SMOGBROD 1..28

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¹Elektrosmog?ª
Grundlagen
Risiken
Maûnahmen
Safety Test Solutions
from Wandel & Goltermann
Diese BroschuÈre vermittelt Grundkenntnisse,
die im Zusammenhang mit elektrischen und
magnetischen Feldern stehen.
Elektrosmog ± der populaÈre Begriff
fuÈr EMVU
Weitverbreiteter Sammelbegriff fuÈr alle kuÈnstlich erzeugten
elektrischen und magnetischen Felder ist Elektrosmog.
Smog, eine Zusammensetzung der englischen WoÈrter
¹smokeª (Rauch) und ¹fogª (Nebel), bezeichnet eigentlich die
Verschmutzung der Luft. Der Begriff ¹Elektrosmogª im Sinne
von ¹Elektroverschmutzungª ist daher irrefuÈhrend. Wir nutzen
ja elektrische und magnetische Felder, z. B. in der Radio- und
FernsehuÈbertragung. Als Analogie koÈnnte man Laute nehmen.
In Form von Sprache sind sie notwendig, als LaÈrm oft laÈstig
und vermeidbar. Ebenso lassen sich Belastungen durch elektrische und magnetische Felder verringern, z. B. durch entsprechende QualitaÈt von ElektrogeraÈten.
¹Elektrosmogª entsteht uÈberall dort, wo Spannung und Strom
vorhanden ist bzw. flieût: im Haushalt, in der Industrie, im
Gewerbe. Auch Sender strahlen elektromagnetische Felder
ab. Sie wirken uÈberall auf uns ein, unbemerkt fuÈr unsere
Sinnesorgane. Der Fachbegriff ist EMVU, die elektromagnetische VertraÈglichkeit der Umwelt. Darunter fallen alle
elektromagnetischen Strahlungen und Felder, die die Umwelt
und insbesondere den Menschen beeinflussen.
Nicht zu verwechseln ist der Begriff mit EMV, der elektromagnetischen VertraÈglichkeit von GeraÈten. Ein Beispiel dafuÈr:
Der FoÈn stoÈrt den Fernsehempfang. FuÈr EMV gibt es Richtlinien, welche StoÈrstrahlung ein GeraÈt abgeben darf und
gegen welche elektromagnetische Strahlung es von auûen
geschuÈtzt werden muû. Das CE-Zeichen garantiert fuÈr die
Einhaltung dieser Richtlinien. FuÈr die Einwirkungen auf
Menschen gelten andere Werte als bei GeraÈten, die EMVUEmpfehlungen.
2
EMVU:
elektromagnetische
VertraÈglichkeit der Umwelt
EMV:
elektromagnetische
VertraÈglichkeit der GeraÈte
EMF:
elektromagnetisches Feld,
in Englisch: electromagnetic field.
EMF entspricht dem
deutschen Begriff EMVU
EMI:
electromagnetic interference
EMC:
electromagnetic compliance
(EMI und EMC entsprechen
EMV)
3
Wie ein elektrisches Feld entsteht
Grundlagen
Elektrosmog ± der populaÈre
Begriff fuÈr EMVU
2
Wie ein elektrisches Feld
entsteht
4
Wie ein magnetisches Feld
entsteht
4
Spannung mal StromstaÈrke
gleich Leistung
5
Von statischen Feldern und
Wechselfeldern
6
Von Niederfrequenz und
Hochfrequenz
7
Wie weit wirken Felder?
8
Die WellenlaÈnge
9
Die Eigenschaften
von Nah- und Fernfeld
11
Werden zwei Metallplatten an eine Batterie angeschlossen,
bildet sich zwischen den Metallplatten ein oÈrtlich begrenztes,
elektrisches Feld aufgrund der elektrischen Spannung.
Elektrische Spannung wird in der Maûeinheit Volt (V) angegeben. Beispiel fuÈr eine andere bekannte Maûeinheit ist Meter
(m) fuÈr die LaÈnge oder Entfernung.
Wenn eine Batterie beispielsweise 1,5 Volt erzeugt, betraÈgt
auch die Spannung zwischen den Platten 1,5 Volt. WaÈren die
Platten einen Meter voneinander entfernt, betruÈge die FeldstaÈrke (E) 1,5 Volt pro Meter (V/m).
Risiken
Der Mensch im
elektromagnetischen Feld
12
Die Auswirkungen
niederfrequenter Felder
12
Die Auswirkungen
hochfrequenter Felder
14
+
Maûnahmen
E [V/m]
Die Grenzwerte der
verschiedenen Normen
16
Praktische Hinweise zum
Schutz vor elektromagnetischer Strahlung
18
Messen ± der erste Schritt
fuÈr wirksamen Schutz
19
Das Messen
elektromagnetischer Felder
20
Praxisbeispiel 1: Messen bei
Wartungen in einer Sendeanlage
mit mehreren Diensten
21
Praxisbeispiel 2: Messen bei
Wartungsarbeiten im Sendeturm
23
Praxisbeispiel 3: Messen von
Strahlungsbelastung im
niederfrequenten Bereich
24
Glossar
27
1,5 V
±
Wie ein magnetisches Feld entsteht
Eine GluÈhlampe ist an eine Batterie angeschlossen und
leuchtet. Es flieût Strom, der in Ampere (A) angegeben wird.
4
V:
Volt, Maûeinheit fuÈr
elektrische Spannung
Sobald Strom flieût, entsteht zum elektrischen ein magnetisches Feld. Die magnetische FeldstaÈrke (H) wird mit der Maûeinheit Ampere pro Meter (A/m) angegeben.
kV:
Kilovolt = 1000 Volt
(wie 1 kg = 1000 g)
E:
elektrische FeldstaÈrke
Die magnetischen Feldlinien sind immer kreisfoÈrmig um den
durchflossenen Leiter angeordnet.
