- IG Passivhaus Schweiz

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2013–14
Passivhaus
das
zertifiziert nach Minergie-P®
Das Magazin zu den internationalen Tagen des Passivhauses
IG Passivhaus Schweiz
Gute Architektur
Bauherren geben Auskunft
Krieg ums Öl
Graue Energie
CHF 10.–
Denkmalschutz
Fenster für Sie und die Umwelt
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Editorial
Das Minergie-P-Haus als
Baustein der Energiewende
Liebe Leserin
Lieber Leser
Pierre Honegger
Präsident
IG Passivhaus
Christian Röthenmund,
Geschäftsführer
Minergie
Bei der Elektrizität hat die Politik die Energiewende eingeläutet, im Bereich der fossilen
Brennstoffe ist das Vorgehen zögerlich. Häuser, die kaum Energie benötigen oder gar welche
produzieren, sind dazu ein wichtiger Baustein – fällt doch rund die Hälfte unseres Energiekonsums im Bereich der Gebäude an. Die IG Passivhaus und der Verein Minergie setzen sich
seit Jahren für den Bau energieeffizienter Häuser nach dem Standard Minergie-P ein. Mit
Erfolg: Mehr als 2000 Gebäude wurden bis heute zertifiziert.
Wie wichtig es ist, solche Häuser zu bauen, zeigt das Interview mit dem Historiker Daniele
Ganser ab Seite 20. Der Autor des Buches «Europa im Erdölrausch» hat sich intensiv mit
unserer Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen auseinandergesetzt. Für Ganser ist der rasche Wechsel zu alternativen Energien und sparsamen Technologien der einzig gangbare
Weg, um der Eskalation von Konflikten rund ums knapp werdende Öl aus dem Weg zu
gehen. Daniele Ganser ist übrigens auch Referent am Energieforum der IG Passivhaus vom
8. November in der Bauarena in Volketswil ZH (siehe Seite 36).
Dass energieeffiziente Häuser und gute Architektur Hand in Hand gehen, sehen Sie im Artikel «Gross mit kleinem Fussabdruck» ab Seite 6. Die Bauten zeigen auch: Egal ob Hochhaus
in der Agglomeration, Einfamilienhaus auf dem Land oder Geschäftshaus in der Stadt – jedes Gebäude kann heute als Passivhaus realisiert werden.
Fast noch wichtiger als der Bau neuer effizienter Häuser ist die energetische Sanierung des
Bestandes. Ab Seite 48 lesen Sie, wie dies bei denkmalgeschützten Häusern möglich ist.
Schwieriger wird es hingegen, wenn Mehrfamilienhäuser mit Eigentumswohnungen in die
Jahre kommen. Wenn der Erneuerungsfonds zu wenig gefüllt ist, entscheiden sich die Stockwerkeigentümer oft gegen Investitionen in energetische Massnahmen – dabei wäre das Potenzial riesig, wie unser Bericht ab Seite 24 zeigt.
Wenn Sie nach der Lektüre unseres Magazins Lust haben, einmal ein modernes Passivhaus
nach Standard Minergie-P in Natura zu sehen, würde es uns freuen, Sie im Rahmen der
Internationalen Tage des Passivhauses vom 9. und 10. November begrüssen zu dürfen. An
diesen Daten haben viele Passivhäuser ihre Türen für Besucher geöffnet. Informationen
dazu finden Sie ab Seite 44.
An dieser Stelle möchten wir auch unseren Patronatspartnern Gasser Passivhaustechnik und
Richner Bäder und Plättli sowie der Geschäftsstelle Minergie danken. Ohne ihre Unterstützung wäre die Durchführung der zehnten Passivhaustage in der Schweiz nicht möglich.
Pierre Honegger,
Präsident IG Passivhaus
Christian Röthenmund,
Geschäftsführer Minergie
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Inhalt
Gute Architektur
6
Gross mit kleinem Fussabdruck
Bauherren geben Auskunft
14
Label ja – aber nicht um jeden Preis
Interview
20
Daniele Ganser: «Wir brauchen Lösungen,
auf die unsere Enkel stolz sein können.»
Stockwerkeigentum
24
Energetische Sanierung als Sackgasse
bei Eigentumswohnungen?
In eigener Sache
30
Die IG Passivhaus stellt sich vor
Lüftung
34
Die Rehabilitation der Lüftungsanlage
Unsichtbare Energie
38
Der graue Rucksack
Probewohnen
44
Probieren geht über studieren
Denkmalpflege
48
Dialog zwischen Denkmalpflege
und Energiefachleuten
Blick in die Nachbarschaft
54
Drei Blitzlichter auf das Passivhaus in Österreich
Label und Marken
58
Durchblick im Label-Salat
Impressum
62
5
Gute Architektur
Gross mit kleinem Fussabdruck
Gute Architektur und Passivhausstandard sind keine Widersprüche. Das beweisen aktuelle
Beispiele aus der Schweiz. Es sind grosse Bauten mit kleinem ökologischem Fussabdruck.
Text Anja Martin — Bilder Lutz Architekten; Bauatelier Metzler, Thomas Drexel; Schwarz Architekten, Jürg Zimmermann, René Dürr; PD
W
eltklassearchitektur muss vor allem gut aussehen – welchen
Standard sie energetisch erreicht, fragen nur Kleingeister.
Ist das so? Nein, darf man inzwischen sagen, denn immer häufiger
erfüllen architektonisch Aufsehen erregende Bauten Nachhaltigkeits-Labels, etwa den Minergie-P- oder Passivhausstandard, ja
werden teils sogar zu Null- oder Plusenergiehäusern. Betrachtet
man die staatlichen Zielvorgaben, sollte die Entwicklung aber
noch deutlicher in diese Richtung gehen. Schliesslich kam die
Konferenz der Kantonalen Energiedirektoren zum Schluss, dass
sich ab dem Jahr 2020 neue Gebäude möglichst ganzjährig selbst
mit Energie zu versorgen haben. Deshalb sind bei öffentlichen wie
auch privaten Architekturwettbewerben Energiestandards immer
häufiger Vorgabe.
6
Neue gestalterische Lösungen
«Für gute, zeitgenössische Architektur muss das Thema Energieeffizienz eine Selbstverständlichkeit sein», sagt Thomas Metzler vom
Bauatelier Metzler aus Frauenfeld. Seit 2005 sind alle Bauten aus
seinem Büro mindestens nach Minergie-P zertifiziert. Gute Architektur sei an verschiedenen Kriterien wie Umgebungsbezug, Formund Raumqualität, Materialisierung, Funktionalität zu messen,
aber eben auch an Energieeffizienz. «Es kann ja nicht sein, dass im
21. Jahrhundert das Thema Energieeffizienz nur ein Randthema
in der aktuellen Architekturdiskussion ist», so der Architekt.
Energiesparendes Bauen hat Auswirkungen auf Form, Belichtung, Wandstärken und Ausrichtung. Der Architekt muss dabei
anders planen, ist in gewisser Weise weniger frei. Das Verhältnis
Gute Architektur
Holzbau in der Innenstadt
Schnitt Wohn- und Geschäftshaus, Mühlebachstrasse, Zürich.
Von aussen sieht man es dem sechsstöckigen
Wohn- und Geschäftsbau nicht an, aber
spätestens die unverkleideten Geschossdecken
verraten es: Das Gebäude ist ein Holzbau. Bei
den verwendeten Brettstapel-Beton-Verbunddecken kommt der Beton ohne Stahl­armierung
aus, die Bretter ohne Leim. Der Vorteil in der
Stadt: Die Nachbarn heizen mit. Der Nachteil in
der Stadt: Die Sonneneinstrahlung ist geringer,
und die engen baurechtlichen Rahmenbedingungen bestimmen die Bauform weit stärker
als Energieeffizienzaspekte. Dafür lassen sich
andere schlaue Lösungen finden. Die Architekten verwendeten auf der Hofseite Sonnenkollektoren in der Fassade. Das ersetzt das
Fassadenmaterial Schiefer und lässt auf dem
Dach Platz für die Photovoltaik.
Standort: Mühlebachstrasse/Hufgasse, Zürich
Bauherrschaft: privat
Architekt: kämpfen für architektur ag, Zürich
Standard: Minergie-P-ECO
Bauweise: Holzbau aus Holzrahmenbau­
elementen und Brettstapel-Beton-Verbund­
decken; Untergeschoss und Treppenhäuser
aus Sichtrecyclingbeton
Energiebezugsfläche: 4500 m²
Heizsystem: Pelletsheizung, Solarthermie
Gewichtete Energiekennzahl: 11,7 (Hufgasse)/
18,8 (Mühlebachstrasse) kWh/m²a
Wärmebedarf: 12 kWh/m²a
Grundriss Normalgeschosse, Mühlebachstrasse, Zürich
von Volumen zu Oberfläche, Fenstergrösse und -anordnung, ein
durchlaufender Dämmperimeter oder die Minimierung von Wärmebrücken, alle diese Faktoren beeinflussen den Entwurf. Manches muss neu gedacht werden, zusätzliches Wissen ist gefragt, gewohnte gestalterische Vorstellungen kommen auf den Prüfstand.
Auch technische Elemente bestimmen die Gestaltung stärker.
«Energieeffiziente, gute Architektur zu bauen, ist aber nicht
schwierig», betont Beat Kämpfen, der gerade mitten in Zürich
ein Minergie-P-ECO-zertifiziertes Wohn- und Geschäftsgebäude
errichtet hat – und das sogar als Holzbau (siehe Beispiel oben).
«Für mich ist es unerklärlich, dass es so wenige Architekten gibt,
die beides machen. Gute Gestalter fühlen sich scheinbar bedroht
durch energetische Vorschriften.» Er macht den Vergleich mit
den Sicherheitsvorschriften beim Bauen. Auch sie würden sich ja
laufend ändern, so der Geschäftsführer des Büros «kämpfen für
architektur». «Und obwohl diese sehr in die Architektur eingreifen, nehmen sie die Architekten einfach hin. Beim Thema Energie
dagegen wehren sich viele.»
Passivhausstandard als Verkaufsargument
Minergie-P muss das Gebäude nicht einmal teurer machen. Dieses
Vorurteil wollen nachhaltig denkende und bauende Architekten
entkräften. Allerdings gilt das nur, wenn bereits beim Entwurf an
Energieeffizienz gedacht wird. Der angestrebte Standard bestimmt
mit, wo die Fenster sitzen, welches Material infrage kommt, welche Form Sinn macht. Können Solarkollektoren in Fassaden
7
Gute Architektur
Für Mensch und Pferd
Ein Eigenheim für zwei Menschen und zwei
Pferde, so lautete die ungewöhnliche
Bau­aufgabe. Der Wohnraum für die Zweibeiner
wurde auf eine Etage beschränkt, die Vier­
beiner zogen im Untergeschoss in offene Ställe,
von denen sie auf die Weide spazieren
können. Alles unter einem Dach zu versammeln,
erspart ein Formendurcheinander auf dem
Grundstück, machte es den Planern aber in
energetischer Hinsicht schwer. Weil das
Wohngeschoss quasi in der Luft schwebt, nur
partiell auf dem Erdreich aufliegt, gab es
mehr Aussenfläche als bei einem konventionellen Einfamilienhaus. Das schlechte Oberflächen-Volumen-Verhältnis wurde mit einer
annähernd wärmebrückenfreien Konstruktion
und besseren U-Werten kompensiert. Durch
die Photovoltaikanlage erreicht das Haus sogar
eine positive Energiebilanz.
Standort: Nussbaumen TG
Bauherrschaft: Peter und Margrit Beerli
Architektur: Bauatelier Metzler, Frauenfeld
Haustechnikplaner: E. Fuchs, Aadorf
Standard: Minergie-P-ECO
Bauweise: Holzelementbauweise auf
Recyclingbetondecke und -stützen
Energiebezugsfläche: 130 m²
Heizsystem: Wärmepumpe
Grenzwert Minergie-P/Energiebedarf: 29,6 kWh/m²a
Plusenergiebilanz durch Photovoltaik: 160 Prozent
Auszeichnungen: Thurgauer Energiepreis 2011
Schnitt mit Pferdestall unten und Wohngeschoss oben.
Grundriss Wohngeschoss
Grundriss Stallgeschoss
8
Gute Architektur
Wohnwürfel im Sparmodus
Living in a box? Aus energetischer Sicht kann
das Sinn machen. Der Wohnwürfel in der Nähe
von Fribourg kommt dem effizientesten
Oberflächen-Volumen-Verhältnis so nah, wie es
für ein Wohngebäude vielleicht möglich ist.
