Drahtwiderstand) folgendes messen: • Längerer Draht: Spannung muss den Strom über eine längere Strecke treiben → Widerstand nimmt zu: R ∼ l • Dickerer Draht: Elektronen finden mehr Platz → Widerstand nimmt ab: R ∼ 1/A 6 Zu Ehren von Georg Simon Ohm, 1789 – 1854, stellte 1826 das Ohmsche Gesetz auf U = R I = const. ⇒ R↑ bedeutet I↓ 8 Zu Ehren von Werner von Siemens, 1816 – 1892, Gründer der Siemens und Halske A.G. In den USA: MHO, rückwärts lesen! 7 Für 1. Februar 2017 [email protected]ünster.de GdE1-17 2.2 Stromkreis 2. Gleichstromelemente Abbildung 2.2.2.: Verschiedene Widerstandsformen • Verschiedene Materialien: Strom verändert sich bei gleicher Spannung in Abhängigkeit des Materials → unterschiedlicher Widerstand bei gleicher Geometrie: R∼ρ Meistens sind die niederohmigen Widerstände wegen der größeren Strombelastung baulich größer als die hochohmigen. Formel: Aus der Messung findet man den Zusammenhang für einen Draht der Länge l mit dem Querschnitt A R= %l l = A κA (2.2.6) mit der elektrischen Leitfähigkeit κ und dem spezifischen Widerstand % = 1/κ . Temperatur: Die zusätzliche Temperaturabhängigkeit des Widerstandes wird durch einen Temperaturbeiwert modelliert (siehe Tab. 2.1 mit den charakteristische Kenngrößen einiger Metalle) (Frohne u. a., 2005, S. 536) Werkstoff Einheit Aluminium Gold Kupfer Silber Wolfram κ20 in Sm/mm2 33 . . . 36 45 55 . . . 57 60 . . . 62 18,2 α20 in 10−3 K −1 4.2 . . . 5.0 4,0 3,9 . . . 4,3 3,8 4,1 β20 in 10−6 K −2 1,3 0,5 0,6 0,7 1 Tabelle 2.1.: Kenngrößen von verschiedenen Metallen → κ bzw. % werden für T20 = 20◦ C spezifiziert und mit dem linearen Temperaturbeiwert α20 und dem quadratischen β20 versehen. Der Widerstand bei der Temperatur T , also einer Differenz ∆T = T − T20 , berechnet sich dann zu R = R20 (1 + α20 ∆T + β20 (∆T )2 ) GdE1-18 [email protected]ünster.de (2.2.7) 1. Februar 2017 2. Gleichstromelemente 2.2 Stromkreis Der Flächenwiderstand Rs ist eine besonders für Halbleiterschaltungen wichtige Widerstandsangabe, mit der der Widerstand eines Quadrates (Länge l = b, Breite) konstanter Schichtdicke d bezeichnet wird. Der Widerstand senkrecht zur Stirnfläche A = d · b wird damit zu Fläche: R= %l %l l = = RS = RS A db b für l = b (2.2.8) → Die Einheit des Schichtwiderstandes ist Ohm, trotzdem wird sie häufig als Ohm/Fläche (Ω/2) angegeben. Die realisierten Zahlenwerte von Widerständen sind in den IEC-Reihen9 (E6, E12, E24, E48, E96) genormt. Beim E-Wert Norm: Enm = 10m/n (2.2.9) gibt n = 6, 12, . . . die Anzahl der Widerstände m = 0, 1, . . . , (n − 1) an, die im Zahlenbereich 1 . . . 10 untergebracht werden können. Neben den Zahlenwerten und Toleranzen ist auch der Farbcode normiert, mit dem die Widerstandswerte auf den Widerstand gemalt werden. Dieser Farbcode enthält nach den 2 oder 3 Ringen für die Ziffern einen Ring als Multiplikator und einen für die Toleranz. Die Farbwerte können z.B. in (?, S. 9) nachgesehen werden. Beispiel 2.2.2 (Widerstand) Der Wolfram-Faden einer 40W Glühlampe für 220V ist 8,4cm lang und hat den Nennwiderstand R20 = 78Ω. Die Kenngrößen von Wolfram sind der Tab. 2.1 zu entnehmen. 1. Welchen Widerstand hat der Faden bei einer Betriebstemperatur von 2300◦C? 2. Welchen Durchmesser hat der Faden? Lösung: Die Lösung wird in der Vorlesung erarbeitet. Ergebnisse für den Vergleich der eigenen Lösung sind: R(T = 2300◦C) = R20 (1 + α20 ∆T + β20 ∆T 2 ) = 1212,62Ω und r d= Beispiel 2.2.3 (E-Norm) 4l = 0,00867984mm κ20 R20 π Jeder Widerstand einer E-Reihe hat eine Toleranz, so dass jede Reihe voll überdeckend ist. 1. Welche Widerstandswerte sind in den Reihen E6 und E12 vorhanden? 2. Wie groß muss die Toleranz der Reihen E6 und E12 sein, damit jeder gefertigte Widerstand verwendet werden kann? 3. Welche Widerstandswerte können zur Realisierung eines Widerstandes R = 2,33kΩ aus den Reihen E6 oder E12 verwendet werden? 9 International Electrotechnical Commision 1. Februar 2017 [email protected]ünster.de GdE1-19 2.2 Stromkreis 2. Gleichstromelemente 2.2.3. Widerstände als Mess-Sensoren Heißleiter: Einige Halbleitermaterialien (z.B. Magnesium und Titanoxid) besitzen einen negativen Temperaturkoeefizienten (NTC-Widerstand, NTC = Negative Temperature Coefficient) bezogen auf den Widerstand R25 bei T = 25◦C B B R = R25 · e( T − 298K ) (2.2.10) mit der Materialkonstanten B zwischen 3 000 K und 6 000 K. → Ihr Widerstand sinkt bei steigender Temperatur Kaltleiter: Analog zu Heißleiter haben Kaltleiter (z.B. Bariumtitanat) einen positivem Temperaturkoeffizienten (PTC-Widerstand, PTC = Positive Temperature Coefficient). → Ihr Widerstand steigt bei steigender Temperatur Messfühler: Wegen der exponentiellen Abhängigkeit (größere Widerstandsänderung) werden diese Widerstände als Messfühler für die Temperatur verwendet. → Problem: Nichtlinearitäten → Lösung: Einsatz von Digitalen Signalprozessoren (DSP) Physik: Zur Messung weitere physikalischer Größen eignen sich Widerstände mit entsprechenden Abhängigkeiten • Licht → Fotowiderstand, • Magnetisches Feld → Hall-Widerstand und • Mechanische Zugspannung → Dehnungsmessstreifen. → Die Änderung einer physikalischen Größe hat so die Änderung einer elektrischen Größe zur Folge! → Die elektrische Größe kann ggf. nach einer Analog-Digital-Umsetzung (ADU) mit DSPs oder µPs (Mikroprozessoren) weiterverarbeitet werden. 2.2.4. Realer Stromkreis In Abb. 2.2.3 kann die Hin- und Rückleitung zwischen dem Verbraucher und dem Generator zu einem Leitungs-Widerstand zusammen gefasst werden. Damit sind „Striche“ als Leitungen im Weiteren als widerstandslos anzusehen! Leitungen: Zwischen den Elementen eines realen Stromkreises müssen reale Leitungen mit einem entsprechenden Drahtwiderstand verwendet werden. → Welchen Einfluss haben reale Leitungen? Verbraucher: Wir schließen einen Verbraucher RV an eine Spannungsquelle UG entsprechend Abb. 2.2.3 über eine Hin- und Rückleitung an Strom: In allen Teilen des Stromkreises ist der Strom gleich groß. → Wir verschieben den Leitungswiderstand RL /2 von unten nach oben und fassen den gesamten Leitungswiderstand zu RL zusammen. Spannungen: Mit Hilfe des Ohmschen Gesetzes erhalten wir den Spannungsabfall am Verbraucher UV = IRV (2.2.11) UL = IRL (2.2.12) und auf der Leitung GdE1-20 [email protected]ünster.de 1. Februar 2017 2. Gleichstromelemente 2.3 R L/2 I + UG − RL I + R L/2 RV − Kirchhoffsche Gesetze UL UG RV UV Abbildung 2.2.3.: Realer Stromkreis mit realer Hin- und Rückleitung Ergebnis 1: Aus Sicht der Quelle ist die Summe der beiden Teilspannungen gleich der Klemmenspannung UG = UL + UV (2.2.13) so dass die Quelle nur die Summe der Verbraucher sieht. Ergebnis 2: Aus Sicht des Verbrauchers ist die Differenz der beiden Teilspannungen gleich der Verbraucherspannung UV = UG − UL (2.2.14) so dass der Verbraucher anstelle der idealen Quelle nun eine reale Quelle mit Innenwiderstand sieht. 2.3. Kirchhoffsche Gesetze Schaltung: Entsprechend den Ausführungen zum realen Stromkreis sind Verbindungen zwischen Schaltungselementen in Zukunft als verbindungslos anzusehen. Frage: Wie groß ist der Strom Iq in der realen Schaltung, den die Autobatterie zur Versorgung eines Scheinwerfers, einer Zündspule und eines Autoradios in Abb. 2.3.1 liefern muss ? A Iq B I1 UG I2 S C Z I3 R D Abbildung 2.3.1.: Parallel-Schaltung realer Verbraucher → Die Antwort liefern die Kirchhoffschen Regeln10 2.3.1. Kirchhoffsche Knotenregel Parallel: 10 aufgestellt Die reale Schaltung mit einer Quelle und drei Verbrauchern lässt sich als Parallelschaltung der drei Widerstände R1 , R2 und R3 darstellen (siehe Abb. 2.3.2) . von Robert Kirchhoff, 1824 – 1887 1. Februar 2017 [email protected]ünster.de GdE1-21 2.3 Kirchhoffsche Gesetze Iq Uq 2. Gleichstromelemente I1 U1 1 U2 R1 I3 I2 Iq U3 R2 Uq R3 RG 2 Abbildung 2.3.2.: Parallelschaltung von Widerständen und Ersatzwiderstand Knoten: Zu einem Knoten einer Schaltung gehören alle (widerstandslosen) Verbindungsleitungen, die auf dem selben Spannungspotential liegen. Zwischen zwei unterschiedlichen Knoten würde eine Spannung U 6= 0 anliegen. → Zwischen den Punkten (A) und (B) fällt keine Spannung ab, ebenso zwischen den Punkten (C) und (D). Es existieren also nur die beiden Knoten (1) und (2) in der Schaltung. Knotenregel: Für jeden der beiden Knotenpunkte (1) und (2) ist der hinein fließende Strom gleich dem heraus fließenden Strom. Es gilt daher sowohl für Knoten (1) als auch (2) Iq = I1 + I2 + I3 (2.3.1) Allgemeiner formuliert besagt das 1. Kirchhoffsches Gesetz n X Ik = 0 (2.3.2) k=1 → Dabei werden in einen Knoten hinein fließenden Ströme positiv und die heraus fließenden Ströme negativ gezählt. Die Bezugsgröße ist die Spannung zwischen den Knotenpunkten. Frage: Wie groß müsste der Ersatzwiderstand RG in Abb. 2.3.2 sein, den man anstelle der drei Widerstände R1 ,R2 und R3 an die Knoten schalten könnte, wobei der Generator den selben Strom abgibt wie vorher? 2.3.2. Parallelschaltung von Widerständen Ansatz: Für die Parallelschaltung der drei Widerstände aus Abb. 2.3.2 ergibt sich mit dem Ohmschen Gesetz der Spannungsabfall zu U1 = I1 R1 → U2 = I2 R2 → U3 = I3 R3 → Uq = Iq RG → U1 R1 U2 I2 = R2 U3 I3 = R3 Uq Iq = RG I1 = (2.3.3) Einsetzen in die Knotenregel Gln. 2.3.2 Iq = I1 + I2 + I3 GdE1-22 [email protected]ünster.de (2.3.4) 1. Februar 2017 2. Gleichstromelemente 2.3 Kirchhoffsche Gesetze ergibt Uq U1 U2 U3 = + + RG R1 R2 R3 Spannung: (2.3.5) Es ist leicht zu sehen, dass in einer Parallelschaltung an allen Bauelementen die selbe Spannung Uq = U1 = U2 = U3 (2.3.6) anliegt. Damit kann die Spannung eliminiert werden und wir erhalten 1 1 1 1 = + + RG R1 R2 R3 (2.3.7) Verwendet man anstelle der Widerstände die Leitwerte Gi = 1/Ri , ergibt sich damit aus dem 1. Kirchhoffsches Gesetz allgemeiner formuliert Ergebnis: GG = n X Gk (2.3.8) k=1 → In einer Parallelschaltung ist der Gesamtleitwert gleich der Summe der Einzelleitwerte. Beim Stromteiler (siehe Abb. 2.3.3) mit 2 parallel geschalteten Widerstände R1 und R2 ergibt sich I1 I2 = I1 R1 = U = I2 R2 = (2.3.9) G1 G2 Praxis: Nach Umstellen wird das Stromverhältnis zu I1 R2 G1 = = I2 R1 G2 (2.3.10) I I2 I1 U R1 R2 In einer Parallelschaltung ist das Verhältnis der Ströme proportional zu dem der Leitwerte. → Durch den kleineren Widerstand fließt der größere Strom. I Abbildung 2.3.3.: Stromteiler Frage: Wie groß ist der Teilstrom I2 = f (R1 , R2 , I)? Rechnung: Umstellen der Gleichung nach I1 = 1. Februar 2017 G1 I2 = I − I2 G2 [email protected]ünster.de (2.3.11) GdE1-23 2.3 Kirchhoffsche Gesetze 2. Gleichstromelemente und Auflösen nach I ergibt I= G1 G1 + G2 + 1 I2 = I2 G2 G2 (2.3.12) das Ergebnis für einen Stromteiler I2 = G2 I G1 + G2 (2.3.13) Der Akku eines KFZs hat 12V . Er hat einen Scheinwerfer mit R1 = 3Ω, ein Rundfunkgerät mit R2 = 4Ω und eine Zündspule mit R3 = 120Ω zu versorgen. Beispiel 2.3.1 (Parallel) 1. Wie groß ist der Gesamtstrom? 2. Wie groß ist der Gesamtwiderstand? Lösung: Die Lösung wird in der Vorlesung erarbeitet. Ergebnisse für den Vergleich der eigenen Lösung sind: IG = I1 + I2 + I3 = 7,1A und RG = 1 = 1,69Ω GG 2.3.3. Kirchhoffsche Maschenregel Reihe: An den einzelnen in Reihe geschalteten Widerständen in der Abb. 2.3.4 entsteht der Spannungsabfall Ui = IRi , i = 1, 3 (2.3.14) U1 U2 R1 R2 Uq R3 U3 Uq I RG I Abbildung 2.3.4.: Reihenschaltung von Widerständen und Ersatzwiderstand Strom: Dabei ist leicht zu sehen, dass in einer Reihenschaltung von Widerständen durch jeden Widerstand der selbe Strom fließen muss. Maschenregel: Nehmen wir diesen Strom als Bezugsgröße und legen willkürlich einen Richtungssinn in der Masche (geschlossener Stromkreis) fest, so gilt für die Summe der Spannungen U1 + U2 + U3 − Uq = 0 GdE1-24 [email protected]ünster.de (2.3.15) 1. Februar 2017 2. Gleichstromelemente 2.3 Kirchhoffsche Gesetze Allgemeiner formuliert besagt das 2. Kirchhoffsches Gesetz n X Uk = 0 (2.3.16) k=1 → Dabei werden alle Spannungen in der Masche positiv gezählt, wenn derer Zählpfeil mit dem Richtungssinn der Masche übereinstimmt, sonst negativ. Frage: Wie groß müsste der Ersatzwiderstand RG in Abb. 2.3.4 sein, den man anstelle der drei Widerstände R1 ,R2 und R3 in die Masche schalten könnte, wobei der Generator den selben Strom abgibt wie vorher? 2.3.4. Reihenschaltung von Widerständen Ansatz: Für die Reihenschaltung der drei Widerstände aus Abb. 2.3.4 ergibt sich mit dem Ohmschen Gesetz der Spannungsabfall mit dem überall gleichen Strom I direkt U1 = IR1 U2 = IR2 U3 = IR3 Uq = IRG (2.3.17) Einsetzen in die Maschenregel Gln. 2.3.16 Uq = U1 + U2 + U3 (2.3.18) IRG = IR1 + IR2 + IR3 (2.3.19) ergibt Nach Eliminierung des Stromes erhalten wir RG = R1 + R2 + R3 Ergebnis: (2.3.20) Somit ergibt sich aus dem 2. Kirchhoffsches Gesetz damit allgemeiner formuliert RG = n X Rk (2.3.21) k=1 → In einer Reihenschaltung ist der Gesamtwiderstand gleich der Summe der Einzelwiderstände. Praxis: Beim Spannungsteiler (siehe Abb. 2.3.5) mit 2 Widerständen R1 und R2 in Reihenschaltung ergibt sich U1 U2 =I= (2.3.22) R1 R2 Damit wird das Spannungsverhältnis direkt zu U1 R1 = U2 R2 1. Februar 2017 [email protected]ünster.de (2.3.23) GdE1-25 2.4 Anwendungen der Kirchhoffschen Gleichungen U1 2. Gleichstromelemente U2 I In einer Reihenschaltung ist das Verhältnis der Spannungen proportional zu dem der Widerstände. I R1 R2 U Abbildung 2.3.5.: Spannungsteiler Frage: Wie groß ist die Teilspannung U2 = f (R1 , R2 , U )? Rechnung: Umstellen der Gleichung nach R1 U2 = U − U2 R2 (2.3.24) R1 + R2 R1 + 1 U2 = U2 R2 R2 (2.3.25) U1 = und Auflösen nach U ergibt U= das Ergebnis für einen Spannungsteiler U2 = Dualität: R2 U R1 + R2 (2.3.26) Vergleicht man den Gleichungsaufbau mit der Formel zum Stromteiler in Gln. 2.3.13 so sieht man, dass formal Spannungen und Ströme sowie Widerstände und Leitwerte gegeneinander getauscht werden. Dies bezeichnet man als duale Schaltungsgrößen. 2.4. Anwendungen der Kirchhoffschen Gleichungen 2.4.1. Schiebewiderstand ohne Belastung Frage: Was ist ein Schiebewiderstand? Antwort: Ein variabel in zwei Teile teilbarer Widerstand, dessen variable Teile R1 und R2 sich immer zur Summe R = R1 + R2 ergänzen! Praxis: Ein Schiebewiderstand mit einem Schleifkontakt dient zur Realisierung eines variablen Widerstandswerts Ra . Die Bauform kann gerade (Schiebewiderstand) oder rund (Potentiometer) sein. Wesentliches Merkmal sind 3 Anschlüsse, wobei über 2 (gleichfarbig oder außen) der komplette Widerstand und über den dritten (anders farbig oder Mitte) der Abgriff zugänglich ist. → Der Widerstand R setzt sich aus den Teilwiderständen R0 und Ra zusammen. Spannung: Nach Gln. 2.3.23 ist die Ausgangsspannung Ua in Abb. 2.4.2 proportional zur abgegriffenen Widerstandslänge. Werte: Es gilt allgemein 0 ≤ a ≤ 1 und speziell Ua = 0 für a = 0 und Ua = U für a = 1. Aus der Spannungsteilerregel Gln. 2.3.26 ergibt sich direkt Ua Ra aR = =a = 0 U Ra + R R (2.4.1) mit a, dem Maß für die Verschiebungsstrecke (oder den Drehwinkel). GdE1-26 [email protected]ünster.de 1. Februar 2017 2. Gleichstromelemente 2.4 Anwendungen der Kirchhoffschen Gleichungen Abbildung 2.4.1.: Verschiedene Schiebewiderstände a=1 U R’ U’ Ra Ua U R a=0 Ua Abbildung 2.4.2.: Schiebewiderstand (Potentiometer) 1. Februar 2017 [email protected]ünster.de GdE1-27 2.4 Anwendungen der Kirchhoffschen Gleichungen Sonderform: 2. Gleichstromelemente Bei einem logarithmischen Drehwiderstand nimmt der Widerstand bei gleichen Drehwinkeln in Dekaden zu (1 bis 10Ω , 10 bis 100Ω , 100 bis 1000Ω , usw.). → Anwendung: In der Rundfunktechnik als Lautstärkeregler. Aufgrund der ebenfalls logarithmischen Charakteristik des Ohres erscheint dann bei gleichen Drehwinkeln die Lautstärke entsprechend linear zuzunehmen. 2.4.2. Schiebewiderstand mit Belastung Belastung: Gln. 2.4.1 ist nur gültig ohne Belastung des Schleifers. Die Charakteristik ändert sich, wenn entsprechend Abb. 2.4.3 aus dem Abgriff ein Strom entnommen wird. I I U’ R’ a=1 U’ R(1−a) U U Ua R R*a a=0 Ia Rv Ia Uv Ra Iv Rv Uv Ua Iv Abbildung 2.4.3.: Schiebewiderstand mit Belastung Frage: Wie groß ist die Spannung Ua = f (a, R, RV , U )? → Bevor wir rechnen eine Verständnisfrage: Wird die Spannung größer oder kleiner bei Belastung? Ströme: Für die Ströme können wir schreiben Ia = Iv = Ua Ua = Ra aR Uv Ua = Rv Rv (2.4.2) Weiterhin gilt für die Stromsumme im Knoten I = Ia + Iv = Spannungen: Ua Ua + aR RV (2.4.3) Andererseits ist die Spannung in der Masche U = U 0 + Ua (2.4.4) U 0 = IR(1 − a) (2.4.5) Mit der Teilspannung erhalten wir dann erstmals ein Ergebnis U = = GdE1-28 IR(1 − a) + Ua Ua Ua + R(1 − a) + Ua aR RV [email protected]ünster.de (2.4.6) 1. Februar 2017 2. Gleichstromelemente Mathematik: Ergebnis: 2.4 Anwendungen der Kirchhoffschen Gleichungen Division durch Ua ergibt den Quotienten U 1 1 = + R(1 − a) + 1 Ua aR RV RV + aR aRV = R(1 − a) + a · R · RV aRV (RV + aR)(1 − a) + aRV = aRV (2.4.7) Mit dem Kehrwert wird das Ergebnis zu Ua U aRV (RV + aR)(1 − a) + aRV a 1 2 (R + aR − aR V V − a R + aRV ) RV a a = 1 + a RRV − a2 RRV 1 + a RRV (1 − a) = = = (2.4.8) → Falls kein Verbraucher angeschlossen ist (RV = ∞), so folgt R/RV = 0 und wir erhalten damit wieder das Ergebnis von Gln. 2.4.1. 2.4.3. Vorwiderstand Vorwiderstand: Ein Schiebewiderstand kann auch als Vorwiderstand für einen Verbraucher (z.B. Glühbirne) eingesetzt werden, um eine Spannungsanpassung vorzunehmen (siehe Abb. 2.4.4) . Uv Ua R Rv a=0 a=1 U0 Abbildung 2.4.4.: Schaltung zum Vorwiderstand Strom: Der gemeinsame Strom I der Reihenschaltung erzeugt am Verbraucher den Spannungsabfall UV = IRV . Der Strom berechnet sich zu I= Spannung: U0 U0 = RG aR + RV Damit erhalten wir entsprechend der Spannungsteiler-Regel UV = IRV = UVmin : U0 RV = aR + RV R RV U0 a+1 (2.4.10) Für Ra = R (bei a = 1) erhalten wir die minimale Verbraucherspannung zu UVmin = 1. Februar 2017 (2.4.9) U0 RV = U0 RV + R +1 R RV [email protected]ünster.de (2.4.11) GdE1-29 2.4 Anwendungen der Kirchhoffschen Gleichungen 2. Gleichstromelemente → Die Verbraucherspannung kann demnach nicht zu Null werden. Speziell für R = RV wird UV = U0 /2. UVmax : Für Ra = 0 (bei a = 0) erhalten wir die maximale Verbraucherspannung zu UV = U0 (2.4.12) Problem: Die Verlustleistung geht im Vorwiderstand als Wärme „verloren“. Beispiel 2.4.1 (Reihe) Eine elektrische Weihnachtsbaumbeleuchtung soll mit einem veränderlichen Vorwiderstand so eingestellt werden, dass die 15 Kerzen einmal volle und einmal halbe Spannung erhalten. Bei voller Lichtstärke erhält jede Kerze 0,7A, wobei die Kerzen am Lichtnetz mit 220V betrieben werden. 1. Auf welche Spannung ist jede Kerze ausgelegt? 2. Wie groß muss der Vorwiderstand sein, damit jede Kerze nur noch mit halber Spannung betrieben wird? Lösung: R v1 I R v2 U0 R v15 R Die Lösung wird in der Vorlesung erarbeitet. Ergebnisse für den Vergleich der eigenen Lösung sind: U Uk = = 14,67V n und U/2 = 314Ω RV = I/2 2.4.4. Strommesser Frage: Was ist ein Strommesser? Antwort: Ein zusätzlicher Widerstand im Stromkreis, da es in der Praxis nur reale Messgeräte mit Innenwiderständen gibt! → Welchen Innenwiderstand hat ein ideales Amperemeter? Prinzip: Bei üblichen Strommessern ist der Vollausschlag schon bei sehr kleinen Strömen (µA) erreicht. Zur Messung größerer Ströme muss der Überstrom am Messwerk über einen Nebenwiderstand (Shunt) vorbeigeleitet werden (siehe Abb. 2.4.6) . Digitale oder analoge Vielfachmessgeräte können entweder zur Strom- oder zur Spannungsmessung verwendet werden. Analoge Messgeräte sind immer seltener anzufinden. Zahlen: Ein Messwerk habe den Innenwiderstand Ri = 333Ω und einen Vollausschlag beim Strom I0 = 0,3mA. Es soll ein Strom von I = 6A gemessen werden. Der Überstrom Ip = I − I0 = 5.9997A muss am Messwerk vorbei fließen. GdE1-30 [email protected]ünster.de 1. Februar 2017 2. Gleichstromelemente 2.4 Anwendungen der Kirchhoffschen Gleichungen Abbildung 2.4.5.: Digitale und analoge Vielfachmessgeräte I I0 IP Ri RP U0 Abbildung 2.4.6.: Erweiterung des Strommessbereiches Es tritt nach dem Ohm’schen Gesetz ein Spannungsabfall U0 = I0 Ri = 99.9mV bei Vollausschlag an Messwerk und Nebenwiderstand auf. Damit wird Rp = U0 U0 /I0 Ri = 0,01665Ω = = I − I0 I/I0 − I0 /I0 n−1 → Realisierung: Ein dickeres Drahtstück. Praxis: Die Erweiterung des Strombereiches um den Faktor n = I/I0 erfordert einen Nebenwiderstand Rp = Ri /(n − 1). Im Beispiel: n = 20 000 → Rp = 0.01665Ω. In Abb. 2.4.7 ist die Erweiterung eines Amperemeters mit mehreren Messbereichen zu sehen. 2.4.5. Spannungsmesser Prinzip: Zur Messung kleiner Spannungen muss der Vollausschlag des Spannungsmessers schon bei sehr kleinen Spannungen (µV ) erreicht sein. Bei größerer Spannungen fällt die Überspannung an einem Reihenwiderstand ab (siehe Abb. 2.4.8) . Zahlen: Gegeben sei dasselbe Messwerk mit Innenwiderstand Ri = 333Ω und Vollausschlag bei U0 = 100mV . Es soll eine Spannung von U = 220V gemessen werden. Die Überspannung Uv = U − U0 = 219,9V 1. Februar 2017 [email protected]ünster.de GdE1-31 2.4 Anwendungen der Kirchhoffschen Gleichungen 2. Gleichstromelemente R p1 R p2 R p3 Abbildung 2.4.7.: Realisierung eines Amperemeters mit 4 Messbereichen Uv U0 Rv U I0 Ri Abbildung 2.4.8.: Erweiterung des Spannungsmessbereiches muss vor dem Messwerk am Vorwiderstand abfallen. Durch Messwerk und Vorwiderstand fließt bei Vollauschlag der Strom I0 = U0 220V = 0,3mA = Ri 333Ω Nach dem Ohmschen Gesetz ergibt sich dann Rv = Praxis: Uv U − U0 U/U0 − U0 /U0 n−1 = = = = 733kΩ I0 I0 I0 /U0 1/Ri Die Erweiterung des Spannungsbereiches um den Faktor n = U/U0 erfordert einen Vorwiderstand Rv = Ri (n − 1). Im Beispiel: n = 2 200 → Rv = 733kΩ. In Abb. 2.4.9 ist die Erweiterung eines Voltmeters mit mehreren Messbereichen zu sehen. R v1 R v2 R v3 Abbildung 2.4.9.: Realisierung eines Voltmeters mit 4 Messbereichen 2.4.6. Spannungs- und Strommessung Strommesser: GdE1-32 Immer in Reihe zum Verbraucher, da der Strom in der Serienschaltung überall gleich groß ist. [email protected]ünster.de 1. Februar 2017 2. Gleichstromelemente 2.4 Anwendungen der Kirchhoffschen Gleichungen Spannungsmesser: Immer parallel zum Verbraucher, da die Spannung bei einer Parallelschaltung gleich groß ist. Leistungsmessung: Bei gleichzeitiger Messung von Strom und Spannung eines Verbrauchers zur Leistungsmessung tritt immer ein prinzipieller Messfehler auf, da nicht beide Bedingungen gleichzeitig erfüllbar sind. A RiA A RiA If V V Ra RiV RiV Uf Ra Abbildung 2.4.10.: Spannungsrichtige oder stromrichtige Messung am Verbraucher → Es sind zwei Schaltungen entsprechend Abb. 2.4.10 möglich, deren Auswahl nach den Eigenschaften des Verbrauchers getroffen werden muss. Beispiel 2.4.2 (Messung) Geben sei ein sehr gutes Amperemeter mit einem Innenwiderstand RiA = 1Ω und ein sehr gutes Voltmeter mit einem Innenwiderstand RiV = 1M Ω. Welche Schaltung soll zur Leistungsmessung verwendet werden bei einem Widerstand Ra1 = 1Ω und bei Ra2 = 1M Ω? 2.4.7. Wheatstonesche Brückenschaltung Brückenschaltung: Sie besteht entsprechend Abb. 2.4.11 aus 4 Widerständen, von denen je zwei in Reihenschaltung als Parallelschaltung an der Spannungsquelle sind. B R1 C I1 U 1 U 5 I3 U 3 I5 R2 I2 U 2 U0 R3 R4 A D I4 U 4 Abbildung 2.4.11.: Wheatstonesche Brückenschaltung Spannung: In den Brückenwiderständen R1 . . . R4 entstehen die Spannungsabfälle U1 . . . U4 , wodurch sich i.a. auch eine Spannung U5 6= 0V zwischen den Punkten (A) und (B) einstellt. → Die 4 Widerstände so wählen, dass die Brückenspannung U5 = 0V und somit I5 = 0A wird. 1. Februar 2017 [email protected]ünster.de GdE1-33 2.4 Anwendungen der Kirchhoffschen Gleichungen Strom: 2. Gleichstromelemente Das Ergebnis einer längeren Rechnung (Anwendung von Knoten- und Maschenregel, siehe Übung) liefert11 I5 = U0 (R2 R3 − R1 R4 ) (R1 + R3 )(R2 R4 + R5 (R2 + R4 )) + R1 R3 (R2 + R4 ) (2.4.13) Damit I5 = 0 ist muss der Zähler zu Null werden R2 R3 − R1 R4 = 0 Praxis: (2.4.14) In der Praxis wird diese Bedingung über die Widerstandsverhältnisse der Parallelzweige definiert zu R1 R3 = R2 R4 (2.4.15) oder gleichwertig über die Widerstandsverhältnisse der Reihenzweige zu R1 R2 = R3 R4 Messgerät: (2.4.16) Abb. 2.4.12 zeigt die Verwendung als Messprinzip für die Messung von Widerständen. R1 I I I C I 5 1 2 Rx B R2 M I x R4 I 4 A U0 D I Abbildung 2.4.12.: Bestimmung von Widerständen mit der Wheatstoneschen Brückenschaltung Prinzip: Das Brückeninstrument M hat den Nullpunkt in der Mitte. Die Widerstände R2 und R4 werden als Teilwiderstände eines Schiebewiderstandes (Drehwiderstandes) realisiert. → Zur Messung wird der unbekannte Widerstand Rx anstelle von R3 angeschlossen und der Schleifer solange gedreht, bis das Instrument keinen Ausschlag mehr anzeigt. Rechnung: Praxis: Aus der Abgleichbedingung in Gln. 2.4.15 ergibt sich direkt der unbekannte Widerstand zu R1 R4 l4 Rx = = R1 (2.4.17) R2 l2 • Der Wert des Widerstandes R1 muss sehr genau bekannt sein. → Mit R1 wird der Messbereich ausgewählt. • Die Längen- und Widerstandsänderungen müssen sehr genau proportional zueinander sein. → An der Skala des Drehwinkels wird direkt der Widerstandswert abgelesen. 11 Siehe Kap. 3.3, Netzwerkberechnung mit Ersatzquellen GdE1-34 [email protected]ünster.de 1. Februar 2017 2. Gleichstromelemente 2.4 Anwendungen der Kirchhoffschen Gleichungen • Die Quellenspannung U0 geht nicht ein. → Aber die Empfindlichkeit ist proportinal zur Brückenspannung entsprechend Gln. 2.4.13. → Beim alternativen Ausschlagverfahren zur Widerstandsmessung geht U0 in die Messung ein und es muss vor jeder Messung eine Kalibrierung erfolgen. Schreiber: Abb. 2.4.13 zeigt die Verwendung als zeitabhängiger Schreiber (x(t)-Schreiber) einer beliebigen physikalischen Größe bei Wahl eines geeigneten Messfühlers. R = R(T) C U0 R1 B R2 R3 v A R4 D Motor t Papierbahn T Abbildung 2.4.13.: Brückenschaltung im Kompensationsschreiber → Als Messfühler kann z.B. ein temperaturabhängiger Widerstand eingesetzt werden. Aufbau: Anstelle des Messinstrumentes wird die Brückenspannung U5 einem Verstärker zugeführt, dessen Ausgangsspannung einen Motor antreibt, der über eine geeignete Mechanik den Abgriff des Schiebewiderstandes verschiebt, an dem zusätzlich ein Schreibstift angebracht ist. Prinzip: • Falls die Widerstandskombination R(T ), R2 , R3 und R4 abgeglichen ist, erhält der Verstärker kein Signal und der Motor steht still. • Bei einer Änderung von R(T ) erhält der Verstärker solange ein Signal, bis über den Motor die Brücke wieder abgeglichen ist. • Realisierung eines Nullspannungsabgleiches kombiniert mit einer beliebigen Verschiebung des Messbereiches. Beispiel 2.4.3 (Brücke) Das Instrument im Brückenzweig der Schaltung mit den Werten R2 = 1kΩ, R3 = 1kΩ, R4 = 1kΩ und U = 12V misst, ohne die Brücke zu belasten, zwischen A und B eine Spannung UAB = −2,2V . U CB U BD B R(T) U AB U CA R3 U AD A C R2 D U R4 U CD Der Widerstand R(T) ist ein NTC-Widerstand mit dem Temperaturbeiwert von B = 4000K und einem Kaltwiderstand (bei 298K, entsprechend 25◦C) von R25 = 1300Ω. 1. Februar 2017 [email protected]ünster.de GdE1-35 2.5 Arbeit und Leistung 2. Gleichstromelemente Welcher Temperatur ist er ausgesetzt? Lösung: Die Lösung wird in der Vorlesung erarbeitet. Ergebnisse für den Vergleich der eigenen Lösung sind: T = 322,8K = 49,8◦C 2.5. Arbeit und Leistung Energie: Wir haben in Gln. 2.1.19 die Spannung definiert als U= W Q Mit der Definition der Ladung gemäß Gln. 2.1.6 zu Q=I ·t erhalten wir damit die elektrische Energie zu W =U ·Q=U ·I ·t (2.5.1) → Für zeitlich nicht konstante Spannungen und Ströme muss die Energie allgemeiner über das Integral berechnet werden Zt2 u(t) · i(t)dt W12 = (2.5.2) t1 Einheit: Die Einheit der Energie ist die Wattsekunde 12 [W ] = V · A · s = W s Umrechnung: (2.5.3) Für die Umrechnung von elektrischer nach mechanischer Energie (gespeicherter Arbeit) gilt die wichtige Identität zwischen Wattsekunde (Ws) und Newtonmeter (Nm) 1W s = 1N m (2.5.4) → Dies ist die einzige Beziehung, mit der die elektrischen Einheiten in mechanische und umgekehrt umgerechnet werden können. Leistung: In der Physik (und auch in Klausuren) ist die Leistung als Arbeit pro Zeit definiert P = W t (2.5.5) In der Elektrotechnik gilt analog unter Berücksichtigung des Ohmschen Gesetzes P = 12 Zu W U2 = U · I = I 2R = t R (2.5.6) Ehren von James Watt, 1736 – 1819, Erfinder der ersten verwendbaren Dampfmaschine GdE1-36 [email protected]ünster.de 1. Februar 2017 2. Gleichstromelemente Merke: 2.6 Spannungsquelle In einem Widerstand von 1Ω fließt bei einer anliegenden Spannung von 1V nach dem Ohmschen Gesetz ein Strom von 1A. → Dann wird dem Widerstand eine Leistung von 1W zugeführt. Wirkungsgrad: Nur ein Teil der einem Verbraucher angebotenen elektrischen Energie Wges steht diesem als Nutzenergie WN zur Verfügung, der Rest geht als Verluste WV verloren. Der Wirkungsgrad η ist η= Verluste: (2.5.7) Entsprechend kann ein Verlustwirkungsgrad ηV definiert werden zu ηV = Beispiel 2.5.1 (Leistung) verwendbare Energie WN PN = = angebotene Energie Wges Pges nutzlos abgeführte Verlustenergie WV PV = = angebotene Energie Wges Pges (2.5.8) Zwei Lampen L1 (110V 100W ) und L2 (110V 25W ), sollen unter Verwendung eines geeigneten Widerstandes so an 220V angeschaltet werden, dass sie jeweils mit Nennspannung und Nennleistung betrieben werden. 