V/m:
Volt pro Meter, Maûeinheit fuÈr
elektrische FeldstaÈrke
A:
Ampere, Maûeinheit fuÈr
elektrischen Strom
H:
+
magnetische FeldstaÈrke
A/m:
Ampere pro Meter, Maûeinheit
fuÈr magnetische FeldstaÈrke
1,5 V
W:
Watt, Maûeinheit fuÈr Leistung
±
kW:
Kilowatt = 1000 Watt
H [A/m]
B:
magnetische Induktion oder
Fluûdichte
T:
Tesla, Maûeinheit fuÈr B
Spannung mal StromstaÈrke
gleich Leistung
Die elektrische Spannung beim GluÈhlampenbeispiel betraÈgt
1,5 Volt. Der Strom flieût mit 1 Ampere. Das ergibt eine
Leistung, die in Watt (W) gemessen wird, errechnet aus
1,5 V61 A = 1,5 W.
5
G:
Gauss, alternative Maûeinheit fuÈr B
Elektrische Felder
entstehen z. B. an allen ZufuÈhrungskabeln, auch wenn das GeraÈt nicht
betrieben wird.
Magnetische Felder
entstehen, wenn Strom flieût, also
ein GeraÈt betrieben wird.
Hz:
Hertz, Maûeinheit fuÈr die
Frequenz von Wechselstrom
bzw. Wechselspannung
kHz:
Kilohertz = 1000 Hertz
MHz:
Megahertz = 1 Million Hertz
GHz:
Gigahertz = 1 Milliarde Hertz
Von statischen Feldern und
Wechselfeldern
Elektrische Felder richten sich vom Plus- zum Minuspol aus.
Bei statischen Feldern oder sog. Gleichfeldern wird die
Richtung beibehalten. Das natuÈrliche Gleichfeld um die Erde
betraÈgt bei SchoÈnwetter 0,1 bis 0,5 kV/m. Dieses kann bei
Gewitter bis zu 20 kV/m ansteigen. Die Entladung erfolgt als
Blitz. In diesem Fall flieût Gleichstrom.
Magnetische Gleichfelder herrschen z. B. bei vielen U- und
S-Bahnen und in der Kernspintomographie. Ein Beispiel aus
der Natur ist das Erdmagnetfeld mit ca. 40 mT.
±
E [V/m]
1,5 V
+
Gleichstrom erzeugt auch die Batterie aus unserem Beispiel.
Angenommen die Batterie wird dauernd umgedreht, also umgepolt. Es wuÈrde dann Strom flieûen, der staÈndig seine Richtung aÈndert, sog. Wechselstrom. Die Anzahl der Richtungswechsel pro Sekunde bezeichnet man als Frequenz. Die Maûeinheit fuÈr die Frequenz des Wechselstroms ist Hertz (Hz).
Wechselt der Strom 50 mal in einer Sekunde die Richtung,
sprechen wir von einer 50-Hertz-Frequenz, der uÈblichen
Wechselspannung im oÈffentlichen Stromnetz (USA 60 Hertz).
6
1022
1020
Gammastrahlung
1018
1016
RoÈntgenstrahlung
sichtbares
Licht
50/60 Hz & 2,45 GHz
(im Mikrowellenofen)
1014
1012
1010
(10 GHz)
Von Niederfrequenz und
Hochfrequenz
Die Felder werden in niederfrequente Felder (bis etwa
30 kHz) und in hochfrequente Felder (uÈber 30 kHz bis
300 GHz) eingeteilt. DaruÈber liegen der Reihenfolge nach
der Infrarotbereich, sichtbares Licht, UV-Strahlung, RoÈntgenund Gammastrahlung.
In der Niederfrequenz wird statt der magnetischen FeldstaÈrke
oft die magnetische Induktion oder magnetische Fluûdichte
(B) in Tesla (T) oder in Gauss (G) gemessen.
In der Hochfrequenz wird dagegen die magnetische FeldstaÈrke immer in Ampere pro Meter (A/m) gemessen.
7
400 ± 900 &
1800 MHz
Mobilfunk
15 ± 30 kHz
& 50 ± 90 Hz
PC
108
(100 MHz)
106
(1 MHz)
104
(10 kHz)
50/60 Hz
Hochspannung
102
(100 Hz)
0
Hz
1/r:
Einleitersystem,
einfache Leitungen wie z. B. die
Stromversorgung bei Eisenbahnen
1/r2:
Zwei- und Mehr-Leitersysteme,
hin und ruÈcklaufende Leitungen wie
sie bei der Stromversorgung im
Haus und bei UÈberlandleitungen
uÈblich sind
Wie weit wirken Felder?
IntensitaÈt
1/r2
1/r
1/r3:
Spulen, z. B. Elektromotoren,
Transformatoren usw.
1/r3
Entfernung
Die FeldstaÈrke nimmt schnell mit zunehmendem Abstand ab
(s. Grafik). Wer den Abstand vergroÈûert, setzt sich nur noch
einem Teil der Strahlung aus. Abstand zu halten gehoÈrt daher
zu den einfachsten Schutz- bzw. Vorsorgemaûnahmen.
Das elektrische Feld laÈût sich gut abschirmen. Eine geerdete
duÈnne Metallfolie stellt einen guten Schutz dar. Das geschlossene Auto z. B. wirkt wie ein Faradayscher KaÈfig bei Blitzschlag.
Das magnetische Feld hingegen durchdringt alle bekannten
Baumaterialien. Man braÈuchte dicke Metallplatten oder
Speziallegierungen, die die Quelle vollstaÈndig umschlieûen,
um einen Schutz zu erreichen.
8
Die WellenlaÈnge ± wichtig fuÈr
die Definition von Nah- und Fernfeld
Elektromagnetische Strahlung breitet sich wellenfoÈrmig
mit Lichtgeschwindigkeit aus.
Je hoÈher die Frequenz ist,
desto kuÈrzer werden die Wellen. Eine Frequenz von 3 kHz
hat z.B. eine WellenlaÈnge von
100 km. Die Ultrakurzwelle
(UKW), vom Radio her bekannt, hat WellenlaÈngen von
10 bis 1 m (30 bis 300 MHz).
Bei 300 GHz sind die Wellen
nur noch 1 mm lang.
