deutsch/türkischer Kulturherbst vom 22.09. bis 07.12.2008 www.offenbach.de/kulturherbst www.kreis-offenbach.de/integration XXXXXXXXXXXXX XXXXXXXXXXXXXXXXX XXXXX XXXXXXXXXX Veranstalter: Eintritt: XXXXXXXXXXXXXXX XXXXXXXXXXXXXXXXXXXX XXXXXXXXXXXX XXXXXXXX Veranstalter: XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX Eintritt: frei | Willkommen, Merhaba! Die Türkei wird als „Ehrengastland“ der diesjährigen internationalen Buchmesse Frankfurt teilnehmen, welche weltweit die bedeutendste Messe ihrer Art ist, an der tausende Verlegerinnen und Verleger, Schriftstellerinnen und Schriftsteller sowie Leserinnen und Leser aus aller Welt zusammenkommen. Die Buchmesse bietet uns damit eine außerordentliche Möglichkeit, unser Land, unsere Menschen, unsere Kultur und Literatur mit allen ihren Farben der Welt vorzustellen. Um diese Gelegenheit optimal zu nutzen, haben die zuständigen Institutionen aus der Türkei und aus Deutschland mit Willen, Eifer und Entschlossenheit ihren Beitrag zu den von unserem Land angefangenen Arbeiten geleistet, welches mich in meinem Glauben ermutigt, dass die Buchmesse erfolgreich verlaufen wird. Es freut mich sehr und ist sehr wertvoll, dass die Stadt und der Kreis Offenbach, in denen viele Menschen aus der Türkei bzw. türkischstämmige Einwanderer leben, bezüglich unserer Teilnahme als Ehrengastland an der Frankfurter Buchmesse eine Reihe von Veranstaltungen mit einem umfangreichen Programm organisieren. Es hat mich nicht überrascht, dass die Stadt und der Kreis Offenbach und die Mitbürgerinnen und Mitbürger in Stadt und Kreis Offenbach, die für ihre erfolgreiche Migrationsund Integrationsarbeit bundesweit als Vorbild gesehen und geachtet werden, sich auch hier hervorgetan und eine führende Rolle übernommen haben. Der gute Eindruck, den ich schon bislang von der Stadt und dem Kreis Offenbach hatte, ist dadurch noch einmal bekräftigt worden. An dieser Stelle möchte ich mich bei Herrn Landrat Peter Walter und Herrn Oberbürgermeister Horst Schneider, bei den Ausländerbeiräten der Stadt und des Kreises Offenbach sowie allen deutschen und türkischen Institutionen und Persönlichkeiten, die diese Bemühungen unterstützt und dieses umfangreiche Programm ermöglicht haben, herzlich bedanken. Salih Bogaç Güldere Generalkonsul der Republik Türkei Unsere Gesellschaft ist in den letzten Jahrzehnten internationaler und interkultureller geworden. Auch die gesellschaftliche Wirklichkeit in Stadt und Kreis Offenbach ist längst ein Spiegel der Bevölkerungszusammensetzung, die z.B. in der Stadt Offenbach einen der bundesweit höchsten Anteile von Menschen mit Migrationshintergrund aufweist. Diese interkulturelle Gesellschaft stellt uns alle vor besondere Aufgaben, die viele Menschen mit großem Engagement unter den Zielen von Diversität und Integration angehen. Sie stellt uns allerdings nicht nur vor Aufgaben, sie eröffnet auch einen reichen Horizont: Sie gibt die Möglichkeit zu einer wahrhaftigen Internationalität, die sich nicht nur aus der Welt der Wirtschaft und der Freizeitaktivitäten speist, sondern aus den kulturellen Grundströmen. Über 7.000 Menschen türkischer Nationalität leben in der Stadt Offenbach, über 13.000 im Kreis. Das wäre von der Zahl her zusammen schon eine veritable Stadt für sich. Deutsche und türkische Menschen aus Stadt und Kreis haben aus Anlass der Frankfurter Buchmesse 2008, bei der die Türkei als Gastland fungiert, für diesen Herbst eine Vielzahl von Veranstaltungen organisiert, in denen türkische Kunst und Kultur auf sehr hohem Niveau den türkischen und deutschen Mitbürgerinnen und Mitbürgern vorgestellt wird. Darunter sind ebenso Autorinnen, die Sie als ZDF- oder WDR-Journalistinnen kennen, als auch ganz außergewöhnliche Künstlerinnen und Künstler, die Sie in neue Welten von Kunst und Geist entführen – ob mit traditionellen oder modernen künstlerischen Mitteln. Kinofilm, Lesung, Sinfoniekonzert, Performance und Theatergastspiel – die Breite der Veranstaltungen, die die Kulturverwaltungen und einige Kulturinstitutionen von Stadt und Kreis noch um einige wertvolle Projekte bereichert haben, ist immens. Selbstverständlich werden weder die Frankfurter Buchmesse noch der deutsch/türkische Kulturherbst das, was es für uns aus der türkischen Kultur zwischen Europa und Asien zu entdecken gibt, auch nur annähernd vollständig präsentieren können. Aber das wollen wir auch gar nicht. Wir und alle diejenigen, die diese Veranstaltungen möglich gemacht haben, möchten Ihre Lust am Entdecken wecken und Ihnen spannende, tiefe, aber auch unterhaltsame Erlebnisse ermöglichen – wir laden Sie herzlich dazu ein! Peter Walter Landrat Kreis Offenbach H. Schneider Oberbürgermeister Stadt Offenbach AUSSTELLUNG Die Türkische Bibliothek in Zusammenarbeit mit der Robert Bosch Stiftung und der Stiftung Lesen Mo 22.09. | Di 02.10. 2008 I Friedrich-Ebert-Schule, Heinestraße 51, Mühlheim Veranstalter: Türkischer Familienverein, FriedrichEbert-Schule, Integrationsstelle Stadt Mühlheim Die Türkische Bibliothek präsentiert Meilensteine der türkischen Literatur von 1900 bis in die unmittelbare Gegenwart. Sie soll dem deutschsprachigen Leser helfen, tiefer in die geistige Welt der heutigen Türkei einzudringen. Ob Roman, Autobiographie, lebendige traditionelle Erzählstoffe, moderne Kurzgeschichten, Gedichte, literarische und kulturgeschichtliche Essays – alle Texte wurden repräsentativ ausgewählt und wurden zum ersten Mal ins Deutsche übersetzt. Das Schwergewicht liegt dabei auf jenen Autorinnen und Autoren, die trotz ihrer Bedeutung der deutschsprachigen Leserschaft noch nie zugänglich gemacht wurden. Die Spannweite der ausgewählten Texte reicht von bereits klassischen Romanen des 20. Jahrhunderts, die heute ihren festen Platz in der Literaturgeschichte haben, bis hin zu Werken der jüngsten Generation türkischer Autorinnen und Autoren. Hochkultur auf 13 Tafeln: Die Ausstellung „Die Türkische Bibliothek“ der Robert Bosch Stiftung und der Stiftung Lesen Die 20 Bände der Türkischen Bibliothek erscheinen seit Herbst 2005 beim Schweizer Unionsverlag. Besonderes Augenmerk gilt der Qualität der Übersetzungen. Die 13 Schautafeln der Wanderausstellung „Die Türkische Bibliothek” stellen