1. Was würde passieren, wenn die beiden Lampen einfach in Reihe geschaltet werden? 2. Wie sehen die beiden möglichen Schaltung aus? 3. Welchen Wert muss der Widerstand haben? 4. Welche Leistung nimmt der Widerstand auf? 5. Welche Schaltung ist wirtschaftlicher? Lösung: Die Lösung wird in der Vorlesung erarbeitet. Ergebnisse für den Vergleich der eigenen Lösung sind: 3. UL2 Rp = = 161,8Ω IL1 − IL2 und UL2 Rv = = 96,5Ω IL1 + IL2 4. Pp = (IL1 − IL2 )2 Rp = 74,8W und Pv = (IL1 + IL2 )2 Rv = 125,4W 2.6. Spannungsquelle Praxis: Spannungsquellen enthalten – genauso wie Verbraucher – elektrische Bauelemente, z.B. Kupferdraht, Dioden, Kondensatoren oder Spulen in Transformatoren, die einen endlichen spezifischen Widerstand haben und das Verhalten der realen Spannungsquelle bestimmen. Quelle: Gegeben sei eine reale Spannungsquelle entsprechend Abb. 2.6.1 mit der Quellenspannung Uq und dem Innenwiderstand Ri . Diese Werte sind von außen nicht direkt zugänglich. Es stehen nur Klemmenspannung Uk und Strom Ik zur Verfügung. 1. Februar 2017 [email protected]ünster.de GdE1-37 2.6 Spannungsquelle 2. Gleichstromelemente Ik Uq Ri Uk Ra1 Ra2 Abbildung 2.6.1.: Ersatzschaltbild einer realen Spannungsquelle 2.6.1. Ersatzschaltbild Frage: Wie können Quellenspannung und Innenwiderstand des Ersatzschaltbildes (ESB) bestimmt werden? → Für 2 Unbekannten benötigen wir 2 Gleichungen! Messung: Um die Größen zu bestimmen, werden zwei verschiedene Widerstände Ra1 und Ra2 an die Spannungsquelle angeschlossen. → Dabei werden die Klemmenspannungen und die Ströme zu (Uk1 , Ik1 ) und (Uk2 ,Ik2 ) gemessen. Innenwiderstand: Für jeden Außenwiderstand gilt in der Masche in Abb. 2.6.1 Uq = Uk1 + Ik1 Ri (2.6.1) Uq = Uk2 + Ik2 Ri (2.6.2) Da Uq = const ist (ideale Quelle) erhalten wir durch Gleichsetzen den Innenwiderstand zu Uk − Uk1 ∆Uk Ri = − 2 =− (2.6.3) Ik2 − Ik1 ∆Ik → Im Allgemeinen geht also eine Erhöhung des Stromes mit einer Verringerung der Klemmenspannung einher. Quellenspannung: Für die Quellenspannung ergibt sich mit „etwas“ Mathematik13 aus den Gln. 2.6.1 und 2.6.2 Ik Uk − Ik1 Uk2 Ik Uk − Ik1 Uk2 Uq = 2 1 = 2 1 (2.6.4) Ik2 − Ik1 ∆Ik Leerlauf: Für den speziellen Außenwiderstand Ra1 = ∞ erhält man aus der gemessenen Leerlaufspannung UL = Uk1 mit IL = Ik1 = 0 die Quellenspannung direkt zu Uq = Uk1 = UL Kurzschluss: (2.6.5) Für den speziellen Außenwiderstand Ra2 = 0 erhält man aus dem gemessenen Kurzschlussstrom IK = Ik2 mit UK = Uk2 = 0 den Innenwiderstand direkt zu Ri = UL Uq Uk1 = = Ik2 IK IK (2.6.6) → Auch für reale Quellen gilt das Ohmsche Gesetz! 13 Die Übung sei jedem empfohlen, der noch etwas Probleme mit der Mathematik hat: Gleichungen nach Ri auflösen und gleichsetzen. GdE1-38 [email protected]ünster.de 1. Februar 2017 2. Gleichstromelemente 2.6 Spannungsquelle 2.6.2. Kennlinie Kennlinie: Die Klemmenspannung der realen Spannungsquellen wird mit der Maschenregel zu Uk = f (Ik ) = Uq − Ri Ik (2.6.7) Uk UL I Uk1 A Uk Uk2 B Ra1 Ri = − Uk I Ra2 Ik I1 I2 IK Abbildung 2.6.2.: Betriebskennlinie einer realen Spannungsquelle → Die rote Gerade in Abb 2.6.2 ist die Arbeitsgerade der realen Quelle. Punkte: • Der Innenwiderstand Ri entspricht der Steigung der Kennlinie. • Die Punkte (A) und (B) sind die Arbeitspunkte im Messversuch mit beliebigen Widerständen Ra1 und Ra2 . • Die durch den Nullpunkt und die Punkte (A) und (B) gehenden Geraden sind die Widerstandsgeraden. Sie werden durch das Ohmsche Gesetz für die Widerstände definiert. Ideal: Das Ziel für eine „möglichst“ ideale Quelle ist eine weitgehend unabhängige Stromentnahme. → Möglichst waagerechte Kennlinie mit kleinem Innenwiderstand. Praxis: Für einen Schutz der Quellen vor zu hohen Kurzschlussströmen durch zu kleine Verbraucher werden Sicherungen (als Schmelzsicherung oder Sicherungsautomat) in den Stromkreis eingebaut. → Eine reale Konstantspannungsquelle wird bei Überschreiten einer maximal zulässigen Stromstärke zu einer realen Konstantstromquelle. 2.6.3. Reale Spannungsquelle im realen Stromkreis Leitung: Bei einem realen Stromkreis ohne Vernachlässigungen muss neben dem Innenwiderstand Ri der Spannungsquelle noch der Leitungswiderstand RL berücksichtigt werden wie dies in Abb. 2.6.3 dargestellt ist . Leerlauf: Falls kein Strom fließt, ist die Quellenspannung Uq des idealen Generators messbar Uq = Ug = Ua = UL 1. Februar 2017 [email protected]ünster.de (2.6.8) GdE1-39 2.6 Spannungsquelle 2. Gleichstromelemente I Ri RL Ui UL Uq Ug Ua Ra Abbildung 2.6.3.: Vollständiges Ersatzschaltbild eines Stromkreises Belastung: Ein Stromfluss erzeugt nach dem Ohmschen Gesetz an den Widerständen die Spannungsabfälle Ui = IRi und UL = IRL . Mit Hilfe der Maschengleichung erhalten wir dann Ua Praxis: = Uq − Ui − UL = Uq − IRi − IRL = Uq − I(Ri + RL ) = Uq − IRi0 (2.6.9) Eine reale Leitung erhöht aus Sicht des Verbrauchers den Innenwiderstand der realen Quelle. → Der Leitungswiderstand realer Leitungen wird in Zukunft dem Innenwiderstand der realen Quelle zugerechnet! 2.6.4. Anpassung Leistung: Die Leistung im Außenwiderstand in Abb. 2.6.4 ist nach Gln. 2.5.6 das Produkt aus Spannung am und Strom durch den Widerstand. → Die Leistung ist Null wenn entweder die Spannung am Widerstand (für Ra = 0, Kurzschluss) oder der Strom durch den Widerstand (für Ra = ∞, Leerlauf) Null sind. I Ri Uq Pi Ra Pa Abbildung 2.6.4.: Leistungsanpassung Frage: Wie verläuft die Funktion Pa = f (Ra ), bzw. wo liegt das Maximum, das Leistungsmaximum, dieser Funktion? → Der Verbrauchswiderstand nutzt dann den maximal möglichen Anteil der von der Spannungsquelle abgegebenen Energie. GdE1-40 [email protected]ünster.de 1. Februar 2017 2. Gleichstromelemente 2.6 Spannungsquelle Funktion: Für die Berechnung der Leistung Pa = I 2 Ra im Verbraucher benötigen wir den Strom durch die Reihenschaltung Uq I= (2.6.10) Ri + Ra Daraus ergibt sich die gesuchte Funktion zu 2 Uq2 Ra Uq Ra = = f (Ra ) (2.6.11) Pa = Ri + Ra (Ri + Ra )2 Maximum: Wie wir in der Mathematik gelernt haben, erhalten wir durch Nullsetzen der ersten Ableitung14 einer Funktion die Maxima dPa 1 · (Ri + Ra )2 − 2(Ri + Ra ) · 1 · Ra =0 = Uq2 · dRa (Ri + Ra )4 (2.6.12) Aus dem Zähler ergibt sich die Anpassbedingung zu Kenngrößen: (Ri + Ra )2 = 2(Ri + Ra )Ra Ri + Ra = 2Ra Ra = Ri (2.6.13) Wir können nun folgende Kenngrößen berechnen • Das Leistungsmaximum ergibt sich mit Gln. 2.6.11 bei Leistungsanpassung Ri = Ra zu Uq2 Pamax = (2.6.14) 4Ri • Der Wirkungsgrad ergibt sich mit der Gesamtleistung Pges = Uq2 Ri + Ra (2.6.15) zu η = Pa 1 Pges = Uq2 Ra Ri + Ra · 2 (Ri + Ra ) Uq2 R = a Ra = RiRa Ri + Ra 1 + Ri (2.6.16) • Der Leistungsfaktor ist das Verhältnis der Ausgangsleistung zur maximalen Ausgangsleistung Pa Pamax = a 4R Uq2 Ra 4Ri 4Ri Ra Ri = = a 2 (Ri + Ra )2 Uq2 (Ri + Ra )2 (1 + R Ri ) (2.6.17) In Abb. 2.6.5 sind die Kenngrößen graphisch dargestellt, inklusive des Wirkungsgrades einer Stromquelle, der im folgenden Kapitel besprochen wird. Nachricht: In der Nachrichtentechnik sollen geringe Signalleistungen fehlerfrei und sicher durch einen Nachrichtenkanal übertragen werden → Leistungsanpassung Pa = Pamax zwischen den Stufen bei Ra = Ri . Energie: In der Energietechnik sollen erzeugte große Energien möglichst ohne Verluste vom Generator zum Verbraucher transportiert werden → Möglichst großer Wirkungsgrad η bei Ra Ri 14 Quotientenregel: d/dx(u(x)/v(x) = (u0 v − v 0 u)/v 2 und Kettenregel: d/dx(u(v(x)) = u0 v 0 1. Februar 2017 [email protected]ünster.de GdE1-41 2.7 Stromquelle 2. Gleichstromelemente Leistungsanpassung 1 Eta_U(x) P_U(x) Eta_I(x) 0.9 0.8 0.7 0.6 0.5 0.4 0.3 0.2 0.1 0 0 1 2 3 4 5 6 x = Ra / Ri 7 8 9 10 Abbildung 2.6.5.: Wirkungsgrad η und Leistungsfaktor Pa /Pamax in Abhängigkeit von x = Ra /Ri 2.7. Stromquelle Spannung: An den Klemmen einer idealen Spannungsquelle liegt unabhängig von der Belastung stets die Quellenspannung an. Die ideale Spannungsquelle liefert dabei einen so großen Strom, dass das Ohmsche Gesetz an den Klemmen erfüllt ist. Uq Ri UL Spannungsquelle Ik Iq Ri UL Ik Stromquelle Abbildung 2.7.1.: Reale Strom- und Spannungsquelle Strom: Aus den Klemmen einer idealen Stromquelle fließt unabhängig von der Belastung stets der Quellenstrom. Die ideale Stromquelle liefert dabei eine so große Spannung, dass das Ohmsche Gesetz an den Klemmen erfüllt ist. Frage: Was unterscheidet dann eine Strom- und eine Spannungsquelle? Verbraucher: Aus Sicht des Verbrauchers können reale (widerstandsbehaftet) Quellen nicht unterschieden werden, wenn für die Kenngrößen gilt, dass die Innenwiderstände beider Quellen gleich sind und zwischen dem Quellenstrom und der Quellenspannung einfach nur das Ohmsche Gesetz gilt Uq = Ri Iq (2.7.1) → Dann können die realen Quellen ineinander überführt werden! Für den Verbraucher existiert dann eine Quelle mit der Leerlaufspannung UL = Uq = Ri Iq GdE1-42 [email protected]ünster.de (2.7.2) 1. Februar 2017 2. Gleichstromelemente 2.8 und dem Kurzschlussstrom15 IK = Iq = Quelle: Nichtlinearer Zweipol Uq Ri (2.7.3) Aus Sicht der Quelle gibt es allerdings immer einen Unterschied beim Wirkungsgrad: • Bei einer Spannungsquelle wird der Wirkungsgrad ηU = 1 Ra Ra =∞ Ri −→ Ra + Ri 1 (2.7.4) wenn die Quelle fast im Leerlauf (Ra → ∞) betrieben wird, da dann am Innenwiderstand Ri fast keine Verlustleistung entsteht. • Bei einer Stromquelle wird der Wirkungsgrad16 ηI = 1 Ra =0 −→ 1 a 1+ R Ri (2.7.5) wenn die Quelle fast im Kurzschluss (Ra → 0) betrieben wird, da dann am Innenwiderstand Ri fast keine Verlustleistung entsteht. 2.8. Nichtlinearer Zweipol Linear: Bisher haben wir passive und aktive lineare Zweipole behandelt, deren StromSpannungs-Charakteristik I = f (U ) durch eine lineare Geradengleichung der Form y = ax + b dargestellt werden kann I = GU Kennlinie: (2.8.1) Diesen Zusammenhang kann man mit einer Geraden auch graphisch darstellen, wie in Abb. 2.8.1 dargestellt . I Uq Ri U I G U Abbildung 2.8.1.: Linearer passiver Zweipol (Leitwert) mit I-U-Kennlinie → Bei passiven Zweipolen entfällt der Achsenabschnitt. Nichtlinear: Es gibt aber auch Bauelemente, deren Kennlinie I = f (U ) sich nicht mit einer Geradengleichung beschreiben lässt. Diode: Die Kennlinie einer idealisierten Diode enthält einen Sperrbereich für Spannungen U ≤ UD und einen linearen Verlauf für Spannungen U ≥ UD , wie in Abb. 2.8.2 dargestellt ist . 15 Ein passendes Wertetrippel ist z.B. Iq = 0,2A, Ri = 50Ω und Uq = 10V . Herleitung dieser Formel analog zur Spamnnungsquelle wird als elektrotechnische und mathematische Übung zur Nachbereitung des Stoffes empfohlen! 16 Die 1. Februar 2017 [email protected]ünster.de GdE1-43 2.9 Zusammenfassung 2. Gleichstromelemente I Uq Ri U I D U UD Abbildung 2.8.2.: Nichtlineare I-U-Kennlinie einer idealisierten Diode Praxis: Die I-U-Kennlinien werden von den Herstellern für den Schaltungsentwurf zur Verfügung gestellt. → In Schaltungssimulationsprogrammen werden Dioden und Transistoren durch Näherungsformeln modelliert, deren Herleitung Thema einer Bauelementevorlesung ist . 2.9. Zusammenfassung Bauelemente: Elektrotechnisch bedeutende Gleichstrombauelemente sind: • Ideale Spannungsquelle, z.B.: U = const • Ideale Stromquelle, z.B.: I = const • Widerstand, z.B.: R = 10kΩ • Leitwert, z.B.: G = 10mS Gesetze: Elektrotechnisch bedeutende Gesetze oder Regeln sind: • Ohmsches Gesetz: U = RI • Kirchhoffsche Knotenregel: P Ik = 0 P • Kirchhoffsche Maschenregel: Uk = 0 2.10. Übungsaufgaben Aufgabe 2.10.1 (Spannung) -> Seite 150 Ein Widerstand liegt an einer Spannung U. Wird die Spannung um ∆U = 16,8V erhöht, so nimmt die Stromstärke um p = 7% zu. Aufgabe 2.10.2 (Widerstand) -> Seite 150 Der Bleimantel eines Kabels besitzt einen Außendurchmesser von da = 15mm und eine Wandstärke von s = 0,5mm (% = 21 · 10−8 Ωm). Die Kabellänge beträgt l = 100m. Wie groß ist die Spannung U? Welchen Widerstand R hat der Bleimantel? Aufgabe 2.10.3 (Widerstand) -> Seite 150 GdE1-44 Es soll ein Widerstand von R = 500Ω aus Konstantandraht von d = 0,4mm Durchmesser gewickelt werden (κ = 2 · 106 S/m). Welche Drahtlänge l ist erforderlich? [email protected]ünster.de 1. Februar 2017 2. Gleichstromelemente 2.10 Übungsaufgaben Aufgabe 2.10.4 (Temperatur) -> Seite 150 Die Wicklung eines Motors hat bei einer Temperatur T1 = 20◦C den Widerstand R1 = 0,325Ω (α = 3,9 · 10−3 K −1 ). Aufgabe 2.10.5 (Temperatur) -> Seite 150 Eine Spule aus Aluminiumdraht (α = 4,2 · 10−3 K −1 ) wird an eine Spannungsquelle mit U = 220V angeschlossen. Zu Beginn der Messung fließt bei einer Spulentemperatur von T1 = 20◦C der Strom I1 = 5A. Am Ende der Messung ist der Strom bei gleicher Spannung auf I2 = 4A gesunken. Wie groß ist der Widerstand R2 der Wicklung bei T2 = 95◦C? Welche mittlere Temperatur T2 hat sich in der Spule eingestellt? Aufgabe 2.10.6 (Temperatur) -> Seite 150 Erwärmt man einen Leiter von T1 = 20◦C auf T2 = 80◦C, so nimmt sein Widerstand um p = 0,84% zu. Aufgabe 2.10.7 (Leistung) -> Seite 151 Um wie viel Prozent steigt die Leistung eines Elektrowärmegerätes, wenn die anliegende Spannung von U1 = 220V auf U2 = 230V erhöht wird? (Der Widerstand des Gerätes kann als konstant angenommen werden.) Aufgabe 2.10.8 (Leistung) -> Seite 151 In einem an der Spannung U liegenden Heizdraht wird eine Leistung P in Wärme umgesetzt. Der Heizdraht soll durch einen anderen Heizdraht aus dem gleichen Material und gleicher Länge, jedoch mit einem um 30% größeren Querschnitt ersetzt werden. Wie groß ist der Temperaturkoeffizient α des Leitermaterials? Um wie viel Prozent muss die anliegende Spannung herabgesetzt werden, damit die vom Draht aufgenommene Leistung unverändert bleibt? Aufgabe 2.10.9 (Leistung) -> Seite 151 Ein Elektromotor ist über einen Zähler angeschlossen, dessen Typenschild die Angabe „1 kWh = 1800 Ankerumdrehungen“ enthält. Aufgabe 2.10.10 (Leistung) -> Seite 151 Das Leistungsschild eines Gleichstrommotors enthält folgende Angaben: U = 220V ; I = 18A; P = 3,3kW . Welche Leistung nimmt der Motor auf, wenn der Anker des Zählers in 5 Minuten 8 volle Umdrehungen macht? 1. Wie groß ist der Wirkungsgrad η der Maschine bei den angegebenen Daten ? 2. Wie hoch sind die Energiekosten bei einem Arbeitspreis von 0,15e/kW h, wenn der Motor 5 Stunden in Betrieb ist? Aufgabe 2.10.11 (Leistung) -> Seite 151 Um eine bestimmte Wassermenge mit vorgegebener Anfangstemperatur mit dem Tauchsieder zum Sieden zu bringen, dauert es bei einer anliegenden Spannung von U1 = 200V genau ∆t = 5min länger als bei einer Spannung von U2 = 220V . Welche Zeit t wird bei 220V benötigt? 1. Februar 2017 [email protected]ünster.de GdE1-45 2.10 Übungsaufgaben Aufgabe 2.10.12 (Widerstand) -> Seite 151 Aufgabe 2.10.13 (Netzwerk) -> Seite 151 Aufgabe 2.10.14 (Leitung) -> Seite 152 2. Gleichstromelemente Die angegebene Schaltung mit R1 = R3 = 3Ω und R2 = R4 = 6Ω liegt an der Spannung U = 24V . Die Ströme I1 bis I5 sind zu berechnen. I5 I2 R2 I4 I1 I3 R1 R3 U Bei der angegebeI1 R1 I3 R3 nen Schaltung mit den Widerständen R1 = 20Ω, R2 = 60Ω, I2 R3 = 20Ω, R4 = 30Ω U R2 und R5 = 60Ω beträgt der im Widerstand R2 fließende Strom I2 = 0,3A. Die Ströme I1 , I3 , I4 , I5 und die Spannung U sind zu bestimmen. R4 I5 I4 R4 R5 Ein Gleichstrommotor soll über ein zweiadriges Kabel der Länge l = 50m an eine Spannungsquelle angeschlossen werden. Der Motor gibt bei der anliegenden Spannung U = 110V und dem Wirkungsgrad η = 0,75 die Leistung P = 3kW ab. Der Kupferquerschnitt jeder Leitungsader beträgt A = 6mm2 (% = 17,6 · 10−9 Ωm). Welche Spannung U 0 muss am Leitungsanfang anliegen, damit der Motor an U = 110V liegt? Aufgabe 2.10.15 (Leitung) -> Seite 152 Ein Verbraucher mit dem Widerstand R = 10Ω soll über ein zweiadriges Kabel (Leitungsadern aus Kupfer mit % = 17,6 · U 10−9 Ωm) der Länge l = 71m an eine l R Spannungsquelle mit U = 220V angeschlossen werden (siehe Skizze). Wie groß ist der Querschnitt A jeder Leitungsader zu wählen, wenn der Leistungsverlust im Kabel Pv = 400W betragen darf? (Rechnerisch sind zwei Querschnitte möglich. Es ist nur der größere der beiden möglichen Querschnitte anzugeben.) Aufgabe 2.10.16 (Spannung) -> Seite 152 In der angegebenen Schaltung mit R1 = R4 = 2Ω und R2 = R3 = 4Ω ist U = 10V . Welche Spannung liegt zwischen den Punkten A und B? A R1 R2 U R3 R4 B GdE1-46 [email protected]ünster.de 1. Februar 2017 2. Gleichstromelemente Aufgabe 2.10.17 (Widerstand) -> Seite 152 Aufgabe 2.10.18 (Widerstand) -> Seite 152 Aufgabe 2.10.19 (ESQ) -> Seite 152 2.10 Ein Draht ist zu einem Kreis gebogen und in sich geschlossen. Um welchen Faktor ist der zwischen den Punkten A und B liegende Widerstand RAB = RAB1 ||RAB2 größer als der zwischen den Punkten C und D liegende Widerstand RCD = RCD1 ||RCD2 , wenn α = 50◦ und β = 100◦ beträgt? Übungsaufgaben A β B C α D Ein Draht mit dem Widerstand R wird zu einem Rechteck gebogen, die Enden werden verlötet. Wie groß muss das Verhältnis der Rechteckseiten x = a/b sein, damit der zwischen den Punkten A und B liegende Widerstand RAB = 0,16 · R ist (siehe Skizze)? A a b b a B Wird eine reale Spannungsquelle durch den Widerstand R1 = 20Ω belastet, so beträgt die Klemmenspannung U1 = 20V . Belastet man die gleiche Spannungsquelle durch den Widerstand R2 = 12Ω, so beträgt die Klemmenspannung U2 = 18V . Der Innenwiderstand Ri und die Quellenspannung Uq der Spannungsquelle sind zu bestimmen. Aufgabe 2.10.20 (Last) -> Seite 152 Aufgabe 2.10.21 (Last) -> Seite 153 Aufgabe 2.10.22 (Last) -> Seite 153 1. Februar 2017 Der angegebene Spannungsteiler enthält die Widerstände R1 = 60Ω und R2 = 50Ω. Um wie viel Prozent ändert sich die Spannung U2 , wenn ein Lastwiderstand von R = 100Ω angeschlossen wird? (U1 = const.) U1 Der angegebene Spannungsteiler enthält die Widerstände R1 = 10Ω und R2 = 50Ω. Welchen Wert muss der Lastwiderstand R mindestens haben, damit sich die Spannung U2 beim Anschließen von R höchstens um 10% ändert? U1 Der angegebene Spannungsteiler soll so ausgelegt werden, dass im unbelasteten Zustand U2 = 0,2 · U1 ist. Wird ein Lastwiderstand von R = 360Ω angeschlossen, so soll sich U2 um 10% ändern. Welche Werte sind für R1 und R2 erforderlich? U1 [email protected]ünster.de R1 R2 U2 R R1 R2 U2 R R1 R2 U2 GdE1-47 R Übungsaufgaben Aufgabe 2.10.23 (Kennlinie) -> Seite 153 2. Gleichstromelemente Eine Spannungsquelle mit der Quellenspannung Uq = 12V und dem Innenwiderstand Ri = 2,4Ω soll durch zwei Widerstände (R1 und R2 ) so beschaltet werden, dass die Anordnung die angegebene Strom-Spannungs-Kennlinie erhält. Welche Werte sind für R1 und R2 erforderlich? Uq R2 U/V 2.10 I 8 R1 Ri U R I/A 1,6 Die angegebene Schaltung mit R1 = 24Ω und R2 = 90Ω hat die dargestellte StromSpannungs-Kennlinie. Die Größen Uq und Ri sind zu bestimmen. Uq R1 U/V Aufgabe 2.10.24 (Kennlinie) -> Seite 153 I 18 Ri R2 U R I/A 0,8 GdE1-48 [email protected]ünster.de 1. Februar 2017 3. Gleichstromnetzwerke Ziele: Das Ziel dieses Kapitels ist das Kennenlernen von Verfahren zur Berechnung von Spannungen und Strömen in elektrischen Netzwerken. U2 U1 R1 R2 R5 R6 U3 U4 R3 R4 Abbildung 3.0.1.: Beispielnetzwerk aus einer Übungsaufbabe → Die Berechnung der Ströme in den Widerständen des Netzes in Abb. 3.0.1 bei gegegenen Spannungen und Widerständen ist Inhalt der Aufgabe 3.9.10. 3.1. Grundlagen Aufgabe: Ziel der Netzwerkanalyse ist die Berechnung von Spannungen und / oder Strömen in elektrischen Netzwerken, also der beliebigen Verschaltung von elektrischen Bauelementen. → Gleichstromanalyse im wesentlichen mit Widerständen und Gleichspannungs- und / oder Gleichstromquellen. Verständnisfrage: Warum kommen Kondensatoren und Spulen in der Berechnung von Gleichspannungsnetzen nicht vor? Linear: Bei linearen Netzen existieren nur lineare Strom-Spannung-Beziehungen, d.h. es gilt • das Ohmsche Gesetz U = RI für Widerstände und • alle Quellen haben eine lineare U-I-Kennlinie. → Es entstehen lineare Gleichungssysteme zur Berechnung der Spannungen und Ströme. Vereinfachnung: Da in einem linearen Netzwerk alle Spannungen und Ströme der Widerstände über das Ohmsche Gesetz U = IR voneinander abhängen, braucht man nur • die Ströme oder • die Spannungen zu berechnen. Mathematik 1. Februar 2017 Wenn alle Quellen und Widerstände bekannt sind, müssen für n Widerstände die Spannungen und Ströme berechnet werden, also 2n Unbekannte. [email protected]ünster.de GdE1-49 3.2 Kirchhoffsche Gleichungen 3. Gleichstromnetzwerke • Es müssen 2n Gleichungen zur Lösung gefunden werden. • Das Ohmsche Gesetz U = RI stellt n Gleichungen für 2n Unbekannte zur Verfügung. • Es müssen weitere n Gleichungen gefunden werden. Verfahren: Es existieren fünf Verfahren zur Berechnung der Ströme und Spannungen in linearen Netzwerken: 1. Direktes Anwenden der Kirchhoffschen Gleichungen 2. Ersatzspannungs- oder Ersatzstromquelle 3. Überlagerungssatz oder Superpositionsprinzip 4. Maschenanalyse oder Maschenstromverfahren 5. Knotenanalyse oder Knotenpotentialverfahren 3.2. Kirchhoffsche Gleichungen Aufgabe: Gegeben sei ein Netz aus Abb. 3.2.1 mit zwei Spannungsquellen. Der Strom I3 durch den Widerstand R3 soll analytisch bestimmt werden! → Reichen die bekannten Methoden aus? Ja! IR1 R1 U1 U3 U q1 I1 IR2 R2 IR3 R3 U2 I2 U q2 Abbildung 3.2.1.: T-Netzwerk mit zwei Spannungsquellen Lösung: Anwendung des Ohmschen Gesetzes und der Kirchhoffschen Gleichungen zur Bestimmung der 6 Unbekannten: • Spannungen U1...3 und • Ströme IR1 ...R3 . Aufgabe: Für die 6 Unbekannten werden 6 unabhängige Gleichungen benötigt. Wie findet man sie? Netzwerk: Ein elektrisches Netzwerk besteht aus z Zweigen, die an den k Knoten miteinander verbunden sind und somit m Maschen bilden. In Abb. 3.2.2 sind für die Schaltung aus Abb. 3.2.1 Zweige, Knoten und Maschen gezeichnet. • An einem Knoten sind mindestens 3 Zweige angeschlossen. • Ein Zweig verbindet 2 Knoten miteinander wobei alle Bauelemente vom selben Strom durch flossen werden. • Eine Masche ist ein geschlossener Weg über Zweige und Knoten. GdE1-50 [email protected]ünster.de 1. Februar 2017 3. Gleichstromnetzwerke 3.2 Kirchhoffsche Gleichungen Knoten Zweig Masche Abbildung 3.2.2.: Darstellung von Zweigen, Knoten und Maschen Frage 1: Wie viele Zweige, Knoten und Maschen enthält die Beispielschaltung aus Abb. 3.2.1 ? • Zweige: z = 3, zwischen je zwei Punkten • Knoten: k = 2, die beiden schwarzen Punkte • Maschen: m = 3, links, rechts und außen herum → Damit ergeben sich 2 Knotengleichungen, 3 Maschengleichungen und 3 Gleichungen aus dem Ohmschen Gesetz, also 8 Gleichungen für 6 Unbekannte. Frage 2: Welche der 8 Gleichungen sind linear unabhängig? • Aus dem Ohmschen Gesetz für jeden Zweig ergeben sich z = 3 unabhängige Gleichungen. • Bei k = 2 Knoten ist k − 1 = 1 Knotengleichung linear unabhängig. • Also müssen von den Maschengleichungen m0 = z − (k − 1) = 3 − (2 − 1) = 2 (3.2.1) unabhängig sein! Frage 3: Wie findet man alle linear unabhängigen Maschengleichungen? → In dem einfachen Beispiel kann eine beliebige der 3 Maschen weggelassen werden. Praxis: Eine praktische Methode zur Auswahl unabhängiger Maschen ist: Nach Auswahl einer Masche trennt man diese Masche in einem beliebigen Zweig auf. Weitere Maschen dürfen keine aufgetrennten Zweige enthalten. Es werden so viele Maschen gebildet wie möglich sind. 3.2.1. Beispiel zu den Kirchhoffschen Gleichungen Ohmsches Gesetz: 3 Gleichungen Ui = Ri IRi Maschenregel: ,i = 1,3 (3.2.2) 2 Gleichungen −Uq1 + U1 + U3 = 0 −Uq2 + U2 + U3 = 0 Knotenregel: 1 Gleichung IR1 + IR2 − IR3 = 0 1. Februar 2017 (3.2.3) [email protected]ünster.de (3.2.4) GdE1-51 3.2 Kirchhoffsche Gleichungen Mathematik: 3. Gleichstromnetzwerke Zur Berechnung der Zweigströme erhält man ausgehend von den Maschengleichungen U1 + + U2 U3 U3 = Uq1 = Uq2 (3.2.5) Mit dem Ohmschen Gesetz folgt IR1 R1 IR2 R2 + + IR3 R3 IR3 R3 = Uq1 = Uq2 (3.2.6) Mit der Knotengleichung kann der Strom I3 eliminiert werden IR1 R1 IR2 R2 + + (IR1 + IR2 ) R3 (IR1 + IR2 ) R3 = = Uq1 Uq2 (3.2.7) Ordnet man diese Gleichungen nach den beiden Unbekannten, so ergibt sich folgendes Gleichungssystem (R1 + R3 ) IR1 R3 IR1 + + R3 IR2 (R2 + R3 ) IR2 = = Uq1 Uq2 (3.2.8) oder in Matrizenschreibweise Ergebnis: R1 + R3 R3 R3 R2 + R3 IR1 Uq1 · = IR2 Uq2 (3.2.9) Die Untersuchung eines linearen Netzes führt zu einem linearen Gleichungssystem für die Unbekannten (Ströme), das nun nur noch aufgelöst werden muss. → Anwenden mathematischer Methoden, heute mit Taschenrechner direkt lösbar. Matrizen: Für alle, die noch keine Matrizenrechnung kennen kommt hier die minimal notwendige Mathematik. Die Schreibweise mit der 3 × 3-Matrix1 R1A R1B R1C IA U1 R2A R2B R2C · IB = U2 (3.2.10) R3A R3B R3C IC U3 ist nur eine verkürtzte Schreibweise für das Gleichungssystem mit den drei Gleichungen R1A · IA + R1B · IB + R1C · IC = U1 (3.2.11) R2A · IA + R2B · IB + R2C · IC = U2 (3.2.12) R3A · IA + R3B · IB + R3C · IC = U3 (3.2.13) in der beispielhaft die Elemente Rij der Matrix mit den Komponenten Ij des Ergebnisvektors multipliziert werden. Rang: Das lineare Gleichungssystem R·I =U (3.2.14) ist genau dann eindeutig lösbar, wenn der Rang der Matrix R gleich der Anzahl der Zeilen der Matrix ist. Dann ist aber auch die Determinate der Matrix ungleich Null. → Alle Gleichungen sind linear unabhängig! 1 Die Buchstaben A, B, C dienen nur der besseren Unterscheidung der Spalten von den Zeilen mit den Ziffern 1, 2 und 3. GdE1-52 [email protected]ünster.de 1. Februar 2017 3. Gleichstromnetzwerke Determinaten: 3.2 Kirchhoffsche Gleichungen Die Determinante einer 3 × 3-Koeffizientenmatrix R berechnet sich aus dem Produkt der Hauptdiagonalen minus dem Produkt der Nebendiagonalen zu R1A R1B R1C R1A R1B D = |R| = R2A R2B R2C R2A R2B R3A R3B R3C R3A G3B = R1A R2B R3C + R1B R2C R3A + R1C R2A R3B − R3A R2B R1C − R3B R2C R1A − R3C R2A R1B (3.2.15) Cramer: Die Lösung des linearen Gleichungssystems 3.2.9 ist mit der Cramer’schen Regel xi = Di D (3.2.16) möglich2 . Die Determinante der 2 × 2-Koeffizientenmatrix berechnet sich aus dem Produkt der Hauptdiagonale minus dem Produkt der Nebendiagonale zu R1 + R3 R3 = R1 R2 + R1 R3 + R2 R3 6= 0 (3.2.17) D= R3 R2 + R3 und entsprechend die beiden Hilfsdeterminanten zu Uq1 R3 = Uq1 (R2 + R3 ) − Uq2 R3 D1 = Uq2 R2 + R3 und zu R + R3 D2 = 1 R3 Uq1 = Uq2 (R1 + R3 ) − Uq1 R3 Uq2 (3.2.18) (3.2.19) → Aus D 6= 0 folgt, dass eine eindeutige Lösung des Gleichungssystems existiert! Ströme: Damit ergeben sich die Teilströme IR1 = D1 Uq (R2 + R3 ) − Uq2 R3 P = 1 Ri Rj D (3.2.20) IR2 = Uq (R1 + R3 ) − Uq1 R3 D2 P = 2 D Ri Rj (3.2.21) und Der gesuchte Strom IR3 ist dann die Summe dieser beiden Ströme IR3 = IR1 + IR2 = Gauss: Uq1 R2 + Uq2 R1 P Ri Rj (3.2.22) ALTERNATIV erhalten wir mit dem Gaussschen Eliminationsverfahren eine etwas aufwendrigere Lösung. Das Verfahren erzeugt aus n Gleichungen für n Unbekannte (n - 1) Gleichungen für (n - 1) Unbekannte. Wenn wir in dem Gleichungsystem 3.2.9 die erste Zeile durch (R1 + R3 ) dividieren und mit R3 multiplizieren erhalten wir R3 R3 2 Oder IR1 IR1 R2 3 + IR2 R1 +R3 + (R2 + R3 ) IR2 = = R3 R1 +R3 Uq1 Uq2 (3.2.23) mit dem gaußschen Eliminationsverfahren, bei dem die Koeffizientenmatrix in Dreiecksform gebracht wird. 1. Februar 2017 [email protected]ünster.de GdE1-53 3.3 Ersatzquellen 3. Gleichstromnetzwerke Wenn wir diese beiden Gleichungen voneinander abziehen erhalten wir ein reduziertes Gleichungssystem mit 1 Gleichung für 1 Unbekannte R32 R3 (R2 + R3 ) − IR2 = Uq2 − Uq1 (3.2.24) R1 + R3 R1 + R3 und die erste Lösung für IR2 durch Erweitern und Ausmultiplizieren zu IR2 = R3 R1 +R3 Uq1 R32 R3 ) − R1 +R 3 Uq2 − (R2 + · R1 + R3 R +R | 1 {z 3} (3.2.25) erweitern = = Uq2 (R1 + R3 ) − R3 Uq1 (R2 + R3 )(R1 + R3 ) − R32 Uq2 (R1 + R3 ) − R3 Uq1 P Ri Rj (3.2.26) (3.2.27) Die zweite Lösung für IR1 erhalten wir, indem wir die erste Lösung in eine der beiden Zeilen des ursprünglichen Gleichungssystems einsetzen. Nehmen wir dazu die zweite Gleichung ergibt sich R3 IR1 = = = = IR1 = Uq2 − (R2 + R3 )IR2 Uq2 (R1 + R3 ) − R3 Uq1 P Uq2 − (R2 + R3 ) · Ri Rj P Uq2 ( Ri Rj ) − (R2 + R3 )[Uq2 (R1 + R3 ) − R3 Uq1 ] P Ri Rj P Uq2 [ Ri Rj − (R2 + R3 )(R1 + R3 )] + R3 (R2 + R3 )Uq1 P Ri Rj −R3 Uq2 + (R2 + R3 )Uq1 P (3.2.28) Ri Rj 3.2.2. Bewertung der Kirchhoffschen Gleichungen Bewertung: Anwenden der Kirchhoffschen Gleichungen • POSITIV: Es ist das allgemeinste Verfahren zur Bestimmung aller Unbekannten und ist immer einsetzbar. • Es sind maximal z Knoten- und Maschen-Gleichungen zu lösen. Zusätzlich werden z Ohmsche Gleichungen verwendet. • NEGATIV: Es sind immer alle z Gleichungen notwendig, auch wenn im Extremfall nur ein Strom oder eine Spannung gesucht wird. • Alle anderen Verfahren basieren ebenfalls auf den Kirchhoffschen Gleichungen. 