Fallstudie zur Markenpolitik des Handels

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Fallstudie zur Markenpolitik des Handels
ISBN 978-3-7910-3215-3 // Erstellt für: [email protected] mit Webcode 3215-bM7eH // © 2014 Schäffer-Poeschel Verlag für Wirtschaft · Steuern · Recht GmbH
1
Fallstudie zur Markenpolitik
des Handels
Katrin Metzker
In der folgenden Fallstudie wird die Markenpolitik des Handels am Beispiel der REWE Gruppe
thematisiert. Im Mittelpunkt steht dabei der Vergleich der Markengestaltung der preislich
unterschiedlich positionierten Eigenmarken Ja! und REWE – Feine Welt.
Aufgabenstellung
1. Geben Sie anhand verfügbarer Sekundärinformationen (Internet, Geschäftsberichte und
sonst. Veröffentlichungen) einen Überblick über die REWE Group
2. Analysieren Sie den Markenauftritt der REWE Group, und leiten Sie daraus die Markenidentität der REWE Group ab. Erstellen Sie dazu ein Markensteuerrad für die REWE Group.
3. Geben Sie einen Überblick über die Eigenmarken der REWE Group.
4. Erstellen Sie eine kurze Übersicht über die wichtigsten Wettbewerber der REWE Group.
5. Erstellen Sie anhand des Markenauftritts der Eigenmarken Ja! und REWE- Feine Welt ein
semantisches Markennetzwerk. Leiten Sie daraus das Markenimage beider Marken ab.
6. Geben Sie einen Überblick über das Produktportfolio beider Marken.
7. Erstellen Sie eine Code-Analyse für die Marken Ja! und REWE – Feine Welt. Gehen Sie dabei
zunächst auf die konstitutiven Codes beider Marken ein, die sich aus ihrer preislichen Positionierung ableiten lassen. Analysieren Sie anschließend die Markenelemente »Markenname« und »Markenlogo«. Überprüfen Sie danach die Codes beider Marken in der Markenkommunikation. Betrachten Sie dabei die Printwerbung, Werbespots sowie den Internetauftritt beider Marken. Erstellen Sie einen zusammenfassenden Überblick über die wichtigsten
Codes beider Marken und der durch sie aktivierten Motive der Konsumenten.
Literatur zur theoretisch-inhaltlichen Bearbeitung der Fallstudie: Scharf et al. (2012); Scheier
et al. (2010); Scheier/Held, 2006.
Scharf/Schubert/Hehn, Marketing, 5. Auflage | © 2012 Schäffer-Poeschel Verlag für
Wirtschaft • Steuern • Recht GmbH | www.schaeffer-poeschel.de/webcode
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REWE – »Jeden Tag ein bisschen besser«1
1 Die REWE Group
1.1 Geschäftsfelder und Vertriebskanäle
Die REWE Group ist eines der führenden Handels- und Touristikunternehmen Europas. Mit
einem Jahresumsatz von 53 Milliarden Euro ist sie heute über 80 Jahre nach ihrer Gründung
mit 336.000 Mitarbeitern erfolgreicher denn je.2
In 16 europäischen Ländern aktiv, ist die REWE Group, wie in Abbildung 1 ersichtlich wird, in
sieben Geschäftsfelder strukturiert.3
Abb. 1
Die Vertriebsstruktur der REWE Group 2010
Geschäftsfeld
Vertriebskanäle
Vollsortiment
National
Vollsortiment
International
Discount
Fachmarkt
National
Business to
Business
Sonstige
Touristik
Quelle: REWE Group [Geschäftsbericht] (2010), S. 14f
1
2
3
Vgl. REWE (2011a).
Vgl. REWE Group [Geschäftsbericht] (2010), S. 11.
Vgl. ebd. S. 14f und S. 41.
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Das Vollsortiment National ist mit 14,5 Milliarden Euro und einer Steigerung um 6,5 Prozent
im Jahr 2010 das umsatzstärkste Segment der Gruppe. 68.523 Mitarbeiter in 1.827 Märkten
erwirtschafteten diesen Rekordumsatz.4 Zu diesem Feld »gehören die verschiedenen Supermarktformate REWE CITY, REWE, REWE CENTER, nahkauf, vierlinden und TEMMA sowie toom
SB-Warenhaus und toom Getränkemarkt.«5
1.2 Markenidentität und Markenpositionierung
Als bundesweit häufigste Marktform der Sparte Vollsortiment National stützt sich diese Arbeit
vordergründig auf die REWE-Supermärkte.6 Auf der Grundlage des erweiterten Markensteuerrads nach Esch wird ein grober Einblick in die Identität und somit Positionierung der REWE auf
dem Markt gegeben.
Das Markensteuerrad ist ein Instrument, das entwickelt wurde, um die Markenidentität eines
Unternehmens auf den ersten Blick zu erfassen. Diese gilt als wichtiger Ausgangspunkt für die
Positionierung.7
Abbildung 2 zeigt das Steuerrad der REWE. Im Zentrum steht die Kompetenz, die zentralen
Charakteristika der Marke. Als Geschäftsfeld der REWE Group mit Hauptsitz in Köln handelt es
sich bei der REWE um ein sehr erfolgreiches Handelsunternehmen. Die rechte Seite des Markensteuerrads umfasst die mit REWE verbundenen Gefühle und nonverbalen Eindrücke. Das
Markenbild umschließt dabei auch die Codes, die bei der Umsetzung genutzt werden, wie die
in der Werbung eingesetzten Protagonisten oder die Gestaltung der Produktverpackungen.
REWE legt großen Wert auf Kundennähe, ist eines der vertrauenswürdigsten Unternehmen im
deutschen Handel8, operiert sowohl nachhaltig als auch regional und bietet eine Vielzahl
preisgünstiger Produkte an. Die Werbemaßnahmen sowie das Auftreten vor Ort prägen das
Markenbild. Darunter zählen auch die Produkte und der Auftritt der Eigenmarken, auf die im
Verlauf der Fallstudie noch näher eingegangen wird. Die linke Hälfte des Markensteuerrads
besteht aus den Hard Facts, also dem tatsächlichen Nutzen sowie den Eigenschaften der Marke
und ihrer Produkte. REWE verkauft vermehrt regionale und gesunde Produkte zu moderaten
Preisen. Die Frische und Qualität steht dabei stets im Mittelpunkt. Dies wird vor allem durch
ein vielschichtiges Qualitätssicherungssystem und den Einsatz verschiedenster Eigenmarken
gewährleistet. Auch die Nachhaltigkeit spielt hierbei eine Rolle, die durch ein ausgeklügeltes
Konzept Einzug in den Alltag des Lebensmitteleinzelhandels findet.9
Zusammenfassend positioniert sich REWE auf dem Markt als vertrauensvolles Unternehmen
mit frischen, qualitativ hochwertigen, regionalen Waren, welches nachhaltig und umweltschonend agiert.
Einer der sechs Grundsätze des Leitbildes der REWE Group lautet: »Wir sind uns unserer Verantwortung bewusst und handeln nachhaltig.«10 Dieser Leitsatz wird nicht nur publiziert, sondern
auch im Unternehmen gelebt.
Im Rahmen eines Pilotprojektes eröffnete REWE 2009 in Berlin den ersten Green-BuildingMarkt, der gerade einmal die Hälfte der Energie eines herkömmlichen Standardmarktes benö-
4
5
6
7
8
9
10
Vgl. REWE Group [Geschäftsbericht] (2010), S. 50.
Ebd. S. 28.
Vgl. REWE Group [Nachhaltigkeitsbericht] (2010), S. 28.
Vgl. Esch (2010), S. 90.
Vgl. statista (2011a).
Vgl. Esch (2010), S. 101–106 / Vgl. REWE (2011b).
REWE Group [Nachhaltigkeitsbericht] (2010), S. 24.
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Abb. 2
an?
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– hohe Qualität
– frische Produkte
– gesunde Ernährung
– faire Preise
– frisch
– günstig
– vielfältig
– kundennah
– vertrauenswürdig
– verantwortungsvoll
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Das Markensteuerrad der REWE
erlebbar
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– regionale Produkte
– Nachhaltigkeitskonzept
– Qualitätssicherungskonzept
sichtbar
– Eigenmarken
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Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Esch (2010), S. 102 und REWE (2011b)
Bilder: ja!-Markenbutter: REWE (2011o); Testimonials: REWE (2011p); REWE Feine Welt Schoko Poesie: REWE (2011q)
tigt. Weitere solcher Verkaufsstellen sollen folgen. Überdies unterstützen Mitarbeiter der
REWE Group das Projekt ›Gemeinsam für Haiti‹, indem sie monatlich einen Teil ihres Gehaltes
spenden, um den Kindern der Fort National, einer vom Erdbeben zerstörten Schule, eine neue
Chance für die Zukunft zu geben.11 Außerdem ist REWE größter Lebensmittelspender der deutschen Tafel, unterstützt den Regenwald mit ihrem Tropenprojekt und legt Wert auf nachhaltige
Fischerei bei ihren Marken. Dafür wurde sie von der VERBRAUCHER INITIATIVE e.V. als ›Nachhaltiges Einzelunternehmen 2011‹ ausgezeichnet.12
Das sind nur einige Beispiele des umfangreichen Engagements der REWE Group. Diese grüne
Aufstellung wird publiziert und ist ein wichtiger Grundstein für die Kundenansprache. Der
Verbraucher wird nicht nur für die Umwelt sensibilisiert, sondern ihm wird auch suggeriert,
dass er verantwortungsvoll handelt, indem er bei REWE kauft. Die nachhaltige Positionierung
sowie deren Kommunikation bilden einen wichtigen Code zur Ansprache umweltbewusster
Kunden.