100 MHz
3m
1m
300 MHz
3m
Die Wellen koÈnnen nur von Vorrichtungen empfangen werden, die dem Wellenbereich entsprechen. Dazu betrachten
wir der Einfachheit halber
Wasserwellen. Ein Stock mit
1 m LaÈnge wird sich von
kleinen Wellen nicht erfassen lassen, er schwimmt
obenauf. Erst wenn Wellen
kommen, die mindestens
halb so lang wie der Stock
sind, wird er die Wellenbewegung vollstaÈndig mitmachen. In diesem Fall
spricht man von Resonanzfrequenz.
AÈhnlich verhaÈlt es sich mit Antennen. Hausantennen sind z. B.
fuÈr unterschiedliche Frequenzbereiche ausgelegt, erkennbar
an den AbstaÈnden und an der LaÈnge der Querstreben. Diese
AbstaÈnde sind exakt auf die Wellenbereiche abgestimmt, die
empfangen werden sollen.
9
Ist der Abstand von der Strahlenquelle kleiner als eine WellenlaÈnge, befindet man sich im Nahfeld. Bei der Niederfrequenz
ist das so gut wie immer der Fall.
BetraÈgt der Abstand mehr als eine WellenlaÈnge (l), kann man
vom Fernfeld sprechen. Die Unterscheidung in Nah- und
Fernfeld ist besonders im Hochfrequenzbereich fuÈr das Messen wichtig.
Fernfeld
E = 377 O6H
Nahfeld
16l
Quelle
E- und H-Feld
unabhaÈngig
10000
1000
36l [m]
16l [m]
100
10
1
Frequenz
" f [Hz]
10
10 GHz
1 GHz
100 MHz
10 MHz
1 MHz
0,01
100 kHz
0,1
10 kHz
Abstand zur Quelle
" d [m]
100000
Die Eigenschaften von Nah- und Fernfeld
Die StrahlungsverhaÈltnisse
sind im Nahfeld anders als im
Fernfeld. Als bildhaftes Beispiel betrachten wir ein fahrendes Motorboot. Die Strahlungsquelle ist hier die
Schiffsschraube. Sie erzeugt
im Wasser Wellen. Direkt an
der Schraube befindet sich
ein Wellengemisch. Das ist
dem Nahfeld vergleichbar.
Das VerhaÈltnis von elektrischer und magnetischer FeldstaÈrke ist nicht konstant. Sie
muÈssen daher im Nahfeld
immer getrennt voneinander
gemessen werden.
Mit groÈûerem Abstand von
der Schraube werden die
Wasserwellen zunehmend
gleichmaÈûiger. AÈhnlich verhaÈlt
es sich im Fernfeld. Das VerhaÈltnis von elektrischer und
magnetischer Strahlung ist
eine konstante GroÈûe; man
spricht deshalb nur noch von
elektromagnetischer Strahlung. Daraus laÈût sich die
Leistungsdichte (S) in Watt
pro Quadratmeter (W/m2)
errechnen.
Dazu gehen wir zum Batteriebeispiel zuruÈck. Dort
haben wir die Leistung durch
11
folgende Rechnung erhalten:
1,5 V61 A = 1,5 W
Die Leistungsdichte (S) erhaÈlt
man durch Multiplikation von
elektrischer FeldstaÈrke mit
magnetischer FeldstaÈrke:
1,5 V/m61 A/m = 1,5 W/m2
Der Mensch im elektromagnetischen
Feld
Bei allen UÈberlegungen, ob elektromagnetische Strahlungen
die Gesundheit beeintraÈchtigen, sollte man sich vor Augen
halten, daû alle koÈrperinternen Wahrnehmungen und Regelmechanismen des Menschen auf kleinsten elektrischen
StroÈmen und Spannungen beruhen. Sie sind z. B. mit dem
EEG als HirnstroÈme meûbar.
KuÈnstlich erzeugte Felder rufen oft viel hoÈhere StroÈme und
Spannungen im KoÈrper hervor, als dies natuÈrlicherweise der
Fall ist. Der menschliche KoÈrper kann viel ausgleichen. Die
tatsaÈchliche GefaÈhrdung durch elektromagnetische Felder ist
noch nicht vollstaÈndig erforscht.
Allgemein kann man sagen, daû die Auswirkungen elektromagnetischer Felder auf den Menschen von ihrer IntensitaÈt
und Frequenz abhaÈngen. Alle Institutionen, die auf diesem
Gebiet Grenzwertempfehlungen erarbeitet haben, sind aÈhnlich
vorgegangen. In der wissenschaftlichen Literatur wurden die
gesicherten biologischen Effekte und daraus die biologisch
relevanten Wirkungen festgestellt. Die Untersuchung, welche
Effekte zu Wirkungen im Sinne einer SchaÈdigung, GefaÈhrdung
oder wesentlichen BelaÈstigung fuÈhren, ergab Anhaltspunkte
fuÈr die Grenzwertempfehlungen Da die Wirkungen fuÈr Hochund Niederfrequenz verschieden sind, gibt es auch unterschiedliche Empfehlungen.
Die Auswirkungen niederfrequenter
Felder
Niederfrequente Felder koÈnnen StroÈme im KoÈrper erzeugen
sowie OberflaÈcheneffekte wie das Aufstellen von Haaren hervorrufen. Sie koÈnnen auf Herzschrittmacher und sonstige metallische Implantate einwirken. Im Gegensatz dazu steht der
elektrische Schlag durch BeruÈhren von elektrisch geladenen
GegenstaÈnden.
12
Bei niederfrequenten Feldern werden vor allem Reizwirkungen auf Sinnes-, Nerven- und Muskelzellen beobachtet. Je
hoÈher die FeldstaÈrke, desto staÈrker sind die Auswirkungen.
WaÈhrend der menschliche Organismus schwache Wechselwirkungen oft ausgleicht, kann es bei staÈrkerer IntensitaÈt zu
BelaÈstigungen kommen und unter UmstaÈnden zu irreversiblen
GesundheitsschaÈden fuÈhren.
Ob schwach niederfrequente elektrische und magnetische
Felder zur ErhoÈhung der Krebsrate fuÈhren, ist noch nicht eindeutig beantwortet.