3.3. Ersatzquellen ESQ: Jedes beliebige lineare, aktive Netzwerk mit 2 Anschlussklemmen (also ein Zweipol wie in Abb. 3.3.1) kann bezüglich dem elektrischen Verhalten an diesen 2 Anschlussklemmen durch eine Ersatzquelle ersetzt werden. → Somit haben alle 3 Netzwerke den selben Strom IR3 und die selbe Spannung UR3 am Widerstand R3 . GdE1-54 [email protected]ünster.de 1. Februar 2017 3. Gleichstromnetzwerke 3.3 A linearer aktiver Zwei− pol U R3 IR3 R3 A Ri Uq U R3 B IR3 A Gi Iq R3 U R3 B Ersatzquellen I R3 G3 B Abbildung 3.3.1.: Netzwerkberechnung mit Ersatzquellen Leerlauf: Zur Bestimmung der Werte der Ersatzquellen wählen wir den Widerstand R3 = ∞ und erhalten dafür mit der Leerlaufspannung UL = UAB die Quellenspannung der Ersatzspannungsquelle zu Iq Uq = UL = (3.3.1) Gi Kurzschluss: Für den Widerstand R3 = 0 erhalten mit dem Kurzschlussstrom IK = IAB den Quellenstrom der Ersatzstromquelle zu Iq = IK = Uq Ri (3.3.2) Innenwiderstand: Bei beiden Ersatzquellen ergibt das Ohmsche Gesetz den Innenwiderstand der Quellen zu Uq 1 = (3.3.3) Ri = Gi IK Thévenin: Mit dem Theorem der Ersatzspannungsquelle ergibt sich der gesuchte Strom zu IR3 = Norton: Uq Ri + R3 (3.3.4) Mit dem Theorem der Ersatzstromquelle ergibt sich der gesuchte Strom IR3 = UR3 /R3 mit der Spannung Iq (3.3.5) UR3 = Gi + G3 3.3.1. Beispiel zu Ersatzquellen Innenwiderstand: Für das T-Netzwerk des Beispiels benötigen wir den Innenwiderstand zwischen den Punkten A und B ohne den Widerstand R3 . → Spannungsquellen werden kurzgeschlossen und Stromquellen entfernt! Ri = R1 ||R2 = = E-Spannungs-Q: 1 R1 1 + 1 R2 1 G1 + G2 R1 R2 1 R1 R2 = = · R1 R2 R1 + R2 Gi (3.3.6) Für das Verfahren mit der Ersatzspannungsquelle benötigen wir als nächstes die Leerlaufspannung zwischen den Punkten A und B ohne den Widerstand R3 . Aus der großen Masche in Abb. 3.3.3 erhalten wir den Strom mit Uq2 − Uq1 + I(R1 + R2 ) = 0 1. Februar 2017 [email protected]ünster.de (3.3.7) GdE1-55 3.3 Ersatzquellen 3. Gleichstromnetzwerke A R1 R2 B Abbildung 3.3.2.: Berechnung der Innenwiderstände der Ersatzquellen I A R1 U q1 R2 U q2 UL B Abbildung 3.3.3.: Berechnung der Leerlaufspannung der Ersatzspannungsquelle zu I= Uq1 − Uq2 R1 + R2 (3.3.8) Aus der linken Masche erhalten wir die Leerlaufspannung mit UL − Uq1 + IR1 = 0 (3.3.9) zu UL = Uq1 − R1 Uq1 − Uq2 R1 + R2 (3.3.10) Für einen Vergleich der Ergebnisse benötigen wir eine passende Umformung UL = = Thévenin: Uq1 (R1 + R2 ) − R1 (Uq1 − Uq2 ) R1 + R2 Uq1 R2 + Uq2 R1 R1 + R2 (3.3.11) Mit dem Thévenin-Theorem ergibt sich der gesuchte Strom zu IR3 = = Uq R2 + Uq2 R1 R1 + R2 UL = 1 · Ri + R3 R1 + R2 R1 R2 + R1 R3 + R2 R3 Uq1 R2 + Uq2 R1 P (3.3.12) Ri Rj Kann die Berechnung auch alternativ mir dem Verfahren der Ersatzstromquelle nach Norton durchgeführt werden? Die hypothetische Antwort sollte jeder geben können, die Überprüfung ist dann eine reine „Zeitfrage“. GdE1-56 [email protected]ünster.de 1. Februar 2017 3. Gleichstromnetzwerke 3.3 Ersatzquellen 3.3.2. Stern-Dreieck-Umwandlung Problem: Bei der Berechnung der Innenwiderstände kann es vorkommen, dass sich die Widerstände nicht durch Reihen- oder Parallelschaltung zusammenfassen lassen, wie in Abb. 3.3.4 für den Widerstand R14 zu sehen ist . 2 R12 R24 R23 1 R13 4 R34 3 Abbildung 3.3.4.: Problemschaltung zur Zusammenfassung von Widerständen → Es liegen keine 2 Widerstände an der gleichen Spannung → Es werden keine 2 Widerstände vom gleichen Strom durch flossen Ansatz: Zur Lösung des „Problems“ wird das Netzwerk so umgezeichnet, dass vorhandene Dreieck- und/ oder Sternschaltungen sichtbar werden. Lösung: Im vorhandenen Netzwerk ergeben sich 2 Dreieckschaltungen, dessen linkes Dreieck ∆123 in eine äquivalente Sternschaltung Y123 wie in Abb. 3.3.5 umgewandelt werden kann. R12 R24 2 R23 1 2 4 1 R10 0 R13 3 R34 R24 R20 4 R30 3 R34 Abbildung 3.3.5.: Umgewandelte Schaltung zur Zusammenfassung von Widerständen Ergebnis: In der umgewandelten Schaltung berechnet sich der Ersatzwiderstand nun wieder nach den bekannten Regel der Reihen- und Parallelschaltung zu R14 = R10 + (R20 + R24 )||(R30 + R34 ) (3.3.13) Frage: Wann sind die Stern- und Dreieckschaltung äquivalent? Ansatz: Wenn beide Schaltungen in Abb. 3.3.6 nach außen gleich sein sollen, so müssen die Widerstände zwischen den Knoten identisch sein. Knoten 1-2: R10 + R20 = R12 ||(R23 + R13 ) = R12 (R23 + R13 ) R12 + R23 + R13 (3.3.14) R20 + R30 = R23 ||(R13 + R12 ) = R23 (R13 + R12 ) R12 + R23 + R13 (3.3.15) Knoten 2-3: 1. Februar 2017 [email protected]ünster.de GdE1-57 3.3 Ersatzquellen 3. Gleichstromnetzwerke 1 1 R 10 0 3 R 13 R 12 R 20 R 30 R 23 3 2 2 Abbildung 3.3.6.: (Dreier-) Stern- und Dreieck-Schaltung Knoten 1-3: R10 + R30 = R13 ||(R12 + R23 ) = Dreieck → Stern: R13 (R12 + R23 ) R12 + R23 + R13 (3.3.16) Addition von Gln. 3.3.14 und Gln. 3.3.16 und Subtraktion von Gln. 3.3.15 liefert die Umwandlungsgleichung R12 R13 (3.3.17) R10 = R12 + R23 + R13 Einsetzen in Gln. 3.3.14 ergibt R20 = R23 R12 R12 + R23 + R13 (3.3.18) R30 = R13 R23 R12 + R23 + R13 (3.3.19) und in in Gln. 3.3.16 ergibt Ergebnis: Sternwiderstand = Symmetrie: Produkt der Anliegerwiderstände Umlaufwiderstand Als Sonderfall für R12 = R13 = R23 erhält man RY = Stern → Dreieck: (3.3.20) R∆ 3 (3.3.21) Ausgehend von den Ergebnissen der Dreieck-Stern-Transformation ergibt sich folgendes Ergebnis (wobei die Herleitung mit den bereits bekannten Methoden der Mathematik für jeden möglich ist, oder?) : Dreiecksleitwert = Produkt der Anliegerleitwerte Sternknotenleitwert (3.3.22) → Der Umlaufwiderstand ist die Summe der Widerstände in einer Masche. → Der Knotenleitwert ist die Summe der Leitwerte in einem Knoten. Symmetrie: Als Sonderfall für G10 = G20 = G30 erhält man analog R∆ = GdE1-58 G∆ = 1 G∆ = [email protected]ünster.de GY bzw. 3 3 = 3RY GY (3.3.23) 1. Februar 2017 3. Gleichstromnetzwerke 3.4 Überlagerungssatz 3.3.3. Bewertung der Ersatzquellen Bewertung: Anwenden der Ersatzquellen • NEGATIV: Mit den Ersatzquellen kann immer nur eine Spannung oder ein Strom eines passiven Zweiges berechnet werden. Zur Berechnung aller Unbekannten ist das Verfahren zu aufwendig. • Die Berechnung der Leerlaufspannung oder des Kurzschlussstromes erfolgt i.a. mit Hilfe der Kirchhoffschen Gleichungen. • Zur Berechnung der Innenwiderstände muss ggf. eine Stern-DreieckUmwandlung durchgeführt werden. • POSITIV: Das Thévenin-Theorem ist besonders einfach, wenn Ri R ist, da L ≈ URL gilt. dann näherungsweise IAB = RUi +R • POSITIV: Das Norton-Theorem ist besonders einfach, wenn Gi G ist, da IK dann näherungsweise UAB = GIi K +G ≈ G gilt. 3.4. Überlagerungssatz Prinzip: Der Überlagerungssatz ergibt sich aus der Linearitätsbedingung, die besagt, dass zwischen jedem Strom und jeder Spannung eine lineare Beziehung existiert. IR1 IR2 IR3 R1 U q1 R3 R2 U q2 Abbildung 3.4.1.: Netz mit zwei Spannungsquellen → Man lässt jede Quelle in Abb. 3.4.1 allein wirken, indem man alle anderen Quellen wirkungslos macht • n Quellen ergeben n verschiedene Stromverteilungen. • Die Überlagerung der entsprechenden abstrakten Teilströme ergibt die physikalischen Ströme in den Zweigen. 3.4.1. Beispiel zum Überlagerungssatz Folge: Damit muss sich jeder Strom, also auch der gesuchte Strom IR3 als lineare Funktion der Quellenspannungen darstellen lassen IR3 = f (Uq1 , Uq2 ) = k1 Uq1 + k2 Uq2 Quelle 1: 1. Februar 2017 (3.4.1) 0 00 Der Strom IR3 wird als Überlagerung der beiden Teilströme IR = f (Uq1 ) und IR = 3 3 f (Uq2 ) berechnet. Dazu wird im Beispiel zuerst die Spannungsquelle 2 wirkungslos gemacht, also kurzgeschlossen, wie dies in Abb. 3.4.2 dargestellt ist . [email protected]ünster.de GdE1-59 3.4 Überlagerungssatz 3. Gleichstromnetzwerke I’R1 I’R2 R1 U q1 I’R3 R2 R3 Abbildung 3.4.2.: Auswirkung von Quelle 1 auf das Netzwerk Strom: 0 Der Strom IR der Quelle 1 ist durch den Ersatzwiderstand R1 + R3 ||R2 bestimmt zu 1 0 IR = f (Uq1 ) = 1 Teiler: Uq1 R1 + R3 ||R2 Der Anteil durch R3 ergibt sich mit der Stromteiler-Regel zu R2 I0 R2 + R3 R1 0 0 IR = f (IR )= 3 1 Quelle 2: (3.4.2) (3.4.3) Zur Bestimmung des zweiten Teilstromes des Beispiels wird nun die Spannungsquelle 1 wirkungslos gemacht, also ebenfalls kurzgeschlossen, wie dies in Abb. 3.4.3 dargestellt ist . I’’ R1 I’’ R2 R1 I’’ R3 R2 R3 U q2 Abbildung 3.4.3.: Auswirkung von Quelle 2 auf das Netzwerk Strom: 00 Der Strom IR der Quelle 2 ist durch den Ersatzwiderstand R2 + R3 ||R1 bestimmt zu 1 00 IR = f (Uq2 ) = 2 Teiler: Uq2 R2 + R3 ||R1 Der Anteil durch R3 ergibt sich mit der Stromteiler-Regel zu 00 00 IR = f (IR )= 3 2 Superposition: R1 I 00 R1 + R3 R2 (3.4.5) Der Gesamtstrom IR3 wird damit zu IR3 = f (Uq1 , Uq2 ) Frage: (3.4.4) 0 00 = IR (Uq1 ) + IR (Uq2 ) 3 3 (3.4.6) Stimmen alle bisherigen Ergebnisse überein? → Wenn man die Formeln mathematisch bis zu Ende rechnet sollte das so sein. Es könnte eine gute Übung für die Mathematik sein! GdE1-60 [email protected]ünster.de 1. Februar 2017 3. Gleichstromnetzwerke 3.5 Maschenanalyse 3.4.2. Bewertung des Überlagerungssatzes Bewertung: Anwenden des Überlagerungssatzes • POSITIV: Für jede Quelle muss eine Stromverteilung berechnet werden, bei der man nur Widerstände verwendet und (ggf. mehrmals) die Stromteilerregel verwendet. • NEGATIV: Der Rechenaufwand steigt mit der Anzahl der Quellen im Netz. • Es können vor der Berechnung auch Gruppen von Quellen gebildet werden, deren Wirkung man gemeinsam überlagert. 3.5. Maschenanalyse Praxis: Es existiert ein Verfahren mit dem das Gleichungssystem 3.2.9 R·I =U (3.5.1) (R Widerstandsmatrix, I und U Vektoren) direkt aufgestellt werden kann: → Das Maschenstrom-Verfahren ist das meistbenutzte Verfahren zur Netzwerkanalyse. Es erstellt direkt das Gleichungssystem mit nur m0 = z − (k − 1) (3.5.2) Maschengleichungen. → Für die numerische Lösung des Gleichungssystem können moderne „Taschenrechner“ verwendet werden. Prinzip: Die unbekannten Zweigströme werden in abhängige und unabhängige Ströme aufgeteilt. → Mit der Maschenanalyse werden die unabhängigen Zweigströme bestimmt, die in den Verbindungszweigen des vollständigen Baumes fließen. Ergebnis: Das Gleichungssystem besteht aus m Maschengleichungen Verfahren: R11 R21 .. . R12 R22 ... ... Rm1 Rm2 ... R1m R2m · Rmm I1 I2 .. . Im = Uq1 Uq2 .. . (3.5.3) Uqm 1. Auf der Hauptdiagonalen stehen die Umlaufwiderstände Rii (positive Summe der Widerstände der Maschen). 2. Auf den Nebendiagonalen stehen die Kopplungswiderstände Rij : Positiv, wenn die im Kopplungswiderstand verknüpften Maschenströme dieselbe Richtung haben, sonst negativ. 3. Die unbekannten Maschenströme Ii stehen auf der linken Seite des Gleichungssystem. 4. Auf der rechten Seite steht die Summe der Quellenspannungen Uqi der betrachteten Masche: Positiv, wenn der Maschenstrom entgegengesetzt zur Quellenspannung ist. 1. Februar 2017 [email protected]ünster.de GdE1-61 3.5 Maschenanalyse 3. Gleichstromnetzwerke 3.5.1. Topologie eines Netzes Topologie: Unter der Topologie eines Netzes3 versteht man die Struktur eines Netzes, also den Aufbau unabhängig von tatsächlichen Bauelementen und deren Werten. Welche reale Schaltung könnte denn den Graphen in Abb. 3.5.1 erzeugt haben? B 1 3 5 A 2 1 C D Graph 3 5 A 4 6 B B 2 6 1 C 4 A C 2 D D gerichteter Graph 4 vollständiger Baum Abbildung 3.5.1.: Topologische Grundbegriffe von Netzen Begriffe: Folgende Begriffe sind zur Untersuchung der Topologie eines Netzes hilfreich: 1. Der Graph eines Netzes ist die reine geometrische Anordnung des Netzes, auch Streckenkomplex genannt. 2. Ein gerichteter Graph entsteht aus einem Graphen, indem die Zählpfeile der Zweigströme (und damit auch der entsprechenden Spannungen) eingezeichnet werden. 3. Ein vollständiger Baum verbindet alle Knoten miteinander, ohne eine geschlossenen Masche zu bilden. Die Zweige des Baumes heißen Baumzweige. Es gibt immer (k − 1) Baumzweige. 4. Mit Verbindungszweig werden die restlichen Zweige des Netzwerkes, die nicht Baumzweige sind, bezeichnet. Diese bilden ein System von m0 = z − (k − 1) unabhängigen Zweigen. 5. Man findet die unabhängigen Maschen, wenn man jeweils genau einen Verbindungszweig mit den Baumzweigen zu einem geschlossenen Umlauf verbindet. Merke: Für jeden vollständigen Baum gibt es nur eine Möglichkeit der Maschenbildung! 3.5.2. Beispiel zum Maschenanalyse Beispiel: Für die Schaltung aus Abb. 3.5.2 soll das Gleichungssystem der Maschenstromanalyse erstellt werden. Dazu wird zuerst der gerichtete Graph des Netzes gezeichnet Baum: Von den drei möglichen vollständigen Bäumen des gerichteten Graphen in Abb. 3.5.3 wird für das Beispiel derjenige ausgewählt, dessen Ergebnisse sich am leichtesten mit den bisherigen Rechnungen vergleichen lassen. → Zweig 3 wird Baumzweig. → Zweige 1 und 2 sind Verbindungszweige. Maschen: 3 Es Es ergeben sich zwei Maschen in Abb. 3.5.3 , deren Umlaufsinn den Richtungen der unabhängigen Maschenströme I1 und I2 entsprechen. handelt sich um ein Verfahren zur Auswahl der „richtigen“ Maschen für die Maschenanalyse. GdE1-62 [email protected]ünster.de 1. Februar 2017 3. Gleichstromnetzwerke 3.5 IR1 R1 IR2 R2 IR3 U q1 Maschenanalyse 3 R3 1 U q2 2 Abbildung 3.5.2.: Netz mit zwei Spannungsquellen und dessen gerichteter Graph R1 R2 IR3 U q1 R3 I1 1 I2 3 2 U q2 I1 I2 Abbildung 3.5.3.: Netzwerk mit vollständigem Baum und eingezeichneten Maschen Ergebnis: Nach den Regeln der Maschenanalyse ergibt sich das folgendes Gleichungssystem R1 + R3 R3 I1 Uq1 · = (3.5.4) R3 R2 + R3 I2 Uq2 Vergleich: Ein direkter Vergleich mit Gln. 3.2.9 ergibt eine vollständige Übereinstimmung bis auf die Namen der unabhängigen Größen. → Lösungen sind identisch! 3.5.3. Ideale Stromquellen bei der Maschenanalyse Problem: Ideale Stromquellen können nicht in äquivalente Spannungsquellen umgewandelt werden. Das geht nur bei realen Quellen, wie in Abb. 3.5.4 dargestellt. Ri Uq Iq Gi Abbildung 3.5.4.: Äquivalenz von realer Spannungsquelle und realer Stromquelle Lösung: Ideale Stromquellen können dann behandelt werden, wenn Sie im Lösungsvektor eingetragen werden, also in einem Verbindungszweig des Netzes liegen. → Die Zeilen mit den Stromquellen im Lösungsvektor entfallen, da diese ja bekannt sind. 1. Februar 2017 [email protected]ünster.de GdE1-63 3.6 Knotenanalyse 3. Gleichstromnetzwerke → Der Rang des Gleichungssystems reduziert sich um die Anzahl der idealen Stromquellen. → Die unbekannten Spannungen der Stromquellen können nicht bestimmt werden. 3.5.4. Bewertung der Maschenanalyse Bewertung: Anwenden der Maschenstromanalyse • POSITIV: Gegenüber den Kirchhoffschen Gleichungen müssen nur m0 Maschengleichungen gelöst werden. • NEGATIV? Zur Aufstellung des Gleichungssystem sind keine zugrunde liegenden Gesetzte der Elektrotechnik notwendig. • Vorhandene Stromquellen müssen in Spannungsquellen umgewandelt werden, da der Lösungsvektor keine unbekannten Quellenspannungen enthält. • Ideale Stromquellen müssen in Verbindungszweigen sein. Sie reduzieren den Rang des zu lösenden Gleichungssystems. 3.6. Knotenanalyse Praxis: Es existiert ein Verfahren mit dem das Gleichungssystem G·U =I (3.6.1) (G Leitwertmatrix, U und I Vektoren) direkt aufgestellt werden kann: → Das Knotenpotential-Verfahren ist das beste Verfahren zur Netzwerkanalyse. Es erstellt direkt das Gleichungssystem mit nur k − 1 = z − m0 (3.6.2) Knotengleichungen. → Dies ist die Basis moderner „Schaltungssimulationsprogramme“ wie SPICE4 . Prinzip: Die unbekannten Spannungen werden in abhängige und unabhängige Spannungen aufgeteilt. → Mit der Knotenanalyse werden die unabhängigen Spannungen bestimmt von einem Bezugsknoten des vollständigen Baumes zu allen anderen Knoten. Ergebnis: Das resultierende Gleichungssystem besteht aus (k − 1) Knotengleichungen G11 G21 .. . G12 G22 ... ... G1(k−1) G2(k−1) G(k−1)1 G(k−1)2 ... G(k−1)(k−1) · U1 U2 .. . U(k−1) = Iq1 Iq2 .. . Iq(k−1) (3.6.3) Verfahren: 1. Auf der Hauptdiagonalen steht der Knotenleitwert Gii (positive Summe aller Leitwerte in dem Knoten). 4 SPICE bedeutet Simulation Program Integrated Circuits Especially! Der Kern des Programms stammt von der Berkeley Universität in Kalifornien. GdE1-64 [email protected]ünster.de 1. Februar 2017 3. Gleichstromnetzwerke 3.6 Knotenanalyse 2. Auf den Nebendiagonalen stehen die negativen Kopplungsleitwerte Gij . 3. Die unbekannten Knotenspannungen Ui stehen auf der linken Seite des Gleichungssystem. 4. Auf der rechten Seite steht die Summe der Quellenströme Iqi des betrachteten Knotens: Positiv, wenn der Strom in den Knoten hinein fließt. 3.6.1. Beispiel zur Knotenanalyse Umwandlung: In dem bereits bekannten T-Netzwerk werden die realen Spannungsquellen in reale Stromquellen umgewandelt wie in in Abb. 3.6.1 zu sehen ist . A IR3 I q2 I q1 G1 B G2 G3 Abbildung 3.6.1.: Schaltungsbeispiel zur Knotenanalyse mit umgewandelten Spannungsquellen Matrix: Ergebnis: Mit k = 2 Knoten ergibt sich ein Gleichungssystem vom Rang k − 1 = 1. Es existiert also nur eine Gleichung: [G11 ] · [U1 ] = [Iq1 + Iq2 ] [G1 + G2 + G3 ] · [U1 ] = [Uq1 G1 + Uq2 G2 ] (3.6.4) Mit dem Ohmschen Gesetz und unter Verwendung der Widerstände anstelle der Leitwerte wird der gesuchte Strom zu 1 · I3 = G3 U1 = R3 Uq1 R1 1 R1 + + Uq2 R2 1 R2 + 1 R3 (3.6.5) ergibt sich wieder der bekannte Zusammenhang IR3 = Uq1 R2 + Uq2 R1 P Ri Rj (3.6.6) 3.6.2. Ideale Spannungsquellen bei der Knotenanalyse Problem: Ideale Spannungsquellen können nicht in äquivalente Stromquellen umgewandelt werden. Lösung: Die allgemeine Lösung ist die Erweiterung des Verfahrens zur modifizierten Knotenanalyse. Spezialfall: Analog zur Maschenanalyse können ideale Spannungsquellen dann direkt behandelt werden, wenn Sie an einen gemeinsamen Knoten liegen und dieser als Bezugsknoten gewählt wird. 1. Februar 2017 [email protected]ünster.de GdE1-65 3.6 Knotenanalyse 3. Gleichstromnetzwerke → Die Zeilen mit den Spannungsquellen im Lösungsvektor entfallen, da diese ja bekannt sind. → Die unbekannten Ströme der Spannungsquellen können nicht bestimmt werden. Beispiel: Für das T-Netzwerk mit realen Spannungsquellen führen wir keine Umwandlung der realen Spannungsquellen in reale Stromquellen durch wie in in Abb. 3.6.2 zu sehen ist . → Mit k = 4 Knoten ergibt sich ein Gleichungssystem vom Rang k − 1 = 3, das sich auf 1 Gleichung reduziert. R1 1 R2 3 U q1 2 IR3 R3 U q2 0 Abbildung 3.6.2.: Schaltungsbeispiel zur Knotenanalyse mit beibehalten der Spannungsquellen Matrix: Da die ersten beiden Zeilen der entstehenden Gleichung aufgrund der bekannten Quellenspannungen im Lösungsvektor gestrichen werden müssen ist die verbleibende 3. Zeile der Gleichung 0 G1 0 −G1 Uq1 0 · Uq2 = 0 G2 G2 (3.6.7) U3 0 −G1 −G2 G1 + G2 + G3 identisch zu Gln. 3.6.4. 3.6.3. Automatisierung der Knotenanalyse Verfahren: Beschreibungdes Netzwerkverhaltens durch die Knotenspannungen (bezogen auf einen Masseknoten). Die Zweigspannungen und -ströme ergeben sich aus 1. den Maschengleichungen (Differenz zweier Knotenspannungen), 2. den Knotengleichungen und aus 3. den Bauelementegleichungen. Gleichungssystem: Mit Hilfe der Kirchhoffschen Knotengleichungen ergibt sich das Gleichungssystem G·U =I (3.6.8) mit G der Leitwertmatrix U dem Knotenspannungsvektor I dem Anregungsvektor Netzwerk: GdE1-66 Gegeben sei das Netzwerk in Abb. 3.6.3 aus N Knoten mit den Zweigströmen Ijk , den Zweigspannungen Ujk und den Leitwerten Gjk . [email protected]ünster.de 1. Februar 2017 3. Gleichstromnetzwerke 3.6 Nj Ij I jk Knotenanalyse Nk Uj G jk Uk Ujk N1 Abbildung 3.6.3.: Netzwerkausschnitt für Knotenspannungsanalyse Voraussetzung: Dem Knoten Nj wird der Strom Ij eingeprägt. Frage: Welche Spannungen Uk1 = Uk − U1 entstehen an den Knoten Nk ? Antwort: Die Zweigströme werden durch die Bauelementegleichung als Funktion der Zweigspannungen dargestellt und dann in die Kirchhoffschen Knotengleichungen eingesetzt. In die Kirchhoffsche Knotenregel N X Ij = Ijk (3.6.9) k=1,k6=j das Ohmsche Gesetz (Bauelementegleichung) eingesetzt Ijk = Ujk Gjk = (Uj − Uk )Gjk (3.6.10) ergibt Ij N X = (Uj − Uk )Gjk k=1,k6=j = N X Uj Gjk − k=1,k6=j | Matrix: {z gjj N X k=1,k6=j Uk Gjk |{z} (3.6.11) −gjk } Wir können jetzt die Einträge der Bauelemente in die Leitwertmatrix definieren: N X gjj = Gjk , gjk = −Gjk = gkj (3.6.12) k=1,k6=j Setzen wir Gln. 3.6.12 in Gln. 3.6.11 ein, so erhalten wir Ij = N X gjk Uk oder I = G · U (3.6.13) k=1 Es ergibt sich ein Gleichungssystem, in dem die Knotenstromsummen I als Funktion der Knotenspannungen U dargestellt werden. 1. Februar 2017 [email protected]ünster.de GdE1-67 3.6 Knotenanalyse Lösung: 3. Gleichstromnetzwerke Die Lösung der Gleichung erhalten wir durch Inversion der Leitwertmatrix G zu: U = G−1 · I (3.6.14) 1. Enthält die Schaltung nur passive Komponenten, so ist Y symmetrisch Bemerkung: gjk = gkj (3.6.15) Bei aktiven Schaltungen kommt es aufgrund der richtungsabhängigen Verstärkung der Schaltung zu unsymmetrischen Einträgen. 2. Für die Zeilen- und Spaltensummen gilt N X gjk = k=1 N X gkj = 0 (3.6.16) k=1 da sowohl in den Zeilen als auch in den Spalten jeweils der gleiche Term positiv und negativ eingetragen wird. 3. Damit G · U = I widerspruchsfrei ist, muss Y den Rang N − 1 haben. → Durch Streichen der Zeile und Spalte mit der Nummer des Bezugsknotens (meistens N0 , Masse) erhält man aus der indefiniten die definite Leitwertmatrix. Mathematisch bedeutet das, dass es unendlich viele Lösungen des Gleichungssystems gibt, wenn G den Rang N hat, die sich alle durch einen additiven Term bei allen Spannungen unterscheiden. Das ist eine Eigenschaft eines Potentialfeldes, wie wir es hier für die Spannungen der Schaltung haben. Bauelemente: Im folgenden werden die automatisierten Einträge der Bauelemente in die Leitwertmatrix und dem Anregungsvektor gezeigt. Leitwerte: Der Eintrag eines Leitwertes (siehe Abb. 3.6.4) erfolgt in die normale Leitwertmatrix. Ui Ii Ni Uij G Uj Nj +Gi −Gi −Gj +Gj Ui Ii · Uj = Ij Ij Abbildung 3.6.4.: Eintrag eines Leitwertes bei der Knotenanalyse Der Eintrag in der Zeile i Gi Ui − Gj Uj = G · (Ui − Uj ) = G · Uij = Ii (3.6.17) bedeutet, dass aus dem Knoten Ni der Strom Ii heraus fließt. Aus dem Knoten Nj fließt der Strom −Ii heraus, bzw. der Strom Ii hinein. GdE1-68 [email protected]ünster.de 1. Februar 2017 3. Gleichstromnetzwerke Stromquelle: 3.6 Knotenanalyse Eine Stromquelle wird mit dem Konstantstrom in den Anregungsvektor eingetragen. → Liegt einer der Anschlüsse eines Bauelements am Bezugsknoten (N0 , Masse), so entfallen die Eintragungen in den entsprechenden Zeilen und Spalten. Spannungsquelle: Die Bauelementegleichung einer Spannungsquelle lautet Uq 6= Iq (3.6.18) d.h. die Quellenspannung ist keine Funktion des Stromes (Konstantspannungsquelle): → Es ist kein Eintrag von Spannungsquellen möglich, da kein Zweig, für den der Strom nicht durch eine Bauelementegleichung als konstanter Wert oder als Funktion einer Zweigspannung gegeben ist, verarbeitet werden kann. → Abhilfe schafft die modifizierte Knotenspannungsanalyse. 3.6.4. Modifizierte Knotenanalyse MNA: Die modifizierte Knotenspannungsanalyse (Modified Nodal Analysis) ist eine Erweiterung der normalen Knotenspannungsanalyse mit: • zusätzlichen Zeilen und Spalten für Bauelemente, deren Strom nicht durch eine normale Bauelemente-Gleichung ausgedrückt werden kann → Spannungsquelle. Verfahren: Der zunächst noch unbekannte Strom wird ein zusätzliches Element des Ergebnisvektors: • Die Kirchhoffsche Knotengleichung wird durch +1 und −1 Eintrag in der Spalte erfüllt. • Die Bestimmungsgleichung für die zusätzliche Unbekannte im Ergebnisvektor erhält man aus der Bauelementegleichung. Spannungsquelle: Der Eintrag einer Spannungsquelle (siehe Abb. 3.6.5) erfolgt in die erweiterte Leitwertmatrix. Ii Ni Uij Uq Iq 1 −1 1 Ui Ii −1 · Uj = Ij 0 Iq Uq Nj Ij Abbildung 3.6.5.: Eintrag einer Spannungsquelle bei der MNA Für jede Spannungsquelle ist die Matrix G um eine Zeile und Spalte zu vergrößern. Die Bauelementegleichung lautet: 1. Februar 2017 Uij + 0 · Iq = Uq (3.6.19) [email protected]ünster.de GdE1-69 3.6 Knotenanalyse 3. Gleichstromnetzwerke 3.6.5. Beispiel zur modifizierten Knotenanalyse Knoten: In dem T-Netzwerk werden die Knoten nummeriert wie in in Abb. 3.6.6 zu sehen ist . R1 1 Uq1 I q1 R2 3 U13 U3 IR3 U23 R3 2 Uq2 I q2 0 Abbildung 3.6.6.: Schaltungsbeispiel zur modifizierten Knotenanalyse Matrix: Kontrolle: Mit Bezugsknoten N0 ergibt sich folgendes Gleichungssystem 0 U1 G1 0 −G1 1 0 U2 0 0 G −G 0 1 2 2 −G1 −G2 G1 + G2 + G3 0 0 · U3 = 0 1 0 0 0 0 Iq1 Uq1 Iq2 0 1 0 0 0 Uq2 (3.6.20) Wie kann man das Gleichungssystem elektrotechnisch überprüfen? 3.6.6. Bewertung der Knotenanalyse Bewertung: Anwenden der Knotenanalyse • POSITIV: Im Allgemeinen verwendet die Knotenanalyse die wenigsten Gleichungen. • NEGATIV: Vor der Aufstellung des Gleichungssystem sind einige Umwandlungen notwendig. • Ideale Spannungsquellen können bei der Knotenanalyse nur verarbeitet werden, wenn sie einen gemeinsamen Knoten haben. Sie reduzieren dann aber den Rang des zu lösenden Gleichungssystems um die Anzahl der idealen Spannungsquellen. • Das Verfahren lässt sich zur modifizierten Knotenanalyse erweitern, bei dem alle Bauelemente eingetragen werden können. 3.6.7. Vergleich am Beispiel Brückenschaltung Beispiel 3.6.1 (Brücke) Gegeben sei eine Wheatstonesche Brückenschaltung mit den Werten R1 = 1kΩ, R2 = 1kΩ, R3 = 1kΩ, R4 = 10kΩ und U0 = 10V . B R1 C I1 U 1 U 5 I3 U 3 I5 R2 I2 U 2 U0 R3 R4 A D I4 U 4 1. Bestimmen Sie analytisch die Brückenspannung U5 unter der Voraussetzung, dass R5 = ∞ ist. GdE1-70 [email protected]ünster.de 1. Februar 2017 3. Gleichstromnetzwerke 3.7 Nichtlineare Netze 2. Bestimmen Sie analytisch den Brückenstrom I5 bei endlichem Widerstand R5 . 3. Wie groß ist die Brückenspannung U5 bei R5 = ∞? 4. Wie groß ist der Brückenstrom I5 bei R5 = 10kΩ? 5. Berechnen Sie zur Kontrolle den Zahlenwert des Brückenstromes direkt mit der Knotenanalyse! Lösung: Die Lösung wird in der Vorlesung erarbeitet. Ergebnisse für den Vergleich der eigenen Lösung sind: 1. U5 = U0 R1 R4 − R2 R3 (R2 + R4 )(R1 + R3 ) 2. I5 = (R1 R4 − R2 R3 )U0 ··· R2 (R1 R4 − R2 R3 )+ ··· (R2 + R4 )[R1 R5 + R3 (R1 + R2 + R5 )] 3. U5 = 4,1V 4. I5 = 0,359mA 3.7. Nichtlineare Netze Problem: Werden in einem Netzwerk nichtlineare Zweipole verwendet, so erhalten wir insgesamt ein nichtlineares Netzwerk, dessen Ströme und Spannungen sich mit den bisherigen analytischen Methoden nicht berechnen lassen. → Schaltungen mit Dioden oder Transistoren sind grundsätzlich nichtlinear! R I Iq Uq UR UD I D 1 A 2 UD Uq Abbildung 3.7.1.: Nichtlineares Netzwerk mit einer Diode 1. Februar 2017 [email protected]ünster.de GdE1-71 3.8 Zusammenfassung 3. Gleichstromnetzwerke Grafik: Zur „Berechnung“ nichtlinearer Schaltungen müssen entweder Schaltungssimulationsprogramme (wie in der Vorlesung Analogelektronik mit SPICE) oder graphische Verfahren verwendet werden, wie in Abb. 3.7.1 . Verfahren: Ausgehend von der vom Hersteller gegebenen I-U-Kennlinie der Diode (Kurve 1) ergibt sich folgendes Vorgehen • Zur Bestimmung der Widerstandsgeraden (Kurve 2) gehen wir von der Maschengleichung aus UR = Uq − UD (3.7.1) • Setzen wir diese Gleichung in das Ohmsche Gesetz des Widerstandes ein I= UR Uq − UD Uq UD = = − R R R R (3.7.2) so erhalten wir eine Geradengleichung mit I = f (UD ) = − 1 UD + Iq R (3.7.3) • Nur im Schnittpunkt der Kurven (1) und (2), dem Arbeitspunkt der Schaltung, ist der Strom durch beide Bauelemente gleich und die Maschengleichung erfüllt. • Arbeitspunkt 3.8. Zusammenfassung Netzwerke: Elektrotechnisch bedeutende Verfahren zur Berechnung von Spannungen und Strömen in Netzwerken sind: • Kirchhoffsche Gleichungen • Ersatzquellen • Überlagerungssatz • Maschenanalyse • Knotenanalyse 3.9. Übungsaufgaben Aufgabe 3.9.1 (Wandlung) -> Seite 154 Die angegebene Schaltung a mit den Widerständen R1 = 3Ω, R2 = 6Ω, R3 = 9Ω, R4 = 4Ω, R5 = 5Ω und R6 = 8Ω soll durch eine elektrisch gleichwertige Dreieckschaltung (Schaltung b) ersetzt werden. Welche Werte sind für Ra , Rb und Rc erforderlich? R1 R4 R2 R3 R5 R6 Schaltung a GdE1-72 [email protected]ünster.de Rb Ra Rc Schaltung b 1. Februar 2017 3. Gleichstromnetzwerke 3.9 Aufgabe 3.9.2 (Wandlung) -> Seite 154 R1 Die angegebene Schaltung mit den Widerständen R1 = R4 = R5 = 3Ω und R2 = R3 = R6 = 6Ω liegt an der Spannung U = 10V . Berechnen Sie die die Spannung Ux mit Hilfe der Stern-Dreieck-Transformation! Übungsaufgaben R2 R5 R6 U Ux R3 R4 ALTERNATIV zur Klausurvorbereitung: Natürlich kann man bei dieser Schaltung auch die anderen Netzwerkberechnungsverfahren anwenden. Berechnen Sie die die Spannung Ux mit Hilfe 1. der Kirchhoffschen Gleichungen! 