Lebensmittel : Regional=Gute Wahl

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Bayerisches Staatsministerium für
Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz
Erläuterungen zur Wanderausstellung:
Lebensmittel : Regional = Gute Wahl
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Kl
Initiative
klimafreundliches
Bayern
Klimaschutz geht uns alle an!
Bayerisches Staatsministerium für
Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz
Klimaschutz geht uns alle an!
Bildquelle: NASA; zusammengesetztes Satellitenbild aus ca. 800 km Höhe
Die Lichtpunkte zeigen dicht besiedelte Flächen. Im Klartext heißt
das: hoher Energieverbrauch und damit Ausstoß von Treibhausgasen,
insbesondere von
. Sie verändern unser Klima.
Die Auswirkungen sind bereits spürbar:
Global
Regional in Bayern
Erwärmung der Atmosphäre
und der Weltmeere
Gefährdung der Alpenregion
Abschmelzen der Gletscher
zunehmend extreme Wetterereignisse
Abtauen der Polkappen und
Permafrostregionen
Überflutungen
Starkregenereignisse im
Winter, Trockenheit und Hitze
im Sommer
Hochwassergefahr
Rückgang der
Artenvielfalt
Ziele der Bayerischen
Staatsregierung:
Konsequente Reduzierung
der Treibhausgase
Maßnahmen zur Anpassung
an unvermeidbare Folgen
des Klimawandels
(z. B. Hochwasserschutz)
Initiative
klimafreundliches
Bayern
Herausgeber: Bayerisches Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und
Verbraucherschutz, Rosenkavalierplatz 2, 81925 München, www.klima.bayern.de
Druck: Medienhaus Mintzel-Münch, Hof
Bildquelle: EUMETSAT
Abkühlung des Golfstroms
Die Erdatmosphäre und die Weltmeere werden wärmer.
Über 1.000 Jahre schwankte die Temperatur wenig; seit
100 Jahren erhöht sie sich dauerhaft. Die globale durchschnittliche Lufttemperatur stieg bisher um etwa 0,8°C. (1)
Die Folgen sind spürbar. Die Prognosen der Klimaforscher lauten: Selbst bei weltweit ernsthaften Klimaschutzmaßnahmen steigen die Temperaturen bis zum Jahr 2100
um mindestens weitere 1,4° bis 2° C an. Ohne Schutzmaßnahmen ist eine Erwärmung um bis zu 6° C oder mehr zu
befürchten. (2)
Der Meeresspiegel stieg in den letzen 100 Jahren um
15–20 cm an und wird bis 2100 voraussichtlich um etwa
0,5 m bis 1 m ansteigen. (1)
Die volkswirtschaftlichen Verluste durch Folgen des
Klimawandels werden bei Nicht-Handeln auf 5 bis 20 %
des globalen Bruttoinlandsprodukts geschätzt (bis 5.500
Mrd. € /Jahr) – die notwendigen Kosten zur Vermeidung
der schlimmsten Auswirkungen dagegen auf lediglich
1 % (ca. 300 Mrd. € /Jahr). (3)
Mittlere
bodennahe Lufttemperaturen
der Nordhalbkugel
Jahre 1000 bis 2001:
Abweichungen
vom Basisjahr 1990,
ab 2001: Projektionen
bis 2100 (4)
2
Lebensmittel : Regional = Gute Wahl
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Kl
Was hat das Essen mit dem Klimaschutz zu tun?
Bayerisches Staatsministerium für
Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz
fürs
auch a!
Klim
Lebensmittel : Regional = Gute Wahl
Ursache für den Klimawandel sind vor allem Treibhausgase, die der Mensch auf vielerlei Art produziert. Die
höchste Produktion an Treibhausgasen haben die reichen
Industrieländer – sie tragen damit die größte Verantwortung für den Klimaschutz.
Zur Vermeidung der schlimmsten Folgen des Klimawandels fordern Klimaforscher, die Emissionen von Treibhausgasen bis 2050 um mindestens 50 % zu senken. (1)
Nötig ist vor allem ein massives Einsparen beim Verbrauch fossiler Energieträger in allen gesellschaftlichen
Bereichen.
Jeder kann täglich durch einen nachhaltigen Konsum
dazu beitragen – auch durch einen „klimaoptimierten“
Ernährungsstil.
Was hat das Essen mit dem
Klimaschutz zu tun?
