Überblick Allgemeines Allgemeines Allgemeines

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Evaluation eines multimodalen Therapieprogrammes
bei Fibromyalgie-Patientinnen:
Ich-Entwicklung, Schmerzwahrnehmung,
Selbstkompetenz und Somatisierung
Rehabilitationswissenschaftliches Seminar
Würzburg
Dipl. Psych. Claudia Sigl
Klinik und Poliklinik für Physikalische Medizin und
Rehabilitation der Ludwig-Maximilians-Universität
Innenstadt
Direktor: Prof. Dr. med. G. Stucki
Überblick
• Allgemeines zum Krankheitsbild
• Psychotherapeutische Grundüberlegung zur FM
• Geschichte der FM-Tagesklinik
• Struktur des Behandlungsprogramms
• Ziel der Studie, Hypothesen, Methodik
• Psychologische Intervention:
- Grundüberlegungen
- Teamverständnis
- Lösungs- und Ressourcenorientierung
- Körperorientierte Psychotherapie
• Erste Ergebnisse und Interpretationen
• Zusammenfassung und Diskussion
Allgemeines
Allgemeines
Stand der Forschung
Stand der Forschung II
Fibromyalgie-Patientinnen
Fibromyalgie (FM)
• häufiges und chronisches Krankheitsbild (Prävalenz2%)
• Symptome: Schmerzen am Bewegungsapparat wechselnder
Lokalisation, chronische Erschöpfung, Leistungsminderung,
Schlafstörungen und psychovegetative Symptome (Wolfe 1990)
• weisen hohe Raten von Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungenauf.
(White 1999)
• haben eine hohe Prävalenz von Missbrauch (Taylor 1995, Boisset-Poiro 1995)
und kritischen Lebensereignissen (Offenbächer 2000).
• mit Missbraucherfahrung zeigen mehr körperliche Symptome, höheren
Behinderungsgrad, erhöhtes Stressniveau, niedrigere Schmerzschwelle, höhere
• Auswirkungen auf den/die Gesundheitszustand,
Funktionsfähigkeit und Arbeitsfähigkeit (Hendriksson 1992,
Cathey 1988)
Allgemeines
Stand der Forschung III
Therapeutische Optionen:
• Medikamente
• kardiovaskuläres Fitnesstraining
• Physiotherapie und physikalische Maßnahmen
• Passive Maßnahmen
• Psychologische Maßnahmen
Effektivität der Einzelmaßnahmen nur zum Teil
nachgewiesen (Alarcon 1999).
Inanspruchnahme des Gesundheitswesen, sowie einen höheren SchmerzmittelGebrauch (Alexander 1998).
Psychotherapeutische Grundüberlegungen:
Effektivität eines multidisziplinären Ansatzes nachgewiesen:
• Bennett et al (1996): 6-monatiges ambulantes multidisziplinäres
Programm
Ergebnis: Edukation und kognitive Restrukturierung im
psychotherapeutischen Gespräch als entscheidende
Behandlungskomponente.
• Burckhardt et al (1994): Vergleich der Effekte eines reinen
Schmerzreduktionsprogramms mit Kombination aus
Schmerzreduktion und körperliches Training.
Ergebnis: 6 Wochen nach Therapieendev.a. positive Effekte in
der kombinierten Gruppe.
Fazit:
Ein multidisziplinärer Therapieansatz, der alle Aspekte
der FM berücksichtigt, wird in der Literatur favorisiert.
1
Hintergrund der Studie
Teamverständnis
Ergänzung durch körperorientierte Psychotherapie
Holistischer Ansatz bzgl. Menschenbild und Verantwortung
• Ganzheit: Pat. als System, dessen Subsystemen miteinander
verbunden und voneinander abhängig sind.
Grund:
• Kognitive VT berücksichtigt Emotionen nicht ausreichend.
• Bearbeitung von Teilaspekten/fehlende Ganzheitlichkeit.
• Hinweise, dass Symptome oft bestehen bleiben, obwohl Denkfehler
auf der rational/logischen Ebene eingesehen werden (Greenberg &
Safran, 1993).
• Nicht: Beseitigung der pathogenen Ursache durch linear
wirksame Behandlungsmaßnahmen.
Schlussfolgerung:
Kombination von körperorientierter Psychotherapie mit
kognitiven/emotionalen Strategien.
