Ideale Paare

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Das Wohlfühl- und Nachhaltigkeitsmagazin der
1/2017
BEWEGEN
Schwimmen im eiskalten Wasser –
ist das gut für unseren Körper?
Oder eher gefährlich?
ERNÄHREN
Sind die Gene schuld an meinem
Übergewicht? Vom Trend hin
zur personalisierten Ernährung.
Ideale
Paare
Warum Dinge
und Menschen
manchmal
besonders gut
zueinanderpassen
Versprochen: All unsere
Bananen werden nachhaltig.
Mehr zu diesem Versprechen bis 2017 auf generation-m.ch
EDITORIAL
Lust auf
Neues
Verlockungen
© Sabine Braun, Susanna Heim; Titelfoto: Jorg Badura / Trunk Archive
In einer Zeit, in der immer
alles sofort verfügbar sein
muss, setze ich auf Ab­
warten. Ich locke Sie heute
schon mit Geschichten, die
Sie erst im Laufe des Jahres
in Vivai lesen werden. Be­
trachten Sie es als Versuch,
Sie als treue Leser bei der
Stange zu halten. Bald er­
fahren Sie etwa, warum die
toskanische Stadt Lucca
einen Stopp wert ist: nicht
nur wegen der coolen Bar­
biere, sondern auch wegen
der entspannten Italianità.
So weit die Füsse tragen
Und dann werde ich Ihnen
noch eine längere Geschichte
aus Nahost erzählen. Es
geht um Laufen und Leben.
Kein Märchen, und doch
irgendwie zauberhaft. Als
eher mangelhaft beschreibt
mein Team meine fotogra­
fischen Fähigkeiten. Nun,
einmal waren sie alle nicht
am Arbeitsplatz, weshalb
diese Foto den Weg ins Heft
gefunden haben.
Liebe Leserin,lieber Leser
Aus meinem Kästchen mit häufig ge­
fällten Urteilen sticht eines besonders
hervor: «Was für eine Kombination!»,
durchzuckt es mein Gehirn beim
Anblick von Paaren, Tellergerichten,
trendigen Mixgetränken, modischen
Kreuzungen und anderen Versuchen,
zusammenzubringen, was nicht zu­
sammengehört. Ich gebe zu, dass ich
von Roger und Mirka Federer an­
fänglich auch dachte: «Uuih, was für
eine Kombi.» Bitte jetzt keine bösen
Briefe schreiben, ich habe mein Urteil
noch vor der ersten Zwillingsgeburt
revidiert. Ausserdem kann ich – insbesondere bei Paaren – auch an­
ders: «Was für eine tolle Kombination!», denke ich dann. Das war
zum Beispiel mein erster und wird mein letzter Gedanke zu Barack
und Michelle Obama sein. Würde ich Ihnen jetzt meine bevorzug­
ten Kombinationen auflisten, hätten Sie ein grobes Psychogramm
von mir. Das wäre ja langweilig. Ich verrate nur: Ich mag die Paa­
rung von Käse mit Süssem, und unter den Städten der Welt halte
ich Madrid für die beste Kombination aus entspannt und aufgeregt.
Wir haben uns für diese Ausgabe von Vivai ein paar Gedanken
über ideale Kombinationen gemacht. Gefunden haben wir Menschen,
die sich wunderbar ergänzen, Lebensmittel, die man verschmelzen
sollte (Karotten und Öl) oder auch die perfekte Bewegungskombina­
tion ( Joggen und Yoga zum Beispiel). Irgendwann landet man im­
mer bei den Einsichten aus der populären Paar­Wissenschaft: Gleich
und Gleich gesellt sich gern, und – ja klar – Gegensätze ziehen
sich an. Dahinter steckt derselbe Gedanke: Es braucht zwei für ein
gelungenes Ganzes. In diesem Sinne: Probieren Sie doch in diesem
Jahr ein paar neue Kombinationen aus!
Chefredaktorin
Vivai 1/17
3
Danke, liebes Gesicht,
dass ich mit dir strahlen kann.
Dein Gesicht tut viel für dich.
Gib ihm etwas zurück.
INTERN
Impressum
Herausgeber:
Migros-Genossenschafts-Bund
Leiter Migros-Medien: Lorenz Bruegger
Verlagsleiter: Rolf Hauser
Publizistische Leitung: Monica Glisenti
Chefredaktorin: Susanna Heim
Redaktion: Lukas Hadorn, Imelda Stalder,
Silvia Schütz
Übersetzung und Produktion:
Sylvie Castagné (F), Claudia Wagner (I)
Art Direction: Dora Siegenthaler
Bildredaktion: Cornelia Thalmann
Bildbearbeitung: Reto Mainetti
Korrektorat: Patrizia Villiger
Redaktion und Verlag:
Vivai, Limmatstrasse 152,
Postfach 1766, 8031 Zürich
[email protected]
migros.ch/vivai
Druck:
Vogt-Schild Druck AG,
CH-4552 Derendingen
Papier: holzfrei, FSC-Mix
Zur CO2-Kompensation wird ein FSCProjekt in Brasilien unterstützt.
ISSN: 1663-716X
Gesamtauflage Vivai: 250 060 Exemplare
D: 173 127 Ex., F: 61 557 Ex., I: 15 376 Ex.
Neue Autorinnen werfen
wir bei Vivai gern ins kalte
Wasser. Deshalb schreibt
Regula Burkhardt-Lehmann
über das Winterschwimmen.
46
Für die Porträts
der idealen Paare
im Vivai-Dossier
konnten wir mit
Anoush Abrar
einen absoluten
Spezialisten für
Porträtfotografie
gewinnen. In
den Jahren 2013
und 2015 wurde Abrar mit dem
renommierten
Taylor Wessing
Photographic
Portrait Prize
der britischen
National Portrait
Gallery ausgezeichnet.
8
Postfaktisches Zeitalter hin oder
her – wir fragen die Spezialisten.
Foto: Anoush Abrar
Die Experten
Bestellen Sie Vivai kostenlos:
[email protected]
oder Telefon 0800 180 180
Sind unsere Gene mit
dafür verantwortlich,
wie wir uns ernähren?
Ja, glaubt der Biochemiker Dr. Martin
Kohlmeier. Mehr zum
Thema ab Seite 36.
Warum Joggen und
Yoga als Bewegungsformen zusammenpassen, weiss Physiotherapeutin Rebecca
Steinemann von Medbase Zürich. Seite 16.
Ist Schwimmen in
eiskaltem Wasser
gefährlich? Sportarzt
Christoph Dehnert
von Medbase kennt
die Antwort. Mehr
dazu ab Seite 46.
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DAS FREUT UNS
Nachhaltiges Zürich
Mehr als charmant
Jedes Jahr veröffentlicht das Gottlieb Duttweiler
Institut die Liste der einflussreichsten Denkerinnen und Denker. Unter den «Thought Leaders»
im deutschsprachigen Raum haben wir auch den
Namen der jungen deutschen Medizinstudentin
Giulia Enders entdeckt. Ihr 2014 veröffentlichter
Bestseller «Darm mit Charme» richtet den Fokus auf die wundersamen Vorgänge der menschlichen Verdauung und zeigt auf, welch wichtigen
Einfluss das «schwarze Schaf unter den Organen» auf den Rest unseres Körpers hat. Dass sie
es damit auf die Vordenker-Liste schafft, hat uns
überrascht – und enorm gefreut.
Alle Denkerinnen und Denker im Überblick: thoughtleaders.world
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Vegane
Gaumen­
freude
Im Gegensatz zu
Vegetarierinnen
verzichten Veganer
auch auf Honig,
da es sich um ein
tierisches Produkt
handelt. Als Ersatz
bietet die Migros
neu einen veganen
Datteldicksaft an,
der sich als natür­
liches Süssungs­
mittel beim Backen
und Süssen, aber
auch als Brotauf­
strich eignet. Dank
dem milden Eigen­
aroma lässt sich
der Saft sehr gut
mit einer Vielzahl
von Lebensmitteln
kombinieren.
Datteldicksaft ist in grösseren
Migros-Filialen erhältlich.
Bestnote für die
Migros
Wie schon in den letzten Jahren hat die
Migros auch 2016 einen Spitzenplatz im
Palmöl-Rating des WWF erreicht. Die
Klassifizierung zeigt auf, zu welchem
Grad sich Unternehmen bei der Beschaffung von ökologisch und sozial verträglichem Palmöl verpflichtet haben und
wieweit diese Ziele erreicht wurden. Für
die Migros gab es die Maximalpunktzahl
von neun Punkten. Grund dafür ist die
Tatsache, dass das Sortiment an Palmölprodukten der Migros zu hundert Prozent
RSPO-zertifiziert ist. Schon seit 2008
wird das Palmöl der Migros nach den
Richtlinien der internationalen Organisation Roundtable on Sustainable Palm
Oil (RSPO) produziert.
generation-m.migros.ch
Illustration: Hannah Rollings; Fotos: Gordon Welsters / Redux / laif, Keystone, iStock
Keine Stadt der Welt ist nachhaltiger als Zürich.
Zu diesem Schluss kam die Firma Arcadis im
Rahmen ihrer weltweiten Untersuchung der
«Most Sustainable Cities». Insgesamt hundert
Städte wurden nach sozialen («People»), ökologischen («Planet») und ökonomischen Kriterien
(«Profit») untersucht. Einzig in der Kategorie
«People» gabs keinen Top-Noten für Zürich.
Der Grund: Die hohen Lebenshaltungskosten.
Mit Genf (zwölfter Platz) schaffte es eine zweite
Schweizer Stadt im Ranking weit nach vorne.
DAS GEFÄLLT UNS
Was geht hier vor?
Fünf Begriffe – eine Geschichte.
Nach diesem Prinzip funktioniert der
Wettbewerb roll5, der wie das dazugehörige Würfelspiel vom Kulturprozent Migros getragen wird. Alle zwei
Monate gilt es, anhand von fünf Würfelbildern eine Wettbewerbsfrage zu
beantworten – als Text, Bildgeschichte
oder Film. Die besten Einsendungen
werden mit Preisen belohnt. Spass
und einen Kreativitätsschub gibts für
alle Teilnehmenden gratis.
roll5.ch. Mitmachen können Kinder und Jugendliche im
Alter von bis zu 25 Jahren.
Gesunde Glace
Winterzeit ist… Glacezeit! Aber sicher doch! Was gibt es Schöneres, als
in eine warme Wolldecke gehüllt vor dem offenen Kaminfeuer zu sitzen
und Glace zu essen? Genau: Selbst gemachte Glace essen. Wir sind erklärte Fans von Nicecream, einer gesunden und extrem schmackhaften
Glacevariante, die man ganz einfach aus Bananen herstellen kann. Dazu
schneidet man die Bananen in Scheiben, friert sie im Tiefkühler durch
und gibt sie dann, zum Beispiel mit einem Klacks Erdnussbutter, frischen
Früchten oder Nüssen in einen Standmixer. Fertig!
Illustration: Hannah Rollings, Fotos: Pablo Tys, Getty Images
Apropos krumme Dinger: Ab Seite 32 erfahren Sie mehr über ein spannendes Bananen-Modellprojekt der Migros
mit dem World Wildlife Fund (WWF).
Impulse für die
Gesundheit
Mit Händen und
Füssen
Die Migros fördert die Gesundheit der Menschen in der Schweiz:
Ende Dezember ist die neue Gesundheitsinitiative iMpuls gestartet. Sie leistet mit inspirierenden
Tipps und vielfältigen Angeboten
einen wichtigen Beitrag für einen
gesunden Lebensstil. Reinschauen, inspirieren lassen, mitmachen!