Der Anteil der Ernährung am Gesamtausstoß von
Treibhausgasen in Deutschland beträgt etwa 20 %
und teilt sich wie folgt auf:*
Verarbeitung
(Industrie/Handwerk)
Handel
Transport
Erzeugung
tierischer
Lebensmittel 44 %
6%
13 %
Verbraucheraktivitäten
(Einkaufen, Kühlen,
Kochen, Spülen)
29 %
Erzeugung
pflanzlicher
Lebensmittel 8 %
Auch beim Energieverbrauch in Deutschland liegt
der Anteil für Ernährung bei 20 % – gleich nach
dem Anteil für Wohnen mit 32 %.**
FAZIT:
Essen hat daher mit dem
Klimaschutz zu tun. Jeder
kann seinen Beitrag leisten.
* Enquete-Kommission des Deutschen Bundestages
„Schutz der Erdatmosphäre“ 1994
** Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie 1997
Herausgeber: Bayerisches Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und
Verbraucherschutz, Rosenkavalierplatz 2, 81925 München, www.klima.bayern.de
Fachliche Konzeption: Beratungsbüro für ErnährungsÖkologie, München,
Dr. Karl von Koerber, Jürgen Kretschmer, www.bfeoe.de
ES IST ZEIT ZU HANDELN!
Technische Universität München, Wirtschaftslehre des Landbaues, Prof. Dr. Alois
Heißenhuber, Fach Nachhaltige Ernährung (in Planung), www.wzw.tum.de/wdl
Druck: Medienhaus Mintzel-Münch, Hof
Das Maß für die Treibhauswirkung eines Gases sind CO2-Äquivalente,
die das Treibhauspotenzial des Gases mit dem von CO2 vergleichen.
Ursache für die globale Erwärmung sind die Treibhausgase
Treibhausgase
Anteil am ZusatzTreibhauseffekt (5)
Verweildauer
Treibhauspotential Hauptin der Atmosphäre in Bezug zu CO2
Emissionsquellen
in Jahren (6)
(6)
(5)
Kohlendioxid
CO2
61 %
50 – 200
1
Verbrennung fossiler
Brennstoffe (für Heizung, Ernährung, Verkehr…), Waldrodungen
Methan
CH4
15 %
8 – 12
23
Verbrennung fossiler
Brennstoffe, Rinder/Schafhaltung, NassreisAnbau, Deponien
FCKW*
11 %
45 – 640
4.600 – 14.000
Spraydosen-Treibmittel,
Kältemittel, DämmMaterial, Reinigung,
Aufschäummittel
Lachgas
N2O
4 % **
114 – 120
296
Landwirtschaft/Überdüngung, chemische
Industrie, Verbrennung
fossiler Brennstoffe
* Fluorchlorkohlenwasserstoffe, ** Rest: Ozon und weitere Gase
3
Der Gesamtenergieverbrauch in Deutschland teilt sich auf die folgenden
Bedürfnisfelder auf:
Sonstiges
4%
Gesellschaftliches
Zusammenleben 5 %
Bildung
4%
Wohnen 32 %
Kleidung
6%
Gesundheit 12 %
Freizeit 17 %
Ernährung 20 %
Die Ernährung schluckt etwa 20 % und steht auf Platz 2 nach dem Wohnen. (7)
(In jedem Bedürfnisfeld sind Transporte enthalten.)
4
Lebensmittel : Regional = Gute Wahl
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Der Anteil der Ernährung am Gesamtausstoß von Treibhausgasen in
Deutschland teilt sich wie folgt auf:
Verarbeitung
(Industrie/Handwerk)
Handel
Transport
6%
Erzeugung
tierischer
Lebensmittel 44 %
13 %
Verbraucheraktivitäten
(Einkaufen, Kühlen,
Kochen, Spülen)
29 %
Erzeugung
pflanzlicher
Lebensmittel 8 %
Die Ernährung verursacht in Deutschland auch etwa 20 % der Treibhausgase: Etwa die Hälfte davon durch die Lebensmittel-Erzeugung in der
Landwirtschaft, das meiste durch Erzeugung tierischer Nahrungsmittel.
Bedeutsam sind auch Handel/ Transport und Verbraucher-Aktivitäten wie
Kühlen, Einkaufen, Kochen, Spülen. (8)
FAZIT:
Essen hat daher mit dem
Klimaschutz zu tun. Jeder
kann seinen Beitrag leisten.