die Bände der Bibliothek vor und veranschaulichen zugleich historische, soziale und kulturelle Zusammenhänge. Eine Begleitbroschüre gibt Tipps und Ideen zur Präsentation der Ausstellung sowie zur Organisation ergänzender Veranstaltungen. Eintritt frei LESUNG UND DISKUSSION „Türkisch – deutsch – türkischdeutsch – Hauptsache Literatur“ Im Rahmen der Hessischen Literaturtage Offenbach, Veranstalter: Stadtbibliothek Offenbach, Literaturgesellschaft Hessen e.V. So 28.09.2008 I 17.00 Uhr I Stadtbibliothek Offenbach Herrnstraße 84, Offenbach Asli Erdogan (mit dem Roman „Die Stadt mit der roten Pelerine“ Hamdi Koç (Schriftsteller – Guest of Honour Turkey)· Hilal Sezgin (mit ihrem neuen Werk) Asli Erdogan ist eine der brillanten jüngeren Autorinnen der Türkei –1967 in Istanbul geboren, wandte sie sich nach einer rasanten Karriere als Physikerin nach einem Aufenthalt in Rio de Janiero ausschließlich ihrer Kunst zu – wie die Heldin ihres jüngsten Romans „Eine sehr philosophische Geschichte über das Leben und den Tod ist das: Wie sich diese behütete Türkin in Rio verliert, während sie eigentlich auf der Suche ist, nach sich selbst, nach ihrem vergessenen Körper, nach Liebe.“ (WDR, 19. März 2008) Hamdi Koç, geboren 1963 in Fatsa/Türkei, wirkt als Autor, Übersetzer (u.a. von Shakespeare, Faulkner, Beckett und Joyce) und Journalist. „Engel sind männlich“ ist sein 2002 erschienener zweiter Roman, in dem sich Alltagsreflexion und Phantasie eindringlich verbinden: „Es lag nicht in meiner Macht, mich nicht zu fürchten. Mein Leben lang ist die Furcht mein größter Gebieter gewesen. Vielleicht verstanden die Katze und ich uns deshalb so gut. An jenem Abend wollte ich mich über alles hinwegsetzen, jedoch in der Gewissheit, dass alles in Ordnung war.“ Hilal Sezgin, 1970 in Frankfurt als Tochter deutschtürkischer Eltern geboren, ist nach mehreren Jahren als Feuilletonjournalistin und Leiterin der Sachbuchredaktion der Frankfurter Rundschau heute freie Publizistin und lebt in Norddeutschland. Sie schreibt u.a. für die ZEIT, die taz und den Tagesspiegel. Nach dem erfolgreichen historischen Kriminalroman „Tod eines Maßschneiders“ erschien 2006 ihr jünstes Buch „Typisch Türkin? Porträt einer neuen Generation“. Eintritt frei SINFONIEKONZERT Ludger Vollmer: Danses rituelles im Rahmen der Capitol Classic Lounge Ludger Vollmer: „Danses rituelles d‘évocation du véritable printemps“ (konzertante Uraufführung) Johannes Brahms: Violinkonzert D-Dur op.77 L. van Beethoven: Sinfonie Nr. 7 A-Dur op.92 Jagdish Mistry, Violine Neue Philharmonie Frankfurt Dirigent: Wolfgang Wengenroth So 28.09.2008 I 17.00 Uhr Capitol Theater Offenbach, Kaiserstraße 106, Offenbach 16.00 Uhr I Einführung mit dem Komponisten Ludger Vollmer und Dr. Ralph Philipp Ziegler Fahnenloser Fahnenmast: himmelstrebendes Baudetail an der DITIB-Moschee in der Offenbacher Bleichstraße Neben großer klassischer Musik des abendländischen Repertoires erleben in diesem Konzert drei Orchestertänze ihre konzertante Uraufführung, die der zeitgenössische Komponist Ludger Vollmer nach einer künstlerischen Aus- und Orientierungszeit in der Türkei auf der Basis traditioneller türkischer Rhythmik und Melodik komponierte. Sie entstanden gleichzeitig mit seiner Oper „Gegen die Wand“ nach Fatih Akin, die im November am Theater Bremen ihre Premiere erleben wird. Veranstalter: Capitol Theater Offenbach / Forum Kultur und Sport der Stadt Offenbach Eintritt 25,-/30,-/36,Karten erhältlich in der Offenbacher Stadtinformation GmbH, Salzgäßchen 1 Offenbach, Tel. 069 - 80 65 20 52 oder 29 46 und an allen bekannten Vorverkaufsstellen LESUNG (IN DEUTSCHER SPRACHE) LESUNG (IN DEUTSCHER SPRACHE) Mo 29.09.2008 I 08.30 und 10.00 Uhr Geschwister-Scholl-Schule, Auf der Höhe 14, Langen Di 30.09.2008 I 08.30 und 10.00 Uhr Geschwister-Scholl-Schule, Auf der Höhe 14, Langen Veranstalter: Aktivitätenverbund (AKV) Mi 01.10.2008 I 08.30 und 10.00 Uhr Ludwig-Erk-Schule, Bahnstraße 40, Langen Zeynep Bassa Die aus Ankara stammende Kinderbuchautorin Zeynep Bassa entwirft in diesem Programm einen spannenden und liebevollen Einblick in die Welt der türkischen Literatur und erzählt ein Märchen aus ihrem zweisprachigen Kinderbuch „Marthe und /ile Fatma” – das erste Märchenbilderbuch der in Deutschland und in der Türkei lebenden Künstlerin wurde 1998 aus Anlass des 75. Jahrestages der Türkischen Republik vom Kulturministerium ausgezeichnet. Eintritt frei AUSSTELLUNGSERÖFFNUNG UND LESUNG Die Türkische Bibliothek Lesung Mo 29.09.2008 - 19.00 Uhr Friedrich-Ebert-Schule, Heinestraße 51, Mühlheim mit Dr. Monka Carbe (in deutscher Sprache) und n.n. (in türkischer Sprache) aus den Bänden „Die Türkische Bibliothek“ in Zusammenarbeit mit der Robert Bosch Stiftung und der Stiftung Lesen Veranstalter: Türkischer Familienverein, Friedrich-Ebert-Schule, Sachgebiet Gleichberechtigung und Integration Stadt Mühlheim am Main Eintritt frei FÜHRUNG UND LESUNG TÜRKISCHER LITERATUR mit Leyla Masatli Di 30.09.2008 I 13.30 Uhr Stadtbücherei Mühlheim, Dietesheimer Straße 90, Mühlheim Die türkisch-muttersprachliche Lehrerin Leyla Masatli besucht mit Schülerinnen und Schülern der FriedrichEbert-Schule die Stadtbücherei; gemeinsam wird türkische Literatur gelesen. Veranstalter: Türkischer Familienverein, Friedrich-Ebert-Schule, Sachgebiet Gleichberechtigung und Integration Stadt Mühlheim am Main Eintritt frei Zeynep Bassa Do 02.10.2008 - 08.30 und 10.00 Uhr Ludwig-Erk-Schule, Bahnstraße 40, Langen Veranstalter: Aktivitätenverbund (AKV) Eintritt frei VORTRAGS- UND DISKUSSIONSABEND Zeitgenössisches Türkisches Theater (in türkischer Sprache, teils mit Übersetzung) Mo 06.10.2008 - 19.30 Uhr Deutsch-Türkischer Club Offenbach, Strahlenberger Str. 128, Offenbach Yildiz Kenter (Theater- und Filmschauspielerin) Güngör Dilmen (Theaterautor und Dramaturg) Yildiz Kenter lebt ihr Heimatland: So gibt sie in Güngör Dilmens Ein-Frauen-Stück „Ich – Anatolien“ gleich 16 Frauen aus der wandlungsreichen Geschichte ihrer Heimat Persönlichkeit und Format. Ob Göttin oder Kaiserin, Dichterin oder eben – sie selbst!: in der Ausnahmeschauspielerin pulsiert die reiche Geschichte des Landes ebenso. Eine internationale Karriere als Schauspielerin und Regisseurin kennzeichnet das Wirken einer außergewöhnlichen Frau – im Gespräch mit dem türkischen Theaterautor und Dramaturgen Güngör Dilmen. Veranstalter: Deutsch-Türkischer Club Offenbach Eintritt frei SZENISCHE LESUNG (IN DEUTSCHER SPRACHE) Ahmed Kreusch VORTRAGS- UND DISKUSSIONSABEND Evangelisch betrachtet: Islamischer Religionsunterricht an Schulen?! Mo 06.10.2008 I 20.00 Uhr Aula der Sonnenblumenschule, Zinkeysenstr. 