… oder mit dem Zeigefinger
im «OhneWörterBuch» von
Langenscheidt: Mehr als
600 Zeigebilder garantieren,
dass es einem in den Ferien
niemals die Sprache ver­
schlägt. Ein ideales Geschenk
für Weltenbummler und
andere Reisevögel.
Mehr Infos auf migros-impuls.ch.
Das «OhneWörterBuch» ist online via exlibris.ch erhältlich.
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Hamid El Kinani (51) und Lavinja Keller
(35) betreiben die Bar Barbès in
Luzern und sind auch privat ein Paar.
Lavinja Keller: Wir trennen Privat- und
Arbeitsleben so gut wie möglich. Seit
sieben Jahren führen wir mit Hamids
Bruder Younes die Bar Barbès. Dort sind
wir Arbeitskollegen, ausserhalb ein Paar.
Hamid El Kinani: Wir tauschen in der
Bar keine Zärtlichkeiten aus, küssen uns
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nicht. Das fänden wir seltsam. Viele
Stammkunden wissen nicht, dass wir
auch privat liiert sind.
Keller: Natürlich ist das Geschäft zu
Hause ein Thema, aber wir reden auch
über anderes oder gehen miteinander
reisen. Auf Städtereisen lassen wir uns
kulinarisch inspirieren.
El Kinani: In der Bar servieren wir orientalisches Essen. Dieses kocht Lavinja
besser als ich, obwohl ich der Marokkaner bin. Auch vom Temperament her bin
ich eher der Schweizer.
Keller: Du bist bünzliger.
El Kinani: Ja, eben. Aber eigentlich ist
uns die Herkunftsfrage egal. Viel wichtiger ist, dass wir sein dürfen, wie wir
sind, dass wir uns gegenseitig Raum
lassen. Das ist wahrscheinlich auch das
Erfolgsrezept unserer Beziehung.
© iStock
Man lässt sich gegenseitig Raum
IDEALE PAARE
DOSSIER
Besser zu zweit
Was macht ein ideales Paar aus?
Warum passen zwei besonders gut
zusammen? Wir haben Duos gefragt, die miteinander und füreinander
durch dick und dünn gehen.
Text: Ueli Bischof Fotos: Anoush Abrar
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DOSSIER
IDEALE PAARE
Stets Seite an Seite
Lynn und Mia Maron sind 8 Jahre alt.
Die Zwillinge weichen kaum voneinander und erzählen sich Zaubergeschichten, wenn sie nicht schlafen können.
Lynn: Wir können fast nicht ohne einan-
der sein. Ausser, wenn eine von uns
krank ist und daheimbleiben muss. Am
Morgen stehen wir ganz früh auf,
manchmal schon um sechs. Dann basteln
wir oder machen ein Puppentheater mit
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den Kuscheltieren. In der Schule sitzen
wir nicht nebeneinander, aber das ist
nicht so schlimm. Auch zu Hause haben
wir eine Wandtafel und spielen Deutsch
und Mathi. Dann ist Mia die Lehrerin.
Doch am liebsten spielen wir draussen
im Wald. Es gibt auch einen im Quartier,
der ist nicht so nett mit uns. Mit ihm
spielen wir nicht, aber ohne ihn finden
wir es langweilig. Wenn er uns plagt,
helfen wir einander. Einfach ein bisschen, denn wir trauen uns nicht so, er ist
stärker und schon in der dritten Klasse.
Können wir am Abend nicht einschlafen,
erzählen wir uns Geschichten. Meistens
erzählt Mia etwas über Magie. Wir sind
ein gutes Team. Blöd ist, wenn wir zum
Zahnarzt müssen. Dann will Mia immer,
dass ich zuerst drankomme. Aber ich bin
auch älter: zwei Minuten.
Er will hü, sie will hott
Beatrice (86) und Albert Mattmann (88)
feiern im Frühling ihre eiserne Hochzeit. Eine Trennung war nie ein Thema.
Beatrice Mattmann: Im Frühling sind
wir 65 Jahre verheiratet.
Albert Mattmann: Damals machte ich
meinen grössten Fehler (beide lachen).
Beatrice: Wir lernten uns am Turnfest
kennen. Meine Freundin und ich waren
Ehrendamen. Und da war er, der Albert.
Albert: Wir gingen drei Jahre miteinan-
der, heirateten und hatten Kinder. Beatrice blieb zu Hause, ich ging arbeiten.
Beatrice: So war das damals einfach.
Als die Kinder 17 waren, begann ich auch
wieder zu arbeiten. In der Migros am
Backstand, dann bei den Blumen, am
Schluss sogar als Chefin Non-Food.
Albert: Heute ist vieles anders. Die Jungen heiraten kaum mehr. Oder scheiden.
Beatrice: Hätten wir uns bei jedem
Krach scheiden lassen wollen, wären wir
längst nicht mehr zusammen. Ein ideales
Paar sind wir nicht, er will hü, und ich
hott. Wir sind nicht gleich und haben
nicht dieselben Ideen.
Albert: Das ist gut so, ich lasse sie auch
allein einkaufen.
Beatrice: Nicht allein, mit dem Rollator
(beide lachen).
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DOSSIER
IDEALE PAARE
Im Streit geht es nur um die Sache
Jonas Anderhub (40) und Christof
Wolfisberg (40) sind «Ohne Rolf».
Die Kabarettisten blättern, ohne
zu sprechen, Plakate mit vorge­
druckten Worten und Sätzen. 2015
gewannen sie den Deutschen
Kabarettpreis.
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Jonas Anderhub: Uns brachte eine Idee
zusammen.
Christof Wolfisberg: Also eigentlich
brachte uns das Zaubern zusammen.
Jonas: Du bist jetzt ein Tüpflischiisser.
Okay, wir lebten beide vom Zaubern.
Und da wollten wir etwas Neues auf der
Strasse ausprobieren.
Christof: Auf Plakaten stand: «Hier gibt
es nichts zu sehen, gehen Sie weiter.»
Doch die Leute blieben stehen. Im Nu
fanden das ganz viele toll. Inzwischen
leben wir seit fünfzehn Jahren davon,
Plakate zu blättern und so wie Comicfiguren miteinander zu reden.
Jonas: Zu Beginn war sicher hilfreich,
dass wir einiges gemeinsam hatten. Wir
zauberten beide, waren beide im Lehrerseminar und sind auf einen Tag gleich alt.
Christof: Und wir haben den gleichen
Humor. Doch letztlich ist es der Erfolg,
der uns immer wieder antreibt.
Jonas: Erfolg ist schön, macht aber auch
Druck. Vor der ersten Aufführung wissen wir nicht, ob ein Stück klappt. Also
müssen wir unseren Job so gut machen,
wie wir nur können.
Christof: Du kreierst etwas aus dem
Nichts und bringst das auf die Bühne.
Das Echo aus dem Publikum ist die Be-
stätigung der Zusammenarbeit. Und die
ist intensiv.
Jonas: Wir sind uns oft nicht einig,
streiten auch über Kleinigkeiten. Aber
es geht immer um die Sache. Diese Auseinandersetzungen und unser Anspruch,
dass wir beide stets unsere Autonomie
wahren, machen uns zum guten Team.
Christof: Auf Tournee schlafen wir in
unterschiedlichen Zimmern und sitzen
im Zug in anderen Wagons. Diesen Abstand brauchen wir. Natürlich gibt es
Momente, in denen man alles in Frage
stellt. Aber nach einer gelungenen Aufführung wissen wir, warum sich die
Arbeit gelohnt hat.
Jonas: Wir erhalten enorm viel Anerkennung und leben von dem, was wir
tun. In welchem Beruf kriegst du schon
Applaus für deine Arbeit?
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DOSSIER
IDEALE PAARE
Mit viel Arbeit zur Partnerschaft
Nicole Kurzmeyer (48) stiess nach
dreissig Jahren Reiterfahrung auf
ein Pferd, das sie nicht im Griff hatte.
Heute kommuniziert sie mit dem
Araberwalach erfolgreich.
Mein Pferd Filou und ich sind ein Team,
weil wir miteinander kommunizieren
und uns gegenseitig respektieren. Als ich
Filou kaufte, war er ein dreijähriges
Jungpferd und für mich eine Überforde14
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rung. Er riss am Seil, rannte auf Spaziergängen davon und ging allein nach Hause. Er war nie aggressiv, aber rotzfrech.
Zu jener Zeit hatte ich dreissig Jahre
Erfahrung als Freizeitreiterin und musste mir eingestehen, dass ich Filou mit
meinem Wissen nicht ausbilden konnte.
Da entdeckte ich Natural Horsemanship
und lernte das Wesen der Pferde kennen
und ihre Körpersprache verstehen. Ich
mache mit Filou viel Bodenarbeit am
langen Seil. So kann ich ihn gut beobachten und seine Körpersprache lesen.
Beispielsweise signalisiert er mir durch
eine veränderte Körperhaltung, dass er
vom Trab in den Schritt wechseln will.
Das kann ich annehmen oder durch Zeichen ablehnen. So kommunizieren wir.
Nach sieben Jahren Ausbildung ist Filou
zu einem Partner geworden.
Konflikte bringen einen weiter
Tanja Hüberli (24) und Nina Betschart
(21) sind die Aufsteigerinnen im Natio­
nalteam der Beachvolleyballerinnen.
Tanja Hüberli: Uns verbindet ein Ziel:
Wir wollen weit kommen. Im Profisport
wird es eng an der Spitze, da sucht man
nicht nach einer besten Freundin.
Nina Betschart: Wären unsere Vorstellungen zu verschieden, würden wir nicht
zusammen spielen. Wenn man als Team
funktioniert, findet man aus schwierigen
Situationen einfacher heraus. Wir müssen im richtigen Moment Verantwortung
übernehmen und Gas geben.
Hüberli: Im Beachvolleyball schaffst du
nichts ohne deine Partnerin. Alles, was
du erreichst, erreichst du dank ihr. Das
verbindet uns enorm.
Betschart: Nach einem Sommer in gemeinsamen Hotelzimmern oder auch
nach einem schwierigen Spiel brauchen
wir Abstand.
Hüberli: Gestritten haben wir bisher erst
einmal. Wir lagen im Rückstand und
hatten die Windeln voll. Aufgedreht und
aggressiv gingen wir zurück aufs Feld …
Betschart: … und gewannen das Spiel
noch. Konflikte bringen dich weiter, man
muss einfach einen guten Weg finden,
sie zu lösen. l
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DOSSIER
IDEALE PAARE
Bewegtes Doppel
Auch beim Sport gilt: Teamarbeit
führt zum Erfolg. Wer zwei
Disziplinen gleichzeitig ausübt,
sorgt für mehr Fitness, Agilität
und Leistung.
Text: Petra Koci
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tung», erklärt Rebecca Steinemann,
Sportphysiotherapeutin und Co­Leiterin
Therapien bei Medbase Zürich. «Wer ab­
wechslungsreich trainiert, wird zudem
agiler, fitter, kann seine Haltung opti­
mieren und Stabilität aufbauen.»
Vielseitigkeit ist Trumpf
Nur, welcher Sport passt zu welchem?
Yoga, Pilates oder auch Schwimmen bie­
ten sich als Partner für verschiedene an­
dere Trainings an. Gut sind Zweierteams,
die konträre Bewegungsabläufe erfor­
dern oder andere Muskelgruppen belas­
ten. Der Belastungswechsel fördert die
Regeneration oder trainiert andere Fähig­
keiten. «Ein ergänzendes Training hilft
auch, die Leistung zu optimieren. So
rennt ein Läufer, der an seiner Rumpf­
kraft arbeitet, stabiler und kraftvoller»,
weiss Rebecca Steinemann. Die Med­
base­Expertin rät zur Vielseitigkeit. Weil
der abwechselnde Mix von Indoor­ und
Outdoorsportarten sowie von Einzel­
und Teamsport die Trainingsroutine auf­
lockert und Abwechslung bringt – für
Körper und für Geist. l
© Gallery Stock, Getty Images, iStock
u
nser Körper mag Paarbezie­
hungen, so scheint es. Das Duo,
das uns in Bewegung bringt?