11
12
Vgl. ebd. S. 28f und S. 34 f.
Vgl. REWE (2011c/d/e).
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1.3 Eigenmarken der REWE Group
Eine der wichtigsten Einnahmequellen der REWE sind ihre Eigenmarken. Zu denen gehören die
Traditionsmarke ja!, die REWE Qualitätsmarke, REWE Bio, REWE Feine Welt sowie Wilhelm Brandenburg (vgl. Abbildung 3). Die Eigenmarken machen derzeit weit über 20 Prozent des Umsatzes der REWE aus. Allen voran steht die laut einer Studie der Unternehmensberatung Batten & Company führende deutsche Handelsmarke ja!. Sie überzeugte in den Sparten
Markenpräsenz, -nutzen und Kaufeinfluss.13 Im Niedrigpreissektor angesiedelt, spricht sie vor
allem die Kunden an, die gute Produkte discountgünstig erwerben möchten.14 Ebenfalls im
vorderen Feld der Studie, auf Platz sechs, findet sich die REWE Qualitätsmarke.15 Am Qualitätsniveau bekannter Markenartikel ausgerichtet, steht sie für hochwertige Ware zu günstigeren
Preisen.16 Ihr rotes Logo schmückt bisher über 700 Produkte und die Palette vergrößert sich
fast täglich.17 Eine ökologische Alternative zu den bestehenden Warengruppen wurde 2008
mit REWE Bio geschaffen, unter der ausschließlich biologisch angebaute Nahrungsmittel vertrieben werden. Als ganz besonderes Highlight rundet REWE Feine Welt das Portfolio mit einer
kulinarischen Reise um den Planeten ab. Als Genussmarke im Premiumsegment bietet sie kulinarische Spezialitäten aus den verschiedensten Regionen rund um den Globus an.18
Ergänzt durch die Marke für feinsten Fleischgenuss der Metzgerei Wilhelm Brandenburg19 wird
so ein vielseitiges Portfolio an Lebensmitteln der verschiedensten Preisklassen angeboten.
Abb. 3
Die Eigenmarken der REWE im Überblick
ja!
REWE
Qualitätsmarke
REWE Bio
REWE
Feine Welt
Wilhelm
Brandenburg
Traditionsmarke
Discountmarke
Marke im mittleren
Preissegment
Marke für umweltbewusste
Kunden
Genussmarke
Premiummarke
Marke für Fleischgenuss
Quelle: REWE (2011f/g/h/u/v)
13
14
15
16
17
18
19
Vgl.
Vgl.
Vgl.
Vgl.
Vgl.
Vgl.
Vgl.
Batten & Company (2010), S. 8 / Vgl. REWE Group [Geschäftsbericht] (2010), S. 51.
REWE (2011 f.).
Batten & Company (2010), S. 8.
REWE (2011 g).
Lukas (2011), in: Lebensmittelzeitung, S. 10.
REWE Group [Nachhaltigkeitsbericht] (2010), S. 28.
REWE (2011 h).
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1.4 REWE im Konkurrenzumfeld
Da eine umfangreiche Wettbewerbsanalyse an dieser Stelle zu weit führen würde, das Konkurrenzumfeld der REWE aber dennoch nicht außer Acht gelassen werden soll, beschränkt sich
die Autorin diesbezüglich auf eine kurze tabellarische Gegenüberstellung einzelner Punkte
der großen deutschen Handelsunternehmen. Einbezogen werden in den Vergleich neben REWE,
Edeka und Kaufland, die die stärkste Konkurrenz im gleichen Marktsektor darstellen, auch der
führende Discounter Aldi, der vor allem im Niedrigpreissegment zu beachten ist (vgl. Abbildung 4).
Mit einem Umsatz von 37 Mrd. Euro ist die Edeka-Gruppe, zu der neben den gleichnamigen
Märkten auch der Discounter Netto gehört, der größte Lebensmitteleinzelhändler auf dem
deutschen Markt. Direkt dahinter befindet sich die REWE Group mit einem innerdeutschen
Umsatz von 34 Mrd. Euro. Rang drei belegt die Metro-Group mit 27 Mrd. Euro Umsatz in
Deutschland und 55 Mrd. Euro weltweit. Diese wird allerdings aufgrund ihrer vorwiegenden
Ausrichtung auf Großkunden bei der folgenden Betrachtung außer Acht gelassen. Die SchwarzGruppe findet sich vor allem auch durch ihren Discounter Lidl und ihren Supermarkt Kaufland
auf Rang vier wieder, dicht gefolgt von der Aldi-Gruppe, die häufig das Einstiegspreissegment
der Lebensmittel wesentlich mitbestimmt.20
Abb. 4
Vergleichende Darstellung der großen deutschen Handelsunternehmen
REWE
Edeka
Kaufland
Aldi
Gruppe
REWE Group
Edeka-Gruppe
Schwarz-Gruppe
Aldi-Gruppe
Gesamtumsatz Gruppe
2010
53 Mrd. D
43,5 Mrd. E
55 Mrd. D
45 Mrd. D
davon Umsatz im
Lebensmittelhandel
in Deutschland
34 Mrd. D
37 Mrd. D
24 Mrd. D
22 Mrd. D
Eigenmarken
machen über 20 %
des Umsatzes aus
machen 19 %
des Umsatzes aus
k. A.
90 % Eigenmarkenanteil
im Markt
Discount
ja!
GUT & GÜNSTIG, elkos
K-Classic
Qualität
REWE
EDEKA
–
Bio
REWE Bio
EDEKA Bio
K-Bio
Premium
REWE Feine Welt
EDEKA
SELECTION
–
Sonstige
Wilhelm Brandenburg
EDEKA Lust auf Leicht
/ – zuhause
/ – Italia,
/ – Espana,
/ – la France
und Marken im Bereich
alk. Getränke
K-Purland,
K-Classic
Concept+,
K-Classic
WellYou,
Cultura Vini
Aldi bietet zahlreiche
Marken exklusiv an,
bewirbt diese aber nicht
direkt als Eigenmarken.
Dazu zählen z. B.
GUT BIO, NUSSKATI,
GOLDÄHREN, Gletscherkrone sowie MARKUS
KAFFEE.
Vertrauen der Kunden
83 %
87 %
68 %
81 %
Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an statista (2011a/b), REWE Group [Geschäftsbericht] (2011), S. 28 und S. 51, Edeka-Gruppe (2011), S. 6 und S. 19f, Kaufland
Warenhandel GmbH & Co. KG (2011), Handelsblatt (2011), Aldi Einkauf GmbH & Co. oHG (2011), WELT ONLINE (2011)
20
Vgl. Handelsblatt (2011).
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Einen großen Teil des Umsatzes der Handelsunternehmen machen die Eigenmarken aus. So
sind es bei den Supermärkten REWE und Edeka circa ein Fünftel.21 Bei Aldi liegt diese Zahl
deutlich höher; wenn auch nicht direkt beworben, so besteht sein Sortiment fast ausschließlich aus diesen.22 Während sich die Supermarktketten, wie in Abbildung 3 sehen ist, spartenweise auf wenige Eigenmarken beschränken und unter diesen viele Produkte bündeln, so setzen die Discounter eher viele No-Name-Produkte exklusiv ab.23
Das größte Vertrauen in die Qualität der Produkte setzen die Konsumenten in Edeka und
REWE. Auch der Discounter Aldi schließt in diesem Vergleich gut ab. Lediglich Kaufland hat
hier Aufholbedarf, da nur 68 Prozent der Verbraucher glauben, hier ausschließlich ungefährdete, qualitativ gute Lebensmittel zu erhalten.24
Der Vergleich zeigt, dass sich die REWE durchaus im Lebensmittelsektor unter den größten
und erfolgreichsten Einzelhandelsunternehmen befindet. Dieser Erfolg rührt nicht zuletzt
auch von ihren sehr bekannten Eigenmarken her.
2 Gegenüberstellung der Marken
REWE Feine Welt und ja!
Die beiden erfolgreichen Marken ja! und REWE Feine Welt werden im folgenden Abschnitt
analysiert und gegenübergestellt. Dabei wird insbesondere darauf geachtet, herauszufiltern,
welche Codes allgemein für Premium und umgekehrt für günstige Produkte stehen.
2.1 Markenimage
Abbildung 5 zeigt die wesentlichen Assoziationen, die mit ja! und der Feinen Welt von REWE
in Verbindung gebracht werden. Dieses semantische Netzwerk veranschaulicht die Verflechtung der Informationen im Kopf des Konsumenten und gibt einen groben Überblick zur Identität der beiden Marken.25 Jeder dieser Begriffe kann das Netzwerk anfeuern und somit die
Marke stärken. Um die Übersichtlichkeit zu gewährleisten, wurde auf die Darstellung der
Assoziationen mit der Produktkategorie Lebensmittel verzichtet und das Hauptaugenmerk auf
die typischen Merkmale der Marken gelegt.