2, Langen Rilke und der Islam – Eine Stunde aus dem Stundenbuch des Rainer-Maria Rilke Do 09.10.2008 I 19.30 Uhr Europahaus, Offenthaler Str. 75, Dietzenbach (am Waldstadion) Dominique Franzke Leiterin der Sonnenblumenschule Langen Ahmed Kreusch ist in vielen Künsten zuhause: Von Haus aus Architekt, widmete er sich bald der Malerei und Grafik, gründete das heutige „tanzhaus nrw“ und arbeitete an renommierten Theatern. 1980 trat er zum Islam über und erschloss sich nach Studien bei einem Sufi-Meister den für ihn seit gut zwei Jahrzehnten prägenden Stil eines „kalligrafischen Expressionismus“ mit der zentralen Idee „Die schönen Namen Allahs“. Die Beschäftigung mit dem Einfluss islamischer Dichtungen auf die abendländische klassische Literatur ist ein Herzensthema von Ahmed Kreusch, aus dem er unter anderem dieses 2004 in Köln uraufgeführte multimediale Theaterprojekt über den poetischen Autor Rainer-Maria Rilke entwickelte, dessen Briefe über das Faszinosum Islam Kreusch zu einer besonderen Recherche in Rilkes Werk inspirierte... Moderation: Jörg Engelmann Evangelische Erwachsenenbildung in Stadt und Kreis Offenbach Veranstalter: Verein Zusammenleben der Kulturen in Dietzenbach e.V. in Kooperation mit munaVeRo Verein für multinationale Verständigung Rodgau e.V. Veranstalter: Evangelisches Dekanat Dreieich in Kooperation mit der Evangelischen Petrusgemeinde Langen und der Sonnenblumenschule Langen Eintritt frei Bekir Alboga DITIB-Vertreter im Koordinierungsrat der Muslime in Deutschland (KRM) Pfrin. Susanna Faust Beauftragte für den Interreligiösen Dialog der EKHN Pfr. Uwe Martini Leiter des Religionspädagogischen Studienzentrums der EKHN (angefr.) Eintritt frei AUSSTELLUNG Die Türkische Bibliothek in Zusammenarbeit mit der Robert Bosch Stiftung und Stiftung Lesen Mo 06.10. – Mi 15.10.2008 Rathaus Rodgau, Hintergasse 15, Rodgau Veranstalter: Ausländerbeirat Rodgau Eintritt frei PODIUMSDISKUSSION Einwanderungsland Deutschland Wo stehen wir heute? Di 14.10.2008 I 20.00 Uhr DLM Deutsches Ledermuseum/Schuhmuseum, Frankfurter Str. 86, Offenbach Zafer Senocak deutschtürkischer Schriftsteller Kenan Kolat Bundesvorsitzender der Türkischen Gemeinde in Deutschland (TGR) Zwei Vaterländer: Zur EM 2008 zeigten türkischstämmige Bürger in Kreis und Stadt Flagge(n) Birgit Simon Bürgermeisterin der Stadt Offenbach Rainer Hermann Türkei-Korrespondent der FAZ LESUNG (IN DEUTSCHER SPRACHE) Moderation: Dilek Zaptçıoglu (Journalistin, Schriftstellerin) mit Dilek Zaptçıoglu Veranstalter: Aktivitätenverbund (AKV) Eintritt frei MÄRCHENHAFTES FRAUENFRÜHSTÜCK (IN DEUTSCHER SPRACHE) Zeynep Bassa präsentiert Literarisches aus der Türkei Moderation: Gisela Mauer Mi 15.10.2008 - 10.00 Uhr Treff im Quartier IV, Luisenstr. 18, Neu-Isenburg Veranstalter: Städtische Seniorenbegegnungsstätte im Quartier IV in Kooperation mit dem Dezernat für Integration der Stadt Neu-Isenburg Eintritt 2,50 inkl. Frühstück „Türken und Deutsche – Nachdenken über eine Freundschaft“ Mi 15.10.2008 -19.30 Uhr Der deutsch/türkische Kulturherbst zu Gast im Café Wiesengrund, Finkenhofstr. 17, Frankfurt Dilek Zaptçıo lu ist eine selbstbewusste Wandererin zwischen den Welten – Tochter eines Kapitäns, Studium in Göttingen und Istanbul, wo sie heute Korrespondentin für zahlreiche deutsche Medien ist. Ihr Roman „Der Mond isst die Sterne auf“ erhielt zahlreiche Preise; ihre „Geschichte des Islam“ eine Empfehlung der Deutschen Bischofskonferenz. „Türken und Deutsche – Nachdenken über eine Freundschaft“ erschien 2005 – gleichzeitig mit dem gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten Jürgen Gottschlich verfassten Buch „Das Kreuz mit den Werten“. Veranstalter: Aktivitätenverbund (AKV) Eintritt frei LESUNG Phönix aus der Asche Prof. Dr. Nermin Abadan-Unat und Ausstellung „Die türkische Bibliothek” Fr 17.10.2008 I 19.00 Uhr DLM Deutsches Ledermuseum/Schuhmuseum, Frankfurter Str. 86, Offenbach Nermin Abadan-Unat, eine der ersten türkischen Wissenchaftlerinnen, die sich mit der Erforschung der Migration nach Deutschland beschäftigt hat, liest aus ihrer Autobiographie „Phönix aus der Asche“. Anhand ihres spannenden Lebenswegs erhalten die Zuhörerinnen und Zuhörer auch wichtige Einblicke in die Geschichte Europas, der Türkei sowie der politischen Hintergründe des 20. Jahrhunderts. Für das Engagement und die hohe Integrität, die ihr wissenschaftliches und schriftstellerisches Werk kennzeichnen, wurde sie u.a. mit dem Großen Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Musikalische Begleitung: Zeynep Özsuca (Klavier), Sacha Rattle (Klarinette) Veranstalter: Kreisausländerbeirat Offenbach, Ausländerbeirat Offenbach, DLM, Literaturca Verlag Frankfurt SINFONIEKONZERT Arab-Jewish Youth Orchestra Abschlusskonzert der Deutschlandtournee Schirmherrschaft: Kulturstaatsminister Bernd Neumann Mi 22.10.2008 I 19.30 Uhr Capitol Theater Offenbach, Kaiserstraße 106, Offenbach Traditionelle arabische und jüdische Musik sowie Werke von Johann Sebastian Bach und Frédéric Chopin Arab-Jewish Youth Orchestra Dirigent: Elias Taiseer Das Arab-Jewish Youth Orchestra bringt mit orchestraler Raffinesse opulente arabische und traditionelle jüdische Musik in einer außergewöhnlichen Mischung mit europäischer Kunstmusik zusammen – mit klassischen Orchestermusikerinnen und - musikern ebenso wie solchen, die originale Instrumente der jüdischen und arabischen Volkskunst spielen. Zudem erproben arabische und jüdische Jugendliche hier auch den friedlichen Umgang miteinander und erleben hier fremde Traditionen als musikalische und persönliche Bereicherung. Veranstalter: Stadt Offenbach am Main, Forum Kultur und Sport; Jeunesses Musicales Deutschland Eintritt 11,-/7,Karten erhältlich in der Offenbacher Stadtinformation GmbH, Salzgäßchen 