INHALT: Aktuelles: - Friedenspolitik / Gewalt verhindern – durch präventive Maßnahmen Skandal „Atomkonsens“ – Sofortiger Ausstieg aus der Kernenergie gefordert Radioaktive Verseuchung unseres Trinkwassers Handy-Smog Parteispenden Arbeitsmarktpolitik Tierschutz im Grundgesetz Gentechnik Tierversuche – eine Schande für die Menschheit Neuorientierung bei der Vergabe von Forschungsgeldern Agrarwende Schlachttiertransporte Schächten „Kampf“hunde Jagd ist weder Natur- noch Tierschutz Unser politisches Programm: 1. Tierschutz- und Tierrechtspolitik 2. Gesundheitspolitik 3. Gentechnik und ihre ethische Bewertung 4. Landwirtschaftspolitik 5. Umwelt-, Verkehrs- und Energiepolitik 6. Familien- und Bildungspolitik 7. Arbeits- und Sozialpolitik 8. Wirtschafts- und Finanzpolitik 9. Innen- und Rechtspolitik 10. Außen- und Europapolitik Näheres zu den einzelnen Themen findet sich in unserem ausführlichen Grundsatzprogramm, das über die Bundesgeschäftsstelle erhältlich ist. DER GANZHEITLICHE ANSATZ In diesem Wahlprogramm werden die wichtigsten Ziele und Vorhaben der Partei Mensch Umwelt Tierschutz – Die Tierschutzpartei – dargestellt. Es ist unser Anliegen, gemeinsam die politischen Möglichkeiten zu schaffen, diese Ziele zum Wohl von Mensch, Umwelt und Tier zu verwirklichen. Mensch, Tier und Natur sind eine untrennbare Einheit und gleichgewichtig zu berücksichtigen. Der Mensch ist nicht das Maß aller Dinge. Diese Erkenntnis ist nicht neu. Aber die Menschen haben sie aus einem falsch verstandenen Überlegenheitsdenken heraus in zunehmendem Maße verdrängt. Die Folgen sind unübersehbar: So haben der Raubbau an der Natur sowie die rücksichtslose Ausbeutung unserer tierlichen Mitlebewesen inzwischen ein nicht dagewesenes Ausmaß erreicht. Die Auswirkungen des respektlosen Umgangs mit Tier und Natur nehmen mehr und mehr den Charakter von Katastrophen an. An dieser verhängnisvollen Entwicklung sind nationale und internationale Politik maßgeblich schuld: Kommerzielle und machtpolitische Interessen werden zum fast alleinigen Maßstab politischen Handelns. Großzügige Zugeständnisse an die verschiedensten Interessengruppen sollen Wählerstimmen sichern. Dabei spielen ethische Erwägungen keine Rolle mehr. Das Schicksal der Menschen jedoch ist eng verwoben mit dem Schicksal der Tiere. Tierschutz ist deshalb ein Politikum mit besonderer Brisanz, wird aber immer noch von den Altparteien kaum als solches gesehen. Wir wollen und müssen mit unserer Partei diese Lücke schließen! Unser politisches Selbstverständnis ist gekennzeichnet durch die Abkehr vom anthropozentrischen Denken zugunsten einer Politik der Mitgeschöpflichkeit. -1- Wir sehen uns aber auch als Anwalt derer, die selbst keine Lobby bilden können, insbesondere Kranke und Pflegebedürftige, Behinderte, Opfer körperlicher oder seelischer Gewalt, in Armut lebende Kinder und Obdachlose. Die berechtigten Anliegen dieser Menschen müssen wirksam durchgesetzt werden. Um der vielfältigen Aufgaben willen, die es anzupacken gilt, rufen wir alle verantwortungsbewussten Menschen auf, sich uns anzuschließen. Eine erstrebenswerte Zukunft und ein Weiterleben auf unserem blauen Planeten werden nur möglich sein durch die Neuorientierung an allumfassenden gerechten und ethischen Wertmaßstäben. Fangen wir an, umzudenken! Friedenspolitik AKTUELLES Frieden mit Menschen – Frieden mit Tieren – Frieden mit der Natur „Solange es Schlachthäuser gibt, wird es auch Schlachtfelder geben“ (Leo Tolstoi). Trotz des Einsatzes der Friedensbewegung in den 80er Jahren sind mittlerweile alle etablierten politischen Parteien vom Prinzip der Gewaltlosigkeit wieder abgewichen. Krieg ist kein Mittel der Politik, sondern eine Bankrotterklärung der Politiker. Für uns ist weiterhin der Pazifismus der einzige Weg für Konfliktlösungen. Wir fordern die Abschaffung der allgemeinen Wehrpflicht und die Umwandlung der Bundeswehr in eine reine Berufsarmee. Gewalt bedeutet das Ende der Kommunikationsfähigkeit innerhalb einer Gesellschaft. Wir müssen erreichen, dass Gewaltanwendungen gegenüber allem Leben weder als Lösung von Problemen angesehen noch als Normalität hingenommen werden. Gewalt löst keine Probleme, sondern schafft neue schwerwiegende Konflikte. Gewalt verhindern – durch präventive Maßnahmen Zur Vorbeugung von sexueller Gewalt gegenüber Schwächeren und jeglicher Gewalttaten überhaupt, müssen gute Konzepte ausgearbeitet werden und zur Anwendung kommen. Wohl nirgends sind präventive Maßnahmen wichtiger als hier! Können Erwachsene (meist Frauen) unter Umständen noch durch besondere Umsicht und Vorsicht gefährliche Situationen vermeiden, so sind Kinder Gewalttätern (Sexualstraftätern, Kinderschändern u. dergl.) hilflos ausgeliefert. Es darf nicht erst gehandelt werden, wenn „etwas passiert ist“. Schon gar nicht bei der heutigen – im Übrigen reformierungsbedürftigen – Rechtslage, bei der den Tätern mehr Zuwendung zuteil wird als den Opfern. Von erfahrenen Kriminalbeamten wird bestätigt, dass häufig zwischen Tierquälereien in jugendlichem Alter und späterer Gewalttätigkeit enge Zusammenhänge bestehen. In den USA z.B., in denen die schlimmsten Serienmörder des Landes ihre Verbrechensserie zumeist mit Gräueltaten an Tieren begannen, wird dieser Zusammenhang schon längst nicht mehr geleugnet. Wiederholte Tierquälereien von Kindern und Jugendlichen dürfen deshalb nicht auf die leichte Schulter genommen werden, etwa mit der Bemerkung: Es sind ja nur Tiere! Im Gegenteil, dieses seelisch gestörte oder krankhafte Fehlverhalten ist ein Alarmsignal, dem erhöhte Wachsamkeit entgegengebracht werden muss. Zu fordern ist für solche Menschen vor allem eine durchgehende psychologische Betreuung und sorgfältige Beobachtung der Weiterentwicklung. Als sinnvolle und hilfreiche Ergänzung sehen wir die Einrichtung entsprechender Projekt- und Workcamps an, in denen diesen jungen Menschen soziales, lebensachtendes Verhalten und Verantwortungsbewusstsein nahe gebracht werden muss. Zerstörerische Kräfte müssen in positives Handeln umgepolt und somit der Kreislauf von Gewalt durchbrochen werden. -2- Gewalt durch Schüler Um den Gewalttaten an Schulen zu begegnen, ist mehr als bisher darauf zu achten, dass junge Menschen mit ihren Sorgen und Nöten nicht allein gelassen werden. Es gibt verschiedene Wege, dies zu erreichen. So sollte es für Jugendliche z.B. erstrebenswert sein – und dies muss durch Anreize in den Schulen gefördert werden – sich sozial zu engagieren. In sozialen Einrichtungen, im