Der Entwurf wurde simpel gehalten: Keine
Versätze, keine Dächlein, keine Balkone, keine
Spielereien und damit auch keine Wärme­
brücken. Mussten trotzdem Elemente aussen
angebracht werden, haben sie möglichst
wenig Verbindung zur Gebäudehülle. Wie die
kleine Treppe zum Garten, die einfach als
Betonblock daneben sitzt. Kons­truiert wurde
das Einfamilienhaus aus Holz, das sich
hinter einer Eternitfassade versteckt. Das
Material ist bezüglich der grauen Energie
vielleicht nicht tadellos, überzeugt aber durch
seine lange Lebensdauer.
Schnitt durch das Wohnhaus in Courtepin.
Grundriss Obergeschoss
Standort: Courtepin FR
Bauherrschaft: Hélène Python
et Alain Vonlanthen
Architektur: Lutz Architectes, Givisier
Holzbau: Gutknecht Holzbau, Murten
Standard: Minergie-P
Bauweise: Holzbauweise
Verkleidung: Eternit
Energiebezugsfläche: 115 m²
Heizsystem: Wärmepumpe
Energiebedarf: 30 kWh/m²a
Grundriss Erdgeschoss
9
Gute Architektur
Mit Kunststein im Höhenflug
Ein echtes Leuchtturmprojekt ragt am Schlieremer Bahnhof in den Himmel. Das mit 48 Metern
höchste Gebäude des neu entstehenden
Stadtteils ist Minergie-P-ECO zertifiziert. Bis
anhin wurde noch kein anderes Wohnhoch­haus in der Schweiz mit diesem Label ausgezeichnet. Mit 40 Prozent Fensterfläche ist
es keiner der gewohnten Glastempel, sondern
bewusst ein steinernes Haus. Denn (Kunst-)
Stein verkörpert, laut dem Architekten, Dauer­haftigkeit und Ruhe besser als ein optisch
leichtes Material wie Glas. Der vermeintlich
schwere Schuppenpanzer der Fassade
wird aus raffiniert gefertigten Beton­elementen
gebildet, die ohne Silikonver­­fugung auskommen. Die vorfabrizierten Sandwich­elemente
bestehen aus einer plastisch geform­ten äusse­ren Schicht, der Wärmedämmung und einer
inneren tragenden Schicht. Tatsächlich genügte
eine Dämmstärke von nur 16 Zen­timetern, um
Minergie-P-ECO zu erreichen.
Schnitt durch das Hochhaus am Rietpark.
Standort: Am Rietpark, Schlieren ZH
Bauherrschaft: Credit Suisse Real Estate Fund
Green Property
Architekt: Dietrich Schwarz Architekten, Zürich
Projektentwicklung: Halter Entwicklungen, Zürich
Standard: Minergie-P-ECO
Bauweise: Fassade in vorfabriziertem Beton­
elementbau, Geschossdecken
in Recyclingbeton
Energiebezugsfläche: 10 343 m²
(davon 545 m² Restaurant im EG)
Heizsystem: Fernwärme
Gewichtete Energiekennzahl (Minergie-P-Grenzwert):
26,7 kWh/m²a
Grundriss Erdgeschoss
10
Grundriss Normalgeschoss
Gute Architektur
integriert werden? Wie viel Dachfläche plant man für Photovol­
taik ein? Gerade die technischen Elemente beeinflussen die Architektur des energieeffizienten Entwurfs.
Gegen das Mehrkostenargument wehrt sich auch Dietrich Schwarz:
«Den Passivhausstandard bekommt ihr ohne einen einzigen Franken Aufpreis!», so das Versprechen von Schwarz Architekten an die
Bauherrschaft beim Wohnhochhaus in Schlieren. (siehe Beispiel
links) Und das Büro hielt Wort, lieferte das Gebäude im gesteckten Kostenrahmen von 44 Millionen Franken. Das machte das
erste Minergie-P-ECO-Wohnhochhaus nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern auch ökonomisch interessant. Dass sie den Auftrag
wegen ihres Versprechens bekommen haben, glaubt Geschäftsführer Dietrich Schwarz zwar nicht. Doch spätestens beim Verkauf
an einen Investor muss der Energiestandard für die Bauherren ein
wichtiges Argument gewesen sein. Das nachhaltige Hochhaus
wurde von der Credit Suisse erworben, und zwar für deren Green
Property Immobilienfond.
Das Solarkraftwerk
Ein Haus kann wesentlich mehr Energie
erzeugen, als es verbraucht. Das war es, was
Fent Solare Architektur beweisen wollte.
Und so baute das Büro ein siebenstöckiges
Mehrfamilien- und Geschäftshaus, das
beinahe doppelt so viel Energie produziert, wie
es selbst benötigt. Die Photovoltaik-Anlagen
haben die Architekten in die Fassade integriert
und machten sie zu einem selbstverständ­lichen Gestaltungsmittel. Schöner Nebeneffekt:
Auch im schneereichsten Winter liefert immer
ein Teil der Solarzellen Strom.
Standort: Hofberg, Wil SG
Bauherrschaft: Giuseppe und Katharina Fent
Architektur: Fent Solare Architektur, Wil
Haustechnikplaner: Lucido Solar, Wil
Standards: Minergie-P und PlusEnergieBau
Bauweise: Massivbauweise
Energiebezugsfläche: 1306 m²
Heizsystem: Sole-Wasser-Wärmepumpe
Energiekennzahl: 22,9 kWh/m²a
(davon 13,1 kWh/m²a für Elektrizität)
Photovoltaik: 58 kWp, 345 m²,
Produktion 186 Prozent (gerechnet)
Auszeichnungen: 2. Platz Norman Foster Solar
Awards 2012
Schnitt durch das Solarhaus am Hofberg.
Grundrisse Wohngeschosse
11
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Zertifiziert als Minergie-P/Passivhaus
Bauherren geben Auskunft
Label ja –
aber nicht um jeden Preis
Wie halten es institutionelle, gemeinnützige und öffentliche Bauherren mit den Energiestandards?
Das Passivhaus-Magazin hat nachgefragt.
Text Paul Knüsel — Bilder PD; Heinrich Helfenstein
D
ie Nachfrage nach den Gebäudelabels ist in den letzten Jahren laufend gestiegen. Minergie ist das populärste: Alleine
2012 wurden fast fünf Millionen Quadratmeter Wohnfläche zertifiziert – das entspricht der grössten Zunahme seit der Einführung
des Minergie-Labels vor zwölf Jahren. «Jedes vierte Wohngebäude
wird heute mit Zertifikat gebaut», sagt Christian Röthenmund,
Geschäftsführer des Vereins Minergie.
Kaum messbar ist hingegen, wie sich der Kreis der Anwender der
Minergie-Labels entwickelt hat: Waren anfänglich fast nur private Einfamilienhausbesitzer und öffentliche Bauherrschaften unter
den Label-Inhabern vertreten, gesellen sich heute vermehrt professionelle und institutionelle Immobilieninvestoren dazu. Auch die
Kantone haben ihre Bauvorschriften in den letzten Jahren immer
mehr dem Minergie-Standard angenähert.
« Das Abwägen von
Aufwand und
Ertrag ist Teil der
Nach­haltigkeit.
»
Jürg Burkhard, Head Development and Construction, Axa Real Estate
Nicht überall umsetzbar
Vor allem die Region Zürich gilt als Minergie-Hochburg. Dennoch scheint ausgerechnet hier die Marktdurchdringung an Grenzen zu stossen. Eine Analyse* der fünfzig von 1999 bis 2012 von
der Stadt Zürich durchgeführten Wohnbau-Wettbewerbe zeigt,
dass sich ein Graben durch die Baulandschaft zieht: «Knapp die
Hälfte der Zürcher Wohnbaugenossenschaften haben seit 1999
noch nie im Minergie-Standard gebaut», beklagt Pierre Honegger, Präsident der IG Passivhaus Schweiz. Er hat die Analyse der
Projekte durchgeführt. Seine Auswertungen zeigen auch, dass ein
Drittel der Architekturbüros, die einen der fünfzig Wettbewerbe
des gemeinnützigen Wohnungsbaus in Zürich gewonnen haben,
bisher noch nie einen der Standards von Minergie angewendet
haben. Noch schlechter steht es bei der Erreichung des Passiv­
hausstandards. Von den fünfzig Wohnbauten in Zürich trägt nur
gerade jeder Sechste, der nach Minergie zertifizierten Bauten den
Zusatz «P», so Honeggers Analyse.
Die Zukunft sieht nicht besser aus: Zwar setzt die Mehrheit der
öffentlichen und gemeinnützigen Bauträgerschaften derzeit noch
auf eines der Minergie-Labels. Wie die Nachfrage bei verschiedenen grossen Bauherren ergibt (siehe Statements), wird bei Neubauten und Sanierungen durchaus auch darauf verzichtet. Kostendruck oder das Bewahren von bezahlbarem Wohnraum stehen der
Umsetzung oft entgegen, so das wiederkehrende Argument. Bei
sogenannten «Leuchtturmprojekten» hingegen ist das Zertifikat
weiterhin unverzichtbar, so der Tenor.
*Quellen:
–G
rundlage für die Auswertung war die Publikation «Grundrissfibel. 50 Wettbewerbe im gemeinnützigen Wohnungsbau 1999 –2012» (Edition Hochparterre 2012)
– Datenbank aller nach Minergie-Standards erstellten Bauten
14
Stadt Zürich:
Minergie-Eco als Minimum
Warum bauen Sie nach Energiestandards?
«Die Stadt Zürich ist auf dem Weg in
die 2000-Watt-Gesellschaft, weshalb wir
ökologischen und preiswerten Wohn­­­raum auf sozial verträgliche Weise an­zu­­bieten haben. Städtische Neubauten
streben den Minergie-P-Eco-Standard an;
mindes­tens muss Minergie-Eco
er­reicht werden. Aktuell ist eine Siedlung,
das Projekt «Kronenwiese», im Stan­d­ard Minergie-A-Eco geplant. Die Zusatz­
kosten musste das Parlament jedoch
separat gutheissen. Die Liegenschaftenverwaltung setzt die Vorgaben aber
nicht einfach stur um, sondern analysiert
jedes Objekt genau: Vor allem Gesamt­
renovationen können die Standardanforderungen nicht immer erfüllen. Denn so
wollen wir verhindern, dass der Mietzins­
aufschlag für die bestehende Mieter­schaft
unbezahlbar ist.»
Markus Feer, Bereichs­leiter Wohnen,
Liegenschaftenverwaltung Stadt Zürich
Bauherren geben Auskunft
Das Bürohaus «Foyer» in Zug gehört der
Credit Suisse und trägt die Labels Greenproperty
Gold, Minergie-Eco und LEED Platinum.
Credit Suisse:
Eigenes Gütesiegel als Standard
Warum bauen Sie nach Energiestandards?
«Gebäudestandards spielen eine
zent­rale Rolle; seit 2006 erfolgt unser
Geschäfts­­betrieb in der Schweiz
CO²-neutral. Die meisten Bürobauten, die
in den letzten Jahren renoviert oder
neu erstellt wurden, tragen ein Minergieoder ein Minergie-P-Zertifikat. Der
«Uetlihof»-Komplex in Zürich erfüllt sogar
die Anforderungen von Minergie-P-Eco.
Die Credit Suisse ist sich der gesellschaftlichen und ökologischen Verantwor­tung bewusst. Zusätzlich wird Anlagegeld
in zertifizierte Wohn- und Büroimmobi­lien investiert, jährlich etwa eine Milliarde
Schweizerfranken. Das Real Estate
Asset Management der Credit Suisse ver­langt, dass sämtliche Neubau­pro­jekte
unseren Nachhaltigkeitsstandard «greenproperty» erfüllen. Dieses Gütesiegel
prüft über achtzig Kriterien und basiert auf
der SIA-Nachhaltigkeitsempfehlung 112/1.»
Roger Baumann, Global Head Business
Development & Sustainability, Real Estate
Asset Management, Credit Suisse
Die denkmalgeschützte Siedlung Nordstrasse der Stadt Zürich («Schindlerhäuser») aus dem Jahre 1920
wurde 1990 renoviert und 2012 Instand gesetzt. Kein Label.
15
Bauherren geben Auskunft
Familienheim-Genossenschaft Zürich:
Nicht immer alles berücksichtigt
Warum bauen Sie nach Energiestandards?
«Das Leitbild der FamilienheimGenos­senschaft Zürich enthält die Ziele der
2000-Watt-Gesellschaft: Wir wollen
erneuerbare Energie fördern und den CO²Ausstoss senken, etwa mit einem
eigenen Abwärmenetz. Das MinergieGebäude-Label ist grundsätzlich eine gute
Sache, um Energie im Betrieb der Wohnbauten einzusparen. So wird unser neues
Leuchtturmprojekt «Zentrum Friesenberg»
Minergie-P-Eco erreichen. Aber leider
beurteilt der Standard wichtige Kriterien
nicht, wie etwa graue Energie, Mobilität
oder das Konsumverhalten. Zudem würden
Gebäudesanierungen mit Minergie­zerti­fikat oft zu viel kosten. Zwar müssen
wir Energie einsparen; aber wir haben
zuerst den klaren Auftrag, gerade auch
Familien mit schwachen Ein­kommen
zahlbare Wohnungen anbieten zu können.»