1, Offenbach, Tel. 069 - 80 65 20 52 oder 29 46 und allen bekannten Vorverkaufsstellen LESUNG (IN DEUTSCHER SPRACHE) Feridun Zaimoglu: „Liebesbrand“ Mi 22.10.2008 I 19.30 Uhr Kreishaus, Kreistagssitzungssaal, Werner-Hilpert-Str. 1, Dietzenbach Eröffnungsveranstaltung der Kampagne „Deutschland liest – Treffpunkt Bibliothek“ im Kreis Offenbach und Ausstellung „Die Türkische Bibliothek“ „Zaimoglu schreibt die zur Zeit aufregendste deutsche Prosa, weil er diese Sprache aus zweiter Hand erlernte und sie wahrer nimmt als viele seiner Kollegen“, rühmt die „Romanfabrik“ den jüngsten Roman des 1964 im anatolischen Bolu geborenen und seit 1971 in Deutschland lebenden Autors. Auch wenn Türkei und Deutschland durchaus Rollen in dem 370 Seiten umfassenden Opus spielen, schweift es dennoch nie von seiner Hauptspur ab – der Liebe als solcher und gleichzeitig der Erlösung vom Liebesbrand – „denn Frauen“, so der mit mehreren internationalen Preisen gewürdigte Schriftsteller und Journalist, „lieben in alle Richtungen, und wenn wir zufällig in der Richtung anzutreffen sind, in der sie sich bewegen, werden wir ein wenig glücklich.“ Veranstalter: Kreis Offenbach, Kreisausländerbeirat Offenbach Eintritt 3.-, erhältlich beim Bürgerbüro des Kreises Offenbach, Werner-Hilpert-Str. 1, Dietzenbach, Tel. 0 60 74 / 81 80 81 80 Predigtort an Freitagen und Feiertagen: der Minbar (Kanzel) neben der Mihrab (Gebetsnische) in der Moschee in der Offenbacher Bleichstraße Verbinden Europa und Asien: Bosporus-Brücke und DolmabahçeMoschee in Istanbul AUSSTELLUNG Die Türkische Bibliothek in Zusammenarbeit mit der Robert Bosch Stiftung und der Stiftung Lesen Do 23.10. - So 02.11.2008 St. Josef Bücherei, Pfarrer-Schwahn-Haus, Pfarrer-Schwahn-Straße 6, Obertshausen/Hausen Veranstalter: St. Josef Bücherei, Obertshausen Eintritt frei LESUNG (IN DEUTSCHER SPRACHE) KINOFILM (IN TÜRKISCHER SPRACHE) Crossing the Bridge - The Sound of Istanbul Film von Fatih Akin (2005) Di 28.10.2008 I 18.00 Uhr VHS Offenbach, Berliner Straße 77, Offenbach Veranstalter: vhs Volkshochschule der Stadt Offenbach Der Film von Fatih Akin ist eine phantastische musikalische Rundreise durch Istanbul und macht neugierig auf die Stadt und die Musik, die sie hervorbringt. Vorgestellt werden Gruppen wie „Baba Zula“, die mit der Symbiose aus jazzorientierter Psychedelic und orientalischen Klängen ihre ganz eigene Richtung kreiert haben. Der Rapper Ceza hat mit den Attitüden US-amerikanischer GangstaRapper nichts am Hut, und der digitale Derwisch Mercan Dede verbindet moderne Clubsounds mit traditioneller Sufimusik. „Duman“ ist mittlerweile auch in Deutschland ausverkauft. Dazu kommen zu Wort die Pop-Diva Sezen Aksu, Orhan Encebay u.v.m. Eintritt 4,- | Anmeldung erforderlich: 069 / 80 65 31 41 Hülya Özkan: „Istanbul sehen und sterben“ Fr 24.10.2008 I 20.00 Uhr Stadtbücherei Obertshausen, Kirchstr. 2, Obertshausen Veranstalter: Aktivitätenverbund (AKV) Die renommierte Fernsehjournalistin Hülya Özkan moderiert heute unter anderem beim ZDF die Sendung „Heute in Europa“. Als die polyglotte Politikwissenschaftlerin Anfang der 1990er Jahre nach der Sendung „Nachbarn in Europa“ auch bei „heute aus den Ländern“ moderierte, waren die Irritationen noch groß. Eintritt frei LESUNG (IN DEUTSCHER SPRACHE) Aygen-Sibel Celik Geheimnisvolle Nachrichten (Kinderbuch) Di 28.10.2008 I 10.00 Uhr Stadtbücherei Sprendlingen, Fichtestr. 50 A, Dreieich-Sprendlingen Erik geht niedergeschlagen von der Schule nach Hause – wieder eine schlechte Note in Deutsch! Plötzlich findet er einen Zettel mit einer geheimnisvollen Nachricht: „bellek ayn? karpuz inan“. Was kann das bedeuten, vielleicht „Belle keine Kapuzen an“? In seiner Fantasie entsteht eine unheimliche Geschichte. Schließlich findet Erik aber heraus, dass die vermeintlichen Nachrichten von einem türkisch-sprachigen Dichter stammen, der seine Ideen notiert hat. Und Erik hat den türkischen Worten einen neuen Sinn gegeben! Veranstalter: Stadtbücherei Sprendlingen und Integrationsbüro Dreieich Eintritt frei deutsch/türkische Filmtage in Stadt und Kreis Offenbach www.dtfo.de/filmtage FESTLICHE ERÖFFNUNGSGALA Empfang, Filmvorführung und Ausstellung „Die Türkische Bibliothek” Do 06.11.2008 I 19.00 Uhr CinemaxX Offenbach, Berliner Str. 210, Offenbach Veranstalter: Deutsch-türkisches Forum Stadt und Kreis Offenbach Veranstalter: Deutsch-türkisches Forum Stadt und Kreis Offenbach Fr 07.11.2008 CinemaxX , Berliner Str. 210, Offenbach Mo 10.11.2008 Saalbau-Lichtspiele, Dudenhöfer Str. 33, Rodgau-Jügesheim Di 11.11.2008 Lichtburg Kinos, Bahnstraße 73 b, Langen Mi 12.11.2008 Kommunales Kino, Bürgerhaus, Offenbacher Str.11, Dietzenbach Do 13.11.2008 Dreieich-Sprendlingen Die Deutsch-Türkischen Filmtage in Stadt und Kreis Offenbach finden in Kooperation mit dem DeutschTürkischen Filmfestival Frankfurt statt. Wann welcher der für die Filmtage gebuchten Filme in welchem Haus gezeigt wird, kann erst mit dem fertigen Programm des Festivals festgelegt werden. Aktueller Spielplan unter: www.dtfo.de FILMPROGRAMM Temmuz´da / Im Juli Regie/ Yönetmen: Fatih Akin; Drehbuch/ Senaryo: Fatih Akin (Deutschland/ Almanya 2000 / in deutscher Sprache) Darsteller/ Oyuncular: Moritz Bleibtreu, Christiane Paul, Mehmet Kurtulus aktuelles Programm unter: www.dtfo.de/filmtage Der etwas weltfremde Daniel trifft die Schmuckverkäuferin Juli, die sich in ihn verliebt. Sie lädt ihn zu einer Party ein und gibt ihm einen Ring mit einem Sonnensymbol, der ihn zur Frau seines Lebens führen soll. Auf der Party trifft Daniel Melek, die ein großes Sonnensymbol auf ihrem T-Shirt trägt. Er ist überzeugt, dass nur sie diese Frau sein kann. Zufällig lesen beide auf dem Weg zum Flughafen, von dem Melek nach Istanbul fliegen will, Juli auf. Daniel fasst den Entschluss, Melek in die Türkei zu folgen – mit dem Auto, in dem noch Juli sitzt. FILMPROGRAMM Mavi Gözlü Dev / Der blauäugige Riese Regie/ Yönetmen: Biket Ilhan; Drehbuch/ Senaryo: Metin Belgin (Türkei/Türkiye 2007 / in türkischer Sprache) Darsteller/ Oyuncular: Yetkin Dikinciler, Özge Özberk, Ugur Polat aktuelles Programm unter: www.dtfo.de/filmtage Das berührende Filmporträt eines großen Dichters: Im Jahre 1938 wird der Dichter Nazim Hikmet wegen angeblicher »kommunistischer Propaganda« im Bursa-Gefängnis eingesperrt und erhält Publikationsverbot. Unermüdlich steht ihm seine Ehefrau Piraye zur Seite, aber er verliebt sich, noch in Haft, in eine andere Frau, Münewer, die ihn ebenfalls regelmäßig besucht. Größte seelische Spannungen sind die Folge. 