Institut für Pathologie Prof. Dr. med. Gieri Cathomas, Chefarzt RAS (Rat sarcoma) Ras ist ein Proto-Onkogen, das für ein G-Protein codiert, welches ein zentrales Glied verschiedener Signaltransduktionswege ist. Das Protein nimmt die Funktion eines regulierten molekularen Schalters ein, mit dem zelluläre Prozesse durch GTP- Bindung bzw. -Hydrolyse an- oder abgeschaltet werden können. Aktiviertes Ras-GTP kann das Effektorprotein Raf-Kinase binden und zur Membran rekrutieren. Dies führt zur Aktivierung von Raf durch Konformationsänderung und zur Signalweitergabe bis hin zum Zellkern, wo durch Phosphorylierung eine Reihe von Transkriptionsfaktoren aktiviert wird. In 20 bis 30 Prozent aller menschlichen Tumoren werden Punktmutationen im ras-Gen gefunden. Diese Punktmutationen führen allesamt zum Verlust der GTPase-Aktivität von Ras. Da der Wechsel von der GTPgebundenen Form zur GDP-Form blockiert ist, kommt es zur Akkumulation des aktiven Ras und damit zu einem permanenten wachsstumsstimulierenden Signal in der Zelle. Die drei humanen Ras Gene (H-ras, K-ras und N-ras) sind die häufigsten Onkogene menschlicher Tumore. Sie codieren für sehr ähnliche Proteine mit 188 bzw. 189 Aminosäuren. Bei aktivierenden Mutationen im Ras Gen sprechen Therapien mit Anti-EGFR-Behandlungen nicht mehr an. Liestal Mühlemattstr. 11 CH-4410 Liestal T +41 (0)61 925 26 20 F+41 (0)61 925 20 94 [email protected] www.ksbl.ch Seite 1/1