ES IST ZEIT ZU HANDELN!
5
Tierische oder pflanzliche Lebensmittel?
Der „ökologische Rucksack“, der bei Erzeugung,
Verarbeitung und Handel von Lebensmitteln entsteht,
füllt sich vor allem durch den Energieverbrauch und
den damit verbundenen Ausstoß von klimaschädlichen
Treibhausgasen.
Die Produktion tierischer Lebensmittel verbraucht
wesentlich mehr Energie als die Produktion pflanzlicher
Lebensmittel.
Die Viehhaltung ist für 18 % der globalen Treibhausgase verantwortlich; daher ist der „ökologische Rucksack“
bei der Produktion tierischer Lebensmittel größer als in
der Pflanzenproduktion. (9)
Bayerisches Staatsministerium für
Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz
Tierische oder pflanzliche
Lebensmittel?
Ausstoß von Treibhausgasen bei konventionell
erzeugten tierischen und pflanzlichen Lebensmitteln
in Deutschland* (CO2-Äquivalente in g pro kg Lebensmittel)
Brot: 780
Obst: 460
Eier: 1.950
Gemüse: 150
Milch: 950
Die Erzeugung von Futterpflanzen
verbraucht fossile Energie
Tierische
Lebensmittel bewirken wegen der Umwandlung der Futterpflanzen über das
Tier einen vielfachen Energieaufwand
Somit verursacht Viehhaltung 18 %
der gesamten weltweiten Treibhausgase.**
Rindfleisch:***
6.450
FAZIT:
Ein Ernährungsstil, der mehr pflanzliche und weniger tierische Lebensmittel einbezieht, ist der wirkungsvollste Beitrag zum Klimaschutz im
Ernährungsbereich.
* Öko-Institut Freiburg 2005;
Werteangaben für Anbau +
Verarbeitung + Handel
** FAO (Food and Agriculture
Organization) 2006
*** Werteangaben ohne
Verarbeitung + Handel
Herausgeber: Bayerisches Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz, Rosenkavalierplatz 2, 81925 München, www.klima.bayern.de
Fachliche Konzeption: Beratungsbüro für ErnährungsÖkologie, München, Dr. Karl von Koerber, Jürgen Kretschmer, www.bfeoe.de; Technische Universität München,
Wirtschaftslehre des Landbaues, Prof. Dr. Alois Heißenhuber, Fach Nachhaltige Ernährung (in Planung), www.wzw.tum.de/wdl; Druck: Medienhaus Mintzel-Münch, Hof
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fürs
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Treibhausgas-Emissionen bei tierischen und pflanzlichen Lebensmitteln
Konventionelle Erzeugung + Verarbeitung + Handel, Deutschland (10)
Tierische Lebensmittel
Pflanzliche Lebensmittel
CO2-Äquivalente
(g/kg Lebensmittel)
CO2-Äquivalente
(g/kg Lebensmittel)
Käse
8.350
Tofu *
1.100
Rohwurst
8.100
Teigwaren
930
Sahne
7.700
Mischbrot
820
Rindfleisch **
6.450
Brot
780
Eier
1.950
Weißbrot/Semmeln
700
Quark/Frischkäse
1.950
Obst
460
Schweinefleisch ** 1.900
Tomaten
330
Geflügelfleisch **
1.250
Kartoffeln
240
Joghurt
1.240
Gemüse
150
Milch
950
* Fallstudie konventioneller Tofu (Bio-Tofu mit regenerativer Energie: 700)
** nur Tierhaltung
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Lebensmittel : Regional = Gute Wahl
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Grund für den höheren Treibhausgas-Ausstoß bei tierischen Produkten:
Die pflanzlichen Futtermittel werden bei der Umwandlung in tierische
Produkte nur ineffektiv genutzt. Durch diese so genannten „Veredelungsverluste“ gehen 65 % bis 90 % der Futter-Energie verloren.
Der Aufwand an fossilen Energieträgern bei der Produktion der Futterpflanzen wird dadurch für tierische Lebensmittel vervielfacht und es werden
entsprechend mehr Treibhausgase ausgestoßen.
