Das Wohlfühl- und Nachhaltigkeitsmagazin der 1/2017 BEWEGEN Schwimmen im eiskalten Wasser – ist das gut für unseren Körper? Oder eher gefährlich? ERNÄHREN Sind die Gene schuld an meinem Übergewicht? Vom Trend hin zur personalisierten Ernährung. Ideale Paare Warum Dinge und Menschen manchmal besonders gut zueinanderpassen Versprochen: All unsere Bananen werden nachhaltig. Mehr zu diesem Versprechen bis 2017 auf generation-m.ch EDITORIAL Lust auf Neues Verlockungen © Sabine Braun, Susanna Heim; Titelfoto: Jorg Badura / Trunk Archive In einer Zeit, in der immer alles sofort verfügbar sein muss, setze ich auf Ab­ warten. Ich locke Sie heute schon mit Geschichten, die Sie erst im Laufe des Jahres in Vivai lesen werden. Be­ trachten Sie es als Versuch, Sie als treue Leser bei der Stange zu halten. Bald er­ fahren Sie etwa, warum die toskanische Stadt Lucca einen Stopp wert ist: nicht nur wegen der coolen Bar­ biere, sondern auch wegen der entspannten Italianità. So weit die Füsse tragen Und dann werde ich Ihnen noch eine längere Geschichte aus Nahost erzählen. Es geht um Laufen und Leben. Kein Märchen, und doch irgendwie zauberhaft. Als eher mangelhaft beschreibt mein Team meine fotogra­ fischen Fähigkeiten. Nun, einmal waren sie alle nicht am Arbeitsplatz, weshalb diese Foto den Weg ins Heft gefunden haben. Liebe Leserin,lieber Leser Aus meinem Kästchen mit häufig ge­ fällten Urteilen sticht eines besonders hervor: «Was für eine Kombination!», durchzuckt es mein Gehirn beim Anblick von Paaren, Tellergerichten, trendigen Mixgetränken, modischen Kreuzungen und anderen Versuchen, zusammenzubringen, was nicht zu­ sammengehört. Ich gebe zu, dass ich von Roger und Mirka Federer an­ fänglich auch dachte: «Uuih, was für eine Kombi.» Bitte jetzt keine bösen Briefe schreiben, ich habe mein Urteil noch vor der ersten Zwillingsgeburt revidiert. Ausserdem kann ich – insbesondere bei Paaren – auch an­ ders: «Was für eine tolle Kombination!», denke ich dann. Das war zum Beispiel mein erster und wird mein letzter Gedanke zu Barack und Michelle Obama sein. Würde ich Ihnen jetzt meine bevorzug­ ten Kombinationen auflisten, hätten Sie ein grobes Psychogramm von mir. Das wäre ja langweilig. Ich verrate nur: Ich mag die Paa­ rung von Käse mit Süssem, und unter den Städten der Welt halte ich Madrid für die beste Kombination aus entspannt und aufgeregt. Wir haben uns für diese Ausgabe von Vivai ein paar Gedanken über ideale Kombinationen gemacht. Gefunden haben wir Menschen, die sich wunderbar ergänzen, Lebensmittel, die man verschmelzen sollte (Karotten und Öl) oder auch die perfekte Bewegungskombina­ tion ( Joggen und Yoga zum Beispiel). Irgendwann landet man im­ mer bei den Einsichten aus der populären Paar­Wissenschaft: Gleich und Gleich gesellt sich gern, und – ja klar – Gegensätze ziehen sich an. Dahinter steckt derselbe Gedanke: Es braucht zwei für ein gelungenes Ganzes. In diesem Sinne: Probieren Sie doch in diesem Jahr ein paar neue Kombinationen aus! Chefredaktorin Vivai 1/17 3 Danke, liebes Gesicht, dass ich mit dir strahlen kann. Dein Gesicht tut viel für dich. Gib ihm etwas zurück. INTERN Impressum Herausgeber: Migros-Genossenschafts-Bund Leiter Migros-Medien: Lorenz Bruegger Verlagsleiter: Rolf Hauser Publizistische Leitung: Monica Glisenti Chefredaktorin: Susanna Heim Redaktion: Lukas Hadorn, Imelda Stalder, Silvia Schütz Übersetzung und Produktion: Sylvie Castagné (F), Claudia Wagner (I) Art Direction: Dora Siegenthaler Bildredaktion: Cornelia Thalmann Bildbearbeitung: Reto Mainetti Korrektorat: Patrizia Villiger Redaktion und Verlag: Vivai, Limmatstrasse 152, Postfach 1766, 8031 Zürich [email protected] migros.ch/vivai Druck: Vogt-Schild Druck AG, CH-4552 Derendingen Papier: holzfrei, FSC-Mix Zur CO2-Kompensation wird ein FSCProjekt in Brasilien unterstützt. ISSN: 1663-716X Gesamtauflage Vivai: 250 060 Exemplare D: 173 127 Ex., F: 61 557 Ex., I: 15 376 Ex. Neue Autorinnen werfen wir bei Vivai gern ins kalte Wasser. Deshalb schreibt Regula Burkhardt-Lehmann über das Winterschwimmen. 46 Für die Porträts der idealen Paare im Vivai-Dossier konnten wir mit Anoush Abrar einen absoluten Spezialisten für Porträtfotografie gewinnen. In den Jahren 2013 und 2015 wurde Abrar mit dem renommierten Taylor Wessing Photographic Portrait Prize der britischen National Portrait Gallery ausgezeichnet. 8 Postfaktisches Zeitalter hin oder her – wir fragen die Spezialisten. Foto: Anoush Abrar Die Experten Bestellen Sie Vivai kostenlos: [email protected] oder Telefon 0800 180 180 Sind unsere Gene mit dafür verantwortlich, wie wir uns ernähren? Ja, glaubt der Biochemiker Dr. Martin Kohlmeier. Mehr zum Thema ab Seite 36. Warum Joggen und Yoga als Bewegungsformen zusammenpassen, weiss Physiotherapeutin Rebecca Steinemann von Medbase Zürich. Seite 16. Ist Schwimmen in eiskaltem Wasser gefährlich? Sportarzt Christoph Dehnert von Medbase kennt die Antwort. Mehr dazu ab Seite 46. Vivai 1/17 5 DAS FREUT UNS Nachhaltiges Zürich Mehr als charmant Jedes Jahr veröffentlicht das Gottlieb Duttweiler Institut die Liste der einflussreichsten Denkerinnen und Denker. Unter den «Thought Leaders» im deutschsprachigen Raum haben wir auch den Namen der jungen deutschen Medizinstudentin Giulia Enders entdeckt. Ihr 2014 veröffentlichter Bestseller «Darm mit Charme» richtet den Fokus auf die wundersamen Vorgänge der menschlichen Verdauung und zeigt auf, welch wichtigen Einfluss das «schwarze Schaf unter den Organen» auf den Rest unseres Körpers hat. Dass sie es damit auf die Vordenker-Liste schafft, hat uns überrascht – und enorm gefreut. Alle Denkerinnen und Denker im Überblick: thoughtleaders.world 6 Vivai 1/17 Vegane Gaumen­ freude Im Gegensatz zu Vegetarierinnen verzichten Veganer auch auf Honig, da es sich um ein tierisches Produkt handelt. Als Ersatz bietet die Migros neu einen veganen Datteldicksaft an, der sich als natür­ liches Süssungs­ mittel beim Backen und Süssen, aber auch als Brotauf­ strich eignet. Dank dem milden Eigen­ aroma lässt sich der Saft sehr gut mit einer Vielzahl von Lebensmitteln kombinieren. Datteldicksaft ist in grösseren Migros-Filialen erhältlich. Bestnote für die Migros Wie schon in den letzten Jahren hat die Migros auch 2016 einen Spitzenplatz im Palmöl-Rating des WWF erreicht. Die Klassifizierung zeigt auf, zu welchem Grad sich Unternehmen bei der Beschaffung von ökologisch und sozial verträglichem Palmöl verpflichtet haben und wieweit diese Ziele erreicht wurden. Für die Migros gab es die Maximalpunktzahl von neun Punkten. Grund dafür ist die Tatsache, dass das Sortiment an Palmölprodukten der Migros zu hundert Prozent RSPO-zertifiziert ist. Schon seit 2008 wird das Palmöl der Migros nach den Richtlinien der internationalen Organisation Roundtable on Sustainable Palm Oil (RSPO) produziert. generation-m.migros.ch Illustration: Hannah Rollings; Fotos: Gordon Welsters / Redux / laif, Keystone, iStock Keine Stadt der Welt ist nachhaltiger als Zürich. Zu diesem Schluss kam die Firma Arcadis im Rahmen ihrer weltweiten Untersuchung der «Most Sustainable Cities». Insgesamt hundert Städte wurden nach sozialen («People»), ökologischen («Planet») und ökonomischen Kriterien («Profit») untersucht. Einzig in der Kategorie «People» gabs keinen Top-Noten für Zürich. Der Grund: Die hohen Lebenshaltungskosten. Mit Genf (zwölfter Platz) schaffte es eine zweite Schweizer Stadt im Ranking weit nach vorne. DAS GEFÄLLT UNS Was geht hier vor? Fünf Begriffe – eine Geschichte. Nach diesem Prinzip funktioniert der Wettbewerb roll5, der wie das dazugehörige Würfelspiel vom Kulturprozent Migros getragen wird. Alle zwei Monate gilt es, anhand von fünf Würfelbildern eine Wettbewerbsfrage zu beantworten – als Text, Bildgeschichte oder Film. Die besten Einsendungen werden mit Preisen belohnt. Spass und einen Kreativitätsschub gibts für alle Teilnehmenden gratis. roll5.ch. Mitmachen können Kinder und Jugendliche im Alter von bis zu 25 Jahren. Gesunde Glace Winterzeit ist… Glacezeit! Aber sicher doch! Was gibt es Schöneres, als in eine warme Wolldecke gehüllt vor dem offenen Kaminfeuer zu sitzen und Glace zu essen? Genau: Selbst gemachte Glace essen. Wir sind erklärte Fans von Nicecream, einer gesunden und extrem schmackhaften Glacevariante, die man ganz einfach aus Bananen herstellen kann. Dazu schneidet man die Bananen in Scheiben, friert sie im Tiefkühler durch und gibt sie dann, zum Beispiel mit einem Klacks Erdnussbutter, frischen Früchten oder Nüssen in einen Standmixer. Fertig! Illustration: Hannah Rollings, Fotos: Pablo Tys, Getty Images Apropos krumme Dinger: Ab Seite 32 erfahren Sie mehr über ein spannendes Bananen-Modellprojekt der Migros mit dem World Wildlife Fund (WWF). Impulse für die Gesundheit Mit Händen und Füssen Die Migros fördert die Gesundheit der Menschen in der Schweiz: Ende Dezember ist die neue Gesundheitsinitiative iMpuls gestartet. Sie leistet mit inspirierenden Tipps und vielfältigen Angeboten einen wichtigen Beitrag für einen gesunden Lebensstil. Reinschauen, inspirieren lassen, mitmachen! … oder mit dem Zeigefinger im «OhneWörterBuch» von Langenscheidt: Mehr als 600 Zeigebilder garantieren, dass es einem in den Ferien niemals die Sprache ver­ schlägt. Ein ideales Geschenk für Weltenbummler und andere Reisevögel. Mehr Infos auf migros-impuls.ch. Das «OhneWörterBuch» ist online via exlibris.ch erhältlich. Vivai 1/17 7 Hamid El Kinani (51) und Lavinja Keller (35) betreiben die Bar Barbès in Luzern und sind auch privat ein Paar. Lavinja Keller: Wir trennen Privat- und Arbeitsleben so gut wie möglich. Seit sieben Jahren führen wir mit Hamids Bruder Younes die Bar Barbès. Dort sind wir Arbeitskollegen, ausserhalb ein Paar. Hamid El Kinani: Wir tauschen in