Stromdichte
(mA/m2)
Wirkungen
UÈber 1000
Leichte bis schwere HerzfunktionsstoÈrungen, akute GesundheitsschaÈden
100 bis 1000
Erregbarkeit des zentralen Nervensystems
veraÈndert sich; Bereich, in dem Reizwirkungen im erregbaren Gewebe beobachtet
werden
10 bis 100
Gut bestaÈtigte Effekte, z. B. AÈnderung der
Protein- und DNS-Synthese, AÈnderung u. a.
der EnzymaktivitaÈten, deutliche visuelle
(Magnetophosphene) und moÈgliche nervoÈse Effekte; Heilungsprozesse bei Knochenbruch koÈnnen beschleunigt als auch
zum Erliegen gebracht werden
1 bis 10
Subtile biologische Wirkungen wie veraÈnderte KalziumfluÈsse oder die Hemmung
der Melatoninproduktion (regelt u. a. den
Tag-Nacht-Rhythmus). Die Hintergrundstromdichte von Herz und Gehirn liegt in
diesem Bereich
unter 1
Keine gesicherten Effekte; Bereich der
natuÈrlichen Hintergrundstromdichten in
den meisten KoÈrperorganen
13
Wirkungen aufgrund
felderzeugter KoÈrperstroÈme
Die Auswirkungen hochfrequenter Felder
Gehirn ++
Linse +++
Lunge
Herz
+
+
Haut
+
Innere
Organe
+
Kniescheibe
+++
Metallische
Implantate
+++
schwache Absorption
mittlere Absorption
starke Absorption
+
++
+++
Exposition im homogenen Feld,
unmoduliertes Signal
Wie stark ein KoÈrperteil WaÈrme durch
hochfrequente Felder aufnimmt, d. h.
absorbiert, haÈngt von der Durchblutung
und der WaÈrmeleitfaÈhigkeit ab. Die Linse
des Auges und die Kniescheibe sind hier
besonders gefaÈhrdet.
Herz, Lunge und Haut hingegen sind
durch ihre starke Durchblutung relativ
unempfindlich. Ist das Feld moduliert
(GSM), kann es neben thermischen
Effekten auch zu Reizwirkungen der
Zellen kommen.
FuÈr hochfrequente Strahlung ist der menschliche KoÈrper
besonders empfindlich. Er absorbiert die Strahlungsenergie.
Hier sind vor allem die WaÈrmewirkungen bedeutsam. Zu den
sonstigen Wirkungen, wie z. B. Reizung des Nervensystems
und Langzeiteffekte, gibt es eine FuÈlle von Befunden und
Untersuchungen. Deren Wichtigkeit fuÈr den Gesundheitsschutz werden unterschiedlich bewertet.
Durch hochfrequente Felder kommt es zur lokalen oder ganzen ErwaÈrmung des KoÈrpers. Da die ErwaÈrmung von innen
heraus erfolgt, wird sie nicht oder zu spaÈt wahrgenommen,
denn WaÈrme wird vor allem von unserer Haut registriert.
Eventuell wird die Temperaturregelung des KoÈrpers beeinfluût.
Die Effekte sind stark frequenzabhaÈngig. Es haÈufen sich die
Hinweise, daû gepulste Strahlung (z. B. Radar oder digitale
Mobilfunktelefone) biologisch wirksamer sein kann als nicht
gepulste. Auûerdem werden Zellmembraneffekte beobachtet.
In bestimmten Frequenzbereichen absorbiert der Mensch
besonders viel Energie, da sein KoÈrper sich wie eine Antenne
verhaÈlt. Wenn die halbe WellenlaÈnge der KoÈpergroÈûe entspricht, ergibt sich die Resonanzfrequenz. Im Resonanzbereich von 30 bis 300 MHz kann der KoÈrper besonders
effektiv Energie aus dem Feld absorbieren. FuÈr Kinder liegt
die Resonanzfrequenz hoÈher als bei Erwachsenen.
FuÈr jeden KoÈrper kann man eine spezifische Absorptionsrate
(SAR) berechnen. Sie benennt die in WaÈrme umgewandelte
Strahlungsleistung bezogen auf die KoÈrpermasse. Die SAR
wird u.a. als Grundlage fuÈr die Festlegung von Grenzwerten
benutzt. Die Grenzwerte sind aufgrund der Absorptionskurve
in drei Bereiche unterteilt.
14
15
Die Grenzwerte der verschiedenen
Normen
Seit 1. 1. 1997 hat die Bundesrepublik Deutschland in
einer Verordnung zum Bundes-Immissions-Schutz-Gesetz
(BImSchG) die Grenzwerte gesetzlich geregelt.
Zum Schutz des Menschen wurden aufgrund der biologischen Wirksamkeit Basisgrenzwerte festgelegt: in der Niederfrequenz fuÈr die Stromdichte im KoÈrper und in der Hochfrequenz fuÈr die spezifische Absorptionsrate (SAR).
Die Stromdichte im KoÈrper sollte unter 10 mA/m2 bleiben.
FuÈr die Langzeitexposition wird im privaten Bereich 2 mA/m2
und am Arbeitsplatz 4 mA/m2 vorgeschlagen. Die spezifische
Absorptionsrate, gemessen in Watt pro Kilogramm, sollte
laut ICNIRP unter 0,08 W/kg fuÈr die allgemeine BevoÈlkerung
liegen.
Diese Basisgrenzwerte entziehen sich jedoch einer direkten
Messung. Aufgrund von KoÈrpermodellen werden daher
Grenzwerte abgeleitet, die meûtechnisch erfaût werden koÈnnen wie die FeldstaÈrken (meûbar in V/m, A/m, T und W/m2).
Neben den Grenzwerten fuÈr die direkte Feldeinwirkung am
Arbeitsplatz und in der OÈffentlichkeit gibt es noch Grenzwerte
fuÈr indirekte Feldeinwirkungen, Herzschrittmacher, Sender
kleiner Leistung, TeilkoÈrperexposition, Kurzzeitexposition,
gepulste Strahlung, etc.