Nervensystem und Muskeln. Der Befehl
zur Bewegung kommt von oben: unser
Gehirn schickt Anweisungen über die
Nervenbahnen in die Skelettmuskulatur.
Diese besteht aus rund 650 aktiven Mus­
keln und bildet mit den Knochen und
Gelenken unseren Bewegungsapparat.
Die Funktionsweise der Muskeln ist
ebenfalls ein Paarspiel. So verkürzt sich
der Muskel, der die Bewegung auslöst,
während sich der gegenüberliegende
Muskel ausdehnt. Etwa wenn wir den
Unterarm anwinkeln: Dann zieht sich
der Bizeps zusammen, der Trizeps ent­
spannt sich. Für einen gesunden, beweg­
lichen Körper belasten, kräftigen und
dehnen wir unsere Muskeln idealerweise
gleichmässig und trainieren auch Herz
und Kreislauf. Das ganzheitliche Trai­
ning funktioniert am besten, wenn man
sportliche Disziplinen paart. «Mit einer
Kombination von Sportarten belasten
wir verschiedene Muskelgruppen und
vermeiden so eine einseitige Überlas­
Joggen und Yoga
Joggen ist eine effektive Ausdauerdisziplin für Herz und Kreislauf, hier kann man
sich gut auspowern. Beim Laufen werden vor allem die Beine und das Gesäss
trainiert. Der ideale Sparringpartner: Yoga. Yoga setzt auf Beweglichkeit, Körper­
balance und Entspannung. Auf der Matte werden die Muskeln gedehnt – gerade
die Hüftbeuger und die Muskeln der Beinrückseite sind bei Läufern gern verkürzt.
Yoga macht geschmeidig und verhilft zu einem besseren Körpergefühl und guter
Haltung – und das wiederum kommt dem Laufstil und der Schnelligkeit zugute.
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DOSSIER
IDEALE PAARE
Tennis und
Pilates
Gegensätze ziehen sich bekanntlich
an. Hier sind es die feine Muskel­
stärkung beim Pilates und die festen
Schläge beim Tennis. Beim Pilates
steht die Rumpfkraft im Vorder­
grund. Es trainiert gezielt die tiefer
liegenden Muskelschichten im Rumpf
und fördert Flexibilität und Gleich­
gewicht. Dies kommt Tennis­ oder
auch Golfspielern zugute. Denn die
Kraft für Körperrotationen sowie
für die Stabilität, wenn Rumpf und
Schultern Schlägen entgegenwirken
müssen, kommt aus der Körpermitte.
18
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Ballsport und
Langlauf
Mal schneller, mal ruhiger. Langlau­
fen ist eine effiziente und komplette
Ausdauerdisziplin. Bei eher gemäs­
sigtem Tempo führt der Körper aber
stets dasselbe Bewegungsprogramm
aus. Der Gegenpol: Ballsportarten
wie Fussball, Basketball, Unihockey.
Hier geht es um Schnelligkeit, koor­
dinative Fähigkeiten, Reflexe, Rich­
tungswechsel, Sprünge. Diese sich
ständig ändernden Bewegungsabläufe
trainieren eine Vielzahl von Muskeln
und Gelenken und funktionieren wie
ein dynamisches Krafttraining zur
Ausdauer.
Radfahren und
Schwimmen
© Gallery Stock, Getty Images, iStock
Zwei gelenkschonende Ausdauersportarten, die sich ergänzen. Denn die
konträren Bewegungen von Biken und
Schwimmen beanspruchen verschiedene Muskelgruppen – einmal die Oberschenkelmuskulatur, einmal die Muskulatur des Oberkörpers. Da man im
Velosattel aber in gebückter Haltung
sitzt, ist es wichtig, dass sich der ganze
Körper im Wasser strecken kann.
Das gleichmässige Gleiten durchs Wasser kann zudem einen entspannenden
Effekt haben.
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DOSSIER
IDEALE PAARE
Passt und tut gut
Wer Lebensmittel richtig kombiniert, kann auch
deren positive Effekte auf unsere Gesundheit
verstärken. Wir stellen acht ideale Paarungen vor.
Text: Lukas Hadorn
assermelone mit Ziegenkäse. Datteln mit Speck.
Erdbeeren mit schwarzer Schokolade. In der Kulinarik ist
das sogenannte Food-Pairing schon
lange ein Begriff. Richtig kombiniert,
entsteht aus bewährten Produkten
etwas Neues, ein gar überraschendes
Geschmackserlebnis. Doch nicht
nur was die Sensorik betrifft, ist das
Paaren von Nahrungsmitteln vielversprechend. Auch aus ernährungsphysiologischer Sicht macht es Sinn.
So entfaltet sich die positive Wirkung
vieler Nahrungsmittel auf die körperliche Gesundheit erst dann richtig,
wenn sie mit anderen Produkten kombiniert werden. Ideal gepaart werden
Nährstoffe – etwa Vitamine oder
Mineralstoffe – besser für den Körper
verfügbar, die Verdauung wird gefördert, das Sättigungsgefühl verbessert
oder die biologische Wertigkeit erhöht. Wir haben acht Nahrungsmittelkombinationen ausgewählt, deren
Einzelteile sich gegenseitig ideal
ergänzen.
Rüebli und Rapsöl
Eltern wissen es: In den ersten Rüeblibrei gehören ein paar Tropfen Pflanzenöl. Am
besten Raps- oder Leinsamenöl, beide reich an lebenswichtigen Omega-3-Fettsäuren.
Der Grund: Das in den Rüebli enthaltene Betacarotin – eine Vorstufe von Vitamin A –
ist wie die Vitamine D, E und K fettlöslich und wird vom Körper besser aufgenommen,
wenn es mit Öl kombiniert wird. Bei Erwachsenen ist die Ergänzung weniger wichtig,
da die restliche Nahrung in der Regel schon genügend Fett enthält.
20
Vivai 1/17
© Gallery Stock, Getty Images, iStock
w
Spinat und
Zitrone
Eine ungewöhnliche, aber
schmackhafte Kombination, etwa in Form eines Salats
aus Jungspinat mit einem
Dressing, bei dem die Säure
von frischem Zitronensaft
stammt. Hier geht es um das
im Spinat enthaltene pflanzliche Eisen, das vom Körper
besser aufgenommen werden
kann, wenn es mit Vitamin-Chaltigen Lebensmitteln, zum
Beispiel mit Zitrusfrüchten oder
Peperoni, kombiniert wird.
Kartoffeln und Ei
Spaghetti und Reibkäse
Linienbewusste verzichten gern auf den Reibkäse zur Pasta. Dabei kann dieser indirekt
einen positiven Effekt auf die Linie haben. Als
eiweiss- und fetthaltiges Lebensmittel verlangsamt er den Übergang des in den Teigwaren
enthaltenen Zuckers ins Blut, und das führt zu
einem länger anhaltenden Sättigungsgefühl.
Die Qualität von Eiweiss in der Nahrung
wird über die biologische Wertigkeit
definiert. Sie ist das Mass dafür, wie viel
körpereigenes Eiweiss aus Nahrungsproteinen gebildet werden kann. Pflanzliche Eiweisse weisen eine tiefere biologische Wertigkeit auf als tierische
Eiweisse – es sei denn, man kombiniert
sie geschickt. Besonders wertvoll sind
Eiweisse aus Gerichten mit Kartoffeln
und Ei, Weizenmehl und Milch oder auch
Bohnen und Mais.
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DOSSIER
IDEALE PAARE
Erdnussbutter
und Banane
Kümmel und Käse
Früher hiess es: Wer Krafttraining betreibt, sollte nach
dem Work-out Eiweiss konsumieren; wer die Ausdauer
trainiert, darf bei den Kohlenhydraten zugreifen. Heute
weiss man: Ideal ist eine
Kombination aus beiden Nährstoffen, etwa im Rahmen eines
Bananen-Milkshakes mit
einem Löffel Erdnussbutter.
Wer es weniger süss mag,
kann nach dem Training eine
Banane und ein Ei essen.
Kümmel macht Nahrungsmittel, die schwer verdaulich sind oder zu Blähungen führen können, besser verträglich. Besonders gern wird das Gewürz
gemeinsam mit Käse gereicht, etwa zu Raclette.
Von der Universität Würzburg wurde der Kümmel
2016 zur Arzneipflanze des Jahres gewählt.
Fruchtschorle und Salz
Wer beim Sport viel schwitzt, muss vor, während
und vor allem nach dem Training auf die Flüssigkeitszufuhr achten. Das optimale Sportgetränk kann man
sich gleich selbst mixen: aus zwei Teilen Wasser und
einem Teil Fruchtsaft, veredelt mit einer Prise Salz.
Die Kombination sorgt dafür, dass die Flüssigkeit besonders schnell über den Darm in die Zellen gelangt
und auch Mineralstoffe ersetzt, die beim Schwitzen
verloren gehen.
Als «kale» erfährt der gute alte Federkohl den gesundheitsfanatischen
USA sei Dank gerade ein Revival. Zu Recht: Das Gemüse enthält
neben viel Vitamin A, B, C und K auch Kalzium, das für gesunde und
starke Knochen wichtig ist. Eingelagert wird der Mineralstoff in den
Knochen aber nur dann, wenn im Körper genug Vitamin D enthalten ist.
Dieses steckt zum Beispiel in fettem Fisch wie Lachs oder Hering.
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Apropos Ernährung: Auf
migros-impuls.ch, dem Onlineportal der neuen Gesundheitsinitiative der Migros, finden Sie
spannende Inhalte rund ums Essen,
etwa zum Thema Veganismus.
© iStock
Federkohl und Lachs
Weiterlesen auf
migros-impuls.ch
IN NEU
H ER
AL
T
biottach
Mit einer Biotta Wellness Woche erleben Sie
in wenigen Tagen ein neues Körpergefühl.
Gönnen Sie sich eine kleine Auszeit!
DOSSIER
IDEALE PAARE
Ein ideales Paar pro Minute
Wer einen Partner sucht, schaut sich heutzutage auch
im Internet um. Amélie Guerard sorgt als Matchmakerin
dafür, dass die Dating-App Once passende Vorschläge
ausspuckt. Sie glaubt: Gemeinsamkeiten ziehen sich an.
Interview: Ruth Hoffmann Foto: Julia Shashkina
Amélie Guerard: Schwer zu sagen, es
sind so viele. In der Regel arbeite ich
drei bis vier Stunden am Tag als Matchmakerin, den Rest der Zeit trainiere ich
neue Kolleginnen und Kollegen.
Wie machen Sie das?
Zuerst erkläre ich ihnen die Grundregeln, also worauf sie achten müssen,
wenn sie die Fotos der User betrachten.
Dann versuchen sie es anhand realer
Profile selber und zeigen mir, wen sie
vorschlagen würden. Da kann ich dann
noch korrigieren oder sie auf andere
Details aufmerksam machen. Mit der
Zeit entwickeln sie ein Gespür dafür,
wer zu wem passen könnte.
Im Gegensatz zu anderen Apps wählt
bei Once kein Computer die möglichen Partner aus, sondern Matchmaker
wie Sie. Die Entscheidung treffen
Sie aber nur anhand der Profilfotos.
Ist das nicht oberflächlich?