Tier- und Naturschutz wird dringend Hilfe benötigt. Ehrenamtlicher Einsatz in Gruppen (Schuloder Klassenprojekte) erzeugt ein Klima der Gemeinschaft und der Zusammengehörigkeit. Hier kann Gewalt nicht gedeihen! Skandal „Atomkonsens“ Sofortiger Ausstieg aus der Kernenergie gefordert! Mit dem „Atomkonsens“ wurde nicht nur die Abschaltung der Kernkraftwerke um Jahrzehnte hinausgeschoben, sondern auch eine lebensgefährliche Entscheidung bezüglich der Entsorgung radioaktiver Abfälle getroffen. Die am 1. August 2001 in Kraft getretene rot-grüne Strahlenschutzverordnung erlaubt die unbegrenzte Freisetzung radioaktiver Abfälle in die Umwelt! Alte, stillgelegte Atommeiler können abgerissen und der strahlende Bauschutt schlichtweg auf der nächsten Hausmülldeponie abgeladen werden! Für das Ausland ist die neue Strahlenschutzverordnung eine Einladung, radioaktiven Müll einfach nach Deutschland zu exportieren, weil er auf der Basis dieser Verordnung preiswert als nicht radioaktiv behandelt werden kann. Der Präsident der Gesellschaft für Strahlenschutz e.V., Dr. Sebastian Pflugbeil, rechnet mit zigtausend Strahlentoten aufgrund der neuen Verordnung! (Faltblatt der Deutschen Sektion der Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkriegs / Ärzte in sozialer Verantwortung e.V. – IPPNW) Radioaktive Verseuchung unseres Trinkwassers Tritium, ein Radionuklid, dessen Gefährlichkeit unterschätzt wird, entsteht ständig in großen Mengen durch den Betrieb von Atomkraftwerken. Laut neuer Strahlenschutzverordnung ist es erlaubt, Wasser in den Umwelt- und Lebensbereich zu entsorgen, das mit bis zu einer Milliarde Becquerel Tritium pro Liter belastet ist. (Strahlenschutzverordnung in der Fassung vom 20.07.2001, Bundesgesetzblatt Nr. 38, am 01.08.2001 in Kraft getreten; Freigrenzenregelung, Anlage III, Tab. I, Sp. 3; Freigaberegelung §29, Anlage III, Tab. I, Sp. 5) Dr. S. Pflugbeil weist darauf hin, dass sich Tritium in alle organischen Verbindungen einbauen kann: in Pflanzen, Tiere, in die menschliche Ernährung und schließlich in alle Gewebe des menschlichen Körpers, wo es z.B. Krebs oder genetische Schäden verursachen kann. (S.a. Roland Scholz, „Bedrohung des Lebens durch radioaktive Strahlung“, IPPNW-Studienreihe, Band 4) Die Zeit drängt! Die Eilbedürftigkeit der Angelegenheit macht es notwendig, dass sich Bürgerinitiativen bilden und zusammenschließen. Näheres dazu in den Informationsblättern „Neue Strahlenschutzverordnung, am 01. August 2001 in Kraft getreten, erlaubt die unbegrenzte Freisetzung radioaktiver Abfälle aus abzubauenden Atomkraftwerken in die Umwelt!“ und „Radioaktive Verseuchung unseres Trinkwassers und unserer Nahrungskette durch den Betrieb von Atomkraftwerken“, erhältlich über die Bundesgeschäftsstelle der Partei Mensch Umwelt Tierschutz - Die Tierschutzpartei Fritz-Schumacher-Weg 111, 60488 Frankfurt, Tel.: 069 - 768 06 59 Fax: - 768 23 30 Handy-Smog Der Elektrosmog hat u.a. durch den fortschreitenden Ausbau der Handy-Netze enorm zugenommen. Die biologischen Wirkungen werden von der Industrie heruntergespielt und in die -3- ohnehin fragwürdigen Grenzwertbestimmungen nicht mit einbezogen. Die flächendeckend aufgestellten Sendemasten bedeuten für Mensch und Tier eine schwer wiegende gesundheitliche Belastung. Auch über die Gefahren durch das bloße Handy-Telefonieren ist bisher nicht genügend aufgeklärt worden Die Zukunft muss mittelfristig einer - bereits bestehenden - belastungsfreien Kommunikationstechnologie gehören (Stichwort: G-Com-Technologie, Dr. Hartmut Müller / Institut für Raum-Energie-Forschung / Wolfratshausen). Parteispenden Die Spendenskandale innerhalb der beiden großen Parteien haben das demokratische Gemeinwesen insgesamt und den Ruf von Parteien im Besonderen schwer geschädigt. Von den Auswirkungen (Misstrauen, Parteienverdrossenheit) betroffen sind ungerechterweise auch die kleinen Parteien, die an dem Fehlverhalten der „Großen“ keinerlei Schuld haben. Die Neuregelung des Parteiengesetzes wäre eine entscheidende Gelegenheit gewesen, das katastrophale Ansehen von Parteien in der Bevölkerung wieder zu verbessern. Offenbar war es aber vorrangig, sich Schlupflöcher offen zu halten, die im Großen und Ganzen ein „weiter so“ ermöglichen! Daraus ergeben sich u.a. folgende Forderungen: - Sämtliche Firmenspenden sind zu verbieten, da sie Abhängigkeiten schaffen. - Insgesamt sind Höchstgrenzen von Spenden festzulegen. - Vor allem muss die neu eingefügte so genannte „Drei-Länder-Klausel“ wieder gestrichen werden, da sie eine gravierende Verletzung des im Grundgesetz festgelegten Gleichheitsgrundsatzes darstellt. Diese „Drei-Länder-Klausel“ sieht vor, dass eine Partei nur noch dann mit staatlichen Mitteln für selbst erwirtschaftete Spenden bezuschusst wird, wenn sie in mindestens drei Bundesländern jeweils mindestens 1 Prozent der Stimmen bekommen hat – oder wenn sie in einem Landtag vertreten ist. Mit dieser Regelung will man zwar rechtsextremen Parteien staatliche Gelder entziehen, spricht aber zugleich damit auch das Todesurteil für so manche kleinere, finanzschwache Partei aus. Das können wir nicht akzeptieren! Arbeitsmarktpolitik Ökologie schafft Arbeitsplätze Unser Eintreten für die intensive staatliche Förderung ökologischer Technologien und Wirtschaftsweisen wird auch positive Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt haben. Die Tätigkeit in geringer bezahlten, aber für die Gesellschaft besonders wichtigen Bereichen, wie z.B. ökologischer Landbau oder Altenpflege, soll vom Staat unterstützt werden durch Übernahme der Sozialversicherungsbeiträge. Die dadurch entstandenen Kosten müssen durch andere Maßnahmen aufgefangen werden, indem beispielsweise für jede Überstunde eine Abgabe durch den Arbeitgeber geleistet wird. Schon 50 Cent pro Überstunde würde gewaltige Summen in den Staatshaushalt fließen lassen. Diese Maßnahme könnte aber auch weitere positive Auswirkungen nach sich ziehen: Rückgang der Überstunden und dadurch besseres gesundheitliches Befinden der Arbeitnehmer sowie Schaffung neuer Teilzeitarbeitsplätze. Tierschutz im Grundgesetz Die nationalen Tierschutzgesetze garantieren keinen tatsächlichen Schutz der Tiere. In Wahrheit dienen sie in erster Linie dazu, die gnadenlose Ausbeutung der Tiere in den verschiedenen Lebensbereichen rechtlich abzusichern! Und die wenigen Möglichkeiten, die z.B. das deutsche Tierschutzgesetz zugunsten der Tiere bietet, werden durch grundgesetzlich verbriefte Rechte wie Freiheit von Forschung und Lehre, von Kunst, Wissenschaft und Religion mit einem Federstrich ausgehebelt. Damit muss endlich Schluss sein! Die jetzige Minimalformulierung mit Anfügung der drei Worte „und die Tiere“ in Artikel 20a des GG („Der Staat schützt auch in Verantwortung für die künftigen Generationen die natürlichen Lebensgrundlagen und die Tiere ...