1982 entwickelt als Angriff auf die Niedrigpreisprodukte von Aldi nimmt ja! als älteste und
bekannteste Marke der REWE eine zentrale Stellung ein. Mit nur minimalen Veränderungen ist
ihr Markenbild von Gründung an konstant geblieben. Bei einigen Konsumenten nimmt sie
sogar Kultstatus ein. So geschah es zu Beginn der 90er Jahre, dass junge Künstler eine ja!Wohnung einrichteten, in der das Logo selbst auf ihrer Kleidung allgegenwärtig war. Auch die
Wirtschaftskrise konnte den ja!-Produkten nichts anhaben. Im Gegenteil, REWE machte
daraus eine Tugend, indem Anfang des Jahres 2010 in einer Fernsehwerbung das Versprechen
abgegeben wurde, die Preise sofort zu senken, sollte ein vergleichbarer Artikel bei Discountern günstiger sein – dieser Spot spielte auf die scharfe Preispolitik von Aldi an.26 Die einfa21
22
23
24
25
26
Vgl.
Vgl.
Vgl.
Vgl.
Vgl.
Vgl.
REWE Group [Geschäftsbericht] (2010), S. 51 / Vgl. Edeka-Gruppe (2011), S. 19.
WELT ONLINE (2011).
Aldi Einkauf GmbH & Co. oHG (2011).
statista (2011a).
Esch (2010), S. 62.
Winderl (2010).
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Abb. 5
ja! und REWE Feine Welt in einem Markennetzwerk gegenübergestellt
REWE Group
ferne Länder
bodenständig
discountgünstig
Entdeckung
REWE
„Expedition
Genuss.“
„Clever
sparen!“
REWE
Feine Welt
besonders
erlesene
Zutaten
Liebe zum
Detail
ja!
Qualität
alltagstauglich
kontrollierte
Zutaten
weiße
Verpackung
einfache
Gestaltung
Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Esch (2010), S. 63; REWE [Mitarbeiterfilm] (2009) und REWE (2011f)
che Produktgestaltung, das bodenständige Auftreten sowie die niedrigen Preise prägen das
Image der Marke mit guten günstigen Alltagsprodukten.
Ganz anders ist es bei der zum Ende des Jahres 2009 auf den Markt gebrachten Genussmarke.
Während die REWE sich bei der Entwicklung von ja! stark am Wettbewerbsumfeld orientierte,
wurde die Feine Welt komplett neu aufgestellt. Ideen wurden entwickelt und zusammengetragen, um etwas ganz Besonderes auf den Markt zu bringen. So schuf ein Expertenteam aus den
verschiedensten Bereichen der Gruppe eine einzigartige Marke. Ziel war es unter anderem,
mehr Emotionalität in der Marke mit einzufangen. Der Konsument wird quasi auf eine Reise
um den Globus geschickt. Dabei bilden die Produkte den Grundstein für ein Urlaubsfeeling in
den eigenen vier Wänden. Obwohl dem Premiumsektor zuzuordnen, wurde die Marke bewusst
nicht nach diesem benannt. Grund dafür ist, dass sich nicht alle Premium leisten können, die
Feine Welt jedoch für jedermann zugänglich sein soll. Daher liegt das Preisniveau circa 15 Prozent unter dem der Premium-Markenartikel. Die Liebe zum Detail, individuell ausgewählte
Produkte, der damit verbundene Hochgenuss sowie die Entdeckung der Welt machen den Kern
der Identität der REWE Feine Welt aus.27
27
Vgl. REWE [Mitarbeiterfilm] (2009).
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2.2 Produktportfolio
Gestartet mit nur 24 Produkten bietet die Traditionsmarke dem Kunden heute mit über
500 Artikeln eine reichhaltige Auswahl an qualitativ guten Waren. Es gibt außer Zigaretten
und Alkohol fast nichts, was es nicht gibt.28 Die Palette ist breit und reicht von verschiedensten Nahrungsmitteln über Tierfutter und Hygieneartikel bis hin zu Haushaltswaren.29 Sogar
Prepaidkarten kann man heutzutage von ja! erwerben. Somit nimmt die Marke nun auch den
Wettbewerb mit Kartenanbietern wie T-Mobile und Congstar auf.30
Verbraucher haben die Möglichkeit, fast ihren kompletten Bedarf an Artikeln des täglichen
Lebens durch ja!-Produkte abzudecken. Anders ist es bei der Feinen Welt. Sie bietet ausschließlich Lebensmittel und diese möglichst exklusiv und mit einem außergewöhnlichen
Geschmackserlebnis an. Während, wie in
Abbildung 6 ersichtlich ist, ja! bodenständige
Abb. 6
Artikel wie simple deutsche Zartbitter- oder
Alpenvollmilch-Schokolade anbietet, hat jedes
Gegenüberstellung der Schokoladen der REWE Feine Welt und ja!
Produkt von REWE Feine Welt seine Besonderheit. So ist die dunkle Schokolade mit dem
exquisiten Namen ›Karibischer Schatz‹ mit
rosa Pfeffer versetzt und die Vollmilch-Variante
›Afrikas Schmelz‹ aus delikatem Edelkakao aus
Sao Thomé.
Einst gestartet mit rund 100 und mittlerweile
über 170 Artikeln bietet die Feine Welt eine
Vielzahl an Geschmackserlebnissen, die in der
Regel nicht im Supermarkt, sondern nur vereinzelt in Fachgeschäften zu finden sind.31 Die
Palette reicht von Produkten für einen himmlischen Morgen über köstliche Antipasti, Ingredienzien zum genussvollen Kochen sowie
edlen Verfeinern bis hin zu erlesenen Getränken und kleinen Sünden.32
Quelle: Eigene Darstellung
2.3 Codeanalyse
»Austauschbare Codes aktivieren immer auch die Netzwerke der Wettbewerber oder gar ganz
anderer Marken. In jedem Fall ist das Ergebnis Wirkungsverlust und Verwässerung der eigenen
Marke. Markenkommunikation muss deshalb kontraststarke Codes nutzen.«33 Im Folgenden werden die Codes der Marken anhand verschiedener Kommunikationskanäle analysiert.
2.3.1 Die konstituierenden Codes der Marken
Wie bereits erwähnt, ist die Feine Welt eine Premium- oder, wie REWE sie gern bezeichnet, eine
Genussmarke. Ja! hingegen entspricht eher einer Discountmarke. In diesem Abschnitt werden
zunächst die Ziele betrachtet, die mit dem Konsum beider Marken im Allgemeinen verfolgt
28
29
30
31
32
33
Vgl. REWE [Geschäftsbericht] (2011), S. 51 / Vgl. Winderl (2010).
Vgl. REWE (2011j).
Vgl. REWE (2011k).
Vgl. REWE [Mitarbeiterfilm] (2009) / Vgl. REWE (2011 l).
Vgl. REWE [REWE-Feine-Welt-Broschüre] (2011), S. 4 f.
Scheier/Held (2006), S. 142
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werden, um anschließend die
Codes herauszufiltern, die die Marken ausmachen und dem Kunden
signalisieren, dass es sich um ein
Premium- bzw. ein Low-BudgetProdukt handelt. Dabei wird, um
eine Vergleichbarkeit zu gewährleisten, das Hauptaugenmerk auf
Nahrungsmittel gerichtet, da diese
in beiden Marken vertreten sind.
Grundlage bildet bei der nachfolgenden Analyse stets die Statistik
der Umwelt.34
Abb. 7
Werbeauftritte der Marken ja! und REWE Feine Welt als Beispiel
für die Produktgestaltung
Beim Kauf von Nahrungsmitteln
verfolgen Menschen zunächst das
explizite Basisziel der Ernährung.
Es geht darum, etwas zu essen
oder zu trinken. Dabei wird erwartet, dass die Speisen und Getränke
nicht nur nahrhaft, sondern auch
schmackhaft sind. Diese grundlegenden Ansprüche sollten
zunächst mit der Produktkategorie
erfüllt werden. Im Supermarkt ist
Quellen: ja!: REWE (2011r); Expedition Genuss.: REWE (2011s)
zu beobachten, dass, egal wohin
der Blick fällt, die Artikel im
Lebensmittelsektor in der Regel,
sofern die Verpackung kein Blickfenster besitzt, bildhaft in ansprechender Form noch einmal den Inhalt wiedergeben (vgl.
Abbildung 7). Des Weiteren verrät der Name wie zum Beispiel REWE-Schoko-Müsli oder ja!-Mozzarella häufig direkt, worum es sich handelt. Das lässt den Schluss zu, dass die Basiscodes der
Produktkategorie zum einen die ansprechende Darstellung des Inhalts auf der Verpackung und
zum anderen der eigentliche Produktname sind. Dabei ist jedoch zu beachten, dass die Bildgebung das wichtigere Signal darstellt, da der Name wie bei den Feine-Welt-Artikeln nicht immer
den Inhalt verrät, denn nicht jeder denkt bei ›Elsässer Sonntag‹ direkt an Bandnudeln oder
bei ›Typisch Italien‹ an Pesto mit Basilikum.35 Hier hilft eine kurze Erklärung unter der Artikelbezeichnung dem Konsumenten, das Produkt einzuordnen.