der Bar keine Zärtlichkeiten aus, küssen uns 8 Vivai 1/17 nicht. Das fänden wir seltsam. Viele Stammkunden wissen nicht, dass wir auch privat liiert sind. Keller: Natürlich ist das Geschäft zu Hause ein Thema, aber wir reden auch über anderes oder gehen miteinander reisen. Auf Städtereisen lassen wir uns kulinarisch inspirieren. El Kinani: In der Bar servieren wir orientalisches Essen. Dieses kocht Lavinja besser als ich, obwohl ich der Marokkaner bin. Auch vom Temperament her bin ich eher der Schweizer. Keller: Du bist bünzliger. El Kinani: Ja, eben. Aber eigentlich ist uns die Herkunftsfrage egal. Viel wichtiger ist, dass wir sein dürfen, wie wir sind, dass wir uns gegenseitig Raum lassen. Das ist wahrscheinlich auch das Erfolgsrezept unserer Beziehung. © iStock Man lässt sich gegenseitig Raum IDEALE PAARE DOSSIER Besser zu zweit Was macht ein ideales Paar aus? Warum passen zwei besonders gut zusammen? Wir haben Duos gefragt, die miteinander und füreinander durch dick und dünn gehen. Text: Ueli Bischof Fotos: Anoush Abrar Vivai 1/17 9 DOSSIER IDEALE PAARE Stets Seite an Seite Lynn und Mia Maron sind 8 Jahre alt. Die Zwillinge weichen kaum voneinander und erzählen sich Zaubergeschichten, wenn sie nicht schlafen können. Lynn: Wir können fast nicht ohne einan- der sein. Ausser, wenn eine von uns krank ist und daheimbleiben muss. Am Morgen stehen wir ganz früh auf, manchmal schon um sechs. Dann basteln wir oder machen ein Puppentheater mit 10 Vivai 1/17 den Kuscheltieren. In der Schule sitzen wir nicht nebeneinander, aber das ist nicht so schlimm. Auch zu Hause haben wir eine Wandtafel und spielen Deutsch und Mathi. Dann ist Mia die Lehrerin. Doch am liebsten spielen wir draussen im Wald. Es gibt auch einen im Quartier, der ist nicht so nett mit uns. Mit ihm spielen wir nicht, aber ohne ihn finden wir es langweilig. Wenn er uns plagt, helfen wir einander. Einfach ein bisschen, denn wir trauen uns nicht so, er ist stärker und schon in der dritten Klasse. Können wir am Abend nicht einschlafen, erzählen wir uns Geschichten. Meistens erzählt Mia etwas über Magie. Wir sind ein gutes Team. Blöd ist, wenn wir zum Zahnarzt müssen. Dann will Mia immer, dass ich zuerst drankomme. Aber ich bin auch älter: zwei Minuten. Er will hü, sie will hott Beatrice (86) und Albert Mattmann (88) feiern im Frühling ihre eiserne Hochzeit. Eine Trennung war nie ein Thema. Beatrice Mattmann: Im Frühling sind wir 65 Jahre verheiratet. Albert Mattmann: Damals machte ich meinen grössten Fehler (beide lachen). Beatrice: Wir lernten uns am Turnfest kennen. Meine Freundin und ich waren Ehrendamen. Und da war er, der Albert. Albert: Wir gingen drei Jahre miteinan- der, heirateten und hatten Kinder. Beatrice blieb zu Hause, ich ging arbeiten. Beatrice: So war das damals einfach. Als die Kinder 17 waren, begann ich auch wieder zu arbeiten. In der Migros am Backstand, dann bei den Blumen, am Schluss sogar als Chefin Non-Food. Albert: Heute ist vieles anders. Die Jungen heiraten kaum mehr. Oder scheiden. Beatrice: Hätten wir uns bei jedem Krach scheiden lassen wollen, wären wir längst nicht mehr zusammen. Ein ideales Paar sind wir nicht, er will hü, und ich hott. Wir sind nicht gleich und haben nicht dieselben Ideen. Albert: Das ist gut so, ich lasse sie auch allein einkaufen. Beatrice: Nicht allein, mit dem Rollator (beide lachen). Vivai 1/17 11 DOSSIER IDEALE PAARE Im Streit geht es nur um die Sache Jonas Anderhub (40) und Christof Wolfisberg (40) sind «Ohne Rolf». Die Kabarettisten blättern, ohne zu sprechen, Plakate mit vorge­ druckten Worten und Sätzen. 2015 gewannen sie den Deutschen Kabarettpreis. 12 Vivai 1/17 Jonas Anderhub: Uns brachte eine Idee zusammen. Christof Wolfisberg: Also eigentlich brachte uns das Zaubern zusammen. Jonas: Du bist jetzt ein Tüpflischiisser. Okay, wir lebten beide vom Zaubern. Und da wollten wir etwas Neues auf der Strasse ausprobieren. Christof: Auf Plakaten stand: «Hier gibt es nichts zu sehen, gehen Sie weiter.» Doch die Leute blieben stehen. Im Nu fanden das ganz viele toll. Inzwischen leben wir seit fünfzehn Jahren davon, Plakate zu blättern und so wie Comicfiguren miteinander zu reden. Jonas: Zu Beginn war sicher hilfreich, dass wir einiges gemeinsam hatten. Wir zauberten beide, waren beide im Lehrerseminar und sind auf einen Tag gleich alt. Christof: Und wir haben den gleichen Humor. Doch letztlich ist es der Erfolg, der uns immer wieder antreibt. Jonas: Erfolg ist schön, macht aber auch Druck. Vor der ersten Aufführung wissen wir nicht, ob ein Stück klappt. Also müssen wir unseren Job so gut machen, wie wir nur können. Christof: Du kreierst etwas aus dem Nichts und bringst das auf die Bühne. Das Echo aus dem Publikum ist die Be- stätigung der Zusammenarbeit. Und die ist intensiv. Jonas: Wir sind uns oft nicht einig, streiten auch über Kleinigkeiten. Aber es geht immer um die Sache. Diese Auseinandersetzungen und unser Anspruch, dass wir beide stets unsere Autonomie wahren, machen uns zum guten Team. Christof: Auf Tournee schlafen wir in unterschiedlichen Zimmern und sitzen im Zug in anderen Wagons. Diesen Abstand brauchen wir. Natürlich gibt es Momente, in denen man alles in Frage stellt. Aber nach einer gelungenen Aufführung wissen wir, warum sich die Arbeit gelohnt hat. Jonas: Wir erhalten enorm viel Anerkennung und leben von dem, was wir tun. In welchem Beruf kriegst du schon Applaus für deine Arbeit? Vivai 1/17 13 DOSSIER IDEALE PAARE Mit viel Arbeit zur Partnerschaft Nicole Kurzmeyer (48) stiess nach dreissig Jahren Reiterfahrung auf ein Pferd, das sie nicht im Griff hatte. Heute kommuniziert sie mit dem Araberwalach erfolgreich. Mein Pferd Filou und ich sind ein Team, weil wir miteinander kommunizieren und uns gegenseitig respektieren. Als ich Filou kaufte, war er ein dreijähriges Jungpferd und für mich eine Überforde14 Vivai 1/17 rung. Er riss am Seil, rannte auf Spaziergängen davon und ging allein nach Hause. Er war nie aggressiv, aber rotzfrech. Zu jener Zeit hatte ich dreissig Jahre Erfahrung als Freizeitreiterin und musste mir eingestehen, dass ich Filou mit meinem Wissen nicht ausbilden konnte. Da entdeckte ich Natural Horsemanship und lernte das Wesen der Pferde kennen und ihre Körpersprache verstehen. Ich mache mit Filou viel Bodenarbeit am langen Seil. So kann ich ihn gut beobachten und seine Körpersprache lesen. Beispielsweise signalisiert er mir durch eine veränderte Körperhaltung, dass er vom Trab in den Schritt wechseln will. Das kann ich annehmen oder durch Zeichen ablehnen. So kommunizieren wir. Nach sieben Jahren Ausbildung ist Filou zu einem Partner geworden. Konflikte bringen einen weiter Tanja Hüberli (24) und Nina Betschart (21) sind die Aufsteigerinnen im Natio­ nalteam der Beachvolleyballerinnen. Tanja Hüberli: Uns verbindet ein Ziel: Wir wollen weit kommen. Im Profisport wird es eng an der Spitze, da sucht man nicht nach einer besten Freundin. Nina Betschart: Wären unsere Vorstellungen zu verschieden, würden wir nicht zusammen spielen. Wenn man als Team funktioniert, findet man aus schwierigen Situationen einfacher heraus. Wir müssen im richtigen Moment Verantwortung übernehmen und Gas geben. Hüberli: Im Beachvolleyball schaffst du nichts ohne deine Partnerin. Alles, was du erreichst, erreichst du dank ihr. Das verbindet uns enorm. Betschart: Nach einem Sommer in gemeinsamen Hotelzimmern oder auch nach einem schwierigen Spiel brauchen wir Abstand. Hüberli: Gestritten haben wir bisher erst einmal. Wir lagen im Rückstand und hatten die Windeln voll. Aufgedreht und aggressiv gingen wir zurück aufs Feld … Betschart: … und gewannen das Spiel noch. Konflikte bringen dich weiter, man muss einfach einen guten Weg finden, sie zu lösen. l Vivai 1/17 15 DOSSIER IDEALE PAARE Bewegtes Doppel Auch beim Sport gilt: Teamarbeit führt zum Erfolg. Wer zwei Disziplinen gleichzeitig ausübt, sorgt für mehr Fitness, Agilität und Leistung. Text: Petra Koci 16 Vivai 1/17 tung», erklärt Rebecca Steinemann, Sportphysiotherapeutin und Co­Leiterin Therapien bei Medbase Zürich. «Wer ab­ wechslungsreich trainiert, wird zudem agiler, fitter, kann seine Haltung opti­ mieren und Stabilität aufbauen.» Vielseitigkeit ist Trumpf Nur, welcher Sport passt zu welchem? Yoga, Pilates oder auch Schwimmen bie­ ten sich als Partner für verschiedene an­ dere Trainings an. Gut sind Zweierteams, die konträre Bewegungsabläufe erfor­ dern oder andere Muskelgruppen belas­ ten. Der Belastungswechsel fördert die Regeneration oder trainiert andere Fähig­ keiten. «Ein ergänzendes Training hilft auch, die Leistung zu optimieren. So rennt ein Läufer, der an seiner Rumpf­ kraft arbeitet, stabiler und kraftvoller», weiss Rebecca Steinemann. Die Med­ base­Expertin rät zur Vielseitigkeit. Weil der abwechselnde Mix von Indoor­ und Outdoorsportarten sowie von Einzel­ und Teamsport die Trainingsroutine auf­ lockert und Abwechslung bringt – für Körper und für Geist. l © Gallery Stock, Getty Images, iStock u nser Körper mag Paarbezie­ hungen, so scheint es. Das Duo, das uns in Bewegung bringt? Nervensystem und Muskeln. Der Befehl zur Bewegung kommt von oben: unser Gehirn schickt Anweisungen über die Nervenbahnen in die Skelettmuskulatur. Diese besteht aus rund 650 aktiven Mus­ keln und bildet mit den Knochen und Gelenken unseren Bewegungsapparat. Die Funktionsweise der Muskeln ist ebenfalls ein Paarspiel. So verkürzt sich der Muskel, der die Bewegung auslöst, während sich der gegenüberliegende Muskel ausdehnt. Etwa wenn wir den Unterarm anwinkeln: Dann zieht sich der Bizeps zusammen, der Trizeps ent­ spannt sich. Für einen gesunden, beweg­ lichen Körper belasten, kräftigen und dehnen wir unsere Muskeln idealerweise gleichmässig und trainieren auch Herz und Kreislauf. Das ganzheitliche Trai­ ning funktioniert am besten, wenn man sportliche Disziplinen paart. «Mit einer Kombination von Sportarten belasten wir verschiedene Muskelgruppen und vermeiden so eine einseitige Überlas­ Joggen und Yoga Joggen ist eine effektive Ausdauerdisziplin für Herz und Kreislauf, hier kann man sich gut auspowern. Beim Laufen werden vor allem die Beine und das Gesäss trainiert. Der ideale Sparringpartner: Yoga. Yoga setzt auf Beweglichkeit, Körper­ balance und Entspannung. Auf der Matte werden die Muskeln gedehnt – gerade die Hüftbeuger und die Muskeln der Beinrückseite sind bei Läufern gern verkürzt. Yoga macht geschmeidig und verhilft zu einem besseren Körpergefühl und guter Haltung – und das wiederum kommt dem Laufstil und der Schnelligkeit zugute. Vivai 1/17 17 DOSSIER IDEALE PAARE Tennis und Pilates Gegensätze ziehen sich bekanntlich an. Hier sind es die feine Muskel­ stärkung beim Pilates und die festen Schläge beim Tennis. Beim Pilates steht die Rumpfkraft im Vorder­ grund. Es trainiert gezielt die tiefer liegenden Muskelschichten im Rumpf und fördert Flexibilität und Gleich­ gewicht. Dies kommt Tennis­ oder auch Golfspielern zugute. Denn die Kraft für Körperrotationen sowie für die Stabilität, wenn Rumpf und Schultern Schlägen entgegenwirken müssen, kommt aus der Körpermitte. 