Wiederkäuer (Rinder, Schafe und Ziegen) produzieren zusätzlich selbst
Klimagase, beispielsweise Methan aus den Mägen der Rinder. Die Haltung von Wiederkäuern bietet allerdings die Möglichkeit, GrünlandFlächen zur Produktion von Milch und Fleisch zu nutzen, die sonst
landwirtschaftlich nicht nutzbar wären.
Brot: 780
Obst: 460
Gemüse: 150
Eier: 1.950
Milch: 950
Rindfleisch:
6.450
Zusatznutzen einer klimaschonenden
Ernährung für mehr Nachhaltigkeit:
Viele pflanzliche Lebensmittel
bieten gesundheitliche Vorteile:
komplexe Kohlenhydrate ▲ , sekundäre Pflanzenstoffe ▲ , Ballaststoffe ▲ ,
Fettgehalt ▼, gesättigte Fettsäuren ▼
Prävention verschiedener ernährungsabhängiger Krankheiten (11)
Angaben: CO2-Äquivalente in
g/kg Lebensmittel
FAZIT:
Ein Ernährungsstil, der
mehr pflanzliche und weniger
tierische Lebensmittel einbezieht, ist der wirkungsvollste
Beitrag zum Klimaschutz im
Ernährungsbereich.
7
Konventionell oder biologisch erzeugte Lebensmittel?
Bayerisches Staatsministerium für
Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz
Lebensmittel : Regional = Gute Wahl
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Konventionell oder biologisch
erzeugte Lebensmittel?
Energieeinsatz pro Hektar bei
konventionellem
Landbau*
biologischem
Landbau*
0
Mineralischer
Stickstoffdünger
7,2
Futtermittel
4,6
Treibstoffe
3,4
0,6
3,5
P, K, Ca-Dünger
1,8
0,9
0,9
0,6
0,4
0,5
Maschinen
1,2
0,3
0,3
0
Trocknung
19,4
Giga-Joule/ha
Saatgut
Pflanzenschutzmittel
6,8
Giga-Joule/ha
Auf die gleiche produzierte Menge bezogen, benötigt der Bio-Pflanzenbau nur gut die Hälfte an Energie und produziert nur drei Viertel** bis
halb*** soviel klimaschädliche Treibhausgase. Hauptgrund ist der Ausschluss sehr energieaufwändiger mineralischer Stickstoffdünger.***
FAZIT:
Eine Landwirtschaft,
die z. B. auf energieaufwändige, mineralische
Stickstoffdünger
* Haas u. a. 1995
** Hülsbergen 2007
*** Bockisch 2000; Tauscher u. a. 2003
Herausgeber: Bayerisches Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und
Verbraucherschutz, Rosenkavalierplatz 2, 81925 München, www.klima.bayern.de
verzichtet, trägt viel
Fachliche Konzeption: Beratungsbüro für ErnährungsÖkologie, München,
Dr. Karl von Koerber, Jürgen Kretschmer, www.bfeoe.de
Technische Universität München, Wirtschaftslehre des Landbaues, Prof. Dr. Alois
zum Klimaschutz bei.
Heißenhuber, Fach Nachhaltige Ernährung (in Planung), www.wzw.tum.de/wdl
Druck: Medienhaus Mintzel-Münch, Hof
Biologischer Pflanzenbau benötigt im Vergleich zum
konventionellen Pflanzenbau pro Hektar deutlich weniger
Energie und stößt pro Hektar entsprechend weniger
Treibhausgase aus. Hauptgrund ist der Ausschluss sehr
energieaufwändiger mineralischer Stickstoffdünger. (12,13)
Da der biologische Landbau geringere Erträge erzielt
(20 – 50 % unter konventionellem Niveau) ist es sinnvoll,
die Einsparungen auch auf die gleiche produzierte Menge
zu beziehen. Dabei benötigt der biologische Pflanzenbau
nur gut die Hälfte an Energie (12) und produziert nur drei
Viertel (14) bis halb (12) soviel klimaschädliche Treibhausgase wie der konventionelle Pflanzenbau.