“) reicht uns nicht. Der Schutz der Tiere gehört mit einem eigenen Artikel (20b) ins Grundgesetz. -4- Unser Vorschlag lautet: „Tiere werden als unsere Mitgeschöpfe um ihrer selbst willen geachtet, geschützt und vor Leiden bewahrt. Entsprechend ihrem Schmerzempfinden und ihren Gefühlen sind ihnen arteigene Rechte einzuräumen.“ Gentechnik Wir halten die Gentechnik für ein zu hohes Risiko und lehnen sie daher ab. Wir fordern: - Verbot jeglicher Eingriffe in das Erbgut von Menschen, Tieren und Pflanzen, Verbot der wirtschaftlichen Nutzung von Gentechnik, Verbot der Freisetzung gentechnisch manipulierter Organismen, die lückenlose Kennzeichnung aller gehandelten Nahrungsmittel, die genmanipulierte Substanzen enthalten, verantwortungsbewussten Umgang mit der Umwelt statt „Reparatur“ von Schäden durch z.B. Abfall fressende Bakterien u. dergl., gesundheitsorientierte Lebensbedingungen und Ernährung statt gentechnischer Methoden zur Krankheitsbekämpfung, eine naturverträgliche Landwirtschaft statt der überflüssigen Produktionssteigerung durch gentechnische Manipulation. Tierversuche – eine Schande für die Menschheit Unter Tierversuchen verstehen wir Eingriffe an Tieren, die zu Schmerzen, physischen oder psychischen Leiden und Schäden und/oder zum Tod der Versuchstiere führen. „Viele profitieren von Tierversuchen – unsere Kranken nicht.“ Tierversuche sind vor allem ein riesengroßes Geschäft! Seitdem die medizinische Forschung auf Tierversuchen basiert, sind Milliarden von Versuchstieren zu Tode gefoltert worden. Die Parole „zum Wohle des Menschen“, raffiniert erdacht, wird bis heute ausgegeben – und zum Teil immer noch geglaubt! Es ist höchste Zeit, die Strategie der Versuchstier-Ausbeuter zu durchschauen: Die Angst der Menschen vor Krankheit und Tod wird schamlos ausgenutzt, indem man ihnen suggeriert, eine Erforschung und Heilung ihrer Krankheiten sei ohne Tierversuche nicht möglich. Dabei werden die vielfältigen Unterschiede zwischen Mensch und Tier – physisch wie psychisch - wohlweislich verschwiegen. Die Folge: sich wiederholende Arzneimittelkatastrophen mit Missbildungen, Siechtum, Todesfällen (Stichworte „Contergan“, „Mexaform“, „Lipobay“ etc.). Problem „Alternativmethoden“ Tierversuche haben Alibifunktion, d.h. sie gewährleisten die haftrechtliche Absicherung, wenn Menschen zu Schaden kommen. Daher unterstützt man eine endlose Hinhaltetaktik seitens der Profiteure von Tierversuchen, wenn man „Alternativmethoden“ als Ersatz von Tierversuchen fordert! Nichtsahnend wird also mit dieser Forderung den Experimentatoren in die Hände gearbeitet, erfüllt sie doch die Funktion einer „Beruhigungspille“. Im Übrigen sieht die auf Tierversuche fixierte Praxis die Validierung durch Abgleichung an neuen Tierversuchen vor. Doch angesichts der Tatsache, dass Tierversuche selbst nie validiert (=rechtsgültig gemacht) wurden, ist die genannte Bedingung für die Anerkennung tierversuchsfreier Verfahren ein Unsinn in sich. Sie dient eindeutig einer Verzögerungstaktik – nicht zuletzt im Hinblick darauf, dass die Schädlichkeit von Substanzen im Reagenzglas weit schneller und eindeutiger erkannt werden kann, was eine profitträchtige Vermarktung der Produkte erschwert. -5- Für eine Medizin ohne Tierversuche - Forschung mit ausschließlich menschlichem Biomaterial, das z.B. nach Operationen anfällt und bei Toxizitätstests zuverlässige Resultate liefert. Für diese Untersuchungen auf Giftigkeit müssen immer noch zahllose Tiere leiden! Computer-Simulation Epidemiologie (das Studium der Häufigkeit von Krankheiten ganzer Bevölkerungsgruppen) die einfühlsame, intelligente Beobachtung am Krankenbett im Rahmen der Erfahrungsheilkunde Akupunktur u.v.a.m. Neuorientierung bei der Vergabe von Forschungsgeldern Die bisherige Praxis bei der Vergabe von Forschungsgeldern an Universitäten und Kliniken, nämlich die Zuhilfenahme eines politisch gestützten und gewollten Industrie-Sponsoring, darf so nicht hingenommen werden. Die Koppelung von Drittmitteln und staatlichen Zuschüssen - also je höher die eingeworbenen Drittmittel, desto mehr öffentliche Forschungsgelder - müssen wir anprangern. Eine Änderung wäre mit Hilfe eines offen zu legenden „gläsernen“ Fonds denkbar, in den sowohl die Drittmittel als auch die staatlichen Fördergelder fließen. Die Vergabe müsste durch ein unabhängiges, objektives Fachgremium erfolgen, nicht nach so genannten „Hitlisten“, sondern orientiert an der ethischen Verantwortbarkeit der Forschungsanträge und deren tatsächlichem Nutzen für die gesamte Mitwelt. Vermieden würden dadurch nicht nur Begleiterscheinungen wie Bestechung und Fehlinformation - bedingt durch Manipulationen und Gefälligkeitsgutachten - sondern auch Doppel- und Mehrfachversuche, wie sie tragischerweise gerade im Bereich der Tierversuche oft zu finden sind. Allein die Offenlegung und korrekte Prüfung bei der Verteilung von Forschungsgeldern würde mit Sicherheit zu einem Rückgang der Tierversuche führen. Agrarwende Bauernsterben und BSE-Krise, aber auch andere negative Erscheinungen wie z.B. drastisch abnehmende Vitalstoff-Werte im Gemüse haben aufgezeigt, dass eine Agrarwende dringend notwendig ist. Hier reichen jedoch die vom Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft geforderten 20 Prozent ökologischer Landbau bis 2010 nicht aus. 20 Prozent ökologischer Landbau bedeuten immer noch 80 Prozent konventioneller Anbau! Unser Ziel ist eine flächendeckende biologische Bewirtschaftung (s. Punkt 4 – Landwirtschaftspolitik). Die BSE-Krise wäre für die derzeitige Regierung ein guter Anlass gewesen, die Bevölkerung umfassend und objektiv über die Gefahren des zu hohen Fleischkonsums aufzuklären! Wir kritisieren, dass diese Chance verpasst wurde. Die unökonomischen Fehlsubventionierungen durch die EU und – dadurch bedingt – die „Überproduktion“ von Tieren und sinnlosen Massenvernichtungen sind ein entsetzliches Verbrechen an der Kreatur! Bestraft werden nicht die politischen Verursacher, sondern es werden bei den so entstandenen Milliardenkosten die Steuerzahler zur Kasse gebeten! Vegetarismus ist praktischer Tierschutz! Die Probleme der Massentierhaltung und des Schlachtens, der Gülle-Beseitigung, des zu hohen Wasserverbrauchs und auch des Hungers in der Welt vermindern sich von allein in dem Maße, wie die vegetarische Ernährung mehr und mehr Verbreitung findet. Darüber hinaus ist Fleisch kein Lebensmittel, sondern ein Genuss- und ein Suchtmittel, ähnlich wie Alkohol und Nikotin, mit vergleichbaren gesundheitlichen Risiken. Die Subventionspolitik in der Fleischwirtschaft ist daher zu beenden. Die realen Kosten der Fleischerzeugung sind an den Verbraucher weiterzugeben. „Nichts wird die Chance auf ein Überleben auf der Erde so steigern wie der Schritt zur vegetarischen Ernährung.