Die Grenzwerte werden von nationalen und internationalen
Institutionen festgelegt. Wenden Sie sich bitte an die nationalen Normengremien oder an Ihr zustaÈndiges nationales
Umwelt-, Gesundheits- oder Arbeits- und Sozialministerium.
16
È ffentlichkeit
E-Feld O
10000
Weltweit:
ICNIRP (HF) und ICNIRP (NF)
1000
100
10
" E [V/m]
100
Normen fuÈr Grenzwerte:
H-Feld Arbeitsplatz
1
È ffentlichkeit
H-Feld O
0,1
0,01
1 Hz
10 Hz
Frequenz
100 Hz
1 kHz
10 kHz
" f [Hz]
Elektrische FeldstaÈrke
" H [mT]
Magnetische FeldstaÈrke
E-Feld Arbeitsplatz
100000
Beispiel Niederfrequenz (CENELEC 50166-1)
England:
NRPB (HF) und NRPB (NF)
Leistungsdichte
È ffentlichkeit [W/m2]
O
1
H-Feld
Arbeitsplatz [A/m]
Frequenz
" f [Hz]
Beispiel Hochfrequenz (CENELEC 50166-2)
17
100 GHz
10 GHz
1 GHz
100 MHz
10 MHz
1 MHz
10 kHz
100 kHz
H-Feld
È ffentlichkeit [A/m]
O
0,1
Australien, Neuseeland:
ASNZS 2772.1 (HF)
Schweiz:
BuWal (HF) und BuWal (NF)
Leistungsdichte
Arbeitsplatz [W/m2]
10
USA:
FCC (HF)
OÈsterreich:
OÈnorm (HF) und OÈnorm (NF)
E-Feld
È ffentlichkeit [V/m]
O
100
LaÈnder (Nationen):
Deutschland:
VDE 848 (HF) und VDE (NF)
E-Feld, Arbeitsplatz [V/m]
1000
Kontinentweit:
Nordamerika: IEEE (HF)
Europa: CENELEC (HF),
CENELEC (NF)
Praktische Hinweise zum Schutz vor
elektromagnetischer Strahlung
Abgrenzung der Umweltnormen
gegen Produktstandards,
z. B. MPR2 und CE-Zeichen
Neben den Umweltnormen bestehen Normen, die beschreiben,
welche maximale Strahlung ein
Monitor abgeben darf (z. B.
MPR2). Das CE-Zeichen definiert
die StoÈrstrahlfestigkeit eines GeraÈtes. Diese Normen sind nicht
am Gesundheitsschutz oder der
Arbeitsplatzsicherung orientiert.
Sie beschreiben technische
Grenzwerte, die ein stoÈrungsfreies
Arbeiten verschiedener GeraÈte sicherstellen sollen und stellen somit ein GuÈtesiegel fuÈr dieses
Produkt dar.
Die Grenzwerte in den vorher
aufgefuÈhrten Normen (ICNIRP,
CENELEC...) qualifizieren den
gesamten Arbeitsplatz und stellen
die maximale fuÈr den Menschen
ertraÈgliche Belastung dar.
Belastungen sollte man meiden, wo es moÈglich ist. Oft sind
nur wenige Maûnahmen dafuÈr notwendig.
Hier ein paar Hinweise:
. Abstand halten zu ElektrogeraÈten. Die elektromagnetische
IntensitaÈt nimmt mit der Entfernung schnell ab.
. GeraÈte, die nicht benoÈtigt werden, abschalten (Drucker,
Kopierer) oder ganz ausstecken. Netzteile geben auch dann
ein Magnetfeld ab, wenn ein GeraÈt auf ¹stand-byª geschaltet
ist. Bei heutigen ElektrogeraÈten ist das oft der Fall. Fragen
Sie beim Neukauf nach, ob diese Eigenschaft vorliegt.
. Strahlenarmen Computer-Bildschirm waÈhlen oder einen
strahlendaÈmpfenden Bildschirmfilter verwenden.
. Spar- und Halogenlampen nur da benutzen, wo Abstand
gegeben ist (nicht als Nachttisch- und Schreibtischlampe einsetzen). Halogenlampen benoÈtigen viel Strom. Sparlampen
transformieren die 50-Hz-Frequenz, zerhacken diese in andere
Frequenzbereiche. Bei Fluoreszenzleuchten einen Mindestabstand von einem Meter (Kopfbereich bis Leuchte) halten.
. Schnurlose Telefone, die am gewoÈhnlichen Telefonnetz angeschlossen sind, haben relativ geringe Leistung. Viel problematischer sind Mobiltelefone.
. FuÈr Autotelefone sollte eine Auûenantenne auf dem Dach,
nicht am KotfluÈgel oder auf FensterhoÈhe, angebracht werden.
. Da sich der KoÈrper im Schlaf ungestoÈrt am besten erholt,
sollten im Schlafzimmer kein TV und keine Stereoanlage stehen. Verzichten Sie auf netzbetriebene Radiowecker oder
Uhren am Bett, oder plazieren Sie diese moÈglichst weit weg
vom Kopf. Netzfreischalter im Schlafzimmer trennen dieses vom
Stromnetz, sobald der letzte Verbraucher ausgeschaltet ist.
18
Sicherheitsgrenzwert 5000 mT
Schwelle fuÈr
Herzkammerflimmern
VDE 0848 400 mT
WHO / IRPA 100 mT
380-kVLeitungen
StoÈrschwelle fuÈr
Herzschrittmacher
110-kVLeitungen
HaushaltgeraÈte
0,01
0,1
1
10
100
magnetische Fluûdichte bei 50/60 Hz
1000
10000
100000
1M
" B [mT]
Messen ± der erste Schritt fuÈr
wirksamen Schutz
Im haÈuslichen Umfeld liegen in der Regel StoÈrungen durch
niederfrequente magnetische Felder der Stromversorgung
vor. Ausnahme ist der Mikrowellenherd mit seiner hochfrequenten Strahlung. Auch wenn Grenzwerte selten uÈberschritten werden, sollte das Vorsorgeprinzip gelten, denn
jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Belastungen.