Ziel:
• Gestaltung eines ganzheitlich geprägten Miteinander von
Patientinnen und Teammitgliedern
• Schwerpunkt auf Veränderungs- und Lernaspekten
• Förderung der Selbstheilungs- und Regenerationskräfte durch
Anregung zur Selbsterfahrung
(vgl. Bertalanffy1968, Weiss 1977, Wilber 1979, Moser 1996).
Ausgangssituation:
• FM-Pat. leiden physisch und psychisch unter den
veränderten Lebensumständen.
Problem:
• Chronische Krankheit – was tun?
• Was können wir in 4 Wochen erreichen?
Überlegung:
• Therapeuten können im herkömmlichen Sinn nichts
„tun“.
• Inspiration der Pat., Neues auszuprobieren.
Therapeutische Grundhaltung
• Wertschätzung
• Urteilsfreie Aufmerksamkeit für individuelle Problematik
• Förderung eines offenen und freien Klimas in den Gruppen
• Stärkung und Wiederermächtigung
• Grundidee: Verständnis des Menschen in seiner
Ganzheit
• Pat. ist nicht aufgrund einzelner Befunde oder Bestandteile seiner Person oder Umwelt zu verstehen.
• Pat. = Einheit ihrer eigenen emotionalen, körperlichen
und geistigen Lebenswirklichkeit
Fazit: Therapeuten helfen jeder Einzelnen, neue
Erfahrungen zu machen und in ihrer ganz eigenen
Art an sich zu arbeiten.
Lösungs- und Ressourcenorientierung
Menschliche Entwicklung als lebenslanger Prozess, in dem sich
das Individuum in gesetzmäßig wechselnden Phasen von
• Stabilität und Veränderung
• Autonomie und Zugehörigkeit
entwickelt. (Fischer 2000, Kegan 1986)
• Partnerschaftliches Miteinander
Frage nach der Ursache = Problemorientierung (Warum?)
Voraussetzung: Klare Ursache gegeben
Beziehung Ursache – Auswirkung = bei FM problematisch
• Reflexion der Machtposition des Therapeuten (Stichwort:
Helfersyndrom/Burnout) und wirksame Gegenmittel
(Verantwortung,Weitergabe der Techniken)
Herausforderung zu Lernen = Lösungsorientierung (Wie?)
Voraussetzung: Konzentration auf die Ressourcen
2
Resilienz
• Spannkraft bzw. Widerstandskraft
• Bezeichnet die Stärke eines Menschen, Lebenskrisen wie schwere
Krankheit, lange Arbeitslosigkeit, Verlust nahestehender Personen
ohne anhaltende Beeinträchtigung durchzustehen.
• Fähigkeit, sich zur Wehr zu setzen, Schwierigkeiten zu meistern,
Rückschläge auszuhalten und Herausforderungen anzunehmen.
• Die Auseinandersetzung mit Stressoren spielt eine entscheidende
Rolle: nicht reaktiv-passive Bewältigungsstrategien, sondern
aktive Copingsstrategien wirken positiv.
Wahrscheinlich entwickelt sich Resilienzim wesentlichen
nicht durch Dinge, die einen glücklich machen, sondern
durch Selbstwert- und Bewältigungsleistungen, die aus
erfolgreich gemeisterten früheren Herausforderungen und
Stresserfahrungen resultieren.
(Rutter 1985, 1987)
Zusammenfassung Resilienz :
Ein positives Selbstkonzept, das Wissen über die
Selbstwirksamkeit und besonders das zur Verfügung stehende
Repertoire an sozialen Problemlösekompetenzen kann zu
Erfolgserlebnissen und Erfahrung von Bestätigung in sozialen
und leistungsbezogenen Kontexten führen.
(Rutter 1985, Garmezy 1987, Cowen und Work 1988)
„Mr. Duffy lebte in einer gewissen
Entfernung von seinem Körper.“
J. Joyce
Körperorientierte Psychotherapie:
• Lernen als Ganzkörpererfahrung
• Frage:
Wie gehen wir vor, damit verbale und körperorientierte
Interventionen ineinander greifen, sich gegenseitig
unterstützen und harmonieren?
• Notwendigkeit, mit authentischen Gefühlen in
Verbindung zu kommen (Emotion)
vs.