Aber nein! Ich wähle ja aus einer Vorauswahl von etwa fünfzehn bis zwanzig
Profilen aus, die ein Algorithmus anhand der Angaben der jeweiligen User
getroffen hat. Es gibt also schon mal
grundlegende Übereinstimmungen,
24
Vivai 1/17
etwa beim Alter, beim Bildungsstand
oder bei der Religion. Dann habe ich
links auf meinem Bildschirm das Foto
des Users, rechts die der potenziellen
Matches und schaue mir die Bilder
genau an. Mit etwas Übung kann man
gut ablesen, wie jemand so tickt: Ist er
introvertiert oder der grosse Alleinunterhalter? Reist er gern, oder ist er eher
ein Stubenhocker? Womit beschäftigt
er sich in der Freizeit? Auf den Fotos gibt
es immer viele kleine Details, die mir
etwas über die Persönlichkeit verraten.
Worauf achten Sie zum Beispiel?
Auf alles: Haarschnitt, Make-up, Kleidung, Schmuck und Tattoos, Gesichtsausdruck und Körperhaltung natürlich –
das alles sagt viel über einen Menschen
aus. Aber auch der Hintergrund ist interessant: Oft handelt es sich um Ferienbilder, Schnappschüsse von Partys,
von der Uni, von Wanderungen oder von
daheim. In der Regel stellen User drei
bis vier verschiedene Fotos ein. So habe
ich mehrere Möglichkeiten, die Puzzlesteinchen zu finden, aus denen ich meinen Eindruck zusammensetze.
Wie viel Zeit nehmen Sie sich dafür?
Es kommt drauf an. Im Schnitt vielleicht
eine Minute, maximal fünf jedenfalls.
Woher wissen Sie, was passt und
was nicht?
Es ist keine Wissenschaft. Ich verlasse
mich einfach auf mein Bauchgefühl.
Ich war schon als Teenager gut darin,
meine Freunde miteinander zu verkuppeln. Irgendwie spüre ich einfach, was
funktionieren könnte.
Suchen Sie dabei vor allem nach
Gemeinsamkeiten? Es heisst doch:
Gegensätze ziehen sich an …
Das mag im Einzelfall so sein, aber
letztlich verbinden ähnliche Interessen
und gemeinsame Hobbys zwei Menschen doch mehr als völlig gegenläufige.
Auch beim Kennenlernen ist es viel
einfacher, mit jemandem ins Gespräch
zu kommen, der die gleichen Filme
oder dieselbe Musik mag wie man
selbst. Bei der Persönlichkeit ist es im
Grunde dasselbe: Wer schüchtern ist,
passt weniger gut zu einem fröhlichlauten Partygirl und umgekehrt.
Im echten Leben kann man sehen,
ob sich die beiden, die man zusammengebracht hat, etwas zu sagen
haben. Wie erfahren Sie, ob Sie mit
Ihrem Gefühl richtig lagen?
Ich bekomme es nicht unmittelbar mit,
dafür haben wir einfach zu viele Nutzer.
© iStock
Vivai: Wie viele Paare haben Sie
heute schon gematcht?
Ausserdem sind die Matches, die ich
mache, meist erst für den kommenden
Tag. Aber ich achte natürlich insgesamt
auf meine Erfolgsquote, und die liegt
immer zwischen 30 und 50 Prozent.
Was bedeutet das?
Das bedeutet, dass sich die Leute bei
jedem dritten oder sogar jedem zweiten
meiner Matches gegenseitig liken oder
zu chatten anfangen. Meinen Trainees
sage ich immer, sie sollten nie unter
25 Prozent rutschen. Once ist sehr erfolg­
reich. Ganz offenbar funktioniert unsere
Methode. Das sieht man nicht nur an
den steigenden Nutzerzahlen, sondern
auch am Feedback: Wir bekommen
ständig Dankesmails, Hochzeitsein­
ladungen und immer wieder sogar
Geburtsanzeigen.
Würden Sie Once denn auch selber
nutzen, um einen neuen Partner
kennenzulernen?
Na klar. Aber ich bin mit meinem
Freund schon seit zweieinhalb Jahren
sehr glücklich.
Und wie haben Sie ihn kennengelernt?
Ganz altmodisch: Ein gemeinsamer
Freund hat uns einander vorgestellt. l
Die Dating-App Once ist via App Store und Google Play
erhältlich.
Die Matchmakerin
Amélie Guerard, 25, hat in ihrer
Heimatstadt Paris Fremdsprachen
studiert, bevor sie 2015 nach
London ging, um als erste Matchmakerin bei Once anzufangen. Die
französische Dating-App versteht
sich als Alternative zum Marktführer
Tinder: Während dort Algorithmen
gleich massenweise potenzielle
Datingpartner vorschlagen, gibt es
bei Once nur einen Vorschlag pro
Tag, der – so das Versprechen –
von echten Menschen individuell
gemacht wird. Once hat weltweit fast 3 Millionen Nutzer, in der
Schweiz sind es 200 000.
Vivai 1/17
25
DOSSIER
IDEALE PAARE
Anschubhilfe
Die Migros sorgt dafür, dass sich ideale
Partner finden. Mit dem Förderfonds
Engagement Migros agiert sie unter
anderem als Partnervermittlerin im
Videogame-Bereich — mit Erfolg.
i
rgendwo da draussen gibt es ihn,
den Traumpartner. Die Romantiker
unter uns glauben fest daran. Doch
wo begegnet man ihr oder ihm? In einer
Bar? Online? Was für Menschen eine
Herausforderung darstellt, ist für viele
Start-up-Unternehmen noch schwieriger.
Hier stellt sich die Frage: Wie finden
Schweizer Kreative einen Partner, der
ihnen bei der Vermarktung ihres Produkts zur Seite steht?
Wenn es um digitale Technologien
wie Virtual Reality oder VideogameDesign geht, dann zählen die Schweizerinnen und Schweizer zu den begehrten
Singles ihrer Berufsgattung. Das Fachmagazin «Tech Crunch» hat der Schweiz
26
Vivai 1/17
vielversprechende Talente attestiert, und
zahlreiche Preise an internationalen Festivals bestätigen diese Einschätzung.
Doch von Auszeichnungen allein lässt es
sich schlecht leben. Wichtig ist, dass die
Schweizer Kreativen von den Grossen
des Geschäfts und dem breiten Publikum
wahrgenommen werden. Hier setzt der
Förderfonds Engagement Migros an –
mit seinem erfolgreichen Match-Making-Modul (siehe Box).
Vor einem Jahr feierte das Modul
am Zürcher Gamefestival Ludicious seine Premiere. Geladen waren nicht nur
die lokalen Talente, sondern Vertreter
von ausländischen Videospielgiganten
wie Nintendo und Square Enix. Im Rah-
men dieser Veranstaltung buhlen die
Game-Designer in Pitching-Sessions um
die Gunst der Vermarkter. Beflügelt vom
positiven Feedback, doppelte Engagement Migros an Sonderveranstaltungen
der Filmfestivals von Cannes und Genf
gleich zweimal nach.
Herausgekommen sind drei wertvolle Partnerschaften für Schweizer Startups. «Das von Engagement Migros ermöglichte Match-Making ist sehr zielgerichtet und effizient», sagt Shaban
Shaame, CEO des Genfer Game-Studios
Everdream Soft. «Man kommt in Kontakt mit wirklich interessanten Leuten,
die Partnerpotenzial haben.» Für sein
Handy-Rollenspiel «Spells of Genesis»
© M-Fanshop, iStock
Text: Marc Bodmer
konnte er mit All 4 Games, einem Ableger des britischen TV-Senders Channel 4,
einen Vertriebsvertrag abschliessen. Mit
dem französischen Telekom-Anbieter
Orange fand das Studio Apelab aus Genf
nicht nur einen Vertriebspartner für seine Virtual-Reality-Games, sondern einen
Platz auf dessen jüngst ins Leben gerufenen Plattform Orange VR Experience,
die den neusten technologischen Entwicklungen gewidmet ist. Und das Zürcher Studio Somniacs hat mit der französichen Kinokette MK2 einen Kaufvertrag abgeschlossen.
Die Beispiele zeigen: Es geht eben
nichts über ein bisschen Engagement für
eine Partnerschaft. l
Match-Making mit Migros
2016 hat der Förderfonds Engagement Migros ein
Match-Making-Modul lanciert, um Kreativschaffende aus der Schweiz auf der internationalen Landkarte zu positionieren. In massgeschneiderten
Match-Making-Sessions an Festivals im In- und
Ausland vernetzt der Förderfonds Schweizer Videospiele-Entwickler und -Designer mit internationalen
Investoren und Verlagen. Ziel der Treffen ist es, die
digitale Kreativwirtschaft zu stärken und ihren Protagonisten den Anschluss an den Markt zu ermöglichen. Mit Erfolg: Bereits drei Schweizer Studios
konnten internationale Verträge abschliessen.
Vivai 1/17
27
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MIGROSKIND
Fürs Leben, für die Bühne
Den 78-jährigen pensionierten Lehrer und Künstler Peter Hunziker
aus Burgdorf verbindet eine lange Beziehung mit der Migros.
Dem Migros-Kulturprozent verdankt er sogar einige Auftritte.
Interview: Petra Koci Fotos: Michael Sieber (Montage: Vivai)
Herr Hunziker, seit wann sind Sie
ein Migroskind?
Seit ich ganz klein war. Wir waren zu
Hause drei Jungs mit grossem Appetit,
und meine Eltern mussten darauf achten,
wo sie einkauften. Das war in St. Gallen
der Migros-Wagen, und später in Bern
ist meine Mutter dann immer mit dem
Velo zur Migros-Filiale an der Belpstrasse gefahren.
Der Migros sind Sie als Erwachsener
treu geblieben …
In der Migros bekommt man gute Produkte, die zahlbar sind. Das war für mich
ungemein wichtig. Ich habe an meiner
ersten Primarlehrer-Stelle in Laupen
nämlich sehr wenig verdient – so wenig
wie ein ungelernter Arbeiter. Zudem war
ich alleinerziehender Vater von zwei
Kindern. Leider gab es im Städtchen keine Migros. Erst später dann den MigrosWagen.
Ihr Einkaufsweg war also recht lang?
Ja, aber ich fand eine Lösung: Da ich zu
der Zeit in Bern einen Judokurs besuchte, nahm ich jeweils einen Rucksack mit
und ging nach dem Kurs bei der Migros
einkaufen.
Haben Sie dort ganz bestimmte
Migros-Produkte geholt?
Ja, beispielsweise Backzutaten. An den
Geburtstagen meiner Kinder habe ich
nämlich immer Kuchen gebacken und
eine kleine Party gemacht. Selten kaufte
ich auch mal Kinderkleider, weil man
sich die eben selbst aussuchen konnte
und nicht etwas aufgeschwatzt bekam.
Was steht heute bei Ihnen auf der
Einkaufsliste?
Ich mag Lebensmittel der M-BudgetLinie. Das ist für mich Qualität zum
günstigen Preis. Mein Lieblingsprodukt
ist aber das Bifidus-Joghurt mit Mangogeschmack. Das Bifidus hilft meiner
empfindlichen Verdauung, zudem mag
ich das Aroma der Mango sehr. Unter der
Woche koche ich, da meine jetzige Frau
Montag bis Donnerstag arbeitet. Zum
Dessert gibt es manchmal eine frische
Mango – oder ein feines Mango-Bifidus-Joghurt.
Vivai 1/17
Kurztango, komponiert
von Peter Hunziker.
Haben Sie auch ausserhalb des
Einkaufens Bekanntschaft mit der
Migros gemacht?