Heinz Aeberli, Leiter Planung und Bau,
Familienheim-Genossenschaft Zürich
Die Ersatzneubauten der Siedlung Grünmatt in Zürich tragen kein Energie-Label.
Baugenossenschaft «mehr als wohnen»:
Verhältnismässiger Umsetzungsaufwand
Warum bauen Sie nach Energiestandards?
«Der Bau und Betrieb der Liegenschaften
der beiden gemeinnützigen Bauträgerschaften, welchen ich vorstehe, sollen
möglichst wenig Ressourcen verbrauchen.
Wir orientieren uns an den Zielen
der 2000-Watt-Gesellschaft und streben
hochwertige Dämmstandards an. Aber
die Verhältnismässigkeit muss stimmen: So
kann es einfacher sein, graue Energie
einzusparen, als Gebäude dicker einzu­
packen. Oder bei Arealüberbauungen kann
es ökonomisch unsinnig sein, jedes Gebäude auf bestimmte Standards zu trimmen,
anstatt einen guten Durchschnitt zu erreichen. Labels können das Bauen komplex
und teuer machen. Unsere Wohnbauprojekte sollen aber den Tatbeweis erbringen,
dass vorbildliches ökologisches
Bauen auch ökonomisch machbar ist.»
Peter Schmid, Präsident Jubiläumsgenossenschaft «mehr als wohnen» und All­
gemeine Baugenossenschaft Zürich (ABZ)
Die Siedlung Wolfswinkel in Zürich der Allgemeinen Baugenossenschaft
erfüllt den Minergie-Standard.
16
Bauherren geben Auskunft
AXA Real Estate:
Geschäftsmieter fordern Labels
Warum bauen Sie nach Energiestandards?
«Auf dem sieben Hektar grossen FreilagerAreal in Zürich-Albisrieden realisieren
wir nicht nur eines der grössten Wohnbauprojekte, sondern auch eines mit Pioniergeist. Die neuen Wohnbauten werden
im Minergie-Eco- oder Minergie-P-EcoStandard erstellt. Aus ökonomischen
Gründen realisieren wir jedoch nicht überall
100 Prozent des technisch Möglichen.
Das Abwägen von Aufwand und Ertrag ist
Teil der Nachhaltigkeit. Bei der Nach­frage nach Gebäudestandards ist zwischen
Wohnen und Arbeiten zu unterscheiden:
Wohnungsmieter sind eher weniger
an Standards interessiert; Geschäftsmieter
fordern dagegen sehr wohl ein Label,
weil sie selbst Nachhaltigkeitsvorgaben zu
erfüllen haben. Wichtig für Investoren
ist ausserdem, dass Gebäudestandards
eine externe Qualitätssicherung und
einen Investitionsschutz garantieren.»
Jürg Burkhard, Head Development and
Construction, Axa Real Estate
Die Überbauung Ecoplace in Zürich trägt
das Minergie-Eco-Label.
Stadt Adliswil:
Eigentümer sensibilisiert
Warum bauen Sie nach Energiestandards?
«Adliswil ist zertifizierte Energiestadt.
Eigene Bauvorhaben haben mindestens
den Minergie-Standard zu erfüllen;
das Gleiche gilt für Arealüberbauungen auf
privaten Grundstücken sowie bei Ge­
staltungsplänen mit Sonderbauvorschriften.
Ausnahmen sind erlaubt, etwa wenn
die Anwendung von Labels aus Gründen
des Denkmalschutzes nicht möglich ist.
Dass Adliswil eine der höchsten MinergieQuoten aller Zürcher Gemeinden vor­weisen darf, hat direkt nur geringfügig mit
uns zu tun. Indirekt aber scheint die
Politik viele Eigentümer positiv angesprochen und sensibilisiert zu haben. So
sind einige private Pionierbauten entstanden: 2001 etwa hat der Versicherungs­
konzern Swiss-Re das damals grösste
Minergie-Gebäude erstellt. Und im
Jahr 2008 wurde die Zurich Inter­national
School nach «Zero-Emissions-Architecture» realisiert.»
Patrick Stutz, Stadtrat, Ressort Werke und
Energiestadt, Stadt Adliswil
Die «Zurich International School» in Adliswil wurde 2008 nach den
Prinzipien der «Zero-Emissions-Architecture» realisiert.
mehr Infos
www.minergie.ch
17
Architektur, Design, Energieeffizienz
Logo Schreinerei max aeschbacher AG
Farben
Grün: Pantone 368C / CMYK 57% Cyan, 100% Yellow
Braun: Pantone 463C / CMYK 30% Cyan, 56% Mangenta, 100% Yellow, 37% Black
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Schreiner
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Ihr
Schreiner
Interview
«Wir brauchen Lösungen, auf die
unsere Enkel stolz sein können.»
Erdöl und kriegerische Auseinandersetzungen sind für Daniele Ganser eng miteinander verbunden.
Um aus diesem gefährlichen Kreislauf auszubrechen, müsste der Verbrauch von fossiler Energie
massiv reduziert werden, sagt der Historiker.
Interview Reto Westermann — Bild Nils Fisch
In der Schweiz beträgt der durchschnittliche Erdölverbrauch pro Kopf und Tag rund fünf Liter – wie sieht es
bei Ihnen aus Herr Ganser?
Daniele Ganser: Vermutlich liege ich leicht darunter. Ich
fahre mit dem Velo zur Arbeit und mit dem Zug zu Vorträ­
gen. Verschlechtert wird meine Bilanz durch einzelne Flüge zu
Tagungen im Ausland. Ausserdem besitze ich für den privaten
Gebrauch ein Auto.
Und wie sieht es beim Wohnen aus?
Wir haben kürzlich ein 35 Jahre altes Haus gekauft, das wir jetzt
energetisch sanieren: Die Gasheizung kommt raus, die Wände
werden isoliert, die alten Fenster gegen solche mit Dreifachver­
glasung ausgetauscht, eine Wärmepumpe und ein Holzofen ein­
gebaut und Sonnenkollektoren montiert. Danach dürfte unser
Energieverbrauch beim Wohnen unter dem Durchschnitt liegen.
Dank neuen Fördermethoden könnten die Zahlen aber
trotzdem wieder nach oben gehen.
Ja, aber dieses Öl ist schwer zugänglich, und man fördert es mit
grossen negativen Auswirkungen auf die Umwelt. Vereinfacht
gesagt hat man als OECD-Land heute nur zwei Möglichkeiten,
um an mehr Öl zu kommen: Entweder man setzt auf unsichere
Lieferungen aus OPEC-Ländern und risikiert dafür sogar Kriege,
oder man nutzt unkonventionelle Fördermethoden – beides Va­
rianten ohne langfristigen Horizont.
Sie sind kein klassischer «Grüner», woher kommt Ihr
Engagement im Energiebereich?
Den Zugang zur Erdölproblematik habe ich über meine For­
schungen zu Kriegen und zur Geostrategie gefunden. Dabei ist
mir klar geworden, welche Bedeutung das Erdöl hat und welche
Gefahren damit verbunden sind. Bei den Recherchen zu meinem
Buch «Europa im Erdölrausch» habe ich aber auch gesehen, dass
die Umweltpioniere in den letzten 30 Jahren alle Grundlagen für
einen Umstieg auf erneuerbare Energien geschaffen haben – wir
müssten sie nur anwenden …
Ist die enge Verbindung von Öl und Krieg nicht vielen
bewusst?
Eigentlich steht es täglich in den Medien, aber die Verbindung
zwischen Kriegen und Erdöl wird kaum gemacht. Die grossen
Mächte präsentieren immer wieder neue Bösewichte und Terro­
risten, die es zu beseitigen gilt. Dabei geht es in der Regel nur um
das Öl, das in diesen Staaten lagert, und nicht um böse Machtha­
ber oder die Einführung der Demokratie.
… was aber nicht geschieht.
Ja, leider. Dabei ist ein Umstieg auf erneuerbare Energien langfris­
tig die einzig richtige Lösung. Denn alle anderen Energieträger
sind knapp oder werden knapp, was unausweichlich zu weiteren
Kriegen führt.
Wenn Kriege drohen, warum wird dann weder in der
Bevölkerung noch in der Politik gross darüber geredet?
Im Nationalrat kam das Thema Erdölressourcen erst im Jahr 2000
durch Anfragen von Ratsmitgliedern aufs Tapet. Dabei ging es
aber nur darum, ob die Vorräte auch im Jahr 2035 noch genügen
würden. Da das Bundesamt für Energie keine eigene Forschung
20
betreibt, musste man sich auf Zahlen der Internationalen Ener­
gieagentur stützen. Diese ging damals davon aus, dass 2035 die
Fördermenge mit konventionellen Methoden rund 100 Millionen
Fass pro Tag betragen und damit genügen würde. Unterdessen
wurde diese Zahl aber auf 70 Millionen korrigiert. Das heisst:
Erstmals in 150 Jahren Erdölgeschichte gibt es bei den Fördermen­
gen ein Plateau!
Zur Person:
Daniele Ganser (41) ist Historiker und
spezialisiert auf Zeitgeschichte seit 1945 sowie
Internationale Politik. Vor zwei Jahren hat
Ganser das Swiss Institute for Peace and
Energy Research (SIPER) in Basel gegründet.
Zuvor arbeitete er unter anderem für den
Think Tank Avenir Suisse und die ETH Zürich.
Daniele Ganser ist Autor verschiedener
Sachbücher (siehe Buchtipp) und lebt mit seiner
Familie in der Nähe von Basel.
Interview
Daniele Ganser provoziert mit Fragen, ob wir mehr in Krieg investieren wollen oder nicht besser in Alternativen zum Erdöl?
21
Interview
« Wir haben alle
Grundlagen für den
Umstieg auf erneuerbare Energien,
wir müssen sie nur
anwenden.
»
Daniele Ganser, Historiker und Autor
Nicht gerade gute Aussichten für die Zukunft.
Wir müssen uns die Frage stellen, ob wir immer mehr in die Rüs­
tung und Ressourcenkriege investieren wollen oder nicht besser in
Alternativen zum Erdöl. Zweiteres ist aus meiner Sicht der richtige
Weg. Denn die Zukunftsfähigkeit einer Gesellschaft zeigt sich
darin, dass sie nicht in Systeme investiert, die nur noch zehn Jah­
re funktionieren. Wir müssen vielmehr Lösungen finden, auf die
auch unsere Enkel und Urenkel noch stolz sein können. Lassen
wir zerstörte, ausgebeutete Landschaften zurück, wäre das nicht
gerade ein Zeichen einer hochstehenden Kultur.
Zurück zur Schweiz: Warum engagieren sich viele
konservative Politiker hierzulande, die sonst
die Neutralität hochhalten, nicht auch für eine
energetische Unabhängigkeit?
Das Thema ist noch viel zu wenig auf dem Radar. Ich bin aber
überzeugt, dass es über die Jahre auch bei jenen ankommen wird,
die Neutralität heute erst politisch und militärisch definieren. Da­
mit es soweit kommt, müssen die Leute verstehen, dass Sicher­
heits- und Energiepolitik aufs Engste miteinander verwoben sind.
Beim Strom wurde die Energiewende schon eingeläutet,
folgen bald die fossilen Brennstoffe?
Die Energiewende beim Atomstrom ist eine gute Sache. Wollen wir
auch die fossilen Brennstoffe ersetzen, bleibt nichts anderes übrig,
als mittelfristig all die Öl- und Gasheizungen aus den Häusern zu
werfen. Deshalb benötigen wir Bauten, die gut isoliert sind, wenig
Energie brauchen und diesen Bedarf mit erneuerbarer und hierzu­
lande verfügbarer Energie decken. Lösungen, wie beispielsweise
Passivhäuser, wären da, werden aber noch zu wenig genutzt.
Eigentlich könnte jeder Neubau heute ein Passivhaus
sein – warum gibt es nicht längst entsprechende
Vorschriften?
Die gesetzlichen Regelungen hinken in der Regel dem technischen
Fortschritt hinterher – das gilt auch für den Bereich Energie.
Buchtipp
Daniele Ganser
«Europa im Erdölrausch – Die Folgen einer gefährlichen
Abhängigkeit». 416 Seiten, Verlag Orell Füssli, Zürich 2012,
34.90 Franken
Veranstaltung
Im Rahmen des Energieforums an den Passivhaustagen
2013 spricht Daniele Ganser am 8. November in der
Bauarena Volketswil. Anmeldung und weitere Infos unter
www.igpassivhaus.ch.
22
Wir könnten auch freiwillig zur Senkung des Verbrauchs
an fossiler Energie beitragen. Doch fragt man Bauherren, so hört man immer ökonomische Argumente
gegen energetische Massnahmen an Gebäuden. Wieso?