Im beruflichen Umfeld kommt eine Vielzahl von verschiedenen
nieder- wie hochfrequenten Strahlenkombinationen zustande,
je nach GeraÈt und seiner Installation. Verborgene Quellen
(z. B. Starkstromleitungen an der Kellerdecke) sind oft erst
durch Messungen auffindbar.
Die genaue Belastung laÈût sich mit geeigneten MeûgeraÈten
feststellen. Aufgrund der gefundenen Daten koÈnnen entsprechende Schritte in die Wege geleitet werden, z. B. GeraÈte
umstellen, StoÈrquellen beseitigen, Industrieanlagen evtl. vom
Hersteller nachbessern lassen und/oder entsprechende
Maûnahmen fuÈr den Personenschutz treffen.
19
Das Messen
elektromagnetischer Felder
Zur Vorbereitung einer Messung empfiehlt sich das Einholen
von technischen Angaben uÈber die einzelnen Quellen der
Felder. Dies gilt besonders fuÈr industrielle und gewerbliche
Anlagen.
Geht es um Personenschutz im Arbeitsbereich, muÈssen die
Aufenthaltsorte, die Aufenthaltszeiten sowie die Personengruppen ermittelt werden, um bei Bedarf entsprechende
Schutzmaûnahmen treffen zu koÈnnen.
Aufgrund der vorherrschenden Frequenzbereiche werden die
entsprechenden MeûgeraÈte ausgewaÈhlt, die den nationalen
Anforderungen genuÈgen sollten. Messen heiût ja vergleichen
mit einer bekannten GroÈûe. Die GroÈûe wird durch sogenannte
nationale Normale definiert. MeûgeraÈte sollten daher ruÈckfuÈhrbar auf diese Werte, d. h. kalibriert sein. Dies wird von
anerkannten Stellen mit Vergleichsnormalen durchgefuÈhrt.
Das regelmaÈûige Nachkalibrieren ist dabei genauso wichtig.
Immerhin geht es um die Sicherheit von Menschen. Und der
Nachweis von genauen Meûdaten bzw. das Einhalten der
Grenzwerte ist z.B. bei Regreûforderungen wichtig. Ungenaue
MeûgeraÈte koÈnnen daher nicht nur das Leben und die
Gesundheit von Menschen gefaÈhrden, sondern auch in der
Folge viel Geld kosten.
Hier sei nochmals daran erinnert, daû die CE-Kennzeichnung
etwas uÈber das Abstrahlverhalten eines GeraÈtes aussagt.
Aber sie ist nicht fuÈr die EMVU-Belastung des Menschen aussagekraÈftig. Was den menschlichen KoÈrper beeinfluût, ist die
Summe aller StoÈrquellen. Und das sieht in jedem Bereich und
fuÈr jeden Arbeitsplatz anders aus.
20
Praxisbeispiel 1: Messung bei
Wartungsarbeiten in einer Sendeanlage
mit mehreren Diensten
1. Beim Betreiber der Sendeanlage Informationen einholen,
z. B. uÈber die Feldverteilung, welche Sendeanlagen in Betrieb
sind, etc.
Einschalten und praÈzise messen
Nach Einschalten oder bei Temperaturwechseln muû bei MeûgeraÈten fuÈr elektromagnetische
Strahlung ein Nullabgleich durchgefuÈhrt werden, um genaue Meûergebnisse zu erhalten. Dazu war
bisher ein feldfreier Raum notwendig, der in der Regel nicht
vorhanden ist. Bei vielen MeûgeraÈten besteht zudem die Gefahr,
daû unabsichtlich hohe FeldstaÈrken zu Null gesetzt werden. Das
fuÈhrt zu gravierenden Fehlmessungen und unter UmstaÈnden zur
GefaÈhrdung von Personen.
Bei MeûgeraÈten von Wandel &
Goltermann wird dieser Nullabgleich automatisch ca. alle
6 Minuten ± auch in Gegenwart
hoher Feldquellen ± durchgefuÈhrt.
Dadurch sind praÈzise Messungen
jederzeit gewaÈhrleistet.
2. Vorab testen, ob die eigenen MeûgeraÈte einwandfrei funktionieren und die Akkus geladen sind.
3. Da es sich um ein Nahfeld handelt, sind elektrisches und
magnetisches Feld getrennt zu erfassen.
4. Erste Messung durchfuÈhren, sobald Sendeanlage in Sichtweite ist. Bei der Erfassung elektrischer Strahlung das GeraÈt
etwa in KopfhoÈhe waagerecht vom KoÈrper weghalten. Bei der
Messung magnetischer Strahlung kann das MeûgeraÈt direkt
am KoÈrper gefuÈhrt werden.
5. Da es sich um mehrere Sendeanlagen handelt, sollte
isotrop gemessen werden, um alle Richtungen zu erfassen.
6. Beim Durchqueren der Sendeanlage Dauermessungen
durchfuÈhren.
21
EMR-20
FeldstaÈrkeMeûgeraÈt
Der UÈberlastungsschutz
MeûgeraÈte von Wandel &
Goltermann sind fuÈr einen
bestimmten Meûbereich spezifiziert. Bis zu diesem Wert werden
kalibrierte Meûdaten angezeigt.
Als Schutz vor UÈberlastung
koÈnnen die GeraÈte weit hoÈheren
FeldstaÈrken ausgesetzt werden,
ohne Schaden zu nehmen. Das
EMR-20-StrahlungsmeûgeraÈt ist
z. B. bis 800 V/m spezifiziert und
bis 1000 V/m typisiert. Es kann
beim Messen bis zu 1600 V/m
ausgesetzt werden. Dann ist
jedoch mit ungenauen Anzeigen
zu rechnen.
Allerdings ist auch ein MeûgeraÈt
von Wandel & Goltermann nicht
unbegrenzt belastbar. Bei Anlagen
mit hohen FeldstaÈrken, z. B. HaÈrtungsanlagen oder SchmelzoÈfen,
sollte man sich sehr langsam der
Feldquelle naÈhern. Unter UmstaÈnden ist die ZerstoÈrungsgrenze
schnell erreicht. Was Metall haÈrtet
oder schmilzt, das zerstoÈrt auch
ein MeûgeraÈt. Bei Erreichen der
Belastungsgrenze sollte daher
nicht nur das MeûgeraÈt aus der
Gefahrenzone entfernt werden.