Ja, ich war fünfzig Jahre lang als Kleinkünstler – als Bänkelsänger – unterwegs,
habe schriftdeutsche Texte berühmter
Schriftsteller vertont und auch selbst
Lieder geschrieben. Dabei hat mich das
Migros-Kulturprozent unterstützt. Nicht
finanziell, aber mit Auftrittsmöglichkeiten und Tipps für Anlässe, die mir eine
Bühne bieten könnten. Ich schätze das
Kulturengagement der Migros sehr – damals wie heute. l
Sind auch Sie ein Migroskind? Melden Sie sich! [email protected]
30
”Es Bifidus-Joghurt
vo de Migros tuet
mym Mage guet !
Am liebschte eis
mit Mango. De
tanzenig e Tango.
U zeige: I ha Muet !„
Facts
& Figures
Ihren ersten Auftritt hatten die
Bifidus-Joghurt der Migros im Jahr
2012. Angereichert mit probiotischen Kulturen, Vitaminen und
Nährstoffen wirken sich die BifidusJoghurt positiv auf die Verdauung
und das Immunsystem aus. Die
Sorte Mango steht auf der Beliebtheitsskala weit oben.
Anspruchsvoller
Job: Bei tropischer Hitze werden die vierzig
Kilo schweren
Fruchtstände
geerntet.
32
Vivai 1/17
BANANEN
NACHHALTIG
Gelbe
Frucht , ganz
grün
Krumme Dinger? Die
wachsen hier nur an den
Stauden! Die Migros
führt Bananen aus einem
WWF-Modellprojekt
ein und macht ihr umsatzstärkstes Produkt
damit noch umweltund sozialverträglicher.
Ein Plantagenbesuch.
Text: Nina Siegrist Fotos: Véronique Hoegger
Vivai 1/17
33
Die Plantagen in Santa Marta gehören
zum Modellprojekt von Migros und WWF.
Die Mitarbeitenden
sind stolz, Teil des
Projekts zu sein.
300 Massnahmen sollen den Anbau umwelt- und sozialverträglicher machen.
e
rbarmungslos presst einem die
tropische Hitze Kolumbiens den
Schweiss aus den Poren, die Kleider kleben am Körper – und das beim
blossen Nichtstun. Währenddessen tragen zwei Arbeiter auf der Bananenplantage in Santa Marta die vierzig Kilogramm schweren Fruchtstände zum
nächsten Verladepunkt, ziehen die Büschel von dort mit einer Art Seilbahn zur
Waschstation. Ein Knochenjob – daran
ändern auch die Salsa-Rhythmen nichts,
die lautstark aus Boxen wummern.
Die Pflücker aber beklagen sich
nicht. Im Gegenteil: Sie seien stolz, sagen
sie. Ihre Plantage ist Teil eines rund
dreissig Farmen umfassenden Modellprojektes, das die Migros zusammen mit
dem WWF realisiert. Um einen nachhaltigen Wandel in der landwirtschaftlichen
Praxis und der lokalen Politik zu erreichen, wurden 300 Massnahmen entwickelt, die den Bananenanbau umweltund sozialverträglicher machen – und
34
Vivai 1/17
weit über die Anforderungen der Zertifizierung der Rainforest Alliance hinausgehen. So wurde die Abfallentsorgung
verbessert, der Wasserverbrauch reduziert, und es wurden Programme für den
effizienteren und sichereren Umgang mit
Pflanzenschutzmitteln eingeführt. Pufferzonen schützen und fördern zudem
die lokale Tier- und Pflanzenwelt.
Das Resultat: Ende 2017 werden alle
Migros-Bananen neusten Nachhaltigkeitsstandards entsprechen. Dafür sorgt mitunter eine nach Kolumbien entsandte
Experten-Delegation. Sogar Migros-CEO
Herbert Bolliger reiste für ein paar Tage
auf die Plantagen in Santa Marta.
Von den neuen Richtlinien profitieren nicht nur die Mitarbeiter der Plantage: Kaum ein anderes Produkt landet in
der Schweiz so häufig im Warenkorb wie
die Banane. Und im Wissen, dass an der
Frucht zukünftig – ausser der Form –
nichts mehr krumm ist, schmeckt sie
gleich noch ein bisschen besser. l
Auch der
CEO der
Migros,
Herbert Bolliger, reiste
für ein paar
Tage nach
Kolumbien.
Gut zu wissen
Bananen sind das umsatzstärkste
Produkt der Migros.
Der Durchschnittsschweizer isst
rund zehn Kilo Bananen pro Jahr.
Für den Transport von Kolumbien
via Antwerpen in die Schweiz werden Mehrweggebinde aus Plastik
verwendet – damit können jährlich
über eine Million Bananenschachteln eingespart und natürliche
Ressourcen geschont werden.
Dies entspricht einer CO2-Einsparung von rund 400 Hin- und
Rückflügen Zürich–Neuseeland.
Bis Ende 2017 stammen sämtliche Migros-Bananen aus nachhaltigem Anbau. Ein Sticker mit
Zahlencode kennzeichnet die
Eigenmarke. Mit dem Code gelangt man unter migros.ch/banane
direkt zur Plantage, auf der die
Frucht kultiviert wurde.
BANANEN
NACHHALTIG
”Nachhaltigkeit wird erschwinglich für jedermann„
Manfred Bötsch ist
Leiter Nachhaltigkeit & Qualitätsmanagement bei
der Migros.
weiterhin Bananen anbieten, müssen
wir heute die Produktion punkto Umweltverträglichkeit nachhaltiger gestalten.
Aber das muss sich auch rechnen – für
die Migros und für die Produzenten.
Sind exotische Früchte nicht sowieso
eine Umweltsünde?
Die Schweizer Detailhändler investieren kontinuierlich in mehr Nachhaltigkeit. Eine Vermarktungsstrategie?
Nachhaltigkeit umfasst neben der sozialen und ökologischen auch eine ökonomische Dimension, das wird oft vergessen.
Die WWF-Bananen sind ein gutes Beispiel: Wollen wir unseren Konsumenten
Nein, sofern sie nicht eingeflogen werden,
nicht. Entgegen der weitläufigen Meinung
sind nicht die Schiffs- und Bahntransporte
in der ganzheitlichen Ökobilanz ausschlaggebend, sondern die Anbaubedingungen.
Darauf richten wir unser Augenmerk.
In der Migros gibt es jetzt BioBananen, Fair-Trade-Bananen und
Bananen aus diesem Modellprojekt.
Welche sind die nachhaltigsten?
Der Anbau von Fair-Trade- und BioBananen erfüllt sowohl hohe soziale
Anforderungen als auch die strengen
Richtlinien des Bio-Anbaus. Das
WWF-Modellprojekt geht in diesen
zwei Bereichen nicht ganz so weit,
legt aber grossen Wert auf den Schutz
von Ökosystemen, ist stark beim
Wasser- und Abfallmanagement sowie
beim Klimaschutz. Vor allem aber
wirkt diese neue Eigenmarke aufgrund
ihres Umsatzvolumens in der Breite
statt nur in der Nische. Nachhaltigkeit
wird dadurch erschwinglich für jedermann.
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36
Vivai 1/17
NUTRIGENETIK
ERNÄHREN
Ich bin doch kein
Durchschnitt
Allgemeine Ernährungsempfehlungen könnten
schon bald ausgedient haben. Langsam setzt
sich die Erkenntnis durch, dass auch unsere Vorlieben, unsere Überzeugungen und die Genetik
berücksichtigt werden sollten, wenn es um die
Frage nach dem richtigen Essen geht.
Text: Lukas Hadorn Illustrationen: Anja Kroencke
d
Jeder Mensch verwertet
Nahrung auf ganz unterschiedliche Weise.
ie Sache mit den Kalorien ist
ganz schön verwirrlich. Studiert
man Packungsbeilagen, ist von
einem täglichen Durchschnittsbedarf von
2000 Kilokalorien zu lesen. Auf der Web­
site der Schweizerischen Gesellschaft für
Ernährung SGE hingegen steht, dass der
Richtwert für Männer zwischen 25 und
51 «in ausschliesslich sitzender Tätigkeit
mit wenig oder keiner anstrengenden
Freizeitaktivität», was auf mich leider
zutrifft, bei 2300 Kilokalorien liegt.
In Tat und Wahrheit ist beides zu
tief. Denn die Körpermasse, ein ent­
scheidender Faktor, wenn es um den
Energiebedarf eines Menschen geht, wer­
den in den Empfehlungen nicht berück­
sichtigt. Da ich mit einer Körperlänge
von fast zwei Metern keineswegs dem
Durchschnitt entspreche, liegt der Richt­
wert viel zu tief. Tatsächlich darf ich täg­
lich über 2900 Kilokalorien aufnehmen,
um meinen Energiebedarf zu decken.
Das Beispiel illustriert eine Erkennt­
nis, die sich in jüngster Zeit in den
Ernährungswissenschaften durchsetzt:
Allgemeine Empfehlungen und Richt­
werte greifen zu kurz. Sie sind gut ge­
meint, aber für den Einzelnen oft nutz­
los. Das gilt nicht nur für Kalorienricht­
werte, sondern auch für Empfehlungen,
was die mengenmässige Aufnahme von
Nährwerten betrifft.
Individualisierung zählt
Grösse und Gewicht sind dabei nur ein
Faktor, der unser Ernährungsverhalten
bestimmt. Auch Alter und Geschlecht
spielen eine Rolle und darüber hinaus
geschmackliche Vorlieben oder ideologi­
sche Überzeugungen. Eine Veganerin
kann mit der Empfehlung, dreimal täg­
lich Milchprodukte zu konsumieren, um
Zähnen und Knochen ausreichend Kal­
zium zuzuführen, herzlich wenig anfan­
gen. In Zukunft, so sind sich viele einig,
werden wir individualisierte Ernäh­
rungsempfehlungen befolgen. Erst kürz­
lich wurde in der EU ein Forschungspro­
jekt mit über 1600 Personen in sieben
Vivai 1/17
37
ERNÄHREN
NUTRIGENETIK
” Man kann
Tests für wenig
Geld machen „
Professor Kohlmeier, welchen
Einfluss haben die
Gene auf unsere
Ernährung?
Quantifizieren kann
man das nicht so
genau. Aber die Gene sind wichtig,
wie andere Faktoren auch. Ich habe
zum Beispiel eine Genvariante, die
mich empfindlich auf gesättigte Fettsäuren macht. Deshalb versuche ich,
gesättigte Fette, etwa Butter, möglichst zu vermeiden.
Woher wissen Sie das?
” Hundert Genvarianten
wirken direkt auf
unser Ernährungsverhalten . „
Ländern abgeschlossen, das Aufschluss
darüber geben sollte, ob individuelle Ernährungsempfehlungen besser sind als
allgemeine. Das Fazit war eindeutig: Individualisierung macht einen Unterschied.
Die personalisiert angeleiteten Probanden ernährten sich gesünder, viele verloren sogar an Gewicht.
Die Rolle der Gene
Ein noch junges Forschungsgebiet, dem
in diesem Zusammenhang eine grosse
Zukunft vorausgesagt wird, ist die Nutrigenetik. Denn auch unsere Gene spielen
eine Rolle, wenn es um den Bedarf und
um die Verwertung von Nährstoffen
geht. Wie wichtig diese Rolle ist, wird
noch diskutiert. Wer sich im September
auf der SGE-Fachtagung zu diesem Thema umhörte, kriegte Aussagen zu hören,
die von «Personalisierte Ernährung
braucht die Genetik nicht» (Hannelore
Daniel, Technische Universität München
TUM) bis zu «Sechzig bis achtzig Pro38
Vivai 1/17
zent des Übergewichts sind genetisch
bedingt» (Daniel Wallerstorfer, Novogenia) reichten.