Jeder denkt, für ihn reiche das Erdöl noch. Entsprechend ist den
Leuten die Energiewende zu teuer. Dabei wird aber der Sicher­
heitsfaktor ausgeblendet. Ein Passivhaus beispielsweise, das fast
energieautark funktioniert, ist eigentlich eine Versicherung ge­
gen die Abhängigkeit von begrenzten Ressourcen und steigenden
Preisen. Ich bin ausserdem überzeugt, dass sich in einer Welt, die
immer chaotischer wird, Gebäude mit einem geringen Energiever­
brauch bald breiter etablieren – denn die Leute werden vermehrt
Sicherheit suchen.
mehr Infos
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Stockwerkeigentum
Energetische Sanierung
als Sackgasse
bei Eigentumswohnungen?
Viele Käufer von Eigentumswohnungen setzen in ihre Finanzierungsrechnung zu tiefe Wohnkosten ein.
Das kann, etwa bei anstehenden Sanierungsarbeiten, massive Folgen haben – ein Fallbeispiel.
Text Jürg Zulliger — Bilder Honegger Architekt; PD
I
n dieser Siedlung scheint die Zeit stehen geblieben zu sein: Vom
nahen Waldrand hört man Vögel zwitschern, Garten und Spielplatz sind eine idyllische, ruhige Oase. Es ist ein typischer Hochkonjunktur-Wohnungsbau, von dem es in der Schweiz Hunderte
gibt: Die Bauten wurden im Jahr 1973 erstellt, mit Wohnungen
zwischen 1 und 5,5 Zimmern. Die Umgebung und die Gemeinschaftsräume entsprachen damals einem gehobenen Standard.
Doch der Zahn der Zeit hat an den Gebäuden genagt. Der Architekt Pierre Honegger sagt nach einem Augenschein vor Ort: «An
der Fassade sind überall Risse sichtbar, die Holzfenster sind längst
abgewittert. Der Sanierungsbedarf ist sehr gross.» Doch die Besitzer der Eigentumswohnungen haben in den letzten Jahren nur gerade die gröbsten Mängel behoben, etwa die alte Ölheizung durch
eine neue Gasheizung ersetzt oder die Flachdächer saniert.
Stefan Mischler ist Eigentümer einer der Wohnungen und einer
der wenigen, die sich der Problematik bewusst sind: «Die Wieder­
ver­k äuflichkeit unserer Wohnung ist schlechter geworden. Po­ten­
zielle Käufer einer Wohnung ziehen sich zurück, wenn sie vor Ort
feststellen müssen, dass es in der Tiefgarage oder in den Zugängen
Wasser hat.» Inzwischen sind die Wassereinbrüche in der Tiefgarage bei starkem Regen derart dramatisch, dass sich die Bewohner an
Regentagen im Frühling an einem Sturzbach wähnen. Und die Liste aller Mängel, Probleme und unbeantworteten Fragen will kein
Ende nehmen. In finanzieller Hinsicht lebt die Stockwerkeigentümergemeinschaft von der Hand in den Mund. «Der Erneuerungsfonds für die insgesamt sechzig Wohnungen war bis vor Kurzem
mit nur 150 000 Franken dotiert», erzählt Stefan Mischler. Das
reichte jeweils knapp für die eine oder andere Reparatur, eine vo­
rausschauende Planung oder angemessene Rücklagen gab es nicht.
Eine neue Phase
Die anstehenden, kostspieligen Sanierungen verlangen von den
Bewohnern mehr Initiative und Absprache. «Früher widmete sich
der Ausschuss der Stockwerkeigentümergemeinschaft etwa der
Frage, wer den Partyraum aufräumt», bringt es Stefan Mischler
24
auf den Punkt. Nun musste der Ausschuss seine Rolle neu definieren. Dafür wurde eine Baugruppe gebildet. Erste Erfolge gab
es bereits: Das Reglement der Gemeinschaft wurde so geändert,
dass die Fenster neu nicht mehr Sache jedes einzelnen Stockwerkeigentümers sind, sondern in die Zuständigkeit der Gemeinschaft
fallen. Weiter ist mit Mehrheitsbeschluss entschieden worden, dass
die Rücklagen in den Erneuerungsfonds auf 150 000 Franken pro
Jahr erhöht werden.
Minergie-P wäre erreichbar
Pierre Honegger hat als Architekt und Experte den Auftrag erhalten, erste Abklärungen und Kostenschätzungen vorzunehmen.
«Neben den anstehenden Sanierungsarbeiten fallen mir natürlich
auch die energetischen Mängel auf», schildert er die Situation. Die
durchgehenden Betonplatten vom Wohnbereich zu den Balkonen
beispielsweise bilden schlimme Wärmebrücken. Verschiedene beheizte Bereiche in den Waschküchen und Untergeschossen sind
nicht einmal isoliert, die Fenster entsprechen dem energetischen
Stand der 1970er-Jahre. Honegger schätzt, dass der Verbrauch pro
Jahr und Quadratmeter Energiebezugsfläche bei etwa 200 Kilowattstunden liegt – sieben Mal so viel wie bei einem heutigen Haus
nach Minergie-P. Die Berechnungen des Architekten zeigen, dass
sich dieser Verbrauch mit einer energetischen Sanierung massiv
senken liesse. Selbst Minergie-P könnte erreicht werden.
Im Rahmen einer groben Schätzung rechnet Honegger mit Sanierungskosten von mindestens sechs Millionen Franken. Um die
Wärmebrücken zu beheben und zugleich mehr Lebensqualität zu
bieten, würden die bestehenden Balkone abgerissen und durch
neue, wesentlich grössere ersetzt. Ausserdem wäre eine massvolle
Verdichtung möglich. Auf den Dachgeschossen könnten attraktive
Attikawohnung erstellt werden. Ob solche Pläne und die energetische Sanierung umgesetzt werden, ist derzeit aber noch unklar. Eines hat die Stockwerkeigentümergemeinschaft aber bereits gelernt:
Es braucht eine systematische Abklärung und Planung, bevor die
eine oder andere Erneuerung angepackt wird.
Stockwerkeigentum
Eine umfassende energetische Sanierung der Siedlung
mit Baujahr 1973 ist dringend nötig.
An der Gebäudehülle wurde
seit 1973 nichts verändert.
Im Zuge der Sanierung könnten die Gebäude zusätzlich
aufgestockt werden.
25
Stockwerkeigentum
Es braucht eine gute
Investitionsplanung
Dominik Romang
Der Rechtsanwalt lebt
in Zürich und ist
Präsident des Schweizer
Stockwerkeigentümerverbandes
www.stockwerk.ch
Sobald grössere Erneuerungen anstehen, stellen
sich im Stockwerkeigentum komplexe
rechtliche Fragen. Der Experte Dominik Romang
zeigt Lösungen auf.
Interview Jürg Zulliger
Herr Romang, was empfehlen Sie, um einen Erneuerungsrückstau im Stockwerkeigentum zu vermeiden?
Dominik Romang: Wir empfehlen ein planmässiges Vorgehen,
und zwar in baulicher wie in finanzieller Hinsicht. Handelt es sich
um einen Neubau, sollte möglichst bald ein Erneuerungsfonds
geäufnet werden. Spätestens nach zwanzig Jahren müsste dieser
Fonds mit etwa acht Prozent des Gebäudeversicherungswerts dotiert sein. Später ist eine sorgfältige Zustandsanalyse sowie eine Investitions- und Finanzierungsplanung vorzunehmen. Dazu sollte
man Fachleute beiziehen, die zum Beispiel den Renovationsbedarf,
die voraussichtlichen Kosten und die zeitliche Staffelung aufzeigen. In diesem Fall wären die Einlagen in den Erneuerungsfonds
auf die konkreten Projekte abzustimmen.
Und wenn das Geld fehlt?
Fehlen finanzielle Reserven, kommt dies für manche Stockwerk­
eigentümer tatsächlich einem Kraftakt gleich. Um die Einlagen
vornehmen zu können, geht es oft nicht ohne Einschränkungen
beim Konsum!
Welche Verantwortung hat die Verwaltung?
Das hängt natürlich auch davon ab, wie der Verwaltungsauftrag
und das Reglement der Stockwerkeigentümer konkret abgefasst
sind. Ich sehe es aber als Verpflichtung, dass die Verwaltung über
die Lebensdauer der Gebäudeteile und über sich abzeichnende
Massnahmen informiert.
Empfehlen Sie die Aufteilung von Stockwerkeigentümergemeinschaften, damit der Reihe nach Haus für Haus
saniert werden kann?
Eine Parzellierung und Aufteilung in einzelne Hausgemeinschaften wäre in jedem Fall sehr aufwendig. Es müsste ein entsprechender einstimmiger Beschluss gefällt werden, die ganzen
Begründungsurkunden und Wertquoten müssten neu definiert
werden. Sogar die Banken als Pfandgläubiger müssten sich einverstanden erklären.
Ist es möglich, mit Erweiterungen oder Aufstockungen
einen «Zustupf» an die Finanzierung zu erreichen?
Grundsätzlich ist so etwas rechtlich machbar. Die grundlegenden Beschlüsse müssten allerdings einstimmig gefasst werden.
Der mögliche Gewinn wird in der Regel kaum so hoch ausfallen,
wie man aufgrund der derzeit hohen Kaufpreise vermuten würde.
Denn dem Verkaufserlös stehen beträchtliche Investitionskosten
für die Erstellung einer neuen Wohnung gegenüber.
26
« Fehlen finanziel­le
Reserven, kommt
dies für manche
Stock­werk­­­eigen­
tümer einem Kraft­
akt gleich.
»
Dominik Romang, Präsident Schweizer Stockwerkeigentümerverband
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In eigener Sache
Die IG Passivhaus stellt sich vor
Die Informationsgemeinschaft Passivhaus Schweiz (IG Passivhaus) verfolgt die
Förderung und Wahrung eines Baustandards, der höchsten Komfort bietet und auf einer
Optimierung der Energieeffizienz beruht.
Die IG Passivhaus ist regelmässig an Messen präsent, wie der «Bauen & Modernisieren» in Zürich.
D
ie Informationsgemeinschaft Passivhaus setzt sich seit fast
zehn Jahren für die Förderung des Minergie-P-/Passivhausstandards sowie für kooperative und effiziente Bauprozesse ein.
Mehr als 2000 Gebäude in der Schweiz tragen die Zertifizierung
«Minergie-P» oder «Minergie-P-Eco». Dass sich immer mehr Bauherren dafür entscheiden, ein Haus nach diesen Energiestandards
zu bauen, ist auch mit ein Verdienst der Informationsgemeinschaft
Passivhaus (IG Passivhaus). Diese wurde 2004 in Zürich von Architekten und Handwerkern gegründet. Diese hatten sich schon
länger mit dem Bau von Gebäuden nach dem damals vor allem
in Deutschland und Österreich bekannten Passivhaus-Standard
beschäftigt, der in der Schweiz 2002 unter dem Label Minergie-P
eingeführt wurde.
Aktuell verfügt die IG Passivhaus über fünf Regionalgruppen in
der Deutschschweiz sowie einer Gruppe in der Westschweiz mit
zusammen rund 85 Mitgliedern. Die Organisation fördert auch
kooperative und effiziente Bauprozesse. Ziel ist es, Leerläufe und
Reibungsverluste auf der Baustelle zu minimieren sowie eine hohe
Ausführungsqualität zu gewährleisten. Weiterhin wichtig ist die
Bekanntmachung des Minergie-P-/Passivhausstandards bei der öffentlichen Hand sowie privaten Institutionen und Bauherren.
Ein Weg dazu sind die jährlich stattfindenden «Passivhaustage»,
die dieses Jahr vom 7. bis 10. November 2013 durchgeführt werden. Mit dazu gehört auch eine Informationsveranstaltung in der
Bauarena in Volketswil ZH (Infos unter www.toft.ch).
Ein zweites Standbein ist die Präsenz von Vertretern der IG Passivhaus mit Ständen und Informationsmaterialien bei regionalen
Messen des Bau- und Immobiliengewerbes.
30
Die Ziele der Informationsgemeinschaft Passivhaus sind insbesondere:
−−Die Förderung von Gebäuden, die mindestens
dem Passivhausstandard respektive dem
Standard Minergie-P entsprechen, und von
Technologien, die solche Bauten ermöglichen.
−−Die Senkung des Verbrauchs an nicht
erneuer­barer Energie auf ein auch global
umweltverträgliches Niveau.
−−Die Ressourcenschonung durch minimale
Energie- und Materialflüsse in der Bau- und
Betriebsphase sowie beim Rückbau.
−−Die Pflege internationaler Kontakte für den
Erfahrungs- und Wissensaustausch und
zur Stärkung der europäischen Passivhaus­
bewegung.
−−Die Aus- und Weiterbildung von Mitgliedern.