“ Albert Einstein -6- Schlachttiertransporte Die Schlachttiertransporte und die Massentierhaltung sind traurige Kapitel einer völlig fehlgeleiteten Politik. Millionen von Tierschützern fordern seit vielen Jahren vergeblich die Beendigung dieser Grausamkeiten. Unsere politische Forderung beinhaltet das Verbot der Schlachttiertransporte aus und durch Deutschland sowie die Beendigung der skandalösen EUSubventionen für Lebendtiertransporte. Schächten Die Partei Mensch Umwelt Tierschutz - Die Tierschutzpartei - setzt sich für das ausnahmslose Verbot des betäubungslosen Schlachtens / Schächtens ein. Es ist unsere Pflicht und Schuldigkeit, Tieren diese unvorstellbaren Qualen zu ersparen. Der § 4a Abs. 2 Nr. 2 des Tierschutzgesetzes (Ausnahmeregelung) muss gestrichen werden, damit von den Behörden keine Genehmigungen für betäubungsloses Schächten erteilt werden können. Das „Karlsruher Schächt-Urteil“ empört die Mehrheit der Bevölkerung in Deutschland, darunter auch viele Mitbürger muslimischen Glaubens. Weisungen für ein betäubungsloses Schächten sind in den Heiligen Schriften weder des Islam noch des Judentums zu finden, wie religionswissenschaftlich eindeutig belegt ist. Alle Religionen fordern einen schonenden Umgang mit allen Mitlebewesen, auch den Tieren. „Kampf“hunde Es gibt wohl von Menschen durch Abrichtung und falsche Erziehung als Kampfhunde missbrauchte Tiere, jedoch keine „Kampfhunde-Rassen“. Die Erstellung von Rassenlisten zur Gefahrenabwehr ist völlig ungeeignet und dient der Politik als Alibi. Die Diskriminierung von Hunden bestimmter Rassen und ihrer Halter durch Einschränkung der Grundrechte muss sofort beendet werden. Wir fordern eine Abschaffung der Hundesteuer und stattdessen für jeden Hund eine gesetzlich vorgeschriebene Haftpflichtversicherung, verbunden mit einer unverwechselbaren Kennzeichnung (Chip) und behördlicher Registrierung; außerdem müssen sich die Halter von mittleren bis großen Hunden einer Hundeführerschein-Prüfung unterziehen. Jagd ist weder Natur- noch Tierschutz Der blutige Krieg in unserer „Restnatur“ muss abgeschafft werden. Es gibt keinerlei Gründe, jährlich 5 Millionen Tiere in Panik zu versetzen und ihr Leben auf brutale Weise zu verkürzen. Es ist wissenschaftlich belegt, dass eine „Bestandsregulierung“ durch die Jagd überflüssig ist. Nach unserem Verständnis ist es abartig, grausame Tötungsmethoden auch noch an die nachfolgenden Generationen weiterzugeben. Die Jagd und ebenso das Angeln sind Tierquälerei und daher zu verbieten. UNSER POLITISCHES PROGRAMM: 1. Tierschutz- und Tierrechtspolitik „Alles, was der Mensch den Tieren antut, kommt auf den Menschen wieder zurück.“ Pythagoras Noch niemals sind Tiere in so riesiger Zahl tagtäglich derart gequält worden, wie dies in unserer Zeit der Fall ist. Die Tiere sind der Ausbeutung durch den Menschen, speziell in Wirtschaft, Industrie und Wissenschaft hilflos ausgeliefert. Ihre Lage hat sich in den letzten Jahrzehnten mit zunehmender Kommerzialisierung und Intensivierung drastisch verschlechtert. Durch die verfehlte Agrarpolitik der EU und aufgrund des Zusammenwachsens der internationalen Märkte nimmt das weltweite Tierelend zu, die Zahl der misshandelten Tiere steigt ständig weiter an. -7- Derartige Zustände hätten gar nicht erst eintreten können, wenn Tierrechte in den nationalen Verfassungen verankert wären. In Deutschland wurde dies durch die Blockadehaltung der „christlichen“ Parteien über Jahre hinweg verhindert! Der Tierschutz gehört mit einem eigenen Artikel und einer verbindlichen, konkreten Formulierung ins Grundgesetz, damit in Zweifelsfällen zwischen einander entgegenstehenden Rechtsgütern abgewogen werden muss. Darüber hinaus fordern wir die Einrichtung von Tierschutzministerien, sowohl auf Bundes- wie auf Landesebene! Dem Wertewandel in der Bevölkerung würde endlich Rechnung getragen. Unübersehbar ist bei vielen Menschen jetzt schon die Anerkennung des Tieres als empfindungsfähiges Mitgeschöpf, das viele Eigenschaften mit uns gemeinsam hat: die Fähigkeit zu Freude und Trauer, zu Liebe, Schmerz und Todesangst. Mit dem Bewusstseinswandel wächst in der Bevölkerung auch das Bedürfnis, den Tieren ein Leben zu ermöglichen, das frei ist von Willkür und Gewalt. Unsere konkreten Forderungen lauten u.a.: - Verbot sämtlicher Tierversuche, - artgerechte Tierhaltung in der Landwirtschaft, - Verbot der Schlachttiertransporte aus und durch Deutschland, - Beendigung der EU-Subventionen für Massentierhaltung und Schlachttiertransporte, - ausnahmsloses Verbot des betäubungslosen Schlachtens/Schächtens, - Verbot der Jagd, - Verbot der Pelztierzucht und des Handels mit Tierpelzen, - Abschaffung der Kampfhunde-Verordnungen. 2. Gesundheitspolitik „Allem Physischen entspricht ein Seelisches und Geistiges, die nicht getrennt voneinander existieren, sondern mit dem Körperlichen in unentwegter Wechselwirkung stehen.