Großkreisnavigation

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Wolfgang Kösling
Ausbildungsinhalt
Fahren auf dem Großkreis
Allgemeines
Elemente des Großkreises und ihre Berechnung
 Berechnung der Distanz
 Berechnung des Anfangskurses
 Berechnung der Scheitelpunktkoordinaten
 Berechnung der Zwischenpunkte
Mischsegeln
Wolfgang Kösling
Liste der
zugelassenenTaschenrechner
Wolfgang Kösling
Funktionen für den Taschenrechner
Wolfgang Kösling
Die Erde
Das geographische Koordinatensystem
Wolfgang Kösling
Grundlagen der sphärischen
Trigonometrie
Bringt man eine Ebene mit der Kugeloberfläche zum Schnitt,
ergibt sich als Schnittlinie ein Kreis.
Schneidet diese Schnittebene den Kugelmittelpunkt, ergibt
sich ein Großkreis. Meridiane und der Äquator sind Großkreise.
Schneidet diese Schnittebene den Kugelmittelpunkt nicht,
ergibt sich ein Kleinkreis. Breitenparallele sind Kleinkreise.
Großkreis
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Kleinkreis
Grundlagen der sphärischen
Trigonometrie
Zwei Grenzfälle bei der Darstellung eines sphärischen Dreiecks
1.) Das Dreieck ist auf eine Kugel geprägt. Verkleinert man es derart, dass es sich
dem ebenen Dreieck annähert, muss man dennoch feststellen, dass seine
Seitenlängen stets länger, als bei einem ebenen Dreieck sind.
2.) Vergrößert man andererseits das sphärische Dreieck solange bis sich eine
Halbkugel bildet, so tritt dreimal (in den Punkten A; B; C) ein Winkel von 180°
auf. Ein ebenes Dreieck ließe sich nicht konstruieren.
Die obere Grenze für die Winkelsumme im sphärischen Dreieck ist somit
gefunden, sie kann maximal 3 x 180° = 540° betragen. Somit gilt im sphärischen
Dreieck die Relation:
180°        540°
Wolfgang Kösling
Grundlagen der sphärischen
Trigonometrie
Die Beziehung      = 180° der ebenen Trigonometrie,
wonach durch zwei bekannte Winkel bereits der dritte Winkel
definiert ist, findet in der sphärischen Trigonometrie somit keine
Anwendung mehr. Es folgt aus Kenntnis zweier Winkel nicht
sofort der dritte, sondern es müssen alle drei Winkel berechnet
werden. Während in der ebene Trigonometrie vier Fälle zur
Berechnung eines Dreiecks bekannt sind, muss in der sphärischen
Trigonometrie mit sechs Fällen gerechnet werden, wobei hier drei
gegebene Stücke vorhanden sein müssen.
Wolfgang Kösling
Anwendung der Großkreisnavigation
Die kürzeste Verbindung zwischen zwei Punkten auf er als Kugel angenommenen Erde
ist der Großkreis. Schiffe, die sich mit konstantem Kurs bewegen, fahren auf einer
Loxodromen. Der Unterschied zwischen dlox und dort kann in hohen Breiten zwischen A
und B und bei großen Entfernungen recht erheblich sein. Daher wird man hier das Fahren
auf dem Großkreis vorziehen (Hochseenavigation). Dabei ist zu beachten:
• Meteorologische und hydrologische Bedingungen
• Hindernisse, wie Land und Eis
• Hindernisse aus den Ozeanhandbüchern
In vielen Fällen wird man das Mischsegeln, eine Kombination zwischen Großkreis- und
Loxodromensegeln anwenden. In der Seekarte lässt sich die Orthodrome nicht als gerade
Linie darstellen, so dass man die Elemente des Großkreises errechnen bzw. auf
Spezialkarten darstellen muss. Beim Fahren auf dem Großkreis ist ständig der Kurs zu
ändern. Hier hilft man sich, indem man den Großkreis durch Zwischenpunkte unterteilt
und zwischen diesen Punkten auf der Loxodromen fährt (Annäherung an den Großkreis
durch Loxodromstücke mit Kursänderungen von 001°). Die Berechnung von
Zwischenpunkten ermöglicht den Überblick. Man bestimmt die Breite auf der der
Großkreis einen vorgegeben Meridian schneidet.
Wolfgang Kösling
Grundlagen der sphärischen
Trigonometrie
B
a
Δφ
A α
d
Eine Loxodrome (gr. loxos
„schief“, dromos „Lauf“) ist eine
Kurve auf einer Kugeloberfläche
z. B. der Erdoberfläche, die die
Meridiane im Geographischen
Koordinatensystem immer unter
dem gleichen Winkel schneidet
und daher auch Kursgleiche,
Winkelgleiche
oder
Kurve
konstanten Kurses genannt wird.