- Wir führen aus, wir planen und beraten
- Wir sind Partner von Elementbaubetrieben
- Wir sind Isofutura-Partner
Überbauung Sonnenberg Abtwil SG
(Minergie A-Eco)
Visiobau Architekturbüro stv, Muolen
KHG Holzbau AG, Flawil
Foto: Sabrina Scheja, Heerbrugg
WEINFELDEN
Weststrasse 15 I 8570 Weinfelden
EFH Villars-sur-Glâne FR
(Minergie P)
Überbauung Neugrüen Mellingen AG
(Minergie P-Eco / A-Eco)
Lutz Architectes Sàrl, Givisiez
Gutknecht Holzbau AG, Murten
Foto: C.Cuendet / Lutz Architectes
Credit Suisse Anlagestiftung
Investitionsvolumen: rund 100 Mio.
Dietrich Schwarz Architekten AG
Implenia Schweiz AG, Holzbau Zürich
Foto: Dietrich Schwarz Architekten AG
BIEL/BIENNE
Bahnhofstrasse 11 I 2575 Täuffelen
ZOFINGEN
Areal Bleiche West 24 I 4800 Zofingen
1305_Inserat_Passivhausmagazin Isofutura.desd; Seite: 1; Datum: 30.05.2013 15:26:01
Ist auch Ihre Liegenschaft in die Jahre gekommen?
Sanierung mit Gesamtkonzept zahlt sich aus!
Wir empfehlen Ihnen folgendes Vorgehen:
1. Phase: Konzeptstudie oder GEAK (teilweise durch Kantone mit Beiträgen unterstützt)
2. Phase: Detailkonzept bis Baueingabereife
3. Phase: Umsetzung
DEFH Basadingen (Minergie P-Umbau) EFH Steckborn (Minergie-Umbau)
Honegger Architekten AG
Bauatelier Metzler GmbH
Regionalgruppen:
Thurgau/Winterthur
Bern/Biel
Innerschweiz (in Planung)
DEFH Münchwilen (Minergie-Umbau)
Büchel Neubig Architekten GmbH
Isofutura GmbH
Eierlenstrasse 6
8570 Weinfelden
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Lüftung
Die Rehabilitation
der Lüftungsanlage
Die Komfortlüftung geniesst keinen guten Ruf, ist aber in vielen Punkten besser als
eine konventionelle Lüftung. Dies zeigen Zwischenergebnisse einer Studie aus Österreich.
Trotzdem kann sie noch verbessert werden.
Text Üsé Meyer — Bilder PD
« Zu teuer, zu aufwendiger Unterhalt, zu laut, viel zu trockene
Luft, pannenanfällig, ungesund. Viel Kritik mussten Anlagen zur kontrollierten Wohnraumlüftung vor allem in den ersten
Jahren ihrer Einführung über sich ergehen lassen – ihr Image ist
bis heute angekratzt. «Student fällt in der Gesangsstunde in Ohnmacht», betitelte sogar eine grosse Schweizer Tageszeitung ihren
Artikel über die Komfortlüftung in den neuen Räumen der Pädagogischen Hochschule in Zürich. «Die meiste Kritik kam von
unqualifizierter Seite», entgegnet Peter Tappler, Leiter des Arbeitskreises «Innenraumluft» beim österreichischen Umweltministerium. Eine berechtigte Beschwerde sei aber jene bezüglich des Lärms
der Ventilatoren. Dieses Problem liesse sich nur durch den Einbau
einer hochwertigen Anlage lösen. Auch bezüglich der Filter plädiert der Experte für den tieferen Griff ins Portemonnaie, da die
billigen Produkte oft mangelhaft seien. «Das sind Investitionen,
die sich lohnen», so das Urteil von Tappler.
Peter Tappler arbeitet an einem Forschungsprojekt zur «Erhebung
der Raumluftqualität energieeffizienter Häuser und deren Auswirkungen auf die Gesundheit der Bewohner». Und da die Raumluftqualität stark mit der installierten Komfortlüftungsanlage zusammenhängt, interessieren die ersten Zwischenergebnisse dieser
Studie besonders. «Generell scheint es eine hohe Zufriedenheit der
Bewohner von Passivhäusern mit Lüftungsanlage zu geben», das
Hauptfazit. Drei Monate nach Bezug gaben beispielsweise 75 Prozent der Bewohner an, «sehr zufrieden» mit der Lüftung zu sein,
20 Prozent waren «zufrieden» und nur 5 Prozent «unzufrieden».
Auch hat Tappler und sein Team in Einzelfällen «nicht akzeptable
Mängel in Planung sowie Ausführung» der Lüftungsanlage gefunden. Und trotzdem: «Eine mechanische Lüftung senkt die Schadstoffkonzentrationen signifikant ab», sagt Tappler. So liegt gemäss
den Studien-Zwischenergebnissen der Median des giftigen Formaldehyds im klassisch gelüfteten Wohnzimmer bei zirka 40 Mikrogramm pro Kubikmeter (µg/m³). Im Wohnzimmer mit mechanischer Lüftung beträgt dieser Wert zwischen 20 und 30 µg/m³.
Und auch was die gesundheitsschädigenden flüchtigen organischen Verbindungen (VOC) angeht, hat die mechanische Lüftung
die besseren Werte: Hier liegt der Mittelwert bei 300 µg/m³ gegenüber von rund 500 µg/m³ bei Zimmern mit Fensterlüftung.
Gut, aber noch verbesserungswürdig
«Die klassische Dreistufenregelung ist überholt», ist ein weiteres
Fazit der Studie. Tappler plädiert für Lüftungsanlagen, die die
CO ²-Konzentration, die Luftfeuchtigkeit sowie die Temperatur
messen können und über eine intelligente Steuerung verfügen.
Ausserdem sollte im Wärmetauscher möglichst eine Komponente
zur Feuchterückgewinnung integriert sein, so der Experte.
Diese Anforderungen erfüllen die wenigsten bereits installierten
Anlagen. Gemäss Peter Tappler kann in älteren Lüftungen zwar
nachträglich eine Befeuchtungsanlage oder eine Steuerung eingebaut werden, das ist aber kostspielig. Bei neuen Anlagen wünscht
sich Tappler mehr Qualität und Sorgfalt bei der Errichtung, und
ausserdem erachtet er eine Endkontrolle durch eine unabhängige
Instanz als notwendig.
Mechanisch vor klassisch
Die am häufigsten genannten Beschwerden waren der Lärm und
die niedrige Luftfeuchte. Ausserdem ergaben die Messungen, dass
die Zuluftmenge in den Schlafräumen deutlich zu niedrig war. Im
Vergleich mit konventionell gelüfteten Schlafzimmern schneidet
die mechanische Lüftung trotzdem um einiges besser ab: Gemäss
der Studie verfügen, was den CO²-Gehalt angeht, rund 80 Prozent der Schlafzimmer, die über Fensterflügel lüften, über eine
«niedrige beziehungsweise sehr niedrige Luftqualität», bei den mechanisch belüfteten Schlafzimmern sind es nur rund 44 Prozent.
Tappler vermutet, dass in den meisten Objekten die Zuluftmengen
gar nie richtig eingeregelt wurden. Und selbst wenn, kommt erschwerend dazu, dass die bisher übliche Art der Volumenmessung
(ohne Druckkompensation) falsche Werte liefert und damit zu falschen Einstellwerten bei den Anlagen führt, stellt die Studie fest.
34
mehr Infos
www.ibo.at: Österreichisches Institut
für Baubiologie und -ökologie
(Zwischenergebnisse der Studie).
www.minergie.ch
(Merkblatt zur Komfortlüftung)
Lüftung
Messung der Luftqualität in einer Wohnung
mit Komfortlüftung.
Auswertung einer
Probe aus einem
Lüftungsrohr.
Messung von Pilzsporen
in einem Lüftungskanal.
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Der graue Rucksack
Ein Passivhaus braucht zwar wenig Betriebsenergie, aber nicht automatisch ist auch die Energie klein,
die es für seine Erstellung und für die Aufbereitung der verwendeten Materialien brauchte
Text Üsé Meyer — Bilder Bauatelier Metzler
U
nter dem Begriff «Graue Energie» wird der gesamte Energiebedarf zusammengefasst, den es braucht, um die Rohstoffe
für einen Baustoff abzubauen, ihn herzustellen, zu lagern, auf die
Baustelle zu transportieren, dort einzubauen und schliesslich um
das Material am Ende seiner Lebensdauer wieder zu entsorgen.
Jedes Bauteil und jede Konstruktion hat damit einen eigenen ökologischen Rucksack. So stecken gemäss der Datenbank «bauteilkatolog.ch» beispielsweise in einem Quadratmeter durchschnittlicher
Holz­elementwand mit 40 Zentimetern Isolation gut 500 Megajoule
Energie. In einer Betonwand mit vergleichbarem Dämmwert, mit
einer etwa 35 Zentimeter dicken Steinwolle-Aussenwärmedämmung, sind es 1200 Megajoule. Das ist mehr als doppelt so viel.
38
Form und Materialwahl wichtig
Ein Grossteil der Grauen Energie – gut achtzig Prozent – geht in
einem Gebäude auf das Konto der Gebäudehülle, also Fassade und
Dach. Anders gesagt: Mit der richtigen Planung und den richtigen
Materialien lässt sich hier am meisten Energie einsparen. Wichtig
ist ein möglichst gutes Verhältnis zwischen der Oberfläche der
Hülle und dem Volumen des Hauses: Je weniger verwinkelt und
verspielt, desto besser – das heisst, je kompakter das Haus, desto
weniger Material und damit weniger Graue Energie wird verbraucht. «Einfache Formen und einfache Wandaufbauten mit wenigen Schichten sind optimal», bringt es Thomas Metzler auf den
Punkt. Der Architekt und Inhaber des Bauateliers Metzler in
Unsichtbare Energie
Häuser aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz haben bezüglich
Grauer Energie meist eine gute Bilanz.
Der aus der Photovoltaik-Anlage gewonnene Strom beeinflusst die Energiebilanz
eines Hauses über seine Lebensdauer hinweg positiv.
39
Unsichtbare Energie
Die vorgefertigten Elemente unterwegs.
Frauenfeld stellt aber gleichzeitig klar: «Man sollte aber nicht nur
die Graue Energie, sondern die gesamte Ökobilanz berücksichtigen.» Beispielsweise schneide in der Gesamtbetrachtung eine Fassadenverkleidung aus rohen Faserzementplatten besser ab als eine
gestrichene Holzfassade – unter anderem, weil aus dem Anstrich
Fungizide ins Erdreich gelangen können, erklärt der Experte.
Wenig Graue Energie enthalten in der Regel Materialien und Produkte, die aus nachwachsenden und ressourcenschonenden Rohstoffen bestehen. Ausserdem sollte darauf geachtet werden, dass
die Materialien bis zu ihrer Verwendbarkeit möglichst wenig bearbeitet wurden beziehungsweise werden müssen. Ein genagelter
Parkettboden etwa kann wiederverwertet oder entsorgt werden,
verklebte Parketthölzer hingegen gehören nach Gebrauch in den
Sondermüll. Und nicht zuletzt sollten vorzugsweise Baumaterialien aus heimischen Ressourcen gewählt werden – denn je kürzer
der Transportweg, desto geringer ist der Anteil an Grauer Energie.
Nicht einfach, aber lohnenswert
Bei der Montage der Hausteile.
Experten gehen davon aus, dass in einem konventionell gebauten
Haus so viel Graue Energie steckt, wie man für dessen Beheizung
während 30 bis 40 Jahren aufwendet. Bei einem Passivhaus sieht
die Bilanz auf den ersten Blick noch schlechter aus: Denn erstens
braucht es für die bessere Wärmedämmung mehr Material, also
mehr Graue Energie, und zweitens ist das Verhältnis zwischen Betriebs- und Grauer Energie schlechter. Letzteres ist aber nur auf
dem Papier ein Nachteil, da die Betriebsenergie im Passivhaus
viel niedriger ist als in einem konventionellen Haus – der Anteil
der Grauen Energie fällt beim Passivhaus also vor allem rechnerisch stärker ins Gewicht. Die bessere Wärmedämmung lohnt sich
trotzdem. «Wichtig ist einfach die richtige Materialwahl und Konstruktion», sagt auch Architekt Metzler.