„Ich habe das Gefühl...“ = „Ich denke, dass....“(Kognition)
Problem bei FM-Patientinnen
Durch die Überlagerung der Wahrnehmung durch die
chronischen Schmerzen und Beschwerden verlieren sie
die Fähigkeit, ihre aktuelle somatische Erfahrung
wahrzunehmen und zu artikulieren.
Effekt kann durch kognitive Therapien noch negativ
verstärkt werden, da Interventionen auf der Ebene der
Vorstellung bleiben und nicht mit Gefühlen in Berührung
bringen.
3
Vorteile eines körperorientierten Vorgehens
• Setzt dort an, wo somatische Beschwerden entstehen.
• Gegenwartsbezogenheit: Arbeit im Hier und Jetzt.
• Verantwortung: Antwort auf die Herausforderungen in
jeder Situation des Lebens.
• Widerstände und Blockaden werden nicht beseitigt oder
gedeutet, sondern für die Pat. erfahrbar gemacht.
• Nicht: Aufarbeitung von Problemen, sondern: Arbeit
an den Ressourcen durch Selbsterfahrung.
Struktur des Behandlungsprogramms
Geschichte der Tagesklinik
• Aufbau einer Spezialambulanz (1996 bis Ende 1998)
• Verhandlungen mit den Kassen (Ende 1998)
• Aufbau des teilstationären Therapieprogramms und
Rekrutierung der Teammitglieder (Anfang bis Mitte 1999)
• Im Mai 1999 Start des Programmes
Bis Ende 2003 wurden insgesamt 470 Patienten behandelt.
• 4-wöchiges, teilstationäres Programm
• 3 Tage pro Woche (Mo/Mi/Fr oder Di/Do/Fr)
• Multidisziplinär:
- Physiotherapie (22 Std.)
- Psychologie (18 Std.)
- Ergotherapie (6 Std.)
- Passive Maßnahmen (6 Std.)
- Ärztliche Theorie (3 Std.)
- Ernährungsberatung (1Std.)
Übergeordnetes Ziel: Ganzheitliches Miteinander
Ziel der Studie
Evaluation der Effekte eines 4-wöchigen multidisziplinären
Therapieprogrammes mit einem ergänzenden
körperorientierten psychotherapeutischen Ansatz
bei Fibromyalgie-Patientinnen in Hinblick
auf:
• Ich-Entwicklung,
• Selbstkompetenz und Selbstakzeptanz,
• Kontrollüberzeugung,
• Körperwahrnehmung
• Schmerzstärke
Hypothesen
• Primäre Hypothese:
Patientinnen weisen nach dem multidisziplinären Therapieprogramm (MT) eine signifikant bessere generalisierte
Kontrollüberzeugung auf.
• Sekundäre Hypothesen:
Patientinnen weisen nach dem MT
- bessere Bewältigungsstrategien
- eine Verbesserung der krankheitsspezifischen Symptome
und Behinderung
- eine Verbesserung der allgemeinen Gesundheit auf
4
Methodik
• Studiendesign:
Evaluative Kohortenstudie mit konsekutiver Patientenrekrutierung
mit 2 Messzeitpunkten vor und 2 Messzeitpunkten nach einem MT
Methodik
Psychotherapeutische Intervention
• Setting :
FM-Tagesklinik der Klinik für Physikalische Medizin und
Rehabilitation der LMU München:
• Dauer des Therapieprogramms: 4 Wochen
• Gruppentherapie: zwei 5er Gruppen je 3 Tagen/Woche
Lernprogramm
Selbstkontrolliertes Lernprogramm
Täglich:
- 30 Minuten Atemübungen
- Arbeit am Selbstwert
1. Tag:
- Warm-up
1. Woche:
- Aktive Übernahme von 100 % Verantwortung
- Kontrolle
- Umgang mit Gefühlen (Arbeit an „Mustern“)
- Selbstachtung entwickeln
- Sich der Realität stellen
- Akzeptanz entwickeln
- Entscheidungen treffen/Prioritäten
- Handeln/Zeitmanagement
2. Woche:
3. Woche:
4. Woche:
• Selbstkontrolliertes Lernen
• Förderung der intrinsischen Motivation
• 60-seitiges Patientenbuch:
Gegliedert in 4 Abschnitte (je Woche) mit:
- Theorie zum Nachlesen
- Übungsanleitungen
- Therapeutische Geschichten
- Aphorismen
- Spielerische Aufgaben und Übungen
- Selbstkontrollbogen
Vorteil: Pat. bestimmen selbst Tempo und Art der
Verarbeitung.