Die Wahrheit dürfte irgendwo dazwischenliegen. Unbestritten ist, dass
unsere Gene nicht nur darüber bestimmen, ob uns braune Haare wachsen und
wann sie uns wieder ausfallen, sondern
dass sie auch Einfluss darauf haben, ob
wir Broccoli mögen oder Milchprodukte
vertragen.
«Wir kennen heute etwa hundert
Genvarianten, bei denen wir einen direkten Zusammenhang mit unserem Ernährungsverhalten nachweisen konnten»,
sagt Professor Martin Kohlmeier von der
University of North Carolina (siehe Interview rechts). «Jetzt gilt es, Lösungen
zu entwickeln, die dafür sorgen, dass uns
dieses zusätzliche Wissen auch tatsächlich etwas bringt.»
Denn die allgemeine Empfehlung,
dass Essen Genuss und Freude bereiten
soll, die gilt auch in der Zukunft. l
Man kann heute für wenig Geld einen
Test machen, der jene Genvarianten
überprüft, bei denen wir den Zusammenhang mit dem Ernährungsverhalten
kennen. Laktoseintoleranz zum Beispiel ist genetisch bedingt, das kann
man relativ einfach feststellen.
Warum steckt die Nutrigenetik
noch in den Kinderschuhen?
Weil wir diese Informationen erst seit
Kurzem haben. Das menschliche
Genom wurde erst vor dreizehn Jahren entschlüsselt. Da tat sich eine
neue Welt auf.
Wird uns Essen in dieser allwissenden Zukunft noch Spass machen?
Das ist der zentrale Punkt: Die Nutrigenetik darf Essen nicht zum Pflichtprogramm machen. Deshalb entwickeln wir Lösungen, die den Menschen helfen, lust- und genussvoll mit
den neuen Informationen umzugehen.
Prof. Dr. Martin Kohlmeier (65)
forscht seit über vierzig Jahren auf
dem Gebiet des menschlichen Stoffwechsels. An der University of North
Carolina hat der Mediziner und Biochemiker eine Professur inne. Gemeinsam mit der zur M-Industrie gehörenden Elsa entwickelt Kohlmeier
ein Online-Tool, das die praktische
Anwendung personalisierter Ernährungsberatung vereinfachen soll.
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ERNÄHREN
ZUCKERFREI
Die Frau, die keinen
Zucker isst
Ein Leben ohne Schokolade, Torte und Erdbeerjoghurt?
Dominique Bachmann geht entspannt zuckerfrei durchs Leben.
Text: Petra Koci Fotos: Mirjam Kluka
d
ominique Bachmann hat sich
am Buffet Spätzli mit Rahm­
sauce, Safrangemüse und Süss­
kartoffeln geholt. «Natürlich esse ich
auch ganz normal auswärts», lacht die
junge Frau. «Dass es in einem guten
Menü etwas Zucker drin haben könnte,
nehme ich dabei in Kauf.» Eine radikale
Zuckerverweigerin ist die 26­Jährige
nämlich nicht. Früchte oder Milchpro­
dukte, also Lebensmittel mit natürli­
chem Zuckergehalt, stehen ebenso auf
ihrem Speiseplan wie Brot: «Das mag
ich einfach zu gern.»
Rund ein Jahr ist es her, seit die
Spezialistin für Online­Marketing be­
schloss, sich gesünder zu ernähren und
Zuckerhaltiges zu reduzieren. Eher zu­
fällig, wie sie sagt. Da war zuerst die län­
gere Südostasienreise, während der sie
auf viel Süsses verzichtete und merkte,
wie gut sie sich danach fühlte. Und da
war auch ihre Mutter, die sie auf den
hohen Zuckergehalt vieler Produkte auf­
merksam machte. «Ich weiss noch, wie
ich mit meinem Mami einkaufen ging
und in fast allen Produkten, die wir uns
anschauten, Zucker fand. Nach dem
Rundgang war unser Wägeli so gut wie
leer», erinnert sich Dominique.
Erst da habe sie gemerkt, wie viel
Zucker sie unbewusst konsumierte. Ob
sie es schaffen würde, ihre Gewohnhei­
ten zu ändern? Fortan liess sie Frucht­
joghurt, Müesli, Törtli, Süssgetränke
und Fertiggerichte links liegen. Dafür
40
Vivai 1/17
stehen in ihrer Küche heute Haferflocken,
Nüsse oder griechisches Joghurt, nature.
Sie kauft Gewürze statt Currypaste, Pela­
ti statt fertige Tomatensauce. Wo es süss
schmecken muss, verwendet sie Früchte
und Kokosmilch, beim Backen auch
Reismalzextrakt. Und sie hat begonnen,
über ihren zuckerfreien Alltag einen
Blog zu schreiben (ohnezucker.ch).
Heute schmeckt vieles zu süss
Entwöhnungserscheinungen gab es am
Anfang schon. In den ersten zwei Wo­
chen sei sie müde gewesen, hätte Kopf­
weh und süsse Gelüste gehabt. Zudem
hätte sie drei, vier Kilo abgenommen.
«Nach zwei Wochen entwickeln sich
aber die Geschmacksknospen auf der
Zunge neu», so Dominique Bachmann.
«Mein Geschmack hat sich relativ
schnell verändert. Vieles kommt mir
jetzt zu süss vor.» Das Dessertbuffet in
der Kantine? Die Schöggeli im Büro?
Reizen sie nicht mehr. Kürzlich hat sie
wieder eine Geschmacksprobe gemacht,
hat ihre einstige Lieblingslimonade be­
stellt – und mochte das für sie viel zu
süsse Aroma gar nicht mehr.
«Zuckerfrei ist für mich heute selbst­
verständlich. Ich fühle mich wohl und
habe nicht das Gefühl, auf etwas zu ver­
zichten», sagt Dominique. «Vor allem
habe ich auch überhaupt kein schlechtes
Gewissen, wenn ich etwas esse, das eben
doch etwas Zucker drin hat.» l
ohnezucker.ch
Zucker –
braucht es ihn
überhaupt?
Das sagt unser
Ernährungsexperte
David Fäh dazu:
Kohlenhydrate gehören zu einer
ausgewogenen Ernährung. Natürliche Quellen enthalten gesunde
Stoffe wie Nahrungsfasern, Vitamine und Mineralstoffe. Zugesetzter
Zucker hingegen liefere «leere»
Kalorien. Zu viele Energydrinks und
Süssigkeiten erhöhen das Risiko für
Zuckerkrankheit, Übergewicht und
Gicht. Zucker steckt nicht nur in
klassischen Süssigkeiten, sondern
auch in Saucen und Suppen, Müesli
oder Konserven. Generell gilt:
Je stärker verarbeitet ein Produkt
ist, desto eher enthält es zugesetzten Zucker.
Dominiques Schoko-Muffins
Das braucht es für 6 kleine oder
4 grosse Muffins:
100 g gemahlene Haselnüsse oder
Mandeln
1 Banane
2 Eier
50 ml Milch
2–3 EL Reissirup (mehr nach Belieben)
2 EL ungesüsstes Kakaopulver (weniger
nach Belieben)
1 TL Kokos- oder Olivenöl
1 TL Backpulver
½ TL Zimt
1 Prise Kardamom
1 Prise Salz
Zubereitung:
Alle Zutaten in einen Standmixer geben,
gut pürieren und in die Muffin-Förmchen
abfüllen. Anschliessend circa 20 Minuten
in der Mitte des vorgeheizten Backofens
bei 180 Grad backen. Stäbchenprobe
nicht vergessen, bevor die fertigen Muffins aus dem Backofen kommen.
Ungesüsstes Kakaopulver ist eher bitter.
Wer diesen Geschmack nicht mag,
nimmt nur einen Esslöffel Kakaopulver.
Bei der Herstellung den Teig am besten
kurz probieren und gegebenenfalls mit
etwas Reissirup nachsüssen.
Vivai 1/17
41
WER KAUFT HIER EIN ?
DER PSYCHOLOGE RÄTSELT . . .
Kein Muster ist auch eins
Unser Einkaufspsychologe weiss, wie gefährlich es ist, bei der Analyse
des Laufbands einer frühen Hypothese nachzusteigen. Trotzdem lässt
ihn die Vermutung, dass hier eine WG eingekauft hat, nicht mehr los.
Fotos: Nik Hunger
b
eim Betrachten der Einkäufe
anderer Personen denkt man
oft: «Das passt gut zu dieser
Person.» Oder aber: «Das hätte ich nicht
erwartet.» Das Typische und das Besondere einer Auswahl von Lebensmitteln
zu erkennen, nährt unsere Neugier auf
fremde Einkäufe. Genauso gehe ich bei
der Laufbandanalyse vor. Bei diesem
Einkauf fällt mir als Erstes die grosse
42
Vivai 1/17
Vielfalt auf. Besonders bemerkenswert
finde ich, dass sehr viel Gemüse und
Früchte, dafür wenig Fleisch und weder
Backwaren noch Süssigkeiten eingekauft
wurden. Ausserdem gibt es Nahrungsmittel, die in zwei Varianten gekauft
wurden, etwa Vollkorn- und normale
Teigwaren, biologische und konventionelle Milch oder Blévitas mit und ohne
aha!-Label. Sind damit bereits die typi-
schen Merkmale gefunden, um zu erkennen, wer hier eingekauft hat?
Nicht so schnell. Noch immer gibt
es verschiedene Deutungsmöglichkeiten:
Einen Familieneinkauf schliesst unser
Sohn Lukas aus, nachdem er einen kurzen Blick auf das Foto geworfen hat.
Sein Bruder dagegen meint: «Das ist ein
Stilmix aus Bio, Budget, Vegi und
Fleisch, da haben sicher mehrere Perso-
Eingekauft wurde
in der Migros an der
Burgfelderstrasse
in Basel.
nen eingekauft.» Schliesslich zeige ich
die Aufnahme noch Freunden von uns.
Sie tippen spontan auf ein ernährungsund gesundheitsbewusstes Paar mit flexibler Affinität zu Bioprodukten, das
einfache und schnelle Gerichte mag.
Lässt sich aus den drei Kurzanalysen bereits eine Hypothese ableiten?
Sicher ist, dass für mehrere Personen
eingekauft wurde und dass kein einheitlicher Ernährungsstil gepflegt wird.
Hinter den Artikeln lässt sich jedenfalls
kein verbindendes Muster erkennen, wie
es für Familien oder Paare typisch ist.
Somit drängt sich die Frage auf, welche
Wohn- und Lebensform eine besonders
grosse Bandbreite für individualistische
Ernährungsstile zulässt. Dieses Merkmal kommt ganz klar in einer Wohngemeinschaft am häufigsten vor. Ich weiss
natürlich, dass es gefährlich ist, zu früh
eine Hypothese zu formulieren. Trotz-
”
Ich stelle mir
zwei Frauen und
einen Mann um
die dreissig vor.
”
Der Ernährungspsychologe
Dr. Robert Sempach
ist Projektleiter
Gesundheit beim
Migros-Kulturprozent.
Sein aktuelles
Projekt: «Tavolata» –
Tischrunden für ältere
Menschen. Infos:
tavolata.net
dem kann ich mich dem Reiz der
WG-Hypothese nicht entziehen.
Ich stelle mir zwei Frauen und einen
Mann um die dreissig vor, die schon länger zusammenwohnen. Sie haben unterschiedliche Essgewohnheiten und Geschmacksvorlieben. Jemand mag vielleicht am Morgen Amaranth-Chia-Knuspermüesli mit Biomilch, jemand anderes
verzichtet aufs Frühstück. Vielleicht lebt
ein Vegetarier oder eine Vegetarierin im
Haushalt. In der WG wird generell preisbewusst eingekauft. Die Mahlzeiten
werden oft in kurzer Zeit zubereitet und
zu unterschiedlichen Zeiten eingenommen. Doch ein- bis zweimal pro Woche
wird gemeinsam gegessen. Das sind gewagte Interpretationen, und auch andere
Ernährungsmuster sind denkbar, doch
ich bleibe bei der WG.
