Bienenprodukte

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Dr. Annette Schroeder, Lebensmitteltechnologin, [email protected]
Bienenprodukte
gesammelt und weiterverarbeitet:
Honig
Pollen
Propolis
selbst produziert:
Wachs
Gelée Royale
Bienengift
1
Zur Herstellung von Bienenprodukten wichtige
Drüsen der Honigbiene
Drüse
Kopf - und
Brustspeicheldrüsen
Mandibeldrüsen
(Oberkieferdrüsen)
Funktion
Auflösung von Zucker,
Honigbereitung
Arbeiterinnen: Enzyme,
Trennmittel zur Wachs - und
Propolisverarbeitung,
Futtersäfte, Alarmpheromon
Königin: Königinnensubstanz
(Pheromone), Sexuallockstoff,
Hemmstoff f ür die
Eierstockentwicklung bei
Arbeiterinnen
Futtersaftdrüsen
Futtersäfte, bei Winterbienen
auch Reservespeicher
Giftdrüsen
Stachelgift, Alarmpheromon
Wachsdrüsen
Wachsproduktion
Honig
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Zucker
Wasser
Säuren
Enzyme
Inhibine
Antioxidantien
Vitamine
Aminosäuren
Aromastoffe
Mineralstoffe
Hormone
2
Inhaltsstoffe des Honigs
• Zucker
Hauptzuckerarten im Honig sind Glucose und Fructose
CH2 OH
CH2 OH
O
O
OH
0
OH
OH
CH 2OH
O
CH 2OH
O
Invertase
HO
CH2OH
+ H2O
(a-Glucosidase)
HO
+
OH
OH
OH
OH
Saccharose (Nektar/ Honigtau)
CH 2OH
OH
OH
OH
Glucose
Fructose
→ Blütenhonige enthalten etwa 70-80 %
→ Honigtauhonige etwa 50-65 % dieser beiden Zuckerarten
Durch Transglucosidierung entstehen weitere Zuckerarten, z.B.:
CH O H
2
CH2 OH
CH 2 OH
O
O
OH
OH
OH
O
OH
CH 2OH
OH
OH
CH 2OH
O
OH
O
OH
OH
O
OH
O
OH
CH 2OH
O
HO
OH
HO
OH
CH2O H
O
O
CH 2OH
O
CH2O H
OH
OH
OH
O
OH
Maltose
Erlose
OH
O
CH O H
2
Melezitose
Honig
Glucose- Fructose- Stoffwechsel:
• Glucose und Fructose werden in unveränderter Form resorbiert
• Insulin steigert den Transport von Glucose aus Blutplasma
→ entweder direkter Verbrauch zur Energiegewinnung in den Zellen (Muskeln, Gehirn)
→ oder Umwandlung in Glykogen (Leberstärke)
• je mehr Glucose zur Fructose aufgenommen wird, desto vollständiger verläuft die
Fructoseresorption
• unvollständige Fructoseresorption kann in tieferen Darmabschnitten durch bakteriellen
Abbau zu kolikartigen Bauchschmerzen, Darmgeräuschen und Flatulenz führen.
• jeder Mensch hat eine persönliche Resorptionskapazität für Fructose (5 – 50 g pro
Mahlzeit)
• Fructose wird durch die Fructokinase in Fructose-1-Phosphat umgewandelt und v.a. in
der Leber abgebaut
3
Honig
Aufnahme großer Mengen Glucose
→ viel Insulin wird ausgeschüttet → erneutes Hungergefühl wenn der Blutzuckerspiegel sinkt
Aufnahme großer Mengen Fructose
→ unvollständige Resorption → Verdauungsbeschwerden (Durchfall, Flatulenz)
Aufnahme von Honig
→ je ausgewogener das Fructose/Glucose-Verhältnis → desto besser ist die Verdauung
Trachtquelle
Fructose/Glucose - Verhältnis
Löwenzahn
0,9 : 1
Raps
1,0 : 1
Weißklee
1,1 : 1
Heide
1,3 : 1
Wald
1,7 : 1
Akazie/Robinie
1,7 : 1
Honig
Das Zuckerspektrum ist für das Kristallisationsverhalten des Honigs verantwortlich!