Atemtraining
Testung der Atmung
Tägliches Atemtraining
30 Minuten
Erste Trainingseinheit des Tages
1. Atemzüge pro Minute:
„Bitte zählen Sie die Anzahl ihrer Einatemzüge eine
Minute lang.“
Atemmuster spiegeln emotionale Schwierigkeiten, die Pat.
gerade bzw. in der Vergangenheit erfahren haben.
2. Luft anhalten:
„Atmen Sie einen der nächsten Atemzüge komplett – „bis
zum letzten Tropfen“ – aus und halten Sie dann so lange
wie es Ihnen möglich ist, die Luft an.
Den nächsten Atemzug nach dem Luft-anhalten schicken
Sie tief in Ihren Bauch.“
2 grundsätzliche Atemmuster:
„Atmung in die Mitte“ bzw. „Bauchatmung“
„Kampf-Flucht-Atmung“ bzw. „Stressatmung“
5
Ziele des täglichen Atemtrainings
Hinweise zur Auswertung
Ad 1:
Entspannte Atmung: Frequenz von 12 – 14 Atemzüge
Frequenz > 14: Kampf-Flucht-Atmung
Beobachtete Werte: 14 – 40 Atemzüge/min.
Ad 2:
Gesunde Menschen können bis zu 60 Sekunden die Luft
anhalten.
Beobachteter Durchschnittswert der Pat: ca. 12 – 14 Sek.
• Ankommen
• Bewusstmachung der Atemmuster
• Schulung der Körperwahrnehmung
• Abbau von Stress und Anspannung
• Integration körperlicher Sensationen
• Probates Mittel im „Notfall“ (Schmerz)
• Leicht erlernbare Übungen
Pat. können durch Anweisung ein 2 bzw. 10-minütiges,
tägliches Atemprogramm lernen und leicht zu Hause
durchführen.
Vereinbarung für das Training
1. Tag
•
Begrüssung
•
Vereinbarung für das Training
• Vertrautwerden mit den Lernmaterialien
•
Stundenplan/Gruppeneinteilung
•
Gruppenphoto/Portraits
• Ich sage zu, 100 % Verantwortung für mein Wohlbefinden
zu übernehmen. Ich entbinde alle Anderen von der
Verantwortung für mich und mein Wohlbefinden.
• Ich sage zu, jede Begegnung als Lernchance zu betrachten.
Ich bin bereit, Lernerlebnisse so geschehen zu lassen,
dass sie für mich und für Andere vollkommen liebevoll
und freundlich sind.
• Ich sage zu, mir jeden Tag _______ Minuten Zeit zu nehmen,
um mir selbst Gutes zu tun, das Erlernte auszuprobieren
und mich durch Übungen positiv zu unterstützen.
1. Woche
1. Trainingseinheit:
- Grundlagen des Atmens I/Atemtests
- Selbstachtung:Theorie I und praktische Übungen
2. Woche
1. Trainingseinheit: Selbstachtung II
- Theorie Selbstachtung II
- Focussierung auf eigenes Wohlbefinden
- Resilienz: Ressourcen erkennen und leben
2. Trainingseinheit: Verantwortung und Kontrolle
- Körperwahrnehmungsübung
- Diskussion/Klärung des Konstrukts
- Übungen zu Verantwortung
2.
Trainingseinheit: Gef ühle
- Theorie Gefühle
- Körperwahrnehmungsübungen zu Gefühlen
- Arbeit mit Bodymap
3. Trainingseinheit: Entspannung
- Theorie und Diskussion der Erfahrungen der Einzelnen
- Grundlagen der Atmung II
- Arbeit mit jeder Einzelnen, um spezielles Atemmuster
herauszufinden und gemeinsame Übungen zu konzipieren
3.