Wer wars? Zur Auflösung umblättern.
Vivai 1/17
43
WER KAUFT HIER EIN ?
Die Auflösung
Eingekauft haben Giulietta Merlo (22, Mitte) und Sarah Flury
(24, rechts) für sich und ihre WG-Kollegin Truci Nguyen (24,
links). Die Studentinnen leben in der Stadt Basel.
44
Vivai 1/17
b
ei uns geht es zu wie in den
meisten WGs: schnell, günstig
und individuell. Wir drei haben
alle einen unterschiedlichen Tagesablauf. Sarah studiert Medizin, Truci Wirtschaft und ich Psychologie. Am Morgen
isst die eine Joghurt und Müesli, die andere trinkt kurz einen Kaffee. Eine ausgiebige Zmorgekultur mit Brot würden
wir eher am Wochenende zelebrieren,
aber dann fahren wir jeweils heim.
Unter der Woche schlafen wir, solange es geht. Dann geht es ab an die Uni.
In unseren Pausen mögen wir alle Früchte, das sind gute und gesunde Energiespender. Am Mittag esse ich das Menü in
der Mensa oder bringe manchmal auch
etwas vom Vorabend mit; vielleicht gibt
es Resten von unserem berühmten Fajita-Plausch. Nach dem Mittagessen kaufe
ich etwas Schoggi. Süsses mögen wir
alle sehr gern. Dass es bei diesem Einkauf fehlte, war reiner Zufall.
Wenn wir am Abend müde von der
Uni nach Hause kommen, wollen wir
nicht mehr allzu lange in der Küche stehen. Truci kocht öfter asiatisch und kauft
am ehesten auch mal Fleisch. Sarah und
ich machen uns häufig einen grossen
Salat mit viel rohem Gemüse und Mozzarella, ab und zu ein frisches Birchermüesli, eine Gemüse-Spätzli-Pfanne oder
auch eine Gemüsewähe.
Das Biogemüse und die Biomilch
hat Sarah eingekauft, für mich ist die
normale Milch. Klar wäre es toll, stets
nachhaltig einzukaufen, aber als Studentinnen müssen wir auch auf unser begrenztes Budget achten.
Wer dann nach der Uni mit wem was
isst, das ergibt sich zufällig. Meist beginnt einfach jemand zu kochen, und
die anderen gesellen sich dazu. Vielfach
sind wir zu zweit beim Znacht. Unsere
wöchentlichen WG-Abende mit allen kamen in letzter Zeit wegen des Studiums
leider etwas zu kurz. Wir alle geniessen
es nämlich sehr, am Abend gemeinsam
zu kochen, zu joggen oder stundenlang
bei einem Gläsli Wein zu plaudern l
Aufgezeichnet von Ueli Bischof.
Ausgezeichnet !
Das Wohlfühl- und Nachhaltigkeitsmagazin der
03/2016
ERNÄHREN
Was isst man vor und nach dem
Sport? Mit der richtigen Ernährung
wird das Training noch effektiver.
REISEN
Der Norden Deutschlands ist ein
Naturparadies. Wo man sich am
schönsten in der Weite verliert.
Neues
schaffen
Alle wollen kreativ sein.
Wir zeigen, wie es geht
Das Wohlfühl- und Nachhaltigkeitsmagazin der
04/2016
BEWEGEN
Zu Besuch im Bootcamp:
Functional Training im Freien
erfreut sich grosser Beliebtheit.
REISEN
Vivai wurde am 7. International
Corporate Media Award ICMA
mit Silber und Bronze in
der Kategorie ”Visual Storytelling„
ausgezeichnet. Am Wettbewerb
beteiligten sich insgesamt
419 Publikationen aus 16 Ländern.
An den See, in den Pool, hinter den
Wasserfall: Unsere Ausflugstipps
führen ans Wasser in der Schweiz.
Wasser
Von Wolken und Regen, Quellen
Illustrationen: Martin Haake
und Ozeanen, Liebe und Leben
Kostenlos
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Die Auszeichnung freut uns
riesig. Wir möchten die
Gelegenheit aber auch nutzen,
allen Menschen zu danken,
die jede Ausgabe von Vivai
zu einem Lesevergnügen
machen. Dazu gehören auch Sie,
liebe Leserinnen und Leser.
Danke für Ihre konstruktive
Kritik, für Ideen,Vorschläge
und für Ihre Treue.
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an [email protected] oder per Tel. 0800 180 180.
BEWEGEN
WINTERSCHWIMMEN
Kalte Leidenschaft
Wer sich überwindet und ins kalte Wasser taucht, wird mit warmen
Füssen und guter Laune belohnt. Winterschwimmen kann bei guter
Gesundheit durchaus positive Effekte haben.
Text: Regula Burkhardt-Lehmann Fotos: Roland Tännler
onntagmorgen, die Bäume sind
längst kahl, es ist kalt. Nur wenige
Menschen spazieren warm einge­
hüllt in Mänteln an der Limmat in Zü­
rich. An diesem Wintertag staunen sie
nicht schlecht: Fast ein Dutzend wage­
mutige Frauen und Männer marschieren,
in Badehose oder Bikini bekleidet, fluss­
aufwärts bis zum Drahtschmidlisteg und
werfen sich kurzerhand in die kalten Flu­
ten. Mit ruhigen Schwimmzügen gleiten
sie durchs Wasser. Kalt sei es schon,
sagen sie, aber auch schön! Einige der
Passanten klatschen Beifall.
Nach etwas 500 Metern und rund
zehn Minuten ist es geschafft. Die
Schwimmer steigen aus dem Wasser,
trocknen sich auf dem Steg rasch ab und
ziehen sich mit klammen Fingern die
warmen Winterkleider wieder an. An
diesem Novembertag ist das Wasser
knapp zwölf Grad warm. Nächste Wo­
che, so wissen sie aus Erfahrung, wird es
zwei Grad kälter sein. Im letzten Winter
fiel die Temperatur bis auf fünf Grad.
46
Vivai 1/17
”Ich bereite mich
mental darauf vor.
Wenn die Einstellung
stimmt, macht mir
die Kälte weniger
aus.„
«Wir treffen uns bei jedem Wetter je­
weils am Sonntag zum Schwimmen in
der Limmat», sagt Alex Tüscher, 59, der
seit acht Jahren ein aktiver Winter­
schwimmer und einer der Betreuer der
Facebook­Gruppe 4 Seasons Outdoor
Swimmers Zurich ist. Rund hundert
Mitglieder gehören der Gruppe an, aktiv
sind etwa deren zwölf, sie sind zwischen
29 und 60 Jahre alt. «Wenn es schneit,
ist es besonders schön», schwärmt Alex
Tüscher. Für Michael Meier gehört das
Limmatschwimmen mittlerweile fest ins
Wochenendprogramm. «Ich bereite mich
mental darauf vor. Wenn die Einstellung
stimmt, macht mir die Kälte weniger
aus», berichtet er.
Gut fürs Immunsystem
Die Gruppe hält sich bei ihrem Hobby
fest an folgende Faustregel: Schwimme
maximal so viele Minuten, wie das Was­
ser Grade über null hat. «Dieser Grund­
satz ist wichtig», bestätigt Christoph
Dehnert, der Sportarzt und Kardiologe
© iStock
s
Sonntägliche Überwindung
Jede Woche treffen sich die 4 Seasons Outdoor
Swimmers Zurich zum gemeinsamen Bad
in der Limmat – auch im Winter. Es gilt die Faustregel:
Schwimme maximal so viele Minuten, wie das
Wasser Grade über null hat.
Vivai 1/17
47
BEWEGEN
WINTERSCHWIMMEN
Zu kalt für Sie?
In diesen fünf
Schwimmbädern
schwimmen
Wasserratten auch
im Winter
an der Wärme.
Sinnlich
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Erlebnisbad mit 2000 Quadratmetern
Wasserfläche. Für Schwimmer,
Erholungssuchende und Kinder.
Erholsam
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Warmes Erholungsbad, vielfältige
Wellness- und Entspannungsangebote. Mit Aussicht auf eine schöne
Bergkulisse!
Spritzig
Splash & Spa Tamaro,
Rivera-Monteceneri TI
splashespa.ch
Abenteuerbad für Gross und Klein.
Mit Thermalbecken, Spa, Saunen
und Hamam.
vom Sports Medical Center Medbase in
Zürich. «Die zeitliche Begrenzung verhindert, dass der Körper auskühlt. Denn
hält man sich zu lange in kaltem Wasser
auf, sinkt die Temperatur des Blutes in
Armen und Beinen. Gelangt kaltes Blut
zum Herzen, kann es Rhythmusstörungen auslösen, und das kann gefährlich
werden», so Christoph Dehnert. Dies ist
auch der Grund, weshalb der Arzt empfiehlt, sich nach der Abkühlung nicht
sportlich zu betätigen. Besser sei es, man
gebe dem Körper die Zeit, sich wieder
aufzuwärmen und zu regenerieren. Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen
rät er generell vom Winterschwimmen
ab. Wer aber gesund ist und nicht an zu
hohem Blutdruck leidet, darf dem eisigen Hobby unbesorgt nachgehen. Mehr
noch: Es kann positive gesundheitliche
Effekte haben. Im kalten Wasser verengen sich die Venen, sodass das Blut aus
den Armen und Beinen in die inneren
Organe gedrückt wird. Dies ist ein gutes
Training für die Gefässe. «Die Hände,
Füsse und Schleimhäute werden besser durchblutet und das Immunsystem
stimuliert. Langfristig ist man damit resistenter gegenüber Infekten», weiss
Christoph Dehnert.
Auch von einer stimmungsaufhellenden Wirkung wird berichtet. Diese erklärt sich der Mediziner so: «Wie bei anderen Sportarten auch werden beim
Schwimmen Botenstoffe wie etwa das
Glückshormon Serotonin ausgeschüttet.
Dies wirkt sich auf die Stimmung aus.»
Monumental
Thermalbad & Spa Zürich, Zürich
thermalbad-zuerich.ch
Stimmungsvolles Ambiente im Tonnengewölbe einer ehemaligen Brauerei.
Mit spektakulärem Aussenbecken.
48
Vivai 1/17
Edel
Therme Vals, Vals GR
therme-vals.ch
Aus einheimischem Quarzit erstelltes
Bad, das hohe Ansprüche an Luxus
erfüllt. Mit Blüten- und Klangbad.
In nördlichen Ländern ist Winterschwimmen als Volkssport schon länger beliebt. In Finnland etwa erlebt das
Baden in ins Eis gehackten Löchern
momentan sogar eine Art Renaissance –
besonders bei jungen Menschen. Das
kalte Morgenbad gibt ihnen einen natürlichen Energieschub für den Tag. In
Russland wiederum hat es vorwiegend
religiöse Tradition: Im Januar begehen
orthodoxe Christen jeweils das rituelle
Eisbaden zum Epiphaniasfest, um sich
© Marcel Chassot (Bernaqua), iStock
Bis zur Weltmeisterschaft
”Kalt ist es schon!
Aber auch schön!„
symbolisch von ihren Sünden reinzuwaschen. Allein in Moskau tauchen zu
diesem Zweck Tausende in die eisigen
Fluten. Den Profisport hat das kalte Vergnügen ebenfalls erreicht. Im Jahr 2000
wurden in Finnland erstmals die Winter
Swimming World Championships auf einer Distanz von bis zu 450 Metern durchgeführt. Mittlerweile findet dieser Event
alle zwei Jahre statt, zuletzt in Russland.