18 Vivai 1/17 Ballsport und Langlauf Mal schneller, mal ruhiger. Langlau­ fen ist eine effiziente und komplette Ausdauerdisziplin. Bei eher gemäs­ sigtem Tempo führt der Körper aber stets dasselbe Bewegungsprogramm aus. Der Gegenpol: Ballsportarten wie Fussball, Basketball, Unihockey. Hier geht es um Schnelligkeit, koor­ dinative Fähigkeiten, Reflexe, Rich­ tungswechsel, Sprünge. Diese sich ständig ändernden Bewegungsabläufe trainieren eine Vielzahl von Muskeln und Gelenken und funktionieren wie ein dynamisches Krafttraining zur Ausdauer. Radfahren und Schwimmen © Gallery Stock, Getty Images, iStock Zwei gelenkschonende Ausdauersportarten, die sich ergänzen. Denn die konträren Bewegungen von Biken und Schwimmen beanspruchen verschiedene Muskelgruppen – einmal die Oberschenkelmuskulatur, einmal die Muskulatur des Oberkörpers. Da man im Velosattel aber in gebückter Haltung sitzt, ist es wichtig, dass sich der ganze Körper im Wasser strecken kann. Das gleichmässige Gleiten durchs Wasser kann zudem einen entspannenden Effekt haben. Vivai 1/17 19 DOSSIER IDEALE PAARE Passt und tut gut Wer Lebensmittel richtig kombiniert, kann auch deren positive Effekte auf unsere Gesundheit verstärken. Wir stellen acht ideale Paarungen vor. Text: Lukas Hadorn assermelone mit Ziegenkäse. Datteln mit Speck. Erdbeeren mit schwarzer Schokolade. In der Kulinarik ist das sogenannte Food-Pairing schon lange ein Begriff. Richtig kombiniert, entsteht aus bewährten Produkten etwas Neues, ein gar überraschendes Geschmackserlebnis. Doch nicht nur was die Sensorik betrifft, ist das Paaren von Nahrungsmitteln vielversprechend. Auch aus ernährungsphysiologischer Sicht macht es Sinn. So entfaltet sich die positive Wirkung vieler Nahrungsmittel auf die körperliche Gesundheit erst dann richtig, wenn sie mit anderen Produkten kombiniert werden. Ideal gepaart werden Nährstoffe – etwa Vitamine oder Mineralstoffe – besser für den Körper verfügbar, die Verdauung wird gefördert, das Sättigungsgefühl verbessert oder die biologische Wertigkeit erhöht. Wir haben acht Nahrungsmittelkombinationen ausgewählt, deren Einzelteile sich gegenseitig ideal ergänzen. Rüebli und Rapsöl Eltern wissen es: In den ersten Rüeblibrei gehören ein paar Tropfen Pflanzenöl. Am besten Raps- oder Leinsamenöl, beide reich an lebenswichtigen Omega-3-Fettsäuren. Der Grund: Das in den Rüebli enthaltene Betacarotin – eine Vorstufe von Vitamin A – ist wie die Vitamine D, E und K fettlöslich und wird vom Körper besser aufgenommen, wenn es mit Öl kombiniert wird. Bei Erwachsenen ist die Ergänzung weniger wichtig, da die restliche Nahrung in der Regel schon genügend Fett enthält. 20 Vivai 1/17 © Gallery Stock, Getty Images, iStock w Spinat und Zitrone Eine ungewöhnliche, aber schmackhafte Kombination, etwa in Form eines Salats aus Jungspinat mit einem Dressing, bei dem die Säure von frischem Zitronensaft stammt. Hier geht es um das im Spinat enthaltene pflanzliche Eisen, das vom Körper besser aufgenommen werden kann, wenn es mit Vitamin-Chaltigen Lebensmitteln, zum Beispiel mit Zitrusfrüchten oder Peperoni, kombiniert wird. Kartoffeln und Ei Spaghetti und Reibkäse Linienbewusste verzichten gern auf den Reibkäse zur Pasta. Dabei kann dieser indirekt einen positiven Effekt auf die Linie haben. Als eiweiss- und fetthaltiges Lebensmittel verlangsamt er den Übergang des in den Teigwaren enthaltenen Zuckers ins Blut, und das führt zu einem länger anhaltenden Sättigungsgefühl. Die Qualität von Eiweiss in der Nahrung wird über die biologische Wertigkeit definiert. Sie ist das Mass dafür, wie viel körpereigenes Eiweiss aus Nahrungsproteinen gebildet werden kann. Pflanzliche Eiweisse weisen eine tiefere biologische Wertigkeit auf als tierische Eiweisse – es sei denn, man kombiniert sie geschickt. Besonders wertvoll sind Eiweisse aus Gerichten mit Kartoffeln und Ei, Weizenmehl und Milch oder auch Bohnen und Mais. Vivai 1/17 21 DOSSIER IDEALE PAARE Erdnussbutter und Banane Kümmel und Käse Früher hiess es: Wer Krafttraining betreibt, sollte nach dem Work-out Eiweiss konsumieren; wer die Ausdauer trainiert, darf bei den Kohlenhydraten zugreifen. Heute weiss man: Ideal ist eine Kombination aus beiden Nährstoffen, etwa im Rahmen eines Bananen-Milkshakes mit einem Löffel Erdnussbutter. Wer es weniger süss mag, kann nach dem Training eine Banane und ein Ei essen. Kümmel macht Nahrungsmittel, die schwer verdaulich sind oder zu Blähungen führen können, besser verträglich. Besonders gern wird das Gewürz gemeinsam mit Käse gereicht, etwa zu Raclette. Von der Universität Würzburg wurde der Kümmel 2016 zur Arzneipflanze des Jahres gewählt. Fruchtschorle und Salz Wer beim Sport viel schwitzt, muss vor, während und vor allem nach dem Training auf die Flüssigkeitszufuhr achten. Das optimale Sportgetränk kann man sich gleich selbst mixen: aus zwei Teilen Wasser und einem Teil Fruchtsaft, veredelt mit einer Prise Salz. Die Kombination sorgt dafür, dass die Flüssigkeit besonders schnell über den Darm in die Zellen gelangt und auch Mineralstoffe ersetzt, die beim Schwitzen verloren gehen. Als «kale» erfährt der gute alte Federkohl den gesundheitsfanatischen USA sei Dank gerade ein Revival. Zu Recht: Das Gemüse enthält neben viel Vitamin A, B, C und K auch Kalzium, das für gesunde und starke Knochen wichtig ist. Eingelagert wird der Mineralstoff in den Knochen aber nur dann, wenn im Körper genug Vitamin D enthalten ist. Dieses steckt zum Beispiel in fettem Fisch wie Lachs oder Hering. 22 Vivai 1/17 Apropos Ernährung: Auf migros-impuls.ch, dem Onlineportal der neuen Gesundheitsinitiative der Migros, finden Sie spannende Inhalte rund ums Essen, etwa zum Thema Veganismus. © iStock Federkohl und Lachs Weiterlesen auf migros-impuls.ch IN NEU H ER AL T biottach Mit einer Biotta Wellness Woche erleben Sie in wenigen Tagen ein neues Körpergefühl. Gönnen Sie sich eine kleine Auszeit! DOSSIER IDEALE PAARE Ein ideales Paar pro Minute Wer einen Partner sucht, schaut sich heutzutage auch im Internet um. Amélie Guerard sorgt als Matchmakerin dafür, dass die Dating-App Once passende Vorschläge ausspuckt. Sie glaubt: Gemeinsamkeiten ziehen sich an. Interview: Ruth Hoffmann Foto: Julia Shashkina Amélie Guerard: Schwer zu sagen, es sind so viele. In der Regel arbeite ich drei bis vier Stunden am Tag als Matchmakerin, den Rest der Zeit trainiere ich neue Kolleginnen und Kollegen. Wie machen Sie das? Zuerst erkläre ich ihnen die Grundregeln, also worauf sie achten müssen, wenn sie die Fotos der User betrachten. Dann versuchen sie es anhand realer Profile selber und zeigen mir, wen sie vorschlagen würden. Da kann ich dann noch korrigieren oder sie auf andere Details aufmerksam machen. Mit der Zeit entwickeln sie ein Gespür dafür, wer zu wem passen könnte. Im Gegensatz zu anderen Apps wählt bei Once kein Computer die möglichen Partner aus, sondern Matchmaker wie Sie. Die Entscheidung treffen Sie aber nur anhand der Profilfotos. Ist das nicht oberflächlich? Aber nein! Ich wähle ja aus einer Vorauswahl von etwa fünfzehn bis zwanzig Profilen aus, die ein Algorithmus anhand der Angaben der jeweiligen User getroffen hat. Es gibt also schon mal grundlegende Übereinstimmungen, 24 Vivai 1/17 etwa beim Alter, beim Bildungsstand oder bei der Religion. Dann habe ich links auf meinem Bildschirm das Foto des Users, rechts die der potenziellen Matches und schaue mir die Bilder genau an. Mit etwas Übung kann man gut ablesen, wie jemand so tickt: Ist er introvertiert oder der grosse Alleinunterhalter? Reist er gern, oder ist er eher ein Stubenhocker? Womit beschäftigt er sich in der Freizeit? Auf den Fotos gibt es immer viele kleine Details, die mir etwas über die Persönlichkeit verraten. Worauf achten Sie zum Beispiel? Auf alles: Haarschnitt, Make-up, Kleidung, Schmuck und Tattoos, Gesichtsausdruck und Körperhaltung natürlich – das alles sagt viel über einen Menschen aus. Aber auch der Hintergrund ist interessant: Oft handelt es sich um Ferienbilder, Schnappschüsse von Partys, von der Uni, von Wanderungen oder von daheim. In der Regel stellen User drei bis vier verschiedene Fotos ein. So habe ich mehrere Möglichkeiten, die Puzzlesteinchen zu finden, aus denen ich meinen Eindruck zusammensetze. Wie viel Zeit nehmen Sie sich dafür? Es kommt drauf an. Im Schnitt vielleicht eine Minute, maximal fünf jedenfalls. Woher wissen Sie, was passt und was nicht? Es ist keine