Die biologische Tierhaltung verbraucht ebenfalls weniger Energie. Bezüglich der Treibhausgase ist die Datenlage
noch unzureichend. (12,13)
Energieeinsatz und Treibhausgas-Emissionen bei konventionellen und
biologischen Lebensmitteln (12)
Energie MJ/kg Lebensmittel
CO2-Äquivalente g/kg Lebensmittel
konventionell
biologisch
konventionell
Weizen
2,4
1,5
310
190
Roggen
2,6
1,8
330
230
Kartoffeln
0,63
0,58
64
58
Zuckerrüben
0,38
0,21
45
24
Raps
6,0
2,5
810
350
Ackerbohnen
2,1
1,1
210
120
Schweinefleisch 21,0
12,0
1.500 *
1.200 *
1,5
200 *
140 *
Milch
2,7
* nur CO2 (ohne CH4 und N2O)
8
biologisch
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Energieeinsatz pro Hektar im konventionellen und biologischen Landbau (15)
Konventioneller
Landbau
Biologischer
Landbau
0
7,2
Mineralischer
Stickstoffdünger
4,6
Futtermittel
3,4
Treibstoffe
0,6
3,5
1,8
P, K, Ca-Dünger
0,9
0,6
0,4
0,5
0,9
1,2
0,3
0,3
0
Maschinen
Trocknung
19,4
Giga-Joule/ha
Saatgut
6,8
Giga-Joule/ha
Pflanzenschutzmittel
Zusatznutzen einer klimaschonenden Ernährung für mehr Nachhaltigkeit:
Trinkwasserschutz
(keine chemisch-synthetischen Pestizide, keine Stickstoff-Überdüngung)
Bodenerosion ▼, Artenvielfalt ▲, Erhaltung des Landschaftsbilds
keine bzw. weniger Rückstände an Nitraten, Pestiziden und Tierarzneimitteln ▼
sekundäre Pflanzenstoffe ▲, häufig intensiverer Geschmack ▲
Arbeitsplätze durch hohe Arbeitsintensität, Weiterverarbeitung usw. ▲
keine Futtermittelimporte aus so genannten Entwicklungsländern (11)
FAZIT:
Eine Landwirtschaft, die
z. B. auf energieaufwändige,
mineralische Stickstoffdünger verzichtet, trägt viel
zum Klimaschutz bei.
9
Regional oder überregional erzeugte Lebensmittel?
Regionale Lebensmittel bedürfen geringerer Transportstrecken und sparen damit Energie und klimaschädliche
Treibhausgase.
Lebensmittel-Transporte haben sich in Deutschland
seit 20 Jahren verdoppelt, obwohl die pro Person
verbrauchte Lebensmittelmenge kaum verändert ist.
Unnötig sind deutschlandweite Transporte von Lebensmitteln, die sich auch in der Nähe produzieren lassen.
Bayerisches Staatsministerium für
Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz
Regional oder überregional
erzeugte Lebensmittel?
Lebensmittel : Regional = Gute Wahl
fürs
auch a!
Klim
Ausstoß von Treibhausgasen in Abhängigkeit
von Transportentfernung und Transportmittel
(CO2-Äquivalente in g pro kg Lebensmittel, Bezugspunkt München)*
Übersee
(Schiff/Flug)
Lebensmittel
Europa, D
(LKW)
513
Chile,
Flugzeug
Region
(LKW)
Italien
219
Bodensee
76
16.894
Spanien
359
Schrobenhausen
60
349
Niedersachsen
179
Oberbayern
61
Neuseeland,
Schiff
Argentinien,
Schiff
Ausstoß von Treibhausgasen durch verschiedene
Transportmittel (CO2-Äquivalente in g pro transportierter
Tonne und Kilometer = tkm)*
Bahn
LKW 40 t
LKW 28 t
LKW 7,5 t
Binnenschiff
Hochseeschiff
Flugzeug
0
200
400
FAZIT:
Lebensmittel aus der
Region tragen zum Klima-
600
800
1000
1200
Mit dem Flugzeug importiertes
Frischobst und -gemüse belasten das
Klima etwa 80-mal mehr als Schiffstransporte und bis zu 300-mal mehr als
regional erzeugtes Obst und Gemüse.*
schutz bei. Importe per
Flugzeug sind besonders
* Demmeler 2007
Herausgeber: Bayerisches Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und
Verbraucherschutz, Rosenkavalierplatz 2, 81925 München, www.klima.bayern.de
klimaschädigend – auch
Fachliche Konzeption: Beratungsbüro für ErnährungsÖkologie, München,
Dr. Karl von Koerber, Jürgen Kretschmer, www.bfeoe.de
Technische Universität München, Wirtschaftslehre des Landbaues, Prof. Dr. Alois
bei Bio-Produkten.
