Molekulare Ursachen von Krebsentstehung

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Molekulare Ursachen von
Krebsentstehung
Lehrerfortbildung Biologie, Dortmund, 24. Oktober, 2012
Max-Planck-Institut
für molekulare Physiologie
Dortmund
Krebs, was ist das?
Das Krebsproblem
K.H. Bauer
Krebs ist die Bildung von neuem Gewebe aus
körpereigenen Zellen, die in ihrem Genom
verändert sind. Es ist charakterisiert durch
autonomes Wachstum und fortschreitende
Zerstörung von Gewebe und Organen, welches
unbehandelt stets den Tod des Organismus zur
Folge hat.
Krebshäufigkeit steigt exponentiell
mit steigendem Alter
Folgerung:
mehr als
eine
Ursache
Komplexität von Krebs
o Mehrstufige Entwicklung
oViele Ursachen
oViele Mechanismen
Zelluläres
Modell
der TumorEntstehung
Krebs wird ua durch Chemikalien
verursacht
Die Lunge,
ein leicht zugängliches Organ
Wer hat hier geraucht???
Was passiert mit Chemikalien im Rauch
CYP-450
CH3
CH 3
EH
O
OH
CH 3
OH
CH3
CH 3
CH 3
DMBA
CYP-450
Proximales Karzinogen
Eigentliches Karzinogen
O
CH 3
OH
Bindet an DNA
Verursacht Mutationen
OH
CH 3
ultimatives
Karzinogen
Genetisches Modell der
Krebsentstehung
Krebs-auslösende Gene
Aktivierung von Onkogenen:
(M.Bishop und H.Varmus, Nobelpreis für Medizin, 1989)
Krebs in der Petrischale
Transformierte Zellen: Immortalisiert
Verletzung von territorialer Integrität
Wachstum auf Weichagar (ohne Haftung)
Wachstum ohne Wachstumsfaktoren
Krebs in der Petrischale
HeLa Zellen
(Henrietta Lacks)
In der ganzen welt
30 Jahre
Transformierte Zellen: Immortalisiert
Verletzung von territorialer Integrität
Wachstum auf Weichagar (ohne Haftung)
Wachstum ohne Wachstumsfaktoren
Retinoblastoma: ein Augentumor
Molekulargenetik (Stammbaum)von
Retinoblastoma (Knudsen, Weinberg)
A. Hereditary form
(often bilateral)
A. Sporadic form
(unilateral)
Germline mutation
in Rb gene
FAP:
Familiäre Adenomatöse Polyposis Coli:
Suppression von Krebszelle
durch Tumorsuppressor-Gen
Krebs
als fehlgeleitete
Signaltransduktion
Signal-Transduktion inZellen
Signaltransduktion von
EGF-epidermaler Wachstumsfaktor
The Map Kinase Pathway (1)
(poor man‘s movie)
The Map Kinase Pathway(2)
GF
The Map Kinase Pathway(3)
RTK
The Map Kinase Pathway(4)
Grb2-Sos
The Map Kinase Pathway(5)
Ras
The Map Kinase Pathway(6)
MAP
Kinase
Tyrosine Kinase
JAKs
Shc/Grb2/Sos
PLC-
p120 GAP
Ras
The world
according to
Frank
RalGDS
Raf
Ral
PLD
PI3’ kinase
EphA2
HB
EGF
fos
PDK1
PKB/Akt
GSK-3 Forkhead Bad
family
Cyclin D1
cdk4
CAR
NF-B TSC1/2
p21
RheB
PAK
Merlin
Rb
E-Cadherin
FasL
E2F Family
Adherens
junctions
Rac
Erk
Exocyst
Ets Family
TGF-
PIP3
PTEN
Mek
TIAM-1
p53
Mdm2
ARF
DNA synthetic
enzymes, regulators
Cyclin E
Cdk2
Bax
S-phase
Apoptosis
Translation
Actin cytoskeleton
Cell adhesion
mTOR
p27
S6
Kinase
S6
4E-BP1
EIF-4E
Biologische
Signal –
Übertragung:
Electronische
Schaltung
Ras, The „Beating Heart“
of Signal Transduction
Ras,
ein
molekularer
Schalter
Ras, ein molekularer Schalter
Zellwachstum
Punktmutationen
im
Ras-Gen
Nur eine
andere
Aminosäure
Die GTPase-Reaktion:
Eine einfache biochemische Reaktion
mit möglicherweise drastischen Konsequenzen
Die GTPase in onkogenem Ras
funktioniert nicht mehr
Oncogenes Ras, immer angeschaltet
Signal
Signal
“OFF“
Ras
Ras
GDP
Pi
GTP
GDP
GEF
GAP
Ras
GDP
Ras
GTP
GTP
Effect
Effect
“ON“
Kleiner Unterschied, grosse Wirkung
Normal Ras
Oncogenic Ras
Ras, ein Haufen Atome
SUMMENFORMEL:
C926H1462N263O299S11
189 Aminosäuren bekannter Sequenz
Was ist die räumliche Struktur des Proteins?
Proteinkristalle
Das Röntgen-Experiment
Das Ergebnis:
Electrondichte
David Philips, Royal Society 1965
Die Polypeptidkette
Ras
in
3D
Das aktive Zentrum
und onkogene Mutationen
Neurofibromatose
Ras: ein molekularer Schalter
Eine Phosphatgruppe mehr oder weniger
●
●
The Ras-GTPase Reaktion
eine Hydrolyse
GAP, GTPase-Activating Protein
Typ I Neurofibromatose
Neurofibromin: ein GAP für Ras
Schwere
Ausprägung
der
Krankheit
Stammbaum
einer
NF1
Patientin
Der Ras-RasGAP Complex
Ras
RasGAP
Ein
ArgininFinger
The mechanism of RasGAP mediated
GTPase in a nutshell
Steric clash of Gly12
Rasopathien:
Entwicklungsstörungen beikindern
Kinder mit Noonan Syndrom
Noonan Syndrome
Dominant inheritance
Short stature
Facial dismorphia
Cardiac defects
Psychomotor delay
Deafness
1 out of ~2000 life births
Increased risk of JMML-like disorder
Am J Dis Child 1968;116:378
Noonan syndrome related disorders
Cardiofaciocuntanous (CFC) syndrome
Dominant inheritance
Short stature
Facial dismorphia
Cardiac defects
Psychomotor delay
Relative macrocephaly
Ectodermal abnormalities with
sparse curly hair, sparse or
absent eyelashes
Noonan syndrome related disorders
Costello syndrome
Dominant inheritance
Short stature
Facial dismorphia
Cardiac defects
Psychomotor delay
Relative macrocephaly
Curly hair
Nasal papillomata
Loose skin
Predisposition to tumors
Zukunft der Tumortherapie
• Frühdiagnostik? Tumormarker?
• Jeder Tumor ist ein wenig bis sehr viel anders
• Bestimmung der Genetik, eg durch Exom Sequencing,
RNA Profiling, Proteomik, Epigenomik
• Was ist der ‚Driver‘?
• Für jeden Tumor-Typ muss eine spezielle Therapie
entwickelt werden (personalisierte Medizin)
• Wie überwindet man Problem der Resistenz
• Diganose von ‚Residual Disease‘
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