2. einer Ersatzspannungsquelle! 3. der Maschenanalyse! Aufgabe 3.9.3 (Netzwerk) -> Seite 154 In der angegebenen Schaltung mit R1 = 10Ω, R2 = 32Ω, R3 = 9Ω und R4 = 18Ω ist U = 24V . Berechnen Sie den Wert des Stromes Ix mit den Kirchhoffschen Gleichungen! R1 R3 U R4 Ix R2 Aufgabe 3.9.4 (Netzwerk) -> Seite 154 Aufgabe 3.9.5 (Netzwerk) -> Seite 154 1. Februar 2017 Die angegebene Schaltung mit U1 = 36V und U2 = 24V enthält die Widerstände R1 = 10Ω, R2 = 40Ω und R3 = 20Ω. Berechnen Sie die Ströme der Spannungsquellen mit Hilfe der Kirchhoffschen Gleichungen! Die angegebene Schaltung mit U1 = 8V , U2 = 6V , IA = 14A und IB = 4A enthält die Widerstände R1 = 1Ω, R2 = 2Ω und R3 = 0,5Ω. Die in den Widerständen R1 , R2 und R3 fließenden Ströme IR1 , IR2 und IR3 sind mit der Maschenanalyse zu bestimmen. [email protected]ünster.de I1 U1 I2 R1 U2 R2 R3 IR1 U2 IA R1 R2 IR2 U1 R3 IR3 IB GdE1-73 3.9 Übungsaufgaben Aufgabe 3.9.6 (Netzwerk) -> Seite 155 Aufgabe 3.9.7 (Netzwerk) -> Seite 155 3. Gleichstromnetzwerke Die angegebene Schaltung mit Uq = 120V und Iq = 1,8A enthält die Widerstände R1 = R2 = 100Ω, R3 = 50Ω und R4 = 200Ω. Die in den Widerständen R1 , R2 , R3 und R4 fließenden Ströme IR1 , IR2 , IR3 und IR4 sind sind mit der Maschenanalyse zu bestimmen. R2 R1 IR1 IR2 Uq IR3 Iq Die angegebene Schaltung mit U = 120V und I = 6A enthält die Widerstände R1 = 25Ω, R2 = 30Ω, R3 = 35Ω und R4 = 20Ω. Welcher Strom IAB fließt in der Verbindungsleitung zwischen den Punkten A und B? A R1 Aufgabe 3.9.9 (Netzwerk) -> Seite 155 Aufgabe 3.9.10 (Netzwerk) -> Seite 156 I GdE1-74 R4 U1 U2 Die angegebene Schaltung mit U1 = 20V , U2 = 10V , I = 6,3A enthält die Widerstände R1 = 4Ω, R2 = 2,5Ω und R3 = 5Ω. Es sind die in den Widerständen R1 , R2 und R3 fließenden Ströme mit dem Knotenpotentialverfahren zu bestimmen. [email protected]ünster.de B R2 Die angegebene Schaltung mit U1 = 30V und U2 = 24V enthält die Widerstände R1 = 5Ω und R2 = R3 = 10Ω. Es sind die in den Widerständen R1 , R2 und R3 fließenden Ströme mit dem Knotenpotentialverfahren zu bestimmen. Die angegebene Schaltung mit U1 = 36V , U2 = 9V , U3 = 10V und U4 = 12V enthält die Widerstände R1 = R5 = 5Ω, R2 = 6Ω, R3 = R6 = 3Ω und R4 = 4Ω. Die in den Widerständen R1 bis R6 fließenden Ströme sind zu bestimmen. IAB U R3 Aufgabe 3.9.8 (Netzwerk) -> Seite 155 IR4 R4 R3 U1 R1 R2 R3 IR1 IR2 IR3 U2 R3 U2 U1 R1 R2 IR1 IR2 I IR3 I R5 R5 R6 R2 IR2 U3 IR6U4 R1 R3 R4 IR1 IR3 IR4 1. Februar 2017 3. Gleichstromnetzwerke Aufgabe 3.9.11 (ESQ) -> Seite 156 3.9 Die angegebene Schaltung mit U = 11V , R1 = 4Ω, R2 = 3,5Ω, R3 = 6Ω, R4 = 9Ω und R5 = 3Ω soll bezüglich der Punkte A und B durch eine elektrisch gleichwertige Ersatzspannungsquelle ersetzt werden. R1 Übungsaufgaben R2 A R5 U A Uq B Ri R3 R4 B Berechnen Sie die Werte für Uq und Ri mit Hilfe der Kirchhoffschen Gleichungen! Aufgabe 3.9.12 (ESQ) -> Seite 156 Die angegebene Schaltung mit U = 9V , R1 = R4 = 3Ω, R2 = R3 = 1,5Ω und R5 = 6Ω soll bezüglich der Punkte A und B durch eine elektrisch gleichwertige Ersatzspannungsquelle ersetzt werden. A R2 R1 A Uq U R5 Ri R3 R4 B B 1. Welche Werte sind für Uq und Ri erforderlich? 2. Überprüfen Sie den Zahlenwert für Uq mit der Knotenpotentialanalyse! Aufgabe 3.9.13 (Netzwerk) -> Seite 156 Die angegebene Schaltung mit U = 24V enthält die Widerstände R1 = 3Ω, R2 = 9Ω, R3 = 6Ω, R4 = 4,5Ω und R5 = 11Ω. Berechnen Sie den Strom im Widerstand R5 mit Hilfe einer Ersatzspannungsquelle? R1 R5 U R3 Aufgabe 3.9.14 (Netzwerk) -> Seite 156 Die angegebene Schaltung mit U1 = 12V , U2 = 18V und U3 = 5V enthält die Widerstände R1 = 6Ω, R2 = 8Ω, R3 = 12Ω, R4 = 4Ω und R5 = 10Ω. Berechnen Sie den Strom im Widerstand R5 mit Hilfe des Verfahrens der Ersatzspannungsquellen! R2 R5 R3 R4 I5 R4 U1 U2 U3 R1 R2 Verwenden Sie dazu einmal zwei ESQs UND einmal nur eine ESQ! Aufgabe 3.9.15 (ESQ) -> Seite 156 1. Februar 2017 Die angegebene Schaltung mit U = 12V , R1 = 4Ω, R2 = 6Ω und R3 = 12Ω soll bezüglich der Punkte A und B durch eine elektrisch gleichwertige Ersatzstromquelle ersetzt werden. [email protected]ünster.de GdE1-75 3.9 Übungsaufgaben 3. Gleichstromnetzwerke Welche Werte sind für Iq und Ri erforderlich? R1 R3 U A Ri Iq R2 Aufgabe 3.9.16 (ESQ) -> Seite 157 A B B Die angegebene Schaltung mit U = 12V , R1 = 2Ω, R2 = 4Ω, R3 = 3Ω, R4 = 6Ω und R5 = 9Ω soll bezüglich der Punkte A und B durch eine elektrisch gleichwertige Ersatzstromquelle ersetzt werden. Welche Werte sind für Iq und Ri erforderlich? R2 U R3 A R1 R4 A Ri Iq R5 B B Aufgabe 3.9.17 Die angegebene Schaltung mit U1 = 12V , U2 = 6V und U3 = 4V enthält die (Leistungsanpassung) Widerstände R1 = 80Ω und R2 = 40Ω. -> Seite 157 1. Wie groß muss der Widerstand R3 sein, damit er die maximal mögliche Leistung aufnimmt? R1 U2 U3 U1 R3 2. Wie groß ist diese maximale Leistung? R2 Aufgabe 3.9.18 In der angegebenen Schaltung mit U = 120V , R1 = 16Ω, R2 = 120Ω, R3 = 40Ω (Leistungsanpassung) und R4 = 60Ω soll der Widerstand R5 so eingestellt werden, dass er die maximal -> Seite 157 mögliche Leistung aufnimmt. 1. Welcher Widerstandswert ist für R5 erforderlich? 2. Wie groß ist die Leistung, die von R5 maximal aufgenommen werden kann? GdE1-76 [email protected]ünster.de R5 R2 R1 U R3 R4 1. Februar 2017 3. Gleichstromnetzwerke Aufgabe 3.9.19 (Netzwerk) -> Seite 158 3.9 In der angegebenen Schaltung mit U1 = 12V , U3 = 8V , R1 = 3Ω, R2 = 4Ω, R3 = 5Ω und R4 = 6Ω ist I2 = 0,4A. 1. Wie groß ist die Spannung U2 ? Übungsaufgaben R3 R1 I2 U1 U3 U2 R2 R4 2. Kontrollieren Sie Ihre Zahlenwerte mit der Maschenanalyse! Aufgabe 3.9.20 (Netzwerk) -> Seite 158 Die angegebene Schaltung mit I1 = 0,2A und I2 = 0,1A enthält die Widerstände R1 = 20Ω, R2 = 40Ω, R3 = 50Ω und R4 = 60Ω. I1 R1 N1 R2 IR1 I2 IR3 N2 U1 1. Berechnen Sie mit dem Überlagerungsverfahren die Spannungen U1 und U2 ! IR2 N3 IR4 U2 R3 N0 R4 2. Überprüfen Sie Ihre Zahlenwerte mit der Knotenanalyse! 1. Februar 2017 [email protected]ünster.de GdE1-77 Teil II. Wechselstrom GdE1-78 [email protected]ünster.de 1. Februar 2017 4. Wechselströme Ziele: Schwerpunkt der Anwendungen in der Elektrotechnik liegt im Gebiet der Wechselströme und -spannungen. → Allgemein als zeitabhängige Vorgänge: Einschalten, Ausschalten, Impuls und periodische Prozesse → Bleiben die Grundlagen der Gleichstromtechnik gültig? Gleichstrom: Die allgemeinen Grundlagen der Elektrotechnik sind: 1. Ohm’sches Gesetz, 2. Kirchhoff’sche Gesetze, 3. Eigenschaften von Kondensator, Spule und Widerstand 4. und deren Anwendungen in elektrischen Netzwerken. → zeitunabhängige Vorgänge (eingeschwungen, stationär) Bauteile: Alte und neue Bauteile sind • Kondensator, Spule und Widerstand • Generator, Transformator, Leitung und Motor • Halbleiter → nur Dioden (spannungsabhängige Schalter) Energietechnik: • Energieerzeugung erfolgt mit Synchron-Generatoren. → 90% als Wechselspannungsenergie erzeugt und verteilt. • Energietransport über weite Strecken nach Herauftransformation der Spannung mit Transformatoren. → Wärmeverluste auf den Leitungen nehmen mit I 2 ab. Spannungen in Europa 400kV , in Russland und Kanada 700kV . • Umwandlung der elektrischen in mechanische Energie durch Motoren. → Einfache und robuste Asynchron-Motoren mit elektronischer Drehzahlregelung (Frequenzumsetzer) . • Frequenzwahl: Bahnstromversorgung mit 16 32 Hz, Europäisches Energienetz im Verbund 50Hz und USA Energienetz im Verbund 60Hz. → Frequenz so niedrig wie möglich, aber so hoch, dass bei Beleuchtung keine Lichtschwankungen sichtbar sind. • Drehstromnetz: Netz mit drei miteinander verketteten Wechselspannungen. → 2 verschiedene Verbraucherspannungen: 230V und 400V . • Verständnisfragen: Warum nehmen wir keine Gleichspannung? Warum flackert das Licht im Zug nicht? Nachrichtentechnik: 1. Februar 2017 [email protected]ünster.de GdE1-79 4.1 Formen und Arten von Wechselströmen 4. Wechselströme • Analog- und Digitaltechnik: Verarbeitung von Sprache (beim Telefon 300Hz − 3400Hz) und Musik (16Hz − 20kHz) mit µPs und DSPs. → Mikroprozessortechnik → Integrierte Schaltungen • Kommunikationstechnik: 10kHz bis 10GHz für leitungsgeführte Dienste (Sprache, Daten, Bilder) auf Datenleitungen. → Nachrichtentechnik → Nachrichtenübertragung • Hochfrequenztechnik: Modulation mit hochfrequenten Wechselströmen (Trägerfrequenzen) zur Funkübertragung mit elektromagnetischen Wellen (Maxwell’sche Gleichungen). → Theoretische Elektrotechnik 4.1. Formen und Arten von Wechselströmen Sinusförmig: Am einfachsten mathematisch zu behandeln sind sinusförmige Wechselgrößen nach Teilbild (a) in Abb. 4.1.1 , da bewährte und leistungsfähige Rechenvorschriften existieren. → Keine Änderung der Kurvenform im Zeitdiagramm für Funktionen mit gleicher Periodendauer bei • Addition von Funktionen und • Differentiation von Funktionen. → Komplexe Rechnung zur mathematischen Beschreibung von Zeigerdiagrammen. Dreieck-/ Rechteckförmig: Diese einfach aussehenden Funktionen im Teilbild (b) und (c) können mit Hilfe der Fouriertheorie in eine Summe von einfachen sinusförmigen Wechselgrößen zerlegt werden. Allgemein: Periodische Größen (mit überlagertem Gleichanteil) entsprechend Teilbild (d) können nicht mehr mathematisch geschlossen sondern nur approximativ durch Fourierreihen angenähert werden. 4.2. Kenngrößen von Wechselströmen Definition: Als Wechselgröße bezeichnet man eine Größe, die 1. nach einer periodischen Zeitfunktion verläuft und 2. den arithmetischen Mittelwert Null hat. Periodizität: Wechselgrößen sind dadurch gekennzeichnet, dass alle Werte im Abstand T periodisch wiederkehren i(t + nT ) = i(t) (4.2.1) Der zeitliche Abstand zwischen 2 beliebigen Punkten gleicher Amplitude mit gleicher Phasenlage wird als Periodendauer T bezeichnet. → Der Reziprokwert f= GdE1-80 [email protected]ünster.de 1 T (4.2.2) 1. Februar 2017 4. Wechselströme 4.2 i Kenngrößen von Wechselströmen i T t t T/2 T/2 T (a) i (b) i T t i t T T/2 (c) (d) Abbildung 4.1.1.: Beispiele verschiedener „Wechsel“-ströme ist die Frequenz, mit der sich die Wechselgröße pro Zeit wiederholt. Die Einheit der Frequenz ist Hertz1 : [f ] = Hz → Formal gilt 1Hz = 1s−1 . Die Einheit s−1 wird aber nur für die Kreisfrequenz ω = 2πf verwendet. Gleichwert: Wechselgrößen enthalten keinen Gleichwert, d.h. der zeitliche oder arithmetische Mittelwert über eine Periode ist Null 1 ī = T tZ 0 +T i(t) dt = 0 (4.2.3) t0 Das bedeutet anschaulich, dass die Flächen F + und F − in Abb. 4.2.1 gleich groß sind. Die periodische Funktion g(t) = i(t) − ī ist immer eine Wechselgröße2 ! Scheitelwert: Der Maximalwert einer Wechselgröße wird auch als Scheitelwert î bezeichnet. → Er hat als Amplitude für sinusförmige Wechselgrößen i(t) = î sin 2π t = î sin 2πf t = î sin ωt T (4.2.4) eine größere Bedeutung3 . 1 Zu Ehren von Heinrich Rudolf Hertz, 1857 – 1894, deutscher Physiker Größen - Spannungsquellen in Reihe oder Stromquellen parallel - aus Gleich- und Wechselgrößen werden als Mischgröße bezeichnet. 3 Man unterscheidet bei Sinusfunktionen zwischen einer Zeitfunktion i(t) und einer Winkelfunktion i(ϕ) mit dem Drehwinkel ϕ = ωt, sichtbar an der Zeitachse oder Winkelachse der gezeichneten Funktion. 2 Überlagerte 1. Februar 2017 [email protected]ünster.de GdE1-81 4.3 Eigenschaften sinusförmiger Wechselgrößen i 4. Wechselströme T F+ ^i~ i ^ −i~ t/s F− π ϕ/ o 180 Abbildung 4.2.1.: Periodendauer, Mittelwert und Scheitelwert einer Mischgröße Bemerkung: Im folgenden werden alle Ausführungen für sinusförmige Wechselgrößen gemacht • und zwar ohne Beschränkung der Allgemeinheit, da fast alle Wechselgrößen als Summe von sinusförmigen Wechselgrößen darstellbar sind (Fourieranalyse). Die Ergebnisse bezüglich • dem Scheitelwert, dem Gleichrichtwert, dem Effektivwert, dem Scheitelfaktor, dem Formfaktor und der Leistung lassen sich daher auch wieder auf nicht sinusförmige Wechselgrößen übertragen. 4.3. Eigenschaften sinusförmiger Wechselgrößen Zeigerdiagramm: Anstelle der Darstellung von Wechselgrößen im Zeitbereich kann ein Zeigerdiagramm verwendet werden. → Der Scheitelwert î der Wechselgröße in Abb. 4.3.1 entspricht der Länge des Zeigers i, der mit der Winkelgeschwindigkeit ω mathematisch positiv (also entgegen dem Uhrzeiger) dreht. → Bezugsachse: Willkürlich die Waagerechte. π/2 3 4 ωt 0 2π 12 11 7 8 9 3 1 i 1 6 2 i 2 5 π i 4 5 0 3/2 π 6 π/2 π 11 8 3/2 π ωt 12 7 10 (a) Zeigerdiagramm 2π 9 10 (b) Zeitdiagramm Abbildung 4.3.1.: Zusammenhang zwischen (a) Dreh-Zeigerdiagramm und (b) Zeitdiagramm Kreisfrequenz: GdE1-82 Anstelle der Zeit t wird bei Sinusschwingungen im allgemeinen der proportionale Drehwinkel ϕ = ωt verwendet. Für die Kreisfrequenz ω einer Sinusschwingung gilt [email protected]ünster.de 1. Februar 2017 4. Wechselströme 4.3 Eigenschaften sinusförmiger Wechselgrößen dann ω = 2πf = 2π 1 T (4.3.1) mit der Einheit [ω] = s−1 . Sie wird nicht in Hertz angegeben! Periodendauer: Mit der Kreisfrequenz ω wird die Periodendauer einer Sinusschwingung dann analog T = Mittelwert: 2π ω (4.3.2) Der arithmetische Mittelwert einer Wechselgröße muss definitionsgemäß Null sein. Für t0 = 0 folgt mit Gln. 4.2.3 für den Mittelwert (mit ωT = 2π) 1 ī = T ZT î sin ωt dt = −î t=T [cos ωt]t=0 ωT 0 = Substitution: −î (cos ωT − cos 0) = 0 ωT (4.3.3) Werden Sinusgrößen nicht als Funktion der Zeit t sondern als Funktion des Drehwinkels ϕ dargestellt i(ϕ) = î sin(ϕ) = î sin(ωt) (4.3.4) muss bei der Integration dann anstelle nach der Zeit dt nach dem Winkel dϕ = d(ωt) integriert werden. Mit ϕ = ωt → dϕ d(ωt) = =ω dt dt , bzw. dt = dϕ ω (4.3.5) und den entsprechenden Anfangs- und Endwerten Ergebnis: 0 → ϕ = ω0 = 0 t = t = T → ϕ = ωT = 2π (4.3.6) Mit dieser Substitution kann alternativ 1 ī = 2π Z2π î sin(ωt) d(ωt) = −î ωt=2π [cos ωt]ωt=0 = 0 2π (4.3.7) 0 berechnet werden, was aber zum selben Ergebnis führt4 . Phasenwinkel: Ein sinusförmiger Strom entsprechend Abb. 4.3.2 kann beschrieben werden mit i = î sin(ωt + ϕi ) (4.3.8) und eine Spannung entsprechend mit u = û sin(ωt + ϕu ) 4 Zur (4.3.9) Kennzeichnung der Integrationsvariablen dϕ = d(ωt) wird diese geklammert. 1. Februar 2017 [email protected]ünster.de GdE1-83 4.3 Eigenschaften sinusförmiger Wechselgrößen 4. Wechselströme 2 i(t) u(t) 1.5 I/A und U/V 1 ϕi 0.5 ϕ ϕu 0 -0.5 -1 -1.5 -2 0 1 2 3 wt/s 4 5 6 Abbildung 4.3.2.: Sinusförmiger Strom- und Spannungsverlauf mit Phasenverschiebung Bezug: In Gln. 4.3.8 ist ϕi der Nullphasenwinkel des Stromes i(t = 0) bezogen auf die yAchse. Positive Winkel verschieben die Kurve nach links (in die Vergangenheit) und negative nach rechts. → ϕi = −60◦ ist in Abb. 4.3.2 negativ, da der Nullpunkt des Stromes entgegen der eingezeichneten Zähl-Pfeilrichtung von der Bezugsachse verschoben ist. Tatsächlich wurde für Abb. 4.3.2 auch die Funktion i = 2A · sin(t − π/3) verwendet. → ϕu = −180◦ ist in Abb. 4.3.2 negativ, da der Nullpunkt der Spannung entgegen der Pfeilrichtung von der Bezugsachse verschoben ist. Auch hier wurde für Abb. 4.3.2 die Funktion u = 2V · sin(t − π) mit negativen Phasenwinkel verwendet. Verschiebung: Das Vorzeichen der Phasenverschiebung ϕ der Spannung gegen den Strom (Bezug Strom) ϕ = ϕu − ϕi = −180◦ − (−60◦ ) = −120◦ (4.3.10) ist ebenfalls negativ, da man den Nullpunkt des Stromes nach rechts (entgegen dem Zählpfeil, also negativ) verschieben müsste, um zum Nulldurchgang der Spannung zu kommen. → Der Strom eilt der Spannung voraus, d.h. der Nulldurchgang des Stromes in Abb. 4.3.2 ist (zeitlich) vor dem der Spannung. Betrag: Da der arithmetische Mittelwert (Gleichwert) einer Wechselgröße definitionsgemäß Null ist, bildet man den arithmetischen Mittelwert aus dem Betrag der Wechselgröße5 entsprechend Abb. 4.3.3 1 |i| = T tZ 0 +T |i(t)| dt (4.3.11) t0 Berechnung: Mit Gln. 4.3.11 berechnet sich der Gleichrichtwert einer Sinusschwingung i = î sin ωt als Funktion von (ωt) zu 1 |i| = 2π Z2π î| sin(ωt)| d(ωt) (4.3.12) 0 5 Dabei ist zu beachten, dass der Betrag des Gleichrichtwertes |ī| 6= |i| ist! GdE1-84 [email protected]ünster.de 1. Februar 2017 4. Wechselströme 4.3 Eigenschaften sinusförmiger Wechselgrößen 2 i(t) i_1(t) i_g(t) 1.5 1 I/A 0.5 0 -0.5 -1 -1.5 -2 0 1 2 3 wt/s 4 5 6 Abbildung 4.3.3.: Gleichrichtwert eines sinusförmigen Stromes Symmetrie: Da nach der Gleichrichtung eine pulsierende Gleichspannung mit Periode π entsteht, vereinfacht sich die Berechnung mit |i(ωt)| = i(ωt) zu 1 |i| = π Zπ î sin(ωt) d(ωt) = î ωt=π (− cos(ωt))|ωt=0 π (4.3.13) 0 Einsetzen der Grenzen ergibt î (− cos π + cos 0) π Der Gleichrichtwert eines Sinusstromes ist dann |i| = |i| = Gleichrichtwert: î 2î = ≈ 0.6366î π π/2 (4.3.14) (4.3.15) Bei Wechselgrößen kann die Betragsbildung mit einer Vollweg-Gleichrichterbrücke (Zweiwegegleichrichtung) erreicht werden. → Die negative Halbwelle einer Sinusgröße wird ins Positive geklappt. → Der arithmetische Mittelwert der gleichgerichteten Wechselgröße wird als Gleichrichtwert bezeichnet. → Die gelieferte elektrische Ladung einer Gleichrichterschaltung ist bei elektrolytischen Vorgängen oder beim Aufladen von Akkumulatoren von besonderer Bedeutung. Vergleich: Einem ohmschen Widerstand R, der an der Gleichspannung U angeschlossen ist, wird während der Zeit T die Energie U2 T (4.3.16) R zugeführt. Welche Energie wird dem Widerstand in der gleichen Zeit an der Wechselspannung u zugeführt? Entspricht |i| = U ? W = P T = U IT = RI 2 T = Energie: Bei der Umrechnung von Wechselgrößen in Gleichgrößen soll die mit der Leistung P oder der Energie W = P T verbundenen Kenngröße zu einer äquivalenten Leistungsberechnung führen. Für den ohmschen Widerstand bedeutet dieses tZ 0 +T W = p̄T = R i2 dt = RI 2 T (4.3.17) t0 1. Februar 2017 [email protected]ünster.de GdE1-85 4.3 Eigenschaften sinusförmiger Wechselgrößen 4. Wechselströme 4 i(t) i_2(t) i_e_2(t) i_e(t) 3 I/A 2 1 0 -1 -2 0 1 2 3 wt/s 4 5 6 Abbildung 4.3.4.: Effektivwert eines sinusförmigen Stromes Effektivwert: Der Effektivwert I = ief f eines Wechselstromes kann demnach aus Gln. 4.3.17 so definiert werden, dass er einem Widerstand R in der Zeit T die gleiche Energie W zuführt wie ein Gleichstrom I mit v u tZ0 +T u u1 i2 dt I=t T (4.3.18) t0 Bemerkung: 1. Die Augenblicksleistung p = Ri2 = R(î sin t)2 = Rî2 sin2 t = p̂ sin2 t (4.3.19) wechselt periodisch zwischen Null und einem Maximalwert p̂. 2. Die Energie W einer Periode entspricht der schraffierten Fläche unter der Leistungskurve in Abb. 4.3.4 . Sie ist gleich der Rechteckfläche aus der mittlerer Leistung p̄ = P = RI 2 (4.3.20) und der Periodendauer T , wie direkt aus Gln. 4.3.17 ersichtlich ist. Berechnung: Mit Gln. 4.3.18 berechnet sich der Effektivwert einer Sinusschwingung i = î sin ωt als Funktion von (ωt) zu ief f v u Z2π u 2 u 1 =t î sin(ωt) d(ωt) 2π (4.3.21) 0 Mittelwert: Für die quadratische Funktion (siehe Abb. 4.3.4) i2 = î2 sin2 (ωt) = GdE1-86 [email protected]ünster.de î2 (1 − cos 2ωt) 2 (4.3.22) 1. Februar 2017 4. Wechselströme 4.3 Eigenschaften sinusförmiger Wechselgrößen wird der quadratische Mittelwert zu I 2 = Z2π (1 − cos 2ωt) d(ωt) î2 2 · 2π 0 2π Z2π Z d(ωt) − cos 2ωt d(ωt) 2 = î 2 · 2π = î2 2π [(ωt)]0 2 · 2π 0 0 Ergebnis: (4.3.23) Da der Mittelwert der Wechselgröße cos 2ωt definitionsgemäß Null ist, bleibt nur das erste Integral über mit dem Ergebnis der Integration I2 = î2 î2 · 2π = 4π 2 Mit der Wurzel ergibt sich direkt der Effektivwert einer Sinusgröße zu s î2 î I= = √ ≈ 0,7071î 2 2 Scheitelfaktor: (4.3.24) (4.3.25) Das Verhältnis des Scheitelwertes zum Effektivwert einer Wechselgröße mit beliebiger Kurvenform kS = Scheitelwert î = Ef f ektivwert I (4.3.26) wird als Scheitelfaktor bezeichnet. Werte: Speziell für einen Sinusstrom ergibt sich damit kS = √ î î = √ = 2 I î/ 2 (4.3.27) → Zahlenwerte für Scheitelfaktoren einfacher Kurvenformen: Gleichgröße Symmetrische Rechteckgröße Sinusförmiger Größe Symmetrisches Dreieckgröße Formfaktor: → → → → kS kS kS kS =1 =1 = 1.414 = 1,732 Das Verhältnis des Effektivwertes zum Gleichrichtwert einer Wechselgröße mit beliebiger Kurvenform kF = I Ef f ektivwert = Gleichrichtwert |i| (4.3.28) wird als Formfaktor bezeichnet. Speziell für einen Sinusstrom ergibt sich damit √ π I î/ 2 kF = = = √ (4.3.29) 2 2 2î/π |i| → Zahlenwerte für Formfaktoren einfacher Kurvenformen: 1. Februar 2017 [email protected]ünster.de GdE1-87 4.3 Eigenschaften sinusförmiger Wechselgrößen 4. Wechselströme → → → → Gleichgröße Symmetrische Rechteckgröße Sinusförmiger Größe Symmetrisches Dreieckgröße Beispiel 4.3.1 (Kenngrößen) kF kF kF kF =1 =1 = 1,111 = 1,155 Gegeben seien ein symmetrischer Dreieckstrom und ein symmetrischer Rechteckstrom mit der Periodendauer T = 2s und dem Scheitelwert î = 2A. i i i i T 2 T t t 0 0 T 4 T 2 3 T 4 T 4 T −i 3 T 4 −i 1. Wie groß sind die Gleichrichtwerte der beiden Ströme? 2. Wie groß sind die Effektivwerte der beiden Ströme? 3. Wie groß sind die Scheitelfaktoren der beiden Ströme? 4. Wie groß sind die Formfaktoren der beiden Ströme? Hilfe: Für alle, die in der Mathematik noch keine Integralrechnung hatten, hier die notwendigen Integrale und deren Stammfunktionen: 1. Fläche unter der Konstanten i(t) = a in den Grenzen von t = u bis t = o: Zo Zo Zo i(t) dt = a dt = a 1 dt = a u u u o [t]u |{z} = a (o − u) Stammf unktion | {z } Integral 2. Fläche unter der Geraden i(t) = at in den Grenzen von t = u bis t = o: Zo Zo Zo i(t) dt = at dt = a t dt = a u u u | {z } Integral o 1 2 t 2 | {z u} = a 2 o − u2 2 o 1 3 t 3 | {z u} = a 3 o − u3 3 Stammf unktion 3. Fläche unter der Parabel i(t) = at2 in den Grenzen von t = u bis t = o: Zo Zo Zo 2 i(t) dt = at dt = a t2 dt = a u u u | {z } Integral GdE1-88 [email protected]ünster.de Stammf unktion 1. Februar 2017 4. Wechselströme 4.4 Messung und Darstellung der Kennwerte 4. Fläche unter der e-Funktion i(t) = aebt in den Grenzen von t = u bis t = o: Zo Zo u u | {z } Integral Lösung: o 1 bt e b | {z u} bt e dt = a ae dt = a i(t) dt = u Zo bt = a bo e − ebu b Stammf unktion Die Lösung wird in der Vorlesung erarbeitet. Ergebnisse für den Vergleich der eigenen Lösung sind: 1. Gleichrichtwert Rechteckstrom |i|Rechteck = 1 T î = î T und Gleichrichtwert Dreieckstrom |i|Dreieck = 1 T î î ·4· = T 8 2 2. Effektivwert Rechteckstrom IRecheck v u r u ZT 1 2 u1 2 t = i dt = · î T = î T T 0 und Effektivwert Dreieckstrom v s u T /4 Z u u1 î2 T î 1 IDreieck = t · 4 i2 dt = ·4· =√ T T 12 3 0 3. Scheitelfaktor Rechteckstrom kS = î Scheitelwert î = = =1 Ef f ektivwert IRechteck î und Scheitelfaktor Dreieckstrom kS = √ Scheitelwert î î = = √ = 3 Ef f ektivwert IDreieck î/ 3 4. Formfaktor Rechteckstrom kF = Ef f ektivwert IRechteck î = = =1 Gleichrichtwert î |i|Rechteck und Formfaktor Dreieckstrom √ Ef f ektivwert IDreieck î/ 3 2 kF = = = =√ Gleichrichtwert 3 î/2 |i|Dreieck 1. Februar 2017 [email protected]ünster.de GdE1-89 4.4 Messung und Darstellung der Kennwerte 4. Wechselströme u~ t u~ − + u= V u= u t Abbildung 4.4.1.: Gleichrichterschaltung Schaltung mit Spannungen vor und nach der Gleichrichtung 4.4. Messung und Darstellung der Kennwerte Messung: Mit einem Drehspulinstrument kann man wegen der Trägheit des Messwerks keine Wechselgrößen messen. Dazu ist eine Gleichrichterschaltung (siehe Abb. 4.4.1) erforderlich, die anschaulich gesprochen „die negative Welle der Sinuskurve in die positive Richtung umklappt“. → Durch die Trägheit des Messwerks wird bei der Messung von pulsierenden Gleichgrößen der Gleichrichtwert der zugehörigen Wechselgröße angezeigt. Eichung: Mit einem Drehspulmessgerät läßt sich nur der Gleichrichtwert messen. Zur Anzeige des Effektivwertes muss eine Eichung des Messgerätes mit dem Formfaktor als Maßstabsfaktor berücksichtigt werden. → Handelsübliche Messgeräte √ sind für die Effektivwertmessung bei Wechselgrößen auf einen Scheitelfaktor von 2 = 1,414 geeicht. → Für andere Wechselgrößen ergeben sich aufgrund der unterschiedlichen Scheitelfaktoren Fehler bei der Messung von Effektivwerten. Zeitverlauf: Die Darstellung des zeitlichen Verlaufs einer Wechselgröße erfolgt mit einem Elektronenstrahloszilloskop, bei dem der trägheitslose Elektronenstrahl die Wechselgröße auf einem Leuchtschirm anzeigt. Damit kann der Spitze-Spitze-Wert Uss = 2û einer Wechselgröße bestimmt werden. Netzteil: Durch Ergänzung einer Vollweg-Gleichrichterschaltung um • eine Zenerdiode (in Sperrrichtung geschaltet) zur Stabilisierung der Spannung und • einem Elektrolytkondensator zur Siebung erhält man ein einfaches Gleichspannungs-Netzteilwie es in Abb. 4.4.2 dargestellt ist . Behauptung: Die Nullphasenwinkel eines Zeigers gegen die Bezugsachse ändern ihren Zahlenwert mit der Wahl der Bezugsachse. → Stimmt das? Warum ist das so? Schauen wir uns dazu ein bekanntes Beispiel aus der Gleichspannungstechnik an, wie es in Abb. 4.4.3 dargestellt ist . Werte: Die Spannung zwischen den Punkten 1 und 2 wechselt ihr Vorzeichen je nach Bezugspunkt: U12 = UR = −UR0 U21 = −UR = UR0 GdE1-90 [email protected]ünster.de 1. Februar 2017 4. Wechselströme 4.4 Messung und Darstellung der Kennwerte u~ − + + u= − Abbildung 4.4.2.: Einfaches Netzteil mit Gleichrichterschaltung mit einfacher Siebung und Stabilisierung 1 Uq R UR U’R U12 2 Abbildung 4.4.3.: Spannungswerte in einer Gleichspannungsschaltung Achse: Die Nullphasenwinkel eines Zeigers gegen die Bezugsachse ändern ihren Zahlenwert mit der Wahl der Bezugsachse. Im Im ϕ= ϕ − ϕ i u i i Im i ϕ= ϕ > 0 i ϕ <0 u ϕ >0 i ϕ >0 i Re u Re ϕ <0 u Bezug: a) reelle Achse Re u b) Spannungszeiger u ϕ= ϕ < 0 u b) Stromzeiger Abbildung 4.4.4.: Phasenwinkel zwischen Zeigern und Bezugsachse Zeiger: Die vorzeichenbehafteten Phasenwinkel zwischen zwei Zeigern ändern ihr Vorzeichen mit der Wahl des Bezugszeigers. → Die Aussage „der Strom eilt der Spannung voraus“ ist unabhängig von der Wahl des Bezugszeigers gültig! Kennwerte: Für Zeigerdiagramme sind 4 Kennwerte interessant: 1. Die Art der Winkelgröße (z.B. Spannung, Strom), wobei das Formelzeichen für 1. Februar 2017 [email protected]ünster.de GdE1-91 4.5 Addition im Zeitdiagramm 4. Wechselströme einen Zeiger unterstrichen wird. 2. Der Betrag der Winkelgröße (z.B. Scheitelwert, Effektivwert), der durch die Länge des Zeigers gegeben ist. Es ist ein Maßstabsfaktor (z.B. 1cm=1A) ˆ notwendig! 3. Den Phasenwinkel zwischen zwei Zeigern (z.B. Spannung und Strom an einem Bauelement), die gleichzeitig rotieren. 4. Die Frequenz der Wechselgröße, die die Winkelgeschwindigkeit ω = 2πf der drehenden Zeiger bestimmt. Ein gezeichnetes Zeigerdiagramm ist eine Momentaufnahme. → Für Wechselgrößen mit gleicher Frequenz sind die Phasenwinkel zwischen den Zeigern konstant. Daher wird die synchrone Drehung der Zeiger i.a. nicht dargestellt! 4.5. Addition im Zeitdiagramm Gegeben seien 2 Spannungsquellen u1 (t) und u2 (t). Gesucht ist die Summenspannung u12 (t) = u1 (t) + u2 (t), die sich durch Hintereinanderschalten der beiden Quellen wie in Abb. 4.5.1 ergibt. Zeit: → Die Wechselspannungen in Abb. 4.5.1 sind: u1 = 0,6V · sin(2π · 50Hz · t + π/12) u2 = 0,8V · sin(2π · 50Hz · t + 5π/12) 1.5 u12 1 u1 u12 u2 u/V 0.5 u1 0 u2 -0.5 -1 -1.5 -3 -2 -1 0 1 2 3 4 5 6 wt (a) (b) Abbildung 4.5.1.: Addition von Spannungen: (a) Schaltung und (b) im Zeitdarstellung 1.: Addition im Zeitdiagramm: Die beiden Spannungen werden punktweise addiert zur Summenspannung(siehe Abb. 4.5.1) . 