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Berufsfachschule für technische Assistenten für Informatik
Fachschule für Informatiktechnik
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Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis ..................................................................................................................2
1 Der Permanentmagnet ...................................................................................................4
1.1
Eigenschaften von Magneten.................................................................................4
1.2
Darstellung der Feldlinien des magnetischen Feldes .............................................4
1.3
Fragen zum Magneten ............................................................................................5
2 Elektromagnetismus .......................................................................................................6
2.1
Der stromdurchflossene Leiter ................................................................................6
2.2
Die stromdurchflossene Leiterschleife ....................................................................7
2.3
Die Spule .................................................................................................................7
3 Magnetische Größen ......................................................................................................8
3.1
Der magnetischer Fluss Φ.......................................................................................8
3.2
Die elektrische Durchflutung Θ................................................................................8
3.3
Die magnetische Feldstärke H ................................................................................9
3.4
Die magnetische Flussdichte B ...............................................................................9
4 Spule mit ferromagnetischen Kern ...............................................................................11
4.1
Weisssche Bezirke ................................................................................................11
4.2
Die Permeabilität eines Stoffes .............................................................................13
4.3
Aufgabe – magnetische Feldstärke.......................................................................14
4.4
Haltekraft von Elektromagneten ............................................................................15
4.5
Kraft auf elektrischen Leiter...................................................................................16
4.6
Lorentz –Kraft ........................................................................................................16
4.7
Magnetischer Widerstand......................................................................................19
Beispiel – Induktivitätsberechnung einer Ringspule:....................................................21
4.8
Prüfe Dein Wissen.................................................................................................22
5 Elektrische Grundgrößen – Gleichstrom ......................................................................31
5.1
Elektrische Ladung ................................................................................................31
5.2
Elektrischer Strom .................................................................................................33
5.3
Elektrische Spannung ...........................................................................................33
5.4
Widerstand und Leitwert........................................................................................34
5.5
Die Spannungsquelle ............................................................................................34
5.5.1
Die ideale Spannungsquelle ..........................................................................35
5.5.2
Die ideale Stromquelle ...................................................................................35
5.5.3
Die reale Spannungsquelle ............................................................................36
5.5.4
Aufgaben zum belasteten Spannungsteiler ...................................................37
5.6
Kirchhoffsches Gesetz ..........................................................................................39
5.6.1
Kirchhoffscher Satz - Knotenpunktregel ........................................................40
5.6.2
Kirchhoffscher Satz - Maschenregel ..............................................................40
5.6.3
Reihenschaltung von ohmschen Widerständen ............................................42
5.6.4
Parallelschaltung von ohmschen Widerständen............................................42
5.6.5
Übungsaufgaben - Widerstandsnetzwerke....................................................43
6 Elektrische Energie speichern ......................................................................................44
6.1
Der Kondensator – ein Energiespeicher ...............................................................44
6.2
Ladungsmenge und Kapazität...............................................................................47
6.3
Ladevorgang bei Kondensatoren ..........................................................................51
Technologie
Autor: Christian Schober
Email: [email protected]
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Seite 1
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Seite 2
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6.4
Entladevorgang beim Kondensator.......................................................................52
6.5
Verschaltungen von Kondensatoren .....................................................................53
6.5.1
Parallelschaltung............................................................................................53
6.5.2
Reihenschaltung ............................................................................................54
6.6
Permittivitäten – Dielektrizitätszahlen von Werkstoffen ........................................56
6.7
Wiederholungsfragen ............................................................................................57
7 Anhang..........................................................................................................................60
7.1
Griechisches Alphabet: .........................................................................................60
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1 Der Permanentmagnet
1.1 Eigenschaften von Magneten
Ein Magnet übt auf ferromagnetische Stoffe eine Anziehungskraft aus. Ferromagnetische
Stoffe sind vor allem Eisen, Nickel und Kobalt.
Die Stelle die am Magnet die stärkste Kraftwirkung ausübt nennt man Pole.
Ein Magnet besitzt zwei Pole. Sie werden als Nordpol und Südpol bezeichnet.
Arbeitsauftrag:
Die Pole der Magneten wirken in besonderer Weise aufeinander. Beschreibe diese
Wirkung!
________________________________________________________________________
________________________________________________________________________
Gegensinnige Pole eines Magneten ziehen sich an. Gleiche Pole eines Magneten stoßen
sich ab.
Die Wirkung des Magneten beruht auf der Ausrichtung der Elementarmagneten in einem
ferromagnetischen Stoff. In einem nicht magnetisierten Stoff sind die Elementarmagneten
ungeordnet.
1.2 Darstellung der Feldlinien des magnetischen Feldes
Die gerichtete Kraftwirkung eines Magneten lässt sich durch das magnetische Feld bzw.
den magnetischen Feldlinienverlauf beschreiben.
Arbeitsauftrag:
Zeichnen die Feldlinienverläufe der dargestellten Magneten (Hinweis die Feldlinien treten
im rechten Winkel am Nordpol aus und am Südpol ein)!
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1.3 Fragen zum Magneten
Magnetisieren ________________________
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2 Elektromagnetismus
Ausrichten der Elementarmagneten.
Entmagnetisieren ________________________
Aufhebung der Ausrichtung der
Elementarmagneten.
2.1 Der stromdurchflossene Leiter
Arbeitsauftrag:
Beschreibe den Feldlinienverlauf des Drahtes im Bild!
Curie-Temperatur ________________________
Oberhalb dieser Temperatur
verlieren ferromagnetische Werkstoffe den
Magnetismus (z.B. Eisen: 769°C).
Das Magnetfeld eines Leiters ist von der
Stromstärke abhängig. Die Feldlinien verlaufen
in konzentrischen Kreisen am Leiter. Das
Magnetfeld eines Leiters ist inhomogen.
Hartmagnetische Werkstoffe ________________________ Können nur mit hohen
Energieaufwand ummagnetisiert werden.
_____________________________________
Weichmagnetische Werkstoffe ________________________
Können mit geringen
Energieaufwand ummagnetisiert werden.
_____________________________________
_____________________________________
•
Magnetischen Feldlinien sind immer geschlossene Linien, ohne Anfang und Ende.
•
Magnetische Feldlinien verlaufen außerhalb des Magneten vom Nord- zum Südpol
und innerhalb vom Süd- zum Nordpol.
Die magnetischen Feldlinien verlaufen im Uhrzeigersinn, wenn man in
Stromrichtung auf den Leiter blickt. Sie verlaufen gegen den Uhrzeigersinn,
wenn der Strom auf den Betrachter zufließt.
•
Magnetische Feldlinien treten immer
senkrecht aus der Magnetoberfläche aus bzw. in sie ein.
_____________________________________________________________
Frage:
Welchen Einfluss hat die Stromrichtung auf die Feldlinien?
Die Richtung des Stromes wird mit einem
Punkt oder Kreuz gekennzeichnet.
Prunkt Strom fließt aus der Zeichnungsebene
heraus.
Kreuz Strom fließt in die Zeichnungsebene
hinein.
_____________________________________
_____________________________________
_____________________________________
Schraubenregel:
Man denkt sich eine Schraube mit Rechtsgewinde in Richtung des Stromes
in den Leiter geschraubt. Die Drehrichtung der Schraube gibt dann die
Richtung der Feldlinien an.