1950 wird Hikmet nach einem Hungerstreik und internationalen Protesten begnadigt, aber schon ein Jahr später muss er aus seiner Heimat fliehen. FILMPROGRAMM Chiko / Chiko Regie/ Yönetmen: Özgür Yildirim; Drehbuch/ Senaryo: Özgür Yildirim (Deutschland/ Almanya 2008 / in deutscher Sprache) Darsteller/ Oyuncular: Dennis Moschitto, Moritz Bleibtreu, Fahri Ögün Yardim u.a. aktuelles Programm unter: www.dtfo.de/filmtage Der türkischstämmige Chiko und sein Freund Tibet träumen in Hamburg von der großen Karriere im Drogenmilieu. Der Musikproduzent Brownie, der nebenbei Drogenhandel und Prostitution betreibt, führt die beiden in die Szene ein. Tibet zweigt sich etwas Marihuana ab und verkauft es auf eigene Rechnung, wofür ihn Brownie misshandelt. Chiko will Brownie erst dafür töten, nimmt aber dann doch dessen Angebot an, in den weitaus einträglicheren Kokainhandel einzusteigen. Tibet dagen lauert Brownie auf, um sich zu rächen – und stößt damit eine Kette furchtbarer Ereignisse an. FILMPROGRAMM Beyaz Melek / Weißer Engel Regie/ Yönetmen: Mahsun Kirmizigül; Drehbuch/ Senaryo: Mahsun Kirmizigül (Türkei/Türkiye / in türkischer Sprache) Darsteller/ Oyuncular: Yildiz Kenter, Mahsun Kirmizigül, Nejat Uygur, Sarp Apak, Arif Erkin, Ali Sürmeli, Yavuz Bingöl, Emel Sayin, Gazanfer Özcan aktuelles Programm unter: www.dtfo.de/filmtage Um seiner Familie nicht zur Last zu fallen, flieht der sterbenskranke Ahmet aus dem Krankenhaus. Völlig erschöpft sucht er Erholung auf den Stufen eines Altersheimes. Die Bewohner nehmen ihn herzlich auf, in der Annahme, er sei wie sie selbst im Heim «abgegeben» worden. Ahmets Söhne finden ihn in dieser ihnen völlig fremden Welt. Die Gruppe begibt sich auf eine Reise vom Westen in den Osten der Türkei und zu längst vergessenen Idealen... FILMPROGRAMM Mületici (Türkei/Türkiye 200x / in türkischer Sprache) Regie/Yönetmen: Reis Celik; Drehbuch/ Senaryo: Reis Celik Darsteller/ Oyuncular: Haluk Piyes, Derya Durmaz, Halil Ergün, Numan Acar, Numan Cakir aktuelles Programm unter: www.dtfo.de/filmtage FILMPROGRAMM Umut Adasi / Insel der Hoffnung Drehbuch/ Senaryo: Ayse Türk (Türkei/Türkiye 2007 / in türkischer Sprache) Darsteller/ Oyuncular: Halef Tiken, Gürkan Tavukcuoglu, Arzu Yanardag aktuelles Programm unter: www.dtfo.de/filmtage Der Film handelt von den Schicksalen illegaler türkischer Auswanderer aus unterschiedlichen sozialen Schichten, die ihre Heimat verlassen – in der Hoffnung, in England ein neues Leben beginnen zu können. Manche flüchten erneut, andere träumen davon, in der neuen Heimat reich zu werden. Wieder andere haben sich zum Ziel gesetzt, ihren Kindern ein besseres Leben zu bieten oder sind auf das ultimative Abenteuer aus..... FILMPROGRAMM Sakli Yüzler / Hidden Faces Regie/ Yönetmen: Handan Ipekci; Drehbuch/ Senaryo: Handan Ipekci Faces (Türkei/Türkiye 2007 / in türkischer Sprache) Darsteller/ Oyuncular: Berk Hakman, Füsun Demirel, Senay Aydin aktuelles Programm unter: www.dtfo.de/filmtage Zühriye ist von dem Mann, den sie liebt, schwanger. Für die Familie gibt es für die uneheliche Schwangerschaft nur eine Lösung, um in ihrem anatolischen Dorf die Ehre wieder herzustellen: Direkt nach der Geburt soll Zühriyes Bruder das Baby und Zühriyes Vater seine Tochter umbringen. Der richtet in seinem Schmerz den Revolver auf sich selbst. Zühriye schafft die Flucht nach Deutschland. Als sie sich eines Tages bereit erklärt, sich für eine Dokumentation über „Ehrenmord“ interviewen zu lassen, findet ein Familienmitglied ihre Spur... Sivan ist ein in Süd-Anatolien lebender 20jähriger junger Mann, dessen Großvater Saho ein einflussreicher Großgrundbesitzer ist. Als Sivan sich heimlich mit seiner Geliebten Berfin auf der Plantage seines Großvaters trifft, wird diese sabotiert und die gesamte Ernte zerstört..... VORTRAG UND DISKUSSION MIT ASLI SEVINDIM Interkultur oder einfach nur gesellschaftliche Realität? Auf dem Weg von der Interkulturdiskussion zu einer selbstverständlichen Internationalität“ 11.11.2008 – 20.00 Uhr Metzlerscher Badetempel (‚Lilitempel‘), Ecke Herrnstraße/Mainuferstraße, Offenbach Asli Sevindim ist die Direktorin von „Stadt der Kulturen“, eines von vier zentralen Bereichen des Jahres RUHR 2010 – Kulturstadt Europas. Damit gestaltet die WDR-Moderatorin und erfolgreiche Autorin eines der spannendsten Experimentierfelder für den Umgang mit der multinationalen Gesellschaft unseres Landes. Asli Sevindim verfügt über ein äußerst feines Gespür für das Ausfüllen des fragilen Raums zwischen politisch gewollter Initiative und authentischer gesellschaftlicher Entwicklung. Selbst in Duisburg-Marxloh, einem Stadtteil mit hohem Migrantenanteil als Tochter türkischer Eltern geboren und aufgewachsen, wird sie gleichermaßen über die Ziele ihrer Arbeit sprechen als auch für eine umfassende Diskussionsrunde zur Verfügung stehen. Veranstalter: Stadt Offenbach am Main, Forum Kultur und Sport Eintritt: frei KAMMERKONZERT / HALBSZENISCHE PERFORMANCE Elemente / Ögeler − Feuer Wasser Erde Luft (Uraufführung) Leon Ömer Simsek, Sprecher und Regie Hamdi Tanses, Traditionelle türkische Musik Wolfgang Schneider, Klavier Fr 14.11.2008 | 20.00 Uhr Französisch-reformierte Kirche, Herrnstr. 