News Dezember 2013

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News Dezember 2013
Darmbakterien und ihre Verbindung zum Immunsystem
Neue Erkenntnisse über die Funktion der Darm-Mikroben im
Immunsystem könnten für die Gesundheit wichtig sein.
OrganoSan-News Dezember 2013 | www.organosan.de
Im Darm sind Hunderte von verschiedenen mikrobiellen Spezies
angesiedelt, die auch für das Immunsystem wichtig sind. Neue
Methoden in der Genomsequenzierung helfen, die Interaktionen
zwischen der Darmflora und dem Immunsystem besser zu
verstehen und Schlüsselfaktoren zu ermitteln. Ein Team von USMedizinern wertete relevante Studien darüber aus. Zwischen
den Dysfunktionen des Immunsystems und vielen körperlichen
Bedingungen und Krankheiten gibt es enge Beziehungen. Dazu
gehören u.a. Autoimmunkrankheiten, Depressionen, Allergien,
Asthma, Zöliakie, entzündliche Darmerkrankungen und das
Übergewicht. Auch die Fehlfunktionen im Darmsystem könnten
dazu beitragen. Bekannt ist, dass der Darm mehr Immunzellen
als der gesamte restliche Körper enthält. Ein gestörter Austausch
zwischen den Darmmikroben und anderen Immunzellen könnte
das Immunsystem schwächen und metabolische Prozesse stören.
Bei Gesunden regt die Darmflora das Immunsystem an, und die
gegenseitige Kommunikation funktioniert gut. Unser Lebensstil
mit einer oft ungesunden Ernährung, dem übermäßigen Gebrauch
von Antibiotika und andere belastende Einflüsse können dieses
Verhältnis stören. Das schränkt auch die Kommunikation zwischen
dem Immunsystem und den Darmmikroben ein.
Die Mediziner analysierten z.B., wie Dysfunktionen von Mikroben
zu einer Malabsorption oder Diarrhoe führen können. Sie zeigen
auch, dass sich die Mikroben an eine fettreiche Ernährung
schnell anpassen und entsprechende Lebensmittel bevorzugen.
Das steigert die Fettabsorption und führt zur Gewichtszunahme.
Weiter können chronische Entzündungen, die mit Diabetes,
Herzkrankheiten und Krebs verbunden sind, mit Dysfunktionen
im Mikrosystem des Darms beginnen. Gute Darmfunktionen
brauchen eine gut abgestimmte Balance von Regulationen zwischen
dem Darm-Epithel, dem Immunsystem und der Darmflora.
Was immer die ausgeglichene Balance stört, die Darmflora ist
meistens daran beteiligt, da sie Signale an andere Beteiligte
leitet. Neue Erkenntnisse über diese Beziehungen könnten in
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© OrganoSan 2013, Ute Schneider
Zukunft dazu beitragen, die Balance je nach individuellem Bedarf
wieder herzustellen. Dazu wird vermutlich gehören, bestimmte Arten
von Prä- und Probiotika gezielt einzusetzen. Außerdem könnten die
Nebenwirkungen von Antibiotika auf die Darmflora verringert werden.
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Quelle: Renee L. Greer et al., Bridging immunity and lipid metabolism by gut
microbionta.
In: The Journal of Allergy and Clinical Immunology Vol. 132, Nr. 2, 2013, S. 253262, doi: 10.1016/j.jaci2013.06.025.
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Probiotika können Babys vor Hautstörungen schützen
Probiotika können das Risiko für Hautekzeme etwas
verringern. Am besten beginnt der Schutz vor der Geburt.
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Schon Säuglinge können von Hautstörungen wie Ekzemen betroffen
sein. Sie gehören zu den ersten Zeichen für Allergien, die sich
später entwickeln und über die Kindheit bis ins Erwachsenenalter
bestehen können. Bekannt ist, dass die Darmflora eine Rolle
bei der Reifung des Immunsystems spielt. Seit rund 20 Jahren
werden Probiotika auf ihre Wirkungen hin untersucht, ob sie
solche Hautstörungen, aber auch Allergien allgemein und Asthma,
verringern können. Bisher gelten die Ergebnisse als uneinheitlich.