Beginnend am Äquator endet
diese in den Polen als Spirale,
auch als logarithmische Spirale
bezeichnet. Sie ist somit nicht die
kürzeste Verbindung zwischen
zwei Punkten auf der Kugel.
Auf der Mecartorseekarte stellt
sich die Loxodrome als gerade
Linie da, die alle Meridiane unter
dem gleichen Winkel schneidet!
Grundlagen der sphärischen
Trigonometrie
B
A
α
Die Orthodrome (griech. orthos
für „gerade“, dromos für „Lauf“)
ist die kürzeste Verbindung
zweier
Punkte
auf
einer
Kugeloberfläche.
Die
Orthodrome
ist
eine
Geodäte für den speziellen Fall
auf einer Kugeloberfläche. Die
Orthodrome ist immer ein
Teilstück eines Großkreises. In
der Mercartorkarte stellt sich
dieses Bogenstück als Kurve dar
und kann somit nicht dort
gezeichnet werden.
Der Großkreis ist die kürzeste Verbindung zwischen zwei Punkten auf der
als Kugel angenommenen Erde. Auf der Mecartorkarte ergibt sich folgende
Darstellung, wobei deutlich die Wegeinsparung beim Fahren auf dem
Großkreis erkennbar ist.
Wolfgang Kösling
Werden zwei Orte
auf der als Kugel
angenommenen
Erde durch eine
Gerade und nicht
durch einen
Großkreis
verbunden, ist
dieses nicht die
kürzeste
Entfernung. Alle
Meridiane werden
jedoch unter dem
gleichem Winkel
geschnitten. Diese
Gerade
bezeichnet sich
als Loxodrome.
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B
G
M
B
Der Großkreis ist
die kürzeste
Verbindung
zwischen zwei
Punkten auf der
als Kugel
angenommenen
Erde. Dieser
Kreisbogen wird
als Orthodrome
bezeichnet und
schneidet alle
Meridiane unter
einem anderen
Winkel.
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G
M
Die Höhengleiche
Beobachtungsort
Line Of Position
Gestirnsbildpunkt
Distanz aus 90° - Höhenwinkel
Meridian
Breitenparallel
Wolfgang Kösling
Die Höhengleiche
Zwei
Schnittpunkte
ergeben sich aus
den
Abstandskreisen.
Jedoch sagt uns
der Koppelort,
welcher
Schnittpunkt der
Richtige ist!
Wolfgang Kösling
Die Azimutgleiche
Beobachtungsort
A
B
Gestirnsbildpunkt A
Gestirnsbildpunkt B
gleiches Azimut der
Gestirnsbildpunkte A und B
Meridian
Breitenparallel
Wolfgang Kösling
Wahres Kursdreieck in der Ebene
φA
A
Das wahre
Kursdreieck
in der Ebene
α
λA
Kurs und
Distanz
b
A Abfahrtsort
B Bestimmungsort
c
Δφ
φB
C
a
Δλ
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B
λB
α Kurswinkel
Zählweise
des Kurses
N 135° E
S 45° E
rwK = 135°
Elemente des Großkreises
Abfahrtsort :
Bestimmungort:
Breitenunterschied:
Abfahrtsort :
Bestimmungsort:
A
Längenunterschied:
B
Wolfgang Kösling
φA
φB
Δφ
λA
λB
Δλ
Orthodrome Distanz zw. A und B
Orthodromer Anfangskurs von A
Scheitelpunkt des Großkreises
Zwischenpunkte Zi Koordinaten
dort
rwKA
φS, λS
φi, λi
Sphärisches Grunddreieck bei der Astron. Navigation
Geographischer
Nordpol der Erde
Stundenwinkel
(t)
Deklinationskomplement
(90° - δ)
Geographisches
Breitenkomplement
(90° - φ)
Geographischer
Bildpunkt des
Gestirns
Azimut
Beobachtungsort
Höhe bzw. Distanz
vom
Beobachtungsort
zum Gestirnsort
Wolfgang
Kösling
Paralaktischer
Winkel
Sphärisches Grunddreieck beim Fahren auf Großkreis
Geographischer
Nordpol der Erde
Geographischer
Längenunterschied
(Δλ)
Geographischer
Breitenkomplement
(90° - φ)
Geographischer
Breitenkomplement
(90° - φ)
Bestimmungsort
Kurswinkel
Abfahrtsort
Distanz vom
Abfahrtsort zum
Bestimmungsort
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Paralaktischer
Winkel
Das nautische Grunddreieck für die
Goßkreisnavigation
Als Winkel im nautischen Grunddreieck bilden sich:
 am Punkt A als Abfahrtsort: Anfangskurs (αA)
 am Punkt B als Bestimmungsort: Endkurs (βE),
 am Punkt C als Pol (P): der Längenunterschied (Δλ),
Als Seiten im nautischen Grunddreieck bilden sich:
 Seite a als Δφ‘B
(90° - B)
 Seite b als Δφ‘A
(90° - φA)
 Seite c Distanz
(dort)
Wolfgang Kösling
Die Elemente des Großkreises
P
Δλ
90° − φA
α
A
90° − φB
S
Mit Hilfe des Sinussatzes, des
Seitenkosinussatzes und des Winkelkosinussatzes
kann man sämtliche allgemeinen sphärischen
Dreiecke berechnen, sofern drei Stücke eines
solchen Dreiecks gegeben sind. Es werden sechs
Fälle der Berechnung der Seiten und Winkel für
die Navigation verwendet.