“ Paracelsus Nach dieser Erkenntnis sind Erkrankungen häufig das sichtbare Ergebnis einer Disharmonie in dem komplizierten Gefüge von Körper, Geist und Seele. So können äußere Faktoren wie Umweltbelastung, falsche Ernährung, Genussgifte, Stress oder auch seelische Belastungen die Ursache organischer Störungen sein. Vor gesundheitlichen Risiken muss eindringlicher und ehrlicher als bisher gewarnt, die Aufklärung verstärkt und die Eigenverantwortung des Einzelnen durch Anreize gestärkt werden. Der Mensch muss wieder lernen, dass er für seinen Gesundheitszustand selbst verantwortlich ist. Dabei ist die freie Entscheidung der Patienten zwischen Schulmedizin und Naturheilverfahren zu gewährleisten. Die einseitig naturwissenschaftlich ausgerichteten Grundlagen der gegenwärtigen Medizin müssen durch ein ganzheitliches Konzept ergänzt werden. Alternative Behandlungsmethoden, z.B. Homöopathie, Phytotherapie, Akupunktur unterstützen eine ursächliche Heilung und dienen nicht der bloßen Symptombehandlung. Die Krankenkassen müssen dem Rechnung tragen. Wir fordern eine grundlegende Gesundheitsreform: - Die Eigenverantwortung ist zu stärken mit Wahlmöglichkeiten des Leistungskataloges und teilweiser Beitragsrückerstattung, Einführung eines Bonussystems für gesundheitsbewusstes Verhalten (Nichtrauchen, gesunde Ernährung, Vermeidung gefährlicher Sportarten u.a.), bei den Krankenkassen muss eine Verschlankung des Verwaltungsapparates durchgeführt werden, Abbau der Bürokratie, überzogene Bezüge der Vorstandsmitglieder müssen reduziert werden. Ein wichtiges Anliegen ist uns auch die Ernährung im Sinne der Gesundheitsvorsorge. Die gesundheitlichen Vorteile der vegetarischen Lebensweise dürfen nicht länger ignoriert werden. -8- Daher ist das Angebot vegetarischer und veganer Speisen in öffentlichen Einrichtungen wie Kantinen, Schulen, Mensen, Altenheimen und Krankenhäusern beträchtlich zu erweitern. Die gesunde Ernährung muss in der gesamten Ausbildung, bereits ab der Grundschule, eine größere Rolle spielen. 3. Gentechnik und ihre ethische Bewertung Die Gentechnik bedeutet einen radikalen Eingriff in natürliche Gegebenheiten und ist, entgegen anderslautenden Behauptungen interessierter Kreise, keinesfalls vergleichbar mit den Veränderungen, die der Mensch langsam und über lange Zeitspannen hinweg vorgenommen hat. „Wer verkündet, die Gentechnik sei die Fortsetzung der Evolution mit genetischen Mitteln und nur die beschleunigte Form dessen, was ohnehin in der Natur vor sich geht, sagt die glatte Unwahrheit. Vielmehr werden alle bisherigen genetischen Barrieren durchbrochen. Gentechnologie bedeutet Eingriffe in die biochemischen Baupläne aller Lebewesen.“ Jürgen Dahl (in „Die Verwegenheit der Ahnungslosen“, Klett-Cotta/Stuttgart, 1992) Wegen des zu hohen Risikos lehnen wir die Gentechnik ab. Für die Tiere bedeutet sie eine weitere Dimension des Schreckens und der Leiden, da vor allem die Tierversuche in großem Umfang zunehmen! 4. Landwirtschaftspolitik „Wenn du dir die Bauern anschaust, stellst du fest, dass sie am meisten von den parasitären Regierungen der Welt betroffen sind. Wenn du ein Bauer bist, ist es für dich schwer, genug zum Lebensunterhalt zu verdienen. Das ist völlig unnatürlich. Ein Bauer zu sein sollte einen der leichtesten Wege darstellen, ein Leben in Fülle zu führen.“ David Wolfe (Autor von „Die Sonnen-Diät“) Die Politik der etablierten Parteien hat im Zusammenwirken mit der agrarchemischen Industrie sowie einer völlig verfehlten Agrarpolitik national und auf EU-Ebene innerhalb von rund 50 Jahren die Landwirtschaft zu immer belastenderen Bewirtschaftungsmethoden gezwungen. Dabei ist die traditionelle, naturverträgliche bäuerliche Landwirtschaft fast völlig verschwunden. Wir haben uns zum Ziel gesetzt, dieser Entwicklung entgegenzuwirken und sie umzukehren. Dazu Franz Alt in „Agrarwende jetzt - gesunde Lebensmittel für alle“ (www.sonnenseite.com): „Über 100 BSE-Fälle bei Rindern sind inzwischen in Deutschland bekannt – aber das Thema ist schon weitgehend vergessen. Spätestens beim ersten an BSE gestorbenen deutschen Menschen wird das Thema wieder auf Seite eins der Zeitungen auftauchen. In England sind schon über 100 Menschen an BSE gestorben. Eine Studie der Oxford-Universität rechnet in den nächsten Jahren mit bis zu 144.000 Toten. Der frühere Gesundheitsminister Horst Seehofer meinte schon 1994 in einer ARD-Sendung, dass BSE das ‚Aids des 21. Jahrhunderts’ werden könnte. Was tun? Renate Künast hat angekündigt, bis 2010 sollen in Deutschland 20 Prozent der Landwirte ökologisch wirtschaften. Das ist allenfalls ein erster Schritt. Aber keine wirkliche Lösung. Denn 20 Prozent ökologische und weiterhin 80 Prozent herkömmlich chemisierte Landwirtschaft mit Massentierhaltung und entsprechenden Nahrungsmittelfabriken ist nun wirklich keine begeisternde Zukunftsvision und schon gar keine Lösung der Landwirtschaftskrise auf Dauer. Der frühere Umweltminister von Brasilien und Agrarökonom José Lutzenberger spricht zu Recht von der „selbstmörderischen Sinnlosigkeit der modernen Landwirtschaft“. Da hilft kein 20prozentiges Umsteuern, sondern nur ein 100-prozentiges. Etwas weniger Selbstmord nützt gesamtgesellschaftlich und gesamtwirtschaftlich wenig. Einige Zahlen: -9- - 1. in den letzten sechs Jahren haben die englischen Bauern 60 Prozent ihres Einkommens eingebüßt; 2. in der EU wird die Hälfte des gesamten Budgets in eine marode Landwirtschaft gepumpt, die nicht die geringste Überlebenschance hat; 3. wenn das heutige Bauernsterben nochmals 20 Jahre so weitergeht wie bisher, dann gibt es in Europa keinen einzigen Bauern mehr; 4. in Deutschland müssen wir jährlich 115 Milliarden Mark wegen falscher Ernährung ausgeben. Der Agrar-Kapitalismus frisst seine Kinder. Die alte Landwirtschaft ist ökonomisch, ökologisch, ernährungsphysiologisch und ethisch am Ende.“ Franz Alt deckt auf, dass es sich um bloße Mythen handelt, wenn behauptet wird, ÖkoLebensmittel seien zu teuer oder Öko-Landwirtschaft könne nicht alle Menschen ernähren. Die bereits bestehenden Öko-Betriebe in Deutschland und in den Nachbarländern beweisen, dass eine bezahlbare, rentable und ertragreiche biologische Landwirtschaft durchaus möglich ist. Sie trägt gleichermaßen zur Gesundung des Bodens, der Landschaft, der Tiere und der Menschen bei. Landwirten, die im Interesse von uns allen auf die heute vorherrschenden naturzerstörenden, menschen- und tierfeindlichen Produktionsmethoden verzichten, ist eine bleibende Existenz zu sichern! 5. Umwelt-, Verkehrs- und Energiepolitik „Die christliche Theologie hat 2000 Jahre lang streng darauf geachtet, dass ihr nie ein Huhn durch ihre Wissenschaft trippelt oder auch nur ein einziger Baum darin herumsteht. Das Ergebnis ist bekannt: Wir führen heute einen Dritten Weltkrieg gegen die Natur.