43, Offenbach Yüksel Pazarkayas „40 Jahre - leicht gesagt“: Heimat im Einwanderungsland? Veranstalter: Stadt Offenbach am Main, Forum Kultur und Sport Kunst und Kultur der Türkei sind bedeutend mehr als die – wenn auch emotional hoch wichtige – Folklore dieses an Traditionen so reichen Landes. Der Schauspieler und Regisseur Leon Ömer Simsek führt an diesem Projekt die Momente eines klassischen Kammerkonzerts mit Elementen der Lesung und nicht zuletzt einer Bühnenperformance zusammen. „Welchen türkischen Komponisten kennst du eigentlich, gibt es überhaupt eine Tradition der zeitgenössischen klassischen Musik in der Türkei, welches türkische Volkslied kennst du? Diese Fragen haben mich als Kind, dessen Eltern zur ersten Gastarbeitergeneration aus der Türkei gehörten, beschäftigt“, schreibt Simsek. Gemeinsam mit dem Konzertpianisten und Türkei-Fachmann Wolfgang Schneider und dem folkloristischen Musiker Hamdi Tanses entwickelt er spannende Gesichtspunkte. Um ihren Familien eine Existenz bieten zu können, lebten sie nur für die Arbeit. Als Rentner stellen sie jetzt fest, dass sie sich von sich selbst und von ihren Familien entfremdet haben. Als diese beiden Menschen sich kennen lernen, keimt die Hoffnung auf, dass eine gemeinsame Zukunft ihre neue Heimat werden kann. Der Zuschauer darf sich auf ein heiter-sentimentales Kammerspiel freuen. Eintritt: 5,-/8,- erhältlich in der der Offenbacher Stadtinformation GmbH, Salzgäßchen 1, Offenbach, Tel. 069 - 80 65 20 52 oder 29 46 Fr 05.12.2008 I 20.00 Uhr Stadtbibliothek Offenbach, Herrnstr. 84, Offenbach THEATER MIT DEM NORDRHEIN-WESTFÄLISCHEN LANDESTHEATER 40 YiL Dile Kolay − 40 Jahre leicht gesagt“ Autor: Yüksel Pazarkaya | Regisseur: Leon Ömer Simsek Darsteller: Gülten Çakkarlar, Umran Ertok Musik: Hamdi Tanses | Burghofbühne Dinslaken (in türkischer Sprache mit deutschen Übertiteln) Sa 22.11.2008 | 20.00 Uhr Aula der Albert-Schweitzer-Schule, Waldstr. 113, Offenbach Ein kurzweiliges Stück des deutsch-türkischen Autors Yüksel Pazarkaya, das bundesdeutsche Medien vom SPIEGEL bis zur regionalen Presse beeindruckte - inszeniert von dem deutsch-türkischen Regisseur Ömer Simsek (Frankfurt) in türkischer Sprache mit türkischen Schauspielern. Stellvertretend für alle Einwanderer, zeigt das Stück einen Mann und eine Frau, die vor 40 Jahren als Arbeitskräfte nach Deutschland kamen und als Menschen geblieben sind. Veranstalter: Stadt Offenbach am Main, Forum Kultur und Sport Eintritt 5,-/8,- erhältlich in der der Offenbacher Stadtinformation GmbH, Salzgäßchen 1, Offenbach, Tel. 069 - 80 65 20 52 oder 29 46 LESUNG (IN DEUTSCHER SPRACHE) Hatice Akyün: „Einmal Hans mit scharfer Soße“ Hatice Akyün, 1969 in Zentralanatolien geboren, kam früh mit der Familie nach Deutschland und sollte als Ziel einer traditionellen Erziehung nach der Schule heiraten. Sie verlässt die Familie, macht eine Ausbildung, geht nach New York, wird schließlich erfolgreiche Journalistin – und Autorin. Ihr Buch „Einmal Hans mit scharfer Soße“ spiegelt eine Identität zwischen den (Lebens-)Welten: „Ich bin Türkin, aber auch Deutsche, Ausländerin, Muslime, Deutsch-Türkin, Journalistin oder ein Miststück, je nachdem, wer mich gerade betrachtet. Und ich empfinde es als Reichtum, diese Widersprüche in mir zu vereinen [...] Ich bin zu deutsch, um eine Türkin zu sein, und zu türkisch, mich eine Deutsche zu nennen.“ Veranstalter: Aktivitätenverbund (AKV) Notenfragmente, vom Wind verweht: Installation von Atif Gülücü AUSSTELLUNG MIT INSTALLATION UND MALEREI Atif Gülücü „Geburt der Idee“ Fr 05.12.2008 | So 01.02.2009 DLM Deutsches Ledermuseum/Schuhmuseum, Frankfurter Str. 86, Offenbach In der 2005 bis 2008 von Atif Gülücü geschaffenen Installation „Geburt der Idee“ hängen zahllose weiße Stoffbahnen in rechteckiger, gereihter Formation von einer transparenten, fast unsichtbaren Konstruktion herab und schwingen im Wind. Angesichts des halbtransparenten Gewebes denkt man unwillkürlich an orientalischen Schleiertanz und sanfte Musik... – und diese findet sich auch in den Papieren wieder, die mit Fragmenten von Partituren bemalt sind. Diese sind nicht recht – aber doch auf ihre Weise wieder − spielbar, da immer nur ein Takt abgebildet werden kann und darüber hinaus keine geordnete Abfolge erkennbar ist. Veranstalter: DLM Deutsches Ledermuseum / Schuhmuseum Eintritt frei MATINEE IN DER SONDERAUSSTELLUNG „Geburt der Idee” Lesung osmanischer Gedichte des Dichters Fusuli Interpretation der „Geburt der Idee“ durch den Musiker Burkhard Wolters So 07.12.2008 I 11.30 Uhr DLM Deutsches Ledermuseum/Schuhmuseum, Frankfurter Str. 86, Offenbach Veranstalter: Stadt Offenbach am Main, Forum Kultur und Sport; DLM Deutsches Ledermuseum / Schuhmuseum Eintritt frei IMPRESSUM Der deutsch/türkische Kulturherbst ist als Kommunikationsplattform für unterschiedliche Initiativen ein Engagement von: Stadt Offenbach am Main Forum Kultur und Sport Dr. Ralph Philipp Ziegler Herrnstraße 61 D-63067 Offenbach am Main Tel.: 0(049) 69 / 80 65 23 88 Fax: 0(049) 69 / 80 65 32 70 [email protected] www.offenbach.de/kultur Kreis Offenbach, Förderung des Ehrenamtes, Sport und Kultur sowie Kreisausländerbeirat Wilfried Dieling / Semra Kanisicak Werner-Hilpert-Straße 1 D-63128 Dietzenbach Tel.: 0(049) 60 74 / 81 80 42 04 Fax: 0(049) 60 74 / 81 80 49 20 [email protected] www.kreis-offenbach.de Die Veranstaltungshinweise beruhen auf Angaben der Veranstalter. Gestaltung Konzept und Design: www.gPunkt-kommunikation.de Redaktion Dr. Ralph Philipp Ziegler, Semra Kanisicak (Geschäftsführerin Kreisausländerbeirat) Bildnachweis René Spalek (Titelbild) Yosé Rui Moreira Rocha, Lokal Tasquinha Da Jacinta, Luisenstraße 63 Bernd Georg (Bilderserie Moschee in der Bleichstraße, Offenbach) / Ismail Tipi (Bild deutsch-türkischer PKW) / Julika Tillmanns (Bild Hilal Sezgin) / Britta Ratting (Bild Feridun Zaimoglu) / Theater im Pfalzbau (Bild Yildiz Kenter) / Burghofbühne Dinslaken (Bild „40 Jahre“) / André Rival (Bild Hatice Akyün) / Robert Bosch Stiftung (Bild Türkische Bibliothek) / WDR (Bild Asli Sevindim) / Heimo Klemm (Bild Ahmed Kreusch) / Burak Koc (Bild Bosporus) / weitere Künstler- und Szenenfotos Eigentum der Verlage und Produktionsfirmen Förderer: Wir danken allen, die durch Sponsoring, Spenden und sonstige Unterstützung den deutsch/türkischen Kulturherbst möglich gemacht haben – insbesondere den Vereinen und Verbänden, die als Veranstalter hochwertiger Kulturveranstaltungen auftreten sowie die Kreisausländerbeiräte der Stadt und des Kreises Offenbach. Besonderer Dank gilt ebenso den Verlagen, den Eigentümern und Betreuern der Spielorte, dem 8. Deutsch-Türkisches Filmfestival Frankfurt, der Stiftung Citoyen, dem CinemaxX Offenbach. Das Bühnenbild der Uraufführungsproduktion „Ögeler / Elemente“ wurde finanziert von AHP Ambulanter Hausärztlicher Pflegedienst Nadia Qani, Eckenheimer Landstr. 