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Seite 5
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Seite 6
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Spulen-Regel:
2.2 Die stromdurchflossene Leiterschleife
Wenn ein Leiter zu einer Leiterschleife geformt wird überlagern sich die Magnetfelder der
benachbarten Leiter. Im inneren der Windung verlaufen die Feldlinien in der gleichen
Richtung und verstärken die magnetische Wirkung. Die Feldliniendichte ist dort groß.
Außerhalb der Leiterschleife ergibt sich mit zunehmender Entfernung vom Leiter eine
abnehmende Feldliniendichte.
Legt man die rechte Hand so um die Spule, dass die Finger in Stromrichtung
zeigen, dann zeigt der abgespreizte Daumen zum Nordpol der Spule.
_____________________________________________________________
_____________________________________________________________
Arbeitsauftrag:
Erläutere die Wirkung einer Leiterschleife mit eignen Worten!
Durch die unterschiedliche Stromrichtung in den
Schleifenzweigen überlagern sich die Feldlinien im
Zentrum der Schleife. Dies führt zu einer Erhöhung der
Feldliniendichte. Die Schleife wirkt wie ein kurzer
Stabmagnet.
3 Magnetische Größen
3.1 Der magnetischer Fluss Φ
Die Gesamtzahl Feldlinien die eine Spule
erzeugt wird als magnetischer Fluss
bezeichnet. Der magnetische Fluss entstand
durch den Vergleich mit dem elektrischen
Strom, I.
_____________________________________________
_____________________________________________
_____________________________________________
2.3 Die Spule
Der magnetische Fluss Φ kann nur über seine
Wirkung gemessen werden. Er hat die Einheit
Voltsekunden (Vs) oder wird in Weber (Wb)
angegeben.
Arbeitauftrag:
Fülle die Lückentexte aus!
Je höher die Stromstärke, desto größer ist der magnetische Fluss.
Bei einer Spule vervielfachen die Anzahl der Windungen den magnetischen Fluss Φ.
Das Magnetfeld einer Spule ergibt sich aus _____________________________________
3.2 Die elektrische Durchflutung Θ
________________________________________________________________________
Wenn man sich eine Feldlinie vorstellt,
die alle stromdurchflossenen Leiter einer
Spule umfasst, so wird die so
entstandene Fläche von den Strömen
durchflutet. Man nennt daher das Produkt
aus Stromstärke I und Windungszahl N
einer Spule elektrische DurchflutungΘ.
den mehreren in Reihe geschalteten Magnetfeldern der einzelnen Windungen.
Es entsteht ein Magnetfeld, das dem des Stabmagneten gleicht. Die Feldlinien verlaufen
im inneren der Spule _________________ parallel und in der _________________
gleichen Dichte. Das Feld ist dort homogen. Dort wo die Feldlinien aus der Spule
austreten, bildet sich der _________________ Nordpol, wo sie eintreten befindet sich der
Θ = __________
_________________ Südpol. Außerhalb der Spule ist das Feld _________________
inhomogen. Stromdurchflossene Spulen sind Elektromagneten.
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Elektrische Durchflutung
Θ = Stromstärke x Windungszahl
Seite 7
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Seite 8
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Aufgabe:
An eine Spule mit 1200 Windungen und einem Widerstand R = 10 Ohm wird eine
Spannung von U = 12V angelegt.
Berechne:
a. die Stromstärke die durch die Spule fließt.
b. die Durchflutung.
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Arbeitsauftrag:
Stelle die Gesamtgleichung für die magnetische Feldstärke auf!
Erkenntnis:
•
3.3 Die magnetische Feldstärke H
Maßgeben für die magnetische Wirkung ist
auch die Konzentration der magnetischen
Energie. Die magnetische Wirkung ist umso
größer, je größer die Durchflutung und je
kleiner die Spulenlänge ist, die der mittlern
Feldlinienlänge entspricht.
Arbeitsauftrag:
Stelle die Gleichung für die Feldstärke H auf!
H=
Θ
lm
B=
Φ
Α
Ein Magnet hat eine um so größere Kraftwirkung, je dichter die magnetischen
Feldlinien sind, also je größer der magnetische Fluss und je kleiner die Fläche ist,
die von ihm durchsetzt wird.
Dies wird als die Flussdichte B bezeichnet.
Die Flussdichte hat die Einheit Tesla.
•
Je größer die magnetische Flussdichte eines Magneten ist, umso größer ist die
magnetische Wirkung.
Aufgabe:
Eine Spule mit der Windungszahl N = 1000 Wdg. wird von einem Strom I = 10A
durchflossen. Die mittlere Feldlinienlänge beträgt lm = 15 cm.
Berechne die Feldstärke H.
3.4 Die magnetische Flussdichte B
Fluss Φ
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Querschnittsfläche A
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4 Spule mit ferromagnetischen Kern
Versuch: Mit einer Luftspule wird versucht Nägel anzuheben. In diese Luftspule wird nun
ein Kern aus Eisen eingebracht. Die Spule wird nun unter denselben Bedingungen wie
zuvor die Luftspule betrieben. Beschreibe das Ergebnis!
Ein Eisenkern erhöht die magnetische Flussdichte einer stromdurchflossenen Spule
wesentlich.
________________________________________________________________________
________________________________________________________________________
________________________________________________________________________
4.1 Weisssche Bezirke
Auch in ferromagnetischen Stoffen bewegen sich Elektronen um die Kerne der Atome. Die
Elektronen drehen sich zusätzlich um ihre eigene Achse und rufen ein Magnetfeld hervor.
Es entstehen durch Ausrichtung der so genannten Elektronenspins weisssche Bezirke.
Bei Spulen ohne Eisenkern besteht ein linearer
Zusammenhang zwischen Feldstärke und
Flussdichte
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Seite 12
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4.2 Die Permeabilität eines Stoffes
4.3 Aufgabe – magnetische Feldstärke
Eine Ringspule (siehe Abbildung rechts) aus Kupferdraht liegt an 12V Gleichspannung. Es
sind folgende Daten zu entnehmen:
- Innendurchmesser: 52 mm
- Außendurchmesser: 72 mm
- Drahtlänge: 220m
- Drahtdurchmesser 0,11 mm
- Mittlere Windungslänge: 25mm
- Spezifischer Widerstand Kupfer: 0,0178 Ω•mm²/m
Die Abhängigkeit der Feldstärke
und der Flussdichte bei Eisen
und anderen Stoffen ist nicht
linear. Im ungesättigten Bereich
steigt die Flussdichte stark. Im
Bereich der Sättigung verläuft
die Kurve parallel zu der in Luft.
Berechnen Sie die
a. Anzahl der Windungen
b. Die elektrische Durchflutung
c. Die magnetische Feldstärke
Allgemein ausgedrückt: Die
relative Permeabilität µr ist bei
ferromagnetischen Stoffen von
der angelegten Feldstärke
wesentlich abhängig. Dieser
Zusammenhang ist
mathematisch nicht erfassbar, er
wird daher in Form von Tabellen
bzw. Diagrammen dargestellt.
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4.4 Haltekraft von Elektromagneten
Die Haltekraft bei Elektromagneten ist die Kraft, welche in der
Hubendlage wirkt. Dabei wirken noch die Klebe- und Rückstellkraft.
Die Haltekraft ist proportional der gesamten wirkenden Polfläche.
