Die Rolle des Staatsoberhauptes Belgien, Dänemark, Niederlande

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Macht und Partizipation
L1
Lösung zu Kopiervorlage 1
Die Rolle des Staatsoberhauptes
1) Nennen Sie die europäischen Monarchien.
Belgien, Dänemark, Niederlande, Norwegen, Schweden, Spanien und das Vereinte Königreich sind Königreiche, Liechtenstein und Monaco sind Fürstentümer, Luxemburg ist ein Groß-Herzogtum.
2) Schreiben Sie zu den folgenden Ländernamen die Namen der gegenwärtigen Monarchen/Monarchinnen.
Belgien
König Albert II.
Niederlande
Königin Beatrix
Königin Margrethe II.
Norwegen
König Harald V.
Liechtenstein
Fürst Hans Adam II.
Schweden
König Carl XVI. Gustaf
Luxemburg
Großherzog Henri I.
Spanien
König Juan Carlos I.
Vereintes Königreich
Königin Elizabeth II.
Dänemark
Monaco
Fürst Albert II.
3) Wodurch unterscheidet sich der Monarch einer konstitutionellen bzw. parlamentarischen Monarchie von einem
Präsidenten?
Der Monarch gelangt auf Grund der Erbfolge in seine Position, die er auf Lebenszeit ausfüllt. Durch die
Verfassung bzw. durch das Parlament ist er jedoch in seiner Machtausübung beschränkt und von der Regierung
ausgeschlossen. Er fungiert als emotionaler Bezugspunkt.
4) Wie gelangt ein Präsident an die Macht?
Der Präsident ist Inhaber des höchsten Staatsamtes einer Republik. Er wird durch Wahl bestellt; entweder
durch direkte Volkswahl (Österreich, Frankreich) oder indirekt durch die Volksvertretung (Deutschland).
5) Was versteht man unter einem „schwachen“ Präsidenten?
In parlamentarischen demokratischen Staaten liegt die ausübende Macht v. a. beim Regierungschef (Kanzler,
Ministerpräsident, Premierminister). Der Präsident (Staatspräsident) hat v. a. repräsentative Aufgaben.
Er ist aber auch „Staatsnotar“, seine Unterschrift unter Gesetzesbeschlüssen ist verfassungsmäßig vorgeschrieben. In Krisenzeiten hat er politische Macht: Er kann das Parlament auflösen, Neuwahlen ausschreiben.
6) Was versteht man unter einem „starken“ Präsidenten?
In präsidentiellen demokratischen Systemen hat der Präsident nicht nur repräsentative Aufgaben, er ist
zugleich oberster Repräsentant des Staates und Träger der obersten Exekutivgewalt. In den USA ist der
Präsident zugleich Regierungschef, in Frankreich oder Polen ist ihm ein Premierminister zur Seite gestellt,
der dem Präsidenten, aber auch dem Parlament gegenüber verantwortlich ist.
Streifzüge durch die Geschichte 8
Macht und Partizipation
L 2a
Lösung zu Kopiervorlage 2a
Demokatriemodelle 1a
Um welche Modelle handelt es sich hier? Wo findet man sie?
Volksvertretung (Kongress) und Präsident werden direkt vom Volk gewählt, der Präsident ist zugleich auch
Regierungschef und Minister. Er kann vom Kongress nicht abberufen werden.
Demokratiemodell:
Wo?
Präsidentielle Demokratie
USA
Regierung und Regierungschef (Ministerpräsident, Kanzler, Premierminister) sind von der Volksvertretung
abhängig; sie können vom Parlament abberufen werden. Der Regierungschef wird von der stimmenstärksten
Partei nominiert (indirekte Wahl).
Demokratiemodell:
Parlamentarische Demokratie
Dieses Modell hat sich im Mutterland der Demokratie entwickelt. Es ist ein ausgesprochenes Wettbewerbsmodell, das sich aus klaren Mehrheiten ergibt. Das System beruht auf der Konkurrenz der Parteien; legitim erworbene politische Macht wird von der Opposition anerkannt.
Demokratiemodell:
Wo?
Konfliktdemokratie oder Konkurrenzdemokratie
Großbritannien
In diesem Grundmodell der indirekten Demokratie beschließt eine demokratisch gewählte Volksvertretung
(Parlament, Abgeordnetenhaus) die Gesetze.
Repräsentative Demokratie
Wo? Fast alle europäischen Demokratien sind repräsentativ; nur in der Schweiz blieben starke, direkt
demokratische Elemente (Volksentscheide, Referenden) erhalten.
Demokratiemodell:
Im Vordergrund dieses Systems steht die Teilung bzw. Verteilung der Macht. Ein Vorteil ist die Einbindung verschiedener gesellschaftlicher Gruppierungen in die politischen Entscheidungen. Nachteile sind jedoch die mangelnde Transparenz und die Verflechtung der politischen Eliten; dies vermittelt dem Wähler das Gefühl der
Ohnmacht.