2.: Berechnung im Zeitdiagramm: Die beiden Spannungen u1 = û1 sin(ωt + ϕ1 ) u2 = û2 sin(ωt + ϕ2 ) (4.5.1) werden zur Gesamtspannung u12 = û1 sin(ωt + ϕ1 ) + û2 sin(ωt + ϕ2 ) GdE1-92 [email protected]ünster.de (4.5.2) 1. Februar 2017 4. Wechselströme 4.6 Addition im Zeigerdiagramm überlagert. Mit Hilfe des Additionstheorems (Papula, 2006, Seite 94) sin(ωt + ϕ) = sin(ωt) cos ϕ + cos(ωt) sin ϕ (4.5.3) wird die Summe der beiden Teilspannungen u12 = û1 (sin(ωt) cos ϕ1 + cos(ωt) sin ϕ1 ) + û2 (sin(ωt) cos ϕ2 + cos(ωt) sin ϕ2 ) = (û1 cos ϕ1 + û2 cos ϕ2 ) sin ωt + (û1 sin ϕ1 + û2 sin ϕ2 ) cos ωt (4.5.4) und die Summe selbst u12 = û12 sin(ωt + ϕ12 ) = û12 cos ϕ12 sin(ωt) + û12 sin ϕ12 cos(ωt) (4.5.5) Sind beide Gleichungen zu jedem Zeitpunkt identisch, so müssen die Scheitelwerte der Zeitgrößen selbst zu jedem Zeitpunkt identisch sein6 . Gleichsetzen der Scheitelwerte liefert dann Phasenwinkel: û12 cos ϕ12 = û1 cos ϕ1 + û2 cos ϕ2 (4.5.6) û12 sin ϕ12 = û1 sin ϕ1 + û2 sin ϕ2 (4.5.7) Durch Division erhalten wir eine Beziehung für den Phasenwinkel arctan û1 sin ϕ1 + û2 sin ϕ2 û12 sin ϕ12 = ϕ12 = arctan û cos ϕ û1 cos ϕ1 + û2 cos ϕ2 | 12 {z 12} (4.5.8) tan ϕ12 Scheitelwert: Zur Bestimmung von û12 können Gln. 4.5.6 und Gln. 4.5.7 quadriert und addiert werden. Für die linke Seite ergibt sich û212 sin2 ϕ12 + û212 cos2 ϕ12 = û212 (4.5.9) wobei berücksichtigt wurde, dass sin2 ϕ + cos2 ϕ = 1 ist. Und für die rechte Seite erhalten wir damit û212 = (û1 sin ϕ1 + û2 sin ϕ2 )2 + (û1 cos ϕ1 + û2 cos ϕ2 )2 = û21 + û22 + 2û1 û2 (cos ϕ1 cos ϕ2 + sin ϕ1 sin ϕ2 ) = û21 + û22 + 2û1 û2 cos(ϕ2 − ϕ1 ) (4.5.10) wobei das Additionstheorem (Papula, 2006, Seite 94) cos ϕ1 cos ϕ2 + sin ϕ1 sin ϕ2 = cos(ϕ2 − ϕ1 ) (4.5.11) verwendet wurde. Der Scheitelwert der Summenspannung ist dann û12 = 1. Februar 2017 q û21 + û22 + 2û1 û2 cos(ϕ2 − ϕ1 ) [email protected]ünster.de (4.5.12) GdE1-93 4.6 Addition im Zeigerdiagramm 4. Wechselströme u12 u2 u1 ϕ2− ϕ1 ϕ2 u12 ϕ2 u2 u1 ϕ1 (a) u12 = a 180°− (ϕ2− ϕ1 ) ϕ1 180°− (ϕ2− ϕ1 ) u2 = c u1 = b (b) Abbildung 4.6.1.: Geometrische Addition von 2 Spannungszeigern 4.6. Addition im Zeigerdiagramm Zeiger: Im Zeigerdiagramm in Abb. 4.6.1 lassen sich die beiden Spannungszeiger zu dem Summenzeiger addieren (4.6.1) u12 = u1 + u2 Der Kosinussatz (Winkel α gegenüber Seite a) a2 = b2 + c2 − 2bc cos α (4.6.2) kann auf das Spannungsdreieck angewendet werden. Die Länge des Zeigers berechnet sich damit zu q û12 = û21 + û22 − 2û1 û2 cos(π − (ϕ2 − ϕ1 )) (4.6.3) Für den Kosinus gilt als gerade Funktion cos(−α) = cos(α) und damit auch cos(π − α) = − cos(−α) = − cos(α) (4.6.4) → Damit lässt sich Gln. 4.5.12 in Gln. 4.6.3 überführen. Ergebnis: Bei der Berechnung des Phasenwinkels ϕ12 und des Scheitelwertes û12 treten keine zeitabhängigen Größen auf. → Die Berechnung der Kenngrößen des Zeigers û12 kann daher eleganter und einfacher mit Hilfe des Zeigerdiagramms durchgeführt werden. → Notwendige Rechenverfahren: „Komplexe Rechnung“. Prinzip: Die Berechnung von Wechselstromnetzwerken verwendet mit der komplexen Rechnung bekannte Verfahren von Gleichstromschaltungen (siehe Abb. 4.6.2) . 4.7. Zusammenfassung Netzwerke: Elektrotechnisch bedeutende Kenngrößen von Wechselströmen sind: • Gleichwert oder arithmetischer Mittelwert • Gleichrichtwert oder arithmetischer Mittelwert des Betrages • Scheitelwert • Effektivwert 6 Für u12 (t) = a1 · f1 (t) + a2 · f2 (t) und u12 (t) = b1 · f1 (t) + b2 · f2 (t) folgt a1 = b1 und a2 = b2 . GdE1-94 [email protected]ünster.de 1. Februar 2017 4. Wechselströme 4.8 Zeitdiagramm Differentialgleichung Übungsaufgaben Zeigerdiagramm Transformation algebraische Gleichung aufwendiger Lösungsweg Lösung der Differentialgleichung Rücktransformation (Originalbereich) Lösung der algebraischen Gleichung (komplexer Bildbereich) Abbildung 4.6.2.: Zusammenhang von Originalbereich und komplexem Bildbereich 4.8. Übungsaufgaben Aufgabe 4.8.1 (Effektivwert) -> Seite 158 Ein Strom hat den angegebenen zeitlichen Verlauf. (T = Periodendauer, î = größter Augenblickswert) i i 1. Geben Sie die Zeitfunktion i(t) an! 2. Wie groß ist der Gleichrichtwert des Wechselstromes? T 4 0 − T 2 3 T 4 T t i 2 3. Welchen Effektivwert hat der Strom? Aufgabe 4.8.2 (Effektivwert) -> Seite 158 Eine Wechselspannung hat den angegebenen zeitlichen Verlauf (T = Periodendauer, û = größter Augenblickswert). u u t 0 1. Stellen Sie die Zeitfunktion der Spannung auf! T 2 −u T 2. Wie groß ist der Gleichrichtwert der Spannung? 3. Welchen Effektivwert hat die Spannung? Aufgabe 4.8.3 (Effektivwert) -> Seite 159 1. Februar 2017 Ein periodisch zeitabhängiger elektrischer Strom hat den angegebenen Verlauf (T = Periodendauer, î = größter Augenblickswert). Es ist der Effektivwert des Stromes zu bestimmen. [email protected]ünster.de i i t 0 T 3 2 T 3 T GdE1-95 4.8 Übungsaufgaben Aufgabe 4.8.4 (Effektivwert) -> Seite 159 Aufgabe 4.8.5 (Effektivwert) -> Seite 159 Aufgabe 4.8.6 (Effektivwert) -> Seite 159 4. Wechselströme u Eine periodisch zeitabhängige elektrische Spannung hat den angegebenen Verlauf (T = Periodendauer, û = größter Augenblickswert). Es ist der Effektivwert der Spannung zu bestimmen. Ein Widerstand ist über einen Einweggleichrichter mit einer Wechselspannungsquelle verbunden. Der fließende Strom hat den angegebenen Verlauf (î = Scheitelwert). Wie groß ist der Effektivwert des Stromes? Einer sinusförmigen Wechselspannung mit dem Scheitelwert û ist eine Gleichspannung U0 überlagert (Skizze). Es ist der Effektivwert der Gesamtspannung zu ermitteln. u − Aufgabe 4.8.8 (Effektivwert) -> Seite 159 GdE1-96 Eine sinusförmige Spannung erhält durch eine Amplitudenbegrenzerschaltung die in der Skizze angegebene Form. Es ist der Effektivwert der Spannung zu bestimmen. (û (s. Skizze) ist als gegeben anzusehen.) Eine periodisch zeitabhängige elektrische Spannung fällt jeweils innerhalb einer Periodendauer nach einer e-Funktion ab. Im Bereich 0 < t < T kann die Spannung durch die Funktion u = û · e−t/T dargestellt werden (T = Periodendauer, û = größter Augenblickswert). Wie groß ist der Effektivwert der Spannung? [email protected]ünster.de T 3 T 4 0 i i i = i sin ω t ωt i=0 π 0 2π u u+U0 U0 ωt π 0 Aufgabe 4.8.7 (Effektivwert) -> Seite 159 t 0 2π u u u= u 2 0 u − 2 −u u 2 u = u sin ω t π 2π ωt u u u=ue 0 −t/T T t 1. Februar 2017 5. Komplexe Rechnung Ziele: In diesem Kapitel werden die (hoffentlich bekannten) Grundlagen der komplexen Rechnung kurz und knapp wiederholt. Die komplexe Rechnung ermöglicht eine effiziente Berechnung von Wechselstromschaltungen, wobei die zu lösenden Gleichungen denen der Gleichstromtechnik entsprechen. → So gibt es als Erweiterung des Spannungsteilers einen komplexen Spannungsteiler. Anwendung: Aufgrund der Leistungsfähigkeit selbst „kleiner“ Taschenrechner werden Aufgaben mit komplexen Zahlen in der Elektrotechnik heute wie Aufgaben mit reelen Zahlen direkt mit dem Taschenrechner durchgeführt — und zwar ohne explizite Umrechnung von Polarkoordinaten in Kartesische. Zahlen: Für die Gleichstromtechnik seien folgende Zahlenwerte gegeben: R1 = 1Ω, R2 = 1Ω und U = 2V . Lösung: Damit wird die Ausgangsspannung zu U2 = 1Ω R2 · 2V = 1V ·U = R1 + R2 1Ω + 1Ω Zahlen: Für die Wechseltromtechnik seien folgende Zahlenwerte gegeben: Z 1 = (1Ω + j1Ω), Z 2 = (1Ω + j1Ω) und U = (2V + j0V ) Lösung: Damit wird die Ausgangsspannung zu U2 = = = = Z2 ·U Z1 + Z2 (1Ω + j1Ω) · (2V + j0V ) (1Ω + j1Ω) + (1Ω + j1Ω) (1Ω6 45◦ )(2V 6 0◦ ) (2Ω6 45◦ ) = ◦ (2Ω6 45 ) (2Ω6 45◦ ) (1V 6 0◦ ) = 1V 5.1. Die komplexe Zahlenebene Imaginäre Zahl: Senkrecht zur reellen Achse wird eine zweite Achse errichtet mit der imaginären Einheit √ j = −1 (5.1.1) wodurch sich die komplexe Zahlenebene ergibt. Komplexe Zahl: 1. Februar 2017 Eine komplexe Zahl besteht aus einem reellen Teil a und einem imaginären Teil jb (siehe Abb. 5.1.1) r = a + jb (5.1.2) [email protected]ünster.de GdE1-97 5.1 Die komplexe Zahlenebene 5. Komplexe Rechnung Im jb j −j ϕ ϕ∗ r = a + j b Die komplexe Zahl r hat einen Wert a auf der reellen Achse und einen Wert Re b auf der imaginären Achse. Alterna. tiv kann der Betrag r und der Winkel a ϕ mit der reellen Achse zur Beschrei5 6 r* = a − j b bung verwendet werden. Abbildung 5.1.1.: Darstellung der komplexen Zahl Konjugiert: Zu der komplexen Zahl r läßt sich eine konjugiert komplexe Zahl definieren r∗ = a − jb (5.1.3) Winkel: Die Winkel ϕ und ϕ∗ der komplexen Zahlen mit der reellen Achse (Nullphasenwinkel) sind b ϕ = arctan a −b ϕ∗ = arctan (5.1.4) a Betrag: Für den Betrag der komplexen Zahl oder die Länge des Zeigers gilt p |r| = |r∗ | = r = a2 + b2 Komponenten: Für den Real- und Imaginärteil kann man damit auch schreiben1 a b Alternativ: (5.1.5) = r cos ϕ = r sin ϕ (5.1.6) Wir erhalten damit als gleichwertige Darstellungen r = a + jb = r cos ϕ + rj sin ϕ = r(cos ϕ + j sin ϕ) Euler: (5.1.7) Die Eulerschen Beziehungen zwischen den trigonometrischen Funktionen Sinus und Kosinus und der Exponentialfunktion sind r = a + jb = r · ejϕ = r(cos ϕ + j sin ϕ) (5.1.8) Da die e-Funktion hier nur als „Träger für den Winkel“ ϕ dient, kann man vereinfachend schreiben r · ejϕ = r · exp(jϕ) = r6 ϕ (5.1.9) Winkelfaktor: Der Winkelfaktor ejϕ = 6 ϕ zählt mathematisch positiv (entgegen dem Uhrzeigersinn). Beispiele für häufige Winkelfaktoren sind ϕ = 0◦ : exp(j0) = cos(0) + j sin(0) = 1 ϕ = 90◦ : exp(jπ/2) = cos(π/2) + j sin(π/2) = j ϕ = 180◦ : exp(jπ) = cos(π) + j sin(π) = −1 ϕ = 270◦ : exp(j3π/2)= cos(3π/2)+ j sin(3π/2)= −j 1 Dreiecksbeziehungen GdE1-98 im rechtwinkligen Dreieck: sin ϕ = b/r und cos ϕ = a/r [email protected]ünster.de 1. Februar 2017 5. Komplexe Rechnung 5.2 Rechenregeln für komplexe Zahlen 5.2. Rechenregeln für komplexe Zahlen Addition: Für die Addition von zwei Zeigern gilt r1 + r2 = (a1 + jb1 ) + (a2 + jb2 ) = (a1 + a2 ) + j(b1 + b2 ) r1+r2 Im (5.2.1) r1 Im r1−r2 r2 jb1 j(b1 + b2) j(b1−b2) jb2 ϕ2 r2 r1 jb1 jb2 Re ϕ1 ϕ1 a2 ϕ2 Re a1−a2 a1 a2 a1 + a2 a1 Abbildung 5.2.1.: Addition und Subtraktion komplexer Zahlen Subtraktion: Für die Subtraktion von zwei Zeigern gilt r1 − r2 = (a1 + jb1 ) − (a2 + jb2 ) = (a1 − a2 ) + j(b1 − b2 ) Multiplikation: (5.2.2) Für die Multiplikation von zwei Zeigern in Exponentialform gilt r1 r2 = r1 ejϕ1 r2 ejϕ2 = r1 r2 ej(ϕ1 +ϕ2 ) (5.2.3) und für die Darstellung in Komponentenform gilt r1 r2 = (a1 + jb1 )(a2 + jb2 ) = (a1 a2 − b1 b2 ) + j(a1 b2 + a2 b1 ) Division: (5.2.4) Für die Division von zwei Zeigern in Exponentialform gilt r1 r1 ejϕ1 r1 = = ej(ϕ1 −ϕ2 ) r2 r2 ejϕ2 r2 (5.2.5) und für die Darstellung in Komponentenform gilt a2 b1 − a1 b2 r1 (a1 + jb1 ) a1 a2 + b1 b2 +j = = 2 2 r2 (a2 + jb2 ) a 2 + b2 a22 + b22 Potenzieren: Radizieren: Ein Zeiger wird in die n-te Potenz erhoben n rn = r · ejϕ = rn ejnϕ = rn 6 nϕ (5.2.7) Aus einem Zeiger wird in die n-te Wurzel gezogen √ n 1. Februar 2017 (5.2.6) r= √ n r · ejϕ = √ n r · ejϕ/n = [email protected]ünster.de √ n r6 ϕ/n (5.2.8) GdE1-99 5.3 Darstellung sinusförmiger Wechselgrößen Differenzieren: 5. Komplexe Rechnung Die Differentiation eines Zeigers nach dem Drehwinkel ϕ liefert dr d dr jϕ d = r · ejϕ = e + r ejϕ dϕ dϕ dϕ dϕ (5.2.9) Unter der Annahme, daß die Zeigerlänge konstant bleibt, gilt dr =0 dϕ (5.2.10) dr d = r ejϕ = r · j · ejϕ = jr dϕ dϕ (5.2.11) und damit bekommen wir als Ergebnis Durch die Differentiation wird der Ursprungszeiger mit j multipliziert, d.h. um den Winkel +90◦ = +π/2 (gegen den Uhrzeiger) gedreht. Integrieren: Die Integration eines Zeigers über dem Drehwinkel ϕ liefert Z Z Z 1 1 jϕ rdϕ = r · e dϕ = r ejϕ dϕ = r ejϕ = r = −jr j j (5.2.12) Durch die Integration wird der Ursprungszeiger mit −j multipliziert, d.h. um den Winkel −90◦ = −π/2 (im Uhrzeigersinn) gedreht. Gleichung: Komplexe Gleichungen in Komponentenform a1 + jb1 = a2 + jb2 (5.2.13) zerfallen grundsätzlich in 2 getrennte reelle Gleichungen für a1 = a2 b1 = b2 (5.2.14) → Entsprechendes gilt für Gleichungen in Exponentialform! 5.3. Darstellung sinusförmiger Wechselgrößen Zeiger: Beim Übergang von Zeitgrößen zu Zeigergrößen ergibt sich der Zusammenhang • Scheitelwert der Wechselgröße → Betrag des Zeigers • Phasenwinkel der Wechselgröße → Phase des Zeigers Drehzeiger: Der komplexe Drehzeiger in Abb. 5.3 u = ûej(ωt+ϕu ) = ûejωt ejϕu (5.3.1) stellt symbolisch eine Sinusschwingung dar. Zeit: Für den Zeitwert der Sinusschwingung gilt u = Im{u} = û sin(ωt + ϕu ) GdE1-100 [email protected]ünster.de (5.3.2) 1. Februar 2017 5. Komplexe Rechnung 5.3 Im{u} ωt u(t) = u e u(t=0) = u e j ϕu ϕu j( ω t+ ϕ ) u Darstellung sinusförmiger Wechselgrößen Re{u} Mit dem Drehfaktor ejωt wird die Drehung des Einheitszeigers auf einem Einheitskreis mit der Winkelgeschwindigkeit ω beschrieben. Abbildung 5.3.1.: Komplexer Drehzeiger Amplitude: In der Wechselstromtechnik sind die Zeitwerte oft uninteressant. → Man kann die Zeiger dann als stillstehende Größen betrachten bei denen der Drehfaktor nicht betrachtet wird. Aus dem komplexen Drehzeiger u = ûejωt ejϕu = ûejωt (5.3.3) wird so ein ruhender Scheitelwertzeiger û = ûejϕu (5.3.4) der die komplexe Amplitude der Schwingung darstellt. Bemerkung: Im folgenden wird anstelle eines komplexen Scheitelwertzeigers der komplexe Effektivwertzeiger verwendet. → Beide lassen sich durch den Scheitelfaktor ineinander überführen. 1. Februar 2017 [email protected]ünster.de GdE1-101 6. Wechselstromelemente Zweipole: Netzwerke, die nur zwei Anschlussklemmen haben nennt man Zweipole. Enthalten sie zusätzlich nur passive Bauteile (keine Quellen) nennt man sie passive Zweipole. → Einfache Beispiele in Abb. 6.0.1 sind: (1) Ohm’scher Widerstand, (2) Spule und (3) Kondensator. I U Z R L C Abbildung 6.0.1.: Einfache passive Wechselstrom-Zweipole Ideal: Als ideale Bauelemente bezeichnen wir • eine Spule, die nur ein magnetisches Feld hat, • einen Kondensator, der nur ein elektrisches Feld hat und • einen Widerstand, der nur ein ohmsches Verhalten hat. Impedanz: An dem Zweipol in Abb. 6.0.1 liegt die komplexe Spannung U = U ejϕU an, die einen komplexen Strom I = IejϕI zur Folge hat. Der Quotient aus Spannung und Strom definiert den komplexen Widerstand (Bezugszeiger Strom) Z= Widerstand: U U ejϕU U = = ej(ϕU −ϕI ) = Zejϕ jϕ I I Ie I (6.0.1) Der Betrag der Impedanz wird als Scheinwiderstand bezeichnet Z = |Z| = U I (6.0.2) → Hier gilt „scheinbar“ das ohmsche Gesetz direkt für Effektivwerte von Sinusgrößen. Phase: Der Phasenwinkel der Impedanz ϕ = arctan Im{Z} = ϕU − ϕI Re{Z} (6.0.3) entspricht dem Phasenverschiebungswinkel der Spannung bezogen auf den Strom. Gleichstrom: Für Gleichstrom im eingeschwungenen Zustand ist • eine Spule ein Kurzschluss, GdE1-102 [email protected]ünster.de 1. Februar 2017 6. Wechselstromelemente 6.1 Widerstand • ein Kondensator ein Leerlauf und • ein Widerstand ein Energiewandler. → Zeitabhängige Vorgänge treten beim Ein- oder Ausschalten eines Stromes oder einer Spannung auf. Wechselstrom: Spannung und Strom am Bauelement ändern sich periodisch mit der Zeit. Die Bauelemente haben teilweise geänderte Funktionen: • Eine Spule wird ein Energiespeicher, • ein Kondensator wird ein Energiespeicher und • ein Widerstand bleibt ein Energiewandler. Bedeutung: Von zentraler Bedeutung werden die stetigen Änderungen der Zustandsgrößen Spulenstrom und Kondensatorspannung sein. 6.1. Widerstand Strom: Liegt an einem Widerstand (siehe Abb. 6.1.1) eine Wechselspannung u, so erhält man für den Strom den zeitabhängigen Wert1 i= û u = Gu = sin ωt = Gû sin ωt = î sin ωt R R 2 i u(t) i(t) 1.5 u sin wt 1 u 0.5 I u, i u (6.1.1) R 0 -0.5 U -1 i sin wt -1.5 -2 0 (a) 1 2 (b) 3 4 5 6 7 8 9 (c) Abbildung 6.1.1.: Wechselspannung und -strom am Widerstand Mit dem Spannungszeiger U R als Bezugszeiger weist der Stromzeiger I R in die selbe Richtung. Zeiger: U R = RI R Bemerkung: (6.1.2) • In dem Zeigerdiagramm in Abb. 6.1.1 sind U und I parallel zur reellen Achse. Auf eine komplexe Rechnung kann verzichtet werden, da keine Komponente in Richtung der imaginären Achse auftritt. • Die Gleichung für die Scheitelwerte û = R · î 1 Dieses ist die Bauelementegleichung des Widerstandes! 1. Februar 2017 [email protected]ünster.de GdE1-103 6.1 Widerstand 6. Wechselstromelemente √ kann durch Division durch √ 2 in eine Darstellung√für die Effektivwerte bei Sinusgrößen U = uef f = û/ 2 und I = ief f = î/ 2 überführt werden û √ 2 U î R· √ 2 RI = = • Diese Darstellung ist vollkommen identisch zur Gleichstromtechnik. Es wird im folgenden auch für die anderen Bauelemente versucht, Darstellungen in der Wechselstromtechnik analog zur Gleichstromtechnik zu erhalten. 6.1.1. Leistung am Widerstand Leistung: Für den Zeitwert der Leistung p gilt p = ui = i2 R = u2 R (6.1.3) Da Spannung und Strom am Widerstand in Phase sind, nimmt die Leistung am Widerstand entsprechend Abb. 6.1.2 periodisch von Null (Spannung und Strom sind Null) bis zu einem Maximalwert (Spannung und Strom sind maximal) zu. 3 2.5 u(t) i(t) P(t) 2 p sin wt 2 1.5 P 1 0.5 0 -0.5 i sin wt -1 u sin wt -1.5 -2 0 1 2 3 4 5 6 Abbildung 6.1.2.: Leistung am Widerstand Mittelwert: Anstelle der periodischen Wirkleistung lässt sich eine mittlere Leistung P = p̄ definieren, die während der Periodendauer T dieselbe Energie W umsetzt, wie die schwingende Leistung p(t) ZT W = PT = 2 ZT p̂ sin ωt dt = ûî 0 sin2 ωt dt (6.1.4) 0 | {z √ √ T / 2· 2 } → Flächengleichheit entsprechend der Definition des Effektivwertes nach Gln. 4.3.18. Mit dem ohmschen Gesetz für Scheitelwerte û = Rî bzw. î = û/R erhalten wir die mittlere Leistung zu P = GdE1-104 W U2 = UI = = I 2R T R [email protected]ünster.de (6.1.5) 1. Februar 2017 6. Wechselstromelemente Wirkleistung: 6.2 Kondensator Die Wirkleistung ist das Produkt der Effektivwerte von Strom und Spannung. → Die Einheit ist entsprechend der Einführung in der Gleichstromlehre das Watt (W); die Einheit der Energie die Wattsekunde (Ws). 6.2. Kondensator Strom: Wenn am Kondensator (siehe Abb. 6.2.1) die Spannung u anliegt, erhalten wir den Strom2 zu duC iC = C (6.2.1) dt 2 i u sin wtu(t) i(t) 1.5 1 I u 0.5 u, i u C 0 -0.5 U -1 i cos wt -1.5 (a) -2 (c) (b) 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 Abbildung 6.2.1.: Spannung und Strom beim Kondensator Für eine sinusförmige Spannung uC = û sin ωt ergibt sich Zeit: iC = C d (û sin ωt) = Cωû cos ωt dt (6.2.2) Mit der mathematischen Beziehung cos ωt = sin(ωt + π/2) wird daraus iC = Cωû sin(ωt + π/2) = î sin(ωt + π/2) (6.2.3) Mit dem Spannungszeiger U C als Bezugszeiger weist der Stromzeiger I C in die Richtung der positiven imaginären Achse. Zeiger: IC = C dU C d = C UC ejωt = jωCU C dt dt (6.2.4) → Der Strom I C eilt der Spannung U C um +90◦ voraus. In der Zeigerdarstellung entspricht dieses einer Multiplikation mit +j. Leitwert: Wir führen die kapazive Admittanz mit dem kapazitiven Blindleitwert ein (analog zu I = GU ) IC = Y CUC = jBC U C = jωCU C (6.2.5) mit Betrag und Phasenwinkel Y C = jBC = jωC = (|BC |6 90◦ ) 2 Dieses (6.2.6) ist die Bauelementegleichung des Kondensators! 1. Februar 2017 [email protected]ünster.de GdE1-105 6.2 Kondensator 6. Wechselstromelemente Widerstand: Wir erhalten dann die kapazitive Impedanz mit dem kapazitiven Blindwiderstand (analog zu U = RI) UC = = = = ZC IC 1 I jBC C 1 −j I ωC C jXC I C (6.2.7) mit Betrag und Phasenwinkel Z C = jXC = −j Kehrwerte: 1 = (|XC |6 − 90◦ ) ωC (6.2.8) Damit erhalten wir für den kapazitiven Blindwiderstand und den kapazitiven Blindleitwert3 (analog zu R = 1/G) XC = − 1 1 =− BC ωC (6.2.9) Blindwiderstand XC und Blindleitwert BC sind eine Funktion der Kreisfrequenz ω (siehe Abb. 6.2.2) . Dies ist in der Energietechnik nicht von Bedeutung, wohl aber in der Nachrichten- und Regelungstechnik4 . Frequenz: B +90 o ϕ ϕB B C = ωC X ω ϕ ω ϕX −90o XC= − 1 ωC Abbildung 6.2.2.: Phasenwinkel und Frequenzgang des kapazitiven Blindleitwerts und Blindwiderstands → Der Leitwert wächst proportional zur Kreisfrequenz von Null an. Der Widerstand geht von sehr großen negativen Werten aus gegen Null. → Die Phasenwinkel ϕB und ϕX zwischen Strom und Spannung sind konstant, d.h. keine Funktion der Kreisfrequenz. 6.2.1. Kapazitive Blindleistung Jeweils nach 90◦ ist entweder i = 0 oder u = 0, so dass dann auch die Leistung Null wird. Der Verlauf der Leistungsschwingung ist in Abb. 6.2.3 dargestellt. Leistung: → Definition der kapazitiven Blindleistung (XC < 0) zu QC = U I = U 2 /XC = I 2 XC < 0 (6.2.10) 3 Verständnisfrage: 4 Anwendung: GdE1-106 Welche Einheit haben BC und XC ? Filter, besser Frequenzfilter, z.B. Hochpass, Tiefpass und Bandpass bei Lautsprecherweichen. [email protected]ünster.de 1. Februar 2017 6. Wechselstromelemente 6.3 2 u(t) i(t) P(t) q sin wt cos wt 1.5 Spule 1 0.5 0 -0.5 -1 -1.5 i cos wt -2 0 1 2 u sin wt 3 4 5 6 7 8 9 Abbildung 6.2.3.: Kapazitive Blindleistung beim Kondensator Einheit: Die Einheit der Blindleistung ist „Voltampere reaktive“ (Var), zur Unterscheidung von der Wirkleistung (Einheit Watt). Schwingung: Es entsteht eine Leistungsschwingung: • 0 bis T/4: Der Kondensator wird vom Generator aufgeladen mit der Energie T /4 T /4 Z Z Zû duC 1 W = uC iC dt = uC C dt = C uC duC = C û2 dt 2 0 0 (6.2.11) 0 • T/4 bis T/2: Der Kondensator entlädt die eben aufgenommene Energie in den Generator zurück. • T/2 bis 3T/4: Der Generator liefert die Energie bei umgekehrtem Vorzeichen von Strom und Spannung. • 3T/4 bis T: Die Energie fließt wieder in den Generator zurück. Wirkleistung: Beim idealen Kondensator geht keine Energie als Wärme oder mechanische Energie verloren, sondern sie pendelt zwischen Generator und Kondensator hin und her. → Die Wirkleistung beim Kondensator ist damit P =0 (6.2.12) 6.3. Spule Strom: Bei der Spule (siehe Abb. 6.3.1) setzen wir aufgrund der einfacheren mathematischen Behandlung einen kosinusförmigen Strom voraus iL = −î cos ωt Wir erhalten die Spannung5 zu Zeit: uL diL d = L (−î cos ωt) dt dt = Lω î sin ωt = Lω î cos(ωt − π/2) = L = û sin ωt = û cos(ωt − π/2) 5 Dieses (6.3.1) (6.3.2) ist die Bauelementegleichung der Spule! 1. Februar 2017 [email protected]ünster.de GdE1-107 6.3 Spule 6. Wechselstromelemente 2 i u sin wt u(t) i(t) 1.5 1 u u, i 0.5 u L I 0 -0.5 U -1 -1.5 −i cos wt -2 0 (a) 1 2 3 4 5 6 7 8 9 (c) (b) Abbildung 6.3.1.: Spannung und Strom bei der Spule Zeiger: Mit dem Spannungszeiger U L als Bezugszeiger weist der Stromzeiger I L in die Richtung der negativen imaginären Achse. UL = L d dI L = L IL ejωt = jωLI L dt dt (6.3.3) → Die Spannung U L eilt dem Strom I L um +90◦ voraus. (Negative Amplitude → −180◦ und −90◦ Phasenwinkel.) In der Zeigerdarstellung entspricht dieses einer Multiplikation mit +j. Widerstand: Wir führen wieder die induktive Impedanz mit dem induktiven Blindwiderstand ein UL = Z LI L = jXL I L = jωLI L (6.3.4) mit Betrag und Phasenwinkel Z L = jXL = jωL = (|XL |6 90◦ ) Leitwert: (6.3.5) Wir erhalten dann ebenso die induktive Admittanz mit dem induktiven Leitwert IL = = = = Y LU L 1 U jXL L 1 −j U ωL L jBL U L (6.3.6) mit Betrag und Phasenwinkel Y L = jBL = −j Kehrwerte: GdE1-108 1 = (|BL |6 − 90◦ ) ωL (6.3.7) Damit erhalten wir für den induktiven Blindwiderstand und den induktiven Blindleitwert ebenfalls 1 1 BL = − =− (6.3.8) XL ωL [email protected]ünster.de 1. Februar 2017 6. Wechselstromelemente X +90 o 6.3 ϕ ϕX X L = ωL ϕ B ω ϕB −90o ω Spule BL = − 1 ωL Abbildung 6.3.2.: Phasenwinkel und Frequenzgang des induktiven Blindleitwerts und Blindwiderstands Frequenz: Blindwiderstand XL und Blindleitwert BL sind auch hier entsprechend Abb. 6.3.2 eine Funktion der Kreisfrequenz ω (Bedeutung → Nachrichten- und Regelungstechnik). → Der Widerstand wächst proportional zur Kreisfrequenz von Null an. Der Leitwert geht von sehr großen negativen Werten aus gegen Null. → Die Phasenwinkel ϕB und ϕX zwischen Strom und Spannung sind konstant, d.h. keine Funktion der Kreisfrequenz. 6.3.1. Induktive Blindleistung Leistung: Jeweils nach 90◦ ist entweder i = 0 oder u = 0 Null, so dass dann auch die Leistung Null wird. (Siehe Abb. 6.3.3, analog zum Kondensator.) 2 −q sin wt cos wt 1.5 u(t) i(t) P(t) 1 0.5 0 -0.5 -1 -1.5 −i cos wt -2 0 1 2 3 u sin wt 4 5 6 7 8 9 Abbildung 6.3.3.: Induktive Blindleistung bei der Spule → Definition der induktiven Blindleistung (XL > 0) zu QL = U I = U 2 /XL = I 2 XL > 0 Einheit: Die Einheit der Blindleistung war „Voltampere reactive“ (Var). Schwingung: Es entsteht eine Leistungsschwingung: (6.3.9) • T/4 bis T/2: Die Spule wird vom Generator aufgeladen mit der Energie T /4 T /4 Z Z Zî diL 1 W = iL uL dt = iL L dt = L iL diL = Lî2 dt 2 0 1. Februar 2017 0 [email protected]ünster.de (6.3.10) 0 GdE1-109 6.3 Spule 6. Wechselstromelemente • T/2 bis 3T/4: Die Spule entlädt die eben aufgenommene Energie in den Generator zurück. • 3T/4 bis T: Der Generator liefert die Energie bei umgekehrtem Vorzeichen von Strom und Spannung. • T bis 5T/4: Die Energie fließt wieder in den Generator zurück. Wirkleistung: Auch bei der idealen Spule geht keine Energie verloren, sondern sie pendelt zwischen Generator und Induktivität hin und her. → Die Wirkleistung bei der Spule ist damit P =0 Beispiel 6.3.1 (RC-Reihe) (6.3.11) Ein Lötkolben für 110V und 30W soll am Lichtnetz 220V und 50Hz angeschlossen werden. Um Wirkleistung einzusparen, wird kein Vorwiderstand verwendet, sondern die Überspannung durch einen Kondensator übernommen. Berechnen Sie folgende Größen: 1. Strom durch die Schaltung 2. Scheinleistung und Blindleistung 3. Spannungsabfall am Kondensator 4. Kapazität des Kondensators 5. Phasenwinkel und Leistungsfaktor und 6. Zeichnen Sie das Zeigerdiagramm Lösung: Die Lösung wird in der Vorlesung erarbeitet. Ergebnisse für den Vergleich der eigenen Lösung sind: 1. I = (0,273A6 0◦ ) 2. S = U I = 60V A und p Q = − S 2 − P 2 = −52V ar 3. UC = Q = −190,5V I 4. C=− 1 = 4,56µF 2πf · XC 5. ϕ = −60◦ und λ = cos ϕ = 0,5 GdE1-110 [email protected]ünster.de 1. Februar 2017 6. Wechselstromelemente 6.4 Allgemeiner Wechselstromzweipol 6.4. Allgemeiner Wechselstromzweipol Zweipol: Als Wechselstromzweipol (siehe Abb. 6.4.1 bezeichnet man eine beliebige Kombination der Einzelelemente Widerstand (Wirkwiderstand R), Kondensator (Kapazität C) und Spule (Induktivität L), die nach außen durch zwei Anschlüsse elektrisch charakterisierbar ist. I U L Z R C Abbildung 6.4.1.: Netzwerk als Wechselstrom-Zweipole → Die dargestellte Parallelschaltung stellt nur eines von vielen möglichen Netzwerken dar, deren Impedanz bestimmt werden kann aus • einer Messung von Spannung und Strom oder • einer Netzwerkberechnung mit den Bauelentewerten. 6.4.1. Spannung, Strom und Phasenwinkel Messung: Ebenso wie bei einem „einfachen“ Zweipol mit einem idealen Bauelement ergibt der Quotient aus der Spannung U und dem Strom I über das ohmsche Gesetz die Impedanz zu Z= U = ZejϕZ I (6.4.1) → Ebenso kann der komplexe Leitwert oder die Admittanz berechnet werden. Oder einfacher als Kehrwert der Impedanz zu Y = Kehrwerte: I 1 1 = = e−jϕZ = Y ejϕY U ZejϕZ Z (6.4.2) Damit gilt auch für die komplexen Wechselgrößen Z= 1 Y (6.4.3) → Das gilt aber i.a. nicht für den Real- und Imaginär getrennt! Phasenwinkel: 1. Februar 2017 Durch den induktiven Anteil (XL > 0) und den kapazitiven Anteil (XC < 0) wird der resultierende Phasenwinkel ϕ beschränkt. In Abb. 6.4.2 sind Zeigerdarstellungen für einige spezielle komplexe Widerstände bzw. Leitwerte dargestellt. [email protected]ünster.de GdE1-111 6.4 Allgemeiner Wechselstromzweipol 6. Wechselstromelemente Im Im Z L = jXL = UL IL Z= U I ϕZ I C UC I YG = G = ϕY UR Re IR Y= UC Y L = jB L = IC G UG Re ZR= R = Z C = jXC = Y C = jB C = I I U L UL (b) Admittanzen (a) Impedanzen Abbildung 6.4.2.: Komplexer Widerstand und Leitwert: Zusammenstellung der Impedanzen und Admittanzen für exemplarische Fälle i I u u P Z U 3 2.5 2 1.5 1 0.5 0 -0.5 -1 -1.5 -2 S i sin (wt +ϕ ) 0 (a) 1 (b) 2 3 4 5 u(t) i(t) P(t) u sin wt 6 7 8 9 (c) Abbildung 6.4.3.: Scheinleistung beim allgemeinen Zweipol GdE1-112 [email protected]ünster.de 1. Februar 2017 6. Wechselstromelemente 6.4 Allgemeiner Wechselstromzweipol 6.4.2. Leistung im Zeitbereich Leistung: Aufgrund der Spannung u = û sin ωt fließt durch die Impedanz Z der Strom i = î sin(ωt + ϕ) (siehe Abb. 6.4.3) . → Wie groß sind die Schein-, Wirk- und Blindleistungen? Zeitwerte: Für den Zeitwert der Leistung erhalten wir dann s(t) = s = ui = û sin ωt · î sin(ωt + ϕ) = ûî sin ωt · sin(ωt + ϕ) | {z } Gln. 6.4.5 Theorem: Im folgenden benötigen wir diese vier mathematischen Additionstheoreme sin(a + b) = sin a cos b + cos a sin b (6.4.5) − cos(a + b) = (6.4.6) sin2 a = − cos a cos b + sin a sin b 1 (1 − cos 2a) 2 1 sin 2a 2 sin a cos a = Rechnung: (6.4.4) (6.4.7) (6.4.8) Wir setzen Additionstheorem 6.4.5 in Gln. 6.4.4 ein s = = ûî sin ωt(sin ωt cos ϕ + cos ωt sin ϕ) 2 ûî( sin | {zωt} cos ϕ + sin | ωt{zcos ωt} sin ϕ) Gln. 6.4.7 Gln. 6.4.8 (6.4.9) und mit den beiden Additionstheoremen Gln. 6.4.7 und 6.4.8 ergibt sich weiter s = = Ergebnis: 1 1 ûî( (1 − cos 2ωt) cos ϕ + sin 2ωt sin ϕ) 2 2 1 ûî(cos ϕ − cos 2ωt cos ϕ + sin 2ωt sin ϕ) | {z } 2 Gln. 6.4.6 (6.4.10) Wir verwenden√nun das Additionstheorem Gln. 6.4.6 und erhalten mit den Effektiv√ werten U = û/ 2 und I = î/ 2 das Ergebnis 1 ûî(cos ϕ − cos(2ωt + ϕ)) 2 = U I cos ϕ − |{z} U I cos(2ωt + ϕ) | {z } s = P Scheinleistung: (6.4.11) S Das Produkt S = U I = I 2Z = U2 Z (6.4.12) wird in Analogie zum Scheinwiderstand als Scheinleistung des Zweipols bezeichnet. Wir können Gln. 6.4.11 damit einfacher schreiben als s = S cos ϕ − S cos(2ωt + ϕ) (6.4.13) Es wird ein konstanter Wert der Leistung, S cos ϕ, von einer Leistungsschwingung, S cos(2ωt + ϕ), mit doppelter Frequenz 2ω überlagert. 