Wissenschaft. Ich verlasse mich einfach auf mein Bauchgefühl. Ich war schon als Teenager gut darin, meine Freunde miteinander zu verkuppeln. Irgendwie spüre ich einfach, was funktionieren könnte. Suchen Sie dabei vor allem nach Gemeinsamkeiten? Es heisst doch: Gegensätze ziehen sich an … Das mag im Einzelfall so sein, aber letztlich verbinden ähnliche Interessen und gemeinsame Hobbys zwei Menschen doch mehr als völlig gegenläufige. Auch beim Kennenlernen ist es viel einfacher, mit jemandem ins Gespräch zu kommen, der die gleichen Filme oder dieselbe Musik mag wie man selbst. Bei der Persönlichkeit ist es im Grunde dasselbe: Wer schüchtern ist, passt weniger gut zu einem fröhlichlauten Partygirl und umgekehrt. Im echten Leben kann man sehen, ob sich die beiden, die man zusammengebracht hat, etwas zu sagen haben. Wie erfahren Sie, ob Sie mit Ihrem Gefühl richtig lagen? Ich bekomme es nicht unmittelbar mit, dafür haben wir einfach zu viele Nutzer. © iStock Vivai: Wie viele Paare haben Sie heute schon gematcht? Ausserdem sind die Matches, die ich mache, meist erst für den kommenden Tag. Aber ich achte natürlich insgesamt auf meine Erfolgsquote, und die liegt immer zwischen 30 und 50 Prozent. Was bedeutet das? Das bedeutet, dass sich die Leute bei jedem dritten oder sogar jedem zweiten meiner Matches gegenseitig liken oder zu chatten anfangen. Meinen Trainees sage ich immer, sie sollten nie unter 25 Prozent rutschen. Once ist sehr erfolg­ reich. Ganz offenbar funktioniert unsere Methode. Das sieht man nicht nur an den steigenden Nutzerzahlen, sondern auch am Feedback: Wir bekommen ständig Dankesmails, Hochzeitsein­ ladungen und immer wieder sogar Geburtsanzeigen. Würden Sie Once denn auch selber nutzen, um einen neuen Partner kennenzulernen? Na klar. Aber ich bin mit meinem Freund schon seit zweieinhalb Jahren sehr glücklich. Und wie haben Sie ihn kennengelernt? Ganz altmodisch: Ein gemeinsamer Freund hat uns einander vorgestellt. l Die Dating-App Once ist via App Store und Google Play erhältlich. Die Matchmakerin Amélie Guerard, 25, hat in ihrer Heimatstadt Paris Fremdsprachen studiert, bevor sie 2015 nach London ging, um als erste Matchmakerin bei Once anzufangen. Die französische Dating-App versteht sich als Alternative zum Marktführer Tinder: Während dort Algorithmen gleich massenweise potenzielle Datingpartner vorschlagen, gibt es bei Once nur einen Vorschlag pro Tag, der – so das Versprechen – von echten Menschen individuell gemacht wird. Once hat weltweit fast 3 Millionen Nutzer, in der Schweiz sind es 200 000. Vivai 1/17 25 DOSSIER IDEALE PAARE Anschubhilfe Die Migros sorgt dafür, dass sich ideale Partner finden. Mit dem Förderfonds Engagement Migros agiert sie unter anderem als Partnervermittlerin im Videogame-Bereich — mit Erfolg. i rgendwo da draussen gibt es ihn, den Traumpartner. Die Romantiker unter uns glauben fest daran. Doch wo begegnet man ihr oder ihm? In einer Bar? Online? Was für Menschen eine Herausforderung darstellt, ist für viele Start-up-Unternehmen noch schwieriger. Hier stellt sich die Frage: Wie finden Schweizer Kreative einen Partner, der ihnen bei der Vermarktung ihres Produkts zur Seite steht? Wenn es um digitale Technologien wie Virtual Reality oder VideogameDesign geht, dann zählen die Schweizerinnen und Schweizer zu den begehrten Singles ihrer Berufsgattung. Das Fachmagazin «Tech Crunch» hat der Schweiz 26 Vivai 1/17 vielversprechende Talente attestiert, und zahlreiche Preise an internationalen Festivals bestätigen diese Einschätzung. Doch von Auszeichnungen allein lässt es sich schlecht leben. Wichtig ist, dass die Schweizer Kreativen von den Grossen des Geschäfts und dem breiten Publikum wahrgenommen werden. Hier setzt der Förderfonds Engagement Migros an – mit seinem erfolgreichen Match-Making-Modul (siehe Box). Vor einem Jahr feierte das Modul am Zürcher Gamefestival Ludicious seine Premiere. Geladen waren nicht nur die lokalen Talente, sondern Vertreter von ausländischen Videospielgiganten wie Nintendo und Square Enix. Im Rah- men dieser Veranstaltung buhlen die Game-Designer in Pitching-Sessions um die Gunst der Vermarkter. Beflügelt vom positiven Feedback, doppelte Engagement Migros an Sonderveranstaltungen der Filmfestivals von Cannes und Genf gleich zweimal nach. Herausgekommen sind drei wertvolle Partnerschaften für Schweizer Startups. «Das von Engagement Migros ermöglichte Match-Making ist sehr zielgerichtet und effizient», sagt Shaban Shaame, CEO des Genfer Game-Studios Everdream Soft. «Man kommt in Kontakt mit wirklich interessanten Leuten, die Partnerpotenzial haben.» Für sein Handy-Rollenspiel «Spells of Genesis» © M-Fanshop, iStock Text: Marc Bodmer konnte er mit All 4 Games, einem Ableger des britischen TV-Senders Channel 4, einen Vertriebsvertrag abschliessen. Mit dem französischen Telekom-Anbieter Orange fand das Studio Apelab aus Genf nicht nur einen Vertriebspartner für seine Virtual-Reality-Games, sondern einen Platz auf dessen jüngst ins Leben gerufenen Plattform Orange VR Experience, die den neusten technologischen Entwicklungen gewidmet ist. Und das Zürcher Studio Somniacs hat mit der französichen Kinokette MK2 einen Kaufvertrag abgeschlossen. Die Beispiele zeigen: Es geht eben nichts über ein bisschen Engagement für eine Partnerschaft. l Match-Making mit Migros 2016 hat der Förderfonds Engagement Migros ein Match-Making-Modul lanciert, um Kreativschaffende aus der Schweiz auf der internationalen Landkarte zu positionieren. In massgeschneiderten Match-Making-Sessions an Festivals im In- und Ausland vernetzt der Förderfonds Schweizer Videospiele-Entwickler und -Designer mit internationalen Investoren und Verlagen. Ziel der Treffen ist es, die digitale Kreativwirtschaft zu stärken und ihren Protagonisten den Anschluss an den Markt zu ermöglichen. Mit Erfolg: Bereits drei Schweizer Studios konnten internationale Verträge abschliessen. Vivai 1/17 27 NEU * Schaum- LUFTIG-LEICHTE PFLEGESPÜLUNG *Verfügbar in Ihrer Migros ab Mitte Februar Pantene gibts in Ihrer Migros Die Pflege von feinem Haar Pflegespülungen schützen das Haar und machen es leicht kämmbar - gleichzeitig können Sie das Haar beschweren, so dass es an natürlicher Fülle verliert. Jetzt gibt es die Lösung: eine Pflegespülung ohne Kompromisse! Schaum-Pflegespülung Die Lösung Bläschen in der Grösse von ChampagnerPerlchen Einzigartige Pflegespülung mit einer luftig-leichten Beschaffenheit 10x Leichter als herkömmliche Pflegespülungen So gehts: 1 Waschen mit Shampoo. 2 Eine Handvoll Schaum ins feuchte Haar geben. 3 Ins Haar einziehen lassen. 4 Auswaschen, trocknen und Leichtigkeit geniessen. MIGROSKIND Fürs Leben, für die Bühne Den 78-jährigen pensionierten Lehrer und Künstler Peter Hunziker aus Burgdorf verbindet eine lange Beziehung mit der Migros. Dem Migros-Kulturprozent verdankt er sogar einige Auftritte. Interview: Petra Koci Fotos: Michael Sieber (Montage: Vivai) Herr Hunziker, seit wann sind Sie ein Migroskind? Seit ich ganz klein war. Wir waren zu Hause drei Jungs mit grossem Appetit, und meine Eltern mussten darauf achten, wo sie einkauften. Das war in St. Gallen der Migros-Wagen, und später in Bern ist meine Mutter dann immer mit dem Velo zur Migros-Filiale an der Belpstrasse gefahren. Der Migros sind Sie als Erwachsener treu geblieben … In der Migros bekommt man gute Produkte, die zahlbar sind. Das war für mich ungemein wichtig. Ich habe an meiner ersten Primarlehrer-Stelle in Laupen nämlich sehr wenig verdient – so wenig wie ein ungelernter Arbeiter. Zudem war ich alleinerziehender Vater von zwei Kindern. Leider gab es im Städtchen keine Migros. Erst später dann den MigrosWagen. Ihr Einkaufsweg war also recht lang? Ja, aber ich fand eine Lösung: Da ich zu der Zeit in Bern einen Judokurs besuchte, nahm ich jeweils einen Rucksack mit und ging nach dem Kurs bei der Migros einkaufen. Haben Sie dort ganz bestimmte Migros-Produkte geholt? Ja, beispielsweise Backzutaten. An den Geburtstagen meiner Kinder habe ich nämlich immer Kuchen gebacken und eine kleine Party gemacht. Selten kaufte ich auch mal Kinderkleider, weil man sich die eben selbst aussuchen konnte und nicht etwas aufgeschwatzt bekam. Was steht heute bei Ihnen auf der Einkaufsliste? Ich mag Lebensmittel der M-BudgetLinie. Das ist für mich Qualität zum günstigen Preis. Mein Lieblingsprodukt ist aber das Bifidus-Joghurt mit Mangogeschmack. Das Bifidus hilft meiner empfindlichen Verdauung, zudem mag ich das Aroma der Mango sehr. Unter der Woche koche ich, da meine jetzige Frau Montag bis Donnerstag arbeitet. Zum Dessert gibt es manchmal eine frische Mango – oder ein feines Mango-Bifidus-Joghurt. Vivai 1/17 Kurztango, komponiert von Peter Hunziker. Haben Sie auch ausserhalb des Einkaufens Bekanntschaft mit der Migros gemacht? Ja, ich war fünfzig Jahre lang als Kleinkünstler – als Bänkelsänger – unterwegs, habe schriftdeutsche Texte berühmter Schriftsteller vertont und auch selbst Lieder geschrieben. Dabei hat mich das Migros-Kulturprozent unterstützt. Nicht finanziell, aber mit Auftrittsmöglichkeiten und Tipps für Anlässe, die mir eine Bühne bieten könnten. Ich schätze das Kulturengagement der Migros sehr – damals wie heute. l Sind auch Sie ein Migroskind? Melden Sie sich! [email protected] 30 ”Es Bifidus-Joghurt vo de Migros tuet mym Mage guet ! Am liebschte eis mit Mango. De tanzenig e Tango. U zeige: I ha Muet !„ Facts & Figures Ihren ersten Auftritt hatten die Bifidus-Joghurt der Migros im Jahr 2012. Angereichert mit probiotischen Kulturen, Vitaminen und Nährstoffen wirken sich die BifidusJoghurt positiv auf die Verdauung und das Immunsystem aus. Die Sorte Mango steht auf der Beliebtheitsskala weit oben. Anspruchsvoller Job: Bei tropischer Hitze werden die vierzig Kilo schweren Fruchtstände geerntet. 