Heißenhuber, Fach Nachhaltige Ernährung (in Planung), www.wzw.tum.de/wdl
Druck: Medienhaus Mintzel-Münch, Hof
Treibhausgasemissionen durch verschiedene Transportmittel (16)*
Bahn
LKW 40 t
LKW 28 t
LKW 7,5 t
Binnenschiff
Hochseeschiff
Flugzeug
0
200
400
600
CO2-Äquivalente (g/tkm)
* pro transportierter Tonne und Kilometer = tkm
10
800
1000
1200
Lebensmittel : Regional = Gute Wahl
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LKW stoßen mehr Treibhausgase aus als die Bahn.
Flug-Transporte bei Importen aus Übersee belasten das Klima etwa 80mal mehr als Schiffs-Transporte und bis zu 300-mal mehr als Erzeugnisse
aus der Region.
Per Flugzeug wird vor allem frisches, empfindliches Obst und Gemüse
transportiert. (16)
Treibhausgasemissionen in Abhängigkeit von Transportmittel und -entfernung *
Übersee
(Schiff, Flugzeug)
Europa/N-Deutschl.
(LKW)
Region
(LKW)
Getreide
USA (Schiff)
280 Polen
253 Niederbayern
69
Äpfel
Neuseeland (Schiff)
513 Italien
219 Bodensee
76
Erdbeeren
Südafrika (Flugzeug)
11.671 Italien
219 Oberbayern
61
Spargel
Chile (Flugzeug)
16.894 Spanien
359
Schrobenhausen 60
Fleisch
Argentinien (Schiff)
349 Niedersachsen
179
Oberbayern
Eier
Niedersachsen
179
Niederbayern
60
Milch
Mecklenburg-V. 209
Allgäu
65
61
*Bezug München, g CO2-Äquivalente/kg Lebensmittel (16)
Zusatznutzen einer klimaschonenden Ernährung für mehr Nachhaltigkeit:
auch andere (nicht klimawirksame) Schadstoffemissionen ▼
Lärm ▼, Flächenverbrauch ▼
regionale Wirtschaftskraft wird gestärkt und ländliche Arbeitsplätze
werden gesichert
überschaubare Strukturen schaffen Transparenz und Vertrauen
Ausreifen macht Lebensmittel schmackhafter ▲
Wert gebende Inhaltsstoffe ▲ (11)
FAZIT:
Lebensmittel aus der Region
tragen zum Klimaschutz bei.
Importe per Flugzeug sind
besonderes klimaschädigend
– auch bei Bio-Produkten.
11
Saisonal oder nicht-saisonal erzeugte Lebensmittel?
Bayerisches Staatsministerium für
Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz
Lebensmittel : Regional = Gute Wahl
fürs
auch a!
Klim
Saisonal oder nicht-saisonal
erzeugte Lebensmittel?
Ausstoß von Treibhausgasen im beheizten Unterglasanbau und im Freilandanbau in Deutschland*
(CO2-Äquivalente in g pro kg Lebensmittel)
Gurken
(Freiland)
170
Kopfsalat
(Freiland)
140
Gurken
(beheizter Unterglasanbau)
2.300
Kopfsalat
(beheizter Unterglasanbau)
4.450
Der Energieverbrauch bei
beheiztem Unterglasanbau liegt
10- bis 50-mal höher als im
Freiland. Die klimaschädlichen
Emissionen sind 5- bis 30-mal
höher.*
Die „Saison” aus
fernen Ländern „zu uns zu holen”,
erfordert energieaufwändige und
klimabelastende Transporte.
FAZIT:
Gemüse und Obst
* Jungbluth 2000
entsprechend der Saison
Herausgeber: Bayerisches Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und
Verbraucherschutz, Rosenkavalierplatz 2, 81925 München, www.klima.bayern.de
Freiland-Anbau von Gemüse und Obst in der hiesigen
Saison ist klimaschonend.
Im beheizten Unterglasanbau ist der Energieverbrauch
10- bis 50-mal höher als im Freiland.
Die klimaschädlichen Emissionen sind 5- bis 30-mal
höher. (17)
Frisches Gemüse und Obst nach Jahreszeit und aus
dem einheimischen Freiland-Anbau schonen das Klima.
Verbrauchern helfen so genannte „Saisonkalender“.
Die „Saison“ aus fernen Ländern „zu uns zu holen“,
erfordert energieaufwändige und klimabelastende
Transporte.