Beim Konsum einer Billigmarke geht es darum, grundlegende Güter des Alltags preisgünstig zu
erwerben. Dabei soll die Qualität allerdings nicht vernachlässigt werden. Es darf nicht der
Anschein erweckt werden, dass sich der Konsument kein teureres Produkt leisten kann. Vielmehr geht es darum, einen Code auszusenden, der dem Kunden eine Art Cleverness bescheinigt. Der Konsument ist schlau, denn er spart, indem er als aktive, autonome Person eine
günstigere Marke bevorzugt und sich somit von denen abhebt, die einen teuren Preis für die
gleiche Qualität bezahlen. Der Code des cleveren Konsumenten ist hier der entscheidende.36 Er
zahlt auf das Dominanzmotiv ein, indem der Konsument genau die Kontrolle über seine Ausgaben behält. Den Ankerreiz für diese Bedeutungsübertragung bildet der Preis. Ähnlich wie
34
35
36
Vgl. Scheier et al. (2010), S. 40 ff.
Vgl. REWE [REWE-Feine-Welt-Broschüre] (2011), S. 33f
Vgl. Karmasin (2007), S. 242
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ein hoher Wert Prestige verkörpern kann, so kann ein sehr niedriger Preis ebenfalls eine
Signalwirkung aufweisen. Unterstützt wird die Glaubwürdigkeit des günstigen Preises durch
einen vergleichsweise geringeren Werbeaufwand, die Einfachheit in der Gestaltung der Werbung sowie der Produkte37 und den Slogan »ja! Clever sparen!«38, der die Bedeutung nochmals
explizit ausdrückt.
Wie es bereits der Claim »Expedition Genuss.«39 verrät, bilden das Abenteuer, die Entdeckung
sowie die Gaumenfreude die weiterführenden Ziele, die man mit der Feinen Welt erreichen
kann. Neben der Motivrichtung Stimulanz
sind somit auch der Genuss und die FantaAbb. 8
sie als Ziele in der Feinen Welt verankert.
Es geht um Abwechslung und Neugier bei
Darstellung der Genussfibel auf der Website
der Entdeckung der Marke. Zahlreiche
der REWE Feine Welt
Signale senden diese Botschaft im Zusammenhang mit ihr aus. So ist den Produkten, wie in Abbildung 8 zu sehen ist, ein
kleines Faltblatt, die sogenannte Genussfibel, beigelegt. Sie liefert einen Einblick
in die Herkunftsgeschichte der wesentlichen Zutaten und regt den Entdeckergeist
an, indem sie Vorschläge für weitere
geschmacksintensive Momente unterbreitet. Die große Liebe zum einzelnen Detail,
die sich in der Logogestaltung, der aufwendigen Gestaltung der Website sowie
Quelle: REWE (2011q)
der Zubereitung der einzigartigen Ware
äußert, unterstreicht diesen Aspekt ebenfalls.
Auffällig ist, dass im Kern beider Markenauftritte die Farbe Weiß dominiert. Wie in Abbildung 7 zu erkennen ist, spielt diese eine
grundlegende Rolle bei der Verpackungsgestaltung. Optisch verbindet die Farbe beide Eigenmarken. Jedoch steht sie nicht generell für REWE, sind doch die anderen Subbrands in anderen Farben gehalten, wie beispielsweise REWE Bio in Grün und die Qualitätsmarke in Rot. Doch
wieso wurde Weiß bei der Umsetzung der doch so konzeptionell unterschiedlichen Marken ja!
und REWE Feine Welt gewählt? Um dies herauszufinden, wird nun die Bedeutung von Weiß
zunächst allgemein betrachtet.
Weiß wird im Wesentlichen nicht als farbig angesehen. Es bietet den stärksten Gegenpol zu
Schwarz und somit den größtmöglichen Kontrast. Während Schwarz eher Trauer und Erhabenheit ausdrückt, steht Weiß im europäischen Kulturkreis für Heiterkeit, Unschuld und Reinheit. Mit der Farbe Weiß ist es möglich, etwas Einfaches, durch den Kontrast aber dennoch
Kraftvolles und Bedeutendes darzustellen.40 Somit drückt Weiß bei ja! eher die Bodenständigkeit und Einfachheit aus, während es bei der Feinen Welt als Zeichen für Erhabenheit, Besonderheit oder einfach im Zusammenspiel mit anderen Signalen wie der goldenen Farbe in Logo
und Schrift, der zierlichen Typographie sowie der Distanz der Elemente zueinander für Premium steht. Die Distanz ist dabei im übertragenen Sinne gemeint, denn bei Exklusivität geht
es darum, sich abzuheben bzw. von anderen zu distanzieren. Ähnlich verhält es sich mit dem
37
38
39
40
Vgl. ebd. S. 243
REWE (2011f)
REWE [REWE-Feine-Welt-Broschüre] (2011), S. 1
Vgl. Küthe/Venn (1996), S. 64
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Kontrast, der auch eine Art Abgrenzung signalisiert. Dies ist am günstigsten mit den Farben
Schwarz und Weiß zu verdeutlichen.41 Dass nicht Schwarz wie bei den meisten Premiumprodukten die Grundlage bildet, differenziert die Feine Welt von anderen hochpreisigen Artikeln
und macht sie zu einer Marke für die breite Masse.
Neben den oben aufgeführten Codes bilden ebenfalls der Name und das Logo der Brands einen
Grundstein zur Produktmarkierung. Auch sie senden ein Signal aus, das die beschriebenen
intendierten Botschaften unterstützt.
2.3.2 Markenname
Der Markenname stellt einen wichtigen Sprachcode dar. Dabei gibt es verschiedenste Möglichkeiten der Namensfindung, von abstrakten nichtssagenden Buchstabenfolgen bis hin zu
bedeutungsvollen, an das Angebot angelehnten Bezeichnungen.42 Sowohl REWE Feine Welt als
auch ja! stehen dabei für eine tiefere Bedeutung, wobei die Feine Welt einen assoziativen
Bezug zum Angebot darstellt, ja! jedoch ohne direkten Produktbezug bleibt.
Die Feine Welt ist namensbedingt direkt der REWE zuzuordnen. Der Konsument überträgt somit
die gesamten Eigenschaften derer automatisch auf ihre Produkte. Sozusagen verdeutlicht der
Markenname, dass es sich um die Feine Welt der REWE handelt. REWE ist dabei eine einfache
Abkürzung für Revisionsverband der Westkauf-Genossenschaften43. Interessanter sind jedoch
die Bedeutungen der beiden anderen Wörter. Synonyme für Fein können unter anderem auch
›Erlesen‹, ›Feudal‹, ›Anmutig‹ und ›Zart‹ sein. All diese Begriffe spiegeln die Produkte wider.
Mit seinem sanften Klang steht Fein für Zerbrechlichkeit und unterstreicht dabei die Liebe bei
der Auswahl und Produktion der einzelnen Geschmackserlebnisse. Welt oder auch ›Globus‹,
›Erde‹, ›Kosmos‹ steht für das Eintauchen in etwas Neues, für die Entdeckung ferner Länder
sowie für die Herkunft der Produkte, denn diese sind von den verschiedensten Kontinenten
zusammengetragen. Somit vereint REWE Feine Welt die wichtigsten Markenaspekte in ihrem
Namen und bildet einen bedeutenden Grundstein zur Kundenansprache.
›Ja‹ ist ein kleines Wort mit großer Bedeutung. Es steht für Zustimmung, Wahrhaftigkeit oder
Bestärkung. Vor dem Traualtar ist es ein Versprechen, in anderen Situationen eine einfache
Antwort auf eine Frage. Auf die gedankliche Überlegung des Verbrauchers: ›Soll ich das kaufen?‹ liefert ja! eine direkte Antwort. Im Zusammenhang mit dem Claim »Clever sparen!« zahlt
es auf den Code des cleveren Konsumenten ein. Das Ausrufezeichen am Ende verstärkt dabei
noch die Aussage und kann somit als Aufforderung zum Kauf verstanden werden.
Im Jahr 2010 kam REWE auf die Idee, aus ja! nö! zu machen und mit dem Slogan »nö! Mehr zahl
ich nicht!« neu durchzustarten. Aufwendig wurde dies sogar durch einen TV-Spot auf der firmeneigenen Webseite beworben. Einen Tag später wurde der Aprilscherz jedoch aufgedeckt.44
Warum sich nö! als Markenname nicht eignen würde, erklären die Erfahrungen, die mit dem
Wort ›nein‹ bereits im Kindesalter gemacht werden. Die Bedeutung wird in der Regel von der
Mutter gelernt. Zunächst stellt es dabei nur ein Geräusch dar, das in Verbindung mit einer
Änderung ihres Gesichtsausdruckes, Erhebung der Stimmlage oder einem Kopfschütteln auftritt. Manchmal wird dem Kind dabei etwas weggenommen, verboten oder es wird im Zuge des
Wortes von etwas weggezogen wie einem Hund, der auf der Straße sitzt. So wird die Bedeutung
des Wortes ›nein‹ implizit gelernt.45 Aufgrund der Tatsache, dass es häufig im Rahmen eines Verbotes vorkommt, eignet es sich wenig im Marketing, da es einen negativen Aspekt auf sich lädt.