Saccharose
H2COH
|
H C  O H
H2COH O
|
H
|
|
C OH
H C
C
H
HO
|
|
|
|
|
HO C  C
C  C
 O 
|
|
|
|
H
OH
OH
H
OH
|
C
|
CH2OH
Glucose
Fructose
Glucose
Glucose
Fructose
Fructose
Fructose
Glucose
Fructose
Fructose
Glucose
Glucose
Glucose
Fructose
Fructose
enzymatische
Spaltung
Fructose
+ H2 O
Glucose
Glucose
Fructose
Fructose
Glucose
H2COH
|
H C  O H
|
H
|
C OH
H C
|
|
| |
HO C  C OH
|
|
H
OH
H 2COH O
|
C H
HO
|
|
|
HO C  C
|
|
OH
H
OH
|
C
|
CH 2OH
Fructose
Glucose
Fructose
Fructose
Glucose
Fructose
Fructose
Glucose
Glucose
Fructose
Glucose
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„Abgesetzter Honig“
Wasseraktivität (aw-Wert)
•
Mikroorganismen benötigen für alle Stoffwechselaktivitäten Wasser.
•
Wasser wird von zahlreichen Inhaltsstoffen wie Zucker, Salz oder Eiweißen
gebunden.
•
Dieses gebundene Wasser steht den Mikroorganismen für ihre Vermehrung
nicht zur Verfügung!
aw-Wert =
Wasserdampfdruck über dem Lebensmittel

Wasserdampfdruck über reinem Wasser
→ Der aw-Wert liegt immer zwischen 0 und 1
→ kleiner aw-Wert bedeutet wenig freies Wasser!
• Die meisten Mikroorganismen wachsen bei einem aw-Wert von 0,9 - 1 am besten.
• Osmophile Hefen können bis zu einem aw-Wert von 0,6 wachsen!
Der aw-Wert von Honig liegt zwischen 0,55 und 0,7
5
Honig
Was passiert bei der Honigkristallisation?
Glucose
Fructose
Glucose
Glucose
Fructose
Fructose
Glucose
Fructose
Fructose
Glucose
Glucose
Fructose
Glucose
Fructose
Fructose
Fructose
Glucose
Glucose
Fructose
Fructose
Glucose
Fructose
Fructose
Glucose
Fructose
Glucose
Fructose
Fructose
Glucose
Glucose
→ Die Wasseraktivität steigt!
Alkoholische Gärung
C6H12O 6 + 2 ADP
+ 2 P → 2 C 2H5 OH
+ 2 CO 2
+ 2 ATP
Glucose + 2 Adenosindiphosphat + 2 Phosphat → 2 Ethanol + 2 Kohlenstoffdioxid + 2 Adenosintriphosphat
Bei der Honigfermentation entstehen
Alkoholgehalte von bis zu 5 g/kg Honig (0,5 %).
Vergorener Honig ist nicht gesundheitsschädlich, er
verändert allerdings seine sensorischen Eigenschaften.
6
Weitere Zucker im Honig
• Melezitose: sehr hohe Kristallisationsneigung
• Erlose: wird v.a. von der Biene synthetisiert
• Oligosaccharide: steigern das Wachstum erwünschter Bifidobakterien
im Darm → prebiotische Wirkung
Studie (Kajiwara et al. 2002):
Honig verbessert die Wachstumsrate verschiedener Bifidobakterien- und
Lactobacillen-Stämme in Zellkulturen.
Täglich mit 2 g Honig gefütterte Ratten haben nach 6 Wochen einen höheren
Milchsäurebakterienanteil im Darm als mit Saccharose gefütterte Ratten.
Honig und Karies
Verschiedene Studien (z.B. Dustmann et al. 1987, Steinberg et al. 1996):
Honig besitzt eine wachstumshemmende Wirkung auf verschiedene
Strptokokken-Stämme u.a. auf das kariogene Bakterium Streptokokkus mutans.
English et al. 2004:
Honig reduziert Zahnbelag und Zahnfleischbluten
→ Einsatz bei Zahnfleischentzündungen
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Honig und Glykämischer Index (GI)
Studie des DIB
• GI ist ein Maß für die blutzuckersteigernde Wirkung (und damit einhergehende
Insulinausschüttung) eines Lebensmittels bezogen auf reine Glucose in %
• Bestimmung des GI nach Aufnahme von je 25 g Glucoselösung bzw. 8 verschiedener
Honigsorten.