Eine Meta-Analyse wertete nun mehr als 20 (randomisierte,
placebo-kontrollierte) Studien von 2001 bis 2012 mit rund 4000
Teilnehmern aus. Danach konnte die Ergänzung von Probiotika
bei schwangeren Frauen und bei Säuglingen das Risiko für die
atopische Sensibilisierung senken. Nachgewiesen wurden auch
Effekte auf das Immunsystem. Der IgE-Wert konnte bei den Kindern
durch Probiotika gesenkt werden. Auf die Entwicklung von Asthma
fand man jedoch keine Wirkungen. Dies könnte nach Meinung
der Mediziner daran liegen, dass die Studien nicht lange genug
durchgeführt wurden, um Wirkungen zu belegen. Vermutlich haben
aber bestimmte Probiotika-Bakterien auch spezifische Wirkungen.
Dies sollte in Zukunft intensiver erforscht werden.
In einer Studie nahmen werdende Mütter verschiedene ProbiotikaErgänzungen ein. Sie erhielten entweder Lactobacillus rhamnosus
(HN001) oder B. animalis subsp lactis (HN019) oder ein Placebo.
Die Frauen nahmen diese Ergänzungen täglich ab der 35.
Schwangerschaftswoche bis zur Geburt und während der Stillzeit
von sechs Monaten ein. Danach erhielten die Kinder bis zum Alter
von zwei Jahren die Probiotika- oder Placebo-Ergänzung. 300
Kinder konnten bis zum Alter von sechs Jahren weiter beobachtet
werden. Im Vergleich zum Placebo waren bei Kindern, die L.
rhamnosus erhalten hatten, die Vorkommen von Ekzemen um 44
Prozent geringer. B. animalis subsp lactis beeinflusste dagegen
die Hautekzeme nicht. Die Mediziner schließen daraus, dass L.
rhamnosus das Immunsystem in den ersten zwei Lebensjahren
so modulieren kann, dass die Wirkung bis ins sechste Lebensjahr
anhält. Außerdem konnte für L. rhamnosus erstmals bei sechs
Jahre alten Kindern die signifikant verringerte Reaktion auf einen
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Hauttest gezeigt werden. Das weist für die Forscher darauf hin,
dass L. rhamnosus Spezies-spezifische Wirkungen haben kann.
Sie vermuten, dass dieses Bakterium auch langfristig in späteren
Lebensjahren die atopische Sensibilisierung verringern könnte.
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Quelle: Nancy Elazab et al., Probiotic Administration in Early Life, Atopy, and
Asthma: A Meta-analysis of Clinical Trials.
In: Pediatrics, Online-Veröffentlichung vom 19.8.2013, doi: 10.1542/peds.20130246
und
K. Wickens et al., Early supplementation with Lactobacillus rhamnosus HN001
reduces eczema prevalence to 6 years: does it also reduce atopic sensitization?
In: Clinical & Experimental Allergy Vol. 43, Nr. 9, 2013, S. 1048-1057.
Vitamin K – wichtig für das Gehirn.
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Vitamin K – wichtig für das Gehirn.
Gute Vitamin-K-Werte im Blut stärken bei gesunden Älteren
das verbale Kurzzeit-Gedächtnis.
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Vitamin K wird in seiner Form als Phyllochinon (K1) hauptsächlich
aus grünblättrigen Gemüse, z.B. aus Salat, Brokkoli und Spinat,
aufgenommen. Es gibt zunehmend Hinweise darauf, dass Vitamin
K eine Rolle im Gehirn, vor allem im Alter spielen könnte. Im
Rahmen einer kanadischen Langzeit-Studie (NuAge) in der
Provinz Quebec konnten dazu Daten über die Ernährung von 320
Teilnehmern ausgewertet werden. Einbezogen waren gesunde
Männer und Frauen im Alter von 70 bis 85 Jahren, die bisher
nicht unter kognitiven Beeinträchtigungen litten. Bei allen wurden
die Vitamin K1-Werte im Blut mit ihren Gedächtnisleistungen
verglichen. Dazu gehörten das verbale und nonverbale KurzzeitGedächtnis, exekutive Funktionen und die Prozess-Geschwindigkeit.