Noch besser sieht die Rechnung gemäss Metzler aus, wenn man
eine Photovoltaik-Anlage installiert. «Sie ist ein Muss, um die graue
Energie rasch zu kompensieren», findet der Architekt. Denn, entgegen der weit verbreiteten Meinung, eine solche Anlage kompensiere die Energie, die es für ihre Herstellung gebraucht hat, je nach
Standort bereits innerhalb von eineinhalb bis drei Jahren. Danach
produziert sie weiterhin Strom aus Sonnenenergie und gleicht damit ohne Einsatz von Wasser- und Atomkraft oder fossilen Brennstoffen nach und nach die im Gebäude enthaltene Graue Energie
aus. Dies im Gegensatz zu einem Haus ohne Solaranlage, wo der
Strom aus der Steckdose und damit zum Teil auch aus nicht erneuerbaren Quellen kommt. Die einfache Formel lautet deshalb:
Je weniger Graue Energie im Gebäude, je geringer der Energieverbrauch und je grösser die Produktion der Photovoltaik-Anlage,
desto schneller ist die Graue Energie kompensiert. Ganz einfach
ist Bauen mit möglichst wenig Grauer Energie aber nicht. Das bestätigt auch der Architekt Metzler: «Spätestens wenns um Details
geht, ist praktisch jeder Architekt damit überfordert.» Deshalb
legt er Architekten wie Bauherren nahe, nach Minergie-P-Eco zu
bauen – denn im Eco-Standard wird unter anderem auch auf einen
tiefen Anteil der Grauen Energie geachtet.
mehr Infos
www.bauteilkatalog.ch
www.minergie.ch
Die Holzbauer montieren innert kurzer Zeit Wände und Decken.
40
Merkblatt SIA 2032: Graue Energie im Fokus
Unsichtbare Energie
Die Wahl der Baumaterialien beeinflusst die Gesamtenergiebilanz eines Hauses stark.
Auf den ersten Blick sieht man
Baumaterialien nicht an, wie
viel Graue Energie in ihnen steckt.
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Unsere Architekten
1 Thomas Metzger Architekt
8 W. Leschke Architekturbüro AG
2 Heinz Imholz
9 Leuzinger Generalbau
Hohestrasse 134
4104 Oberwil
Tel. 061 403 94 20
www.architektur-energieeffizienz.ch
Ehrendingenstrasse 42
5408 Ennetbaden
Tel. 056 222 86 03
www.heinzimholz.ch
Römerstrasse 43
8400 Winterthur
Tel. 052 243 32 52
www.leschke.ch
Via Sid 24
7013 Domat/Ems
Tel. 081 420 50 22
www.leuzinger-generalbau.ch
3 Architektur Ebert Stoll
10 Büchel Neubig Architekten GmbH
4 arento.ch - nachhaltige architektur
11 frehner architekten gmbh
5 ADK GmbH
12 E+P Architekten AG FH SIA
6 Bauatelier Metzler GmbH
13 OptiCasa AG
15 Waser Holzbau Planung GmbH
7 Honegger Architekt AG
14 Roland Faoro
16 Lutz Architectes Sàrl
Weidstrasse 21
8132 Egg
Tel. 044 984 34 22
www.ebertstoll.ch
Bachtelstrasse 22
8340 Hinwil
Tel. 055 220 66 11
www.arento.ch
Haselstudstrasse 1
8636 Wald ZH
Tel. 055 246 29 15
www.adk.ch
Lussistrasse 7a, 8536 Hüttwilen
Schmidgasse 25e, 8500 Frauenfeld
Tel. 052 740 08 81
www.bauatelier-metzler.ch
Am Rebberg 3
8535 Herdern
Tel. 052 748 20 20
www.honeggerarchitekt.ch
Bachtobelstrasse 6
8570 Weinfelden
Tel. 071 622 56 56
www.bn-arch.ch
Langgasse 85
9008 St. Gallen
Tel. 071 245 82 25
www.frehner-architekten.ch
Weissensteinstrasse 2
4500 Solothurn
Tel. 032 625 81 10
www.ep-architekten.ch
Feldstrasse 80
8180 Bülach
Tel. 044 879 14 30
www.opticasa.ch
Architekturbüro
9657 Unterwasser
Tel. 071 999 15 55
www.rolifaoro.ch
Allmendstrasse 18
6387 Oberrickenbach
Tel. 041 628 20 60
www.waserholzbau.ch
rue Jean Prové 14
1762 Givisiez/FR
Tel. 026 469 74 00
www.lutz-architecte.ch
bauen Passivhäuser
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Wir beraten Sie gerne!
Auf unseren Internetseiten können Sie sich über die verschiedenen Betriebe informieren.
Rufen Sie uns an, um einen Termin zu vereinbaren.
IG Passivhaus Schweiz
Lussistr. 7, 8536 Hüttwilen
www.igpassivhaus.ch
Probewohnen
Probieren geht über studieren
Wie lebt es sich in Räumen mit Komfortlüftung? Mehrere Häuser und eine Berghütte ermöglichen es,
den Standard ein paar Tage auszuprobieren.
Text Reto Westermann — Bilder Minergie
W
er sich den Kauf einer Wohnung nach Passivhausstandard
überlegt oder plant, das eigene Haus nach diesem Standard zu sanieren, hat viele offene Fragen. Ein Besuch in einem
Passivhaus und das Gespräch mit dessen Bewohnerinnen und Bewohnern schafft viele Unklarheiten aus der Welt. Eine Möglichkeit dazu bieten die internationalen Passivhaustage vom 9. und
10. November 2013, an denen die Türen diverser Passivhäuser
offenstehen werden (Infos: www.igpassivhaus.ch). Hilfreich kann
es aber auch sein, ein paar Tage und Nächte in einem Passivhaus
zu verbringen und so zu spüren, wie es sich darin wohnt. Das Passivhauswohngefühl lässt sich an verschiedenen Orten der Schweiz
ausprobieren.
Ferienwohnung
in Unterwasser SG
Wandern, Biken, Skifahren – Unterwasser im
Toggenburg hat Bergsportfans viel zu bieten und ist aus dem Raum Zürich und der Ostschweiz schnell
erreichbar. Seit 2009 kann der Aufenthalt in der Tourismusregion
mit Probetagen oder einer Probewoche in einem Ferienhaus
nach Minergie-P-ECO verbunden werden. Die Gäste können den
Wohnkomfort testen und sehen, mit wie wenig Energie das Haus
auch im Winter auskommt.
Label: SG-001-P-ECO
Infos/Buchung: www.probewohnen.ch
Monte Rosa-Hütte
SAC VS
Wer eine Nacht im höchstgelegenen Passivhaus der Schweiz verbringen will, braucht
Kondition und Erfahrung im unwegsamen Gelände. Denn der gut
vier Stunden lange und teilweise steile Weg zur Monte RosaHütte oberhalb Zermatt führt auch über zwei Gletscher. Für den
langen Anmarsch entschädigt nicht nur die Architektur der modernsten SAC-Hütte, sondern auch der Blick aufs Matterhorn
beim Abendessen und Frühstück.
Label: VS-013-P
Infos/Buchung: www.section-monte-rosa.ch
Wohnhäuser
in Interlaken BE
Die Thuner Architekten Andreas Wegmüller
und Mirko Briggen haben mehrere energiesparende Häuser realisiert, eines davon nach Minergie-A-ECO
und eines nach Minergie-P-ECO. Um potenziellen Kunden die
Energiestandards im Wohnbereich näher zu bringen, organisieren die Architekten Übernachtungsmöglichkeiten in einem der
Objekte in der Region Interlaken.
Label: BE-002-A-ECO / BE-006-P-ECO
Infos/Buchung:
www.wb-architektur.ch
Wohnhaus
in Grindelwald BE
Beim Chalet «Bergbächli» in Grindelwald
würde man nicht vermuten, dass es ein
Haus nach Minergie-P ist. Doch die Wände des Chalets sind
dick gedämmt und eine Komfortlüftung sorgt für ein angenehmes Wohnklima. Ein Ort mit Blick auf die Berner Alpen, der einen auch noch die Vorzüge des Wohnens in einem Passivhaus
ausprobieren lässt.
Label: BE-066-P
Infos/Buchung:
www.arento.ch, www.sauter-grindelwald.ch
Doppeleinfamilienhaus
in Haldenstein GR
Wer Haldenstein und Bauen hört, denkt zuerst an den bekannten Architekten Peter
Zumthor, der hier sein Büro hat. Doch das Dorf neben der Bündner Kantonshauptstadt Chur kann auch mit energieeffizienten
Gebäuden punkten. Eines davon ist die Doppelhaushälfte von
Karin und Gion Caviezel-Gasser am Auweg. Die Familie vermietet
sie übers Wochenende oder auch für eine ganze Woche.
Label: GR-039-P
Infos/Buchung: 081 250 45 75
Bed & Breakfast
in Stein am Rhein SH
Beatrice und Peter Spescha aus Stein am
Rhein haben ihr Einfamilienhaus vor fünf
Jahren im Passivhausstandard errichtet. Die Speschas betreiben
ein kleines Bed & Breakfast. Eine oder mehrere Übernachtungen
lassen sich bequem mit einer Velotour entlang dem Rhein und
einem Besuch in der historischen Altstadt verbinden.
Label: SH-001-P
Infos/Buchung:
www.schlafenamrhein.ch
mehr Infos
Weitere Probewohnmöglichkeiten finden Sie unter www.minergie.ch/probewohnen
44
Publireportage
Stabübergabe bei MINERGIE®
Im Juni hat Christian Röthenmund von Franz Beyeler die Geschäftsführung von MINERGIE ® in Bern
übernommen. Franz Beyeler tritt kürzer, bleibt MINERGIE® jedoch verbunden: Er übernimmt den
Aufbau der MINERGIE® International AG. Mit Christian Röthenmund, seinem bisherigen Stellvertreter,
tritt ein kompetenter Baufachmann und Betriebswirtschaftler seine Nachfolge an.
A ls der Verein Minergie vor 15 Jahren gegründet wurde,
holte der Vorstand den erfahrenen Betriebswirtschaftler
und Marketingspezialisten Franz Beyeler als Geschäftsführer ins
Boot. Minergie ist in der Zwischenzeit ein Leitinstrument geworden – und das wichtigste Standbein der Kantone und des
Bundes zum Erreichen der Klimaziele im Gebäudebereich. Mehr
als 30 000 Bauten in der Schweiz und im angrenzenden Ausland
sind nach einem Minergie-Standard zertifiziert – und es werden
immer mehr. Ruedi Kriesi, Heinz Uebersax und Franz Beyeler
positionierten Minergie als unkomplizierten und pragmatischen
Baustandard, von dem Nutzer und Besitzer profitieren. Diese
Einfachheit und der grosse Praxisbezug tragen massgebend zum
Erfolg bei. Zumindest vorläufig bleibt der langjährige Geschäftsführer dem Verein Minergie aber noch erhalten, wenn auch mit reduziertem Arbeitspensum: Franz Beyeler übernimmt den Aufbau
der Minergie International AG.
Auch für den neuen Geschäftsführer mangelt es nicht an Herausforderungen, vor allem im Modernisierungsbereich. Röthenmund
kündigt für Minergie eine Weiterentwicklung der Strategie an, bei
der insbesondere Qualitätssicherung, Bauerneuerung und das Monitoring der Energieflüsse im Gebäude eine grosse Rolle spielen werden.
Mit präzisen Abnahmeprozessen und -dokumentationen sowie
gezielten Weiterbildungspaketen soll die Basis für die Sicherung
der Minergie-Qualität geschaffen werden. Ein pragmatisches
Minergie-Messdatenmodell für Wohn- und Geschäftsbauten soll
das Sammeln und Auswerten relevanter Daten erlauben, insbesondere bezüglich Raumkomfort, Funktion der Haustechnik sowie
Energiekonsum der einzelnen Verbrauchergruppen, wie etwa Heizung oder Kühlung. Die grösste Herausforderung der kommenden
Jahre liegt aber bei der energetischen Modernisierung von Altbauten und dem schwindenden Fachwissen der Bauleute. Minergie
beabsichtigt in enger Zusammenarbeit mit den entscheidenden
Akteuren der Bauwirtschaft und der öffentlichen Hand, präzise
Instrumente und Mechanismen zu entwickeln, die mithelfen, die
komplexe Problemstellung Schritt für Schritt zu lösen.
Mit Christian Röthenmund übernimmt ein Vertreter der jüngeren Generation das Ruder, der auf kommende Herausforderungen bestens vorbereitet ist. Die beruflichen Stationen von
Christian Röthenmund: Lehre als Zimmermann, dipl. Bauführer SBA/TS (Ing. EURETA), Eidg. dipl. Marketingplaner mit
Fachausweis, betriebswirtschaftliches Studium an der Universität Luzern (Abschluss MBA Luzern); zuletzt tätig als Marketingdirektor in der Dämmstoffindustrie.
46
Christian Röthenmund (l.) übernimmt das
Minergie-Zepter von Franz Beyler.
mehr Infos
Für weitere Informationen
zum Baustandard:
www.minergie.ch
Publireportage
Erster Waschautomat mit
Wärmepumpe
Erstmals gelingt es einem Hersteller, die innovative und bewährte Wärmepumpentechnologie
in einem Waschautomat einzusetzen.