• 10 Probanden zwischen 20 und 65 Jahren
• Schlecht ist ein GI größer als 70
• Mittel sind GI-Werte zwischen 50 und 70
Ergebnis:
GI
• Gut ist ein GI kleiner als 50
Akazienhonig
53,0
Blütenhonig
51,3
Edelkastanienhonig
53,4
Heidehonig
53,3
Lindenhonig
55,9
Lindenhonig (erhitzt)
49,2
Rapshonig
64,0
Waldhonig
88,6
Honig
Säuren:
Gluconsäure
Apfelsäure
Essigs äure
Zitronensäure
Milchsäure
Salzs äure
Phosphors äure
Ameisensäure
Oxalsäure...
Gehalte schwanken sehr stark je nach Honigsorte
(9 - 60 mg/kg).
Honigtauhonige enthalten mehr Säuren als
Blütenhonige
• haben Einfluss auf den Geschmack und das Aroma des Honigs
• wirken appetitanregend
•
wirken verdauungsfördernd
•
wirken antimikrobiell
•
senken den pH-Wert
8
Der pH-Wert des Honigs
Ist abhängig von:
• Gehalt an organischen Säuren
z.B.
Gluconsäure: 4 – 12 g/kg
Ameisensäure: 22 – 206 mg/kg
Oxalsäure: 11 – 60 mg/kg
• Menge an Substanzen mit Pufferwirkung
(z.B. Eiweiße, Mineralstoffe, Salze)
Blütenhonige:
Honigtauhonige:
pH 3,2 - 4,5
pH 4,0 - 5,4
→ schwach saurer Bereich
Honig
Enzyme und Inhibine
Enzyme: Invertase - Spaltung der Saccharose
Diastase (Amylase) - Spaltung von Stärke (Pollenaufschluss)
Phosphatase - Bildung von ATP (Energiegewinnung)
Glucoseoxidase – Bildung von Wasserstoffperoxid (H2O2)
Inhibine: Wasserstoffperoxid (H2O2)
Hydroxibenzoate (PHB -Ester: E 214 - 219)
Flavonoide (Zimtsäure, Galangin, Pinocembrin, Pinostrobin,
Quercetin und Kämpferol, Syringasäure...
entzündungshemmende Wirkung des
Honigs z.B. bei Erkältungskrankheiten
→ Honig langsam im Mund zergehen lassen!
9
Glucoseoxidase
lichtempfindliches Enzym, das ß -D-Glucose in Gegenwart von
Sauerstoff zu Glucons äure und Wasserstoffperoxid oxidiert.
Dieses zerfällt in Wasser und ein Sauerstoffradikal ? antimikrobielle Wirkung
Biosynthese der Flavonoide
Das im Zitronens äurezyklus (aus der
Glucose) entstehende Acetyl-CoA ist
der Ausgangstoff zur Biosynthese der
Flavonoide (gehören zur Gruppe der
Polyphenole).
• Flavonole: hellgelbe Pigmente
• Flavanole: adstringierende Wirkung
• Flavanone: Bitterstoffe
• Flavone: gelbe Pflanzenfarbstoffe
• Anthocyane: rote und blaue Pigmente
• Isoflavonoide: Phytoöstrogene
Flavonoide haben verschiedene
physiologische Wirkungen:
• wirken gegen Entzündungen und Histamin
• krampflösende Wirkung
• gefäßverstärkende Wirkung
• manche Flavonoide sind Antioxidantien
10
Honig
Antioxidantien
z.B. Polyphenolsäure, Vitamin C, Vitamin E, Carotinoide…
Im Zuge des normale Zellstoffwechsels entstehen reaktive Sauerstoffverbindungen
(„freie Radikale“), um elementaren Sauerstoff im Energiestoffwechsel zu nutzen.
→
Antioxidantien senken die Aktivität von „freien Radikalen“ und wirken gegen
Herzinfarkt, Schlaganfälle und Krebs
Gehalte sind abhängig von der Honigsorte. Besonders viele Antioxidantien sind in
Buchweizenhonig, Manukahonig (Leptospermum – (Tee)Baum in Neuseeland) und
Edelkastanienhonig.
Studie (Schramm et al. 2003):
Bereits eine Stunde nach Honigkonsum steigt die Phenols äurekonz. und somit die
antioxidative Kapazität im Blut.
Honig
Vitamine
z.B. Vitamin C, Vitamin B1 (Thiamin), Vitamin B2 (Riboflavin), Vitamin B5 (Nicotinsäure), Vitamin
B5 (Pantothensäure), Vitamin B6 (Pyridoxin), Vitamin B7 (Biotin), Vitamin B9 (Folsäure)...