Abstrahlverhalten einer Antenne
7. Je mehr sich die Belastung dem eingestellten Grenzwert
naÈhert, desto hoÈher ist die Frequenz des Signaltons. Bei Erreichen des Grenzwerts ist ein Dauerton hoÈrbar. Auf diese
Weise laÈût sich gut kontrollieren, wie Bereiche mit hoÈherer
Belastung vermieden werden koÈnnen. So koÈnnen Antennen
mit Richtwirkung umgangen werden. Hier ist jedoch auf sogenannte Nebenkeulen zu achten.
8. In der NaÈhe von MetallgegenstaÈnden wie ZaÈunen ist
mit Hotspots zu rechnen, also mit Bereichen erhoÈhter FeldstaÈrke.
9. Auch waÈhrend der Wartungsarbeiten sollten die GeraÈte fuÈr
magnetische und elektrische FeldstaÈrkemessungen staÈndig
eingeschaltet bleiben, um eventuelle VeraÈnderungen in der
FeldstaÈrke registrieren zu koÈnnen.
10. Zeigt das MeûgeraÈt das Erreichen des Grenzwertes
an, ist das Gebiet zu verlassen und fuÈr entsprechende Maûnahmen zu sorgen, z. B. Abschalten bestimmter Sendeeinrichtungen.
22
Praxisbeispiel 2: Messung bei
Wartungsarbeiten im Sendeturm
1. FuÈr das Messen gelten in der Regel die vorgenannten
Hinweise. Auch hier ist das elektrische und magnetische Feld
getrennt zu erfassen.
2. Beim Besteigen des Sendeturms sollten die MeûgeraÈte
staÈndig eingeschaltet sein. Dadurch koÈnnen z. B. LoÈcher in
der Abschirmung von Antennenzuleitungen oder Einkoppelungen anderer Antennen festgestellt werden.
3. Wird der Grenzwert waÈhrend des Aufstiegs erreicht, kann
evtl. mit einem Handstativ gepruÈft werden, wie weit sich das
Feld nach oben hin ausdehnt. Vielleicht handelt es sich nur
um eine schmale Zone, die durchstiegen werden kann, und
nicht um eine Dauerexposition. Der Maximalwert der FeldstaÈrke kann bei MeûgeraÈten von Wandel & Goltermann auf
Knopfdruck festgehalten werden.
4. Bei Dauerpfeifton ist unter UmstaÈnden auf eine UÈberlastung des GeraÈts zu achten. Falls das Display des GeraÈtes
durch besondere UmstaÈnde nicht ablesbar ist, laÈût sich dies
testen, indem der Alarmlevel kurzfristig auf den MaximalBelastungswert des GeraÈtes eingestellt wird.
5. Bei zu hohen FeldstaÈrken muÈssen evtl. fuÈr die Dauer der
Wartung Sendeeinrichtungen abgeschaltet werden.
23
Praxisbeispiel 3: Messen der Strahlenbelastung im niederfrequenten Bereich
Hochspannungstrasse, Karte unterlegt,
Simulationssoftware EFC-400
1. Die Messung kommt uÈberall da in Frage, wo eine Stromversorgung vorliegt und z. B. GeraÈte, Motoren und Maschinen
betrieben werden.
2. Die Messung ist isotrop durchzufuÈhren, um eine Gesamtbelastung zu erhalten. Je nach Umgebungsbedingungen
und Standort muû uÈber einen entsprechenden Zeitraum gemessen werden, um sporadisch auftretende Belastungen
erfassen zu koÈnnen (z. B. vorbeifahrende ZuÈge, FahrstuhlStromversorgung, etc.)
3. Magnetisches und elektrisches Feld sind getrennt zu
erfassen.
4. Das Messen des magnetischen Feldes ist unproblematisch, da es kaum durch Umgebungsbedingungen beeinfluût
werden kann.
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5. Das elektrische Feld reagiert auf Beeinflussungen sensibel.
Zur Messung sollte das mitgelieferte Stativ benutzt werden.
Ein optisches Kabel sorgt fuÈr die Verbindung zum MeûgeraÈt.
Auf diese Weise lassen sich problemlos Messungen mit entsprechendem Abstand durchfuÈhren. WaÈhrend der Messung
duÈrfen sich keine Personen in der NaÈhe des Sensors aufhalten. Auch Betauung, Feuchtigkeit und Nebel haben ungenaue Meûergebnisse zur Folge.
Meûwertdarstellung EFA
6. Durch selektive und gerichtete Messung lassen sich die
einzelnen Feldquellen identifizieren.
7. Eine erste Selektion erfaût z. B. alle Feldquellen mit 50 bzw.
60 Hz. Bei Trafos und Motoren sollte zusaÈtzlich das harmonische Feld erfaût werden. Es betraÈgt ein ganzzahliges
Vielfaches der Ausgangsfrequenz, also 100 Hz, 150 Hz und
200 Hz. Der Grenzwert bei 150 Hz ist uÈbrigens nur noch 1/3 so
hoch wie bei 50 Hz.
8. Durch Ausblendung des 50- bzw. 60-Hertz-Bereichs
(Notchfilter) erhaÈlt man einen ersten UÈberblick uÈber moÈgliche
andere Feldquellen. Dies koÈnnten Bahnversorgungen sein
(16 2/3 Hz), Monitore (in der Regel 72 Hz) oder die Frequenz auf
Schiffen und in Flugzeugen (400 Hz). Durch entsprechende
Selektion sind die einzelnen FeldgroÈûen bestimmbar.