41
42
43
44
45
Vgl.
Vgl.
Vgl.
Vgl.
Vgl.
Scheier et al. (2010), S. 54–56
Esch (2010), S. 224
REWE Group (2011)
Lattmann (2010) / Vgl. Mischke (2010)
Scheier et al. (2010), S. 61
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2.3.3 Logo
Nachdem nun die Bedeutung der Namensgebung für
die Marken ja! und REWE Feine Welt geklärt wurde,
soll in diesem Kapitel vor allem die optische Gestaltung der beiden Logos behandelt werden. Diese bilden bekanntlich den Schlüssel zum Markenimage
und können entweder aus Schrift- oder Bildelementen bestehen. Auch hier stellt sich wieder die Frage
zum Bezug zur Marke.46
Abb. 9
Das Logo der Marke ja!
Wie in Abbildung 9 zu sehen ist, handelt es sich bei
dem Logo der Marke ja! um ein einfaches SchriftQuelle: REWE (2011 t)
logo. Durch den Verzicht auf weitere Elemente
unterstreicht es die Bodenständigkeit der Marke. Die
leichte Neigung des Schriftzuges rundet das Bild ab.
Sie ist neben Farbe und gewählter Form das einzige
Gestaltungselement. Das Blau ruft einen starken
Kontrast zum in der Regel weißen Hintergrund hervor. Wie bereits beleuchtet, kann dieser im
übertragenen Sinne für Premium stehen. Da es sich jedoch nicht um exklusive Produkte handelt, fungiert der Kontrast hier eher als Abgrenzung zu den Discountmarken und unterstreicht
somit die Werbeaussage »Die Discounter können Sie sich sparen!«47. Blau zählt allgemein zu
den kühlen Farben. Speziell der Ton Ultramarinblau, um den es sich im Logo handelt, wirkt
aber auch wohltuend, beruhigend und besänftigend.48 Auch Konkurrent Aldi nutzt den Farbton als Logofarbe. Die Frage, ob ja! als Antwort
auf den Discounter auch farblich an diesen
Abb. 10
angelehnt ist, bleibt jedoch offen.
Das Logo der Marke REWE Feine Welt
Das Logo der Feinen Welt ist eine Mischung aus
Text und Bildelementen (vgl. Abbildung 10). Das
im Zentrum integrierte Firmenzeichen des Herstellers schließt den Rahmen zur Mutterfirma.
Grundfarbe des Zeichens ist neben dem Rot der
REWE die Farbe Gold. Bereits in jungen Jahren
lernt der Mensch, dass es sich bei Gold um etwas
Wertvolles handelt. Nach Platin ist es das teuerste Edelmetall. Die Farbe an sich ist sehr festlich, würdevoll und majestätisch.49 Dieses Vorstellungsbild wird auf die Marke übertragen und
macht sie so zu etwas sehr Exklusivem. Auch die
Quelle: REWE (2011 l)
verwendeten Symbole im Markenzeichen sind
etwas Besonderes. Im Zentrum steht der Globus.
Um ihn ordnen sich in zahlreichen Details verschiedene Elemente an, die zum einen für Feinkost und Genuss und zum anderen für Exotik und die Vielfältigkeit der Erde stehen.50 So
erblickt der Kunde bei näherem Hinschauen Bestecke, einen Schneebesen, eine Teekanne
sowie eine Cloche, alles typische Elemente, die zum Zubereiten, Servieren und Verspeisen von
46
47
48
49
50
Vgl. Esch (2010), S. 234 und S. 236
REWE (2011j)
Vgl. Küthe/Venn (1995), S. 62
Vgl. Vgl. Küthe/Venn (1995), S. 64
Vgl. BBDO Germany (2011)
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Gerichten gebraucht werden. Exotische Tiere
und Pflanzen wie ein Hummer, ein Papagei und
eine Palme symbolisieren ferne Länder und die
Entdeckung der Welt samt ihrer Genüsse. Auch
das Segelschiff und die mystische Figur der
Meerjungfrau stehen für Erkundung und Abenteuer. Somit vereint auch das Logo die
gesamte Identität der Feinen Welt.
Abb. 11
ja! in einer Postwurfsendung der REWE
2.3.4 Printmedien
Neben der Gestaltung des Logos spielt die
Optik auch bei den Printmedien eine große
Rolle. Hier kommt vor allem auch der Preis als
Code mit ins Spiel. Im folgenden Abschnitt
wird die Gestaltung der Postwurfsendungen
näher betrachtet. Grundlage hierfür bildet je
Marke eine Einzelseite der Wochenangebote,
die In Abbildung 11 und Abbildung 12 ist zu
sehen, dass Weiß sowie das typische Blau für
ja! und das Gold für die Feine Welt auch in den
Prospekten als Grundfarbe beider Marken dienen. Dieser Code zieht sich durch die gesamten Kommunikationsmaßnahmen. Da er bereits
näher beleuchtet wurde, wird auf eine detaillierte Beschreibung dieser Farben in den folgenden Betrachtungen verzichtet und sich
stattdessen auf die weiteren Gestal tungselemente konzentriert. Die Preisdarstellung beider Anzeigen scheint auf den ersten Blick ähnlich. Die grundlegende Gestaltung ist gleich,
beide Beträge sind weiß auf farbigem, an die
Quelle: REWE [Postwurfsendung] (34/2011), S. 7
jeweilige Marke angepasstem Grund. Die Preise
sind leicht nach links geneigt und mit einem
weiteren Kasten hinterlegt, in dem auf das
preiswerte Angebot verwiesen wird. Verglichen
mit Abbildung 7 fällt auf, dass die Darstellungen an sich beide dem Kunden ein günstiges
Angebot signalisieren. Bei genauerer Betrachtung sind jedoch feine Unterschiede zu vermerken. Zum einen lässt der goldene Grund des Preises der Feinen-Welt-Produkte diese wertvoller
erscheinen als die blau hinterlegten Angaben die ja!-Artikel. Zum anderen wirbt ja! als einzige
Marke in den Prospekten direkt mit dem ›Tiefpreis‹, was nicht zwingend heißt, dass dieser
gesenkt wurde. Dennoch zeigt es dem Kunden eindeutig, dass es sich um ein unschlagbares
Angebot handelt, und unterstreicht die in anderen Kommunikationskanälen angepriesene
Tiefpreis-Garantie. REWE Feine Welt hingegen bietet wie auch zahlreiche andere Produkte
einen ›Aktionspreis‹, der ausschließlich auf eine Reduzierung in der beworbenen Woche
abzielt. Der genaue Preisvorteil ist in Prozent ersichtlich. Der Verbraucher weiß also, dass er,
um die Produkte kostengünstiger als sonst zu erhalten, in dieser Woche zuschlagen sollte.
Die Preisangaben aller anderen Marken sind stets rot untermalt. Zum Teil sind diese bei
Sonderangeboten mit einem gelben Aktionspreis-Kästchen sowie dem genauen Preisvorteil
numerisch auf blauem Grund hinterlegt (vgl. Abbildung 13). Somit heben sich beide zu analysierenden Marken sowohl von den Hersteller- als auch den anderen Eigenmarken der REWE im
Prospekt ab.
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Doch nicht nur der Preis, sondern auch die
Aufmachung der Anzeigen strahlt einen Code
aus. Bei ja! wirkt diese aufgrund der wenigen
Gestaltungselemente einfach. Über den angebotenen Artikeln befindet sich die bekannte
Printkampagnenanzeige für ja!-Produkte, die
die Vielfalt der Angebote widerspiegelt sowie
deren Claim. Die Waren sind darunter eng
aneinander dargestellt, mit Namen, Preis und
sehr kurzer, stichpunktartiger Erklärung,
sodass der Konsument sich schnell einen Überblick verschaffen und sich informieren kann.
Dies alles unterstreicht die Bodenständigkeit
und Alltagstauglichkeit. Des Weiteren stellt es
den Discountpreis glaubwürdig dar, indem die
simple Gestaltung dem Kunden suggeriert,
dass nur wenig Geld in die Werbung fließt.
Somit kann dieser Kostenvorteil dazu dienen,
die Produkte billiger als die Konkurrenz anzubieten, die viel Geld in Kommunikationsmaßnahmen investiert und dieses auf die Produkte
aufschlägt.
Ganz anders ist das bei der Illustration der
Feinen Welt. Hier werden etwas weniger Artikel
auf der Seite dargestellt, diese aber detaillierter und mit mehr Emotionen, getreu dem
Motto: Qualität statt Quantität. So zeigt je
Produkt ein in die Anzeige eingearbeitetes
Bild dessen unverwechselbare Herkunft.
Des Weiteren sind die Artikel mit viel Liebe
und ausgewählten Worten beschrieben. So
wird die ›Trüffel Poesie‹ als »zarte Cappelletti
mit einer Füllung aus kostbarem Trüffel, cremigem Mascarpone und frischem Ricotta«51 dem
Kunden schmackhaft gemacht. Über den
eigentlichen Artikeln befinden sich ebenfalls
Bilder, die die kulinarische und kulturelle Vielfalt der Welt darstellen. Die Anzeige lädt ein,
die »ganze feine Welt der Verführungen«52 zu
erleben und spricht somit den Entdecker und
Genießer an. Einzig irritierend ist die Anzeige
am rechten Bildrand, die REWE als Ernährungspartner des DFB darstellt und somit den Anzeigenraum der Feinen Welt verkleinert (vgl.