Die Ergebnisse zeigten, dass die exekutiven Funktionen und die
Prozess-Geschwindigkeit nicht von Vitamin K beeinflusst wurden.
Anders sah das beim Kurzzeit-Gedächtnis aus. Die Teilnehmer
mit guten Vitamin-K-Werten im Blut schnitten im Vergleich zu
denen mit schlechteren Werten vor allem beim verbalen KurzzeitGedächtnis besser ab. Damit konnte erstmals bei älteren Menschen
die Beziehung zwischen Vitamin K und kognitiven Leistungen
nachgewiesen werden. Es wird vermutet, dass Vitamin K eine
spezifische Rolle in der Gedächtnis-Konsolidierung hat. Bekannt ist
beispielsweise, dass bestimmte, von Vitamin K abhängige Proteine
neuroprotektive und zellregulierende Aufgaben im Zentralen
Nervensystem haben. Die Mediziner plädieren dafür, Vitamin K
als Ernährungsfaktor bei der kognitiven Gesundheit von älteren
Menschen in der Bevölkerung einzubeziehen.
Quelle: N. Presse et al., Vitamin K status and cognitive function in healthy older
adults.
In: Neurobiology of Aging Vol. 34, Nr. 12, 2013, S. 2777-2783.
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Akut-Patienten im Krankenhaus sind mit den Vitaminen
C und D oft schlecht versorgt
Vor allem Ergänzungen mit Vitamin C können ihre
Stimmungen verbessern und Stress senken.
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Bei Krankheiten spielen auch die Stimmungen und
Stressbelastungen für den Heilungsprozess eine Rolle. Das
kann besonders für Patienten wichtig sein, die im Krankenhaus
akut versorgt werden müssen. Bei ihnen wird oftmals eine
Unterversorgung mit den Vitaminen C und D festgestellt. Zu den
Folgen können Stimmungsstörungen und kognitive Dysfunktionen
gehören. In einer kanadischen (doppelblinden) Studie wurde
geprüft, ob Ergänzungen der Vitamine C und D die Stimmungen
verbessern und psychologischer Distress verringert werden können.
Akut-Patienten mit schlechten Vitamin-C- und D-Werten erhielten
täglich entweder 1000 mg Vitamin C (2-mal täglich 500 mg) oder
eine hohe Dosis von Vitamin D (5.000 I.E.). Beide Vitamine wurden
im Durchschnitt für acht Tage gegeben. Durch die Ergänzung von
Vitamin D verbesserten sich bei den Patienten die Plasma-Werte,
jedoch nicht bis zum normalen Bereich. Auch ihre Stimmungen und
der Distress verbesserten sich nicht signifikant. Das könnte z.B. an
einer zeitlich zu kurzen Ergänzung oder an der Dosierung liegen.
Mit Vitamin C wurden deutlich bessere Ergebnisse erzielt. Die
Plasma-Werte stiegen auf für Vitamin C normale Konzentrationen
an. Stimmungsstörungen wurden dadurch um 71 Prozent verringert,
der psychologische Distress sank um 51 Prozent. Die Mediziner
schließen aus diesen Ergebnissen, dass eine kurzfristige Therapie
mit Vitamin C sich bei Akut-Patienten, die schlecht mit den
Vitaminen C und D versorgt sind, positiv auf die Stimmungen und
den Stress auswirken kann.
Quelle: Y. Wang et al., Effects of vitamin C and vitamin D administration on
mood and distress in acutely hospitalized patients.
In: The American Journal of Clinical Nutrition, Online-Veröffentlichung vom 24.
Juli 2013, doi: 10.3945/ajcn.112.056366.
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