52, Frankfurt am Main (www.ahp-qani.de) Aktivitätenverbund: • Deutsch-Türkischer Freundschaftsverein Langen e. V. • Deutsch-Türkischer Kulturverein Obertshausen e. V. • Deutsch-Türkischer Freundschaftsverein Rödermark e. V. • Freundschaftsverein Türkei in Offenbach und Umgebung e. V. • Kubi – Verein für Kultur und Bildung Frankfurt e. V. • Deutsch-Türkisches Forum Stadt und Kreis Offenbach e. V. • Verein Hekimhaner in Europa e. V 50 Jahre türkische Migrationsgeschichte nach Deutschland von Helmut Frangenberg „Viele von ihnen werden in Deutschland ein neues Leben aufbauen, sie werden Wurzeln schlagen und ihr Heimatland nur noch als Gäste besuchen.“ Theodor Marquard, der Direktor der „Deutschen Verbindungsstelle“ in Istanbul, verfügte bereits 1966 über die Weitsicht, an der es ansonsten weitgehend mangelte. Weder deutsche Politik noch Wirtschaft waren sich über die langfristigen Folgen ihrer offensiven Anwerbung türkischer Arbeitskräfte im Klaren. Aber auch von denjenigen, die sich dazu entschlossen, den weiten Weg in ein fremdes Land anzutreten, konnte sich kaum einer vorstellen, sein Leben im kalten Deutschland zu verbringen. „Der Traum aller Freunde, die hierher kamen, war, ein amerikanisches Chevrolet zu kaufen und dann sofort in die Türkei zurückzukehren“, sagt Ihasan T., der schon 1958 nach Deutschland gekommen war. Eine Materialsammlung des „Dokumentationszentrums und Museums über die Migration aus der Türkei“ (Domit) dokumentiert, mit welcher Naivität und Unkenntnis, aber auch Lebensfreude und Optimismus die ersten türkischen Gastarbeiter nach Deutschland kamen. Um Türken nach Deutschland zu locken, eröffnete 1961 das deutsche Arbeitsamt seine „Verbindungsstelle“ in Istanbul. Deutsche Arbeitgeber meldeten ihre Anforderung dem örtlichen Arbeitsamt, das diese dann in die Türkei weiter leitete. Die „Deutsche Verbindungsstelle“ wuchs rasant. Nach dem Start mit sieben Mitarbeitern waren 1973 schließlich 170 Mitarbeiter beschäftigt. Der deutsche Arbeitgeberverband hatte zuvor angekündigt, insgesamt 500 000 Arbeitskräfte aus der Türkei holen zu wollen. Die Bewerber mussten ein strenges Auswahlverfahren durchlaufen. Es ging darum, die Anforderungen der Wirtschaft möglichst passgenau zu erfüllen. Da war eine von vielen Bewerbern als entwürdigend empfundene Gesundheitsüberprüfung wichtiger als die Fähigkeit Lesen und Schreiben zu können. Niemand interessierte sich für die Kultur und die Mentalität der Menschen, die man holte. Keinen interessierte, was ein Leben in einem völlig fremden Land für die zum Großteil einfachen und bildungsfernen Menschen bedeutete. Es zählte nur das knallharte ökonomische Kalkül. Das galt für beide Seiten: Die türkischen Gastarbeiter verdienten Geld, um es in die Türkei zu schicken. Kaum jemand richtete sich in den ersten Jahren in Deutschland häuslich ein. Das Haus wurde in der Türkei gebaut. Fast alle, die kamen, waren Moslems. Die Bindung zur Religion musste in Deutschland größer werden, weil sie in der Fremde Orientierung und Halt bot. Damit waren ganz praktische Probleme verbunden, die angesichts der beiderseitigen Unfähigkeit miteinander zu sprechen, ungelöst blieben. Die „Anstalt für religiöse Angelegenheiten“ (Dyanet) der Türkei wurde mit Fragen ratloser Moslems bombardiert: Darf man am Arbeitsplatz beten? Muss man fasten, wenn man einer schweren körperlichen Arbeit nachgeht? Die Dyanet gab eine Broschüre als Leitfaden für den Alltag in Deutschland heraus, um Ratschläge zum Leben im deutschen Alltag zu geben: So gingen offenbar viele nach der Arbeit in ein öffentliches Bad, um sich dort nackt zu waschen. Wieder andere waren erstmals mit alkoholischen Getränken konfrontiert und fragten nach dem richtigen Umgang damit. „Ist es gestattet, mit einer Frau zu tanzen, die nicht zur Familie gehört?“, war eine weitere Frage. Oder: „Darf ich in einer Kirche mein Feiertagsgebet verrichten?“ Letztere Frage wurde damals zum Beispiel in Köln, wo man in den letzten Monaten so heftig über den Bau einer großen repräsentativen Moschee gestritten hat, ganz pragmatisch beantwortet: Die „Mohammedaner“ durften 1965 zum Ende des Ramadan im Kölner Dom beten. Schon damals zeigte sich, wie entscheidend der soziale Hintergrund und die Bildung für das Einleben in Deutschland waren. Weil nicht nur Menschen aus der tiefsten Provinz ohne gute Schulabschlüsse nach Deutschland kamen, sondern auch gebildete, sprachgewandte und erfahrene Städter, lässt sich das pauschale Vorurteil vom nicht-integrierbaren Moslem oder Türken auch schon mit den Biographien der ersten Migranten widerlegen. Mancher lernte die deutsche Sprache, obwohl es angesichts von Akkordarbeit und einem noch schlechten SprachkursAngebot nicht einfach war. Wer sich ein wenig hinaus wagte in die Alltagswelt der Deutschen, erlebte viele positive Reaktionen. „Damals gab es eine Sympathie für die Türken“, dokumentiert Domit die Empfindung eines gelernten Konstrukteurs, der 1962 in Deutschland als Akkordarbeiter anfing. Die öffentliche Wahrnehmung „der Türken“ in Deutschland wurde jedoch eher von denen geprägt, die Hans-Günter Kleff vom „Netzwerk Migration in Europa“ als „anatolische Bauernsöhne“ bezeichnet. Die wurden in dem Moment als Problem und Last empfunden, als sie begannen, wie zum Beispiel 1973 beim großen bundesweit beachteten „Türken“-Streik bei Ford in Köln, Forderungen nach gleichen Löhnen und mehr Rechten zu formulieren. Die Jahre 1973/1974 bildeten eine Zäsur, die genau wie der Beginn der Migration über zehn Jahre zuvor von keinem integrationspolitischen Konzept begleitet wurde. Dabei wäre die Entwicklung eines solchen Konzepts spätestens jetzt dringend nötig gewesen: Einerseits verhängte man zwar einen Anwerbestopp, andererseits setzte sich jedoch die Erkenntnis durch, dass man den Einwanderern den Nachzug der Familien ermöglichen musste. Experten gehen davon aus, dass etwa die Hälfte aller zwischen 1961 und 1973 Angeworbenen aus unterschiedlichen Gründen wieder in die Türkei zurückgekehrt ist. Das bedeutet aber keineswegs, dass sich die andere Hälfte in den 70er Jahren bewusst für ein dauerhaftes Leben in Deutschland entschieden hat, auch wenn nun die Kinder der „Gastarbeiter“ in Deutschland und