F=
B2 ⋅ A
[N],
2 ⋅ µ0
wir erinnern uns _____________________die magnetische
Feldstärke H =
B
µ
und Φ = B • A • cosα
___________________________ ist der magnetische Fluss.
4.5 Kraft auf elektrischen Leiter
F = Halte-, Tragekraft
A = gesamte wirksame Polfläche
µ0 = magnetische Feldkonstante
Die Kraft auf einen elektrischen Leiter ergibt sich aus der Lorenzkraft.
F = Ablenkkraft
F = B ⋅ I ⋅ l ⋅ z [N]
l = Leiterlänge im Magnetfeld
I = Stromstärke im Leiter
Z = Zahl der stromdurchflossenen Leiter
im Feld, Bei Drehspulen ist z = 2 ⋅ N
F
F
4.6 Lorentz –Kraft
A
2
Die Klebekraft, erzeugt durch Restmagnetismus (Remanenz), ist die nach der
Unterbrechung der Stromzufuhr verbleibende Haltekraft. Sie kann konstruktiv beeinflusst
werden.
Kraft auf eine bewegte Ladung im Magnetfeld. Der Betrag der Kraft F ist gegeben durch
die Geschwindigkeit v der Ladung, die Größe der Ladung Q, die magnetische Flussdichte
B und den Winkel zwischen Geschwindigkeit v und der magnetischen Flussdichte B.
Hinweis: Die Lorentzkraft steht senkrecht auf v und B!
v
F = Q • v • B • sin α
(maximale Kraft bei sin α = 1)
B
Die Rückstellkraft ist nach der Unterbrechung der Stromzufuhr zur Rückführung des
Ankers von der Hubendlage in die Hubanfangslage erforderliche Kraft.
Elektromagnete können dabei verschiedene Charaktere aufzeigen. Man unterscheidet sie
anhand der Richtung zur Hubendlage. Folgende Abbildung zeigt die drei
charakteristischen Kennlinien:
α
FL
1
Mittels der Dreifingerregel kann die die
Richtung der Lorenzkraft
bestimmt werden.
1
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Quelle: http://www.wikipedia.de
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2
Zusammenhang zwischen Magnetisierung und Entmagnetisierung
2
Quelle: Dorn/Bader 12/13, S62
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4.7 Magnetischer Widerstand
Eisenkern (V)
In einem magnetischen Kreis durchsetzt der magnetische Fluss Φ hintereinander
Materialien mit unterschiedlichem magnetischem Widerstand. So setzen Eisen bzw. Luft
den magnetischen Feldlinien einen Widerstand entgegen, den magnetischen Widerstand
Rm.
Rm =
lm
µ • A [A/Vs=1/H]
Herleitung von Rm:
Φ = B • A ; B = µ • H ; H = Θ / lm ; Θ = I • N
Æ Φ=µ•
N •I N •I
=
lm
Rm
µ•A
Æ
Rm =
Θ
N•I
•A
lm
lm
µ•A
Aus magnetischer Durchflutung, magnetischem Fluss und magnetischem Widerstand leitet
sich das Ohmsche Gesetzt für den Magnetismus ab:
U Æ Θ (elektrische Durchflutung)
R Æ Rm (magnetischer Widerstand)
I Æ Φ (magnetischer Fluss)
U = R • I ⇔ Θ = Φ • Rm
Θ, die elektrische Durchflutung, wird auch
mit V bezeichnet. Das magnetische
Potential V bezeichnet z.B. die gesamte
magnetische Feldstärke H über das
Interval AB.
B
V AB = ∫ H • d s[ A]
A
Der Kehrwert des magnetischen
Widerstandes ist der magnetische
Leitwert (Λ).
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Beispiel – Induktivitätsberechnung einer Ringspule:
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4.8 Prüfe Dein Wissen
I.
Eine Relaisspule für 60V Gleichspannung hat 800 Windungen und einen
Widerstand von 500Ω. Berechne a) den Spulenstrom und b) die Durchflutung.
II.
Eine Ringspule (vgl. Bild 4.3) hat 250 Windungen und nimmt den Strom I = 4A
auf. Die mittlere Feldlinienlänge beträgt 280mm. Berechne Sie a) die
Durchflutung und b) die magnetische Feldstärke.
III.
Eine lange Zylinderspule ohne Eisenkern mit 480 Windungen hat eine Länge
von 240mm. Es fließt ein Strom von 3,6A. Berechnen Sie die magnetische
Feldstärke.
IV. Eine Spule mit geschlossenem Eisenkern hat N = 1000 Windungen, eine
mittlere Feldlinienlänge lm=30cm und erzeugt eine magnetische Feldstärke von
H=400A/m. Wie groß ist die Stromstärke?
V.
Abb. Magnetisierungskennlinie für Stahlguss.
Bei einem 24-V-Gleichstromrelais soll die magnetische
Feldstärke 50A/cm betragen. Die zylindrische Spule
weißt 1200 Windungen mit einer mittlere
Windungslänge von 25mm und 0,12mm dicken
Kupferadern auf. Berechnen Sie dafür den a)
Drahtwiderstand und b) die mittlere Feldlinienlänge bei
angezognem Anker (Luftspalt vernachlässigbar).
VI. Eine Ringspule aus Kupferdraht liegt an U= 24V. Es sind bekannt: d=52mm,
D=72mm, Drahtlänge = 224m, Drahtdurchmesser = 0,1mm, mittlere
Windungslänge = 25 mm. Berechnen Sie die Masse der Kupferwicklung.
VII. Der Polquerschnitt eines Elektromagneten mit einem magnetischen Fluss von
1,8 mWb hat die Abmessungen 60mm x 30 mm. Wie groß ist die magnetische
Flussdichte im Eisenkern?
VIII. In einer Spule mit Eisenkern (µr1=620) ist die magnetische Feldstärke 1800A/m.
Berechnen Sie a) die magnetische Flussdichte ohne Eisenkern und b) mit
Eisenkern?
IX. Der Elektromagnet hat einen Polquerschnitt von 15 cm². Wie groß ist der
magnetische Fluss bei einer Flussdichte von 0,6T?
X.
3
Die Flussdichte eines Elektromagneten mit der Polbreite von 50mm beträgt
0,95T. Der magnetische Fluss ist 0,95 mWb. Berechnen Sie die die Polfläche
und die mindest Pollänge des Elektromagneten.
XI. Die magnetische Flussdichte einer eisenlosen Ringspule (Feldlinienlänge
lm=12cm) soll 3mT betragen. Berechnen Sie die Windungszahl bei einem Strom
von 0,1A.
XII. Ein stromdurchflossene Spule hat N=280 Windungen und ist auf einen
geschlossenem Eisen-Ringkern mit rundem Querschnitt und einer
Permeabilitätszahl von µr=480 gewickelt. Weiter ermitteln Sie die Werte für
Stromstärke mit 0,2A, den inneren Durchmesser mit 22mm sowie den äußeren
3
Quelle: http://ola.cti.ac.at/pinkafeld/Magnetische_Feld/Magnetische_Feld.htm
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mit 64mm. Berechnen Sie a) die Flussdichte B und b) den magnetischen Fluss
Φ.
XIII. Ermitteln Sie den magnetischen Fluss in
einem Transformatorkern aus
hochlegiertem Elektroblech mit der
Querschnittsfläche 25cm². Die
magnetische Feldstärke beträgt 20A/cm.