“ Franz Alt Die Partei Mensch Umwelt Tierschutz – Die Tierschutzpartei – sieht sich aus ihrem ethischen Anspruch heraus in der besonderen Verantwortung für unsere Mitwelt. Nach unserer Überzeugung bilden Mensch, Tier und Natur eine Einheit. Die Sicherung einer lebenswerten Umwelt für nachfolgende Generationen ist für uns ein Schwerpunkt verantwortungsbewusster Politik! Daher fordern wir: - - den sofortigen Ausstieg aus der Kernenergie. Alternative Energiegewinnung muss erheblich mehr als bisher staatlich gefördert werden. An Alternativen setzen wir auf sämtliche Techniken zur Nutzung erneuerbarer Energien wie Sonne, Wasser, Wind und Biomasse. Reinhaltung von Luft, Wasser und Boden als empfindliche Glieder in der Nahrungskette. mittelfristig Rückkehr zu einer naturnahen Landwirtschaft mit artgerechter Tierhaltung, solange nicht auf die „Nutztierhaltung“ ganz verzichtet wird. Damit verbunden wäre gleichzeitig eine Verbesserung von Luft, Boden und Wasser. einen umfassenden Landschaftsschutz zur Rettung und Wiederherstellung der Lebensräume heimischer Tier- und Pflanzenarten. Wichtig sind z.B. auch bewachsene Grünbrücken, um wild lebende Tiere vor der menschlichen (Auto-) Mobilität zu schützen. Schluss mit der Überfischung der Weltmeere und der Schleppnetzfischerei. Flüsse und Weltmeere sind sensible Ökosysteme und die Grundlage der Lebensräume für Menschen, Tiere und Natur. Unverzüglich und massiv muss gegen die Ölverseuchung vorgegangen werden. Doppelwandtanker (ohne lange Übergangsfristen), höchste Sicherheitsstandards, strengere Kontrollen bezüglich Tauglichkeit von Schiffen und Besatzungen sowie Klärung der Schadenshaftung sind nur einige unserer Forderungen. Umweltpolitik und Umweltschutz sind mehr als bisher auf die Verhütung von Umweltschäden zu konzentrieren. Für die Beseitigung von Verschmutzungen hat das Verursacherprinzip zu gelten. Ökologisch sinnvoll sind auch Abgaben für die Emission von Schadstoffen in die Atmosphäre und die Gewässer (Emissions-Steuer) sowie Abgaben für den Flächenverbrauch durch Bebauuung (Versiegelungs-Steuer). Maßnahmen zu mehr Müllvermeidung sind zu ergreifen. - 10 - Weiterhin fordern wir: - - Kein „Mengenrabatt“ mehr für Energie- und Wasser-Großverbraucher! (Ausnahme: medizinische Einrichtungen) Hauptziel einer Energiepolitik muss die Einsparung beim Energieverbrauch sein. Hierbei sind Förderprogramme für Maßnahmen zu schaffen, die zur Energieeinsparung führen, wie z.B. Wärmedämmung, Brennwertheizungen, sparsamere Motoren und Haushaltsgeräte Verlagerung des Individualverkehrs auf öffentliche Verkehrsmittel Die Entwicklung und Markteinführung von Niedrigemissions-Fahrzeugen Eine entschiedene Verringerung des Ausstoßes von Schwefel- und Stickoxyden, um das weitere Waldsterben - vor allem verursacht durch den sauren Regen - einzudämmen Obligatorische Russfilter für Dieselfahrzeuge Radarkontrollierte Geschwindigkeitsbegrenzungen Der Schwerlastverkehr gehört auf die Schienen und auf die Wasserstraßen. Solange der unverhältnismäßig hohe LKW-Verkehr die Landstraßen und Autobahnen belastet, sollten Straßenbenutzungsgebühren erhoben werden Die Reduzierung des Flugverkehrs auf ein ökologisch vertretbares Maß Die grundsätzlich sinnvolle Öko-Steuer soll nicht Finanzlöcher im Bundeshaushalt stopfen, sondern für die Subventionierung umweltfreundlicher Technologien bzw. den Ausbau des Schienenverkehrs eingesetzt werden. 6. Familien- und Bildungspolitik „Unsere Formen des Zusammenlebens, die in hohem Maße kinderfeindlich sind, müssen neu durchdacht, unser Verhältnis zum Kinde muss wieder einmal gründlich geklärt werden.“ Hermann Gmeiner (Begründer der SOS-Kinderdörfer) Die Familie ist von hohem, unverzichtbarem Wert für den Einzelnen und die Gesellschaft und daher durch unterstützende Rahmenbedingungen zu fördern. Es ist unerlässlich, dass Kindererziehung zunächst in der Familie stattfindet und nicht allein auf Kindergarten und Schule abgewälzt wird. Dazu wollen wir Elternseminare anbieten, in deren Mittelpunkt die Achtung vor der gesamten Mitwelt - Mensch, Tier und Natur - steht. (Näheres zu den Aufgaben dieser Elterseminare in unserem Grundsatzprogramm 6.1). Da wir kinderfreundlich eingestellt sind, sehen wir eine vordringliche Aufgabe darin, mit dazu beizutragen, dass Kinder in eine liebevolle, Geborgenheit vermittelnde Umgebung hineingeboren werden. Eine wichtige Voraussetzung ist nicht zuletzt die genügende finanzielle Absicherung, z.B. durch Streichung des Ehegattensplittings zugunsten eines Familiensplittings ab dem ersten Kind. Darüber hinaus macht die zunehmende Zahl geschiedener Ehen eine bessere soziale Absicherung von Scheidungswaisen und deren Erziehungsberechtigten dringend erforderlich. Wir fordern eine ausreichende Zahl von Krippen- und Kindergartenplätzen, um Müttern oder Vätern ohne Benachteiligungen den Wiedereintritt ins Berufsleben zu erleichtern. Auch der Stellenwert von Haustieren im Zusammenhang mit Kindererziehung ist nicht zu unterschätzen. Kinder, die mit Haustieren aufwachsen, sind nachweislich in höherem Maße dazu befähigt, sich sozial zu verhalten und Verantwortung zu übernehmen. Allerdings muss eine verantwortbare Haltung der Haustiere gewährleistet sein. Tiere sind kein Spielzeug! Sie sind auch kein Ersatz, wenn Eltern für ihre Kinder zu wenig Zeit haben. Nicht egoistische Wünsche, sondern die Erfordernisse im Hinblick auf die Tiere sollen bei einer gut überlegten Anschaffung entscheidend sein. Auch hier weisen wir auf die notwendige Einrichtung von Elternseminaren hin, die bei evtl. auftretenden Schwierigkeiten weiterhelfen können. Investitionen in die Bildung sind Investitionen in die Zukunft! In keinem anderen Bereich ist eine finanzielle Förderung so dringend erforderlich. Versäumnisse auf diesem Sektor rächen sich bitter! Unsere Forderungen lauten daher: - Vorschulpflicht ab dem 5. Lebensjahr, - 11 - - Klassen mit maximal 20 Schülern, eine ausreichende Anzahl von Lehrern, Ausbau der Ganztagsschulen mit ausreichendem Betreuungs- und Verpflegungsangebot, Sprachförderung bereits ab dem Vorschulalter für die bessere Integration der bei uns lebenden ausländischen und Aussiedler-Kinder, bessere Integration behinderter und lernschwächerer Kinder, die Einrichtung eines weiteren Schulfaches „Tier- und Naturschutz“. 7. Arbeits- und Sozialpolitik „Die Geldpolitik ist kein Mittel, die Strukturprobleme und insbesondere die strukturell bedingte Arbeitslosigkeit zu beheben.