Wirkung:
• benötigt der Körper für alle Lebensvorgänge
• regulieren das Immunsystem
Aminosäuren
z.B. Prolin, Glutaminsäure, Leucin /Isoleucin, Asparaginsäure, Phenylalanin, Threonin, Alanin,
Histidin, Glycin, Lysin, Serin, Valin, Cystin ...
Wirkung:
•
bilden wichtige Stoffwechsel-Zwischenprodukte und sorgen so für ein
reibungsloses Stoffwechselgeschehen
→ wichtig für die Bildung von Farb- und Aromastoffen
Aromastoffe
z.B. 2-Phenylacetaldehyd, Phenylessigs äureester, Phenol, Phenylalanin, Acetaldehyd ,
Isobutyraldehyd, Diacetyl, versch. Fettsäurester und weitere ca. 120 Duft- und Aromastoffe
Wirkung:
•
regen Appetit und Verdauung an
11
Honig
Mineralstoffe
z.B. Kalium, Natrium, Calcium, Phosphor, Magnesium, Eisen, Zink, Schwefel...
Gehalte in Blütenhonigen: unter 0,1 % (1000 mg/kg)
Gehalte in Honigtauhonigen: bis zu 1 %
Wirkung:
•
•
•
•
Reizweiterleitung der Nerven und der Muskeln
Bildung der Knochen
Bestandteile des Blutfarbstoffes Hämoglobin und von Enzymen
Bausteine von Aminosäuren.
Honig
Die positive Wirkung des Honigs entsteht durch das
gleichzeitige Zusammenwirken vieler Honiginhaltsstoffe!
Wirksamkeit des Honigs bei:
• Helicobakter pylori (Osato et al. 1999)
• Dermatitis, Neurodermitis (Al-Waili 2003)
• Mucositis nach der Strahlentherapie (Biswal et al. 2003; Sela 2000)
• Verwachsungen und Verklebungen nach Operationen im Bauchraum
(Aysan 2002)
• Blasenkrebs (Swellam et al. 2003)
• Röteln (Zaina et al. 1996)
• erhöhtem Cholesterinspiegel (Hegazi et al. 2007)
• Herpes-Viren (Al-Waili 2004)
• Wundheilung (Johnson et al. 2005; Allen et al. 2000 ….)
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Honig zur Wundheilung und bei Herpes
lässt sich einfach und gut auftragen
wirkt antibakteriell (durch Säuren, Inhibine und Antioxidantien)
bindet das Wundwasser (durch hygroskopische Wirkung)
Honig
Honig bei Schlafstörungen
1 Glas Milch erwärmen und mit 1 EL Honig mischen
→ Tryptophan aus der Milch wird in Serotonin (Botenstoff - fördert das
Einschlafen) und Melatonin (Hormon - reguliert das Schlafen)
umgewandelt.
Glucose im Honig fördert deren Eindringen ins Gehirn, da durch
Insulinausschüttung die Blut-Hirn-Schranke durchlässiger wird.
Honig in der Kosmetik
• Honig bindet Feuchtigkeit
• seine Inhaltsstoffe ernähren die Haut
• antibakterielle Wirkung bei unreiner Haut
Honigkosmetik ist für jeden Hauttyp geeignet!
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Honig macht schön!
Weitere Anwendungsmöglichkeiten
• Bäder/Duschgels/Seifen
• Haarkuren/Haarfestiger
• Shampoos
• Gesichtswasser
• Lippenbalsam
• Peeling
• Reinigungsmilch
• Massagen
• Gesichtmasken
Blütenpollen
• männliche Keimzellen der Blütenpflanzen
• Zusammensetzung hängt von seiner pflanzlichen Herkunft ab
• Kohlenhydrate, Eiweiß, Fett, Mineralstoffe, Aminosäuren (u.a.
Phenylalanin), mehrfach ungesättigten Fettsäuren (Linol-, Linolen- und
Arachidonsäure), Vitamine (Provitamin A, Vitamin C, E und Vitamine der
"B"-Gruppe) , Spurenelemente, Aromastoffe, Enzyme, Flavonoide,
Terpene, wachstumsfördernde Phytohormone (Auxine, Cytokinine) und
hormonartig wirkende Substanzen (Steroide)
• hemmen verschiedene Bakteriengruppen z.B. Salmonella, Proteus, E. Coli
(Flavonoide, Terpene)
• helfen bei Wechseljahresbeschwerden und Potenzstörungen
(Phytohormone, Steroide)
• sollen aphrodisierend wirken (Phenylalanin als Precursor für Dopamin)
Können Allergien auslösen!