In der Regel müssen der Kurs und die Distanz
sowie der Scheitelpunkt berechnet werden.
β
B
α
Δλ
β
= Kurswinkel am Abfahrtsort
= Längenunterschied
= Kurswinkel am Bestimmungsort
P
A
B
S
= geographischer Pol
= Abfahrtsort
= Bestimmungsort
= Scheitelpunkt des Großkreises
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Gegeben:
• φA → Koordinaten des Abfahrtsortes
• φB → Koordinaten des Bestimmungsortes)
• Δλ → aus der algebraischen Summe λA - λB
Gesucht:
• Distanz und Kurswinkel
• Scheitelpunkt S des Großkreises
Das nautische Grunddreieck
Die sechs Fälle
zur Berechnung
des nautischen
Grunddreiecks!
Fall 1:
Berechnung des
Anfangskurses
Fall 3:
Berechnung der
Distanz
Es ist nicht notwendig,
dass jeweils mit den
Komplementen der
Seitenwerte
(90° - φ) gearbeitet
werden muss. Diese
Werte können direkt
benutzt werden.
Wolfgang Kösling
Gegeben
Auflösung
1. Fall
zwei Seiten und ein
eingeschlossener
Winkel
a) Anwendung des Sinussatzes zur Berechnung des zweiten
gegenüberliegenden Winkels;
b) Fällen des sphärischen Lotes, Berechnen des dritten
Winkels oder der dritten Seite durch zweimaliges Anwenden
der Neperschen Regel;
c) Berechnung des letzten Stückes mit dem Sinussatz.
2. Fall
zwei Winkel und eine
Gegenseite
a) Anwendung des Sinussatzes zur Bestimmung der zweiten
gegenüberliegenden Seite;
b) und c) wie im 1. Fall.
3. Fall
zwei Seiten und der
eingeschlossene
Winkel
a) Anwendung des Seitenkosinussatzes zur Berechnung der
dritten Seite;
b) zweimaliges Anwenden des Sinussatzes zur Bestimmung
der fehlenden Winkel.
4. Fall
alle drei Seiten
a) Anwendung des Seitenkosinussatzes zur Bestimmung eines Winkels;
b) zweimaliges Anwenden des Sinussatzes zur Bestimmung
der anderen beiden Winkel.
5. Fall
zwei Winkel und eine
Zwischenseite
a) Anwendung des Winkelkosinussatzes zur Berechnung des
dritten Winkels;
b) zweimaliges Anwenden des Sinussatzes zur Berechnung
der restlichen zwei Seiten.
6. Fall
alle drei Winkel
a) Anwendung des Winkelkosinussatzes zur Bestimmung einer Seite;
b) zweimaliges Anwenden des Sinussatzes zur Berechnung
der restlichen zwei Seiten.
Berechnung der Distanz
Nach dem Seitenkosinussatz gilt im Dreieck APB:
cos d = cos (90° - φA ) cos (90°- φB ) + sin (90°- φA ) sin (90°- φB ) cos Δλ
(Diese Umstellung gilt sinngemäß für alle folgende Formeln)
Daraus folgt:
cos d = sin φA sin φB + cos φA cos φB cos Δλ
Die Distanz zwischen folgenden Orten ist gesucht!