32 Vivai 1/17 BANANEN NACHHALTIG Gelbe Frucht , ganz grün Krumme Dinger? Die wachsen hier nur an den Stauden! Die Migros führt Bananen aus einem WWF-Modellprojekt ein und macht ihr umsatzstärkstes Produkt damit noch umweltund sozialverträglicher. Ein Plantagenbesuch. Text: Nina Siegrist Fotos: Véronique Hoegger Vivai 1/17 33 Die Plantagen in Santa Marta gehören zum Modellprojekt von Migros und WWF. Die Mitarbeitenden sind stolz, Teil des Projekts zu sein. 300 Massnahmen sollen den Anbau umwelt- und sozialverträglicher machen. e rbarmungslos presst einem die tropische Hitze Kolumbiens den Schweiss aus den Poren, die Kleider kleben am Körper – und das beim blossen Nichtstun. Währenddessen tragen zwei Arbeiter auf der Bananenplantage in Santa Marta die vierzig Kilogramm schweren Fruchtstände zum nächsten Verladepunkt, ziehen die Büschel von dort mit einer Art Seilbahn zur Waschstation. Ein Knochenjob – daran ändern auch die Salsa-Rhythmen nichts, die lautstark aus Boxen wummern. Die Pflücker aber beklagen sich nicht. Im Gegenteil: Sie seien stolz, sagen sie. Ihre Plantage ist Teil eines rund dreissig Farmen umfassenden Modellprojektes, das die Migros zusammen mit dem WWF realisiert. Um einen nachhaltigen Wandel in der landwirtschaftlichen Praxis und der lokalen Politik zu erreichen, wurden 300 Massnahmen entwickelt, die den Bananenanbau umweltund sozialverträglicher machen – und 34 Vivai 1/17 weit über die Anforderungen der Zertifizierung der Rainforest Alliance hinausgehen. So wurde die Abfallentsorgung verbessert, der Wasserverbrauch reduziert, und es wurden Programme für den effizienteren und sichereren Umgang mit Pflanzenschutzmitteln eingeführt. Pufferzonen schützen und fördern zudem die lokale Tier- und Pflanzenwelt. Das Resultat: Ende 2017 werden alle Migros-Bananen neusten Nachhaltigkeitsstandards entsprechen. Dafür sorgt mitunter eine nach Kolumbien entsandte Experten-Delegation. Sogar Migros-CEO Herbert Bolliger reiste für ein paar Tage auf die Plantagen in Santa Marta. Von den neuen Richtlinien profitieren nicht nur die Mitarbeiter der Plantage: Kaum ein anderes Produkt landet in der Schweiz so häufig im Warenkorb wie die Banane. Und im Wissen, dass an der Frucht zukünftig – ausser der Form – nichts mehr krumm ist, schmeckt sie gleich noch ein bisschen besser. l Auch der CEO der Migros, Herbert Bolliger, reiste für ein paar Tage nach Kolumbien. Gut zu wissen Bananen sind das umsatzstärkste Produkt der Migros. Der Durchschnittsschweizer isst rund zehn Kilo Bananen pro Jahr. Für den Transport von Kolumbien via Antwerpen in die Schweiz werden Mehrweggebinde aus Plastik verwendet – damit können jährlich über eine Million Bananenschachteln eingespart und natürliche Ressourcen geschont werden. Dies entspricht einer CO2-Einsparung von rund 400 Hin- und Rückflügen Zürich–Neuseeland. Bis Ende 2017 stammen sämtliche Migros-Bananen aus nachhaltigem Anbau. Ein Sticker mit Zahlencode kennzeichnet die Eigenmarke. Mit dem Code gelangt man unter migros.ch/banane direkt zur Plantage, auf der die Frucht kultiviert wurde. BANANEN NACHHALTIG ”Nachhaltigkeit wird erschwinglich für jedermann„ Manfred Bötsch ist Leiter Nachhaltigkeit & Qualitätsmanagement bei der Migros. weiterhin Bananen anbieten, müssen wir heute die Produktion punkto Umweltverträglichkeit nachhaltiger gestalten. Aber das muss sich auch rechnen – für die Migros und für die Produzenten. Sind exotische Früchte nicht sowieso eine Umweltsünde? Die Schweizer Detailhändler investieren kontinuierlich in mehr Nachhaltigkeit. Eine Vermarktungsstrategie? Nachhaltigkeit umfasst neben der sozialen und ökologischen auch eine ökonomische Dimension, das wird oft vergessen. Die WWF-Bananen sind ein gutes Beispiel: Wollen wir unseren Konsumenten Nein, sofern sie nicht eingeflogen werden, nicht. Entgegen der weitläufigen Meinung sind nicht die Schiffs- und Bahntransporte in der ganzheitlichen Ökobilanz ausschlaggebend, sondern die Anbaubedingungen. Darauf richten wir unser Augenmerk. In der Migros gibt es jetzt BioBananen, Fair-Trade-Bananen und Bananen aus diesem Modellprojekt. Welche sind die nachhaltigsten? Der Anbau von Fair-Trade- und BioBananen erfüllt sowohl hohe soziale Anforderungen als auch die strengen Richtlinien des Bio-Anbaus. Das WWF-Modellprojekt geht in diesen zwei Bereichen nicht ganz so weit, legt aber grossen Wert auf den Schutz von Ökosystemen, ist stark beim Wasser- und Abfallmanagement sowie beim Klimaschutz. Vor allem aber wirkt diese neue Eigenmarke aufgrund ihres Umsatzvolumens in der Breite statt nur in der Nische. Nachhaltigkeit wird dadurch erschwinglich für jedermann. ANZEIGE Ein kleiner Beitrag von Ihnen, eine grosse Wirkung für alle. «pro clima»-Versand. Klimafreundlich, wann immer Sie wollen. Mit nur wenigen Rappen Zuschlag können Sie Ihre Pakete oder Güter klimaneutral versenden – ganz einfach als freiwillige Zusatzleistung. Erfahren Sie mehr: post.ch/klimaneutral 36 Vivai 1/17 NUTRIGENETIK ERNÄHREN Ich bin doch kein Durchschnitt Allgemeine Ernährungsempfehlungen könnten schon bald ausgedient haben. Langsam setzt sich die Erkenntnis durch, dass auch unsere Vorlieben, unsere Überzeugungen und die Genetik berücksichtigt werden sollten, wenn es um die Frage nach dem richtigen Essen geht. Text: Lukas Hadorn Illustrationen: Anja Kroencke d Jeder Mensch verwertet Nahrung auf ganz unterschiedliche Weise. ie Sache mit den Kalorien ist ganz schön verwirrlich. Studiert man Packungsbeilagen, ist von einem täglichen Durchschnittsbedarf von 2000 Kilokalorien zu lesen. Auf der Web­ site der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung SGE hingegen steht, dass der Richtwert für Männer zwischen 25 und 51 «in ausschliesslich sitzender Tätigkeit mit wenig oder keiner anstrengenden Freizeitaktivität», was auf mich leider zutrifft, bei 2300 Kilokalorien liegt. In Tat und Wahrheit ist beides zu tief. Denn die Körpermasse, ein ent­ scheidender Faktor, wenn es um den Energiebedarf eines Menschen geht, wer­ den in den Empfehlungen nicht berück­ sichtigt. Da ich mit einer Körperlänge von fast zwei Metern keineswegs dem Durchschnitt entspreche, liegt der Richt­ wert viel zu tief. Tatsächlich darf ich täg­ lich über 2900 Kilokalorien aufnehmen, um meinen Energiebedarf zu decken. Das Beispiel illustriert eine Erkennt­ nis, die sich in jüngster Zeit in den Ernährungswissenschaften durchsetzt: Allgemeine Empfehlungen und Richt­ werte greifen zu kurz. Sie sind gut ge­ meint, aber für den Einzelnen oft nutz­ los. Das gilt nicht nur für Kalorienricht­ werte, sondern auch für Empfehlungen, was die mengenmässige Aufnahme von Nährwerten betrifft. Individualisierung zählt Grösse und Gewicht sind dabei nur ein Faktor, der unser Ernährungsverhalten bestimmt. Auch Alter und Geschlecht spielen eine Rolle und darüber hinaus geschmackliche Vorlieben oder ideologi­ sche Überzeugungen. Eine Veganerin kann mit der Empfehlung, dreimal täg­ lich Milchprodukte zu konsumieren, um Zähnen und Knochen ausreichend Kal­ zium zuzuführen, herzlich wenig anfan­ gen. In Zukunft, so sind sich viele einig, werden wir individualisierte Ernäh­ rungsempfehlungen befolgen. Erst kürz­ lich wurde in der EU ein Forschungspro­ jekt mit über 1600 Personen in sieben Vivai 1/17 37 ERNÄHREN NUTRIGENETIK ” Man kann Tests für wenig Geld machen „ Professor Kohlmeier, welchen Einfluss haben die Gene auf unsere Ernährung? Quantifizieren kann man das nicht so genau. Aber die Gene sind wichtig, wie andere Faktoren auch. Ich habe zum Beispiel eine Genvariante, die mich empfindlich auf gesättigte Fettsäuren macht. Deshalb versuche ich, gesättigte Fette, etwa Butter, möglichst zu vermeiden. Woher wissen Sie das? ” Hundert Genvarianten wirken direkt auf unser Ernährungsverhalten . „ Ländern abgeschlossen, das Aufschluss darüber geben sollte, ob individuelle Ernährungsempfehlungen besser sind als allgemeine. Das Fazit war eindeutig: Individualisierung macht einen Unterschied. Die personalisiert angeleiteten Probanden ernährten sich gesünder, viele verloren sogar an Gewicht. Die Rolle der Gene Ein noch junges Forschungsgebiet, dem in diesem Zusammenhang eine grosse Zukunft vorausgesagt wird, ist die Nutrigenetik. Denn auch unsere Gene spielen eine Rolle, wenn es um den Bedarf und um die Verwertung von Nährstoffen geht. Wie wichtig diese Rolle ist, wird noch diskutiert. Wer sich im September auf der SGE-Fachtagung zu diesem Thema umhörte, kriegte Aussagen zu hören, die von «Personalisierte Ernährung braucht die Genetik nicht» (Hannelore Daniel, Technische Universität München TUM) bis zu «Sechzig bis achtzig Pro38 Vivai 1/17 zent des Übergewichts sind genetisch bedingt» (Daniel Wallerstorfer, Novogenia) reichten. Die Wahrheit dürfte irgendwo dazwischenliegen. Unbestritten ist, dass unsere Gene nicht nur darüber bestimmen, ob uns braune Haare wachsen und wann sie uns wieder ausfallen, sondern dass sie auch Einfluss darauf haben, ob wir Broccoli mögen oder Milchprodukte vertragen. «Wir kennen heute etwa hundert Genvarianten, bei denen wir einen direkten Zusammenhang mit unserem Ernährungsverhalten nachweisen konnten», sagt Professor Martin Kohlmeier von der University of North Carolina (siehe Interview rechts). «Jetzt gilt es, Lösungen zu entwickeln, die dafür sorgen, dass uns dieses zusätzliche Wissen auch tatsächlich etwas bringt.» Denn die allgemeine Empfehlung, dass Essen Genuss und Freude bereiten soll, die gilt auch in der Zukunft. l Man kann heute für wenig Geld einen Test machen, der jene Genvarianten überprüft, bei denen wir den Zusammenhang mit dem Ernährungsverhalten kennen. Laktoseintoleranz zum Beispiel ist genetisch bedingt, das kann man relativ einfach feststellen. Warum