Abbildung 12). Besser wäre es für eine Premiummarke, ebenso die komplette Seite einzunehmen und wenige Produkte auf viel Raum
Abb. 12
REWE Feine Welt in einer Postwurfsendung der REWE
Quelle: REWE [Postwurfsendung] (41/2011), S. 7
Abb. 13
Typische Preisdarstellung in den
REWE-Prospekten
Quelle: REWE [Postwurfsendung] (41/2011), S. 6
51
52
REWE [Postwurfsendung] (41/2011), S. 7
Ebd.
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darzustellen, um dem Kunden zu suggerieren, dass es sich um exklusive Produkte handelt, die
sich den Platz leisten können, so wie sich auch wohlhabende Menschen ein großes Haus, ein
Boot und viele Ländereien leisten.53 Jedoch würde dies der Intention einer Marke für jedermann widersprechen, womit der Platzverzicht wiederum für die Marke ausgelegt werden kann.
2.3.5 Werbespots
Werbespots sind eine gute Möglichkeit, Geschichten als Code mit in die Kommunikation einzubauen. Auch die Akustik fließt hier mit ein. Diese beiden Aspekte werden nun besonders
unter die Lupe genommen.
Der ja!-Spot schafft es in zehn Sekunden,
die Werbebotschaft auf den Punkt zu bringen. Ohne dabei eine Geschichte darzustellen, begnügt er sich mit einer kurzen, prägnanten Aussage. Wie bei den Printmedien
wird auch hier auf eine teure Umsetzung
der Werbung verzichtet. Der Verbraucher
sieht zunächst den typischen ja!-Hintergrund, einen Mix aus dunkel- und hellblauen sowie weißen Linien, die geschwungen von der Mitte nach außen führen.
Dieser stellt neben den bereits besprochenen ein weiteres konstituierendes Merkmal
der Marke dar. So kommt er in zahlreichen
Kommunikationsmaßnahmen wie dem
Internet oder den Printanzeigen ebenfalls
vor. Es fliegen von hinten verschiedene Produkte ins Bild. Diese bleiben sichtbar, als
zwei Aufforderungen, wie in Abbildung 14
ersichtlich wird, auftauchen. Der Spot
endet mit der für den Supermarkt prägnanten Einblendung des REWE-Slogans, der die
Verbindung der REWE zu ihrer Traditionsmarke bildet. Unterstützt wird die Botschaft durch den Hintergrundsprecher: »Die
Discounter können Sie sich sparen! Denn
jetzt heißt es: ja! Clever Sparen! Tägliche
Tiefpreise im gesamten ja!-Sortiment.«
sowie einer Frauenstimme, die den Slogan
am Ende spricht: »REWE – Jeden Tag ein
bisschen besser.« Akustisch untermalt wird
das Ganze durch einen Teil des REWE-Songs,
der die Zeile des Refrains »A little better
everyday«54 erahnen lässt, sowie den kurzen Jingle am Ende in Form von zwei aufeinanderfolgenden Pieptönen, die an das
typische Geräusch eines Kassenscanners
erinnern. Im gesamten Spot wird die Ver-
53
54
Abb. 14
Der ja!-Spot
Quelle: REWE [ja!-Spot] (2011)
Quelle: REWE [ja!-Spot] (2011)
Vgl. Karmasin (2007), S. 336
REWE (2011 m)
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bindung zum Handelsunternehmen verdeutlicht, die Haupteigenschaft, d. h. der Tiefpreis der
Produkte, multisensual durch Optik und Akustik unterstrichen und den Discountern somit
indirekt der Kampf angesagt. 55
Der Feine-Welt-Spot ist hingegen viel umfangreicher und aufwendiger in der Produktion. Dennoch findet man diesen ausschließlich online.56 Auf der Website der Marke haben die Kunden
die Möglichkeit, mit den Genuss-Scouts auf Expedition zu gehen (vgl. Abbildung 15). Die
Geschichte ist Folgende: Zwei sympathische Herren mittleren Alters erkunden die Welt und
ihre Genüsse. Gestartet wird in Sizilien. Mit einem Motorroller fahren beide gemütlich die
Straße entlang. Eine Hintergrundstimme erklärt: »Gerade angekommen auf Sizilien. Genuss ist
unsere Leidenschaft, fremde Sprachen kein Problem. Unsere Küche ist überall.« Sie erkunden
den Fischmarkt mit seinen exotischen Speisen und werden anschließend höflich in einem
Anwesen willkommen geheißen. Im nächsten Moment befinden sie sich auf dunklem Gestein
Abb. 15
Der REWE-Feine-Welt-Spot
Quelle: REWE [REWE-Feine-Welt-Spot] (2011)
55
56
REWE [ja!-Spot] (2011)
Vgl. Sinner/Schrader (2011)
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und betrachten dieses näher: »Hier ist man stolz auf Blutorangen, die auf Lavagestein gedeihen. In Sizilien sagen die Leute: ›Täglich ein Glas davon und man wird 100 Jahre alt.‹« Sie
befinden sich wieder auf dem Anwesen. Ein offensichtlich Einheimischer erklärt die Orangen.
Sie probieren den Blutorangensaft an einem dezent gedeckten Tisch, dabei wird dieser in Nahaufnahme eingefangen. Man sieht den Gourmets die Gaumenfreude geradezu ins Gesicht
geschrieben. »Ein Stück Sizilianische Sonne.« Die Reise geht weiter, die Protagonisten befinden
sich in einem Zug: »Am nächsten Tag reisen wir durch die Toskana. Der Tag ist zeitlos und voller
Liebe.« Die Strecke wird in einem Kleinwagen fortgesetzt. Sie fahren an einem küssenden Paar
vorbei und erreichen schließlich die Stadt. »Im Land von Pinocchio führen die Aromen jeden
ins Paradies.« Auf der Ladefläche eines kleinen Pick-ups gelangen sie schließlich zur Verkostung eines Olivenöls: »Seit dem siebten Jahrhundert wird das Leben von der Olive bestimmt.
Noch ein Genuss, den wir mitnehmen.« Beide philosophieren angeregt über den Geschmack des
Öles. Erneut wird der gedeckte Tisch aus der Vogelperspektive gezeigt. Sie reisen nun mit dem
Zug weiter: »Hier, in der Schweiz, laufen die Uhren anders. Wir brauchen frische Luft. Die
Schweizer heißen uns willkommen und sind sehr stolz auf ihre Tradition.« Die Scouts entdecken
das Landleben mit den Kühen. Sie versuchen sich beim Melken und verkosten einen ganz
besonderen Käse. Auch dieser wird wieder gekonnt in Szene gesetzt. »Wir geben alles und entdecken einen Käse, der in Chardonnay gebadet wird. Jetzt aber bringen wir die Feine Welt für
REWE nach Hause.« In der letzten Szene packen die Genuss-Scouts den Käse in ihren Rucksack
und wandern weiter gen Heimat. Der Spot endet mit der Aufforderung »Expedition Genuss.
Tauchen Sie ein.« 57
Unterstützt wird die fröhliche, heitere Stimmung des Werbespots durch den Song ›Hello World‹
von Katie V., der die Sehnsucht weckt, fremde Länder zu besuchen. Auch in diesem geht es um
das Reisen und die Entdeckung der Kontinente, ohne vorher zu wissen, wo genau man landet.58
Der Spot bietet zahlreiche Codes, die das Wesen der Marke unterstützen. Zu diesen zählen die
Genussmomente der Gourmets, die zu einem virtuellen Konsumerlebnis führen und den
Betrachter das Gesehene nachempfinden lassen. Der Kunde kann die Geschmackserlebnisse
unterbewusst wahrnehmen. Er geht gedanklich mit auf Reisen und wird zum Entdecker. Somit
steht die Feine Welt nicht nur für Genuss und Expedition, sondern kann den Konsumenten
auch für einen Moment aus seinem Alltag herausholen in eine andere Welt.
Auch Symbole bieten einen Zugang zur Marke. Ein markantes Sinnbild bilden die beiden Protagonisten, welche auch auf der Website vertreten sind. Die beiden Herren stellen die typischen Genießer dar. Sie erfreuen sich dabei nicht nur an Geschmackserlebnissen, sondern
auch am Leben an sich. Stellvertretend stehen sie für all die Genuss-Scouts, die durch die Welt
gezogen sind, um Geschmäcke zu entdecken und diese in den Supermarkt zu bringen. Dabei
finden sie kleine Betriebe, die ursprüngliche, erlesene Lebensmittel herstellen, was in Zeiten
der Großindustrie seltener geworden ist. Dies macht das Wesen der Feinen Welt aus. Es geht
darum, etwas Besonderes zu haben und sich dadurch etwas zu gönnen.
Die Genuss-Scouts an sich sowie deren Fortbewegungsmittel auf der Reise stellen dabei keine
typischen Elitecodes dar. Luxus besteht an der Stelle nicht in der Art des Reisens, sondern in
den einzelnen Genusserlebnissen. Somit zahlt der Spot stärker auf dieses Motiv ein. Er stellt
das Produkt weniger als Premiumprodukt einer gehobenen Gesellschaft heraus, sondern vielmehr als Genussmoment für einfache Menschen.