D
as Wasser wird nicht nur mit einer herkömmlichen Heizung
erwärmt, sondern neu mit einer energiesparenden, sehr effizienten Wärmepumpe. Die «Adora SLQ WP» passt sich beim
Energieverbrauch den Wünschen an. Es besteht die Möglichkeit,
zwischen drei verschiedenen EcoHybrid-Stufen zu wählen. Das
Aufheizen des Wassers wird dann wahlweise nur mit Wärmepumpe (optimale Energieeffizienz), zum grössten Teil mit Wärmepumpe oder zu gleichen Teilen mit Wärmepumpe erfolgen.
Der Stromverbrauch reduziert sich so gegenüber herkömmlichen
Waschautomaten erheblich und unterschreitet die beste Energieeffizienzklasse A+++ nochmals um 4 Prozent. Damit ist die «Adora
SLQ WP» sehr sparsam und umweltschonend.
«Gut erfunden» sind nebst dem Energiesparpotenzial auch weitere Pionierleistungen, die von grossem Nutzen sind. Die Weltneuheit Dampfglätten entknittert die Wäsche mit Dampf, und zwar
so gründlich, dass das Bügeln in den meisten Fällen überflüssig
wird. Dieses Programm eignet sich vor allem für Hemden, Blusen
oder T-Shirts. Das Vibration-Absorbing-System (VAS) macht den
Waschautomaten unvergleichlich leise. Dank dem VAS erfüllen
alle Waschautomaten «Adora» die erhöhten Anforderungen der
SIA-Norm 181 und können somit bedenkenlos ohne zusätzliche
bauliche Massnahmen in der Etagenwohnung eingesetzt werden.
Mit dem Programm Milbenstopp werden die Milben und deren
Allergene restlos entfernt. Allergiker gewinnen dadurch deutlich
mehr Lebensqualität. Das vollfarbige TouchDisplay setzt neue
Massstäbe bei der Bedienung bezüglich Einfachheit und sorgt zudem dafür, dass die «Adora» auch schön anzusehen ist.
mehr Infos
Für weitere Informationen zu den
in Zug entwickelten und
produzierten Waschautomaten:
www.vzug.ch
47
Dialog zwischen Denkmalpflege
und Energiefachleuten
Ob Riegel- oder Patrizierhaus, Strickholzbau oder Remise: Wenn Denkmalpfleger und
Energiefachleute zusammenarbeiten, können auch geschützte Bauten energetisch erneuert
werden – ohne dass ihr historischer Wert auf der Strecke bleibt.
Text Anja Martin — Bilder Honegger Architekt; Amt für Denkmalpflege Kanton Thurgau; Lukas Fleischer
E
s zieht durch Ritzen und Fenster, der Heizölverbrauch ist immens – gleichzeitig schimmelt es. Die Mieter des Mehrfamilienhauses in Arbon drohen mit Klagen wegen Gesundheitsschädigung. Der Eigentümer möchte das Haus nach Minergie-Standard
sanieren, auch die Pläne gibt es bereits. Doch stockt das Projekt,
denn das knapp hundert Jahre alte Gebäude steht unter Denkmalschutz. Der Erhalt von historischen Gebäuden einerseits und
energieeffizientes Wohnen andererseits – beides Ziele von öffentlichem Interesse –, wie lassen sie sich unter einen Hut bringen? Dass
48
es möglich ist, zeigt das Objekt im thurgauischen Basadingen. Bei
der Sanierung des fast 200 Jahre alten Riegelhauses blieb die Fassade unverändert. Hinter den Mauern hingegen durfte es mangels
«innerer Werte», die bei den vielen Besitzerwechseln und Umbauten über die Jahrzehnte hinweg auf der Strecke blieben, bis auf die
Grundmauern entkernt werden. So war es möglich, jeden Quadratmeter von innen zu isolieren. Der Minergie-Standard wurde
problemlos erreicht und der Energieverbrauch konnte um achtzig
Prozent gesenkt werden. Dazu tragen auch die Solarkollektoren
Denkmalpflege
Altes Schulhaus
Basadingen TG
Standort: Basadingen TG
Bauherrschaft: privat
Architektur: Fredi Klaus, Zürich
Baujahr: 1816
Sanierung: 2010
Haustechnik: Holzofen, Sole-Wasser-Wärmepumpe,
Solarkollektoren, Photovoltaik (via Beteiligung),
Komfortlüftungsanlage
Standard: Minergie
Bauweise: Riegelhaus
49
Denkmalpflege
Mehrfamilienhaus
Arbon TG
Standort: Arbon TG
Bauherrschaft: Immo-Work, Winterthur
Architektur: Honegger Architekt, Herdern TG
Baujahr: 1907
Sanierung: geplant, Baubewilligung noch
nicht eingereicht
Bauweise: Fassaden in Massivbauweise,
Holzbalkendecken
Standard: mindestens Minergie
Energiebezugsfläche: 724 m²
Haustechnik: Erdsonden-Wärmepumpe (geplant),
Komfortlüftungsanlage
50
bei, die auf dem Dach eines nicht geschützten Schopfs nebenan
installieren wurden. Und um den Strombedarf für die Wärmepumpe mit Photovoltaik decken zu können, haben sich die Hausbesitzer an einer Gemeinschaftsanlage beteiligt. Geschickt gelöst
ist auch die Energiezufuhr der Wärmepumpe: Mit Genehmigung
der Gemeinde dürfen die Hausbesitzer den Zufluss des Dorfbrunnens als Medium nutzen.
Zurück nach Arbon, dort scheinen die Positionen unvereinbar: Die
Denkmalpflege möchte, dass vor allem im Verborgenen gedämmt
wird, und will nur einen dünnen Isolationsputz auf der Fassade zulassen. Bauherr und Architekt dagegen möchten aussen ein effektives, 20 bis 30 Zentimeter dickes Wärmedämm-Verbundsystem
anbringen. Fensterleibungen und die Verzierungen der Fassade
sollen dabei nachgebildet werden. Der beschriebene Fall stellt die
grundsätzliche Frage, ob die Energiewende oder der Erhalt von
wertvoll eingestuften Gebäuden Vorrang hat.
Denkmalpflege
Buchtipp
«Energetische Sanierung am Kulturobjekt»
erhältlich bei den Denkmalpflegeabteilungen und
Energiefachstellen der Kantone Thurgau,
St. Gallen und Appenzell-Ausserrhoden sowie digital auf
www.ar.ch/denkmalpflege.
Dialog statt Konflikt
Ein Zielkonflikt, der kein Einzelfall ist: «Denkmalpfleger wollen
nie etwas ändern! Energiefachleute wollen immer 25 Zentimeter
Dämmung!», so zitiert Vreni Härdi die zwei bekanntesten Vorurteile der beiden Parteien. Die Mitarbeiterin der Denkmalpflege
Appenzell-Ausserrhoden hat die Erstellung der Broschüre (siehe
Literaturtipp) zum Thema Denkmalpflege und energetische Sanierung geleitet. Dafür haben Fachleute beider Seiten der Kantone St. Gallen, Thurgau, Appenzell-Ausserrhoden sowie aus dem
Liechtenstein zusammengearbeitet. «Bald haben wir gemerkt, dass
wir alle dasselbe wollen», sagt Härdi. Die Zusammenarbeit hat
gezeigt, dass es vor allem um eine gegenseitige Annäherung, um
kreative Lösungen und ums Spektrum an Strategien geht. Denn
bei jedem Objekt stellt sich die Sache anders dar: Was ist essentiell
fürs Erscheinungsbild? Wo geht am meisten Energie verloren? Und
was ist überhaupt noch original? Gerade darum braucht es den
Dialog. Ein gutes Beispiel für den Umgang mit Energiesanierungen von Denkmalpflegeobjekten ist der Kanton Thurgau: «Wenn
denkmalgeschützte Objekte gedämmt werden sollen, gehen wir
gemeinsam mit der Baubehörde, den Eigentümern und der Denk-
malbehörde vor Ort», erzählt Martin Müller von der Thurgauer
Energiefachstelle. Hauptstreitpunkt ist meist die Fassade, weil sie
am stärksten ins Auge springt. «Vom energetischen Standpunkt
her ist es gut, aussen zu dämmen», sagt Müller. Die Denkmalpflege sieht das allerdings nicht so gern. Denn feine Fassadendetails
verschwinden dabei oft, Fensterleibungen werden tiefer, Proportionen verschieben sich. Solche Veränderungen können gemildert
werden, indem etwa die Fenster in der Wand nach aussen verschoben werden und man Fassadensilhouetten nachbildet. «Ausserdem
gibt es neue Isolationsmaterialien, die weniger stark auftragen»,
erklärt Müller. Aber oft seien diese erst als Prototypen verfügbar.
Leichter finden sich Lösungen für die Verbesserung von Dach
und Fenstern sowie die Dämmung von Kellerdecke und Estrichboden. Der Minergie-Standard ist so auch für geschützte Bauten
erreichbar. Schwieriger wird es bei Minergie-P. Hier lässt sich der
geforderte U-Wert oft nicht erfüllen, auch wenn der Gesamtenergieverbrauch genügend tief wäre.
Alt, aber effizient
Die Ausserrhoder Denkmalpflegerin Härdi plädiert deshalb für
einen anderen Zugang zum Thema: «Wir müssen weg von der
Betrachtung einzelner Bauteile. Sie berücksichtigt die Besonderheiten der historischen Bauten nicht.» In der Gesamtbetrachtung
hingegen könnten auch geschützte Bauten energetisch eine gute
Figur machen: Vielleicht überzeugen sie durch ein perfekt gedämmtes Dach oder durch solare Gewinne, weil sie bereits an einem sonnigen Hang gebaut wurden.
«Altbauten sind keine Dreckschleudern», wehrt sich auch Nina
von Albertini, Präsidentin der Sektion Raetia von Domus Antiqua
Helvetica, einem Verein, der sich um die Belange von Eigentümern
historischer Wohnbauten kümmert. Auch sie fordert eine Gesamtbetrachtung. Von Albertini lebt in einem Patrizierhaus aus dem
17. Jahrhundert. Mit dicken Mauern, Holztäfern und Holzöfen
wurde es damals energetisch sehr bewusst gebaut, in Handarbeit,
ohne Baumaschinen, ohne Kunststoffe. «Graue Energie steckt in
diesem Bau keine, deshalb ist der Erhalt historischer Wohnbauten
bereits ein energetisch wichtiger Beitrag», sagt von Albertini.
mehr Infos
www.honeggerarchitekt.ch
www.isofutura.ch
www.efuchs-ag.ch
Einen Film zum Umbau des Objektes
finden Sie auf
www.curau.ch unter «aktuell».
51
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Blick in die Nachbarschaft
Drei Blitzlichter auf
das Passivhaus in Österreich
Passivhäuser gehören in Österreich vielerorts schon zum Standard, auch wenn ihnen da und dort
in den Medien eine steife Brise entgegenweht. Die Träger des Staatspreises für
Architektur und Nachhaltigkeit 2012 zeigen zudem, dass architektonische Leuchttürme auch
in Passivhaus-Bauweise realisiert werden können.
Text Helmut Krapmeier, Energieinstitut Vorarlberg — Bilder Lukas Schaller; Paul Ott
D
ie Passivhausszene in Österreich hat im letzten Jahr Höhen und Tiefen durchgemacht. Positiv waren vor allem
die nachgewiesenen tiefen Verbrauchswerte von Passivhäusern
sowie die Förderung von sparsamen und architektonisch guten
Häusern im Rahmen des österreichischen Staatspreises für Architektur und Nachhaltigkeit. Eher negativ verlief zum Teil die
Berichterstattung in den Medien zum Thema. Hier wurde vor
allem über die Kostenseite diskutiert – oft auf falschen Fakten
basierend. Ein kurzer Rückblick auf die Trends und Entwicklungen im letzten Jahr.
Die positive Entwicklung
In allen Bundesländern Österreichs ist der Passivhausstandard
bekannt. Es werden nicht nur Wohnhäuser, sondern auch öffentliche Gebäude nach dem Standard errichtet. Interessant ist
der im Frühsommer erschienene Bericht über die derzeit grösste
Wohnhausanlage Österreichs im Passivhausstandard, das «Lodenareal» in Innsbruck: 354 Wohneinheiten in vier Gebäuden
wurden dort für den sozialen Wohnbau errichtet. Die gemessene
mittlere Raumtemperatur in der Heizperiode waren 23,65° Celsius. Trotz der hohen Temperatur ist der Heizenergieverbrauch
mit rund 17,5 kWh pro Quadratmeter Energiebezugsfläche und
Jahr als sehr niedrig und den Zielen entsprechend zu bezeichnen.
Nach SIA wären das rund 14 kWh pro Quadratmeter Energiebezugsfläche und Jahr.
Aufschlussreich ist auch eine Forschungsarbeit der Universität für
Bodenkultur in Wien. Sie vergleicht zwölf Niedrigenergiewohnhäuser (875 Wohneinheiten) mit 6 Passivhäusern (492 Wohneinheiten). Der Messwert des Heizwärmeverbrauchs liegt beim Passivhaus bei etwa 9 kWh pro Quadratmeter Bruttogeschossfläche
und Jahr, beim Niedrigenergiehaus bei rund 37 kWh.
