HIV -human immunodeficiency virus-

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Aus der Reihe:
„Themen der JRK-Gruppenstunden und weiterführende Ersten-Hilfe“
des DRK KV östliche Altmark e.V.
HIV
-human immunodeficiency virus-
verfasst von Stefan Niebisch
für alle die sich interessieren
Stand: 18.02.2007
Hallo liebe JRKler, DRKler und Leser,
wir haben uns mit der Tätigkeit beim Deutschen Roten Kreuz, unabhängig von unserem Tätigkeitsbereich (ob
Jugendrotkreuz, Wasserwacht, Sanitätsdienst, Versorgungsdienst, Rettungshundestaffel), dafür entschieden
einen aktiven Teil der humanitären Hilfe zu leisten. Jeder erfüllt diese ehrenhafte Aufgabe auf seiner eigenen
Art, mit den Mitteln und Fähigkeiten die ihm gegeben sind. Dafür gebührt euch Dank und Respekt.
Aufgrund der Präsenz des Jugendrotkreuz im World Wide Web ist es nun möglich Themen der Gruppenstunden
und gegebenenfalls auch darüber hinaus online für euch anzubieten. Meine „Zuständigkeit“ im JRKKreisvorstand/ Bereitschaftsleiter SanD beinhaltet auch die Aus- und Weiterbildung. Dieser ehrenvollen
Aufgabe möchte ich mit dieser Themenreihe gerne nachkommen.
Ich werde versuchen in dieser Themenreihe einen „Roten-Faden“ zu schaffen und durch einen gleichbleibenden
Aufbau nicht zusätzlich für Verwirrung zu sorgen. Es handelt sich hierbei nicht um vorrausgesetztes/ erwartetes
Wissen für die Arbeit im Jugendrotkreuz, es soll lediglich zur Erweiterung eurer Fähigkeiten (für die, die es auch
wollen [keine Pflicht!]) dienen. Ich werde dennoch die Themen recht ausführlich beschreiben und jeder kann für
sich selber entscheiden wie weit er in die Materie eintauchen mag. Des Weiteren ist diese Reihe auch für die
Arbeit im Sanitätsdienst/ Wasserwacht/ Rettungshundestaffel geeignet, allerdings muss man dabei auch sagen,
dass sich durch deren Kompetenz auch die durchzuführenden Maßnahmen etwas von der „regulären“ ErstenHilfe unterscheiden. Aus diesem Grund wird am Ende auf weiterführende Maßnahmen kurz eingegangen.
Diese Themen werden aber nur durch eure Mithilfe entstehen und verbessert, daher schickt mir Themen die euch
interessieren, Verbesserungsvorschläge (!), Rechtschreibungs-/ Ausdrucksfehler und Anregungen, ich versuche
diese dann umzusetzen. Ihr könnt diese Vorlagen/ Inhalte für die Gestaltung der JRK-Gruppenstunden gerne
nutzen. Bei umfangreichen Themen wird zusätzlich noch eine kurze Zusammenfassung („Handout“) angeboten,
beides könnt ihr euch in der aktuellsten Version von www.jrk-stendal.de herunterladen. Ich werde mich
bemühen alle Themen in angemessenen Abständen auf ihre Aktualität zu prüfen, da sich in der Medizin alles so
rasend schnell ändert (wie z.B. auch die Reanimationsrichtlinien).
Die Inhalte der Themen sind aus vielen verschiedenen Ressourcen zusammengefasst. Um gegen kein
Urheberschutz-Gesetz zu verstoßen, sind die Texte sowie alle Abbildungen und Grafiken von mir erstellt worden
(bis auf die extra markierten), wodurch überhaupt erst die rechtliche Voraussetzung geschaffen ist, diese
Publikationen im Internet zu veröffentlichen
Somit unterliegt dieses Dokument dem Urheberschutz-Gesetz, was bedeutet, dass eine Vervielfältigung und
Veröffentlichung der Genehmigung bedarf (das habe ich mir nicht ausgedacht, man ist allerdings juristische
verpflichtet darauf hinzuweisen). Ich bitte euch dies zu bedenken, damit wir auch weiterhin interessante Themen
veröffentlichen und ihr noch viele neue Aspekte der Medizin kennen lernen könnt.
Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen!
euer Smiley ☺
[email protected]
HIV
human immunodeficiency virus
Vorwort
An dieser Stelle sei noch einmal darauf hingewiesen, dass es sich um den folgenden Artikel lediglich
um eine Information über den derzeitigen Stand der HIV-Epidemie handelt. Dies stellt absolut KEIN
vorausgesetztes Wissen in der ehrenamtlichen Arbeit des DRK in irgendeiner Fachgruppe dar!
Allerdings sollten die Grundzüge der Infektion und dessen Prävention jedem, der potentiell am
Patienten arbeitet, bekannt sein (schon aus eigenem Interesse der Sicherheit).
Des Weiteren war und ist es sehr schwer die Komplexität dieses Themas in „einfache“ Worte zu
fassen, daher bitte nicht frustriert beim Lesen abbrechen, sondern bei Fragen und Schwierigkeit mich
einfach anzusprechen (persönlich oder per eMail)!
Geschichte & Epidemiologie
Den Ursprung hat das Virus in Afrika, wo es vermutlich vom Affen auf den Menschen übertragen
wurde. Bei dem Affen führt das SIV (Bezeichnung für das beim Menschen synonyme HIV [humanes
immonodeficiency virus]) allerdings nicht zum Krankheitsausbruch, daher wird zur Zeit diese
Tatsache als ein möglicher Heilungsansatz in Betracht gezogen.
Die ersten Fälle wurden 1981 in den USA beschrieben, aber erst 1983 gelang es Luc Montagnier am
Institut Pasteur [Paris] die erstmalige Isolierung dieses humanen Retrovirus1. Auch die heutige
Bezeichnung „HIV“ hat eine interessante Entwicklung durch gemacht, da sie den Namen erst seit 1986
bekam. Früher (und zum Teil auch noch heute synonym gebraucht) waren die Namen LAV
(lymphadenopathie-assoziiertes Virus), HTLV III (humanes T-Zell Leukämie Virus) und ARV (AIDS
assoziiertes Retrovirus).
Zur Zeit sind ca. 40 Millionen Infektionen Weltweit bekannt, wobei Deutschland mit 56.000
Betroffenen zu Buche schlägt. Trotz der hohen Rate an Erkrankten zählt AIDS „nur“ zu der
fünfthäufigsten infektiös-tödlichen Erkrankung weltweit, was deutlich zeigt, dass durch frühe Therapie
die Sterblichkeit in den letzten Jahren deutlich gesenkt werden konnte.
Um sich die 40 Millionen infizierten Menschen besser vorstellen zu können: Deutschland hat rund 82
Millionen Einwohner, würden also alle HIV-Infizierten in Deutschland leben, wäre jeder zweite HIV
positiv!!!
[Quelle: RKI]
1
Retrovirus bezeichnet Viren mit einem bestimmten Enzym, der reversen Transkriptase (Familie der Retroviridae)
Seite -3-
© Stefan Niebisch
HIV
human immunodeficiency virus
Einen traurigen Part in der Statistik nimmt Afrika südlich der Sahara mit etwa ⅔ aller Infizierten ein.
Außerdem sind hier 72% aller Todesfälle durch HIV/ AIDS im Jahr 2006 zu beklagen gewesen. Das
bedeutet von den 2,9 Millionen weltweit gestorbenen, fallen auf Südafrika ganze 2,1 Millionen!
Situation in Deutschland und Sachsen-Anhalt (Stand: 27.11.06)
HIV positiv bzw. AIDS
-
Deutschland
Sachsen-Anhalt
56.000
500
47.000
8.5000
500
8.700
300
200
<5
30
34.000
6.500
7.500
6.500
550
400
70
70
350
10
keine
<5
2.700
2.200
500
20
30
25
5
0
4.300.000
600
10
2.900.000
82.000
550
32.500
100
26.000
60
Männer
Frauen
Kinder
davon AIDS erkrankt
nach Infektionsrisiko
- homosexuelle Männer
- heterosexuelle
- aus Risikogebieten
- i.v. Drogengebrauch
- Bluttransfusionsempfänger *
- Mutter-Kind Übertragung
HIV Neuinfektionen 2006
- Männer
- Frauen
- Kinder
Todesfälle im Jahr 2006
Gesamtinfizierte seit Beginn der
Epidemie
Gesamt-AIDS Erkrankte seit Beginn der
Epidemie
Gesamttodesfälle seit Beginn der
Epidemie
Weltweit
40.000.000
* vorwiegend in der Zeit vor 1986; das heutige Risiko einer HIV Übertragung durch eine
Bluttransfusion beträgt < 1 : 4.000.000
Auf dieser Karte sind die so genannten „Hot-Spots“ in
Deutschland deutlich zu erkennen, d.h. die Orte an denen
die höchste Rate neu Erkrankter (Inzidenz) an HIV
vorliegt. Dies sind unter anderem Berlin, München,
Frankfurt/ Main, Hamburg, Stuttgart.