1. Februar 2017 [email protected]ünster.de GdE1-113 6.4 Allgemeiner Wechselstromzweipol Wirkleistung: 6. Wechselstromelemente Der konstante Anteil der Scheinleistung ist die Wirkleistung P = S cos ϕ = U I cos ϕ Blindleistung: (6.4.14) Für den zweiten Anteil der Scheinleistung in Gln. 6.4.11 konnten wir mit dem Additionstheorem Gln. 6.4.6 schreiben −U I cos(2ωt + ϕ) = − U I cos ϕ cos 2ωt + U I sin ϕ sin 2ωt | {z } | {z } P Q = −P cos 2ωt + Q sin 2ωt (6.4.15) Für die Wirkleistung hatten wir bereits P = U I cos ϕ eingeführt. Entsprechend gilt nun für die Blindleistung Q = S sin ϕ = U I sin ϕ (6.4.16) Einheiten: Nur zur besseren Unterscheidung der Leistungsarten werden diese Unterschiedlich bezeichnet: [P ] = W (Watt), [S] = V A (Voltampere) und [Q] = V ar (Voltampere reactive). Leistungsfaktor: Das Verhältnis von Wirkleistung zu Scheinleistung wird als Leistungsfaktor bezeichnet P λ= = cos ϕ (6.4.17) S → Der Leistungsfaktor gibt an, welcher Anteil der Scheinleistung in Wirkleistung (z.B. Wärme, mechanische Arbeit) umgesetzt wird. Blindfaktor: Analog zum Leistungsfaktor definieren wir das Verhältnis von Blindleistung zu Scheinleistung als Blindfaktor β= Bemerkung: Q = sin ϕ S (6.4.18) Aufgrund der trigonometrischen Beziehung sin2 ϕ + cos2 ϕ = 1 = erhalten wir aus Gln. 6.4.17 und Gln. 6.4.18 p S = P 2 + Q2 Q2 P2 + 2 2 S S (6.4.19) (6.4.20) 6.4.3. Komplexe Leistungsberechnung Zeiger: Aufgrund einer komplexen Spannung U = U ejϕU fließt der komplexe Strom I = IejϕI GdE1-114 [email protected]ünster.de 1. Februar 2017 6. Wechselstromelemente 6.4 Allgemeiner Wechselstromzweipol durch die Impedanz Z = Zeϕ und erzeugt dort die komplexe Leistung S U 2 I I = ZI 2 = = U ejϕU 2 I = U ejϕU · Ie−jϕI IejϕI (6.4.21) Mit dem konjugiert komplexen Strom I ∗ erhalten wir das Ergebnis S = U I∗ Vorher: (6.4.22) Diese Darstellung entspricht der Leistungsdefinition für Gleichstrom mit P = RI 2 Warum ist die Scheinleistung dann nicht einfach = U ·I S = U ejϕU · IejϕI = U · Iej(ϕU +ϕI ) Dieses ist aber ersichtlich falsch, da bei einem Widerstand Spannung und Strom in Phase sind, aber außer im Trivialfall ϕU + ϕI 6= 0 ist. Alternativ: Eine andere Darstellung entsprechend P = U 2 /R erhält man mit S 2 = I ·Z = U Z 2 ·Z ZejϕZ 1 = U 2 · · ejϕZ 2 Z Z 2 U ∗ = U2 · Y = ∗ Z = U2 · Komponenten: (6.4.23) Mit den Ergebnissen der Berechnung zur Zeitdarstellung ergibt sich die komplexe Leistung aus der Wirkleistung P = Re{S} und der Blindleistung Q = Im{S} zu S = P + jQ Beispiel 6.4.1 (RL-Reihe) (6.4.24) Eine unbekannte Spule L wird in Reihe mit dem Wirkwiderstand R = 80Ω an die sinusförmige Wechselspannung 110V und 50Hz gelegt. Der Strommesser zeigt 0,7A an. Berechnen Sie folgende Größen: 1. Scheinwiderstand und induktiver Widerstand 2. Induktivität der Spule und Phasenwinkel 3. Wirkspannung und Blindspannung 4. Scheinleistung, Wirkleistung und Blindleistung 1. Februar 2017 [email protected]ünster.de GdE1-115 6.5 Zusammenfassung 6. Wechselstromelemente 5. Leistungsfaktor und 6. Zeichnen Sie das Zeigerdiagramm Lösung: Die Lösung wird in der Vorlesung erarbeitet. Ergebnisse für den Vergleich der eigenen Lösung sind: 1. Z= und XL = p U = 157,1Ω I Z 2 − R2 = 135,2Ω 2. L= XL = 0,43H 2πf und ϕ = 59,4◦ 3. UZ = Z · I = (56,0V + j94,7V ) 4. S = U I ∗ = (77,0V A6 59,4◦ ) = (39,2W + j66,3V ar) 6.5. Zusammenfassung Bauelemente: Elektrotechnisch bedeutende Wechselstrombauelemente sind: • Widerstand mit dem Widerstand R und dem komplexen Bauelement ZR = R und der komplexen Bauelementegleichung U R = ZR · IR • Kondensator mit der Kapazität C und dem Leitwert bzw. dem Widerstand XC = − 1 1 =− BC ωC und dem komplexen Bauelement Z C = jXC und der komplexen Bauelementegleichung U C = ZC · IC GdE1-116 [email protected]ünster.de 1. Februar 2017 6. Wechselstromelemente 6.6 Übungsaufgaben • Spule mit der Induktivität L und dem Leitwert bzw. dem Widerstand XL = − 1 = ωL BL und dem komplexen Bauelement Z L = jXL und der komplexen Bauelementegleichung U L = ZL · IL Schaltungen: Elektrotechnisch bedeutende Zusammenschaltungen von Bauelementen sind: • Reihenschaltung von 2 Bauelementen Z 12 = Z 1 + Z 2 • Parallelschaltung von 2 Bauelementen Y 12 = Y 1 + Y 2 • Umwandlung zwischen Impedanz und Admittanz Z= Leistungen: 1 Y Die komplexe Scheinleistung von Bauelementen ist S = P + jQ = U · I ∗ = I 2 · Z = U2 Z∗ mit der (Verlust-) Wirkleistung P und der (schwingenden) Blindleistung Q. 6.6. Übungsaufgaben Aufgabe 6.6.1 (Spule) -> Seite 160 Eine Spule mit der Induktivität L = 0,1H wird an eine Wechselspannungsquelle mit der Spannung U = 230V und der Frequenz f = 50Hz angeschlossen. 1. Wie groß ist der induktive Widerstand der Spule? 2. Welchen Strom nimmt die Spule auf? (Der ohmsche Widerstand der Spule sei vernachlässigbar klein.) 3. Welcher Phasenverschiebungswinkel besteht zwischen Spannung und Strom? Aufgabe 6.6.2 (Kondensator) -> Seite 160 Ein Kondensator mit der Kapazität C = 10nF wird an eine Wechselspannungsquelle mit der Spannung U = 50V und der Frequenz f = 800Hz angeschlossen. 1. Wie groß ist der kapazitive Widerstand des Kondensators? 2. Welchen Strom nimmt der Kondensator auf? 3. Welcher Phasenverschiebungswinkel besteht zwischen Spannung und Strom? 1. Februar 2017 [email protected]ünster.de GdE1-117 6.6 Übungsaufgaben Aufgabe 6.6.3 (RL-Reihe) -> Seite 160 6. Wechselstromelemente Die Reihenschaltung eines ohmschen Widerstandes R = 50Ω und einer Spule mit der Induktivität L = 0,2H liegt an einer Wechselspannung von U = 230V , f = 50Hz. 1. Wie groß ist der Scheinwiderstand Z der Reihenschaltung? 2. Welcher Strom I fließt durch die Reihenschaltung? 3. Welche Teilspannung liegt am Widerstand R? 4. Welche Teilspannung liegt an der Spule? 5. Welchen Wert müsste ein ohmscher Vorschaltwiderstand Rv haben, wenn der Strom auf I 0 = 2A herabgesetzt werden soll? Aufgabe 6.6.4 (RL-Reihe) -> Seite 161 Die Reihenschaltung eines ohmschen Widerstandes R und einer Spule mit der Induktivität L soll sowohl an einer Gleichspannungsquelle mit U0 = 100V als auch an einer Wechselspannungsquelle mit U1 = 230V , f = 50Hz vom Strom I = 1A durchflossen werden. Welche Werte sind für R und L vorzusehen? Aufgabe 6.6.5 (RC-Reihe) -> Seite 161 Die Reihenschaltung eines ohmschen Widerstandes R = 20Ω und eines Kondensators mit der Kapazität C = 8µF liegt an einer Wechselspannung von U = 10V , f = 1kHz. 1. Wie groß ist der Scheinwiderstand Z der Reihenschaltung? 2. Welcher Strom I fließt durch die Schaltung? 3. Welche Teilspannung liegt am Widerstand R? 4. Welche Teilspannung liegt am Kondensator C? Aufgabe 6.6.6 (RC-Reihe) -> Seite 162 Eine Glühlampe nimmt bei der Spannung U = 230V die Leistung P = 60W auf. Die Glühlampe soll über einen Kondensator an eine Wechselspannungsquelle mit der Spannung U 0 = 400V , f = 50Hz, angeschlossen werden. 1. Wie groß muss die Kapazität des Kondensators sein, damit die Glühlampe an U = 230V liegt? 2. Welchen Wert müsste die Induktivität einer Spule haben, die statt des Kondensators verwendet würde? 3. Stellen Sie beide Lösungen für die Spannung graphisch dar! Aufgabe 6.6.7 (RL-Parallel) -> Seite 162 Die Parallelschaltung eines ohmschen Widerstandes R = 40Ω und einer Spule mit der Induktivität L = 0,1H wird an eine Wechselspannungsquelle mit der Spannung U = 100V , f = 50Hz, angeschlossen. 1. Wie groß ist der Scheinleitwert Y der Parallelschaltung? 2. Wie groß ist der Scheinwiderstand Z der Parallelschaltung? 3. Welchen Strom I liefert die Spannungsquelle? GdE1-118 [email protected]ünster.de 1. Februar 2017 6. Wechselstromelemente 6.6 Übungsaufgaben 4. Von der gegebenen Parallelschaltung sind die Größen Rr und Lr der elektrisch gleichwertigen Reihenersatzschaltung zu bestimmen. Aufgabe 6.6.8 (Spule) -> Seite 163 Eine Spule nimmt bei der anliegenden Spannung U = 230V , f = 50Hz den Strom I = 3A auf. Der zwischen Spannung und Strom bestehende Phasenverschiebungswinkel beträgt ϕ = 60◦ . 1. Wie groß sind die Induktivität L und der ohmsche Widerstand R der Spule in der Reihenersatzschaltung? 2. Es sind die Größen Rp und Lp der elektrisch gleichwertigen Parallelersatzschaltung zu bestimmen. Aufgabe 6.6.9 (Kondensator) -> Seite 163 Das Ersatzschaltbild eines verlustbehafteten Kondensators ist für die Frequenz f = 50Hz durch die Parallelschaltung eines Kondensators mit der Kapazität C = 1µF und eines Wirkwiderstandes (Verlustwiderstandes) R = 1M Ω gegeben. 1. Wie groß sind der Verlustfaktor tan δ und der Verlustwinkel δ des Kondensators? 2. Von dem Kondensator sind die Größen Cr und Rr der elektrisch gleichwertigen Reihenersatzschaltung zu bestimmen. Aufgabe 6.6.10 (Kondensator) -> Seite 163 Von einem verlustbehafteten Kondensator werden bei einer Wechselspannung der Frequenz f = 50Hz durch Messungen folgende Größen bestimmt: C = 10µF (= Kapazität der Parallelersatzschaltung), tan δ = 2 · 10−2 . 1. Wie groß ist der Verlustwiderstand R in der Paral1ersatzschaltung? 2. Von dem Kondensator sind für die angegebene Frequenz die Größen Cr und Rr der elektrisch gleichwertigen Reihenersatzschaltung zu bestimmen. 3. Welcher Phasenverschiebungswinkel besteht zwischen Spannung und Strom? 1. Februar 2017 [email protected]ünster.de GdE1-119 7. Wechselstromnetzwerke 7.1. Reale Bauelemente Bauelemente: Reale, konzentrierte Bauelemente verhalten sich wie Kombinationen mehrerer idealer Bauelemente. Widerstand: Widerstände sind aufgrund des Stromflusses von einem magnetischen Feld umgeben und zwischen ihren Drahtenden breitet sich ein elektrisches Feld aus. Nichtidealitäten sind: L R • Wicklungsinduktivität C • Wicklungskapazität Abbildung 7.1.1.: Hochfrequenz-Ersatzschaltbild eines realen Widerstandes • Berücksichtigung einer Reiheninduktivität und einer Parallelkapazität, wie in Abb. 7.1.2 zu sehen ist, bei den üblichen gewickelten Drahtwiderständen. Die Resonanzfrequenz liegt im M Hz-Bereich. • Bis 100kHz ist die RL-Reihenschaltung ausreichend. • Weiterhin vernachlässigt ist der Skin-Effekt (Hauteffekt) , mit einer Stromverdrängung nach Außen (Zunahme des wirksammen Widerstandes, da die stromdurchflossene Fläche kleiner wird) . Spule: Spulen ohne magnetischem Kern können bei niedrigen Frequenzen durch eine einfache RL-Reihenschaltung (siehe Abb. 7.1.2) ersetzt werden. Im{ Z } RFe ZSp XL RCu L ϕ C δ Re{ Z } RCu Abbildung 7.1.2.: Hochfrequenz-Ersatzschaltbild einer realen Spule → Nichtidealitäten sind: Kupferwiderstand, Eisenverlustwiderstand und Wicklungskapazität Verlustfaktor: Aufgrund des Kupferwiderstandes tritt ein Verlustwinkel auf tan δ = GdE1-120 RCu RCu 1 = = XL ωL Q [email protected]ünster.de (7.1.1) 1. Februar 2017 7. Wechselstromnetzwerke 7.1 Reale Bauelemente → Der Kehrwert wird auch als Güte bezeichnet. Kondensator: Kondensatoren können bei hohen Frequenzen meistens als ideal betrachtet werden, da der frequenzabhängige Verlustwiderstand (siehe Abb. 7.1.3) i.d.R. mindestens 100mal größer ist als der kapazitive Widerstand. Im{ Y } GIso L YKon BC C ϕ δ Re{ Y } GIso Abbildung 7.1.3.: Hochfrequenz-Ersatzschaltbild eines realen Kondensators → Nichtidealitäten sind: Isolationswiderstand des Dielektrikums und Zuleitungs- und Platteninduktivität Verlustfaktor: Aufgrund des Isolationswiderstandes tritt ein Verlustwinkel auf tan δ = Netzwerke: GIso GIso 1 = = BC ωC Q (7.1.2) In technischen Geräten sind die elementaren Zweipole Wirkwiderstand, Kondensator und Spule als Kombination vorhanden. → Berechnung von Wechselstromnetzwerken. I R L U U Im Im U U R L U Z Z L ϕ I R Re U L Z ϕ I R Re Abbildung 7.1.4.: Zählpfeile im Schaltbild und Bezugszeiger im Zeigerdiagramm Regeln: Anhand der einfachen RL-Reihenschaltung in Abb. 7.1.4 lassen sich folgende Regeln aufstellen: 1. Im Schaltbild: Zählpfeile eintragen. 2. Ohmsches Gesetz und Kirchhoffsche Regeln sind gültig. 3. Bezugszeiger: Ein Zeiger der mehreren Bauteilen gemeinsam ist (Reihenschaltung: Strom; Parallelschaltung: Spannung). 4. Im Zeigerdiagramm: Rechenregeln der komplexen Rechnung. Vorgehen: 1. Februar 2017 Zuerst werden komplexe Bauelemente eingeführt, die dann als Parallel- und / oder Reihenschaltungen zusammengefasst werden (siehe Abb. 7.1.5) . [email protected]ünster.de GdE1-121 7.2 Impedanz 7. Wechselstromnetzwerke R u L 1. C R L 3. ZP ZR u ZL 2. ZC ZR ZL Abbildung 7.1.5.: Netzwerkberechnung mit komplexen Bauelementen 7.2. Impedanz Impedanz: Der allgemeine komplexe Widerstand (Impedanz) enthält reale (Resistanz) und imaginäre (Reaktanz) Anteile von Wirkwiderstand, Spule und Kondensator. Im U I XL L R C R ϕ R U U L Re XB Z XC U I C Abbildung 7.2.1.: Widerstand, Spule und Kondensator in Reihe: Schaltbild und Zeigerdiagramm für Widerstände Zeiger: Wir erhalten damit für eine Reihenschaltung der 3 idealen Zweipole nach Abb. 7.2.1 Z = ZR + ZL + ZC = R + jXL + jXC 1 R + j ωL − ωC | {z } (7.2.1) p R2 + (ωL − 1/ωC)2 (7.2.2) Im{Z} ωL − 1/ωC = arctan Re{Z} R (7.2.3) = XB Betrag: Z = |Z| = Phasenwinkel: ϕ = arctan GdE1-122 [email protected]ünster.de 1. Februar 2017 7. Wechselstromnetzwerke 7.2 Impedanz Reeller Widerstand: R = Re{Z} = Z cos ϕ (7.2.4) XB = Im{Z} = Z sin ϕ (7.2.5) Imaginärer Blindwiderstand: Bemerkung: Da die beiden Blindwiderstände XL und XC verschiedene Vorzeichen haben, unterscheidet man: XB < 0: Kapazitive Impedanz → negativer Phasenwinkel XB = 0: Resonanz: Nur Wirkwiderstand → Phasenwinkel ist Null → Anwendung: Schwingkreise, Bandfilter und -sperren XB > 0: Induktive Impedanz → positiver Phasenwinkel Schaltbild: Durch die RLC-Reihenschaltung fließt derselbe Strom: → Als Bezugszeiger wird der Strom I gewählt. Teilspannungen: Nach dem Maschensatz und dem Ohmschen Gesetz gilt U Impedanz: = U R + U L + U C = I · ZR + I · ZL + I · ZC = I(R + jωL − j/ωC) Division durch den Strom I ergibt identisch Z= Leistungen: U 1 = R + j ωL − = Z6 ϕ I ωC S P = U · I ∗ = ZI · I ∗ = ZI 2 = U (U /Z)∗ = (U · U ∗ )/Z ∗ = U 2 /Z ∗ = U ·I = Q = (7.2.8) (7.2.9) 2 Re{S} = UR I = I R = UR2 /R Im{S} = UB I = I 2 XB = UB2 /XB (7.2.10) (7.2.11) Es ergeben sich ähnliche Dreiecke für die Spannungen wegen S2 (U I)2 U2 Widerstände: (7.2.7) Beachten: Rechenregeln für komplexe Zahlen! Bezugszeiger Strom, konjugiert komplexer Strom I ∗ . S Spannungen: (7.2.6) = P 2 + Q2 = (UR I)2 + (UB I)2 = UR2 + UB2 (7.2.12) Es ergeben sich ähnliche Dreiecke für die Widerstände wegen S2 = P 2 + Q2 (I 2 Z)2 = (I 2 R)2 + (I 2 XB )2 Z2 = 2 R2 + XB (7.2.13) → Die gezeichneten Zeigerdiagramme in Abb. 7.2.2 unterscheiden sich nur durch den Maßstabsfaktor! 1. Februar 2017 [email protected]ünster.de GdE1-123 7.3 Admittanz 7. Wechselstromnetzwerke Im{} Im{} Q S Im{} UB U Re{} XB Z Re{} P Re{} UR R Abbildung 7.2.2.: Ähnliche Dreiecke für Leistungen, Spannungen und Impedanzen U Z1 R3 Im I Z2 Z2 Z3 R2 Z1 U1 U2 X U3 Z3 R1 X 2 Z 1 X 3 Re I Abbildung 7.2.3.: Addition von beliebigen Impedanzen bei einer Reihenschaltung: (a) Schaltbild, (b) Zeigerdiagramm für Widerstände 7.2.1. Reihenschaltungen Impedanzen: Gegeben seien n Impedanzen Z i = Ri + jXi , i = 1,n in Reihenschaltung nach Abb. 7.2.3 . Addition: Mit den Rechenregeln der komplexen Zahlen folgt direkt Z = Z1 + Z2 + . . . + Zn = R1 + R2 + . . . + Rn + j(X1 + X2 + . . . + Xn ) n n X X = Ri + j Xi i=1 (7.2.14) i=1 mit Xi = XLi = ωLi oder Xi = XCi = −1/ωCi 7.3. Admittanz Admittanz: Der allgemeine komplexe Leitwert (Admittanz) enthält ebenfalls reele (Konduktanz) und imaginäre (Suszeptanz) Anteile. Zeiger: Wir erhalten damit für eine Parallelschaltung der 3 idealen Zweipole nach Abb. 7.3.1 Y = YG+YC +YL = G + jBC + jBL ) 1 = G + j ωC − ωL | {z } (7.3.1) BB Betrag: Y = |Y | = GdE1-124 p G2 + (ωC − 1/ωL)2 [email protected]ünster.de (7.3.2) 1. Februar 2017 7. Wechselstromnetzwerke 7.3 Admittanz Im I I G I I C L BC Y U G ϕ L C BL BL U G Re Abbildung 7.3.1.: Leitwert, Spule und Kondensator parallel: (a) Schaltbild, (b) Zeigerdiagramm für Leitwerte Phasenwinkel: ϕ = arctan Im{Y } ωC − 1/ωL = arctan Re{Y } G (7.3.3) Reeller Leitwert: G = Re{Y } = Y cos ϕ (7.3.4) BB = Im{Y } = Y sin ϕ (7.3.5) Imaginärer Blindleitwert: Bemerkung: Da die beiden Blindleitwerte BL und BC verschiedene Vorzeichen haben, unterscheidet man: BB > 0: Kapazitive Admittanz → positiver Phasenwinkel BB = 0: Resonanz: Nur Wirkleitwert → Phasenwinkel ist Null BB < 0: Induktive Admittanz → negativer Phasenwinkel Schaltbild: An der RLC-Parallelschaltung liegt dieselbe Spannung: → Als Bezugszeiger wird die Spannung U gewählt. Teilströme: Nach der Kirchhoffschen Knotenregel und dem Ohmschen Gesetz gilt: I = IG + IC + IL = U ·YG+U ·YC +U ·YL = U (G + jωC − j/ωL) Admittanz: Division durch die Spannung U ergibt identisch I 1 Y = = G + j ωC − =Y6 ϕ U ωL Leistungen: 1. Februar 2017 (7.3.6) (7.3.7) Beachten: Rechenregeln für komplexe Zahlen! Bezugszeiger Spannung. S = I ∗ · U = U 2 Y ∗ = I 2 /Y S = U ·I P 2 = Re{S} = IG U = U 2 G = IG /G (7.3.10) 2 Q = Im{S} = IB U = U 2 BB = IB /BB (7.3.11) [email protected]ünster.de (7.3.8) (7.3.9) GdE1-125 7.3 Admittanz 7. Wechselstromnetzwerke Ströme: Es ergeben sich ähnliche Dreiecke für die Teilströme wegen S2 = P 2 + Q2 (U I)2 = (U IG )2 + (U IB )2 2 = 2 2 IR + IB I Leitwerte: (7.3.12) Es ergeben sich ähnliche Dreiecke für die Leitwerte wegen S2 (U 2 Y )2 Y2 = P 2 + Q2 = (U 2 G)2 + (U 2 BB )2 2 = G2 + BB (7.3.13) 7.3.1. Parallelschaltungen Gegeben seien n Admittanzen Y i = Gi + jBi , i = 1,n in Parallelschaltung nach Abb. 7.3.2 . Scheinleitwerte: I I I 1 I 2 G Im 3 Y U Y 1 Y 2 Y Y 3 Y 2 3 3 B Y 3 1 U Re Abbildung 7.3.2.: Addition von beliebigen Scheinleitwerten bei einer Parallelschaltung: (a) Schaltbild, (b) Zeigerdiagramm für Leitwerte Addition: Mit den Rechenregeln der komplexen Zahlen folgt Y = Y 1 + Y 2 + ... + Y n = G1 + G2 + . . . + Gn + j(B1 + B2 + . . . + Bn ) n n X X = Gi + j Bi i=1 (7.3.14) i=1 mit Bi = BCi = ωCi oder Bi = BLi = −1/ωLi Beispiel 7.3.1 (Scheinwiderstand) Gegeben sei die Schaltung mit den Werten L1 = 0,2H, C2 = 1µF , R2 = 300Ω, R3 = 250Ω und U1 = 15V, 400Hz. I 1 3 L1 C2 U 2 R3 R2 U2 4 1. Bestimmen Sie die Impedanz Z (komplexer Ersatzwiderstand) zwischen den Klemmen 1 und 2! 2. Welchen Strom I nimmt die Schaltung auf? 3. Welchen Phasenwinkel hat der Eingangstrom I gegen die Eingangsspannung U ? GdE1-126 [email protected]ünster.de 1. Februar 2017 7. Wechselstromnetzwerke 7.4 Ersatzimpedanz einer Schaltung 4. Wie groß ist die Dämpfung v = U2 /U1 ? 5. Zeichnen Sie das Zeigerdiagramm der Spannungen! 6. Zeichnen Sie das Zeigerdiagramm der Ströme! Lösung: Die Lösung wird in der Vorlesung erarbeitet. Ergebnisse für den Vergleich der eigenen Lösung sind: 1. Z 1234 Z 3 + Z 2 + Z 1 = (568,6Ω6 39,1◦ ) = 2. I= U = (26,38mA6 − 39,1◦ ) Z 123 3. ϕU,I = −39,1◦ 4. v= U2 = 0,42 U1 7.4. Ersatzimpedanz einer Schaltung Mit dem Ersatzwiderstand Ri und der Leerlaufspannung UL verhält sich die Ersatzschaltung in Abb. 7.4.1 genauso wie die originale Gleichstromschaltung, z.B. gleicher Kurzschlussstrom IK . Gleichstrom: R2 Uq R1 R3 UL IK UL Ri UL IK Abbildung 7.4.1.: Ersatzwiderstand einer Gleichstrom-Schaltung Widerstand: Aus der gemessenen Leerlaufspannung und dem gemessenen Kurzschlussstrom ergibt sich der Innenwiderstand zu UL Ri = (7.4.1) IK → Alternativ: Berechnung mit Netzwerkanalyse mit dem Verfahren einer Ersatzspannungsquelle! Wechselstrom: 1. Februar 2017 Mit der Ersatzimpedanz Z i und der Leerlaufspannung U L verhält sich die Ersatzschaltung in Abb. 7.4.2 genauso wie die originale Wechselstromschaltung, z.B. gleicher Kurzschlussstrom IK mit demselben Phasenwinkel ϕK . [email protected]ünster.de GdE1-127 7.5 Umwandlung komplexer Widerstände 7. Wechselstromnetzwerke Z2 Uq Z1 U Z3 L I U K Zi U L L I K Abbildung 7.4.2.: Ersatzimpedanz einer Wechselstrom-Schaltung Widerstand: Aus der gemessenen komplexen Leerlaufspannung und dem gemessenen komplexen Kurzschlussstrom ergibt sich die Innenimpedanz zu Zi = UL IK (7.4.2) → Alternativ: Berechnung mit Netzwerkanalyse mit dem Verfahren einer komplexen Ersatzspannungsquelle! Messung: Die aus den Messwerten berechnete Impedanz lässt sich sowohl als Parallelschaltung oder Reihenschaltung eines Wirk- und eines Blindwiderstandes entsprechend Abb. 7.4.3 realisieren wenn gilt ZS = ZP = Z U Rs 1 YP Xs (7.4.3) Gp U U Bp Reihenschaltung Parallelschaltung Abbildung 7.4.3.: Realisierung einer Impedanz als Reihen- oder Parallelschaltung Bauteile: Kondensator oder Spule? • Positiver Phasenwinkel ϕZ > 0: Spule → XS = XL und BP = BL • Negativer Phasenwinkel ϕZ < 0: Kondensator → XS = XC und BP = BC 7.5. Umwandlung komplexer Widerstände Exponentialform: Die Impedanz der Reihenschaltung Z S = ZejϕZ (7.5.1) und die Admittanz der Parallelschaltung Y P = Y ejϕY GdE1-128 [email protected]ünster.de (7.5.2) 1. Februar 2017 7. Wechselstromnetzwerke 7.5 Umwandlung komplexer Widerstände sind äquivalent für eine feste Frequenz f , d.h. es gilt Z S = ZejϕZ = 1 1 1 = = e−jϕY YP Y ejϕY Y (7.5.3) wenn für ihre Beträge Z= 1 Y (7.5.4) und ihre Phasenwinkel ϕZ = −ϕY (7.5.5) Z S = RS + jXS (7.5.6) gilt. Komponentenform: Die Impedanz der Reihenschaltung und die Admittanz der Parallelschaltung Y P = GP + jBP (7.5.7) sind äquivalent für eine feste Frequenz f , d.h. es gilt Z S = RS + jXS = 1 1 GP − jBP = = 2 YP GP + jBP GP + BP2 (7.5.8) wenn für den Realteil RS = GP G2P + BP2 (7.5.9) XS = −BP G2P + BP2 (7.5.10) Z S = RS + jXS (7.5.11) und den Imaginärteil gilt. Komplex: Aus der Impedanz der Reihenschaltung mit den Bauelementen RS , CS oder LS in Reihenschaltung erhalten wir direkt die Admittanz der Parallelschaltung YP = 1 = GP + jBP ZS (7.5.12) mit den Bauelementen RP = 1/GP , CP oder LP in Parallelschaltung. Umwandlung: Schaltungsgleichheit der Stern- und Dreieckschaltung in Abb. 7.5.1 bedeutet, dass die Impedanzen zwischen je zwei Knoten identisch sind. ESB: Bei der komplexen Stern-Dreieck-Umwandlung handelt es sich um eine Ersatzschaltung zur Berechnung des Betriebsverhaltens eines realen Netzwerkes. → Die Impedanzen nach der Transformation können negative Realteile haben. Sie sind dann technisch nicht realisierbar. 1. Februar 2017 [email protected]ünster.de GdE1-129 7.6 Leistungsanpassung 7. Wechselstromnetzwerke 1 1 Z 10 Z 13 0 3 Z 12 Z 20 Z 30 Z 23 3 2 2 Abbildung 7.5.1.: Stern-Dreieck-Umwandlung komplexer Widerstände Äquivalenz: Formell sich entsprechende Größen können bei der Berechnung von Wechselstromnetzwerken in den Formeln für Gleichstromnetzwerke ersetzt werden. Gleichstrom Gleichspannung Gleichstrom Gleichstromwiderstand Gleichstromleitwert Impedanz: U I Z Y Entsprechend der Dreieck-Stern-Transformation wird für ∆ → Y Z 30 = Admittanz: U I R G Wechselstrom komplexe Spannung komplexer Strom Impedanz Admittanz Produkt der Anliegerimpedanzen Z 13 Z 23 = Z 12 + Z 23 + Z 13 Maschenumlaufimpedanz (7.5.13) Analog zur Stern-Dreieck-Transformation wird für Y → ∆ Y 13 = Produkt der Anliegeradmittanzen Y 10 Y 30 = Y 10 + Y 20 + Y 30 Knotenadmittanz (7.5.14) 7.6. Leistungsanpassung Quelle: Analog zur Leistungsanpassung bei Gleichstromquellen gibt es einen Lastwiderstand Z a , bei dem die von der Quelle abgegebene Wirkleistung Pa maximal wird. Zi I I Iq Za Uq Uk Ersatzspannungsquelle Za Yi Uk Ersatzstromquelle Abbildung 7.6.1.: Leistungsanpassung realer Wechselstromquellen GdE1-130 [email protected]ünster.de 1. Februar 2017 7. Wechselstromnetzwerke Strom: 7.7 Blindleistungskompensation Für den Strom entsprechend Abb. 7.6.1 erhalten wir bezogen auf die Quellenspannung I= Uq Uq = Zi + Za (Ri + jXi ) + (Ra + jXa ) (7.6.1) und für den Betrag entsprechend I=p Leistung: Uq (Ri + Ra + (Xi + Xa )2 (7.6.2) Die abgegebene Wirkleistung wird damit Pa = R a I 2 = Maximum: )2 Uq2 Ra (Ri + Ra )2 + (Xi + Xa )2 (7.6.3) Das Maximum erhalten wir für folgende Bedingungen: 1. Es muss für die Blindwiderstände gelten Xa = −Xi (7.6.4) 2. Analog zum Gleichstromfall erhalten wir dann die Wirkleistung zu Pa = Uq Ra (Ri + Ra )2 (7.6.5) Damit muss aber für die Wirkwiderstände analog gelten Ra = Ri Komplex: Beide Gleichungen lassen sich zur komplexen Anpassbedingung zusammenfassen zu Z a = Z ∗i Beispiel 7.6.1 (Anpassung) (7.6.6) (7.6.7) Als ergänzendes Beispiel dient die Anpassung eines realen Außenwiderstandes Z a = Ra an eine Quelle mit einem reinen Blidwiderstand Z i = jXi . Welchen Wert muss Ra beim Leistungsmaximum haben, wenn Xi bekannt ist? Lösung: Die Lösung wird in der Vorlesung erarbeitet. Ergebnisse für den Vergleich der eigenen Lösung sind: Anpassbedingung: 0 1. Februar 2017 = Ra2 + Xi2 − 2Ra2 Ra2 = Xi2 Ra = +Xi [email protected]ünster.de GdE1-131 7.7 Blindleistungskompensation 7. Wechselstromnetzwerke IR IW U I IC Ck U IR I L IL R I IC L IW Erzeuger Verbraucher Kompensation Abbildung 7.7.1.: Blindleistungskompensation 7.7. Blindleistungskompensation Verbraucher: Insbesondere Motoren verhalten sich nicht als reine Wirkwiderstände, sondern zeigen induktives Verhalten, wie es in Abb. 7.7.1 als Ersatzschaltung dargestellt ist . Auf der Zuleitung vom Erzeuger zum Verbraucher fließt ein Strom I, dessen Wirkanteil I W beim Verbraucher abgerechnet wird. → Blindleistungskompensation beim Verbraucher. Ideal cos ϕ = 1 bedeutet Resonanz. Real: cos ϕ ≈ 0,9. → Ohmsch-induktive Verbraucher mit Kondensatoren betreiben oder Kondensatorbatterien zentral zuschalten. Wirkleistung: Der Wirkstrom I R des Verbrauchers soll als Wirkstrom I W über die Zuleitung fließen und dem Verbraucher die Nutzleistung 2 P = IR R = U I cos ϕ (7.7.1) zuführen. Blindleistung: Der induktive Blindstrom I L des Verbrauchers soll durch den kapazitiven Blindstrom I C kompensiert werden. Damit pendelt die Blindleistung QL = IL2 XL = U I sin ϕ (7.7.2) nur beim Verbraucher und belastet nicht die Zuleitung. Kondensator: Entsprechend der zu kompensierenden Blindleistung QC = U2 = −U 2 ωCk = −QL XC (7.7.3) muss der Kondensator die Kapazität Ck = QL ωU 2 (7.7.4) haben. GdE1-132 [email protected]ünster.de 1. Februar 2017 7. Wechselstromnetzwerke 7.8 Zusammenfassung 7.8. Zusammenfassung Netzwerke: Elektrotechnisch bedeutende Verfahren zur Berechnung von Spannungen und Strömen in Wechselstrom-Netzwerken sind: • Dieselben, wie bei der Berechnung von Gleichstromnetzen. • Es werden lediglich kompexe Spannungen, komplexe Ströme und komplexe Bauelemente (Admitanzen und Impedanzen) verwendet. 7.9. Übungsaufgaben Aufgabe 7.9.1 (Netzwerk) -> Seite 164 Die angegebene Schaltung mit U = 100V , f = 50Hz enthält zwei Kondensatoren mit den Kapazitäten C1 = 10µF , C2 = 3,18µF und den Widerstand R = 2kΩ. C1 I U I1 I2 C2 R 1. Es sind die Ströme I, I 1 und I 2 zu bestimmen. 2. Welcher Phasenverschiebungswinkel besteht zwischen den Strömen I und I 2 ? 3. Zeichnen Sie das Zeigerdiagramm der Ströme! Aufgabe 7.9.2 (Netzwerk) -> Seite 164 Die angegebene Schaltung mit R = 25Ω, L = 0,159H und C = 127,2µF liegt an der Spannung U = 24V , f = 50Hz. I1 I U I2 R C L 1. Welchen Strom I liefert die Spannungsquelle? 2. Welcher Phasenverschiebungswinkel besteht zwischen den Strömen I 1 und I 2 ? 