XIV. Der Eisenkern eines Gleichstromschützes
besteht aus Elektroblech. Die mittlere
Feldlinienlänge bei angezogenem Anker
beträgt 55cm. Die Spule hat 1100
Windungen. Welche magnetische
Flussdichte entsteht bei angezogenem
Anker (Luftspalt vernachlässigbar) und
einer Stromaufnahme von 1,5A?
XV. In einem geschlossenen Kern aus
Gusseisen mit dem Querschnitt 30mm x
40mm und einer mittleren Feldlinienlänge
von 500mm wird der magnetische Fluss durch eine Spule mit 1600 Windungen
erzeugt. Die Spule hat einen Widerstand von 400Ω und liegt an 110V
Gleichspannung. Ermitteln Sie a) die magnetische Flussdichte, b) den
magnetischen Fluss, c) die Permeabilitätszahl.
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5 Elektrische Grundgrößen – Gleichstrom
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Indem man
Oder anders ausgedrückt: Was man alles braucht um zu Wissen wie viel Elektrische
Energie vorhanden ist oder man gar braucht?
handhabbaren Zahlenwert haben. Mit dieser Definition folgt der Wert von
.
Dieses Gesetz kann durch folgende Überlegung erraten werden:
5.1 Elektrische Ladung
Grundsätzliches zu Ladungen und Strömen. Elektrische Ladungen sind an das Material,
die Materie gebunden von der sie ausgehen. Die geladenen Körper - kleine frei Ladungen
- können über ihr elektrisches Feld auch über größere Abstände wechselwirken. Wenn
man die kleinste Wechselwirkung betrachtet, ist von einer Wechselwirkung zweier
punktförmiger Ladungen die Rede.
•
•
Das Coulombsche Gesetz beschreibt diese Wechselwirkung.
•
Auslenkung zweier mit identischer Ladung q
geladener Kugeln. Wenn zwei Kugeln mit der
gleichen Ladung q geladen sind, werden sie
nach außen abgestoßen. Wird die Ladung
verändert, ändert sich die Kraft proportional.
ist ein Vektorfeld.
Der mathematische Fluss dieses Vektorfeldes durch ein Flächenelement
ist
, wobei die Richtung von
diesem Flächenelement ist.
die Richtung der Normalen zu
Der gesamte Fluss durch die Kugeloberfläche
ist durch
gegeben.
•
p1 F1
=
p 2 F2
Dabei wird angenommen, dass die Ladungen
Punktladungen sind.
Ladungen werden in Coulomb [C] angegeben.
festlegt, legt man die Grösse der Ladungseinheit fest. Im SI-System wurde
gesetzt, damit die elektrischen Grössen einen
Q = 1C = 1As
Eine Messung der Kräfte mit einer Drehwaage (nach Cavendish) ergibt das folgende
Gesetz:
q ⋅q ⋅r
F (r ) =K 1 2 12
r ² 12 ⋅ r12
wobei die Konstante [K] vom Massesystem abhängt und in SI-System
1
ist.
K=
4 ⋅π ⋅ ε 0
•
•
Da das Problem kugelsymmetrisch ist, kann
nicht von der Richtung
abhängen und muss radial sein. Damit kann die Kraft vor das Integral genommen
werden.
Wenn der Fluss des Vektorfeldes
umgekehrt proportional zu
sein.
unabhängig von
sein soll, so muss die Kraft
Das Coulombsche Gesetz lautet:
Die Konstante ε 0 heißt Dielektrizitätskonstante des Vakuums.
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U~I oder U = R • I
5.2 Elektrischer Strom
Wir wissen nun, dass Elektrizität auf dem Vorhandensein elektrischer Ladungen beruht.
Zwischen elektrischen Ladungen besteht eine Kraftwirkung (Coulombsches Gesetz).
Physikalisch gesehen ist jede Ladung ein ganzzahliges Vielfaches der Elementarladung e
(Elementarladung e = +/-1,602-10-19As).
Q = n•e
Elektronen tragen die negative Elementarladung, Protonen die positive. Ein Mangel an
Elektronen auf einem Körper bewirkt eine positive Ladung des Körpers, ihr Überschluss
eine negative. Aber was ist nun der Strom?
Die gerichtete Bewegung der elektrischen Ladungsträger bezeichnet man als elektrischen
Strom.
i=
dQ
dt
SI-Einheit: A (Ampere)
Der Strom ändert sich proportional zur Spannung. Den Proportionalitätsfaktor R nenn
man, dem deutschen Physiker Georg Simon Ohm zu Ehren, elektrischen Widerstand.
5.4 Widerstand und Leitwert
V
Der Widerstand R,
SI-Einheit: 1Ω(Ohm) = 1
Der Leitwert S,
SI-Einheit: 1S ( Siemens) = 1
Α
A
V
Der Widerstand und der Leitwert beschreiben quantitativ den Zusammenhang zwischen
Strom und Spannung.
5.5 Die Spannungsquelle4
Der elektrische Strom I in einem Leiter ist somit die Ladungsmenge dQ, die im
Zeitabschnitt dt den Leiterquerschnitt durchfließt. Von Gleichstrom spricht man, wenn die
pro Zeiteinheit durchtretende Ladungsmenge konstant ist.
dQ
D.h.
I =
= konst.
dt
Stromrichtung: Die positive Stromrichtung (technische Stromrichtung) ist die
Bewegungsrichtung der positiven Ladungen. Die Bewegungsrichtung der negativen
Ladungen ist die negative, physikalische Stromrichtung. Die Begründung dafür ist: In
metallischen Leitern sind die Elektronen die Ladungsträger.
Wichtig!
SI-Einheit: V = Ω • Α
Ladungen bewegen sich grundsätzlich in einem Kreislauf.
Strom fließt immer in einem geschlossenen Umlauf.
Elektronische Schaltungen oder auch Automobile müssen mit elektrischer Energie
versorgt werden. Dies geschieht beispielsweise mit Batterien. Dabei wird die Batterie als
Spannungsquelle bezeichnet. Nun weiß man, dass die Batteriespannung etwas kleiner
wird (dass sie "zusammenbricht"), wenn man sie belastet. Wenn man beispielsweise im
Auto den Anlasser betätigt, so wird das Licht dunkler, weil nämlich die Batteriespannung
infolge der Anlasserbelastung kleiner wird. Man möchte sich aber oft in Berechnungen
elektrischer Schaltkreise auf die wesentlichen Gesichtspunkte beschränken und geht
deswegen zunächst davon aus, dass die Batteriespannung nicht zusammenbrechen
möge. Man definiert daher der Einfachheit halber die ideale Spannungsquelle, deren
Spannung bei Belastung nicht zusammenbricht.
Die Batterie in einem elektronischen Gerät, beispielsweise in einem
MP3-Player, kann man durch ein Netzgerät ersetzen. Für den Player ist es
gleichgültig, ob er mittels der Batterie oder des Netzgerätes betrieben wird.
5.3 Elektrische Spannung
Man ersetzt daher gedanklich die Batterie und das Netzgerät durch eine
Die elektrische Spannung ist die treibende Kraft, die die Ladungsbewegung verursacht. SIEinheit: V (Volt).
allgemeine Spannungsquelle und gibt dafür das Schaltungssymbol einer
Spannungsquelle an.