Neben den Spots, die direkt als Werbung für die Eigenmarken fungieren, werden die Produkte
auch gezielt in der Reklame für den Supermarkt REWE mit eingebaut. Der Markt an sich bietet
57
58
Vgl. REWE [REWE-Feine-Welt-Spot] (2011)
Vgl. V., Katie (2011)
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dabei in vielen TV-Auftritten die ideale Location, um die Produkte in den Werbemaßnahmen
zu platzieren und somit einen Bezug der Marken zum Markt herzustellen und zu vertiefen.59
2.3.6 Gestaltung der Website
Das Internet bietet heutzutage einen immer wichtiger werdenden Kommunikationskanal.
Kaum ein Unternehmen verfügt nicht über eine eigene Website. Nutzten im Jahr 2001 nur
37 Prozent der Deutschen das Web, so ist die Zahl in den letzten zehn Jahren rapide auf
74,7 Prozent gestiegen. Immer mehr vor allem junge Menschen gebrauchen diesen Informationskanal.60 Umso wichtiger ist es, den konsequenten Markenauftritt auch gerade an dieser
Stelle fortzusetzen. Über die Webpräsenz wird ebenfalls ersichtlich, dass ja! an ihrem Werbeauftritt bewusst spart, was sie als glaubwürdige Niedrigpreismarke auftreten lässt, wohingegen die Feine Welt ihren Internetauftritt detailgetreu ausgestaltet. Während die Traditionsmarke abgesehen von der Website www.jamobil.de, die die Mobilfunktarife bewirbt,
ausschließlich auf der Firmenwebsite präsent ist, verfügt die Feine Welt über eine eigene
Internetpräsenz, in der die Geschichte jedes Produktes erzählt wird.
Ja! wird auf vier Unterseiten des Webauftrittes der REWE dargestellt: ›Produkte & Infos‹, ›Das
ja! Prinzip‹, ›ja! Sparpakete‹ und ›Clever kochen‹. Einfach gehalten befindet sich abermals
über jeder der Seiten die bekannte Printanzeige in auf den Inhalt angepasster Form. Sind beispielsweise Rezepte beschrieben, so zeigt sie genau die Produkte, die zur Umsetzung derer
nötig sind. So beschreibt die Auswahl in Abbildung 7 die nötigen Zutaten für ein Pastagericht.
Die Seiten zeigen die Vielfalt von ja!, ohne auf jedes einzelne Produkt einzugehen. Es werden
Abb. 16
Die Website der REWE-Feine-Welt
Quelle: REWE (2011 l)
59
60
Vgl. REWE (2011i)
Vgl. Initiative D21 (2011), S. 10 und S. 12
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Spartipps mit passenden Rezeptvorschlägen gegeben und das ja!-Prinzip als Preiseinstiegsmarke genau erklärt. Somit zahlt auch die Website auf den Code des cleveren Konsumenten
ein.61
Durch den Markenauftritt in den REWE-Märkten begleitet, bildet die Site www.rewe-feinewelt.de den Kommunikationsmittelpunkt der Marke. Sie bietet den Konsumenten die Möglichkeit, auf eine ganz andere Art in die Produktvielfalt einzutauchen. Spielereien wie eine interaktive Weltkarte, die die Herkunft der Produkte vergegenwärtigt, der Unternehmensfilm sowie
zahlreiche Geschichten, die verraten, welche Geheimnisse in den einzelnen Produkten stecken, laden zum Verweilen ein (vgl. Abbildung 16).62 Extras wie Rezeptvorschläge, Bildschirmhintergründe und -schoner, Klingeltöne sowie eine Reisegalerie runden den Auftritt ab. Der
Konsument hat durch die Website die Möglichkeit, aktiv zum Entdecker zu werden. Hier spielt
also das Embodiment63 ein Stück weit mit hinein. Durch das Erkunden der Site und das Lesen
der einzelnen Produktgeschichten bekommt der Konsument Lust, diese selbst auszutesten.
Details wie ein kleiner goldener Schmetterling, der durch das Bild fliegt, zeigen die Leidenschaft, mit der die Website gestaltet wurde. Dies wird im Umkehrschluss auch auf die Produkte
übertagen, die mit viel Hingabe herausgesucht und hergestellt werden. Somit verkörpert auch
die Website das Wesen der Marke.64
2.3.7 Gegenüberstellung zweier ausgewählter Produkte
Das Produkt steht im Zentrum eines jeden Markenauftrittes. Es bildet den einzigen Kommunikationskanal, bei dem nun auch die Olfaktorik, Haptik und Gustatorik mit zum Tragen kommen. Auch das Packvertising65 und Embodiment sind Codekanäle, die neben den optischen
Signalen durch das Produkt an sich bedient werden. Daher soll nun stellvertretend für die
Marken jeweils ein ausgewählter Artikel näher untersucht werden. Als exemplarisches Objekt
dienen dabei Aufgussgetränke, speziell der ja!-Kräutertee sowie das Pendant der Feinen Welt,
der ›Zauber Asiens‹. Ergänzt wird die Betrachtung um einen Grüntee der Feinen Welt, die
›Zarte Pracht‹, an dem die Signale eines Premiumproduktes noch deutlicher werden (vgl.
Abbildung 17). Bei der Analyse stehen nun vor allem jene Codes im Zentrum, die in den anderen Werbekanälen kaum oder nicht vorkommen.
Den ersten Kontakt mit dem eigentlichen Produkt erfährt der Konsument vor dem Supermarktregal. Bei der Wahl des Artikels wird er vor allem von der Verpackung und somit der
Kundenansprache vor Ort geleitet. Weiß bildet wieder die Grundfarbe der Kommunikation beider Marken. Die Verpackungen wirken aufgeräumt und auf das Wesentliche reduziert. Gleich
auf den ersten Blick wird wieder der Bezug der Feinen Welt zu Premium und Genuss erkennbar.
Zeichen dafür sind unter anderem das erhabene Logo, das auch einen haptischen Reiz bietet,
die grazile Schrift, die Farbwahl sowie die Bildgestaltung. Während sich bei ja! die Darstellung
neben dem eigentlichen Tee auf die wesentlichen Zutaten, die Kräuter, konzentriert, zeigen
die Feine-Welt-Sorten außer der gefüllten Tasse lediglich deren besondere Inhaltsstoffe – die
Rosenblätter der ›Zarten Pracht‹ sowie das Lemongras und die Vanilleschote des ›Zauber
Asiens‹. Der Konsument weiß sofort, was den Tee exquisit werden lässt. Auffällig ist auch dessen eigentliche Darstellung. Ja! präsentiert ihn in einer bodenständigen, alltagstauglichen
Tasse, wohingegen das Genussprodukt in Glastassen zu sehen ist, die eher im Restaurant als zu
Hause im Schrank anzutreffen sind.
61
62
63
64
65
Vgl.
Vgl.
Vgl.
Vgl.
Vgl.
REWE (2011f/j/n)
Sinner/Schrader (2011)
Scheier et al. (2010), S. 65 ff.
REWE (2011 l)
Scheier et al. (2010), S. 127
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Auch die Beschreibungen der Produkte deuten
auf die wesentlichen Aspekte der Marken hin.
Kurze Angaben zu Zutaten, Zubereitung, Lagerung und Inhalt genügen auf der ja!-Verpackung. Wie im Werbespot ist auch hier alles
knapp auf den Punkt gebracht. Auch bei der
Herstellerangabe wird dies ersichtlich – so
schreibt ja! kurz und bündig: »Hergestellt für
REWE-Handelsgruppe GmbH […]«, wohingegen
die Premiummarke die Angaben ausgeschmückt inszeniert: »Dieses Produkt wurde
sorgsam ausgewählt und liebevoll für Sie verpackt. Hergestellt für REWE-Handelsgruppe
GmbH […]. Besuchen Sie uns auf www.rewefeine-welt.de«. Je zwei Produktbeschreibungen
auf der Packung sowie eine ausführliche
Geschichte zur Herkunft der Sorten in der
Genussfibel liefern bereits im Vorfeld Appetit
auf das kommende Geschmackserlebnis.
Abb. 17
Gegenüberstellung der Marken ja! und REWE Feine Welt
am Beispiel von Tee
Eigene Darstellung
Die Verpackungsform gibt ebenfalls Aufschluss
über das Wesen der Marke. Wie in Abbildung 17
zu sehen ist, hat der bodenständige Kräutertee
die typische rechteckige Verpackung einfacher Teesorten. Die Feine Welt hebt sich dabei wieder von den anderen Produkten ab. Je nachdem, ob der Tee lose oder in Teebeuteln verkauft
wird, handelt es sich um eine quadratische oder spitz nach oben zulaufende Form.
»Wenn Dir kalt ist, wird Tee Dich erwärmen – wenn Du erhitzt bist, wird er Dich abkühlen –
wenn Du bedrückt bist, wird er Dich aufheitern – wenn Du erregt bist, wird er Dich beruhigen.«66
Bereits unsere entfernten Vorfahren wussten um die besonderen Wirkungsweisen des Tees.