Abfahrtsort: φA = 37° 42‘ N
λA = 123° 04‘ W
Zielort:
φB = 34° 50‘ N
λB = 139° 53‘ E
Δλ = 097° 03‘ W
cos d = sin 37° 42‘ sin 34° 50‘ + cos 37° 42‘ cos 34° 50‘ cos 97° 03‘
d = 74, 36023° = 4461,6 sm
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Berechnung des Anfangskurses
cos α =
Unter Verwendung der bereits errechneten Distanz von 74° 21,6‘ ist der Anfangskurs
zu berechnen!
Abfahrtsort: φA = 37° 42‘ N
λA = 123° 04‘ W
Merkt Ihr was?
Zielort:
φB = 34° 50‘ N
λB = 139° 53‘ E
Hier überlaufen wir die
Δλ = 097° 03‘ W
Datumsgrenze
von
West nach Ost
(
°
°
° , )
cos α =
°
:
° ,
α = N 57,772°W rwKA = 302,2°
Soll der Anfangskurs ohne Benutzung der Distanz berechnet werden, so ist die
folgende mathematische Beziehung anzuwenden:
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tan
=
Berechnung der
Scheitelpunktkoordinaten
Im Scheitelunkt S erreicht der Großkreis seine größte Breite. Der Meridian durch
S steht senkrecht auf dem Großkreis. Es gilt das rechtwinklig sphärisches Dreieck
APS. Nach der NERPERSCHEN Regel gilt dann:
cos φS = sin α cos φA
und
tan ΔλA =
Die Länge des Scheitelpunktes ergibt sich wie folgt:
λS = λA ± ΔλA
Hinweis:
Man beachte, dass für ΔλA ≤ 180° der gesuchte Scheitelpunkt bei spitzem
Winkel α in Richtung des Anfangskurses und bei stumpfen Winkeln α in
entgegengesetzter Richtung liegt!
Wolfgang Kösling
Berechnung der
Scheitelpunktkoordinaten
Abfahrtsort: φA = 37° 42‘ N
Zielort:
φB = 34° 50‘ N
λA = 123° 04‘ W
λB = 139° 53‘ E
Δλ = 097° 03‘ W
d = 74, 36023° = 4461,6 sm
α = N 57,772°W
Scheitelpunktberechnung:
cos φS = sin α cos φA
und
tan ΔλA =
Die Länge des Scheitelpunktes:
λS = λA ± ΔλA
Ergebnisse:
φS = 47° 59,1‘ N ΔλA = 45° 52,3‘
damit
λA = 123° 04,0‘ W
ΔλA = 045° 52,3‘ W
λS = 168° 56,3‘ W
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T-rechner: 37,7 sin x 57,772 cos
= 1/x = shift tan shift DEG
Grunddreieck
Bei Anwendung mathematischer Beziehungen aus der astronomischen Navigation für die
Großkreisberechnung, ersetze:
hr durch d
dabei ist (dsm = (90° - hr) : 60‘
φ durch φA
δ durch φ
t durch Δλ
Az durch α
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Das astronomische Grunddreieck
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Das astronomische Grunddreieck
Wolfgang Kösling
Berechnung von Zwischenpunkten
Mit der Berechnung von Zwischenpunkten kann der Großkreis durch Polygonzug
loxodromer Teildistanzen und zugehöriger Kurse annähernd auf der Mecartorseekarte
dargestellt werden. Für die nautische Praxis haben sich zwei Methoden bewährt:
Erste Methode: Vorgabe der geographischen Länge und Berechnung der entsprechend dazu
gehörigen Breiten (lt. Beispiel):
Abfahrtsort: φA = 37° 42‘ N
λA = 123° 04‘ W
Zielort:
φB = 34° 50‘ N
λB = 139° 53‘ E
Δλ = 097° 03‘ W
rwK A ort = 302,2° d = 4461,6 sm
Wie richtig erkannt, wird dabei die Datumsgrenze von West nach Ost übersegelt!
Als Zwischenpunkte in der Länge lassen sich festlegen:
140° W, 160° W, 180°nach West, 160° E. Dach errechnen sich die Breiten nach der Formel
tan φZp = cos ΔλZp tan φS gemäß dieser Längenvorgabe wie folgt:
Zwischenpunkte:
Zp 1
Zp 2
Zp 3
Zp 4
.
140° 00,0‘ W 160° 00,0‘W 180° 00,0‘W
160° 00,0‘ E festgelegte Länge
44° 10,2‘ N
47° 38,4‘ N
47° 27,0‘ N
43° 33,4‘ N dazu berechnete Breite
Mit der Besteckrechnung können wir dann Kurs und Distanz neu berechnen und mit dem Großkreis
abgleichen. Auch können wir diese Koordinaten in die Seekarte eintragen und somit Kurs und Distanz
(Loxodrom) direkt entnehmen!
