Neue Konzepte Leipzig School of Radical Pelvic Surgery

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Onkologische Konzepte
Pathogenetische Basis:
Genetische und epigenetische DNA-Veränderungen
klonogener Zellen
 erhöhtes Vermehrungs- und Überlebenspotential
gegenüber „Wildtyp“
Maligne neoplastische Erkrankungen
Blutbildende Zellen  Leukämie, Lymphome
Mesenchymale Zellen  Sarkome
Epitheliale Zellen  Karzinome
Wildtyp
Varianten mit erhöhtem
Vermehrungsotenzial
Kompensiert
Nicht kompensiert
Benigner Tumor
Hyperplasie
Feldkanzerisierung
Regression
Dysplasie
Progression
Karzinom
Intravasion
Transgression
Metastasierung
Keimbahnmutation
Somatische Mutation
Epigenetische Affekte
DNA-Methylierung
Histon-Azetylierung
Onkogen +
Tumorsuppressorgen Proapoptosegen Antiapoptosegen +
Klonale Expansion von Zellpopulationen mit höherem Vermehrungspotenzial innerhalb Signalraum des Entwicklungskompartiments
1. Schritt
Tumorigenese
Kompensiert
Nicht invasive Ausbreitung
Regression
Wachstumsfaktormangel
Seneszenz
Nicht-invasive Ausbreitung
Lateral
Vertikal
Zentrifugal
Feldkanzerisierung
Hyperplasie
Tumor
2. Schritt
Tumorigenese
Nicht kompensiert
Hypoxie
Azidose
Substratmangel
Dysplasie
Evolutionäres System: epigenetisch/genetisch instabil
Entstehung und Selektion phänotypischer Varianten
Dysplasie
Maligne Progression
Invasive lokale Ausbreitung
Regionäre Metastasierung
Fernmetastasierung
Regression
Apoptose, Nekrose
Seneszenz
3. Schritt
Tumorigenese
Klonale Expansion von Varianten mit höherem Vermehrungs- und
Überlebenspotenzial
Vermehrungspotenzial
s. 1. Schritt
Immortalisation
Überlebenspotenzial
Tumormetabolismus
Tumorangiogenese
Invasion, Intravasion
Transgression
Metastasierung
From: Alberts et al. Molekularbiologie der Zelle, 3. Aufl., S.1497
From: Hayes 1993
Tumortyp
Histopathologie
Tumorgröße
Tumorlokalisation
TNM Klassifikation
FIGO Stadium
Tumorstaging
Onkologische Diagnostik
Biopsie
Klinische Untersuchung
Bildgebende Diagnostik
Labordiagnostik
Operatives Staging
Modalität
Operation
Bestrahlung
Systemtherapie
Chemotherapie
(Anti)Hormontherapie
Targeted therapy
Multimodal
Neoadjuvant
Adjuvant
Simultan
Onkologische Therapie
Zielsetzung
Kurativ
Palliativ
Präventiv
Modalität
Operation
Bestrahlung
Systemtherapie
Chemotherapie
(Anti)Hormontherapie
Targeted therapy
Multimodal
Neoadjuvant
Adjuvant
Simultan
Onkologische Therapie
Zielsetzung
Kurativ
Palliativ
Präventiv
• Funktionelle topographische Anatomie
Traditionell
Grundlagen der Krebschirurgie
• Isotropes Infiltrationsmodell: Mikroskopische
Tumorausläufer gehen der makroskopischen
Tumorfront in allen Richtungen voraus
• Regionale Tumorfoci operativ nicht sicher zu eliminieren
© Höckel Leipzig 2006
© Höckel Leipzig 2006
© Höckel Leipzig 2006
© Höckel Leipzig 2006
Kopf– und Halskarzinome
4 – 50 %
Magenkarzinom
20 – 33 %
Rektumkarzinom
10 – 27 %
Weichteilsarkom
8 – 36 %
R0 Resektion
Lokoregionale Rezidivrate
Zervixkarzinom
15 – 25 %
Vulvarkarzinom
15 – 35 %
© Höckel Leipzig 2006
© Höckel Leipzig 2006
●
Weniger lokoreginale Rezidive
Krebschirurgie
Adjuvante Bestrahlung
●
Einfluss auf Gesamtüberleben oft nicht evident
●