Ohmsches Gesetz
Der Strom in einem Verbraucher ist abhängig von der Größe der treibenden Spannung.
Sind die Eigenschaften des Verbrauchers unabhängig vom durch ihn fließenden Strom
und der anliegenden Spannung, so gilt das Ohmsche Gesetz:
4
TE_Skript/Sch/19.06.2009
Seite 33
Quelle: Schmidt Walter, ET1
TE_Skript/Sch/19.06.2009
Seite 34
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5.5.3 Die reale Spannungsquelle6
Die reale Spannungsquelle ist durch einen zusätzlichen
Quellenwiderstand (RQ) charakterisiert.
Die Spannung an den Klemmen der Quelle ist jetzt
lastabhängig, nur im Leerlauf ist U = U0.
Eine Autobatterie kann man als Spannungsquelle
betrachten. Der Innenwiderstand ist niedrig (mΩ-Bereich),
weshalb auch große Lastströme fließen können.
Vorteil: Durch die Definition der Spannungsquelle wird man unabhängig von der
tatsächlichen Art und Konstruktion der Spannungsversorgung.
Im geladenen Zustand ist der Innenwidertsand nahezu
konstant – sofern die Batterie „gesund“ ist.
5.5.1 Die ideale Spannungsquelle
Im Bordnetz treten auch Wechselströme als Überlagerung
zum Gleichstrom auf. Die Batterie ist dann mit einem
komplexen Innenwiderstand zu charakterisieren.
Eine Spannungsquelle treibt den elektrischen Strom.
Die ideale Spannungsquelle hat eine eingeprägte Spannung Uq, die unabhängig vom
Strom I ist.
Die Messung des komplexen Widerstands liefert Informationen über den Lade- und
“Gesundheitszustand” der Batterie. (Capacity and State of Health).
Abb. Symbol der idealen Gleichspannungsquelle
5.5.2 Die ideale Stromquelle
Abb. Ersatzschaltbild einer idealen Spannungsquelle, nach DIN EN 60617-2.
Die ideale Stromquelle hat einen eingeprägten Strom Iq, der unabhängig von der
anliegenden Spannung U ist.
Abb. Ideale Spannungs- und ideale Stromquelle und das jeweilige Verhalten des
Innenwiderstandes Ri.5
5
6
Quelle: http://www.computerbase.de/lexikon/Spannungsquelle
TE_Skript/Sch/19.06.2009
Seite 35
Linktipp: http://www.stefan-schenke.de/wiki/index.php?title=Ersatzstromquelle
TE_Skript/Sch/19.06.2009
Seite 36
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5.5.4 Aufgaben zum belasteten Spannungsteiler
1. Der belastete Spannungsteiler (Bild 1) hat R1 = 100Ω,
R2 = 35 Ω, RL = 50 Ω und U = 30 V. Berechnen Sie
a) U2 und
b) IL.
2. Der Spannungsteiler (Bild 2) hat die Widerstände R1
= 820 Ω, R2 = 390 Ω, RL1 = 1,2 kΩ, RL2 = 2,2 kΩ und
liegt an einer Spannung von U = 6 V. Ermitteln Sie
die Spannung an R2
a) für die Potentiometerstellung A und
b) für die Stellung E.
3. Eine Leselampe mit U = 6 V und PL = 10W soll in einem Kraftfahrzeug mit einer
Bordspannung UB = 12V mittels eines aus R1 und R2 bestehenden Spannungsteilerns
betrieben werden.
Berechnen Sie die Widerstände R1 und R2 so, dass die Spannung Ua bei
ausgeschalteter Lampe 7V und bei eingeschalteter Lampe 6V beträgt.
4. In Ihrem Auto montieren Sie ein Handyladegerät was 1,5 V benötigt. Bestimmen Sie
den Widerstand R1 und R2. Ihr Handy weißt einen Widerstand (RL) von 190 Ω auf. Die
Bordspannung (U0) beträgt 12V. Welche Größen müssen gemessen werden?
=
TE_Skript/Sch/19.06.2009
Seite 37
TE_Skript/Sch/19.06.2009
Seite 38
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Relevanter Schaltungsteil „Differenzspannung“
5.6.1 Kirchhoffscher Satz - Knotenpunktregel
5.6 Kirchhoffsches Gesetz7
Die Summe aller in einen Knotenpunkt zusammenlaufenden Ströme ist Null.
Die Kirchhoffschen Sätze sind die Grundlage jeder Schaltungsberechnung, sie
beschreiben die Strom- und Spannungsverhältnisse in elektrischen Schaltungen. Eine
elektrische Schaltung wird allgemein als Netzwerk (electrical network) bezeichnet. Das
Netzwerk wird dargestellt durch ein Ersatzschaltbild (equivalent circuit diagram).
Grundsätzlich besteht ein Netzwerk aus Zweigen (branch), Knoten (branch point) und
Maschen (mesh). Der Zweig ist ein Leitungszug, der zwischen zwei Verbindungspunkten
liegt. Die Verbindungspunkte nennt man Knoten. Ein geschlossener Umlauf über mehrere
Zweige heißt Masche (siehe Abb.)
∑I
n
=0
n
Dies ist gleichbedeutend mit der Aussage: Die Summe der
zum Knoten hin fließenden Ströme ist gleich der Summe der
abfließenden Ströme.
Die Knotenregel besagt, dass in einem Knoten die Summe
der hinein fließenden Ströme gleich der Summe der heraus
fließenden Ströme sein muss.
5.6.2 Kirchhoffscher Satz - Maschenregel
Die Summe aller Spannungen in einer Masche ist Null.
∑U
m
=0
m
Abb. Ersatzschaltbild (Maschen, Knoten und Zweige in einem Netzwerk)
Beispiel: Schaltung - Differenzverstärker
7
Die Maschenregel besagt, dass die Summe aller
Spannungen in einer Masche gleich Null ist.
Für das Beispiel der Abbildung heißt das
beispielsweise für die erste Masche:
-Uq + I1•R1+I2•R2 = 0.
bzw.: Uq = I1•R1+I2•R2
Quelle: Taschenbuch der Elektrotechnik, Kories und Schmidt-Walter, 5 Auflage, 2003, Wissenschaftlicher Verlag Harri Deutsch
GmbH, Frankfurt am Main 2003
TE_Skript/Sch/19.06.2009
Seite 39
TE_Skript/Sch/19.06.2009
Seite 40
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Beispielhaft werden mit Hilfe der Kirchhoffschen Sätze alle Ströme und Spannungen des
unten stehenden Netzwerkes berechnet:
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5.6.3 Reihenschaltung von ohmschen Widerständen
In Reihe geschaltete Bauelemente sind vom selben Strom durchflossen.
Aus der Knotenpunktregel folgt: I1 = I2+I3
Aus der Maschenregel folgt:
Uq = U1+U2, daraus folgt: Uq = I1•R1+I2•R2 und
U2 = U3, daraus folgt:
I2•R2 = I3•R3
Abb. Reihenschaltung von Widerständen
Es gilt:
U = I • ( R1 + R2 ) = I • Rges
Bei einer Reihenschaltung von Widerständen addieren sich ihre Widerstandswerte.
5.6.4 Parallelschaltung von ohmschen Widerständen
Parallel geschaltete Bauelemente liegen an derselben Spannung.