steckt die Nutrigenetik noch in den Kinderschuhen? Weil wir diese Informationen erst seit Kurzem haben. Das menschliche Genom wurde erst vor dreizehn Jahren entschlüsselt. Da tat sich eine neue Welt auf. Wird uns Essen in dieser allwissenden Zukunft noch Spass machen? Das ist der zentrale Punkt: Die Nutrigenetik darf Essen nicht zum Pflichtprogramm machen. Deshalb entwickeln wir Lösungen, die den Menschen helfen, lust- und genussvoll mit den neuen Informationen umzugehen. Prof. Dr. Martin Kohlmeier (65) forscht seit über vierzig Jahren auf dem Gebiet des menschlichen Stoffwechsels. An der University of North Carolina hat der Mediziner und Biochemiker eine Professur inne. Gemeinsam mit der zur M-Industrie gehörenden Elsa entwickelt Kohlmeier ein Online-Tool, das die praktische Anwendung personalisierter Ernährungsberatung vereinfachen soll. © 2017 The Coca-Cola Company. Coca-Cola, Coca-Cola Life, Coca-Cola zero, Coca-Cola light, the Contour Bottle and the slogan TASTE THE FEELING are trademarks of The Coca-Cola Company. WÄHLE DEINEN FAVORITEN IN ERFRISCHEND NEUEM DESIGN. ERNÄHREN ZUCKERFREI Die Frau, die keinen Zucker isst Ein Leben ohne Schokolade, Torte und Erdbeerjoghurt? Dominique Bachmann geht entspannt zuckerfrei durchs Leben. Text: Petra Koci Fotos: Mirjam Kluka d ominique Bachmann hat sich am Buffet Spätzli mit Rahm­ sauce, Safrangemüse und Süss­ kartoffeln geholt. «Natürlich esse ich auch ganz normal auswärts», lacht die junge Frau. «Dass es in einem guten Menü etwas Zucker drin haben könnte, nehme ich dabei in Kauf.» Eine radikale Zuckerverweigerin ist die 26­Jährige nämlich nicht. Früchte oder Milchpro­ dukte, also Lebensmittel mit natürli­ chem Zuckergehalt, stehen ebenso auf ihrem Speiseplan wie Brot: «Das mag ich einfach zu gern.» Rund ein Jahr ist es her, seit die Spezialistin für Online­Marketing be­ schloss, sich gesünder zu ernähren und Zuckerhaltiges zu reduzieren. Eher zu­ fällig, wie sie sagt. Da war zuerst die län­ gere Südostasienreise, während der sie auf viel Süsses verzichtete und merkte, wie gut sie sich danach fühlte. Und da war auch ihre Mutter, die sie auf den hohen Zuckergehalt vieler Produkte auf­ merksam machte. «Ich weiss noch, wie ich mit meinem Mami einkaufen ging und in fast allen Produkten, die wir uns anschauten, Zucker fand. Nach dem Rundgang war unser Wägeli so gut wie leer», erinnert sich Dominique. Erst da habe sie gemerkt, wie viel Zucker sie unbewusst konsumierte. Ob sie es schaffen würde, ihre Gewohnhei­ ten zu ändern? Fortan liess sie Frucht­ joghurt, Müesli, Törtli, Süssgetränke und Fertiggerichte links liegen. Dafür 40 Vivai 1/17 stehen in ihrer Küche heute Haferflocken, Nüsse oder griechisches Joghurt, nature. Sie kauft Gewürze statt Currypaste, Pela­ ti statt fertige Tomatensauce. Wo es süss schmecken muss, verwendet sie Früchte und Kokosmilch, beim Backen auch Reismalzextrakt. Und sie hat begonnen, über ihren zuckerfreien Alltag einen Blog zu schreiben (ohnezucker.ch). Heute schmeckt vieles zu süss Entwöhnungserscheinungen gab es am Anfang schon. In den ersten zwei Wo­ chen sei sie müde gewesen, hätte Kopf­ weh und süsse Gelüste gehabt. Zudem hätte sie drei, vier Kilo abgenommen. «Nach zwei Wochen entwickeln sich aber die Geschmacksknospen auf der Zunge neu», so Dominique Bachmann. «Mein Geschmack hat sich relativ schnell verändert. Vieles kommt mir jetzt zu süss vor.» Das Dessertbuffet in der Kantine? Die Schöggeli im Büro? Reizen sie nicht mehr. Kürzlich hat sie wieder eine Geschmacksprobe gemacht, hat ihre einstige Lieblingslimonade be­ stellt – und mochte das für sie viel zu süsse Aroma gar nicht mehr. «Zuckerfrei ist für mich heute selbst­ verständlich. Ich fühle mich wohl und habe nicht das Gefühl, auf etwas zu ver­ zichten», sagt Dominique. «Vor allem habe ich auch überhaupt kein schlechtes Gewissen, wenn ich etwas esse, das eben doch etwas Zucker drin hat.» l ohnezucker.ch Zucker – braucht es ihn überhaupt? Das sagt unser Ernährungsexperte David Fäh dazu: Kohlenhydrate gehören zu einer ausgewogenen Ernährung. Natürliche Quellen enthalten gesunde Stoffe wie Nahrungsfasern, Vitamine und Mineralstoffe. Zugesetzter Zucker hingegen liefere «leere» Kalorien. Zu viele Energydrinks und Süssigkeiten erhöhen das Risiko für Zuckerkrankheit, Übergewicht und Gicht. Zucker steckt nicht nur in klassischen Süssigkeiten, sondern auch in Saucen und Suppen, Müesli oder Konserven. Generell gilt: Je stärker verarbeitet ein Produkt ist, desto eher enthält es zugesetzten Zucker. Dominiques Schoko-Muffins Das braucht es für 6 kleine oder 4 grosse Muffins: 100 g gemahlene Haselnüsse oder Mandeln 1 Banane 2 Eier 50 ml Milch 2–3 EL Reissirup (mehr nach Belieben) 2 EL ungesüsstes Kakaopulver (weniger nach Belieben) 1 TL Kokos- oder Olivenöl 1 TL Backpulver ½ TL Zimt 1 Prise Kardamom 1 Prise Salz Zubereitung: Alle Zutaten in einen Standmixer geben, gut pürieren und in die Muffin-Förmchen abfüllen. Anschliessend circa 20 Minuten in der Mitte des vorgeheizten Backofens bei 180 Grad backen. Stäbchenprobe nicht vergessen, bevor die fertigen Muffins aus dem Backofen kommen. Ungesüsstes Kakaopulver ist eher bitter. Wer diesen Geschmack nicht mag, nimmt nur einen Esslöffel Kakaopulver. Bei der Herstellung den Teig am besten kurz probieren und gegebenenfalls mit etwas Reissirup nachsüssen. Vivai 1/17 41 WER KAUFT HIER EIN ? DER PSYCHOLOGE RÄTSELT . . . Kein Muster ist auch eins Unser Einkaufspsychologe weiss, wie gefährlich es ist, bei der Analyse des Laufbands einer frühen Hypothese nachzusteigen. Trotzdem lässt ihn die Vermutung, dass hier eine WG eingekauft hat, nicht mehr los. Fotos: Nik Hunger b eim Betrachten der Einkäufe anderer Personen denkt man oft: «Das passt gut zu dieser Person.» Oder aber: «Das hätte ich nicht erwartet.» Das Typische und das Besondere einer Auswahl von Lebensmitteln zu erkennen, nährt unsere Neugier auf fremde Einkäufe. Genauso gehe ich bei der Laufbandanalyse vor. Bei diesem Einkauf fällt mir als Erstes die grosse 42 Vivai 1/17 Vielfalt auf. Besonders bemerkenswert finde ich, dass sehr viel Gemüse und Früchte, dafür wenig Fleisch und weder Backwaren noch Süssigkeiten eingekauft wurden. Ausserdem gibt es Nahrungsmittel, die in zwei Varianten gekauft wurden, etwa Vollkorn- und normale Teigwaren, biologische und konventionelle Milch oder Blévitas mit und ohne aha!-Label. Sind damit bereits die typi- schen Merkmale gefunden, um zu erkennen, wer hier eingekauft hat? Nicht so schnell. Noch immer gibt es verschiedene Deutungsmöglichkeiten: Einen Familieneinkauf schliesst unser Sohn Lukas aus, nachdem er einen kurzen Blick auf das Foto geworfen hat. Sein Bruder dagegen meint: «Das ist ein Stilmix aus Bio, Budget, Vegi und Fleisch, da haben sicher mehrere Perso- Eingekauft wurde in der Migros an der Burgfelderstrasse in Basel. nen eingekauft.» Schliesslich zeige ich die Aufnahme noch Freunden von uns. Sie tippen spontan auf ein ernährungsund gesundheitsbewusstes Paar mit flexibler Affinität zu Bioprodukten, das einfache und schnelle Gerichte mag. Lässt sich aus den drei Kurzanalysen bereits eine Hypothese ableiten? Sicher ist, dass für mehrere Personen eingekauft wurde und dass kein einheitlicher Ernährungsstil gepflegt wird. Hinter den Artikeln lässt sich jedenfalls kein verbindendes Muster erkennen, wie es für Familien oder Paare typisch ist. Somit drängt sich die Frage auf, welche Wohn- und Lebensform eine besonders grosse Bandbreite für individualistische Ernährungsstile zulässt. Dieses Merkmal kommt ganz klar in einer Wohngemeinschaft am häufigsten vor. Ich weiss natürlich, dass es gefährlich ist, zu früh eine Hypothese zu formulieren. Trotz- ” Ich stelle mir zwei Frauen und einen Mann um die dreissig vor. ” Der Ernährungspsychologe Dr. Robert Sempach ist Projektleiter Gesundheit beim Migros-Kulturprozent. Sein aktuelles Projekt: «Tavolata» – Tischrunden für ältere Menschen. Infos: tavolata.net dem kann ich mich dem Reiz der WG-Hypothese nicht entziehen. Ich stelle mir zwei Frauen und einen Mann um die dreissig vor, die schon länger zusammenwohnen. Sie haben unterschiedliche Essgewohnheiten und Geschmacksvorlieben. Jemand mag vielleicht am Morgen Amaranth-Chia-Knuspermüesli mit Biomilch, jemand anderes verzichtet aufs Frühstück. Vielleicht lebt ein Vegetarier oder eine Vegetarierin im Haushalt. In der WG wird generell preisbewusst eingekauft. Die Mahlzeiten werden oft in kurzer Zeit zubereitet und zu unterschiedlichen Zeiten eingenommen. Doch ein- bis zweimal pro Woche wird gemeinsam gegessen. Das sind gewagte Interpretationen, und auch andere Ernährungsmuster sind denkbar, doch ich bleibe bei der WG. Wer wars? Zur Auflösung umblättern. Vivai 1/17 43 WER KAUFT HIER EIN ? Die Auflösung Eingekauft haben Giulietta Merlo (22, Mitte) und Sarah Flury (24, rechts) für sich und ihre WG-Kollegin Truci Nguyen (24, links). Die Studentinnen leben in der Stadt Basel. 