3. Zeichnen Sie das Zeigerdiagramm der Ströme! Aufgabe 7.9.3 (Netzwerk) -> Seite 164 In der angegebenen Schaltung mit R = 50Ω, L = 100mH und C = 50µF beträgt der von der Spannungsquelle eingespeiste Strom I = 2A, f = 50Hz. Wie groß sind die Teilströme I 1 und I 2 ? I1 I U I2 R C L 1. Februar 2017 [email protected]ünster.de GdE1-133 Übungsaufgaben Aufgabe 7.9.4 (Ersatzschaltung) -> Seite 165 Aufgabe 7.9.5 (Ersatzschaltung) -> Seite 165 Aufgabe 7.9.6 (Netzwerk) -> Seite 165 Aufgabe 7.9.7 (Netzwerk) -> Seite 165 Aufgabe 7.9.8 (Spule) -> Seite 165 7. Wechselstromnetzwerke Die angegebene Schaltung mit R1 = 30Ω, R2 = 200Ω und C = 10µF soll für die Frequenz f = 50Hz durch eine elektrisch gleichwertige Parallelschaltung, bestehend aus einem Wirkwiderstand Rp und einem Kondensator mit der Kapazität Cp ersetzt werden. Welche Werte sind für Rp und Cp erforderlich? R1 R2 C Die angegebene Schaltung mit R = 30Ω, L = 100mH und C = 20µF soll für die Frequenz f = 50Hz durch eine elektrisch gleichwertige Reihenschaltung, bestehend aus einem Wirkwiderstand Rr und einer Spule mit der Induktivität Lr , ersetzt werden. Welche Werte sind für Rr und Lr erforderlich? Rp Cp R Rr C L Lr Ein ohmsch-induktiver Spannungsteiler mit R = 200Ω und L = 10mH liegt R U2 U1 an einer Eingangsspannung der Frequenz L C f = 1kHz. Um wieviel Prozent ändert sich die Ausgangsspannung U2 , wenn der Teiler mit einem Kondensator der Kapazität C = 500nF belastet wird? In der angegebenen Schaltung mit R1 = 200Ω, R2 = 50Ω, C = 10µF und L = 0,5H beträgt der Strom I2 = 1A, f = 50Hz. Es sind die Ströme I 1 , I 3 , I 4 und I sowie die Eingangsspannung U zu bestimmen. I I2 I1 I4 I3 R2 U L C R1 Zur Bestimmung des ohmschen Widerstandes R und der Induktivität L einer Spule wird diese mit einem ohmschen Widerstand Rv = 15Ω in Reihe geschaltet und die Reihenschaltung an eine Spannungsquelle angeschlossen. Anschließend werden folgende Spannungen gemessen (s. Skizze): U = 70V , Uv = 30V und Us = 50V (f = 50Hz). Wie groß sind R und L? Rv U Uv R Spule 7.9 Us L GdE1-134 [email protected]ünster.de 1. Februar 2017 7. Wechselstromnetzwerke Aufgabe 7.9.9 (Netzwerk) -> Seite 166 7.9 Die angegebene Schaltung enthält zwei Glühlampen, die bei den Spannungen U1 = U2 = 110V die Leistungen P1 = 60W und P2 = 100W aufnehmen. U Übungsaufgaben U1 P1 U2 P2 C 1. Was würde passieren, wenn beide Lampen einfach in Reihe an 220V geschaltet würden? 2. Wie groß müssen die Kapazität C bei f = 50Hz und 3. die Versorgungsspannung U sein, damit U1 = U2 = 110V beträgt? Aufgabe 7.9.10 (Netzwerk) -> Seite 166 Die angegebene Schaltung mit R1 = 100Ω und R2 = 120Ω soll für f = 50Hz so ausgelegt werden, dass I1 = I2 = 1A und der zwischen I1 und I2 bestehende Phasenverschiebungswinkel 60◦ beträgt. U I1 I2 R1 R2 L C 1. Welche Werte sind für L, C und U erforderlich? 2. Stellen Sie alle Spannungen und Ströme in einem maßstäblichen Zeigerdiagramm dar! Aufgabe 7.9.11 (Schalter) -> Seite 166 In der angegebenen Schaltung mit U = 150V , f = 50Hz, R2 = 100Ω liefert die Spannungsquelle bei geöffnetem Schalter den Strom I = 2,5A und bei geschlossenem Schalter den Strom I 0 = 3,5A. I (I’) R1 U R2 C Wie groß sind der Widerstand R1 und die Kapazität C? Aufgabe 7.9.12 (Netzwerk) -> Seite 167 Durch die angegebene Schaltung mit C1 = C2 = C3 = 10µF soll zwischen den Punkten A und B eine Spannung U AB erzeugt werden, die gegenüber der Versorgungsspannung U um 50◦ phasenverschoben ist (f = 50Hz). C1 U R UAB A C2 B C3 Welchen Wert muss der Widerstand R haben? 1. Februar 2017 [email protected]ünster.de GdE1-135 7.9 Übungsaufgaben Aufgabe 7.9.13 (Netzwerk) -> Seite 167 7. Wechselstromnetzwerke Die angegebene Schaltung mit R1 = 10Ω, R2 = 20Ω, R3 = 100Ω, L1 = 0,1H, L2 = 0,2H und C = 10µF liegt an der Spannung U = 100V , f = 50Hz. Welche Spannung U AB liegt zwischen den Punkten A und B? R1 C B U L1 UAB R3 A L2 R2 Aufgabe 7.9.14 (Schalter) -> Seite 167 Die angegebene Schaltung mit R = 100Ω, L = 0,318H soll für die Frequenz f = 50Hz so ausgelegt werden, dass der Betrag (Effektivwert) des von der Spannungsquelle gelieferten Stromes I sich beim Schließen des Schalters S nicht verändert (U = konst.). S I C U R L Welche Kapazität C muss der Kondensator haben? Aufgabe 7.9.15 (Schalter) -> Seite 167 In der angegebenen Schaltung mit R = 50Ω, L = 0,1H, f = 50Hz soll die Kapazität C so gewählt werden, dass sich der Betrag (Effektivwert) des Stromes I beim Schließen des Schalters nicht verändert (U = konst.). S I R L C U 1. Bestimmen Sie C als Funktion der Bauelementewerte! 2. Welcher Wert ergibt sich für C bei den gegebenen Werten? Aufgabe 7.9.16 (Netzwerk) -> Seite 167 Aufgabe 7.9.17 (Netzwerk) -> Seite 167 GdE1-136 In der angegebenen Schaltung mit R1 = 80Ω, C = 50µF und R2 = 40Ω bleibt der Effektivwert der zwischen den Punkten A und B liegenden Spannung beim Anschließen der RL-Reihenschaltung unverändert (f = 50Hz). Wie groß ist die Induktivität L? Drei gleiche Glühlampen (U1 = U2 = U3 = 110V , P1 = P2 = P3 = 40W ) sind entsprechend Skizze geschaltet. Zwischen U1 und U2 sowie zwischen U2 und U3 soll jeweils ein Phasenverschiebungswinkel von 60◦ bestehen (f = 50Hz). [email protected]ünster.de R1 C U A R2 U AB L B U1 P1 U2 P2 U3 P3 U L R C 1. Februar 2017 7. Wechselstromnetzwerke 7.9 Übungsaufgaben 1. Zeichnen Sie ein maßstäbliches Zeigerdiagramm aller Spannungen und Ströme! 2. Welche Werte sind für L, R, C, und U vorzusehen? Aufgabe 7.9.18 (Ersatzschaltung) -> Seite 168 Ein ohmsch-induktiver Verbraucher für U = 230V , f = 50Hz, mit dem Leistungsfaktor cos ϕ = 0,75 und der Wirkleistungsaufnahme P = 120W soll durch die Parallelschaltung eines Wirkwiderstandes R und einer Spule mit der Induktivität L nachgebildet werden. Welche Werte sind für R und L erforderlich? Aufgabe 7.9.19 (Ersatzschaltung) -> Seite 168 Ein ohmsch-kapazitiver Verbraucher mit dem Leistungsfaktor cos ϕ = 0,65 nimmt bei der Spannung U = 110V , f = 50Hz die Wirkleistung P = 200W auf. Der Verbraucher soll durch eine Reihenschaltung aus einem Wirkwiderstand R und einem Kondensator mit der Kapazität C nachgebildet werden. Welche Werte sind für R und C vorzusehen? Aufgabe 7.9.20 (Leitung) -> Seite 168 Ein Verbraucher mit dem Leistungsfaktor cos ϕ = 0,75 (induktiv) nimmt bei der Spannung U = 230V den Strom I = 8A auf. Er soll über eine Leitung, deren Wirkwiderstand R = 3Ω und deren Induktivität L = 0,015H beträgt, an eine Spannungsquelle mit f = 50Hz angeschlossen werden. Welche Spannung U 0 muss am Leitungsanfang liegen, damit der Verbraucher an U = 230V liegt? Aufgabe 7.9.21 (Netzwerk) -> Seite 168 Aufgabe 7.9.22 (Netzwerk) -> Seite 168 Zwei parallelgeschaltete ohmschinduktive Verbraucher für U = 110V mit den Daten P1 = 200W , cos ϕ1 = 0,5, P2 = 500W , cos ϕ2 = 0,94 sollen über eine Spule mit der Induktivität L an eine Spannungsquelle von U 0 = 230V , f = 50Hz, angeschlossen werden. Wie groß muss L sein, damit U = 110V wird? L U’ P1 U cos ϕ1 P2 cos ϕ 2 Ein ohmsch-induktiver Verbraucher für U = 230V mit der WirkleistungsaufnahC P R U U’ me P = 100W und dem Leistungsfaktor ϕ cos cos ϕ = 0,82 ist parallel zu einem Wirkwiderstand R = 500Ω geschaltet. Die Anordnung soll über einen Kondensator C an eine Spannungsquelle mit U 0 = 400V , f = 50Hz, angeschlossen werden. Welche Kapazität C ist erforderlich, damit U = 230V wird? 1. Februar 2017 [email protected]ünster.de GdE1-137 7.9 Übungsaufgaben Aufgabe 7.9.23 (ESQ) -> Seite 169 Aufgabe 7.9.24 (ESQ) -> Seite 169 Aufgabe 7.9.25 (ESQ) -> Seite 169 Aufgabe 7.9.26 (Anpassung) -> Seite 169 7. Wechselstromnetzwerke Die angegebene Schaltung mit C1 = 6µF , C2 = 3µF , R1 = 700Ω, R2 = 500Ω, R3 = 200Ω und L = 0,3H liegt an der Spannung U = 120V , f = 50Hz. Der Strom I 3 im Widerstand R3 ist mit Hilfe einer Ersatzspannungsquelle zu berechnen! Die angegebene Schaltung mit R1 = R2 = R3 = R4 = R5 = 1kΩ, C = 300nF und L = 400mH liegt an der Spannung U = 120V , f = 800Hz. Der Strom I 5 im Widerstand R5 ist mit Hilfe einer Ersatzspannungsquelle zu berechnen! Die angegebene Schaltung mit R = 250Ω, X1 = −300Ω, X2 = −600Ω, X3 = −200Ω und X4 = −400Ω liegt an der Wechselspannung U = 240V . Der Strom I R im Widerstand R ist mit Hilfe einer Ersatzspannungsquelle zu berechnen! C1 R3 L R1 U R2 C2 R1 U R3 C L R2 R4 X1 R5 X2 X4 U X3 R In der angegebenen Schaltung mit U = 100V , f = 50Hz sind R1 = 120Ω und L = 0,5H. 1. Wie groß sind R2 und C zu wählen, damit der Widerstand R2 die maximal mögliche Leistung aufnimmt? R1 U 2. Welche Leistung wird in diesem Fall von R2 aufgenommen? R2 L C Aufgabe 7.9.27 In der angegebenen Schaltung mit U = 100V , f = 50Hz sind R1 = 40Ω, R2 = 50Ω (Leistungsanpassung) und C = 100µF . -> Seite 169 1. Wie groß sind R3 und L zu wählen, damit der Widerstand R3 die maxiR1 R3 mal mögliche Leistung aufnimmt? U R2 2. Welche Leistung wird in diesem Fall L von R3 aufgenommen? C GdE1-138 [email protected]ünster.de 1. Februar 2017 7. Wechselstromnetzwerke 7.9 Aufgabe 7.9.28 In der angegebenen Schaltung mit Ri = (Leistungsanpassung) 50Ω soll der Außenwiderstand Ra = 500Ω -> Seite 170 mit Hilfe des Kondensators C und der Spule L an den Innenwiderstand Ri der Spannungsquelle angepasst werden (Leistungsanpassung). Ri Übungsaufgaben L U C Ra Wie groß sind die Induktivität L und die Kapazität C bei der Frequenz f = 1kHz zu wählen, damit der Außenwiderstand Ra die maximal mögliche Leistung aufnimmt? Aufgabe 7.9.29 (Anpassung) -> Seite 170 Ein ohmsch-induktiver Verbraucher für U = 230V , f = 50Hz nimmt bei dem Leistungsfaktor cos ϕ = 0,5 die Wirkleistung P = 1kW auf. U C P cos ϕ 1. Welchen Strom I nimmt der Verbraucher auf? 2. Welche Kapazität C muss ein parallel zum Verbraucher geschalteter Kondensator haben, damit der Gesamtleistungsfaktor cos ϕ0 = 0,94 (induktiv) wird? 3. Welcher Strom I 0 wird nach dem Zuschalten des unter (2) bestimmten Kondensators insgesamt von der Spannungsquelle geliefert? Aufgabe 7.9.30 (Anpassung) -> Seite 170 Ein ohmsch-induktiver Verbraucher mit der Wirkleistungsaufnahme P = 400W und dem Leistungsfaktor cos ϕ = 0,5 ist parallel zu einer RL-Reihenschaltung (R = 30Ω, L = 35mH) geschaltet. Die Anordnung liegt an der Spannung U = 230V , f = 50Hz. R I U P cos ϕ C L 1. Welcher Strom I wird von der Spannungsquelle geliefert? 2. Wie groß müsste die Kapazität eines parallel zur Spannungsquelle geschalteten Kondensators sein, damit der Gesamtleistungsfaktor cos ϕ0 = 0,97 (induktiv) wird? Aufgabe 7.9.31 (Anpassung) -> Seite 170 1. Februar 2017 Der Leistungsfaktor eines ohmsch-induktiven Verbrauchers wird durch das Zuschalten eines Kondensators von cos ϕ = 0,7 auf cos ϕ0 = 0,9 erhöht. Um wieviel Prozent sinkt hierdurch die in den Netzzuleitungen auftretende Verlustleistung? [email protected]ünster.de GdE1-139 Literatur [Albach 2008] A LBACH, Manfred: Grundlagen der Elektrotechnik 1 & 2. München : Pearson Studium, 2008. – Bewertung: Sehr Gut mit hohem Niveau verständlich. – ISBN 978-3-8273-7341-0 und -7108-9 [Antébi 1983] 1502-4 A NTÉBI, E.: Die Elektrotechnik Epoche. Basel : Birkhäuser Verlag, 1983. – ISBN 3-7643- [Becker u. a. 1998] B ECKER, W.-J. ; B ONFIG, K.W. ; H ÖING, K.: Handbuch elektrische Messtechnik. Heidelberg : Hüthig Verlag, 1998. – ISBN 3-7785-2740-1 [Böge 2007] B ÖGE, Wolfgang: Handbuch Elektrotechnik. Wiesbaden : Vieweg Verlag, 2007. – Bewertung: Ersetzt fast alle Vorlesungsscripten. – ISBN 978-3-8348-0136-4 [Clausert und Wiesemann 1992] C LAUSERT, H. ; W IESEMANN, G.: Grundgebiete der Elektrotechnik 1 & 2. München : Oldenbourg Verlag, 1992. – ISBN 3-486-22057-8 und 3-486-22094-2 [Flegel und Birnstiel 1982] F LEGEL, G. ; B IRNSTIEL, K.: Elektrotechnik für den Maschinenbau. München Wien : Carl Hanser Verlag, 1982. – ISBN 3-446-13559-6 [Friedrich 1993] F RIEDRICH, W.: Tabellenbuch Elektrotechnik Elektronik. Bonn : Dümmler Verlag, 1993. – ISBN 3-427-53024-8 [Frohne u. a. 2005] F ROHNE, Heinrich ; L ÖCHERER, Karl-Heinz ; M ÜLLER, Hans: Moeller Grundlagen der Elektrotechnik. Stuttgart : Teubner Verlag, 2005. – Bewertung: Sehr Gut für Theoretiker. – ISBN 3-519-66400-3 [Führer u. a. 2006] F ÜHRER, Arnold ; H EIDEMANN, Klaus ; N ERRETER, Wolfgang: Grundgebiete der Elektrotechnik 1 – 3. München : Hanser Verlag, 2006. – ISBN 978-3-446-40668-1, -40573-8 und -41258-3 [Hagmann 2001a] H AGMANN, Gert: Aufgabensammlung zu den Grundlagen der Elektrotechnik. Wiesbaden : Aula-Verlag, 2001. – Bewertung: Zeitloses Lehrbuch der FH Münster. – ISBN 3-89104-657-X [Hagmann 2001b] H AGMANN, Gert: Grundlagen der Elektrotechnik. Wiesbaden : Aula-Verlag, 2001. – Bewertung: Zeitloses Lehrbuch der FH Münster. – ISBN 3-89104-661-8 [Hering u. a. 2004] H ERING, Ekbert ; M ARTIN, Rolf ; S TOHRER, Martin: Taschenbuch der Mathematik und Physik. Berlin : Springer Verlag, 2004. – ISBN 3-540-22148-4 [Kuchling 1978] K UCHLING, H.: Taschenbuch der Physik. Frankfurt / Main : Verlag Harri Deutsch, 1978. – ISBN 3-8714-4097-3 [Liepe 2008] L IEPE, Jürgen: Schaltungen der Elektrotechnik und Elektronik — verstehen und lösen mit NI Multisim. München : Hanser Verlag, 2008. – Bewertung: Mit Studentenlizenz. – ISBN 978-3-446-41134-0 [Müller und Piotrowski 1992] M ÜLLER, R. ; P IOTROWSKI, A.: Einführung in die Elektrotechnik 1 & 2. München : Oldenbourg Verlag, 1992. – Bewertung: Für Fachfremde ein erster Einstieg. – ISBN 3-48622147-7 [Nerreter 2006] N ERRETER, Wolfgang: Grundlagen der Elektrotechnik. München : Hanser Verlag, 2006. – Bewertung: Aufgaben mit PSPICE und MATLAB. – ISBN 978-3-446-40414-4 GdE1-140 [email protected]ünster.de 1. Februar 2017 Literatur Literatur [von Oppen und Melchert 2005] O PPEN, Gebhard von ; M ELCHERT, Frank: Physik für Ingenieure. München : Pearson Studium, 2005. – ISBN 3-8273-7161-9 [Papula 2000] PAPULA, Lothar: Mathematik für Ingenieure und Naturwissenschaftler 1 – 3. Wiesbaden : Vieweg Verlag, 2000. – ISBN 3-528-84236-9 und 3-528-84237-7 [Papula 2006] PAPULA, Lothar: Mathematische Formelsammlung. Wiesbaden : Vieweg Verlag, 2006. – ISBN 978-3-8348-0156-2 [Paul 2004] PAUL, Reinhold: Elektrotechnik für Informatiker. Stuttgart : Teubner Verlag, 2004. – Nicht nur für Informatiker gut. – ISBN 3-519-00360-0 [Schmidt u. a. 2006] S CHMIDT, Lorenz-Peter ; S CHALLER, Gerhard ; M ARTIUS, Siegfried: Grundlagen der Elektrotechnik 3. München : Pearson Studium, 2006. – Bewertung: Sehr Gut mit hohem Niveau verständlich. – ISBN 978-3-8273-7107-2 [Vömel und Zastrow 2001] VÖMEL, Martin ; Z ASTROW, Dieter: Aufgabensammlung Elektrotechnik 1 & 2. Wiesbaden : Vieweg Verlag, 2001. – ISBN 3-528-14932-9 und -03822-5 [Weißgerber 2000] W EISSGERBER, Wilfried: Elektrotechnik für Ingenieure – Formelsammlung. Wiesbaden : Vieweg Verlag, 2000. – Bewertung: Sehr Gut für Praktiker. – ISBN 3-528-03134-4 [Weißgerber 2007a] W EISSGERBER, Wilfried: Elektrotechnik für Ingenieure – Klausurrechnen. Wiesbaden : Vieweg Verlag, 2007. – Bewertung: Sehr Gut für Praktiker. – ISBN 978-3-8348-0300-9 [Weißgerber 2007b] W EISSGERBER, Wilfried: Elektrotechnik für Ingenieure 1 – 3. Wiesbaden : Vieweg Verlag, 2007. – Bewertung: Sehr Gut für Praktiker. – ISBN 978-3-8348-0058-9, -0191-3 und 3-528-34918-5 [Zeidler 2003] Z EIDLER, E.: Teubner-Taschenbuch der Mathematik. Stuttgart : Teubner Verlag, 2003. – Bewertung: Eine braucht man auf jeden Fall. – ISBN 3-519-20012-0 1. Februar 2017 [email protected]ünster.de GdE1-141 Index A Ableitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41 Admittanz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 124 Ampere . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 Amperemeter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 Analog-Digital-Umsetzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 Anliegerleitwerte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58 Anliegerwiderstände . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58 Arbeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 Arbeitsgerade . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39 Augenblicksleistung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 86 Ausgangsleistung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41 Außenwiderstand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38 B Basiseinheiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 Baum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62 Betrag der Wechselgröße . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 84 Betriebskennlinie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39 Beweglichkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 Bezugsachse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 90 Bezugspunkt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 Blindfaktor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 114 Blindleistung induktive . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 109 kapazitive . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 106 Blindleistungskompensation . . . . . . . . . . . . . . . . 132 Blindleitwert induktiver . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 108 kapazitiver . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 105 Blindwiderstand induktiver . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 108 kapazitiver . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 106 Brückenschaltung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33 C E E-Reihe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 Effektivwert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 86, 90 Eichung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 90 Einheiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 Einstein . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 Elektronen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 Elektronenstrahloszilloskop . . . . . . . . . . . . . . . . . . 90 Elektronik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43 Elementarladung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 Energie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36 Energietechnik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41 Ersatzimpedanz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 127 Ersatzquellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55 Ersatzschaltbild . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38 Ersatzwiderstand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 127 F Farbcode . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 Feldstärke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 Flächenwiderstand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 Formelzeichen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 Formfaktor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 87, 90 Fotowiderstand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 Fourierreihen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 80 Fouriertheorie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 80 G Coulombsche Formel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 D Dehnungsmessstreifen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 Dielektrikum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 121 Dioden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 71 GdE1-142 Drehspulinstrument . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 90 Drehwinkel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34 Drehzeiger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 100 Dreieck-Stern-Transformation . . . . . . . . . . . . . . . 58 komplexe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 130 Dreiecksleitwert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58 Dreieckspannung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 80 Duale Schaltungsgrößen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 Gleichanteil . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 80 Gleichrichterschaltung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 90 Gleichrichtwert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 85, 90 Gleichspannungstechnik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 Gleichungssystem . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16, 50 Gleichwert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 81 [email protected]ünster.de 1. Februar 2017 INDEX INDEX Graph . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62 Güte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 121 H Halbleiter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 Hall-Widerstand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 Heißleiter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 Hochfrequenz-Ersatzschaltbild . . . . . . . . . . . . . . 120 Hochspannung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 I I-U-Kennlinie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72 Ideale Spannungsquelle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39 Impedanz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 122 Innenwiderstand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38, 55 Isolationswiderstand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 121 K Kaltleiter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 Kirchhoffsche Gesetze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21 Kirchhoffsche Gleichungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50 Kleinspannung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 Klemmenspannung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37 Knoten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50 Knotenanalyse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64 Knotengleichungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64 Knotenleitwert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58 Knotenregel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 Kompensationsschreiber . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35 Komplexe Rechnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 97 Komplexe Zahl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 98 Kondensator . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 105 Kondensatorbatterien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 132 Kopplungswiderstände . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61 Kreisfrequenz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 82 Kurzschlussstrom . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38, 55 L Ladung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 Ladungsträger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 Lautstärkeregler . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28 Leerlaufspannung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38, 55 Leistung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36 Leistungsanpassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41 Wechselstrom . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 130 Leistungsfaktor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41, 114 Leistungsmessung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33 Leitfähigkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 Leitungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 1. Februar 2017 Leitungswiderstand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40 Leitwert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 Linienintegral . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 LTspice . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 M Masche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50 Maschenanalyse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61 Maschengleichungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61 Maschenregel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23 Maschenstrom-Verfahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61 Maschenströme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61 Masse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 Mathematik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13, 16, 38, 41 MATLAB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 Messbereich. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .31 Messfehler . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33 Messwerk . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 MHO . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 Mikroprozessoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 Mittelwert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 83 Modifizierte Knotenanalyse . . . . . . . . . . . . . . . . . . 69 Momentaufnahme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 92 N Nachrichtentechnik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41 Nebendiagonalen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61 Nebenwiderstand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 Netztopologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62 Netzwerk . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50 Newtonmeter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36 Nichtidealitäten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 120 f. Nichtlineare Netze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 71 Niederspannung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 Norton . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55 NTC-Widerstand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 Nullphasenwinkel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 84, 90 Nullspannungsabgleich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35 O octave . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 Ohm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 Ohmsches Gesetzt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 P Parallelschaltung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 Periodendauer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 83 Phasenverschiebung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 84 Phasenwinkel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 83 [email protected]ünster.de GdE1-143 INDEX INDEX Physikalische Größen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 Potential . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 Potentiometer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 PTC-Widerstand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 pulsierende Gleichspannung . . . . . . . . . . . . . . . . . 85 Q Quellenspannung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38 R T-Netzwerk . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55 Temperaturbeiwert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 Temperaturkoeefizienten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 Thevenin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55 Topologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62 Transistoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 71 U Umlaufwiderstand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58 Reaktanz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 122 Reale Bauelemente . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 120 Reale Spannungsquelle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37 Rechteckspannung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 80 Reihenschaltung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25 RLC-Parallelschaltung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 125 RLC-Reihenschaltung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 123 Rundfunktechnik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28 S Scheinleistung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 115 Scheitelfaktor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 87, 90 Scheitelwert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 81 Scheitelwertzeiger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 101 Schiebewiderstand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 Schutzmaßnahmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 Shunt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 SI Einheiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 Sicherungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39 Siemens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 Sinusschwingungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 82 Spannung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 Spannungsmesser . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31 Spannungsquelle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39 Spannungsteiler . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 Spule . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 108 Stern-Dreieck-Transformation . . . . . . . . . . . . . . . 58 komplexe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 130 Sternknotenleitwert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58 Sternwiderstand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58 Strom . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 Stromkreis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 realer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 Strommesser . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 Stromquelle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42 Stromteiler . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 Substitution . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 83 Superposition . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60 Suszeptanz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 124 GdE1-144 T V Var . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 107 Verbindungszweig . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61 Verbraucher . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 Verlustfaktor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 120 Verlustwinkel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 120 Verlustwirkungsgrad . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37 Vollausschlag . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 Volt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 Voltmeter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32 Vorwiderstand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29 W Watt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 105 Wattsekunde . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36 Wechselgrößen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 80 Wechselstromzweipol . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 111 Wheatstone Schaltung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33 Widerstand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 f. spezifischer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 Wechselstrom . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 103 Widerstandsmatrix . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61 Wirkleistung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 104 Wirkungsgrad . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37 Z Zahlenwerte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 Zeigerdiagramm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 82 Zeitdiagramm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 92 Zweig . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50 Zweigströme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61 Ü Überlagerungssatz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59 Überstrom . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 [email protected]ünster.de 1. Februar 2017 Formeln Gleichstromelemente Ohm’sches Gesetz: Vorlesung: Gln. 2.2.1, Seite 16 U = RI Draht-Widerstand: (7.9.1) Vorlesung: Gln. 2.2.6, Seite 18 %l l = A κA R= (7.9.2) Temperaturabhängigkeit Draht-Widerstand: Vorlesung: Gln. 2.2.7, Seite 18 R = R20 (1 + α20 ∆T + β20 (∆T )2 ) (7.9.3) Kirchhoff’sche Knotenregel: Vorlesung: Gln. 2.3.2, Seite 22 n X Ik = 0 (7.9.4) k=1 Parallele Leitwerte: Vorlesung: Gln. 2.3.8, Seite 23 GG = n X Gk (7.9.5) k=1 Stromteiler: Vorlesung: Gln. 2.3.13, Seite 24 I2 = G2 I G1 + G2 (7.9.6) Kirchhoff’sche Maschenregel: Vorlesung: Gln. 2.3.16, Seite 25 n X Uk = 0 (7.9.7) k=1 Reihenschaltung Widerstände: Vorlesung: Gln. 2.3.21, Seite 25 RG = n X Rk (7.9.8) k=1 Spannungsteiler: Vorlesung: Gln. 2.3.26, Seite 26 U2 = 1. Februar 2017 R2 U R1 + R2 [email protected]ünster.de (7.9.9) GdE1-145 INDEX INDEX Abgleichbedingung Brückenschaltung: Vorlesung: Gln. 2.4.15, Seite 34 R1 R3 = R2 R4 (7.9.10) W =U ·Q=U ·I ·t (7.9.11) Elektrische Energie: Vorlesung: Gln. 2.5.1, Seite 36 Elektrische Leistung: Vorlesung: Gln. 2.5.6, Seite 36 W U2 = U · I = I 2R = t R (7.9.12) verwendbare Energie WN PN = = angebotene Energie Wges Pges (7.9.13) P = Wirkungsgrad: Vorlesung: Gln. 2.5.7, Seite 37 η= Gleichstromnetzwerke Dreieck-Stern: Vorlesung: Gln. 3.3.20, Seite 58 Sternwiderstand = Stern-Dreieck: Produkt der Anliegerwiderstände Umlaufwiderstand (7.9.14) Produkt der Anliegerleitwerte Sternknotenleitwert (7.9.15) Vorlesung: Gln. 3.3.22, Seite 58 Dreiecksleitwert = Wechselströme Gleichwert: Vorlesung: Gln. 4.2.3, Seite 81 1 ī = T tZ 0 +T i(t) dt = 0 (7.9.16) t0 Kreisfrequenz: Vorlesung: Gln. 4.3.1, Seite 83 ω = 2πf = 2π Gleichrichtwert: 1 T (7.9.17) Vorlesung: Gln. 4.3.11, Seite 84 1 |i| = T tZ 0 +T |i(t)| dt (7.9.18) t0 Effektivwert: Vorlesung: Gln. 4.3.18, Seite 86 I = ief f v u tZ0 +T u u1 =t i2 dt T (7.9.19) t0 GdE1-146 [email protected]ünster.de 1. Februar 2017 INDEX Scheitelfaktor: INDEX Vorlesung: Gln. 4.3.26, Seite 87 Scheitelwert î = Ef f ektivwert I (7.9.20) I Ef f ektivwert = =I Gleichrichtwert |i| (7.9.21) kS = Formfaktor: Vorlesung: Gln. 4.3.28, Seite 87 kF = Mathematik Additionstheorem: Vorlesung: Gln. 4.5.3, Seite 93 sin(ωt + ϕ) = sin(ωt) cos ϕ + cos(ωt) sin ϕ Kosinussatz: Vorlesung: Gln. 4.6.2, Seite 94 a2 = b2 + c2 − 2bc cos α Vektor: = r cos ϕ + rj sin ϕ = r(cos ϕ + j sin ϕ) (7.9.24) Vorlesung: Gln. 5.3.1, Seite 100 u = ûej(ωt+ϕu ) = ûejωt ejϕu Scheitelwertzeiger: (7.9.23) Vorlesung: Gln. 5.1.7, Seite 98 r = a + jb Drehzeiger: (7.9.22) (7.9.25) Vorlesung: Gln. 5.3.4, Seite 101 û = ûejϕu (7.9.26) Wechselstromelemente Impedanz: Vorlesung: Gln. 6.0.1, Seite 102 Z= U U ejϕU U = = ej(ϕU −ϕI ) = Zejϕ I IejϕI I (7.9.27) Komplexer Widerstand: Vorlesung: Gln. 6.1.2, Seite 103 U R = RI R Mittlere Leistung: Vorlesung: Gln. 6.1.5, Seite 104 P̄ = Kapazitiven Strom: W U2 = UI = = I 2R T R (7.9.29) Vorlesung: Gln. 6.2.4, Seite 105 IC = C 1. Februar 2017 (7.9.28) dU C d = C UC ejωt = jωCU C dt dt [email protected]ünster.de (7.9.30) GdE1-147 INDEX INDEX Kapazitiven Blindleitwert: Vorlesung: Gln. 6.2.6, Seite 105 Y C = jBC = jωC = (|BC |6 90◦ ) (7.9.31) Kapazitiven Blindwiderstand: Vorlesung: Gln. 6.2.8, Seite 106 Z C = jXC = −j 1 = (|XC |6 − 90◦ ) ωC (7.9.32) Kapazitive Blindleistung: Vorlesung: Gln. 6.2.10, Seite 106 QC = UC IC = UC2 BC = IC2 XC < 0 (7.9.33) Induktive Spannung: Vorlesung: Gln. 6.3.3, Seite 108 UL = L dI L d = L IL ejωt = jωLI L dt dt (7.9.34) Induktiver Blindwiderstand: Vorlesung: Gln. 6.3.5, Seite 108 Z L = jXL = jωL = (|XL |6 90◦ ) (7.9.35) Induktiver Blindleitwert: Vorlesung: Gln. 6.3.7, Seite 108 Y L = jBL = −j 1 = (|BL |6 − 90◦ ) ωL (7.9.36) Induktive Blindleistung: Vorlesung: Gln. 6.3.9, Seite 109 QL = UC IC = UC2 BL = IC2 XL > 0 Impedanz: Vorlesung: Gln. 6.4.1, Seite 111 U = ZejϕZ I (7.9.38) I 1 1 = = e−jϕZ = Y ejϕY jϕ Z U Ze Z (7.9.39) Z= Admittanz: Vorlesung: Gln. 6.4.2, Seite 111 Y = Scheinleistung: Vorlesung: Gln. 6.4.12, Seite 113 S = U I = I 2Z = Wirkleistung: U2 Z Blindfaktor: (7.9.41) Vorlesung: Gln. 6.4.16, Seite 114 Q = S sin ϕ = U I sin ϕ Leistungsfaktor: (7.9.40) Vorlesung: Gln. 6.4.14, Seite 114 P = S cos ϕ = U I cos ϕ Blindleistung: (7.9.37) (7.9.42) Vorlesung: Gln. 6.4.17, Seite 114 λ= P = cos ϕ S (7.9.43) β= Q = sin ϕ S (7.9.44) Vorlesung: Gln. 6.4.18, Seite 114 Komplexe Leistung: Vorlesung: Gln. 6.4.22, Seite 115 S = U I∗ GdE1-148 [email protected]ünster.de (7.9.45) 1. Februar 2017 INDEX INDEX Wechselstromnetzwerke Impedanz: Vorlesung: Gln. 7.2.7, Seite 123 Z= Admittanz: U = R + j(ωL − 1/ωC) = Z 6 ϕ I (7.9.46) Vorlesung: Gln. 7.3.7, Seite 125 Y = I = G + jωC − j/ωL = Y 6 ϕ U (7.9.47) Ersatzscheinwiderstand: Vorlesung: Gln. 7.4.2, Seite 128 UL IK (7.9.48) Z a = Z ∗i (7.9.49) Zi = Komplexe Anpassbedingung: Vorlesung: Gln. 7.6.7, Seite 131 1. Februar 2017 [email protected]ünster.de GdE1-149 A. Ergebnisse der Übungsaufgaben A.1. Übungsaufgaben zu Gleichstromelemente Lösung zur Aufgabe 2.10.1 (Spannung) Gesuchte Spannung Lösung zur Aufgabe 2.10.2 (Widerstand) Gesuchte Widerstand des Bleimantel Lösung zur Aufgabe 2.10.3 (Widerstand) Gesuchte Drahtlänge Lösung zur Aufgabe 2.10.4 (Temperatur) Lösung zur Aufgabe 2.10.5 (Temperatur) Lösung zur Aufgabe 2.10.6 (Temperatur) GdE1-150 U= R= l ∆U 16,8V = = 240V p 0,07 (A.1.1) ρl 21 · 10−8 Ωm · 100m = 0,921Ω = A 22,8 · 10−6 m2 (A.1.2) = RκA = 500Ω · 2 · 106 S/m · 0,126 · 10−6 mm2 = 126m (A.1.3) Widerstand der Wicklung R2 = R1 [1 + α(T2 − T1 )] = 0,325Ω · [1 + 3,9 · 10−3 K −1 · (95◦C − 20◦C)] = 0,420Ω (A.1.4) Temperatur T2 R2 1 −1 + T1 R1 α 55Ω 1 = −1 + 20◦C 44Ω 4,2 · 10−3 K −1 = 79,5◦C = (A.1.5) Gesuchter Temperaturkoeffizient α= p 0,0084 = = 1,40 · 10−4 K −1 T2 − T1 60◦C [email protected]ünster.de (A.1.6) 1. Februar 2017 A. Ergebnisse der Übungsaufgaben A.1 Lösung zur Aufgabe 2.10.7 (Leistung) Leistungsverhältnis Lösung zur Aufgabe 2.10.8 (Leistung) Spannungsverhältnis Lösung zur Aufgabe 2.10.9 (Leistung) Leistung Lösung zur Aufgabe 2.10.10 (Leistung) Übungsaufgaben zu Gleichstromelemente (230V )2 P2 U2 = 1,093 = 22 = P1 U1 (220V )2 (A.1.7) U2 1 1 =√ =√ = 0,877 U1 1+p 1 + 0,3 (A.1.8) P = W = t 8 1800 kW h 5 60 h = 0,053kW (A.1.9) Pab 3,3kW = 0,83 = Pzu 3,96kW (A.1.10) 1. Wirkungsgrad η= 2. Energiekosten K = 3,96kW · 5h · 0,15Euro/kW h = 2,97Euro (A.1.11) U12 ∆t (200V )2 · 5min = = 23,8min U22 − U12 (220V )2 − (200V )2 (A.1.12) Lösung zur Aufgabe 2.10.11 (Leistung) Gesuchte Zeit Lösung zur Aufgabe 2.10.12 (Widerstand) Damit ergibt sich t2 = I2 = U 24V = = 3A R234 8Ω (A.1.13) Gesamtstrom der Quelle I5 = I1 + I2 = 8A + 3A = 11A Stromteilerzu I3 = G3 I2 = G3 + G4 1 3Ω 1 3Ω + 1 6Ω · 3A = 2A (A.1.14) (A.1.15) Knotenregel I4 = I2 − I3 = 3A − 2A = 1A 1. Februar 2017 [email protected]ünster.de (A.1.16) GdE1-151 A.1 Übungsaufgaben zu Gleichstromelemente Lösung zur Aufgabe 2.10.13 (Netzwerk) A. Ergebnisse der Übungsaufgaben Strom I3 = UR2 18V = = 0,45A R345 40Ω Stromteiler I4 = G4 I3 = G4 + G5 1 30Ω 1 30Ω + 1 60Ω · 0,45A = 0,3A (A.1.17) (A.1.18) Knotenregel I5 = I3 − I4 = 0,45A − 0,3A = 0,15A (A.1.19) I1 = I2 + I3 = 0,3A − 0,45A = 0,75A (A.1.20) U = UR2 + UR1 = 18V + 15V = 33V (A.1.21) Knotenregel Quellenspannung Lösung zur Aufgabe 2.10.14 (Leitung) Spannung am Leitungsanfang Lösung zur Aufgabe 2.10.15 (Leitung) Gesuchte Leiterquerschnitt Lösung zur Aufgabe 2.10.16 (Spannung) Gesuchte Spannung Lösung zur Aufgabe 2.10.17 (Widerstand) Gesuchtes Verhältnis der Widerstände Lösung zur Aufgabe 2.10.18 (Widerstand) Gesuchtes Verhältnis Lösung zur Aufgabe 2.10.19 (ESQ) Quellenspannung GdE1-152 U 0 = U + IRL = 110V + 36,4A · 0,293Ω = 121V A= 2lρ 2 · 71m · 17,6 · 10−9 Ωm = 2,5mm2 = RL2 1Ω UAB = UR2 + UR4 = 3,64V + 4,55V = 8,19V RAB K · 1,26 = = 1,68 RCD K · 0,752 x= a = 1,5 b Uq = U1 + I1 Ri = 20V + 1A · 4Ω = 24V [email protected]ünster.de (A.1.22) (A.1.23) (A.1.24) (A.1.25) (A.1.26) (A.1.27) 1. Februar 2017 A. Ergebnisse der Übungsaufgaben A.1 Lösung zur Aufgabe 2.10.20 (Last) Änderung der Ausgangsspannung Lösung zur Aufgabe 2.10.21 (Last) Gesuchter Widerstand Lösung zur Aufgabe 2.10.22 (Last) Erste rgesuchter Widerstand Übungsaufgaben zu Gleichstromelemente U20 0,3571 · U1 = = 0,786 U2 0,4545 · U1 p 0,9 Ri = · 8,33Ω = 75Ω 1−p 1 − 0,9 R≥ R2 = ( (A.1.28) (A.1.29) 1 5 1 5 − )R3 = ( − ) · 360Ω = 0,1388 · 360Ω = 50Ω (A.1.30) 0,8p 4 0,8 · 0,9 4 Der zweite R1 = 4R2 = 4 · 50Ω = 200Ω Lösung zur Aufgabe 2.10.23 (Kennlinie) (A.1.31) Erster Widerstand UL Uq R1 = − UL Uq =− −1 Ri = − UL Ri UL − Uq 8V · 2,4Ω = 4,8Ω 8V − 12V (A.1.32) Zweiter gesuchte Widerstand R2 = Lösung zur Aufgabe 2.10.24 (Kennlinie) Uq IK − R i Ri R1 + 1 = 12V 1,6A − 2,4Ω 2,4Ω 4,8Ω + 1 = 17 Ω = 3,4Ω 5 (A.1.33) Gesuchter Innenwiderstand Ri = = = UL IK (R1 + R2 ) − R2 R1 R2 − 18V 0,8A (24Ω UL IK + 90Ω) − 90Ω · 24Ω 90Ω − 18V 0,8A 6,0Ω (A.1.34) Quellenspannung Uq = IK (Ri + R1 ) = 0,8A · (6Ω + 24Ω) = 24V 1. Februar 2017 [email protected]ünster.de (A.1.35) GdE1-153 A.2 Übungsaufgaben zu Gleichstromnetzwerke A. Ergebnisse der Übungsaufgaben A.2. Übungsaufgaben zu Gleichstromnetzwerke Lösung zur Aufgabe 3.9.1 (Wandlung) Für die Y-∆-Wandlung erhalten wir Ra = = = Rb = Rc0 = R12 R134 + R134 R235 + R235 R12 R235 1Ω · 5,5Ω + 5,5Ω · 8Ω + 8Ω · 1Ω 8Ω 7,19Ω P Ri1 Ri2 57,5Ω = = 10,45Ω R 5,5Ω P 134 Ri1 Ri2 57,5Ω = = 57,5Ω R12 1Ω (A.2.1) (A.2.2) (A.2.3) Parallelschaltung Rc = Rc0 ||R6 = Lösung zur Aufgabe 3.9.2 (Netzwerk) Gesuchte Spannung Lösung zur Aufgabe 3.9.3 (Netzwerk) Gesuchter Strom Lösung zur Aufgabe 3.9.4 (Netzwerk) Erster Quellenstrom Ux = 1 = G0c + G6 1 + = 7,02Ω (A.2.4) Rb 6,67Ω · 10V = 5,38V U= Rb + Ra 6,67Ω + 5,71Ω (A.2.5) 1 57,5Ω 1 8Ω Ix = IR2 + IR4 = 0,75A + 0,5A = 1,25A I1 = = U1 − U2 R2 36V − 24V = 0,30A 40Ω (A.2.6) (A.2.7) Zweiter Quellenstrom I2 = I3 − I1 = 0,80A − 0,30A = 0,50A Lösung zur Aufgabe 3.9.5 (Netzwerk) GdE1-154 (A.2.8) Maschenstrom I2 U2 − U1 + R2 IA + R3 IB R1 + R2 + R3 6V − 8V + 2Ω · 14A + 0,5Ω · 4A = 1Ω + 2Ω + 0,5Ω = 8,0A = [email protected]ünster.de (A.2.9) 1. Februar 2017 A. Ergebnisse der Übungsaufgaben A.2 Übungsaufgaben zu Gleichstromnetzwerke Physikalische Ströme Lösung zur Aufgabe 3.9.6 (Netzwerk) IR1 = I2 = 8A (A.2.10) IR2 = IA − I2 = 14A − 8A = 6A (A.2.11) IR3 = I2 − IB = 8A − 4A = 4A (A.2.12) Gesuchte physikalische Ströme IR1 = I1 − I2 = 0,6A + 0,8A = 1,4A (A.2.13) IR2 = −I2 = 0,8A (A.2.14) IR3 = I2 + IA − I1 = −0,8A + 1,8A − 0,6A = 0,4A (A.2.15) = IA + I2 = 1,8A − 0,8A = 1,0A (A.2.16) IR4 Lösung zur Aufgabe 3.9.7 (Netzwerk) Lösung IAB = = = Lösung zur Aufgabe 3.9.8 (Netzwerk) Lösung zur Aufgabe 3.9.9 (Netzwerk) 1. Februar 2017 30V −30Ω 330V 85Ω 55Ω −30Ω −30Ω 85Ω 30V · 85Ω + 330V · 30Ω 55Ω · 85Ω − 30Ω · 30Ω 3,298A (A.2.17) Gesuchten Ströme I1 = I2 = I3 = I1 = I2 = I3 = UK1 − U1 21V − 30V = = −1,8A R1 5Ω UK1 − U2 21V − 24V = = −0,3A R2 10Ω UK1 21V = = 2,1A R3 10Ω (A.2.18) (A.2.19) (A.2.20) Gesuchten Ströme UK1 − U1 18V − 20V = = −0,5A R1 4Ω UK1 − U2 18V − 10V = = 3,2A R2 2,5Ω UK1 18V = = 3,6A R3 5Ω [email protected]ünster.de (A.2.21) (A.2.22) (A.2.23) GdE1-155 A.2 Übungsaufgaben zu Gleichstromnetzwerke Lösung zur Aufgabe 3.9.10 (Netzwerk) Lösung zur Aufgabe 3.9.11 (ESQ) A. Ergebnisse der Übungsaufgaben Fehlende Ströme I2 = I1 − I5 = 2,2A − 1,8A = 0,4A (A.2.24) I3 = I1 − I4 = 2,2A − 1,0A = 1,2A (A.2.25) I6 = I5 − I4 = 1,8A − 1,0A = 0,8A (A.2.26) Gesuchte Quellenspannungzu Ra 2,52Ω U= · 11V = 3,5V Rb + Ra 2,52Ω + 5,4Ω Uq = (A.2.27) Innenwiderstand Ri = = Lösung zur Aufgabe 3.9.12 (ESQ) RAB = Ra ||Rb = 1 2,52Ω 1 + 1 5,4Ω 1 Ga + Gb = 1,72Ω (A.2.28) Gesuchte Innenwiderstand Ri = (R12 + R34 )||R5 = = 1 2Ω 1 + 1 6Ω 1 G1234 + G5 = 1,5Ω (A.2.29) Quellenspannung der Ersatzquelle Uq = Ri IK = 1,5Ω · (−1,5A) = −2,25V Lösung zur Aufgabe 3.9.13 (Netzwerk) Gesuchte Strom Lösung zur Aufgabe 3.9.14 (Netzwerk) Gesuchte Strom I5 = I5 Uq 8,0V = 0,5A = Ri + R5 5,0Ω + 11Ω = = GdE1-156 Uq1 + Uq2 − U3 Ri1 + R5 + Ri2 8V + 6V − 5V = 0,54A 4.0Ω + 10Ω + 2,67Ω [email protected]ünster.de (A.2.30) (A.2.31) (A.2.32) 1. Februar 2017 A. Ergebnisse der Übungsaufgaben Lösung zur Aufgabe 3.9.15 (ESQ) A.2 Übungsaufgaben zu Gleichstromnetzwerke Der Innenwiderstand ergibt sich zu Ri = R3 + (R1 ||R2 ) = R3 + = 12Ω + 1 + 1 4Ω 1 6Ω 1 G1 + G2 = 14,4Ω (A.2.33) Gesuchter Quellenstrom Iq = Lösung zur Aufgabe 3.9.16 (ESQ) G3 I= G3 + G2 1 12Ω 1 12Ω + 1 6Ω · 1,5A = 0,5A (A.2.34) Gesuchter Innenwiderstand 1 = R1234 ||Ri = Ri 1 1 3,21Ω + = 1 9Ω G1234 + Gi = 2,37Ω (A.2.35) Gesuchter Quellenstrom Iq = IK = I4 − I1 = 1,2A − 2,4A = −1,2A Lösung zur Aufgabe 3.9.17 (Leistungsanpassung) (A.2.36) 1. Gesuchter Widerstand = Ri = R1 ||R2 = R3 = 1 80Ω 1 + 1 G1 + G2 = 26,67Ω (A.2.37) (6V )2 = 1,35W 26,67Ω (A.2.38) 1 40Ω 2. Gesuchte maximale Leistung P3 = Lösung zur Aufgabe 3.9.18 (Leistungsanpassung) Uq 2 2 R3 = 1. Gesuchter Widerstand R5 = Ri = R134 ||R2 = = 1 40Ω 1 G134 + G2 1 = 30,0Ω 1 + 120Ω (A.2.39) 2. Gesuchte maximale Leistung P5 = 1. Februar 2017 Uq 2 2 R5 = (42,0V )2 = 59,0W 30,0Ω [email protected]ünster.de (A.2.40) GdE1-157 A.3 Übungsaufgaben zu Wechselströme Lösung zur Aufgabe 3.9.19 (Netzwerk) Lösung zur Aufgabe 3.9.20 (Netzwerk) A. Ergebnisse der Übungsaufgaben Gesuchte Spannung U2 = Uq1 − Uq2 − (Ri1 + Ri2 )I2 = 6,86V − 4,36V − (1,71Ω + 2,73Ω) · 0,4A = 6,86V − 4,36V − 1,776V = 0,724V (A.2.41) Gesuchte Spannungen U1 U2 = R1 IR1 + R3 IR3 = 20Ω · 0,183A + 50Ω · 0,083A = 7,76V (A.2.42) = R4 IR4 − R3 IR3 = 60Ω · 0,117A − 50Ω · 0,083A = 2,94V (A.2.43) A.3. Übungsaufgaben zu Wechselströme Lösung zur Aufgabe 4.8.1 (Effektivwert) 1. Zeitfunktion i(t) = î 1 2 î 0 : : : 0 ≤ t ≤ T4 T 3T 4 ≤t≤ 4 3T 4 ≤t≤T (A.3.1) 2. Gleichrichtwert 1 |i| = T ZT |i(t)| dt = 1 T î · î = T 2 2 (A.3.2) 0 3. Effektivwert v u r r u ZT 1 3 2 3 u1 2 I=t i dt = · T î = î · T T 8 8 (A.3.3) 0 Lösung zur Aufgabe 4.8.2 (Effektivwert) 1. Zeitfunktion u(t) = 2û t − û T (A.3.4) 2. Gleichrichtwert 1 |u| = T ZT |u(t)| dt = 1 T û û · = T 2 2 (A.3.5) 0 GdE1-158 [email protected]ünster.de 1. Februar 2017 A. Ergebnisse der Übungsaufgaben A.3 Übungsaufgaben zu Wechselströme 3. Effektivwert v u r u ZT 1 û2 û u1 2 U =t u dt = · T =√ T T 3 3 (A.3.6) 0 Lösung zur Aufgabe 4.8.3 (Effektivwert) Effektivwert v u r u ZT 2 1 24 u1 2 I=t i dt = · î T = î T T 9 3 (A.3.7) 0 Lösung zur Aufgabe 4.8.4 (Effektivwert) Effektivwert v u r √ u ZT 7 1 7 u1 u2 dt = · û2 T = û I=t T T 36 6 (A.3.8) 0 Lösung zur Aufgabe 4.8.5 (Effektivwert) Effektivwert v u r Z2π u 1 2π î u 1 I=t i2 d(ωt) = · î = 2π 2π 2 2 (A.3.9) 0 Lösung zur Aufgabe 4.8.6 (Effektivwert) Effektivwert U = v u r Z2π u 1 u 1 2 t u d(ωt) = · û2 π + U02 2π 2π 2π 0 s = Lösung zur Aufgabe 4.8.7 (Effektivwert) uˆ2 + U02 2 (A.3.10) Effektivwert U v s u Z2π u 2 π − sin( π3 ) u 1 = t u2 d(ωt) = û · 3 2π 2π 0 s = û · 1. Februar 2017 √ 4π − 3 3 = 0,442 · û 12π [email protected]ünster.de (A.3.11) GdE1-159 A.4 Übungsaufgaben zu Wechselstromelemente Lösung zur Aufgabe 4.8.8 (Effektivwert) A. Ergebnisse der Übungsaufgaben Effektivwert U = v u r u ZT 1 1 − e−2 u1 2 t u dt = · û2 T · T T 2 0 r = û · 1 − e−2 = 0,657 · û 2 (A.3.12) A.4. Übungsaufgaben zu Wechselstromelemente Lösung zur Aufgabe 6.6.1 (Spule) 1. Induktiver Widerstand der Spule Xl = ωL = 2πf L = 2π · 50Hz · 0,1H = 31,4Ω (A.4.1) 2. Strom I= U 230V = 7,3A = XL 31,4Ω (A.4.2) 3. Phasenverschiebungswinkel I Lösung zur Aufgabe 6.6.2 (Kondensator) U 230V U = = ZL jXL j31,4Ω = −j7,3A = (7,3A6 − 90◦ ) = (A.4.3) 1. Kapazitiver Widerstand des Kondensators XC 1 1 =− ωC 2πf C 1 = −19,9kΩ − 2π · 800Hz · 10 · 10−9 F − = = (A.4.4) 2. Strom I= U 50V = = 2,51mA |XC | 19,9 · 103 Ω (A.4.5) 3. Phasenverschiebungswinkel I = = Lösung zur Aufgabe 6.6.3 (RL-Reihe) GdE1-160 U U 50V = = ZC −jXC −j19,9 · 103 Ω j2,51mA = (2,51mA6 90◦ ) (A.4.6) Die Reihenschaltung eines ohmschen Widerstandes R = 50Ω und einer Spule mit der Induktivität L = 0,2H liegt an einer Wechselspannung von U = 230V , f = 50Hz. [email protected]ünster.de 1. Februar 2017 A. Ergebnisse der Übungsaufgaben A.4 Übungsaufgaben zu Wechselstromelemente 1. Scheinwiderstand der Reihenschaltung = Z 6 ϕZ Z = R + jωL = 50Ω + j2π · 50Hz · 0,2H 50Ω + j62,8Ω = (80,27Ω6 51,5◦ ) (A.4.7) U 230V = = (2,87A6 − 51,5◦ ) Z (80,27Ω6 51,5◦ ) (A.4.8) = 2. Strom I= 3. Teilspannung am Widerstand = I · ZR = I · R UR = (2,87A6 − 51,5◦ ) · 50Ω = (143,26V 6 − 51,5◦ ) (A.4.9) 4. Teilspannung an der Spule UL = I · Z L = I · jXL = (2,87A6 − 51,5◦ )(62,8Ω6 90◦ ) = (179,9V 6 38,5◦ ) (A.4.10) 5. Vorwiderstand Rv Lösung zur Aufgabe 6.6.4 (RL-Reihe) = q Z 02 − XL2 − R p (115Ω)2 − (62,8Ω)2 − 50Ω = 46,33Ω (A.4.11) 100V U0 = = 100Ω I 1A (A.4.12) (230Ω)2 − (100Ω)2 = 0,659H 2π · 50Hz (A.4.13) = Ohmsche Anteil R= Induktivität √ L= Lösung zur Aufgabe 6.6.5 (RC-Reihe) Z 2 − R2 = ω p 1. Scheinwiderstand Z = Z 6 ϕZ 1 1 = 20Ω − j ωC 2π · 1000Hz · 8 · 10−6 F 20Ω − j19,9Ω = (28,2Ω6 − 44,9◦ ) = R−j = (A.4.14) 2. Strom I= 1. Februar 2017 U 10V = = (0,355A6 44,9◦ ) Z (28,2Ω6 − 44,9◦ ) [email protected]ünster.de (A.4.15) GdE1-161 A.4 Übungsaufgaben zu Wechselstromelemente A. Ergebnisse der Übungsaufgaben 3. Teilspannung am Widerstand = I · ZR = I · R UR = (0,355A6 44,9◦ ) · 20Ω = (7,106 44,9◦ ) (A.4.16) 4. Teilspannung am Kondensator UC Lösung zur Aufgabe 6.6.6 (RC-Reihe) = I · Z C = I · (−jXC ) = (0,355A6 44,9◦ ) · (19,9Ω6 − 90◦ ) = (7,06V 6 − 45,1◦ ) 1. Kapazität C=− 1 1 = = 2,54µF ωXC 2π · 50Hz · 1254Ω 2. Induktivität L= Lösung zur Aufgabe 6.6.7 (RL-Parallel) (A.4.17) (A.4.18) −XC 1254Ω = = 3,99H ω 2π · 50Hz (A.4.19) Die Parallelschaltung eines ohmschen Widerstandes R = 40Ω und einer Spule mit der Induktivität L = 0,1H wird an eine Wechselspannungsquelle mit der Spannung U = 100V , f = 50Hz, angeschlossen. 1. Scheinwleitwert Y 6 ϕY 1 1 1 1 = −j = −j R ωL 40Ω 2π · 50Hz · 0,1H = 0,025S − j0,0318S Y = (0,0405S 6 − 51,8◦ ) = (A.4.20) 2. Scheinwiderstand Z= 1 1 = = (24,8Ω6 51,8◦ ) 6 Y (0,0405S − 51,8◦ ) (A.4.21) 3. Strom I = U · Y = 100V · (0,0405S 6 − 51,8◦ ) = (4,05A6 − 51,8◦ ) (A.4.22) 4. Widerstand Rr = 15,3Ω Induktivität Lr = GdE1-162 XL 19,5Ω = = 62mH 2πf 2π · 50Hz [email protected]ünster.de (A.4.23) (A.4.24) 1. Februar 2017 A. Ergebnisse der Übungsaufgaben Lösung zur Aufgabe 6.6.8 (Spule) A.4 Übungsaufgaben zu Wechselstromelemente 1. Widerstand R = 38,4Ω Induktivität L= XL 66,4Ω = = 211mH 2πf 2π · 50Hz 2. Widerstand Rp = 1 = 153Ω 0,00652S (A.4.25) (A.4.26) (A.4.27) Induktivität 1 1 = = 282mH BL · 2πf 0,01129S · 2π · 50Hz (A.4.28) 1 1 G 106 Ω = 3,18 · 10−3 = R = BC ωC 2π · 50Hz · 10−6 F (A.4.29) Lp = − Lösung zur Aufgabe 6.6.9 (Kondensator) 1. Verlustfaktor tan δ = Verlustwinkel δ ≈ tan δ = 3,18 · 10−3 · 360◦ = 0,182◦ 2π (A.4.30) 2. Widerstand Rr = 10,1Ω (A.4.31) 1 1 = 1,0µF = ωXC 2π · 50Hz · 3180Ω (A.4.32) Kondensator C=− Lösung zur Aufgabe 6.6.10 (Kondensator) 1. Verlustwiderstand R= 1 1 = = 15,9kΩ BC tan δ 2π · 50Hz · 10 · 10−6 F · 2 · 10−2 (A.4.33) 2. Widerstand Rr = 6,37Ω (A.4.34) 1 1 = = 10,0µF ωXC 2π · 50Hz · 318Ω (A.4.35) Kondensator C=− 3. Phasenverschiebungswinkel ϕ = 90◦ − δ = 90◦ − 1,15◦ = 88,85◦ 1. Februar 2017 [email protected]ünster.de (A.4.36) GdE1-163 A.5 Übungsaufgaben zu Wechselstromnetzwerke A. Ergebnisse der Übungsaufgaben A.5. Übungsaufgaben zu Wechselstromnetzwerke Lösung zur Aufgabe 7.9.1 (Netzwerk) 1. Gesamtstrom I = U Z ges = 100V = (84,2mA6 70,3◦ ) (1188,3Ω6 − 70,3◦ ) (A.5.1) Teilströme I1 = = = Z C2 ·I Z C2 + Z R −j1001Ω · (84,2mA6 70,3◦ ) −j1001Ω + 2 · 103 Ω (37,7mA6 6,9◦ ) (A.5.2) und I2 = = = ZR ·I Z C2 + Z R 2 · 103 Ω · (84,2mA6 70,3◦ ) −j1001Ω + 2 · 103 Ω (75,3mA6 96,9◦ ) (A.5.3) 2. Phasenverschiebungswinkel ϕI,I2 = ϕI2 − ϕI = 96,9◦ − 70,3◦ = 26,6◦ Lösung zur Aufgabe 7.9.2 (Netzwerk) (A.5.4) 1. Strom I = I1 + I2 = (0,192A − j0,384A) + j0,959A = 0,192A + j0,575A = (0,607A6 71,5◦ ) (A.5.5) 2. Phasenverschiebungswinkel ϕI1 ,I2 = ϕI2 − ϕI1 = 90◦ − (−63,4◦ ) = 153,4◦ Lösung zur Aufgabe 7.9.3 (Netzwerk) (A.5.6) Teilströme I1 = U · Y RL = (126,4V 6 − 25,0◦ ) · (16,3mS 6 − 32,1◦ ) = (2,14A6 − 57,2◦ ) (A.5.7) und I2 GdE1-164 = U ·YC = (126,4V 6 − 25,0◦ ) · (15,7mS 6 90◦ ) = (1,99A6 65,0◦ ) (A.5.8) [email protected]ünster.de 1. Februar 2017 A. Ergebnisse der Übungsaufgaben Lösung zur Aufgabe 7.9.4 (Ersatzschaltung) A.5 Bauteilewerte Cp = Lösung zur Aufgabe 7.9.5 (Ersatzschaltung) 1 1 = = 220,3Ω Re{Y } 4,54mS (A.5.9) −Im{Y } 2,36mS = = 7,51µF 2π50Hz 2π · 50Hz (A.5.10) Rp = und Übungsaufgaben zu Wechselstromnetzwerke Bauteilewerte Rr = Re{Z} = 44,14Ω und Lr = Lösung zur Aufgabe 7.9.6 (Netzwerk) Änderung Lösung zur Aufgabe 7.9.7 (Netzwerk) Strom (A.5.12) U20 − U2 0,363 − 0,3 0,363 − 0,3 = = = 0,21 U2 0,3 0,3 (A.5.13) 5mS · (1A6 0◦ ) = (0,847A6 − 32,1◦ ) 5mS + j3,14mS (A.5.14) ∆U2 = I1 = Im{Z} 28,78Ω = = 91,7mH 2π50Hz 2π · 50Hz (A.5.11) Strom I3 = I 2 − I 1 = (1A6 0◦ ) − (0,847A6 − 32,1◦ ) = (0,532A6 57,9◦ ) (A.5.15) Quellenspannung U = I 2 R2 + I 1 R1 = (1A6 0◦ ) · 50Ω + (0,847A6 − 32,1◦ ) · 200Ω = (213,3V 6 − 25,0◦ ) (A.5.16) Strom I4 = = U (213,3V 6 − 25,0◦ ) = jωL j2π · 50Hz · 0,5H (1,36A6 − 115,0◦ ) (A.5.17) Quellenstrom I 1. Februar 2017 = I 2 + I 4 = (1A6 0◦ ) + (1,36A6 − 115,0◦ ) = (1,30A6 − 70,9◦ ) [email protected]ünster.de (A.5.18) GdE1-165 A.5 Übungsaufgaben zu Wechselstromnetzwerke Lösung zur Aufgabe 7.9.8 (Spule) Widerstand R = Re{Z} − RV = 27,5Ω − 15Ω = 12,5Ω Induktivität L= Lösung zur Aufgabe 7.9.9 (Netzwerk) A. Ergebnisse der Übungsaufgaben (A.5.19) Im{Z} XL 21,6Ω = = = 68,6mH ω 2πf 2π · 50Hz (A.5.20) 1. Lampe 1 wird zerstört 2. Kapazität IC 0,728A = = 21,1µF U1 ω 110V · 2π · 50Hz C= (A.5.21) 3. Quellenspannung U Lösung zur Aufgabe 7.9.10 (Netzwerk) = U1 + U2 = (110V 6 0◦ ) + (110V 6 53,2◦ ) = (196,70V 6 26,6◦ ) (A.5.22) 1 1 = 68,9µF = ωXC 2π · 50Hz · 46,19Ω (A.5.23) 1. Kapazität C=− Induktivität 80,8Ω1 XL = = 0,257H ω 2π · 50Hz L= (A.5.24) Quellenspannung U = U 1 + U L = I 1 · (R1 + jXL ) = 1A · (100Ω + j80,8Ω) = (128,6V 6 38,9◦ ) (A.5.25) 2. Graphische Darstellung U I1 I2 R1 R2 C UL I1 U1 Widerstand R1 = Re{Z} = 30Ω (A.5.26) Kapazität C = = GdE1-166 U I2 L Lösung zur Aufgabe 7.9.11 (Schalter) UC U2 1 1 =− ωIm{Z} ωXC 1 = 61,2µF 2π · 50Hz · 52Ω − [email protected]ünster.de (A.5.27) 1. Februar 2017 A. Ergebnisse der Übungsaufgaben Lösung zur Aufgabe 7.9.12 (Netzwerk) A.5 Widerstand R = = = Lösung zur Aufgabe 7.9.13 (Netzwerk) Lösung zur Aufgabe 7.9.14 (Schalter) Lösung zur Aufgabe 7.9.15 (Schalter) Übungsaufgaben zu Wechselstromnetzwerke XC tan(−25◦ ) 1 2π · 50Hz · 10 · 10−6 F · tan 25◦ 682,6Ω (A.5.28) Spannung = U R2 − U Z3 U AB = (46,0V 6 − 46,3◦ ) − (43,0V 6 100,8◦ ) = (85,4V 6 − 62,2◦ ) (A.5.29) Kapazität C= 1 1 = = 31,8µF 2bω 2 · 50Ω · 2 · π · 50Hz (A.5.30) 1. Formel zur Berechnung der Kapazität C = C = 2ωL/ω R2 + XL2 2L R2 + (ωL)2 (A.5.31) 2. Zahlenwert der Kapazität C Lösung zur Aufgabe 7.9.16 (Netzwerk) (A.5.32) Induktivitätzu L = = = 1. Februar 2017 2L R2 + (ωL)2 2 · 0,1H = (50Ω)2 + (2π · 50Hz · 0,1H)2 = 57,4µF = R12 + 2R1 R2 + 1 2 ωC ω 1 2 ωC (80Ω)2 + 2 · 80Ω · 40Ω + 2 1 2π·50Hz·50·10−6 F 2 50·10−6 F 0,421H [email protected]ünster.de (A.5.33) GdE1-167 A.5 Übungsaufgaben zu Wechselstromnetzwerke Lösung zur Aufgabe 7.9.17 (Netzwerk) A. Ergebnisse der Übungsaufgaben 1. Maßstäbliches Zeigerdiagramm aller Spannnungen und Ströme U1 P1 U2 P2 U3 P3 U L R C I3 α α I1 UC U3 U2 I2 U UR U1 UL 2. Versorgungsspannung U = 220V (A.5.34) Bauelementewerte L = Lösung zur Aufgabe 7.9.18 (Ersatzschaltung) R = C = Bauelementewerte L= (A.5.36) (230V )2 U2 = = 1,59H Qω 105,8V ar · 2π · 50Hz (A.5.37) Bauteilewerte R = Re{Z} = 25,5Ω und C = Im{Z} = Lösung zur Aufgabe 7.9.20 (Leitung) Lösung zur Aufgabe 7.9.21 (Netzwerk) GdE1-168 (A.5.35) (230V )2 U2 = = 440,8Ω P 120W R= und Lösung zur Aufgabe 7.9.19 (Ersatzschaltung) UL 191V = = 1,67H ωI1 ·2π · 50Hz · 0,364A 110V UR ω = = 302Ω I2 0,364A UC ω 191V · 2π · 50Hz = 6,08µF = I3 0,364A 1 = 106,5µF 29,9Ω · 2π · 50Hz (A.5.38) (A.5.39) Spannung U 0 = U + U RL Induktivität L= = 230V + (44,67V 6 16,1◦ ) = (273,2V 6 2,6◦ ) UL 146,3V = = 58,4mH Iω 7,98A · 2π · 50Hz [email protected]ünster.de (A.5.40) (A.5.41) 1. Februar 2017 A. Ergebnisse der Übungsaufgaben Lösung zur Aufgabe 7.9.22 (Netzwerk) Kapazität Lösung zur Aufgabe 7.9.23 (ESQ) Strom A.5 C= I R3 1 1 = = 7,35µF XC · ω −433,0Ω · 2π · 50Hz = = = Lösung zur Aufgabe 7.9.24 (ESQ) 30V (291,7Ω − j353,7Ω) + (200Ω + j94Ω) (54,0mA6 27,9◦ ) (A.5.43) Strom I R5 Uq Zi + Z5 = = 24V 600Ω + (1000Ω + j1348Ω) (11,5mA6 − 40,1◦ ) (A.5.44) Uq 220V = Zi + R 250Ω − j150Ω (0,755A6 31,0◦ ) (A.5.45) R2 = Re{Z a } = 75,8Ω (A.5.46) Strom IR = = Lösung zur Aufgabe 7.9.26 (Anpassung) (A.5.42) Uq Zi + Z3 = Lösung zur Aufgabe 7.9.25 (ESQ) Übungsaufgaben zu Wechselstromnetzwerke 1. Lastwiderstand Kapazität C= −1 1 = = 55,0µF ωIm{Z a } 2π · 50Hz · 57,9Ω (A.5.47) 2. Leistung P2 = Lösung zur Aufgabe 7.9.27 (Leistungsanpassung) 2 R2 = Uq2 79,5V 2 = = 20,8W 4Ri 4 · 75,8Ω (A.5.48) 1. Lastwiderstand R3 = Re{Z a } = 25,3Ω Induktivität L= 1. Februar 2017 Uq 2 Im{Z a } 8,73Ω = = 27,8mH ω 2π · 50Hz [email protected]ünster.de (A.5.49) (A.5.50) GdE1-169 A.5 Übungsaufgaben zu Wechselstromnetzwerke A. Ergebnisse der Übungsaufgaben 2. Leistung P3 = Lösung zur Induktivität Aufgabe 7.9.28 (Leistungsanpassung) Kapazität Lösung zur Aufgabe 7.9.29 (Anpassung) Uq 2 2 R3 = Uq2 52,4V 2 = = 27,1W 4Ri 4 · 25,3Ω (A.5.51) L= XL 150Ω = = 23,9mH ω 2π · 1000Hz (A.5.52) C= BC 0,006S = = 0,955µF ω 2π · 1000Hz (A.5.53) 1. Strom I = = P 1000W 6 ϕI ) = ( 6 − 60◦ ) U · cos ϕ 230V · 0,5 8,7A6 − 60◦ ) ( (A.5.54) 2. Die Kapazität C= QC 1368V ar = = 82,3µF −U 2 ω (230V )2 · 2π · 50Hz (A.5.55) 3. Strom I0 1000W P 6 ϕ0 ) = ( 6 − 20◦ ) U · cos ϕ0 I 230V · 0,94 (4,63A6 − 20◦ ) = ( = Lösung zur Aufgabe 7.9.30 (Anpassung) (A.5.56) 1. Quellenstrom I = I1 + I2 = (7,20A6 − 20,1◦ ) + (3,48A6 − 60◦ ) = 8,5A − j5,5A = (10,12A6 − 32,9◦ ) C = (A.5.57) 2. Kapazität = Lösung zur Aufgabe 7.9.31 (Anpassung) IC Im{I 0 } − Im{I} = Uω Uω −2,11A + 5,5A = 46,9µF 230V · 2π · 50Hz (A.5.58) Verlustleistung 2 Iw 2 2 cos ϕ0 I 02 R cos ϕ 0,7 = 0,605 pv = 2 = = 2 = I R cos ϕ0 0,9 Iw (A.5.59) cos ϕ GdE1-170 [email protected]ünster.de 1. Februar 2017