Erhöht behandlungsbedingte Morbidität
●
Kann im Einzelfall die Prognose verschlechtern
●
Verhindert Fortschritte in der Krebschirurgie
Mammakarzinom
Lokale Kontrolle bei brusterhaltender Operation durch
breiteren Absetzungsrand nicht zu verbessern
Antonini et al, Radiother Oncol (2007)
Jones et al, J Clin Oncol (2009)
n = 1724
n = 1616
Therapieeffekt weiter Exzisionsränder
nicht robust
Zervixkarzinom
Typ III vs II radikale Hysterektomie: Kein Einfluss auf
lokale Kontrolle
Landoni et al, Gynecol Oncol (2001)
n = 238
Vulvakarzinom
Knapper (< 8 mm) Resektionsrand bedingt Lokalrezidiv
Ja:
Heaps et al, Gynecol Oncol (1990)
n = 91
Nein: Groenen et al, Int J Gynecol Cancer (2010) n = 93
Kompartiment-Theorie der lokoregionären Tumorausbreitung
Neue Konzepte
Leipzig School of Radical Pelvic Surgery
Ontogenetische Anatomie
Kartierung des menschlichen Körpers in ontogenetische
Kompartimente, die aus den jeweiligen Vorläufergeweben
mit fixierter Topographie (Entwicklungsdomänen) hervorgehen
Kompartimentresektion & therapeutische LNE
Umsetzung der neuen Konzepte in die chirurgische Praxis
Kompartiment-Theorie der lokoregionären Tumorausbreitung
Neue Konzepte
Leipzig School of Radical Pelvic Surgery
Ontogenetische Anatomie
Kartierung des menschlichen Körpers in ontogenetische
Kompartimente, die aus den jeweiligen Vorläufergeweben
mit fixierter Topographie (Entwicklungsdomänen) hervorgehen
Kompartimentresektion & therapeutische LNE
Umsetzung der neuen Konzepte in die chirurgische Praxis
• Invasive Neoplasien breiten sich primär in den reifen
Entwicklungskompartimenten ihrer Ursprunggewebe aus
• Innerhalb des Komartiments infiltriert der Tumor isotrop,
aber Kompartimentgrenzen sind funktionell tumorsuppressiv
.
Lokale Tumorausbreitung
Kompartimenttheorie
• Die Transgression in benachbarte Kompartimente anderen
embryonalen Ursprungs erfordert Phänotypveränderungen,
die erst relativ spät in der malignen Progression auftreten.
• Für die Transgression gilt eine embryonale Hierarchie
© Höckel Leipzig 2006
© Höckel Leipzig 2006
© Höckel Leipzig 2006
© Höckel Leipzig 2008
• Lokalrezidive entstehen in posttherapeutisch in situ
verbliebenen Kompartimenten/Kompartimentresten
.
Kompartimenttheorie erklärt Schwächen
der Standardtherapie
• Kompartimentgrenzen beeinflussen prädiktive Bedeutung
des Resektionsrandes
• Lokalrezidive entstehen durch Interaktion von Tumor(stamm)-zellen mit posttherapeutisch in situ verbliebenen
Residuen des permissiven Kompartiments.
• Die postoperative Wundheilungsreaktion fördert diese
Interaktion durch vielfältige Mechanismen.
Lokalrezidiv
Kompartimenttheorie
• Lokalrezidive nach Operation oder/und Strahlentherapie
sind in der malignen Progression fortgeschritten.
© Höckel Leipzig 2008
© Höckel Leipzig 2008
© Höckel Leipzig 2008
Unterschiedliche prognostische Bedeutung des knappen
Resektionsrandes an der Kompartimentgrenze und
innerhalb des Kompartiments
Resektionsränder
Kompartimenttheorie
Die Beziehung der konventionellen weiten Tumorexzision
zum ontogenetischen Kompartiment ist zufällig.
© Höckel Leipzig 2010
© Höckel Leipzig 2010
Was ist ein Entwicklungskompartiment?