44 Vivai 1/17 b ei uns geht es zu wie in den meisten WGs: schnell, günstig und individuell. Wir drei haben alle einen unterschiedlichen Tagesablauf. Sarah studiert Medizin, Truci Wirtschaft und ich Psychologie. Am Morgen isst die eine Joghurt und Müesli, die andere trinkt kurz einen Kaffee. Eine ausgiebige Zmorgekultur mit Brot würden wir eher am Wochenende zelebrieren, aber dann fahren wir jeweils heim. Unter der Woche schlafen wir, solange es geht. Dann geht es ab an die Uni. In unseren Pausen mögen wir alle Früchte, das sind gute und gesunde Energiespender. Am Mittag esse ich das Menü in der Mensa oder bringe manchmal auch etwas vom Vorabend mit; vielleicht gibt es Resten von unserem berühmten Fajita-Plausch. Nach dem Mittagessen kaufe ich etwas Schoggi. Süsses mögen wir alle sehr gern. Dass es bei diesem Einkauf fehlte, war reiner Zufall. Wenn wir am Abend müde von der Uni nach Hause kommen, wollen wir nicht mehr allzu lange in der Küche stehen. Truci kocht öfter asiatisch und kauft am ehesten auch mal Fleisch. Sarah und ich machen uns häufig einen grossen Salat mit viel rohem Gemüse und Mozzarella, ab und zu ein frisches Birchermüesli, eine Gemüse-Spätzli-Pfanne oder auch eine Gemüsewähe. Das Biogemüse und die Biomilch hat Sarah eingekauft, für mich ist die normale Milch. Klar wäre es toll, stets nachhaltig einzukaufen, aber als Studentinnen müssen wir auch auf unser begrenztes Budget achten. Wer dann nach der Uni mit wem was isst, das ergibt sich zufällig. Meist beginnt einfach jemand zu kochen, und die anderen gesellen sich dazu. Vielfach sind wir zu zweit beim Znacht. Unsere wöchentlichen WG-Abende mit allen kamen in letzter Zeit wegen des Studiums leider etwas zu kurz. Wir alle geniessen es nämlich sehr, am Abend gemeinsam zu kochen, zu joggen oder stundenlang bei einem Gläsli Wein zu plaudern l Aufgezeichnet von Ueli Bischof. Ausgezeichnet ! Das Wohlfühl- und Nachhaltigkeitsmagazin der 03/2016 ERNÄHREN Was isst man vor und nach dem Sport? Mit der richtigen Ernährung wird das Training noch effektiver. REISEN Der Norden Deutschlands ist ein Naturparadies. Wo man sich am schönsten in der Weite verliert. Neues schaffen Alle wollen kreativ sein. Wir zeigen, wie es geht Das Wohlfühl- und Nachhaltigkeitsmagazin der 04/2016 BEWEGEN Zu Besuch im Bootcamp: Functional Training im Freien erfreut sich grosser Beliebtheit. REISEN Vivai wurde am 7. International Corporate Media Award ICMA mit Silber und Bronze in der Kategorie ”Visual Storytelling„ ausgezeichnet. Am Wettbewerb beteiligten sich insgesamt 419 Publikationen aus 16 Ländern. An den See, in den Pool, hinter den Wasserfall: Unsere Ausflugstipps führen ans Wasser in der Schweiz. Wasser Von Wolken und Regen, Quellen Illustrationen: Martin Haake und Ozeanen, Liebe und Leben Kostenlos abonnieren ! Die Auszeichnung freut uns riesig. Wir möchten die Gelegenheit aber auch nutzen, allen Menschen zu danken, die jede Ausgabe von Vivai zu einem Lesevergnügen machen. Dazu gehören auch Sie, liebe Leserinnen und Leser. Danke für Ihre konstruktive Kritik, für Ideen,Vorschläge und für Ihre Treue. Abonnieren Sie Vivai jetzt kostenlos unter migros.ch/vivai, via E-Mail an [email protected] oder per Tel. 0800 180 180. BEWEGEN WINTERSCHWIMMEN Kalte Leidenschaft Wer sich überwindet und ins kalte Wasser taucht, wird mit warmen Füssen und guter Laune belohnt. Winterschwimmen kann bei guter Gesundheit durchaus positive Effekte haben. Text: Regula Burkhardt-Lehmann Fotos: Roland Tännler onntagmorgen, die Bäume sind längst kahl, es ist kalt. Nur wenige Menschen spazieren warm einge­ hüllt in Mänteln an der Limmat in Zü­ rich. An diesem Wintertag staunen sie nicht schlecht: Fast ein Dutzend wage­ mutige Frauen und Männer marschieren, in Badehose oder Bikini bekleidet, fluss­ aufwärts bis zum Drahtschmidlisteg und werfen sich kurzerhand in die kalten Flu­ ten. Mit ruhigen Schwimmzügen gleiten sie durchs Wasser. Kalt sei es schon, sagen sie, aber auch schön! Einige der Passanten klatschen Beifall. Nach etwas 500 Metern und rund zehn Minuten ist es geschafft. Die Schwimmer steigen aus dem Wasser, trocknen sich auf dem Steg rasch ab und ziehen sich mit klammen Fingern die warmen Winterkleider wieder an. An diesem Novembertag ist das Wasser knapp zwölf Grad warm. Nächste Wo­ che, so wissen sie aus Erfahrung, wird es zwei Grad kälter sein. Im letzten Winter fiel die Temperatur bis auf fünf Grad. 46 Vivai 1/17 ”Ich bereite mich mental darauf vor. Wenn die Einstellung stimmt, macht mir die Kälte weniger aus.„ «Wir treffen uns bei jedem Wetter je­ weils am Sonntag zum Schwimmen in der Limmat», sagt Alex Tüscher, 59, der seit acht Jahren ein aktiver Winter­ schwimmer und einer der Betreuer der Facebook­Gruppe 4 Seasons Outdoor Swimmers Zurich ist. Rund hundert Mitglieder gehören der Gruppe an, aktiv sind etwa deren zwölf, sie sind zwischen 29 und 60 Jahre alt. «Wenn es schneit, ist es besonders schön», schwärmt Alex Tüscher. Für Michael Meier gehört das Limmatschwimmen mittlerweile fest ins Wochenendprogramm. «Ich bereite mich mental darauf vor. Wenn die Einstellung stimmt, macht mir die Kälte weniger aus», berichtet er. Gut fürs Immunsystem Die Gruppe hält sich bei ihrem Hobby fest an folgende Faustregel: Schwimme maximal so viele Minuten, wie das Was­ ser Grade über null hat. «Dieser Grund­ satz ist wichtig», bestätigt Christoph Dehnert, der Sportarzt und Kardiologe © iStock s Sonntägliche Überwindung Jede Woche treffen sich die 4 Seasons Outdoor Swimmers Zurich zum gemeinsamen Bad in der Limmat – auch im Winter. Es gilt die Faustregel: Schwimme maximal so viele Minuten, wie das Wasser Grade über null hat. Vivai 1/17 47 BEWEGEN WINTERSCHWIMMEN Zu kalt für Sie? In diesen fünf Schwimmbädern schwimmen Wasserratten auch im Winter an der Wärme. Sinnlich Bernaqua, Bern bernaqua.ch Erlebnisbad mit 2000 Quadratmetern Wasserfläche. Für Schwimmer, Erholungssuchende und Kinder. Erholsam Bains de la Gruyère, Charmey FR bainsdelagruyere.ch Warmes Erholungsbad, vielfältige Wellness- und Entspannungsangebote. Mit Aussicht auf eine schöne Bergkulisse! Spritzig Splash & Spa Tamaro, Rivera-Monteceneri TI splashespa.ch Abenteuerbad für Gross und Klein. Mit Thermalbecken, Spa, Saunen und Hamam. vom Sports Medical Center Medbase in Zürich. «Die zeitliche Begrenzung verhindert, dass der Körper auskühlt. Denn hält man sich zu lange in kaltem Wasser auf, sinkt die Temperatur des Blutes in Armen und Beinen. Gelangt kaltes Blut zum Herzen, kann es Rhythmusstörungen auslösen, und das kann gefährlich werden», so Christoph Dehnert. Dies ist auch der Grund, weshalb der Arzt empfiehlt, sich nach der Abkühlung nicht sportlich zu betätigen. Besser sei es, man gebe dem Körper die Zeit, sich wieder aufzuwärmen und zu regenerieren. Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen rät er generell vom Winterschwimmen ab. Wer aber gesund ist und nicht an zu hohem Blutdruck leidet, darf dem eisigen Hobby unbesorgt nachgehen. Mehr noch: Es kann positive gesundheitliche Effekte haben. Im kalten Wasser verengen sich die Venen, sodass das Blut aus den Armen und Beinen in die inneren Organe gedrückt wird. Dies ist ein gutes Training für die Gefässe. «Die Hände, Füsse und Schleimhäute werden besser durchblutet und das Immunsystem stimuliert. Langfristig ist man damit resistenter gegenüber Infekten», weiss Christoph Dehnert. Auch von einer stimmungsaufhellenden Wirkung wird berichtet. Diese erklärt sich der Mediziner so: «Wie bei anderen Sportarten auch werden beim Schwimmen Botenstoffe wie etwa das Glückshormon Serotonin ausgeschüttet. Dies wirkt sich auf die Stimmung aus.» Monumental Thermalbad & Spa Zürich, Zürich thermalbad-zuerich.ch Stimmungsvolles Ambiente im Tonnengewölbe einer ehemaligen Brauerei. Mit spektakulärem Aussenbecken. 48 Vivai 1/17 Edel Therme Vals, Vals GR therme-vals.ch Aus einheimischem Quarzit erstelltes Bad, das hohe Ansprüche an Luxus erfüllt. Mit Blüten- und Klangbad. In nördlichen Ländern ist Winterschwimmen als Volkssport schon länger beliebt. In Finnland etwa erlebt das Baden in ins Eis gehackten Löchern momentan sogar eine Art Renaissance – besonders bei jungen Menschen. Das kalte Morgenbad gibt ihnen einen natürlichen Energieschub für den Tag. In Russland wiederum hat es vorwiegend religiöse Tradition: Im Januar begehen orthodoxe Christen jeweils das rituelle Eisbaden zum Epiphaniasfest, um sich © Marcel Chassot (Bernaqua), iStock Bis zur Weltmeisterschaft ”Kalt ist es schon! Aber auch schön!„ symbolisch von ihren Sünden reinzuwaschen. Allein in Moskau tauchen zu diesem Zweck Tausende in die eisigen Fluten. Den Profisport hat das kalte Vergnügen ebenfalls erreicht. Im Jahr 2000 wurden in Finnland erstmals die Winter Swimming World Championships auf einer Distanz von bis zu 450 Metern durchgeführt. Mittlerweile findet dieser Event alle zwei Jahre statt, zuletzt in Russland. Im Januar wird im bayerischen Burghausen ebenfalls eine Weltmeisterschaft im Eisschwimmen durchgeführt: An den Ice Swimming Aqua Sphere World Championships messen sich die Sportler auf einer Distanz von 1000 Metern. Ganz so populär ist das Winterschwimmen hierzulande (noch) nicht. Trotzdem erfreuen sich einschlägige Plauschveranstaltungen auch bei uns grosser Beliebtheit. Die Tickets für das Zürcher Samichlausschwimmen etwa waren innert zweier Tage ausverkauft. Die Genfer frönten dem kalten Badeplausch an der Coupe de Noël bereits zum 78. Mal, und die Berner warfen sich Gut für den Körper Wer gesund ist und nicht an zu hohem Blutdruck leidet, darf im eiskalten Wasser plantschen. Winterschwimmen ist ein gutes Training für die Gefässe. am jährlichen Zibeleschwümme in die kalte Aare. Die Limmatschwimmer von der Gruppe 4 Seasons Outdoor Swimmers Zurich hingegen bevorzugen ihre sonntäglichen Schwimmtreffen ohne Rummel. Beim Aufwärmen im Café freuen sie sich gemeinsam über die gemeisterte Herausforderung und spekulieren bereits wieder über die Wassertemperatur vom kommenden Sonntag. l Weiterlesen auf migros-impuls.ch Apropos fit durch den Winter: Auf migros-impuls.ch, dem Onlineportal der neuen Gesundheitsinitiative der Migros, finden Sie Tipps und Übungen zur Vorbereitung auf die Skisaison. Vivai 1/17 49 REISEN NORDLICHT © Getty Images Geheimnisvoll und wunderschön: das Nordlicht über einem gefrorenen See Lapplands. 