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Gelée Royale
• wird in den Mandibel- und Futtersaftdrüsen der
Ammenbienen gebildet (Drüsensekret, vergleichbar mit
Muttermilch)
• in den ersten (1-)3 Tagen werden alle Bienenlarven mit
Futtersäften gefüttert
• eine Bienenkönigin entsteht aus den weiblichen Larven, die
auch danach noch mit Gelée Royale gefüttert werden
• wirkt so stark stimulierend auf den Organismus, dass eine
Bienenkönigin täglich bis zu 2000 Eier legen kann
• wirkt antibakteriell und antiviral.
Gelée Royale
Zusammensetzung
• 60-70 % Wasser
• 11-25 % Zucker (3-13 % Fruktose, 4-8 % Glukose, 0,5-2 %
Saccharose)
• 9-18 % Proteine und Aminosäuren
• 2-8 % Fette
• 1-6 % Hydroxy-2-decensäure (aus Mandibeldrüse)
• Mineralstoffe und Spurenelemente (0,8-3% Asche)
• Acetylcholin
• Hormone
• Enzyme
• Flavonoide
• Vitamine (Thiamin, Riboflavin, Pyridoxin, Niacin, Pantothensäure,
Biotin, Folsäure)
• Steroide
• pH 3,4-4,5
15
Gelée Royale
Gewinnung
•
•
•
•
•
30-50 (max. 100) Zellen pro Volk
200-300 mg pro Zelle
ca. 3-4 Durchgänge, dann nimmt die Produktion ab
Ernte am 3. Tag (Löffel, Absaugmechanismus)
entweder Larve vorher entfernen und dann ernten
(Löffel, Spritze, Pumpe) oder nachher filtern
• für 1 g braucht man 4-5 Weiselnäpfchen
• äußerste Hygiene und sofortige Kühlung notwendig
• Wärme, Licht und Feuchtigkeit vermeiden
Haltbarkeit:
bei 0-5 °C ca. 1 Jahr
kann eingefroren werden
wird auch gefriergetrocknet angeboten
Anwendungsformen:
frisch
mit Honig gemischt
Ampullen (oft mit Zusätzen)
Cremes
Gelée Royale
Anwendungsbeispiele (Volksmedizin)
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Erschöpfung
Hauterkrankungen
Menstruationsbeschwerden
Potenzstörungen
Unfruchtbarkeit
Appetitlosigkeit und Verdauungsbeschwerden
Bluthochdruck
Altersbeschwerden
Falten
Aufbaupräparate in Form von Dragees
Vorsicht – Gelée Royale kann Allergien auslösen!
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Bienenwachs
Entstehung:
• Bienen haben 4 Paar Wachsdrüsen die lt. Lit. bei
Bienen im Alter von 12-18 Tagen voll entwickelt sind
• Zur Entwicklung der Wachsdrüsen ist Pollen nötig
• für Europa repräsentative Zucker/Wachs-Zahl: ca.
13:1 (Literatur: 2:1 bis 100:1)
• ZWZ ist abhängig von der Bienenrasse
• bei starken Völkern ist die ZWZ kleiner als bei
schwachen (starke Völker sind effektiver)
• gebildete Wachsplättchen sind weiß
• Mandibeldrüsensekrete sorgen für Geschmeidigkeit
• die Wachsfarbe kommt durch Beimischung von
Propolis und Blütenpollen
Bienenwachs
Zusammensetzung:
• besteht aus ca. 300 verschiedenen Komponenten
• 10-15 % Kohlenwasserstoffe (v. A. gesättigte)
• 35-75 % Myricin (Estergemisch von C16- bis C36-Fettsäuren und C24- bis
C36-Alkoholen v. A. Palmitinsäuremyricylester C15H31–COO–C30H61 )
• ca. 15 % aus Cerin (Säuregemisch aus Cerotinsäure C26 und
Melissinsäure C30)
• ca. 1 % Alkohole
• ca. 50 Aromastoffe (Decanal, 1-Decanol, Nonanal, Octanal, Furfural,
Benzaldehyd…)
Eigenschaften:
• schmilzt bei 61-68 °C
• wirkt antibiotisch und hautfreundlich.