nicht mehr in der Türkei geboren wurden. Sie gingen in deutsche Kindergärten und Schulen. So wurden Tatsachen geschaffen, über die sich die Eltern kaum selbst im Klaren waren. Kinder von Migranten der ersten Generation erinnern sich daran, wie ihre Eltern weiter für die Rückkehr planten, während für sie der bundesrepublikanische Alltag längst der eigene geworden war. So leben bis heute Menschen in Deutschland, die kein Deutsch können, weil sie auch noch nach Jahrzehnten glaubten, dass sich der Aufwand für einen Sprachkurs nicht lohnte. Man wollte ja „bald“ zurückkehren. Weil die deutsche Politik und Öffentlichkeit damals keine Idee von einem Konzept des „Förderns und Forderns“ hatten, von dem heute so viel die Rede ist, konnte in vielen Familien aus bildungsfernen Schichten und sozial-schwachen Milieus genau das Gegenteil von Integration eintreten. Durch den Nachzug der Ehepartner, die in der Regel Hausfrauen waren, konnte sich in diesen Milieus eine stabile Privatsphäre ausbilden, die tief von traditionellen und konservativen Grundwerten, dem patriarchalischen Rollenverständnis und einem problematischen Ehrbegriff einer türkischen Familienstruktur geprägt war. Zwangsläufig musste sich die Segregation verstärken, weil sich durch Solidarität und Nachbarschaft leichter eine Infrastruktur aufbauen ließ, um den Alltag meistern zu können. Darauf waren vor allem die nachgezogenen Frauen angewiesen, die kein Wort Deutsch kannten, isoliert und verunsichert in einer westlichen Großstadt lebten. Die schwierige Situation verschlimmerte sich, weil sie dabei zusehen mussten, wie sich ihre Kinder viel besser im Leben zurechtfanden als sie. Auch den berufstätigen Frauen ging es zunächst nicht viel besser: In den nicht wenigen Fällen, wo Ehemänner aus der Türkei nachgeholt wurden, waren Zerrüttungen vorprogrammiert, weil sich in Deutschland das traditionelle, patriarchalische Familienleben nicht wieder beleben ließ. Im Laufe der Jahre hat sich in Deutschland eine Vielzahl von religiösen Verbänden und Vereinen herausgebildet, die sich um die türkischen Auswanderer kümmern wollten. In Hinterhöfen und alten Lagerhallen wurden Gebetsräume eingerichtet, die sich Moscheen nannten, aber keine waren. Im Gegensatz zu den italienischen oder spanischen Einwanderer-Gemeinschaften war die Gemeinde der türkischen Einwanderer von Anfang an stark zersplittert. Dabei spielten religiöse Fragen, unterschiedliche Auslegungen von Vorgaben des Korans und geistliche Orientierungen eine Rolle. Die türkischen Vereine spiegelten aber auch immer die innenpolitische Lage der Türkei wider, die stets geprägt war vom Widerstreit zwischen laizistischer und religiös-fundamentalistischer Staatsauffassung. Die Vielfalt ist bis heute geblieben, wobei die inhaltlichen Unterschiede zunehmend verwischen. Die Konfrontation mit den Werten einer freiheitlichen Grundordnung, mit den Erziehungsidealen eines gewandelten deutschen Bildungssytems oder mit den Ansprüchen erfolgreicher politischer Bewegungen wie dem Feminismus ist auch bei erzkonservativen Gruppierungen nicht ohne Auswirkungen geblieben. So sind es heute weniger grundsätzliche Widersprüche zwischen den Zielen der großen Verbände und den Inhalten des deutschen Grundgesetzes, die eine Integration belasten. Es ist vielmehr das traditionelle Verständnis der Werte von „Familie“ und „Ehre“, die in verschiedenen türkisch-geprägten Milieus noch nicht die Wandlung durchgemacht haben, die sie in den letzten Jahrzehnten in deutschen Familien hinter sich gebracht haben. Vor allem erschwert das traditionelle Frauenbild die Integration dieser Milieus. Hier hat die Abschottung sogar noch zu einer Verstärkung der Mentalitäten und Stimmungen geführt. „Die Türken hier sind religiöser und nationalistischer als in der Türkei“, sagt der Menschenrechtsverein Tüday, der davor warnt, dass nationalistische Gruppen wie die „Grauen Wölfe“ oder fundamentalistische religiöse Strömungen an Einfluss gewinnen können. Hier wie in vielen anderen Fällen sind es Türkei-stämmige Migranten, die fundierte Kritik an fundamentalistischen und politisch gefährlichen Ausprägungen bestimmter Organisationen oder auch am großen Einfluss nationalistischer Medienbotschaften üben, die via Satellit in deutsche Wohnzimmer geschickt werden. Das wird in den aktuellen Debatten oft übersehen. Die deutsche Öffentlichkeit sieht türkisch-stämmige Menschen, die hier ihr Glück und beruflichen Erfolg gefunden haben, immer noch nicht als Mitstreiter und Partner bei einer Problemlösung und steckt sie stattdessen mit in den großen Sack: Aus Problemen mit bestimmten Milieus werden grundsätzliche Konflikte mit „dem Islam“ oder „den Türken“. Wer bereit ist, die Heterogenität in der Türkei-stämmigen Bevölkerung wahrzunehmen, wird Lebenswege entdecken, die von einer unglaublichen Emanzipationsleistung geprägt sind. Viele Kinder der ersten Einwanderergeneration haben gleichzeitig einen Generationskonflikt und eine schwere kulturelle Auseinandersetzung ausgetragen. In den Familien, in denen es nicht zum Bruch gekommen ist, leiden heute viele junge Erwachsene unter einer tiefen Zerrissenheit. Das Alte und das Neue, das Türkische und das Deutsche, lassen sich oft nur schwer verbinden. Die Biographien dieser Menschen sagen mehr aus als der konstruierte Gegensatz von Mehrheits- und Minderheitsgesellschaft. Nicht das Gegeneinander zweier Gruppen ist das Ergebnis von fast 50 Jahren türkischer Migrationsgeschichte, sondern eine spannungsgeladene Vielfalt, die die gesamte Gesellschaft fordert und verändert. Dabei geht es nicht um Multi-Kulti-Schwärmereien, sondern um die völlig wertfreie Anerkennung einer Gesellschaft, die tatsächlich von vielen kulturellen Einflüssen geprägt wird. Konzept und Design: www.gPunkt-kommunikation.de Titelphoto René Spalek Stadt Offenbach am Main Forum Kultur und Sport Kreis Offenbach Förderung des Ehrenamtes, Sport und Kultur Herrnstraße 61 D-63067 Offenbach am Main Tel.: 0(049) 69 / 80 65 23 88 Fax: 0(049) 69 / 80 65 32 70 [email protected] www.offenbach.de/kultur Werner-Hilpert-Straße 1 D-63128 Dietzenbach Tel.: 0(049) 60 74 / 81 80 42 04 Fax: 0(049) 60 74 / 81 80 49 20 [email protected] www.kreis-offenbach.de