Im Januar wird im bayerischen Burghausen ebenfalls eine Weltmeisterschaft
im Eisschwimmen durchgeführt: An den
Ice Swimming Aqua Sphere World
Championships messen sich die Sportler
auf einer Distanz von 1000 Metern.
Ganz so populär ist das Winterschwimmen hierzulande (noch) nicht.
Trotzdem erfreuen sich einschlägige
Plauschveranstaltungen auch bei uns
grosser Beliebtheit. Die Tickets für das
Zürcher Samichlausschwimmen etwa
waren innert zweier Tage ausverkauft.
Die Genfer frönten dem kalten Badeplausch an der Coupe de Noël bereits
zum 78. Mal, und die Berner warfen sich
Gut für den Körper
Wer gesund ist und nicht an zu hohem
Blutdruck leidet, darf im eiskalten
Wasser plantschen. Winterschwimmen
ist ein gutes Training für die Gefässe.
am jährlichen Zibeleschwümme in die
kalte Aare. Die Limmatschwimmer von
der Gruppe 4 Seasons Outdoor Swimmers Zurich hingegen bevorzugen ihre
sonntäglichen Schwimmtreffen ohne
Rummel. Beim Aufwärmen im Café
freuen sie sich gemeinsam über die gemeisterte Herausforderung und spekulieren bereits wieder über die Wassertemperatur vom kommenden Sonntag. l
Weiterlesen auf
migros-impuls.ch
Apropos fit durch den Winter:
Auf migros-impuls.ch, dem
Onlineportal der neuen Gesundheitsinitiative der Migros, finden
Sie Tipps und Übungen zur
Vorbereitung auf die Skisaison.
Vivai 1/17
49
REISEN
NORDLICHT
© Getty Images
Geheimnisvoll und
wunderschön:
das Nordlicht über
einem gefrorenen
See Lapplands.
50
Vivai 1/17
Herzflimmern
Walkürenzauber? Ein Feuerfuchs? Um das Nordlicht
ranken sich Mythen und Geheimnisse. Wer es mit
eigenen Augen gesehen hat, vergisst es nie wieder.
Text: Harald Braun
Vivai 1/17
51
”What
power
disbands the
Northern Lights /
After their
steely play? /
The lonely watcher
feels an awe /
Of Nature‚s sway „*
Herman Melville, «Aurora Borealis»
Frei übersetzt: «Welche Kraft löst das Nordlicht auf /
Nach seinem eisigen Spiel / Der einsame Betrachter
in Ehrfurcht / Vor der Macht der Natur»
52
Vivai 1/17
© Getty Images
i
ch bin kein Freund der Naturwissenschaften, noch nie gewesen. Ich
muss nicht für alles eine logische
Erklärung haben, manchmal möchte ich
einfach nur geniessen. Ich finde, diese
Haltung macht das Leben reicher, schöner und viiieeel geheimnisvoller. Nehmen wir beispielsweise das Nordlicht,
eines der faszinierendsten Naturphänomene, die ich kenne. Es ist auch unter
dem wunderbar poetischen Begriff
Aurora borealis bekannt, nach der Göttin der Morgenröte. Seit Jahrtausenden
regt dieses Lichtspektakel, das hauptsächlich an den Polarkreisen auftaucht,
die Fantasie der Menschen an. Was passiert da am Himmel, woher tauchen all
diese grünen, blauen, roten Farbschleier
auf, was hat das alles zu bedeuten?
Bevor ich zum ersten Mal in meinem Leben live in die Nähe solcher Phänomene kam – in Finnisch-Lappland,
um genau zu sein, einem vorzüglichen
Landstrich, in dem die Menschen tagsüber mit Zipfelmützen in der Sauna
hocken und nachts am Fenster auf einen
NORDLICHT
REISEN
Das Nordlicht verzaubert den Nachthimmel über der
norwegischen
Insel Kvaløya, nahe
der Stadt Tromsø.
Vivai 1/17
53
Die Aurora borealis
über dem Hafen
von Tromsø. Der
Reiseveranstalter
Hotelplan bietet
einen Direktflug
in die norwegische
Stadt an, wo es
eine «Nordlichtwoche» zu erleben
gibt.
Elektronen und Protonen
Als ich dann aber in der Nähe von
Kakslauttanen in Finnland zum ersten
Mal Zeuge eines Nordlichts wurde,
dachte ich weder an Walküren noch an
Feuerfüchse. Stattdessen fühlte ich mich
ein wenig, als ob ich ins Innere einer
Discokugel geraten wäre – oder eines
Films, den Baz Luhrmann inszeniert
54
Vivai 1/17
haben musste: Die schimmernden Lichter am Firmament waren in ihrer Monumentalität gleichzeitig so beängstigend
wie romantisch, das hier waren die
Special Effects für die ganz grossen Gefühle. Ich verstand augenblicklich,dass
viele Liebespaare der Welt davon träumten, dieses Schauspiel einmal gemeinsam zu erleben. (Die Chancen dafür
stehen übrgens gar nicht schlecht; in der
Nähe des Polarkreises kann man den
Lichterglanz an 150 bis 200 Tagen des
Jahres erleben.)
Was das alles mit Naturwissenschaften zu tun hat? Nun. Man hat herausgefunden, was es mit den Nordlichtern wirklich auf sich haben soll. Ich
gebe das hier nur widerwillig weiter, es
ist meine Pflicht: Es sind die Elektronen
und Protonen des Sonnenwinds, die für
die Existenz des Nordlichts verantwortlich sein sollen. Diese Sonnenwindteilchen treffen in hoher Geschwindigkeit
auf die Erdoberfläche und bringen die
Luftmoleküle damit zum Flimmern und
Leuchten, mal simpel ausgedrückt. Ich
würde vorschlagen, Sie vergessen das
aber schnell wieder, reisen in die Nähe
des Polarkreises, warten auf eine besonders dunkle Nacht – und träumen! l
Nordlicht retour
Der Reiseanbieter Hotelplan hat eine
«Nordlichtwoche» im Angebot, zu
der neben der Jagd auf das sagenum­
wobene Flimmern am Himmel auch
eine Hundeschlittenfahrt gehört. Ab
Zürich geht es per Direktflug ins
nordnorwegische Tromsø und nach
einer Woche wieder zurück. Mehr
Infos zu dieser unbegleiteten Rund­
reise gibt es auf hotelplan.ch.
© Getty Images
bunten Himmel warten –, hatte ich
mich eingelesen. Vor allem die Vorstellung der alten Wikinger gefiel mir. Die
glaubten, immer dann, wenn die bunten
Streiflichter am Horizont auftauchten,
suchten die Walküren in ihren glitzernden Rüstungen neue Krieger für ihre
Schlachten aus. Auch der Gedanke, dass
sich ein himmlischer Feuerfuchs seinen
Schwanz im Schnee kühlte und dabei
farbige Funken in die Welt sprühte,
hatte in meinem Augen einen gewissen
Charme.
NORDLICHT
REISEN
Die Chancen, das
Nordlicht einmal
selbst zu erleben,
stehen nicht schlecht:
In der Nähe des
Polarkreises ist es an
150 bis 200 Tagen
im Jahr zu erleben.
Ob sich die Rentiere für das Nordlicht interessieren,
ist nicht bekannt.
Gemeinsam ergeben sie ein perfektes Fotomotiv.
Vivai 1/17
55
Die Frauenversteher
Nur Frauen wissen, wie
es ist, schwanger zu sein. Ausser bei den Seepferdchen: Die Weibchen legen ihre Eier in die
männlichen Bauchtaschen. Dort werden sie befruchtet, genährt und ausgebrütet. Etwa zwölf Tage
später gebären die Männchen die geschlüpften
Seepferdchen unter wehenartigen Krämpfen.
Weitere Wunder finden Sie auf: meere.wwf.ch
Schützen wir
die Wunder der Natur.
SPINAS CIVIL VOICES
Schwangere Männchen,
ein Wunder der Meere.
FRANZISKA SUMMERMATTER
MEIN ORT
«Dieser Platz unter den Bäumen
spendet mir neue Energie für meine
Arbeit. Er ist mein Kraftort.»
Franziska Summermatter (53) ist seit
zwanzig Jahren als
Hebamme tätig und
gründete im Jahr 2000
die Hebammenpraxis
Zürich. Die Mutter
zweier erwachsener
Söhne macht täglich
bis zu acht Hausbesuche, um Wöchnerinnen in der Pflege ihrer
Babys zu unterstützen.
Irchelpark, Zürich
Foto: Ornella Cacace
i
ch bin täglich mit dem Velo unterwegs und besuche Mütter und ihre
Neugeborenen in der Stadt Zürich.
Als Hebamme und ehemalige Kinderkrankenschwester berate ich Wöchnerinnen bei Stillproblemen, zeige ihnen, wie
Babys gepflegt werden, und stehe den
Familien mit Rat und Tat zur Seite. Es ist
mir wichtig, die Frauen gut zu begleiten,
da eine Geburt manchmal nicht nur körperliche, sondern auch seelische Wunden
verursacht. Hebamme ist kein Beruf,
sondern eine Berufung.
Wenn ich, wie so oft, auf der Frohburgstrasse in Richtung Oerlikon oder
Schwamendingen radle, um dort einer
Wöchnerin beizustehen, halte ich oberhalb des Irchelparks an. Beim Aussichtspunkt auf der Anhöhe liegt mein Ort.
Dort raste ich gern unter den Bäumen
und lasse meinen Blick über die Stadt
Zürich schweifen.
An klaren Tagen erkenne ich in der
Ferne den Flughafen und die Aussenquartiere, die momentan stark im Wandel sind. In diesen Gegenden wohnen
viele Menschen, die in der Schweiz keine
Verwandten haben und deshalb umso
mehr auf meine Hilfe angewiesen sind.
Mindestens einmal in der Woche sitze
ich an diesem Aussichtspunkt, kehre in
mich und finde Antworten auf Fragen
oder Lösungen für Probleme.
Hier oben entstand auch die Idee,
in der Hebammenpraxis Zürich eine
Baby-Bar als Treffpunkt junger Mütter
zu lancieren oder im Gemeinschaftszentrum Schindlergut einen Mittagstisch
für Wöchnerinnen ins Leben zu rufen,
damit sich die jungen Mamis treffen und
stärken können. Dieser Platz unter den
Bäumen und mit Sicht über die Stadt
spendet mir neue Energie für meine
Arbeit. Er ist mein Kraftort. l
Text: Regula Burkhardt-Lehmann
Vivai 1/17
57
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Namen und Ihre Adresse.
Postkarte (A-Post): Verlag Vivai,
Kreuzworträtsel 1/17, Postfach, 8074 Zürich
Teilnahmeschluss: 22. Februar 2017
Lösungswort der letzten Ausgabe: Meersalz
Gewonnen hat: Rudolf Harder, Menziken
Die Gewinnerin / der Gewinner wird unter sämtlichen korrekten Einsendungen aller Sprachausgaben von Vivai ausgelost und schriftlich benachrichtigt. Keine Barauszahlung. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen, über die Verlosung wird keine Korrespondenz geführt. Gewinne, die nicht bis
spätestens drei Monate nach Ziehung durch den Gewinner bezogen werden, verfallen ersatzlos. Mitarbeitende des Migros-GenossenschaftsBundes sind von der Teilnahme ausgeschlossen. Die Auflösung und den Namen des Gewinners finden Sie im Vivai 2/17.
Abonnieren Sie Vivai
kostenlos auf der
Website migros.ch/vivai
oder per E-Mail an
[email protected]
und Tel. 0800 180 180.
58
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