• Entwicklungskompartimente sind topografisch festgelegte
Domänen im Embryo. Sie dienen der Organogenese als
von einander unabhängige ontogenetische Module
Eigenschaften
Entwicklungskompartimente
• Zellen benachbarter Entwicklungskompartimente mischen
sich nicht
• Im Zuge der Ontogenese bilden sich in den Entwicklungskompartimenten Subkompartimente
From: Dahmann et al 2011
• Alle Zellen eines Entwicklungskompartiments exprimieren
ein spezifisches Selektor-Gen oder einen -Gencode
Mechanismen
Entwicklungskompartimente
• Für die Bildung von Entwicklungskompartimenten werden
folgende Mechanismen diskutiert:
-
differentielle Zelladhäsion
differentielle Zellkontraktilität
Reaktion-Differenzierungssysteme (Turing)
juxtakrine Zellkommunikation mit Signalweitergabe
(Gekoppelte Regulationsnetzwerke)
From: Wolpert 2002
• Die Entwicklungskompartimente sind durch Grenzen
topographisch festgelegt, die zu verschiedenen Phasen
der Entwicklung gesetzt werden
Eigenschaften
Kompartimentgrenzen
• Die Kompartimentgrenzen sind robust gegenüber massiver
Zellvermehrung und -verschiebung
From: Dahmann et al 2011
• Die Kommunikation von Zellen benachbarter Entwicklungskompartimente führt zur Expression spezifischer
Genprodukte entlang der Kompartimentgrenze
Mechanismen
Kompartimentgrenzen
• Die an der Kompartimentgrenze exprimierten Genprodukte
stabilisieren die Grenzfunktion durch
- Beeinflussung von Proliferation und Differenzierung
- Modulation von Adhäsion und Kontraktilität
- Bildung von Grenzsträngen
- Ablagerung von Extrazellulärmatrix
From: Wolpert 2002
From: Martin & Wieschaus 2011
Das regionale Tumorausbreitungsmuster kann aus der
Kenntnis der Entwicklung des Lymphsystems verstanden
und vorausgesagt werden
Regionale Tumorausbreitung
Ontogenetische Kompartiment Theorie
Die ontogenetische Anatomie ermöglicht eine genaue
definition der diagnostischen und therapeutischen
Lymphonodektomie für die unterschiedlichen Tumorentitäten
und Stadien.
© Höckel Leipzig 2012
© Höckel Leipzig 2012
© Höckel Leipzig 2012
© Höckel Leipzig 2012
Kompartiment-Theorie der lokoregionären Tumorausbreitung
Neue Konzepte
Leipzig School of Radical Pelvic Surgery
Ontogenetische Anatomie
Kartierung des menschlichen Körpers in ontogenetische
Kompartimente, die aus den jeweiligen Vorläufergeweben
mit fixierter Topographie (Entwicklungsdomänen) hervorgehen
Kompartimentresektion & therapeutische LNE
Umsetzung der neuen Konzepte in die chirurgische Praxis
Kompartimentresektion
Leipzig School
Prinzipien der operativen Tumortherapie
Subkompartimentresektion
Suprakompartimentresektion
Multikompartimentresektion
© Höckel Leipzig 2006
© Höckel Leipzig 2006
© Höckel Leipzig 2006
Diagnostische Lymphonodektomie
• Resektion der first-line Subkompartimente in den
regionalen Lymphkompartimenten
• Bei pN1: zusätzliche Resektion des proximalen Subkompartimentes des lymphstromabwärts angrenzenden
Lymphkompartiments
Leipzig School
Prinzipien der regionalen Krebschirurgie
Therapeutische Lymphonodektomie
• Resektion des kompletten regionalen Lymphkompartiments
und ggf. des lymphstromabwärtigen Nachbarbassins
© Höckel Leipzig 2012
© Höckel Leipzig 2012
Ausgangszellen (Entwicklungskompartiment, Subkompartiment)
Epidemiologie
Ätiologie, molekulare Pathogenese
Histopathologische, molekularpathologische Charakterisierung
Tumorausbreitung, Stadieneinteilung
Pathologie
Systematik
Maligne solide Neoplasie
Diagnostik
Therapie
Prognose
Prävention
Vulva
Vagina
Cervix uteri
Gynäkologie
Maligne Neoplasien
Corpus uteri
Ovar, Tube, Peritoneum
Trophoblast
Mamma
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