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Meûwertweiterverarbeitung
z. B. ExcelTM
Die wichtigsten Funktionen von
modernen MeûgeraÈten
Live-Modus: zeigt den momentan
vorliegenden Wert an
Max Hold: speichert den hoÈchsten
vorliegenden Wert waÈhrend des
Messens
Averaging: aus allen Werten errechneter Mittelwert, bezogen auf
den gemessenen Zeitraum
Peak Detection: miût den Spitzenwert des Signales
FrequenzzaÈhler: zeigt die Frequenz
des groÈûten empfangenen Signals
an
Variables Filter: frei einstellbar,
um nicht nur die Netzfrequenz selektiv erfassen zu koÈnnen
Ampere (A): Maûeinheit fuÈr elektrischen Strom
Das Simulationsprogramm fuÈr
Hochspannungstrassen
Ampere pro Meter (A/m): Maûeinheit fuÈr magnetische FeldstaÈrke
Eine wichtige Feldquelle in der OÈffentlichkeit stellt das Stromversorgungsnetz dar. Durch ein Simulationsprogramm ist die Berechnung der Belastung durch
niederfrequente Felder bereits im
Vorfeld moÈglich. Das erleichtert
die Trassenplanung und die Einhaltung der Grenzwerte. In die Berechnung koÈnnen sowohl bereits
bestehende Feldquellen als auch
die Kreuzungspunkte mit anderen
Freileitungen einflieûen.
B: magnetische Induktion oder Fluûdichte, Ursache ist der
Stromfluû
CE-Zeichen: Zeichen auf GeraÈten, die den europaÈischen
EMV-Richtlinien entsprechen
E: elektrische FeldstaÈrke, Ursache ist die Spannung
Elektrische Felder: entstehen zwischen unterschiedlichen
Potentialen (Spannungen); z. B. zwischen Hochspannungsleitung und Erde
Elektrische Spannung: Maûeinheit Volt
Elektrosmog: populaÈrer Begriff fuÈr EMVU
EMC: elektromagnetic complõÂance
EMI: electromagnetic interference
E (kV/m)
10
EMF: in Englisch electromagnetic fields, elektromagnetisches
Feld. EMF entspricht dem deutschen EMVU
8
6
380 kV
EMVG: EMV-Gesetz (BRD)
4
220 kV
EMVU: elektromagnetische VertraÈglichkeit der Umwelt
2
110 kV
- 80 -60 -40 -20 0 20 40 60 80 100
Entfernung von der Trassenmitte
Fernfeld: Abstand von der Strahlenquelle mehr als eine
WellenlaÈnge
Frequenz: wird in Hertz (Hz) gemessen
Spannung
LeiterseilhoÈhe
110 kV
220 kV
380 kV
8m
10 m
12 m
G: Gauss, alternative Maûeinheit fuÈr B (in USA und Japan
gebraÈuchlich)
Gigahertz (GHz): 1 Milliarde Hertz, 1 000 000 000 Hz
Gleichstrom: flieût staÈndig in einer Richtung
B (mT)
20
15
380 kV61300 A
10
220 kV6625 A
H: magnetische FeldstaÈrke
Hertz (Hz): Maûeinheit fuÈr die Frequenz
5
0
110 kV6325 A
-50
0
50
Entfernung von der Trassenmitte
100
Hochfrequenz: von 30 kHz bis 300 GHz fuÈr nichtionisierende
Strahlung
Isotrop: richtungsunabhaÈngig (dreidimensional)
26
Kalibrieren: MeûgeraÈt auf nationale Normale ruÈckfuÈhren
Kilohertz (kHz): 1000 Hertz (wie 1000 g = 1 kg)
Kilovolt (kV): 1000 Volt
Kilowatt (kW): 1000 Watt
Leistung: gemessen in Watt (W)
Leistungsdichte: gemessen in Watt pro Quadratmeter (W/m2)
Magnetische Felder: entstehen, wenn Strom flieût
Magnetische FeldstaÈrke (H): wird in Ampere pro Meter (A/m)
gemessen
Magnetische Induktion oder Fluûdichte (B): wird in Tesla (T) oder
Gauss (G) gemessen
Megahertz (MHz): 1 Million Hertz
Nahfeld: Abstand von der Strahlungsquelle kleiner als drei
WellenlaÈngen. Weiter unterteilt in 2 Bereiche
Nationale Normale: In Deutschland definiert die PTB Vergleichsnormale, mit denen sich alle MeûgroÈûen vergleichen
lassen
Niederfrequenz: 0 Hz bis 30 kHz
SAR: spezifische Absorptionsrate (in WaÈrme umgewandelte
Strahlungsleistung in Bezug auf KoÈrpermasse)
Stromdichte: gemessen in A/m
Tesla (T): Maûeinheit fuÈr B
Volt (V): Maûeinheit fuÈr elektrische Spannung
Volt pro Meter (V/m): Maûeinheit fuÈr elektrische FeldstaÈrke
Watt (W): Maûeinheit fuÈr Leistung
Wechselstrom: wechselt staÈndig die Flieûrichtung
27
Sendeanlagen:
Amateurfunk
Fernsehen
Feuerwehr
MilitaÈr
Mobilfunk
Navigation
Wandel & Goltermann GmbH & Co.
Elektronische Meûtechnik
Postfach 12 62
72795 Eningen u.A., Germany
Tel. +49 (0) 7121-86 16 16
Fax +49 (0) 7121-86 14 80
e-mail: [email protected]
http://www.safety-test-solutions.de
Polizei
Radar
Richtfunk
Rundfunk
Satellitenfunk
Telekommunikation
Medizin:
Diathermie
Elektrochirurgie
Hyperthermie
Kernspintomographie
PlasmaerwaÈrmung
Industrie und Wissenschaft:
Funkenerosionsmaschinen
InduktionserwaÈrmung
Kunststoffschweiûen
Kunststoffversiegelung
Lebensmittelkonditionierung
Lichtbogenschweiûen
Metallveredelung
MikrowellenoÈfen
SekundaÈrschmelze bei
Urheberrechte der Fotos auf den Seiten 3 und 21 bei NRPB,
Oxon, UK.
Wandel & Goltermann verwendet in dieser BroschuÈre
NRPB-Materialien. Es handelt sich dabei um keine Werbung
von NRPB fuÈr die genannten Produkte.
Aluminium
Stromversorgung
und -verteilung
Teilchenbeschleuniger
Trocknung/Verleimung von
Holz
AÈnderungen vorbehalten ±
D 9.98/WG1/199/5 ± Printed in Germany
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