Wolfgang Kösling
Berechnung von Zwischenpunkten
Hat man eine Großkreiskarte
(siehe Bild) zur Verfügung,
kann man durch Einzeichnen
des Großkreises die
Zwischenpunkte als
Schnittpunkte mit den
vorgegebenen Meridianen (λZ)
bestimmen und Breiten (φZ)
der Karte entnehmen. Die
loxodromen Kurse und
Distanzen werden dann durch
Übertragung in die
Mercatorkarte bestimmt.
Wolfgang Kösling
Berechnung von Zwischenpunkten
Zweite Methode: Vorgabe der Kursänderungsrate um je 1° von Zwischenpunkt zu
Zwischenpunkt.
Zunächst erfolgt die Berechnung des Scheitelpunktes
cos sin
Die αZ werden von einem Anfangspunkt α1 um
jeweils 1° oder allgemein um Δα verändert.
sin
Um ganzgradzahlige Kurse zu erhalten, sollte man bei der Wahl von α1 beachten,
dass sich die loxodromen Kurse aus folgender Beziehung ergeben:
cos
=
αλZ = αZ ±
∆
Richtung der
Orthodrome und
der Loxodrome
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Berechnung von Zwischenpunkten
Die geographische Länge der Zwischenpunkte wird mit Hilfe des
Längenunterschiedes gegen die Scheitellänge berechnet:
cos ΔλZ =
Damit gilt:
λZ = λS ± ΔλZ
Zur Bestimmung der loxodromen Kurse und Distanzen überträgt man die
Koordinatern der Zwischenpunkte in eine Mercartorkarte oder berechnet diese nach
dem Verfahren der Besteckrechnung.
Beispiel:
Abfahrtsort: φA = 37° 42‘ N
Zielort:
φB = 34° 50‘ N
rwK A ort = 302,2°
Scheitelpunkt:
φS = 47° 59,1‘ N
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λA = 123° 04‘ W
λB = 139° 53‘ E
Δλ = 097° 03‘ W
d = 4461,6 sm
λS = 168° 56,3‘ W
Berechnung von Zwischenpunkten
Für die ersten Zwischenpunkte entsprechend dem Beispiel erhält man nach den
beschriebenen Verfahren folgende Werte:
Z
φZ
λZ
A
37°42,0‘N
Z1
rwKZ (°)
dZ (sm)
123°04,0‘W 057,7
058,1
65,9
38°16,8‘N
124°15,0‘W 058,5
059
87,5
Z2
39°01,8‘N
125°51,1‘W 059,5
060
84,3
Z3
39°44,0‘N
127°25,6‘W 060,5
061
81,7
Z4
40°23,6‘N
128°58,9‘W 061,5
062
79,0
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αZ (°)
Mischsegeln
Führt der Großkreis der Orte A und B in zu hohe Breiten, die eine unmittelbare
Gefahr für das Schiff darstellen könnte, so wird bei Erreichen der maximalen Breite
vom Segeln auf der Orthodrome auf das Segeln auf der Loxodromen solange
übergegangen, bis man wieder orthodrom Segeln kann.
Man legt an dem Breitenparallel, der nicht übersegelt werden soll, zwei Großkreise
an, die sich in den Punkten S1 und S2 berühren. Vom Ort A segelt man bis zum Punkt
S1 und von dort aus, dem Breitenparallel folgend weiter bis zum Punkt S 2. Ist S2
erreicht, so segelt man auf dem Großkreis bis zum Ort B.
Wolfgang Kösling
Mischsegeln
Beispiel:
Ein Schiff ist von Wellington (Neuseeland) nach Valparaiso (Chile) bestimmt.
Der Breitengrad von 50° S soll nicht übersegelt werden!
Wellington
φA = 42° 00,0‘ S
λA = 175° 00,0‘ E
Valparaiso
φB = 32° 58,0‘ S
λB = 071° 41,0‘ W
Die loxodrome Distanz und der rwK zwischen den Scheitelpunkten S1 und S2 sind zu
berechnen!
cos ΔλA =
cos ΔλB =
ΔλA = 040° 55,7‘ E
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ΔλB = 057° 01,7‘ W
λS1 = λA ₋ ΔλA
= 134° 04,3‘ W
λS2 = λB ₋ ΔλB
= 128° 42,7‘ W
φS1 = 50° 00,0‘ S
φS2 = 50° 00,0‘ S
Dlox = (λS2 ₋ λS1) cos φmax
= 592,3 sm
rwK = 090°
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