Trainingseinheit: Entspannung
- Arbeit mit unterschiedlichen Spannungsmustern
und Gefühlsqualitäten durch körperorientierte
Übungen
- Reise durch den Körper (Entspannung)
6
„Flow“
= im Fluss sein
3. Woche
1. Trainingseinheit: Flow I
- Sich der Realität stellen
- Akzeptanz entwickeln
- Blockaden erkennen und lösen
- Übung: Umgang mit sich und dem Schmerz
2. Trainingseinheit: Flow II
- Entscheidungen treffen
- Prioritäten setzen und Handeln
- Übung: Ressourcen erkennen
3. Trainingseinheit: Entspannung
- Körperübungen zu Flow
- Atemübungen: Komplettes Programm
etwas passiert
z. B. Schmerz
Bereit sein
zu lernen
Shift
Drift
100
%
Verantwortung
Atmen
Bewegung
Wie-Fragen stellen
Wertschätzung
Kognition
Kämpfen
Fliehen
Aufgeben
„Ich bin festgefahren“
„Ich kann nicht“
„Ich bin hilflos“...
Themen
Recht / Unrecht
Schuld / Unschuld
Opfer / Retter
Emotion
Warum?
Spannungsgefühl
Angstgefühl
Depressive
Verstimmung
4. Woche
nach M.
Csikszentmihalyi
Methodik
Outcomeinstrumente
1. Trainingseinheit: Selbstakzeptanz
- Theorie
- Sich selbst vs. Andere an erste Stelle setzen
- Übung: Selbstliebe
2. Trainingseinheit: Nachbesprechung
- Klärung offener Fragen
- Erarbeitung eines eigenen Weitermach-Plans
3. Trainingseinheit: Abschied
- Rückmeldung
- Besprechung Netzwerk
- Abschlussphoto/Porträt
- Feier
Resultate
* Outome-Instrumente und Messzeitpunkte:
Instrument
DIPS
HAWIE-R
Loevinger
FKK
Schmerz
KSI I-IV
BDI
FIQ
SF-36
CSQ
SOMS 2J
SOMS 7T
Inanspruchnahme
QOLS
T0
T1
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
Intervention
T2
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
T3
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
* Stat. Analysen: für intervallskalierte Daten ANOVA mit Bonferroni - Adjustierung.
Für ordinalskalierte Daten Kruskall Wallis H Test. Für assoziativen Zusammenhangsmassen
Spearman Korrelationskoeffizient, Wilcoxon -Test bzw. Kruskal Wallis Test.
Gruppe
Pat. n
T0
T1
T2
T3
1
8
8
8
8
8
2
10
9
9
9
9
3
11
10
11
10
10
4
12
8
11
11
11
5
12
10
10
8
8
6
12
5
7
8
6
Summe
65
50
56
54
53
Fallzahlen und R ücklaufquoten
7
Ergebnisse zum Zeitpunkt
des Zwischenbericht
Ergebnisse zum Zeitpunkt
des Zwischenberichtes
Outcomedaten (MW) der Studienpatientinnen im Vergleich
zu bisher therapierten FM Pat. aus der Tagesklinik:
Fibromyalgia Impact Questionnaire
Outcomedaten (MW) der Studienpatienten im Vergleich
zu bisher therapierten FM Pat. aus der Tagesklinik: SF-36
N=40
Studie N=40
Körperliche
Einschränkungen
N=251
Körperliche
Funktionsfähigkeit
60
Psychisches
50
Körperliche
40
Wohlbefinden
Rollenfunktion
30
20
10
Emotionale
0
Schmerzen
Rollenfunktion
9
8
7
6
Depression