In Regionen der ehemaligen DDR herrscht die geringste
Inzidenz.
Inzidenz pro 100.000 Einwohner
[Quelle: RKI]
Seite -4-
© Stefan Niebisch
HIV
human immunodeficiency virus
Virologie
HIV steht für human immunodeficiency virus (Übersetzt: Virus der
Immunschwächekrankheit). Es gehört zu der Familie der
Retroviren und diese speziell zur Gattung der Lentiviren. Es gibt
weiterhin zwei Arten des HI-Virus, das HIV-1 (welches Weltweit
vorkommt) und das HIV-2 (welches vorwiegend in Westafrika
auftritt).
Auf den genauen strukturellen Aufbau und Vermehrungszyklus des
Virus wird an dieser Stelle verzichtet, da zum Verständnis ein
umfangreiches Grundwissen zur Virologie vorausgesetzt werden müsste und eine Einführung würde
den Rahmen dieser Themenreihe bei Weitem sprengen.
Die Abbildung auf der linken Seite zeigt den so gefährlichen Krankheitserreger im
elektronenmikroskopischen2 Bild. Man erkennt die deutlich kugelförmige Gestalt des todbringenden
Killers. Die mit dem roten Pfeil markierten kleinen Kugeln auf der Oberfläche des Virus, stellen kleine
Proteine dar, welche dem „Andocken“ an die Wirtszelle dienen, um anschließend in sie einzudringen.
Des Weiteren fällt die helle Ellipsenform im Inneren des Virus auf (markiert mit dem blauen Pfeil).
Dies stellt die innere Kapsel dar, welche die Informationen zur Vermehrung des Virus innerhalb der
Wirtszelle beinhaltet.
Eine Weitere Besonderheit, ist das Genom des Virus; wir
Menschen
tragen
unsere
gesamten
Merkmale
auf
46
Chromosomen in Form von Doppelstrang-DNA3 mit uns. Ganz
anders dieses Virus, welches lediglich eine Einzelstrang-RNA4
(links: mit dem schwarzen Pfeil markiert) besitzt.
Das
medizinisch-biologisch
Interessante
und
zugleich
Faszinierende ist, dass das HI-Virus mit nur 9 Gene uns
[Quelle: Springer-Lexikon]
Menschen mit 30.000 Genen den Tod bringen kann.
Infektionswege und Risikogruppen
Die Übertragung durch Geschlechtsverkehr, vor allem bei homosexuellen Männern, steht an erster
Stelle. Daher stellt die Verhütung, die wichtigste Prävention5 dar. Prinzipiell kann der Virus bei jeder
Form des ungeschützten Geschlechtsverkehrs übertragen werden (! auch oral !).
Durch das Teilen von infiziertem Drogenbesteck (vor allem Kanülen) sind i.v6.-Drogenabhängige
einem enormen Risiko sich zu infizieren ausgesetzt. Durch moderne Analysemethoden bei der
Bluttransfusion, ist das Risiko sich beim Empfang von Fremdblut zu infizieren drastisch gesenkt
2
die zur Zeit höchst mögliche Auflösung; um ein vielfaches stärker als die „normale“ Lichtmikroskopie
DesoxyiboNucleineAcid (synonym: DNS), im Rahmen der Eiweißsynthese: DNA RNA Protein (Eiweiß)
4
RiboNucleicAcid (synonym: RNS), s. DNA
3
5
6
ist die Vorkehrung oder Vorbeugung zur Verhinderung von Erkrankungen
Abkürzung für intra-venös, in die Vene hinein
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© Stefan Niebisch
HIV
human immunodeficiency virus
worden. Allerdings setzt sich medizinisches Fachpersonal immer wieder einem unnötigen Risiko
durch Stichverletzungen aus (siehe „Prävention“).