“ Dr. Hans Tietmeyer (ehem. deutscher Bundesbankpräsident) Zum Abbau der Massenarbeitslosigkeit ist eine Strukturreform in der Arbeitsmarktpolitik notwendig. Eine Verbesserung der Koordination von Angebot und Nachfrage in der Arbeitsplatzvermittlung ist dringend erforderlich. Weitere Inhalte dieser Strukturreform sind weniger Bürokratie, eine effektive Beratung und mehr Flexibilität. Neue Arbeitsplätze können entstehen durch eine ökologisch ausgerichtete Landwirtschaft. Im Umweltschutz sowie bei der Entwicklung und Erstellung von Umweltschutztechnologien besteht ein erheblicher Bedarf an Arbeitskräften. Die ständig überlasteten Sozialeinrichtungen, insbesondere im Kranken- und Altenpflegebereich, aber auch die Tierheime brauchen weitere qualifizierte Mitarbeiter. Unsere Gesellschaft muss Leistung mehr belohnen. Durch die Einführung von staatlich geförderten Mindestlöhnen, die deutlich über den Sätzen der Arbeitslosen- und Sozialhilfe liegen, wird ein Anreiz zur Aufnahme einer dauerhaften Arbeit geschaffen. Zur Sicherung der Arbeits- und Ausbildungsplätze befürworten wir eine Senkung der Lohnnebenkosten. Mittelständische Unternehmen, das Standbein jeder gesunden Wirtschaft, sind hierbei besonders zu berücksichtigen. Wir fordern, dass endlich die gesetzlich vorgeschriebene Gleichstellung der Frau im Berufsleben verwirklicht wird, sowohl in Bezug auf die Aufstiegschancen als auch auf das Einkommen. Die Rahmenbedingungen vor allem für berufstätige Alleinerziehende sind entscheidend zu verbessern (Teilzeitarbeit, flexible Arbeitszeiten, Job-Sharing, Kinderbetreuung u.a.). Um den beruflichen Wiedereinstieg zu gewährleisten, sollten bereits während der Kindererziehungszeiten Fortbildungsmöglichkeiten angeboten werden. Eine Verkürzung der Arbeitszeit zugunsten der beruflichen Weiterbildung wird angestrebt. Für eine gerechte Sozialpolitik ist die gesellschaftliche Gleichstellung von Behinderten sowie die Unterstützung sozial Schwacher durchzusetzen. Wichtig ist vor allem, dass die täglichen praktischen Dinge des Lebens für Behinderte erleichtert werden (z.B. Rollstuhlfahrer-gerechte bauliche Einrichtungen, behindertengerechte Verkehrsmittel). Die besonders aufopferungsvolle Pflege behinderter Kinder muss in der Gesellschaft eine höhere Wertschätzung erfahren, die sich auch durch zusätzliche finanzielle Förderung ausdrückt. Ältere Menschen eingliedern statt ausgrenzen! Eine verantwortungsvolle Rentenpolitik ist laufend den gesellschaftlichen Veränderungen anzupassen. Der Staat muss den aus dem Erwerbsleben ausgeschiedenen Menschen ein ausreichendes Alterseinkommen sichern. Dazu gehört insbesondere die Förderung der Eigenverantwortlichkeit in der Altersversorgung. Die Lebensarbeitszeit muss flexibler gehandhabt werden. Dabei ist es unser Anliegen, dass die Erfahrungen und Fähigkeiten älterer Arbeitnehmer wieder höher geschätzt werden. Wir sind für eine allgemeine Mindestrente über dem Sozialhilfeniveau, die einen akzeptablen Lebensstandard ermöglicht. Frauen und Männer, die Kinder großgezogen haben, dürfen nicht - 12 - benachteiligt werden. Kindererziehungszeiten müssen stärker bei der Rentenberechnung berücksichtigt werden. Die häusliche Pflege sollte so lange wie möglich innerhalb der Familie durchgeführt und durch ausreichende Unterstützung im Rahmen der Pflegeversicherung ermöglicht werden. Außerdem treten wir für weitere Verbesserungen und für neue Wege in der Altenpflege ein, z.B.: - Vernetzung der sozialen Dienste. Ausbau der Beratungsstellen für Krisensituationen in der häuslichen Pflege. Einrichtung und Ausbau von „Hilfetelefonen“ für Notfälle (Unfälle, plötzliche Erkrankungen oder gewalttätige Übergriffe). - Förderung der gesunden vegetarischen Ernährung in Seniorenheimen. Altenheime sind durch unabhängige Beauftragte regelmäßig und unangemeldet zu kontrollieren. - In den Heimen selbst sind jeweils kleinere, überschaubare Wohneinheiten zu schaffen. - Die Privatsphäre sollte erhalten werden durch die Mitnahme von Haustieren und evtl. eigenen Möbelstücken. - Individuelle Tageseinteilung und Berücksichtigung persönlicher Bedürfnisse. - Mehr Zeit und Zuwendung – also eine Pflege ohne Zeitdruck (nicht zuletzt sind unter diesen positiven Bedingungen leichter InteressentInnen für die Tätigkeit in der Altenpflege zu gewinnen). 8. Wirtschafts- und Finanzpolitik „Heute ist unendliches äußeres Wachstum die Basis aller Volkswirtschaften. Dabei wird übersehen, dass nur der Krebs unendlich wächst und wuchert.“ Franz Alt „Ökologie geht vor Ökonomie“, lautet das Grundprinzip jeder verantwortbaren Wirtschaftspolitik! Jegliche unternehmerische Betätigung muss sich daran und genauso an der Sozialverträglichkeit messen lassen. Eine enge staatliche Zusammenarbeit und internationale Vereinbarungen müssen verhindern, dass sich Großkonzerne durch die Globalisierung nationalen Regelungen entziehen können. Die Auslagerung von Arbeitsplätzen in Nicht-EU-Länder oder die Flucht in sog. Steueroasen muss wirksam unterbunden werden. Die weltweite Ächtung der auf Frauen- und Kinderausbeutung basierenden Produkte genügt nicht. Wir fordern ein Importverbot derartiger Waren. Die Erzeugung umweltschädlicher Produkte ist, soweit nicht ganz zu verhindern, auf ein absolutes Minimum zu reduzieren. Förderungswürdig sind vor allem zukunftsweisende Technologien und Industrien, die umweltgerecht sind und neue Arbeitsplätze schaffen. Dazu zählen folgende Bereiche: - Nutzung regenerativer Energien (Sonne, Wasser, Wind), um den Verbrauch umweltschädlicher Energien zu reduzieren, die für den Treibhauseffekt, das Ozonloch und die atomare Verseuchung verantwortlich sind, - Erzeugung recycelbarer Produkte sowie drastische Eindämmung verschwenderischer Verpackungen, - sofortige Anwendung fortschrittlicherer Methoden für alle Wissenschafts- und Wirtschaftsgebiete, in denen noch Tierversuche stattfinden. An die Stelle des heutigen Steuerchaos‘ mit seinen undurchsichtigen Sonderregelungen und Vergünstigungen soll ein gerechtes und einfaches Steuersystem treten. Die Leistungsfähigkeit des Steuerzahlers ist besser zu berücksichtigen. - 13 - Wir streben den Abbau der Schuldenbelastung der öffentlichen Hand an, die eine schwere Hypothek für nachkommende Generationen darstellt. Diese Staatsverschuldung ist vor allem Folge einer unsinnigen Subventionspolitik, die vorwiegend einer großindustriellen, naturwidrigen Landwirtschaft und einer auf den Aktienwert fixierten Industrie nützt. Vor allem muss der Irrsinn beendet werden, dass durch milliardenschwere staatliche Subventionen eine Überproduktion entsteht, die dann mit weiteren Subventionen wiederum vernichtet wird („Butterberge“, „Regulierung des Rindfleischmarktes“ zwecks Preisstabilisierung, Vernichtung von Obst und Gemüse). Der Tatbestand der Steuerverschwendung durch die öffentliche Hand ist dem Straftatbestand der Steuerhinterziehung gleichzustellen. Die Befugnisse der Rechnungshöfe sind erheblich zu erweitern, damit Steuerverschwendungen aufgedeckt werden können und nicht wie bisher ohne Folgen bleiben. 9. Innen - und Rechtspolitik „Wir wollen nicht die Verstaatlichung des Menschen, sondern die Vermenschlichung des Staates.