Tage des Wohlbefindens
5
4
3
2
1
Angst
Schmerz
0
Soziale
Funktionsfähigkeit
Steifheit
N=251
Allgemeine
Gesundh.wahrnehmung
Müdigkeit
Vitalität
Schlaf
Ergebnisse zum Zeitpunkt
des Zwischenberichtes
Ergebnisse zum Zeitpunkt
des Zwischenberichtes
Outcomedaten (MW) der Studienpatientinnen im Vergleich
zu anderen chronische Schmerzpatienten (Daten aus der Literatur): KSI-KRSS
Outcomedaten (MW) der Studienpatientinnen im Vergleich
zu anderen chronische Schmerzpatienten (Daten aus der Literatur): KSI-ERSS
4
FM (N=40)
3,6
Chron. Schmerz (N=33)
3,5
3,4
3
3,2
2,5
3
2
FM (N=40)
Chron. Schmerz (N=33)
2,4
Ba
ga
Ps
tell
isie
yc
his
re
n
ch
eK
au
sa
lat
trib
ut
ion
Co
pin
gSig
na
l
Du
rc
hh
alt
ea
pp
ell
2,6
Ka
ta
st
ro
ph
isie
re
n
1
Be
hin
de
ru
ng
2,8
Hil
f-/H
of
fn
un
gs
lo
sig
ke
it
1,5
2,2
2
Angst/Depressivität
Ergebnisse: Soziodemographische Daten
Gereizte Stimmung
Gehobene Stimmung
Ergebnisse: Soziodemographische Daten
6%
8%
Geburtsland
Alter:
54,6 Jahre (+/-8,5)
Zeitrente
Deutschland
6
Osteuropa
Vorruhestand
vorzeitig berentet
altershalber berentet
Westeuropa
38%
keine Angaben
3
Beschwerdedauer:
11 Jahre (+/-9,9)
21%
4%
42%
5
11%
IQ (HAWIE Verbalteil) :
110 (+/-13)
Rente
Berufstätig
38
Krankgeschrieben
Hausfrau
Arbeitslos
26%
44%
8
Ergebnisse:
Ergebnisse:
Aktuelle DSM-IV Diagnosen bei 26 Patienten (=46%)
Lifetime DSM-IV Diagnosen bei 43 Patienten (=75%)
Schmerzstörung in
Verbindung mit psychischen
Faktoren
4%
8%
7%
Panikstörung
18%
Major Depression
7%
Posttraumatische
Belastungsstörung
12%
Posttraumatische
Belastungsstörung
2% 2%
34%
Schmerzstörung in
Verbindung mit psychischen
Faktoren
generalisierte Angststörung
generalisierte Angststörung
7%
Phobie
Phobie
19%
12%
undifferenzierte
somatoforme Störung
dysthyme Störung
10%
undifferenzierte
somatoforme Störung
dysthyme Störung
12%
Panikstörung
Major Depression
15%
31%
Ergebnisse
Ergebnisse
Veränderungsfragen zu den Zeitpunkten T2 und T3:
Wieviel % der Befragten verspürten eine Besserung im/in der
Veränderungsfragen zu den Zeitpunkten T 2 und T3:
Wieviel % der Befragten verspürten eine Besserung im/in der
T2
70
T2
T3
T3
50
60
40
50
40
30
30
20
20
10
10
0
0
Allg
em
ein
en
psy
allg
Bew
em
chi
egu
ein
sch
ngs
eB
eS
sch
ewe
tim
me
glic
mu
rz
ng
hke
it
Ruh
esc
Arb
Ank
Hau
leid
sha
en
lten
hme
rz
eit
Mor
gen
steif
igke
it
Ergebnisse:
Fibromyalgia Impact Questionnaire I
Ergebnisse: Schmerz
VAS heute
VAS 3 Monate
7,3
7,8
Schlaf
Tage des Wohlbefindens
7,3
Depression
FIQ Gesamt
6,8
6,8
p<0,01
6,3
6,3
5,8
5,3
5,8
4,8
5,3
4,3
3,8
4,8
T0
T1
T2
T3
3,3
2,8
Nicht signifikant war die subjektive Schmerzausbreitung
gemessen mit dem TenderpointScore.