Seit 2005 ist es möglich im Rahmen der Schwangerschaftsvorsorge-Untersuchung einen HIV-Test
beim Gynäkologen durchzuführen, um somit eine Übertragung des Virus auf das ungeboren Kind zu
verhindern. Da es ansonsten in der Schwangerschaft, während und auch nach der Geburt (durch
Stillen) zu einer Infektion des Kindes kommen kann
Ein Übertragung durch Insekten ist nicht möglich.
Entstehung der Krankheit
Aber was unterschiedet nun dieses Virus von all den Anderen?
Wenn uns ein Virus befällt wird es normalerweise von unserem Immunsystem eliminiert, sobald es
von unseren weißen Blutkörperchen erkannt wird. Allerdings neigt das HIV zu einer enormen
Mutationsrate7 und entgeht so der Erkennung durch unserer Immunsystem. Man kann es sich
folgendermaßen vorstellen: das Virus hat blonde Haare und blaue Augen, also suchen unsere
Immunzellen im Körper nach jemanden mit diesem Aussehen, um es zu beseitigen. Da nun dieses
Virus „clever“ ist, ändert es seine Haar- und Augenfarbe in grün, so dass die Beschreibung nicht mehr
passt und unsere Immunzellen es nicht mehr entdecken können. Dieser Mechanismus läuft immer
wieder und wieder ab, so dass bald viele bunte Viren im Körper vorhanden sind und unser
Immunsystem damit überfordert ist; es wechselt einfach viel zu schnell sein Aussehen.
Die Immunzellen, die die Aufgabe haben das Virus zu eliminieren heißen CD4+-T-Lymphozyten, das
fatale am HIV ist, dass es mit Vorliebe genau diese Immunzellen befällt und somit zerstört.
Zusammenfassend bedeutet dies: das Virus kann sich so schnell tarnen und vielfältig tarnen, dass es
schwer zu finden ist und zerstört gezielt seine Gegner (unsere Immunzellen). So dass es sich im Laufe
der Zeit ungehindert vermehren und ausbreiten kann, da wir irgendwann nicht mehr mit der
Nachproduktion von Immunzellen nachkommen, weil das Virus sie zu schnell zerstört.
Ohne medikamentöse Therapie würde es ca. 10 Jahre dauern bis das Virus die Oberhand gewinnt und
die Krankheit AIDS ausbrechen würde. Anschließend hätte man nur noch ca. 2 Jahre zu leben (wie
gesagt: ohne Therapie!).
HI-Viren
CD4-Zellen
Zeit
In dieser Grafik erkennt man deutlich, dass sich das Virus zunächst explosionsartig vermehrt, dann
allerdings wieder drastisch abfällt. Dies geschieht durch die Aktivierung unserer Immunzellen (den
7
Rate der sprunghaften Änderung der Struktur
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© Stefan Niebisch
HIV
human immunodeficiency virus
CD4-Zellen), die das Virus bekämpfen. Allerdings übernehmen die Viren nach und nach, durch den
oben beschriebenen Mechanismus, die Oberhand in unserem Blut. Vermehren sich weiter und
zerstören
unsere
„Erreger-Abwehr-Zellen“,
wodurch
unser
Immunsystem
letzten
Endes
zusammenbricht und wir gegen Krankheitserregern völlig wehrlos sind.
Klassifikation (CDC)
1993 wurde vom CDC (center of disease control) eine Einteilung der HIV-Infektion nach drei
Klinische Stadien
CD4-Zellen
Immunstadien
klinischen und drei immunologische8 Kriterien vorgenommen.
> 500/ µl
200 - 500/ µl
< 200/ µl
C
A
B
keine Symptome
erste Symptome
AIDS-definierte
Erkrankungen
A1
A2
A3
B1
B2
B3
C1
C2
C3
Die klinische Nützlichkeit dieser Einteilung ist allerdings sehr umstritten.
Prävention
Blut-Blut Übertragung
Die Übertragung von Viren auf einen Blutempfänger beträgt, durch moderne Screening9-Verfahren, in
Deutschland 1 : 4.000.000. Dennoch sollte Blut und Blut-enthaltende Sekrete als potentiell infektiös
angesehen werden und sich somit geschützt werden (z.B. durch Tragen von Einmalhandschuhen,
Mundschutz und Brille). Durch Harn, Stuhl, Speichel, Nasensekret, Tränen und Erbrochenes können
keine Viren übertragen werden.