Abb. Parallelschaltungen von Widerständen
Es gilt:
I=
U U
U
R •R
+
=
→ Rges = 1 2
R1 R2 R1 • R2
R1 + R2
R1 + R2
Allgemein gilt: Der Gesamtwiderstand einer Parallelschaltung ist gleich der Summe der
Widerstandskehrwerte.
1
1
1
1
= +
+ ... +
Rges R1 R2
Rn
Beachte!
TE_Skript/Sch/19.06.2009
Seite 41
Der Gesamtwiderstand einer Parallelschaltung ist kleiner als jeder
einzelne Widerstand.
TE_Skript/Sch/19.06.2009
Seite 42
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6 Elektrische Energie speichern
5.6.5 Übungsaufgaben - Widerstandsnetzwerke
6.1 Der Kondensator – ein Energiespeicher
Der Kondensator Auszug aus dem Fachkunde Elektrotechnik.8
8
TE_Skript/Sch/19.06.2009
Seite 43
vgl. Klaus Tkotz, 24 Aufl. 2004, Verlag Europa Lehrmittel, S 76ff
TE_Skript/Sch/19.06.2009
Seite 44
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Aufgabe 2: a) Geben Sie die Kapazität des Kondensators in
nF und pF an. b) Wie groß ist die Ladung des Kondensators
an einer Gleichspannung von 100 V?
6.2 Ladungsmenge und Kapazität
Dielektrikum
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0,68 µF
100 V-
Kondensatoren sind Bauelemente, welche elektrische Ladungen bzw.
elektrische Energie speichern können. Die einfachste Form eines
Kondensators besteht aus zwei gegenüberliegenden Metallplatten.
Dazwischen befindet sich ein Dielektrikum, welches keine elektrische
Verbindung zwischen den Metallplatten zulässt (Isolator). Legt man an
einen Kondensator eine Spannung an, so entsteht zwischen den
beiden metallischen Platten ein elektrisches Feld.
Der Kondensator speichert Energie. Beim Laden
wird sie aufgenommen, beim Entladen abgegeben.
Die Energie befindet sich in Form von getrennten
Ladungen auf den Kondensatorplatten. Wie viel
Energie ein Kondensator aufnehmen kann, ist
abhängig von seiner Kapazität.
Abhängigkeit der Kapazität von der Bauform des Kondensators
Permittivität
.............................
Wirksame Plattenfläche
.............................
Plattenabstand
.............................
A
Wodurch wird die Ladungsmenge eines
Kondensators bestimmt?
Ladung Q .............................................................
Indirekt proportional zur angelegten Spannung
.............................................................
l
mit
9
:
=
·
Einheitenvorsätze der Kapazität
=
1 mF =
10-3 F
1 Mikrofarad
=
................ =
................
1 Nanofarad
=
................ =
................
1 Pikofarad
=
................ =
................
1 Millifarad
Aufgabe 1: Tragen Sie die
fehlenden Werte ein!
Formeln siehe
Tabellenbuch Seite:
...........................
Kapazität in F
..........
Plattenfläche in m²
..........
Plattenabstand in m
..........
Permittivität (Dielektrizitätskonstante)
..........
elektrische Feldkonstante
Dielektrikum, der Isolator zwischen den Kondensatorplatten.
..........
9
TE_Skript/Sch/19.06.2009
..........
Seite 47
Permittivitätszahl (Dielektrizitätszahl)
ε griech. Kleinbuchstabe Epsilon
TE_Skript/Sch/19.06.2009
Seite 48
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Aufgaben:
1. Ein Plattenkondensator besteht aus 2 Platten mit je 20 cm². Welche Kapazität besitzt der
Kondensator, wenn der Plattenabstand 0,3 mm beträgt und als Dielektrikum a. Luft εr=1, b.
Glimmer εr=7verwendet wird?
Luft: 413 pF; Glimmer: 59 pF
2. Ein Papierwickelkondensator (εr=2,8) hat einen Kapazität von 8µF. Die gesamte
Plattenfläche beträgt 2,25 m². Welche Dicke hat das Dielektrikum?
d = 6,97 µm
3. Ein Keramiktrimmer (εr=5,2) hat pro Platte eine Oberfläche von 1,5 cm², das Dielektrikum
ist 0,3 mm dick. Berechnen Sie die Kapazität des Trimmers!
C3 max = 23 pF
4. Ein Keramik-Röhrchenkondensator hat 3 mm Innendurchmesser und ist 25 mm lang. Der
Außendurchmesser des Röhrchens ist 3,4 mm. Das Röhrchen besteht aus einer
Metalloxidmischung mit der Dielektritizitätskonstante εr=800.
Welche Kapazität hat der Kondensator?
Cg = 4,17 pF
5. Ein Drehkondensator10 besteht aus insgesamt 21 Platten mit je 25 cm² Fläche.
Die Platten haben einen Abstand von 0,8 mm. Als Dielektrikum dient Luft. Wie
groß ist die Kapazität bei voll eingeschwenktem Plattensatz?
Cg nimmt eine Kapazität von ca. 58 nF an.
6. Ein Wickelkondensator11 besteht aus einer 5 cm breiten und 11,3 m langen
Aluminiumfolie. Als Dielektrikum wird Papier (εr=2) mit einer Dicke von 10 µm verwendet.
Berechnen Sie die Kapazität des Kondensators in µF!
Cg nimmt eine Kapazität von ca. 1 µF an.
10
Drehkondensator: Hierbei handelt es sich um ein Kondensator mit variabler Kapazität. Dieser Kondensator besteht aus zwei
Plattensystemen die gegeneinander verdreht werden können. Da die Fläche der gegenüberliegenden Platten proportional zum
Drehwinkel ist, besteht auch eine Proportionalität zwischen Drehwinkel und Kapazität. Vorfinden kann man sie in älteren
Rundfunkgeräten, wo sie zur genauen Abstimmung auf den zu empfangenden Sender dienen.
11
Wickelkondensator: Zwei dünne Aluminiumschichten werden von einem dünnen Papierstreifen etwa 0,1 mm voneinander getrennt.
Die zwei Schichten gelten hier als Kondensatorplatten. Des weiteren benötigt man zur Hilfe eine Kunststofffolie. Durch diese lässt sich
die Anordnung auf engstem Raum aufwickeln. Eine so genannte Sonderform dieses Kondensators ist der MP-Kondensator. Auf der
Papierisolationsschicht befindet sich eine dünne Metallschicht z.B. Aluminium. Kommt es beim MP-Kondensator zu einem Überschlag,
so verbrennt die Metallschicht (durch den Lichtbogen) stärker als das Dielektrikum. So kann die defekte Stelle isoliert werden. Diesen
Vorgang kann man Selbstheilung nennen.
TE_Skript/Sch/19.06.2009
Seite 49
TE_Skript/Sch/19.06.2009
Seite 50
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MERKE:
6.3 Ladevorgang bei Kondensatoren
......................................................................................................................................................
......................................................................................................................................................
Beim Schließen des Schalters S in der nebenstehenden Schaltung wird der Kondensator
C geladen. Welche Zeit der Kondensator C zum Laden benötigt, ist abhängig von:
•
....................................................................................................
•
....................................................................................................
MERKE:
Ein Maß für die Ladezeit eines Kondensators ist die
............................................................................................... . (τ griech. Kleinbuchstabe tau)
[τ ] = Ω ⋅ F = V
A
.........................................................................