T0
T1
T2
T3
Alle signifikant p<0,05
9
Ergebnisse:
Fibromyalgia Impact Questionnaire II
Ergebnisse:
SF-36 I
Körperliche Einschränkungen
7,7
Körperliche Rollenfunktion
65
Schmerz
60
Steifheit
7,2
Schmerzen
Psychisches Wohlbefinden
Müdigkeit
MSK
55
Angst
6,7
50
6,2
45
40
5,7
35
5,2
30
4,7
25
20
4,2
15
T0
3,7
T0
T1
T2
T1
T2
T3
T3
Alle nicht signifikant
Alle signifikant p<0,05
Ergebnisse:
SF-36 II
Ergebnisse: SOMS
21
Körperliche
Funktionsfähigkeit
63
Vitalität
58
SOMS 2a/7d
19,5
Allgemeine
Gesundheitswahrnehmung
19
17
15,6
Soziale Funktionsfähigkeit
53
15
14,2
Emotionale Rollenfunktion
48
PSK
12,7
13
43
11
38
9
33
7
28
5
T0
T1
T2
T3
T0
T1
T2
T3
Alle nicht signifikant
p<0,05
Ergebnisse:
CSQ und BDI
3
3
T0
T3
Ergebnisse:
KSI-ERSS
BDI
20
Angst/Depression
3,7
BDI-Adjusted (ohne
somatische Items)
18
2,5
2,5
gereizte Stimmung
gehobene Stimmung
3,5
3,3
2,4
16
3,1
2,9
2
14
2,7
1,7
2,5
12
1,5
2,3
10
2,1
1
Katastrophisieren
p<0,05
Effektivität der Schmerzreduktion
1,9
8
T0
p<0,05
T1
T2
T3
T0
T1
T2
T3
p<0,05
10
Ergebnisse:
KSI-KRSS I
Ergebnisse:
KSI-KRSS II
Coping Signal
Hilf-/Hoffnungslosigkeit
Katastrophisieren
3,1
Bagatellisieren
psychische
Kausalattribution
3,5
Behinderung
2,6
Durchhalteappell
3
2,1
2,5
1,6
2
1,1
1,5
0,6
T0
T1
T2
T0
T3
T1
T2
T3
Alle nicht signifikant
p<0,05
Ergebnisse: FKK zum Zeitpunkt T0
Ergebnisse:
KSI-CRSS
leichte und starke Schmerzen
T0
T-Wert
Selbstkonzept eigener Fähigkeit
52
50
Internalität vs. Externalität
48
Internalität
46
44
Die Skalen des Fragebogens zur Erfassung von
Coping-Reaktionen bei leichten und bei starken Schmerzen
ergab keine signifikante Ergebnisse.
42
40
Externalität
Selbstwirksamkeit
Zusammenfassung und Schlussfolgerung
• Fast 50% der Teilnehmerinnen hatten eine aktuelle
DSM-IV Diagnose, 3/4 eine psychiatrische Lifetime Diagnose.
• Hoher Anteil (>50%) von Patientinnen, die eine globale subjektive
Verbesserungen (auch anhaltend) in einer Reihe von Bereichen
wahrgenommen haben, wie z.B.
- Allgemein
- Lebensqualität
- psychische Stimmung
- Beweglichkeit.
Soziale Externalität
Fatalistische Externalität
Zusammenfassung und Schlussfolgerung
• KSI-KRSS Subskala Bagatellisierung steigt:
Mögliche Erklärung: Relativierung der Bedrohlichkeit
der Symptom?
• KSI-KRSS: Gleichzeitig sinken der Hoff- und Hilflosigkeit:
Aktive Übernahme von Verantwortung?
• KSI-ERSS: Gehobene Stimmung nimmt zu; gereizte
Stimmung sinkt:
Flow?
• Signifikante Verbesserungen in einer Reihe von OutcomeParametern:
Schmerz, Schlaf, Depression, Katastrophisieren, Somatisierung.
11
Zusammenfassung und Diskussionspunkte
• Keine signifikante Verbesserung in körperlichen Funktionsfähigkeit
(SF-36 bzw. FIQ Subskala)
Mögliche Erklärungen:
Zu wenig Physio/Ergo, andere Inhalte notwendig, Fallzahl zu klein
um Unterschied entdecken zu können:
Jedoch Trend zu einer Verbesserung ist ersichtlich.
• ´Norm-Profil´ im FKK:
Primäre Hypothese nicht bestätigt, da keine Änderung im Profil
Profil unterschiedlich zu Patienten mit depressiven Störungen.
- Reduktion von Internalität und Selbstkonzept eigener Fähigkeiten
- leichte Erhöhung soziale Externalität
- massive Erhöhung der fatalistischen Externalität
Kontaktanschrift:
Dipl.-Psych. Claudia Sigl
Herr, bewahre mich vor dem naiven Glauben, es müsse
im Leben alles glatt gehen. Schenke mir die nüchterne
Erkenntnis, dass Schwierigkeiten, Niederlagen,
Misserfolge und Rückschläge eine selbstverständliche
Zugabe des Lebens sind.
A. Saint-Exupéry
dienstl.) Klinik und Poliklinik für Physikalische Medizin und
Rehabilitation der LMU München
T: 089/5160 2495
[email protected]
erreichbar vor allem:
86926 Greifenberg, Jägersteig 8
08192-933188
[email protected]
12
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