Fachliche Konzeption: Beratungsbüro für ErnährungsÖkologie, München,
und aus dem Freiland
Dr. Karl von Koerber, Jürgen Kretschmer, www.bfeoe.de
Technische Universität München, Wirtschaftslehre des Landbaues, Prof. Dr. Alois
Heißenhuber, Fach Nachhaltige Ernährung (in Planung), www.wzw.tum.de/wdl
schonen das Klima.
Druck: Medienhaus Mintzel-Münch, Hof
Energieeinsatz und Emissionen beim Unterglas- und Freilandanbau (17)
Energie MJ/kg Lebensmittel
CO2-Äquivalente g/kg Lebensmittel
Beheizter
Unterglasanbau
Freilandanbau
Beheizter
Unterglasanbau
Freilandanbau
Bohnen
97
1,8
6.360
220
Lauch
82
1,4
5.430
190
Kopfsalat
67
1,1
4.450
140
Sellerie
55
1,5
3.660
190
Gurken
35
0,8
2.300
170
Zusatznutzen einer klimaschonenden Ernährung für mehr Nachhaltigkeit:
im Freiland Nitratrückstände ▼ als im Treibhausanbau (mehr Sonne)
Essen im Jahresablauf bietet Vielfalt und Abwechslung
Freude z. B. auf die Erdbeer- oder Spargel-Saison (11)
FAZIT:
12
Gemüse und Obst
entsprechend der Saison
und aus dem Freiland
schonen das Klima.
Lebensmittel : Regional = Gute Wahl
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Klimaschonend wirkt:
Regionale Lebensmittel in den Vordergrund stellen
Saisonales Gemüse und Obst aus dem Freiland bevorzugen
Biologisch erzeugte Lebensmittel einbeziehen
Mehr pflanzliche und weniger tierische Lebensmittel einbeziehen
Mit dem Flugzeug importierte Lebensmittel möglichst vermeiden
Frisches und gering Verarbeitetes statt Tiefgefrorenem bevorzugen
Energieeffiziente Haushaltsgeräte einsetzen
Häufiger zu Fuß oder mit Fahrrad einkaufen
13
Literatur zur Ausstellung
(1) Rahmstorf S: Fact-Sheet zum Klimawandel.
Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung, S. 2, 2006
www.pik-potsdam.de/~stefan/Publications/Other/klimawandel_fact_sheet.pdf
(2) Rahmstorf S, Schellnhuber HJ: Der Klimawandel. C. H. Beck Verlag, München, S. 48 – 49, 2006
(3) Stern N: Review on the Economics of Climate Changes. Government Economics Service of
United Kingdom. www.hmtreasury.gov.uk/independent_reviews/stern_review_economics_climate_change/stern_review_report.cfm, S. 248 – 249, 2006
(4) Umweltbundesamt (Hrsg.): Klimaänderung (Broschüre). S.13, 2004
(5) Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft (Hrsg.): Wetterkatastrophen und Klimawandel:
Sind wir noch zu retten? München, S. 37, 2005
(6) IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change): Third Assessment Report "Climate
Change 2001" – The Scientific Basis. www.grida.no/climate/ipcc_tar/wg1/130.htm, 2001
(7) Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie (Hrsg.: BUND und Misereor):
Zukunftsfähiges Deutschland. Birkhäuser Verlag, Basel, S. 108, 1997
(8) Enquete-Kommission „Schutz der Erdatmosphäre“ des Deutschen Bundestages (Hrsg.):
Landwirtschaft und Ernährung – Quantitative Analysen und Fallstudien und ihre klimatische Relevanz. In: Landwirtschaft, Band 1, Teilband II, Economica Verlag, Bonn, S. 42, 1994
(9) FAO (Food and Agriculture Organization): Livestock’s Long Shadow. FAO, Rom, S. 112, 2006
www.virtualcentre.org/en/library/key_pub/longshad/A0701E00.pdf
(10) Öko-Institut Freiburg/BMBF-Forschungsprojekt „Ernährungswende“, Diskussionspapier Nr. 7:
Umweltauswirkungen von Ernährung – Stoffstromanalysen und Szenarien. S. 64, 2005
(11) v. Koerber K, Männle T, Leitzmann C: Vollwert-Ernährung – Konzeption einer
zeitgemäßen und nachhaltigen Ernährung. Haug Verlag, Stuttgart, 420 S., 2004
(12) Bockisch FJ: Bewertung von Verfahren der ökologischen und konventionellen landwirtschaftlichen Produktion im Hinblick auf den Energieeinsatz und bestimmte Schadgasemissionen. Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL), Braunschweig, Sonderheft 211,
S. 160 – 164 und 178 – 180, 2000
(13) Tauscher B, u. a.: Bewertung von Lebensmitteln verschiedener Produktionsverfahren –
Statusbericht 2003. Senat der Bundesforschungsanstalten (Hrsg.)