Eine häufige Ursache bei medizinischem Fachpersonal für potentielle Infektionen ist das NichtBeachten von Sicherheitsvorschriften, wie z.B. das zurückstecken von Kanülen in die Hülle (!!! Diese
gehören nach der Verwendung in einen dafür vorgesehenen Behälter !!!).
FALSCH
RICHTIG
Des Weiteren ist die Infektion durch das so genannte needle-sharing10 bei i.v.-Drogenabhänigen ein
großes Problem. Daher sind zur Zeit einige Programme am Entstehen, in denen Spritzen und
8
das Immunsystem betreffend
auf bestimmte Kriterien ausgerichteter orientierender „Siebtest“, Untersuchung im Labor
10
engl. für das „Teilen der Nadel“
9
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HIV
human immunodeficiency virus
Nadelbesteck an Süchtige ausgegeben wird, um das Mehrfachbenutzen von Kanülen vorzubeugen.
Allerdings stellt dies keine befriedigende Lösung dar, viel wichtiger ist es wohl, Abhängige beim
Loskommen von ihrer Sucht zu unterstützen. Dafür gibt es so genannte „Methadon11-Programme“ in
denen Junkies eine „Ersatzdroge“ unter ärztlicher Aufsicht verordnet wird.
Sexuelle Übertragung
Hier spielt die Aufklärung wohl die größte Rolle. Jeder hat sicher schon von der Kampagne „Gibt
AIDS keine Chance“ gehört und auch Plakate machen auf die Benutzung von Kondomen aufmerksam.
Allerdings werden bei Umfragen immer wieder diverse unverständliche Gründe von Jugendlichen
geäußert, warum auf eine Verhütung beim Geschlechtsverkehr verzichtet wird. Daran erkennt man
doch das enorme Defizit an vernünftiger Aufklärung, vor allem an Schulen wird meist erst in den
höheren Klassen (wenn überhaupt) eine Aufklärungsveranstaltung angeboten.
Hier besteht wohl der größte Bedarf an Prävention!!!
Postexpositionsprophylaxe
Sollte es dennoch passieren, dass man sich zum Beispiel mit einer kontaminierten12 Nadel verletzt hat,
wird eine 4-wöchige medikamentöse Therapie mit einer 3er Kombination13 durchgeführt. Wodurch
das Risiko einer Infektion drastisch reduziert, aber leider nicht vollständig ausgeschlossen werden
kann.
Übertragung von der Mutter auf das Kind
Durch die heutige medikamentöse Therapie und Überwachung in der Schwangerschaft und während
der Geburt, sind Übertragungen von HIV auf das Kind extrem selten geworden. Bei einer natürlichen
Geburt muss auf alle Fälle verhindert werden, dass zwischen Blasensprung und Entbindung mehr als
vier Stunden verstreichen. Des Weiteren wird empfohlen das Kind nicht zu stillen, da es auch hierbei
zu einer Übertragung kommen kann.
Leider gelten diese Maßnahmen nur für Industrienationen wie Deutschland. In Afrika werden täglich
infizierte Kinder geboren und somit zum Tode verurteilt.
Impfungen
Eine mögliche Impfung wurde einmal mit so genannten attenuierten14 Viren durchgeführt, da hierbei
allerdings die Gefahr einer Rückmutation in den Wildtyp besteht, wurde es nie an Menschen getestet.
Grundsätzlich ist es zur Zeit also nicht möglich gegen den HIV zu impfen.
Therapie und Krankheiten
Auf die Therapie und wie sich die Infektion zur Erkrankung AIDS entwickelt wird in der Publikation
„AIDS“ eingegangen.
11
ein Opiod (wie auch das bekannte Morphium), eingesetzt vor allem bei Heroinsucht als „Ersatzdroge“
Verschmutzung oder Verunreinigung mit Mikroorganismen (z.B. HI-Viren)
13
Kombination von 3 Medikamenten gegen Viren; siehe auch Publikation „AIDS“
14
Abschwächung des Virus und der krankmachenden Faktoren
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© Stefan Niebisch
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