Abbildung 1: Spannungsverlauf beim
Laden eines Kondensators
uC
U0
in %
............
............
80
70
60
............
50
40
30
10
2τ
3τ
4τ
5τ
Nach dieser Zeitspanne ist der Kondensator nahezu
vollständig geladen. Es fließt fast kein Ladestrom mehr.
Nach der Zeit t = τ ist der Kondensator auf etwa ...................
der angelegten Spannung U0 aufgeladen.
Im Einschaltmoment wirkt ein Kondensator wie ein ......................
...................................................... ! Der maximale Ladestrom wird durch
den ........................................................................ begrenzt.
Ein aufgeladener Kondensator ....................................... im
Gleichstromkreis den Strom!
Aufgabe:
Ein Kondensator mit einer Kapazität von 10 µF wird über einen Ladewiderstand von 1 MΩ an DC 30 V
angeschlossen. Berechnen Sie
a) die Ladezeit des Kondensator,
b) die Spannung am Kondensator nach einem τ und
c) die Spannung am Kondensator nach 30 s.
⎛ −t ⎞
⎡
⎜ ⎟⎤
u C = U 0 ⎢1 − e ⎝ τ ⎠ ⎥
⎢⎣
⎥⎦
20
τ
As
=s
V
Beim
Laden
des
Kondensators
steigt
die
Spannung am Kondensator
uC mit einer e-Funktion an.
Die Formel zur Berechnung
der
Spannung
am
Kondensator nach einer
vorgegebenen
Ladezeit
lautet:
100
90
⋅
.........................................................................
tC → C vom
englischen Wort
„charge“ = laden
t
(Eulerische Zahl e = 2,71828182846...)
iC
I0
in %
Abbildung 2: Stromverlauf beim
Laden eines Kondensators
100
90
Der Ladestrom iC des Kondensators
sinkt exponentiell. Die Formel zur
Berechnung des Ladestromes nach
einer vorgegebenen Ladezeit lautet:
80
70
60
50
40
⎛ −t ⎞
⎜ ⎟
⎠
iC = I 0 ⋅ e ⎝ τ
............
30
6.4 Entladevorgang beim Kondensator
mit:
U
I0 = 0
R
MERKE: Die maximale Ladezeit eines Kondensators entspricht genau seiner
20
10
............
τ
2τ
TE_Skript/Sch/19.06.2009
3τ
maximalen Entladezeit tC = 5τ! Spannungs- und Stromverläufe
erfolgen wie beim Laden nach der e-Funktionen.
............
4τ
5τ
t
Seite 51
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Seite 52
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6.5 Verschaltungen von Kondensatoren
6.5.2 Reihenschaltung
2 I
6.5.1 Parallelschaltung
U1
Ig
C2
C3
I1
I2
I3
3 I
d1
Cg
Ig
C1
C1
Ug U2 C2
d2
C3
d3
Cg
U3
Ug
dg = d1+d2+d3
U
A1
A2
A3
Ag = A1+A2+A3
Ug = .............................................. ; I überall gleich → Q = Q = Q = Q
1
Ig = ..............................................................................................
Q
=
Cg
Qg = ..........................................................................................
+
Cg•U = ............................................................................................
+
1
=
Cg
Cg•U = U(.................................................................................)
Cg = ..................................................
;
Q
⎛
= Q⎜
Cg
⎝
+
2
+
3
+
⎞
⎟
⎠
+
MERKE:
Bei der Reihenschaltung von Kondensatoren ist die
Gesamtkapazität Cg .....................................................
.................................................................................... .
(Vergrößerung des Plattenabstandes d; d ↑ → C↓ )
Am Kondensator mit der kleinsten Kapazität liegt die
.......................... Spannung → unsymmetrische
Belastung → Gefahr der Bauteilzerstörung!!!
MERKE:
Bei der Parallelschaltung von Kondensatoren
.............................. sich die Teilkapazitäten zur
Gesamtkapazität
Cg.
(Vergrößerung
der
Plattenfläche A; A ↑ → C↑ )
TE_Skript/Sch/19.06.2009
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Aufgaben:
7. Welche Ersatzkapazität hat eine Reihen- und Parallelschaltung mit den beiden
Kondensatoren 3nF und 500pF?
Reihe: 428 pF; Parallel: 3,5 nF
8. Welcher Kondensator muss zu zwei in Reihe liegenden Kondensatoren mit je 60 000 pF
zugeschaltet werden um 20 nF zu erhalten?
C3 = 60 nF
6.6 Permittivitäten – Dielektrizitätszahlen von Werkstoffen
9. Zu den parallel geschalteten Kondensatoren C1=400 pF und C2 = 250 pF liegt ein
Drehkondensator in Reihe. Der einstellbare Kapazitätsbereich soll von 33 pF bis 280 pF
reichen. Welchen Kapazitätsbereich muss der Drehkondensator aufweisen?
C3 min = 34,8 pF; C3 max = 492 pF
10. Ein Drehkondensator (C1) kann von 150 … 500 pF eingestellt werden. Parallel zum
Drehkondensator liegt ein 25 pF Kondensator. Zu den beiden ist ein Kondensator (C3) mit
750 pF in Reihe geschaltet. Welcher Kapazitätsbereich kann letztendlich eingestellt
werden?
Cg min = 141,9 pF; Cg max = 308,8 pF
Beschreiben Sie die Auswirkung auf die Gesamtkapazität der Schaltung wenn C3 durch
einen Drehkondensator mit dem Kapazitätsbereich von C1 ersetzt wird!
C1 min nähert sich dem Wert 175 pF (Cg min 142pF) und C1 max dem Wert von 525 pF (Cg max
309 pF)an. Insgesamt gesehen ist über den gesamten Kapazitätsbereich eine bessere
Feinjustierung möglich zudem erweitert sich der einstellbare Bereich.
Material
Dielektrizitätszahl εr
Vakuum
1
Luft
1,00059
Papier
1,2...4
Öl
2,2...2,4
Polytetradfluorethylen (PTFE)
2,1
Gummi
2,5...3
Silikone
2,8
Polyvinilchlorid (PVC)
3
Epoxid Gießharz
3,2...3,9
Polyamid (PA)
3,5...4
Plexiglas
3...4
Porzellan
4,5...6,5
Glas
5...7
Alkohol
25
destilliertes Wasser
80,8
Anmerkung:
Wird ein Dielektrikum12 (eine Permittivität) in ein elektrisches Feld gebracht, so nimmt die
elektrische Feldstärke gegenüber der des Vakuums um das er -fache ab, während die
Kapazität durch das Einbringen des Dielektrikums auf das er -fache steigt.
12
Als Permittivität bezeichnet man eine Materialeigenschaft elektrisch isolierender, polarer oder unpolarer Stoffe, die auch Dielektrika
genannt werden.
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Seite 55
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6.7 Wiederholungsfragen
1. Von welchen Größen ist die Kapazität eines Kondensators abhängig?
- Permittivität, je größer desto größer die Kapazität.
- Plattenfläche, je größer desto größer die Kapazität.
- Abstand der Platten zueinander, je größer desto kleiner die Kapazität.
2. Wie ist die Einheit „1 Farad“ festgelegt?
Die Einheit für die Kapazität 1 Farad (nach dem engl. Physiker Faraday) ist bestimmt durch
die Größen Ladung und der angelegten Spannung. 1 Farad = 1 As pro 1 Volt.