www.bmvel-forschung.de/themen/download/tdm200306_bericht_030515.pdf, 101 S., 2003
(14) Hülsbergen KJ: Ökologischer Landbau – Beitrag zum Klimaschutz. In: Wiesinger K (Hrsg.):
Angewandte Forschung und Beratung für den ökologischen Landbau in Bayern.
Schriftenreihe der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft, Tagungsband, 9 – 21, 2007
(15) Haas G, Geier U, Schulz DG, Köpke U: Vergleich Konventioneller und Organischer Landbau
Teil I: Klimarelevante Kohlendioxid-Emission durch den Verbrauch fossiler Energie.
Beiträge über Landwirtschaft 73, 401 – 415, 1995
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Lebensmittel : Regional = Gute Wahl
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(16) Demmeler M: Ökologische und ökonomische Effizienzpotenziale einer regionalen
Lebensmittelbereitstellung. Dissertation am Lehrstuhl für Wirtschaftslehre des Landbaues, Technische Universität München (in Bearbeitung, spezielle Berechungen), 2007
(17) Jungbluth N: Umweltfolgen des Nahrungsmittelkonsums – Beurteilung von Produktmerkmalen auf Grundlage einer modularen Ökobilanz, Verlag dissertation.de, Berlin,
285 S. (elektronischer Anhang), 2000
Weiterführende Literatur und Links
Hoffmann I: Ernährungsempfehlungen und Ernährungsweisen – Auswirkungen
auf Gesundheit, Umwelt und Gesellschaft. Habilitationsschrift, Universität Gießen,
2002
v. Koerber K, Männle T, Leitzmann C: Vollwert-Ernährung – Konzeption einer
zeitgemäßen und nachhaltigen Ernährung. Haug Verlag, Stuttgart, 420 S., 2004
Wicke L, Spiegel P, Wicke-Thüs I: Kyoto PLUS – So gelingt die Klimawende.
Nachhaltige Energieversorgung PLUS globale Gerechtigkeit. Verlag C. H. Beck,
München, 251 S., 2006
Al Gore: Eine unbequeme Wahrheit – Die drohende Klimakatastrophe und was wir
dagegen tun können. Riemann Verlag, München, 325 S., 2006, Buch und Kinofilm
www.eine-unbequeme-wahrheit.de
Umweltbundesamt
(Hrsg.): Globaler Klimawandel – Klimaschutz 2004 (Broschüre). Berlin, 20 S., 2004
www.klima.bayern.de
(Bayerisches Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz)
www.bayern.de/lfu/luft/co2_rechner/index.html
(CO2-Rechner des Bayerischen Landesamts für Umwelt)
www.uba.de/klimaschutz und www.klimaschuetzen.de
(Umweltbundesamt)
15
www.klima.bayern.de
Herausgeber:
Internet:
E-Mail:
Bayerisches Staatsministerium für
Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz (StMUGV)
Rosenkavalierplatz 2, 81925 München
www.stmugv.bayern.de
[email protected]
Fachliche
Konzeption:
Beratungsbüro für ErnährungsÖkologie, München, Dr. Karl von Koerber,
Jürgen Kretschmer, www.bfeoe.de; Technische Universität München,
Wirtschaftslehre des Landbaues, Prof. Dr. Alois Heißenhuber,
Fach Nachhaltige Ernährung (in Planung), www.wzw.tum.de/wdl
Fotos:
NASA: zusammengesetztes Satellitenbild aus ca. 80 km Höhe;
EUMET SAT: Erdkugel
StMUGV
Medienhaus Mintzel-Münch, Hof
Juni 2007
© StMUGV, alle Rechte vorbehalten
Gestaltung:
Druck:
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Gedruckt auf 100 % Recyclingpapier
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