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Bienenwachs
Verwendung:
• Kerzen
• gewachste Papiere
• medizinischen Zäpfchen
• Salben / Cremes / Lippenpflege
• zur Körperenthaarung
• Möbel-/ Lederpflege
• Kunst und Malerei
• Wundverschlussmittel beim Baumschnitt
• Trennungsmittel (z.B. Gummibärchen)
Bienengift (Apitoxin)
• wird in zwei Drüsen im Hinterleib der Biene produziert und in der Giftblase
gesammelt (pro Stich ca. 0,1 mg)
• komplexe Mischung verschiedener Proteine, pH 4,5 – 5,5
• 10-12% Phospholipase A2 ruft eine lokale Entzündung hervor und wirkt
gerinnungshemmend und durchblutungsfördernd
• Hauptbestandteil Melittin (52 %) = Polypeptid → wirkt entzündungshemmend
(100 mal stärker als Cortison) und schützt die Zellen vor Zerstörung bei starken
Entzündungen
• Apamin bewirkt eine gesteigerte Cortisolproduktion in der Nebennierenrinde
• Adolapin (2-5%) ist entzündungshemmend und hat einen schmerzstillenden
Effekt indem es die Cyclooxygenase hemmt
→ Rheumatherapie (soll auch gegen HI-Viren wirken).
18
Apitoxin
Propolis
Altgriechisch: „pro“ „polis“ sinngemäß: „Vor der Stadt“
• Kittharz der Bienen
• Grundstoff sind Harze von lebenden Pflanzen; Knospenüberzüge,
Wundharze oder -extrakte
19
Propolis
Zusammensetzung:
abhängig von der botanischen Herkunft (je nach Standort)
• Europa: v. A. Pappel und Birke
• regionale und saisonale Unterschiede
• bei Mangel: alternative Stoffe wie Farben, Asphalt, Mineralöle…
-
ca. 45% Harz (Resin)
ca. 20% Phenole (ca. 8% Flavonoide = antibiotische Substanzen)
5-30% Bienenwachs
8-10% Blütenpollen
ätherische Öle, Vitamine
Mineralstoffe
für europäisches Propolis typische Inhaltsstoffe: Pinocembrin,
Pinobanksin, Ppinobanksin-3-O-Acetat, Chrysin, Galangin,
Kaffeesäuren
- insgesamt mehr als 200 verschiedenen Substanzen identifiziert
Zusammensetzung ist nicht standardisierbar!
Propolis
Je nach Spaltgröße wird mehr oder weniger
Wachs eingearbeitet. Richtwert: 3 mm
Propolisgitter sorgen für eine gute,
saubere Ernte.
Manche Bienenvölker kitten mehr als andere.
20
Propolis
Eigenschaften:
• wenig wasserlöslich
• gut löslich in Ethanol → Propolis-Balsam (ca. 45 – 65 %)
• ist für die Sterilität des Bienenstockmilieus verantwortlich (antivirale, antibakterielle,
antimykotische und antiparasitäre Wirkungen) → Flavonoide, aromatische Säuren
und Ester
• die antibiotische Wirkung korreliert mit den Gehalten an phenylsubstituierten
Carbonsäuren (Kaffeesäure, Ferulasäure, Benzoesäure)
• wirkt cytotoxisch (Phenylcaffeat und weitere Kaffesäurederivate)
• hat einen lokalanästesierenden (schmerzstillenden) Effekt (Aminoester,
Aminoamide)
• kann die Entstehung von Antibiotika-Toleranzen reduzieren oder unterbinden
• hat ein hohes allergenes Potential (1,1-Dimetylallylcaffeat, 3-Methyl-2butenylcaffeat und Phenylethylcaffeat, Tectochrysin…) → Kontaktallergien
Propolis
Verwendung:
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Stärkung des Immunsystems
Entzündungen im Mund- Rachenraum (Mundwasser, Zahnpasta)
Verletzungen und Verbrennungen, Akne, Neurodermitis
Geschw üre
Warzen
Bronchitis
rheumatischen Beschwerden
Depressionen und Müdigkeit
Fußpilz
in Hautcremes, Salben und anderer Kosmetik
Ägypter verwendeten Propolis zum Mumifizieren ihrer Leichen.
Vorsicht - Allergien!
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