3. Die Einheit für die Kapazität 1Farad ist in der Praxis viel zu groß. Welche kleineren
Einheiten sind gebräuchlich?
1 Mikrofarad = 10-6
1 Nanofarad = 10-9
1 Pikofarad = 10-12
4. Beschreiben Sie den Vorgang der „dielektrischen Polarisation“!
Ein Isolator – „Dielektrikum“ genannt – erfährt zwischen den Kondensatorplatten unter der
Einwirkung des elektrischen Feldes Veränderungen gegenüber seinem Normalzustand. Ein
Nichtleiterwerkstoff enthält bekanntlich kaum frei bewegliche Elektronen. Fast alle
Elektronen sind fest an den Atomkern bzw. das Molekül gebunden. Durch die Kraftwirkung
des elektrischen Feldes verschieben sich die Ladungen des Atomkerns (positiv) und der
Atomhülle (negativ) jedoch etwas innerhalb ihres Molekülgefüges. Soweit möglich,
orientieren sich die negativen Ladungsträger zur positiven Platte und die positiven
Ladungsträger zur negativen Platte des Kondensators hin.
Der Isolator ist somit polarisiert. Die polarisierten Moleküle nennt man Molekulardipole. Die
dielektrische Polarisation ist eine ähnliche Erscheinung wie die elektrische Influenz13.
Ein Teil der Ladung auf den Kondensatorplatten wird durch die dielektrische Polarisation
gebunden und trägt zum Feldaufbau nicht mehr bei, so dass weitere Ladungen auf die
Kondensatorplatten nachfließen können. Der Kondensator kann somit eine größere Ladung
aufnehmen, die Kapazität vergrößert sich.
5. Was versteht man unter „kapazitiver Erwärmung“ und wo wird sie technisch genutzt?
siehe Frage 7 (Verlustfaktor), Verwendung: Mikrowellenerwärmung;
6. Worüber gibt die Permittivitätszahl ε Auskunft?
Verschiedenartige Dielektrika zeigen eine unterschiedliche Bereitschaft dielektrische
Molekulardipole zu bilden. Die Polarisierbarkeit des Dielektrikums wird durch die
Permittivitätszahl ε gekennzeichnet.
7. Nennen Sie die wichtigsten Kenngrößen eines
Kondensators!
- Nennkapazität CN: Nach dieser Kapazität ist der
Kondensator benannt, sie wird auf 298 K (25°C)
bezogen.
- Kapazitätstoleranz: Die Herstellungstoleranz bei
13
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Auslieferung. Sie wird in Prozent angegeben und ist die höchstzulässige Abweichung des
Istwertes von der Nennkapazität CN.
- Nennspannung UN: Bis zu einer Umgebungstemperatur von max. 313 K (40°C) kann ein
Kondensator dauernd an diese Spannung angelegt werden.
- Dauergrenzspannung Ug: Die Dauergrenzspannung ist die höchste Gleichspannung, mit
der ein Kondensator bei einer bestimmten Temperatur betrieben werden darf. Sie
entspricht bis zu einer bestimmten oberen Grenztemperatur UN und fällt darüber mit
wachsender Temperatur. Diese Spannungsminderungen sind in Datenblättern angegeben.
- Isolationswiderstand Riso: Darunter versteht man den ohmschen Widerstand des
Dielektrikums zwischen Belägen bzw. den Widerstand zwischen Belag und
Kondensatorgehäuse.
- Temperaturkoeffizient TKC: Hierunter versteht man die Temperaturabhängigkeit der
Kapazität.
- Verlausfaktor tan δ: Er tritt nur bei Wechselstrom auf. Die Platten des Kondensators
werden abwechselnd negativ und positiv aufgeladen. Dies hat eine ständige
Elektronenverschiebung zur Folge. Da es keinen idealen Nichtleiter gibt fließt im
Dielektrikum ein kleiner Strom zudem wechseln die Molekulardipole ständig ihre Richtung.
Beides bewirkt eine Erwärmung des Dielektrikums. Dadurch geht elektrische Energie
verloren.
8. Sie haben 3 gleiche Kondensatoren. Durch welche Schaltungsanordnung lässt sie die
Plattenoberfläche verdreifachen?
Parallelschaltung
9. Wie verhalten sich bei einer Reihenschaltung von 2 Kondensatoren die Einzelspannungen
zueinander?
Die Einzelspannungen addieren sich zur Gesamtspannung, wobei am Kondensator mit der
kleinsten Kapazität die größte Spannung anliegt (C= Q/U).
10. Wann wirkt ein Kondensator als Gleichstromsperre?
Wenn er völlig geladen ist, bei 5 τ.
11. Wie müssen Kondensatoren, die eine hohe Betriebsspannung (>100V) führen, entladen
werden?
i. Da geladene Kondensatoren Gefahrenquellen darstellen, die starke elektrische Schläge
verursachen können werden sie in Betriebspausen entladen.
ii. Dies geschieht meist durch parallelschalten eines Widerstandes.
12. Wofür ist die Zeitkonstante τ ein Maß und wie ist sie definiert?
τ ist ein Maß für die Aufladegeschwindigkeit und definiert durch das Produkt R●C.
13. Nach wie vielen Zeitkonstanten gilt ein Kondensator praktisch als geladen?
5τ
14. Nach welchen Gleichungen werden die Momentanwerte von Strom und Spannung beim
Entladen eines Kondensators bestimmt?
Influenz beschreibt die Beeinflussung elektrischer Ladungen durch die Einwirkung eines elektrischen Feldes, vgl. 4.6.
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⎛ −t ⎞
⎛ −t ⎞
⎡
⎜ ⎟⎤
⎜ ⎟
u C = U 0 ⎢1 − e ⎝ τ ⎠ ⎥ ; i C = I 0 ⋅ e ⎝ τ ⎠
⎢⎣
⎥⎦
⎛ −t ⎞
⎜ ⎟
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7 Anhang
⎛ −t ⎞
⎜ ⎟
⎠
uC = U 0 • e ⎝ τ ⎠ ; iC = − I 0 ⋅ e ⎝ τ
7.1 Griechisches Alphabet:
Zeichen
Zeichen
Großbuchstabe Kleinbuchstabe
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Beschreibung Verwendung in der Elektrotechnik
Α
α
Alpha
Β
β
Beta
Γ
γ
Gamma
∆
δ
Delta
Differenzen
Ε
ε
Epsilon
Dielektrizitätskonstante
Ζ
ζ
Zeta
Η
η
Eta
Θ
θ
Theta
Ι
ι
Iota
Κ
κ
Kappa
Leitfähigkeit
Λ
λ
Lambda
Wellenlänge
Μ
µ
My
Permeabilität (Magnetismus)
Ν
ν
Ny
Ξ
ξ
Xi
Ο
ο
Omikron
Π
π
Pi
Ρ
ρ
Rho
Σ
σ
Sigma
Τ
τ
Tau
Υ
υ
Ypsilon
Φ
φ
Phi
Χ
χ
Chi
Ψ
ψ
Psi
Ω
ω
Omega
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magnetische Durchflutung
Kreiszahl zur Kreisberechnung 3,14..
(auch Ludolfsche Zahl genannt)
spezifischer Widerstand
Zeitkonstante
Phasenverschiebung
Widerstand,
Kreisfrequenz
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