Auch wenn die beruhigende und anregende Wirkung hauptsächlich für grüne und schwarze
Teesorten, also die Sorten, die tatsächlich aus der Teepflanze entstanden sind, gilt, so sind
Zubereitung und die Genussmomente ähnlich.67 In erster Linie wird er konsumiert, um etwas
Warmes zu trinken. Er dient somit zum Aufwärmen aber auch als Frühstücksgetränk oder als
Heißgetränk zum Kuchen. Bei Krankheit wie einer Erkältung wird er mit Hoffnung auf baldige
Genesung getrunken. Tee ist also auch gesund. Je nach Kultur wird er unterschiedlich genossen. Allein die Gestaltung der Tees verrät seinen primären Verwendungszweck. So werden Konsumenten bei Krankheit wohl eher auf ja! als Tee zurückgreifen, da hier die gesunden Kräuter
im Zentrum stehen, wohingegen die Sorten der Feinen Welt tendenziell eher dazu verleiten,
diese in Genussmomenten zu verwenden.
Gleich beim Öffnen verstreuen die Feine-Welt-Tees einen viel intensiveren, angenehmeren
Geruch, als es bei ja! der Fall ist. Sie lassen dem Konsumenten dadurch das Wasser im Munde
zusammenlaufen und er bekommt Lust auf eine Tasse dieses köstlichen Getränks. Der Duft
verleitet automatisch dazu, an den feinen Kräutern zu riechen. Das stellt den ersten Genussmoment dar.
Auch die Qualität der verwendeten Kräuter spricht für die Feine Welt. So werden bei dem losen
Grüntee große Blätter und ganze kleine Rosenköpfe verwendet, was eindeutig auch für einen
Laien als hochwertig erkennbar ist. Der Einsatz eines Teeeis bei der Zubereitung wird unerläss66
67
Gladstone (1890), zitiert nach Sekundärquelle Maronde (1973), S. 73
Vgl. Vreden u. a. (2007) , S. 449f
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lich, was einem Teeliebhaber die Möglichkeit einräumt, die benötigte Menge eigens festzulegen. Beim Beuteltee ›Zauber Asiens‹ werden explizit biologisch abbaubare Teebeutel verwendet, die dem Kunden den direkten Blick auf die ausgesuchten Kräuter gewähren. Anders ist es
bei dem ja!-Tee. Er besteht aus einfachen undurchsichtigen Teebeuteln mit kleinen Kräuterpartikeln.
Zusammenfassend ist zu sagen, dass auch bei der Produktgestaltung das Image beider Eigenmarken konsequent durchgezogen wird. Somit hält das Produkt, was in den verschiedenen
Werbekanälen versprochen wird. Das ist ein wichtiger Grundstein für den durchgehenden
Erfolg der Marken.
3 Zusammenfassung
Die Fallstudie hat gezeigt, dass Codes einen wichtigen Aspekt für die Steuerung und richtige
Umsetzung des Marketings darstellen. In diesem Bereich ist noch viel Entwicklungsspielraum,
vor allem was die Multisensualität der Markenauftritte anbelangt.
Sowohl die Feine Welt als auch ja! haben einen konsequent einheitlichen, vom Medium unabhängigen Kommunikationsauftritt und veranschaulichen somit ausdrucksstark ihre Positionierung. Abbildung 18 zeigt die wesentlichen Motive sowie Codes beider Marken noch einmal
zusammenfassend im Überblick. Die Qualität stellt dabei ein wichtiges Ziel dar, welches mit
allen Eigenmarken der REWE erreicht werden kann. In Verbindung mit der Tiefpreisgarantie
von ja! stärkt es den Code des cleveren Konsumenten und somit das Ziel, preisgünstig und gut
zu kaufen. Dies zahlt auf das Dominanzmotiv ein, indem der Konsument sich autonom und
schlau für die Sparvariante unter den Produkten entscheidet. Die lange Tradition und Beständigkeit der Marke hingegen bringen auch die Balance als Motiv mit ins Spiel, indem sie dem
Kunden Sicherheit bieten. Dies und die Alltagstauglichkeit der Produkte machen ja! aus.
Gute Qualität ist auch zwingend erforderlich für Produkte im Premiumsegment. Die Feine Welt
zahlt dabei vor allem auf die Motive Stimulanz und Abenteuer sowie Genuss und Fantasie ein,
die durch zahlreiche Codes der Marke, vor allem die Erkundung der Genüsse der Welt, im
gesamten Werbeauftritt angesprochen werden. Diese Motivansprache sichert der Feinen Welt
eine einzigartige Positionierung im Markenraum.
Beide Marken sind in ihrem Aufritt sehr stark und durchdacht. Sie ergänzen einander, und die
unterschiedliche Kundenansprache stellt sicher, dass es zu keiner Markenpiraterie kommt. So
schließen sich der gleichzeitige Kauf der Alltagsprodukte und der Produkte für besondere
Genussmomente nicht aus.
In der Einleitung wurde herausgestellt, dass anhand der beiden Marken ja! und REWE Feine
Welt die typischen Codes für den Premiumsektor denen des Niedrigpreissegmentes gegenübergestellt werden. Wie die Signale der beiden Bereiche im Einzelnen umgesetzt werden, ist
zunächst zweitrangig. Wichtig ist, dass bei Discountartikeln das Konzept verkauft wird, dass
nicht Qualitätseinbußen den günstigen Preis ausmachen, sondern die einfache Gestaltung und
damit der geringe Werbeaufwand. Discounter gehen dabei so weit, dass die Artikel vor Ort
nicht feinsäuberlich einsortiert werden, sondern direkt im Karton Platz in den Regalen finden.
Somit kann an Personal gespart werden. Außerdem wird auf eine umfangreiche Kundenberatung verzichtet und davon ausgegangen, dass der Konsument seine Entscheidungen selbst
trifft.68 All dies trägt zum geringen Preis bei und macht diesen für den Kunden glaubhaft.
68
Vgl. Karmasin (2007), S. 243
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Abb. 18
Zusammenfassende Übersicht der wesentlichen Codes und Motive der Marken REWE Feine Welt und ja!
„Expedition
Genuss.“
Genuss
Reisegeschichten
Werbesong
„Hello World“
liebevolle
Gestaltung
erlesene
Zutaten
Herkunft der
Produkte
Entdeckung
Stimulanz
Markenname und
-logo
REWE
Feine Welt
Kontrast
Besonderheit
der Produkte
Premium
Exklusivität
Abenteuer
Distanz
Spielereien/
Extras
Zuordnung zur
REWE
Qualität
kontrollierte
Zutaten
Tiefstpreis
Markenname und
-logo
Tradition
Balance
Beständigkeit
der Marke
ja!
einfache
Gestaltung
seit 1982
bodenständige
Produkte
„Clever
sparen!“
cleverer
Konsument
Dominanz
Beschränkung auf das
Wesentliche
Alltagstauglichkeit
Quelle: Eigene Darstellung
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geringer
Werbeaufwand
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Premiumprodukte hingegen verkaufen das Konzept der Exklusivität, des Luxus und der Elite.
Wer viel Geld hat, kann sich viel leisten. Somit ist der Markenauftritt der meisten Luxusartikel
auch sehr pompös gestaltet. Kontrast und Distanz sind dabei beliebte Codes, da diese das
Abheben bzw. Distanzieren von anderen Produkten gewährleisten. Die Feine Welt setzt Premium durch die Besonderheit der Produkte und deren liebevolle Gestaltung um. Den Luxus
stellt hier eher der Genussmoment als der Preis dar.
Bei der Feinen Welt ist festzustellen, dass die Premiumcodes an der einen oder anderen Stelle
bewusst nicht konsequent umgesetzt wurden. So ist sichergestellt, dass die Marke dennoch
für die breite Masse zugänglich ist und diese anspricht. Sollte sich die Feine Welt expliziter im
Premiumsegment ansiedeln wollen, so wäre über eine Preissteigerung, hochwertige Einzelseiten in Printanzeigen sowie die Charaktere im Werbespot noch einmal zu reflektieren, stellen
diese doch eher Genießer als Elitepersonen dar. Jedoch würde auch der Absatzkanal an sich
gegen Luxusartikel sprechen. Die Balance zwischen Premium und Massenabsatz, also Produkte
für eine Vielzahl an Menschen, ist somit beim Markenauftritt der REWE Feine Welt sehr
gelungen.
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REWE (2011u): Freuen Sie sich auf den Genuss mit REWE Bio
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REWE (2011v): REWE Feine Welt Appenzeller
Letzter Internetdownload vom 10.12.2011, von:
http://www.rewe-feine-welt.de/#/produkt-details/Appenzeller_Extra-Wuerzig-mindestens-6Monate-gereift/
Unternehmensinterne Quellen in Form von Videos
REWE [Mitarbeiterfilm] (2009): Rewe Feine Welt – Die Genussmarke von REWE. – Mitarbeiterfilm
Produkte und Werbemittel
REWE [Postwurfsendung] (34/2011): 34. Woche 2011, Gültig ab 22.08.2011, OS-SA_BB-NF
REWE [Postwurfsendung] (41/2011): 41. Woche 2011, Gültig ab 10.10.2011, OS-SA_BB-NF
Produkte der Marken ja! und REWE Feine Welt
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