“ Johann Heinrich Pestalozzi (Schweizer Pädagoge und Sozialreformer) Gewalttaten gegenüber Menschen und Tieren haben erheblich zugenommen. Durch Präventivmaßnahmen muss die innere Sicherheit verbessert und die Kriminalität effektiver bekämpft werden. In jedem Fall sind jedoch datenschutzrechtliche Bestimmungen zu beachten. Wir wollen nicht den „gläsernen Menschen“! Zur Bekämpfung jeder Art von organisierter Kriminalität müssen wirksame Möglichkeiten geschaffen werden, internationale Finanzströme zu überwachen. Wer aus eindeutig politischen, rassistischen, sexistischen oder religiösen Gründen verfolgt wird, muss nach genauer Prüfung Asyl finden. Eine Aufteilung der Asylsuchenden ist in Absprache mit den anderen EU-Ländern gemäß ihren wirtschaftlichen Möglichkeiten zu regeln. Andererseits muss der Asylmissbrauch verhindert werden, z.B. durch Beschleunigung der Asylverfahren. Asylbewerbern ist zudem die Möglichkeit zu geben, einer Beschäftigung nachzugehen. Die Globalisierung im positiven Sinne beinhaltet auch eine größere Verantwortung für ärmere bzw. krisengefährdete Länder. Deshalb sollte einer Ursachenbekämpfung in den Herkunftsregionen größte Bedeutung beigemessen werden. Wir treten für ein Rechtssystem ein, das von Humanität geprägt ist. Bestehende Rechtsgrundsätze - wie z.B. die Trennung von Staat und Kirche - sollen konsequenter umgesetzt werden. Tierquälereien und Tieropfer im Namen welcher Religion oder Tradition auch immer, sind zu verbieten. Im Strafrecht treten wir dafür ein, der vorbeugenden Verbrechensbekämpfung und dem Schutz der Opfer höchste Bedeutung zukommen zu lassen. Opferschutz muss Staatsziel werden! Insbesondere dem sexuellen Missbrauch und der Misshandlung von Kindern ist entschiedener als bisher entgegenzutreten. Es muss die rechtliche Grundlage geschaffen werden, gefährliche Straftäter auch nach Verbüßung ihrer Strafe in Sicherheitsverwahrung zu nehmen. Wichtig ist jedoch vor allem, dass durch Präventivmaßnahmen solche Verbrechen bereits im Vorfeld verhindert werden. Die Durchführung von Volksbefragungen, Volksbegehren und bindenden Volksentscheiden muss als Mittel demokratischer Staatsführung auch in Deutschland erleichtert werden. Ebenso fordern - 14 - wir die Einführung der treuhänderischen Klagebefugnis für Verbände („Verbandsklage“) und Einzelpersonen im Interesse von Tier und Natur. Die Strafbestimmungen für Umweltkriminalität und Tierquälerei sind erheblich zu verschärfen. 10. Außen- und Europapolitik „Der Friede ist nicht ein Ziel, das wir im Auge haben sollten, sondern ein Weg, den wir gehen sollten.“ Ernst Ferstl (österreichischer Dichter und Aphoristiker) Vorrangiges Ziel unserer Außen- und Europapolitik ist es, dass Recht und Gerechtigkeit nicht beim Menschen enden, sondern sich auf alle Lebewesen und die Natur erstrecken. Die Achtung der unveräußerlichen Rechte der Menschen, der Tiere und der Natur ist für die Partei Mensch Umwelt Tierschutz - Die Tierschutzpartei - die Grundlage der Außenpolitik. Sie bekennt sich dazu, dass Gewaltanwendung nicht Mittel politischen Handelns sein darf. Wir setzen uns dafür ein, dass - alle entstehenden Konflikte zwischen Staaten und Staatengemeinschaften ausschließlich durch Verhandlungen gelöst werden, - die Wehrpflicht abgeschafft und stattdessen eine Berufsarmee aufgebaut wird, die ausschließlich der Verteidigung und Friedenssicherung dient, - Strategien entwickelt und angewandt werden, die es ermöglichen, entstehende Störungen zwischen den Staaten frühestmöglich zu erkennen und auf friedlichem Wege beizulegen, - die Staaten der Dritten Welt durch gezielte Unterstützung in die Lage versetzt werden, ihre staatliche Selbstständigkeit, ihre Wirtschaft, Bildung und Ausbildung ihrer Bürger in eigener Verantwortung zu entwickeln, - alle Verhandlungen und zwischenstaatlichen Vereinbarungen sowohl die Rechte der Menschen als auch gleichgewichtig die Rechte der Tiere und der Umwelt berücksichtigen, - der zwischenstaatliche Handel mit den Produkten gefördert wird, die in den jeweiligen Volkswirtschaften auch wirklich für die dort lebenden Bürger/Innen benötigt werden. Wir befürchten, dass eine weitere EU-Integration und EU-Erweiterung zu stärkerer wirtschaftlicher Konzentration sowie zur Warenüberproduktion führt. Durch Konzentration werden kleinere Betriebe verdrängt, und immer größere Betriebe produzieren mit billigeren Arbeitskräften kostengünstiger mehr Waren, die dann über weite Wege zum Verbraucher transportiert werden müssen. Bei diesem Prozess gibt es Gewinner und Verlierer: - Gewinner sind z.B. exportorientierte Großkonzerne und alle vom Straßen- und Luftverkehr lebenden Industriezweige sowie auch all diejenigen Verbraucher, die auf Kosten der Tiere und der Natur möglichst billige Waren kaufen. - Gewinner ist vor allem auch die auf Tierausbeutung basierende Agrarindustrie. - Verlierer sind in erster Linie die bäuerlichen Familienbetriebe und die Natur insgesamt. - Verlierer sind auch die Arbeitnehmer, deren Arbeitsplätze wegrationalisiert werden. Eine EU, die ausschließlich wirtschaftliche Interessen fördert, aber ökologische Zusammenhänge und ethische Grundsätze missachtet, wird bald vor einem zerstörten Europa stehen. Um derartigen bedenklichen und nur schwer umkehrbaren Entwicklungen entgegenzuwirken, wenden wir uns gegen eine unkritische europäische Integration. Ein besonderes Anliegen ist uns, dass bei der Festschreibung von europaweiten Mindeststandards in ökologischer, sozialer oder tierschützerischer Hinsicht die Möglichkeit offen bleibt, auf nationaler Ebene strengere Maßstäbe anzulegen (z.B. eine auffallende Kennzeichnungspflicht für Produkte sowohl aus tierquälerischer als auch tiergerechter Haltung ). Positive nationale Alleingänge sind möglich (Beispiel Schweden: schon bei EU-Beitritt absolutes Antibiotika-Verbot im Tierfutter). Anstatt unter Hinweis auf EU-weit „notwendige“ Vereinbarungen untätig zu bleiben, sollte Deutschland eine Vorreiterrolle einnehmen und zügig überfällige Veränderungen umsetzen, so in erster Linie - das sofortige Verbot von Schlachttiertransporten aus und durch Deutschland, - 15 - - das Hinwirken auf die Einstellung der skandalösen EU-Subventionen für den Export lebender Tiere und die Unterstützung des ökologischen Landbaus mit den dadurch frei werdenden finanziellen Mitteln. Die Grundlage eines neuen Denkens muss lauten: Ethik ist unteilbar und gilt nicht nur für den Menschen! - 16 -