Die Zeitungen schreiben in Österreich zunehmend über das
Problem der immer höheren Wohnkosten. Die Arbeiterkammer
Österreichs sorgt sich um die weit über die Inf lationsrate steigenden Mieten. Als Preistreiber wurden auch die «überzogenen
Ökologie- und Energiestandards» genannt. Von den Vertretern
dieser These werden Wohngebäude zitiert, deren Heizenergieverbrauch jedoch weit über den Standardwerten liegen. Damit
wollen Kritiker zeigen, dass die Passivhäuser in der Praxis nicht
funktionieren. Eine Analyse von derartigen Problemfällen ergibt
regelmässig, dass weder die Planung noch die Ausführung dem
Passivhausstandard entsprechen. In Österreich scheint man es
eben nicht ganz so genau zu nehmen wie in der Schweiz.
54
Gute Architektur als Vorbild
Im Rahmen von «klima:aktiv», der Klimaschutzinitiative des
Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und
Wasserwirtschaft, wird in Österreich jeweils der «Staatspreis Architektur und Nachhaltigkeit» ausgeschrieben. Bei diesem Preis
werden Nachhaltigkeit und Architektur durch eine doppelt besetzte Jury gleich gewichtet. Das heisst, wenn ein Gebäude architektonisch ein absoluter Leckerbissen, seine Nachhaltigkeit aber
nicht hervorragend ist, dann kann es auch keinen Staatspreis bekommen. Umgekehrt gilt dasselbe: ein Top-Ökohaus kann keinen Staatspreis erhalten, wenn die Architektur von der Jury als
durchschnittlich eingestuft wird. Zur Bewertung der Nachhaltigkeit wurde die folgende Matrix von «klima:aktiv» verwendet:
Preisgekrönt: die Wohnanlage
Messequartier des Architekten
Markus Pernthaler in Graz.
Blick in die Nachbarschaft
Das Wohnhaus U31 in Wien von querkraft
Architekten gehört zu den fünf Preisträgern des österreichischen Staatspreises
für Architektur und Nachhaltigkeit.
Das Treppenhaus des ebenfalls ausgezeichneten
«Niederösterreichhauses» in Krems, gebaut von
der ARGE NÖHK (AllesWirdGut Architektur; feld72
Architekten; FCP – Fritsch, Chiari & Partner)
Planung und Ausführung, Energie und Versorgung, Baustoffe
und Konstruktion sowie Komfort und Raumluftqualität. Die
Wertung ist hierbei im Gegensatz zur Juryvertretung nicht paritätisch, in der Kategorie «Energie und Versorgung» kann eine
Gebäude viermal mehr Punkte holen, als etwa durch gute Lösungen in der Kategorie «Baustoffe und Konstruktion».
Insgesamt wurden letztes Jahr 99 Gebäude für den Preis eingereicht. Während noch vor einigen Jahren unter den Architekten
kaum welche zu finden waren, die schon bekannte Architekturpreise gewonnen hatten, lag ihre Zahl beim «Staatspreis Architektur und Nachhaltigkeit 2012» erstaunlich hoch. Entsprechend
war die Zahl von Architekturbüros, die in der Szene einen Namen
haben, hoch. Die mit dem Preis ausgezeichneten Objekte be­­wei­sen, dass es keinen Widerspruch zwischen hervorragender Architektur und Nachhaltigkeit/Ökologie/Solarenergie geben muss.
Solche architektonischen Leuchttürme sind nicht mehr zu übersehen und setzen die Messlatte für andere Projekte. Sie werden
damit auch Einfluss auf die Alltagsarchitektur nehmen, die bestimmend für unsere Wahrnehmung der Baukultur ist.
mehr Infos
Bericht «Nachhaltigkeitsmonitoring ausgewählter Passivhaus-Wohnanlagen in Wien – Projekt NaMAP», unter
www.wohnbauforschung.at/Downloads/NaMAP_LF.pdf
www.staatspreis.klimaaktiv.at
www.energieinstitut.at
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Ferien im Minergie-P-ECO
• nur die Besten lassen sich testen
• steigen Sie ein zum Probewohnen
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Passivhaus in Unterwasser SG
Probewohnen – das Konzept
Vorzüge der Passivhaustechnik infor-
Am unverbaubaren Südhang «Im Sändli»
mieren und eins zu eins erleben. Für die
werden in Unterwasser Ferienhäuser im
Aufenthaltsdauer kann auch der geringe
Minergie-P/Passivhaus Standard erstellt.
Energieverbrauch ermittelt werden. Im
Ein Haus wird für an Passivhäusern Inte-
Gegensatz zu einer Hausbesichtigung
ressierte zum Probewohnen vermietet.
kann das Haus über Tage oder Wochen
Ausgehend zum Beispiel vom Kauf eines
gemietet und getestet werden.
Autos, bei welchem immer eine vorangehende Probefahrt selbstverständlich ist,
kann man als Novum in der Schweiz auch
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Label und Marken
Durchblick im Label-Salat
Die Vielzahl der Labels zur Zertifizierung energieeffizienter und nachhaltiger Bauten
machen es Immobilienkäufern und Bauherren schwer, den Überblick zu behalten.
Ein neuer Schweizer Standard soll den Label-Salat ordnen.
Text Ulrike Nicholson — Bilder SBB; Minergie
W
er als Käufer oder Besteller sicher sein will, dass sein
Haus den aktuellsten Energiestandards genügt, sollte
es zertifizieren lassen. Doch die Auswahl der Labels und Standards ist gross und in den letzten Jahren sprunghaft angestiegen. «Grundsätzlich muss man zwischen Labels unterscheiden,
die primär auf Energie fokussieren und solchen, welche die drei
Säulen der Nachhaltigkeit – Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft – bewerten», erklärt Professor Urs-Peter Menti, Leiter
des Zentrums für Intergrale Gebäudetechnik an der Hochschule Luzern. Und auch beim Energieverbrauch, so Menti weiter,
sei zu unterscheiden, ob nur die Betriebsenergie beurteilt werde
oder auch die Graue Energie für Erstellung, Instandhaltung und
Rückbau, und ob die Energie für die mit dem Gebäude verbundene Mobilität in der Bilanz mitberücksichtigt seien.
In- und ausländische Labels
Neben Schweizer Labels, wie Minergie oder Greenproperty, sind
hierzulande zunehmend auch solche aus dem Ausland anzutreffen. Mit ein Grund dafür ist, dass international tätige Unternehmen beim Bau von Immobilien in der Schweiz globale oder
Standards ihres Herkunftslandes anwenden. Zu den gängigen
internationalen Labels zählen das aus den USA stammende
Gütesiegel LEED, das britische Zertifikat BREEAM und das
deutsche System DGNB, das hierzulande als SGNI-Label geführt wird. Letzteres wendet die Bauherrin SBB bei der Grossüberbauung Europaallee beim Hauptbahnhof Zürich an. Auch
ein Trend zur Mehrfachzertifizierung ist erkennbar: Der Prime
Tower, ebenfalls in Zürich, trägt etwa mit LEED, Minergie und
dem Credit-Suisse-Label Greenproperty Gold gleich drei Labels.
«Bei der Vielzahl an Labels ist es in der Tat schwierig, die Übersicht zu behalten», sagt Urs-Peter Menti. «Doch für den privaten
Immobilienkäufer ist das Problem insofern entschärft, als dass
die grossen ausländischen Standards primär für grössere Zweckbauten ausgelegt sind und für kleinere Wohnliegenschaften in der
Schweiz die Labels von Minergie nach wie vor dominieren.»
Der Minergiestandard bewertet in erster Linie den Energieverbrauch im Betrieb. Heute existiert das Qualitätssiegel in drei unterschiedlichen Kategorien: Der Basisstandard wird aber durch
die Einführung neuer Energievorschriften bald veraltet sein
und eine Überarbeitung erfahren. Minergie-P ist die an hiesige
Normen angepasste Version des Passivhausstandards, die zunehmend Verbreitung findet und auch die Basis bildet, um die
Richtlinien der sogenannten 2000-Watt-Gesellschaft erfüllen
zu können. Minergie-A ist das jüngste Mitglied der Minergie-
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Familie und wird umgangssprachlich auch Null- oder Plusenergiehaus genannt. Der vor einiger Zeit eingeführte und mit allen
Minergie-Kategorien kombinierbare Label-Zusatz «Eco» steht
für hohe Wohngesundheit und Ökologie der Baustoffe.
Neuer nationaler Standard
Als Reaktion auf die ausländischen Labels ist unter Federführung des Bundesamts für Energie der neue «Standard Nachhaltiges Bauen Schweiz» (SNBS) entwickelt worden. Das Netzwerk Nachhaltiges Bauen Schweiz (NNBS) hat ihn im Sommer
2013 lanciert. Dabei geht es den Verantwortlichen nicht um
die Schaffung eines weiteren Labels, sondern vielmehr um das
Bündeln von bereits Existierendem. «Der Standard basiert auf
den Elementen anderer Instrumente, wie Minergie-Eco, SGNI,
SIA-Merkblätter und SIA-Normen, sowie der 2000-Watt-Gesellschaft», erklärt NNBS-Geschäftsführer Joe Luthiger. «Da
bisherige Instrumente zwar Teile der Nachhaltigkeit, nicht aber
den ganzen Umfang des Nachhaltigkeitsgedanken abbilden,
soll der neue Standard alle Aspekte – Umwelt, Gesellschaft und
Wirtschaft – umfassen». Die Diskussion für eine Zusammenarbeit mit den anderen Label-Akteuren findet bereits statt. Auch
aufseiten von Minergie ist man an einer Kooperation interessiert: «Die Themen Wirtschaft und Gesellschaft entsprechen
nicht den Kernkompetenzen von Minergie, sind aber für eine
gesamthafte Betrachtung von grosser Bedeutung», sagt Chris­
tian Röthenmund, Geschäftsführer von Minergie.
Vorsicht bei nicht
geschützten Labels!
Da sich energieeffiziente Bauten besonders gut
verkaufen lassen, wird gerne mit Begriffen
wie «Plusenergiehaus», «Effizienzhaus», «Solar­haus», «Klimahaus», «Niedrigenergiehaus»
oder «Energiesparhaus» geworben. Alle diese
Bezeichnungen sind aber keine Stan­dards
oder Labels. Sie suggerieren zwar Energieeffizienz, sagen aber nichts Konkretes aus.
Dem Käufer wird ein tiefer Energie­verbrauch
versprochen, er hat jedoch keinerlei
Garantie, wie viele Kilowattstunden das Haus
tatsächlich verbrauchen wird.
Label und Marken
Visualisierung der Überbauung Europaallee der SBB in Zürich,
die das Label SGNI tragen wird.
Minergie-Standards im Vergleich: Konzeption für Neubauten
-P
Niedrigstenergiebauten
Plusenergiebauten
38 kWh/m2 a
(3,8 Liter Heizöl)
30 kWh/m2 a
(3 Liter Heizöl)
0 kWh/m2 a
Primäranforderungen
(Heizwärmebedarf)
90 % der gesetzlichen
Anforderungen
60 % der gesetzlichen
Anforderungen
90 % der gesetzlichen
Anforderungen
Dichtigkeit der
Gebäudehülle
keine Anforderungen
Minergie-Kennzahl
Wärme
Das Einfamilienhaus in Gnosca TI trägt das
Label Minergie-ECO (TI 008).
-A
Niedrigenergiebauten
Aussenluftzufuhr
Luftwechsel unter 0,6/h
bei 50 Pascal Druckdifferenz
Systematische Lufterneuerung erhöht Wohnkomfort und reduziert Energiebedarf
Hilfsenergie Wärme
nicht berücksichtigt
berücksichtigt
Haushaltstrom
keine Anforderungen
Bestgeräte. Für Bürobauten:
Beleuchtung gemäss SIA-Norm
Bestgeräte,
Bestbeleuchtung
Graue Energie
keine Anforderungen
keine Anforderungen
unter 50 kW/h2a
Kombinationsmöglichkeiten
Mehrkosten
Anmerkungen
mit ECO kombinierbar
–
mit Minergie-A kombinierbar
höchstens 10 %
höchstens 15 %
Minergie ist der Basisstandard. Die Anforderungen an
die Gebäudehülle entsprechen
jenen der Kantone mit den
strengsgten Vorgaben.
Minergie-P ist eine Niedrigstenergiebauweise, die eine
sehr gute Bauhülle voraussetzt.
mit Minergie-P kombinierbar
keine Anforderungen
Minergie-A ist eine präzis
definierte Form des Null- oder
Plusenergiehauses. Der Standard ist nur mit Nutzung von
Sonnenenergie am Gebäudestandort erreichbar.
Alle Standards können mit dem Baustein ECO ergänzt werden.
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