50 Vivai 1/17 Herzflimmern Walkürenzauber? Ein Feuerfuchs? Um das Nordlicht ranken sich Mythen und Geheimnisse. Wer es mit eigenen Augen gesehen hat, vergisst es nie wieder. Text: Harald Braun Vivai 1/17 51 ”What power disbands the Northern Lights / After their steely play? / The lonely watcher feels an awe / Of Nature‚s sway „* Herman Melville, «Aurora Borealis» Frei übersetzt: «Welche Kraft löst das Nordlicht auf / Nach seinem eisigen Spiel / Der einsame Betrachter in Ehrfurcht / Vor der Macht der Natur» 52 Vivai 1/17 © Getty Images i ch bin kein Freund der Naturwissenschaften, noch nie gewesen. Ich muss nicht für alles eine logische Erklärung haben, manchmal möchte ich einfach nur geniessen. Ich finde, diese Haltung macht das Leben reicher, schöner und viiieeel geheimnisvoller. Nehmen wir beispielsweise das Nordlicht, eines der faszinierendsten Naturphänomene, die ich kenne. Es ist auch unter dem wunderbar poetischen Begriff Aurora borealis bekannt, nach der Göttin der Morgenröte. Seit Jahrtausenden regt dieses Lichtspektakel, das hauptsächlich an den Polarkreisen auftaucht, die Fantasie der Menschen an. Was passiert da am Himmel, woher tauchen all diese grünen, blauen, roten Farbschleier auf, was hat das alles zu bedeuten? Bevor ich zum ersten Mal in meinem Leben live in die Nähe solcher Phänomene kam – in Finnisch-Lappland, um genau zu sein, einem vorzüglichen Landstrich, in dem die Menschen tagsüber mit Zipfelmützen in der Sauna hocken und nachts am Fenster auf einen NORDLICHT REISEN Das Nordlicht verzaubert den Nachthimmel über der norwegischen Insel Kvaløya, nahe der Stadt Tromsø. Vivai 1/17 53 Die Aurora borealis über dem Hafen von Tromsø. Der Reiseveranstalter Hotelplan bietet einen Direktflug in die norwegische Stadt an, wo es eine «Nordlichtwoche» zu erleben gibt. Elektronen und Protonen Als ich dann aber in der Nähe von Kakslauttanen in Finnland zum ersten Mal Zeuge eines Nordlichts wurde, dachte ich weder an Walküren noch an Feuerfüchse. Stattdessen fühlte ich mich ein wenig, als ob ich ins Innere einer Discokugel geraten wäre – oder eines Films, den Baz Luhrmann inszeniert 54 Vivai 1/17 haben musste: Die schimmernden Lichter am Firmament waren in ihrer Monumentalität gleichzeitig so beängstigend wie romantisch, das hier waren die Special Effects für die ganz grossen Gefühle. Ich verstand augenblicklich,dass viele Liebespaare der Welt davon träumten, dieses Schauspiel einmal gemeinsam zu erleben. (Die Chancen dafür stehen übrgens gar nicht schlecht; in der Nähe des Polarkreises kann man den Lichterglanz an 150 bis 200 Tagen des Jahres erleben.) Was das alles mit Naturwissenschaften zu tun hat? Nun. Man hat herausgefunden, was es mit den Nordlichtern wirklich auf sich haben soll. Ich gebe das hier nur widerwillig weiter, es ist meine Pflicht: Es sind die Elektronen und Protonen des Sonnenwinds, die für die Existenz des Nordlichts verantwortlich sein sollen. Diese Sonnenwindteilchen treffen in hoher Geschwindigkeit auf die Erdoberfläche und bringen die Luftmoleküle damit zum Flimmern und Leuchten, mal simpel ausgedrückt. Ich würde vorschlagen, Sie vergessen das aber schnell wieder, reisen in die Nähe des Polarkreises, warten auf eine besonders dunkle Nacht – und träumen! l Nordlicht retour Der Reiseanbieter Hotelplan hat eine «Nordlichtwoche» im Angebot, zu der neben der Jagd auf das sagenum­ wobene Flimmern am Himmel auch eine Hundeschlittenfahrt gehört. Ab Zürich geht es per Direktflug ins nordnorwegische Tromsø und nach einer Woche wieder zurück. Mehr Infos zu dieser unbegleiteten Rund­ reise gibt es auf hotelplan.ch. © Getty Images bunten Himmel warten –, hatte ich mich eingelesen. Vor allem die Vorstellung der alten Wikinger gefiel mir. Die glaubten, immer dann, wenn die bunten Streiflichter am Horizont auftauchten, suchten die Walküren in ihren glitzernden Rüstungen neue Krieger für ihre Schlachten aus. Auch der Gedanke, dass sich ein himmlischer Feuerfuchs seinen Schwanz im Schnee kühlte und dabei farbige Funken in die Welt sprühte, hatte in meinem Augen einen gewissen Charme. NORDLICHT REISEN Die Chancen, das Nordlicht einmal selbst zu erleben, stehen nicht schlecht: In der Nähe des Polarkreises ist es an 150 bis 200 Tagen im Jahr zu erleben. Ob sich die Rentiere für das Nordlicht interessieren, ist nicht bekannt. Gemeinsam ergeben sie ein perfektes Fotomotiv. Vivai 1/17 55 Die Frauenversteher Nur Frauen wissen, wie es ist, schwanger zu sein. Ausser bei den Seepferdchen: Die Weibchen legen ihre Eier in die männlichen Bauchtaschen. Dort werden sie befruchtet, genährt und ausgebrütet. Etwa zwölf Tage später gebären die Männchen die geschlüpften Seepferdchen unter wehenartigen Krämpfen. Weitere Wunder finden Sie auf: meere.wwf.ch Schützen wir die Wunder der Natur. SPINAS CIVIL VOICES Schwangere Männchen, ein Wunder der Meere. FRANZISKA SUMMERMATTER MEIN ORT «Dieser Platz unter den Bäumen spendet mir neue Energie für meine Arbeit. Er ist mein Kraftort.» Franziska Summermatter (53) ist seit zwanzig Jahren als Hebamme tätig und gründete im Jahr 2000 die Hebammenpraxis Zürich. Die Mutter zweier erwachsener Söhne macht täglich bis zu acht Hausbesuche, um Wöchnerinnen in der Pflege ihrer Babys zu unterstützen. Irchelpark, Zürich Foto: Ornella Cacace i ch bin täglich mit dem Velo unterwegs und besuche Mütter und ihre Neugeborenen in der Stadt Zürich. Als Hebamme und ehemalige Kinderkrankenschwester berate ich Wöchnerinnen bei Stillproblemen, zeige ihnen, wie Babys gepflegt werden, und stehe den Familien mit Rat und Tat zur Seite. Es ist mir wichtig, die Frauen gut zu begleiten, da eine Geburt manchmal nicht nur körperliche, sondern auch seelische Wunden verursacht. Hebamme ist kein Beruf, sondern eine Berufung. Wenn ich, wie so oft, auf der Frohburgstrasse in Richtung Oerlikon oder Schwamendingen radle, um dort einer Wöchnerin beizustehen, halte ich oberhalb des Irchelparks an. Beim Aussichtspunkt auf der Anhöhe liegt mein Ort. Dort raste ich gern unter den Bäumen und lasse meinen Blick über die Stadt Zürich schweifen. An klaren Tagen erkenne ich in der Ferne den Flughafen und die Aussenquartiere, die momentan stark im Wandel sind. In diesen Gegenden wohnen viele Menschen, die in der Schweiz keine Verwandten haben und deshalb umso mehr auf meine Hilfe angewiesen sind. Mindestens einmal in der Woche sitze ich an diesem Aussichtspunkt, kehre in mich und finde Antworten auf Fragen oder Lösungen für Probleme. Hier oben entstand auch die Idee, in der Hebammenpraxis Zürich eine Baby-Bar als Treffpunkt junger Mütter zu lancieren oder im Gemeinschaftszentrum Schindlergut einen Mittagstisch für Wöchnerinnen ins Leben zu rufen, damit sich die jungen Mamis treffen und stärken können. Dieser Platz unter den Bäumen und mit Sicht über die Stadt spendet mir neue Energie für meine Arbeit. Er ist mein Kraftort. l Text: Regula Burkhardt-Lehmann Vivai 1/17 57 RÄTSELN d un ln en! e n ts Rä ewin g Finden Sie das Lösungswort Das ist Ihr Gewinn: Das Vier-Sterne-Hotel MentalSpa Hotel Fritsch am Berg am Bodensee sorgt mit seinem Spa-Angebot, mit Coaching und Biofeedback für Leichtigkeit in Gedanken und Gefühlen. Gewinnen Sie einen Gutschein für drei Übernachtungen für zwei Personen im Doppelzimmer mit Seeblick inklusive Fritsch Premium Pension und je einer Aroma-Ganzkörpermassage im Wert von insgesamt Fr. 1000.–. Weitere Infos: fritschamberg.at So sind Sie dabei Telefon: Wählen Sie die Nummer 0901 560 001 (Fr. 1.– / Anruf ab Festnetz), und sprechen Sie das Lösungswort, Ihren Namen und Ihre Adresse aufs Band. SMS: Senden Sie Folgendes an die Nummer 920 (Fr. 1.– / SMS): VIVAI D, Ihr Lösungswort, Ihren Namen und Ihre Adresse. Postkarte (A-Post): Verlag Vivai, Kreuzworträtsel 1/17, Postfach, 8074 Zürich Teilnahmeschluss: 22. Februar 2017 Lösungswort der letzten Ausgabe: Meersalz Gewonnen hat: Rudolf Harder, Menziken Die Gewinnerin / der Gewinner wird unter sämtlichen korrekten Einsendungen aller Sprachausgaben von Vivai ausgelost und schriftlich benachrichtigt. Keine Barauszahlung. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen, über die Verlosung wird keine Korrespondenz geführt. Gewinne, die nicht bis spätestens drei Monate nach Ziehung durch den Gewinner bezogen werden, verfallen ersatzlos. Mitarbeitende des Migros-GenossenschaftsBundes sind von der Teilnahme ausgeschlossen. Die Auflösung und den Namen des Gewinners finden Sie im Vivai 2/17. Abonnieren Sie Vivai kostenlos auf der Website migros.ch/vivai oder per E-Mail an [email protected] und Tel. 0800 180 180. 58 Versprochen: All unser Fisch ist nachhaltig. Mehr zu diesem eingelösten Versprechen auf generation-m.ch T l us skr t langs he Es het so ig von Au *Abhäng , Wechselkurs Saison 2 Passau–Budapest–Passau 15 Tage ab Fr. 1490.– 8 Tage ab Fr. 690.– 1. Tag Zürich/St.Margrethen–Passau Busfahrt. Einschiffung. Um 18.00 Uhr «Leinen los!» 2. Tag Wien Stadtrundfahrt/-gang.* 3. Tag Ordas Puszta-Ausflug* mit Reitvorführung 4. Tag Belgrad Rundfahrt* mit Festung Kalemegdan. 5. Tag Eisernes Tor Erholung an Bord. 6. Tag Bukarest Stadtrundfahrt/-gang.* 7. Tag Donaudelta Rundfahrt* mit Ausflugsbooten oder optio- 1. Tag Zürich/St. Margrethen–Passau Busfahrt ab Zürich Sihlquai/St. Margrethen. Einschiffung. 2. Tag Melk–Wien Ausflug* zum Benediktiner-Kloster Stift Melk Abreisedaten 2017 Es het solangs het Rabatt 14.05. 1000 09.07. 1000 03.09. 1000 29.10. 2500 11.06. 1000 06.08. 1000 01.10. 1500 Wasserlandschaft im Donaudelta rt Jetzt Katalog 2017 bestellen n! 1 Passau–Donaudelta–Passau nal Delta intensiv.° Ausflug+ Schwarzes Meer, Stadtrundgang Constanta. 8. Tag Rousse Stadtrunfahrt/gang.* 9. Tag Eisernes Tor Passage 10. Tag Novi Sad Rundfahrt-/gang.* 11. Tag Mohács Ausflug* Pécs. 12. Tag Budapest Stadtrundfahrt.* 13. Tag Bratislava Rundfahrt/ -gang.* 14. Tag Krems Busfahrt Kloster Melk,* Ausflug• Burgruine Agg-stein. 15. Tag Passau– Schweiz AusschiffungBusfahrt nach St.Margrethen/ Zürich. 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