Konsensdemokratie oder Konkordanzdemokratie
Wo? Österreich zur Zeit der Großen Koalition
Demokratiemodell:
Streifzüge durch die Geschichte 8
Macht und Partizipation
L 2b
Lösung zu Kopiervorlage 2b
Demokatriemodelle 1b
Um welche Modelle handelt es sich hier? Wo findet man sie?
In diesem Modell findet sich ein direkt vom Volk gewählter, mit großen Machtbefugnissen ausgestatteter
Staatspräsident, aber auch ein vom Parlament nominierter Ministerpräsident. Gesetzgebung und Exekutive
werden vom Staatspräsidenten dominiert, die Gesetzgebungsbefugnis des Parlaments ist stark eingeschränkt.
Demokratiemodell:
Wo?
Semipräsidentielle Demokratie
Frankreich
Dieser demokratische Mischtyp weist Elemente der Konkurrenz- und der Konkordanzdemokratie auf. Politische Entscheidungen sind heute häufig an supranationale Einrichtungen wie die EU abgetreten worden, den
nationalen Regierungen bleibt die Aufgabe, diese Entscheidungen auch mit der Opposition auszuverhandeln.
Verhandlungsdemokratie
Wo? Deutschland, Schweden, Norwegen und Spanien
Demokratiemodell:
Dieses Demokratiemodell findet man in zentralistisch regierten Staaten mit Betonung des Wettbewerbs zwischen den Parteien.
Zentralistische Konkurrenzdemokratie
Wo? Großbritannien und Frankreich
Demokratiemodell:
Dieses Demokratiemodell findet sich in föderalistisch strukturierten Staaten mit Betonung des Wettbewerbs
zwischen den Parteien.
Demokratiemodell:
Wo?
Föderalistische Konkurrenzdemokratie
USA
Im Vordergrund dieses Modells stehen der Interessenausgleich und die Machtverteilung zwischen den politischen Gruppierungen des zentralistisch aufgebauten Staates.
Zentralistische Konkordanzdemokratie
Wo? Niederlande und Finnland
Demokratiemodell:
Der Interessenausgleich zwischen den politischen Gruppierungen steht in diesen föderalistisch strukturierten
Staaten im Vordergrund.
Föderalistische Konkordanzdemokratie
Wo? Schweiz und Österreich bis 2000
Demokratiemodell:
Streifzüge durch die Geschichte 8
Macht und Partizipation
L3
Lösung zu Kopiervorlage 3
Demokratie und Wirtschaft
Jeweils eine der vorgegebenen Lösungen ist falsch. Welche? Streichen Sie sie durch.
Neoliberale Forderungen:
■
Abbau aller Handelsbeschränkungen
■
Privatisierung der staatlichen Monopolbetriebe
■
Wegfall aller staatlichen Förderungen und
Unterstützungen
■
Privatisierung der Daseinsvorsorge
■
Förderung sozialpolitischer Einrichtungen
■
Einrichtung von Freihandelszonen
■
Regulierung der Preise nur durch Angebot
und Nachfrage
■
Deregulierung von Handel und Finanzen
Forderungen der Neoliberlismus-Gegner:
■
Stabilisierung des Marktes durch den Staat
■
Sicherung der Altenpflege durch den Staat
■
Sicherung des Bildungswesens durch den
Staat
■
Sicherung der Unternehmergewinne durch
den Staat
■
Staatliche Sicherung des Gesundheitswesens
■
Staatliche Wirtschaftspolitik im Sinne des
Deficit-Spending
■
Unterstützung der Familien durch den Staat
Negative Folgen des Neoliberalismus
Tückentext. Im folgenden Text sind acht Fehler eingebaut. Korrigieren Sie den Text.
Eine Gefahr
Verlust
Einen Vorteil des Neoliberalismus sehen viele im Anstieg demokratischer Einflussmöglichkeiten auf das
öffentliche
privates
Gemeinwesen. Je mehr private Bereiche in öffentliches Eigentum übergehen, desto geringer wird der
Einfluss der Wähler/innen und der Parteien auf diese Bereiche. Der Neoliberalismus hat globale Folgen,
deshalb können seine Vertreter nicht von der Verantwortung für das entbunden werden, was sich derzeit abzeichnet. Global gesehen hat der Neoliberalismus als wirtschaftspolitische Praxis viele Volks-
destabilisiert
verstärkt
verschärft
wirtschaften gerettet, die ungleiche Einkommensverteilung weltweit verringert, Hunger und Unter-
beschleunigt
ernährung beseitigt und ökologische Katastrophen verhindert.
Streifzüge durch die Geschichte 8
Macht und Partizipation
L4
Lösung zu Kopiervorlage 4
Globalisierung 1
Viele Verlierer – wenige Gewinner
Lückentext. Vervollständigen Sie den Text mit Hilfe der folgenden Begriffe.
Milliardenbeträge – ärmsten Staaten – Staaten – Akkumulation – Finanzmärkte – untergraben – Wohlstand –
Anlageentscheidungen – Akteure – Großkapitalisten – Milliardäre – Menschheit
Das Versprechen, die Globalisierung bringe
Reichtum
für alle, hat sich nicht
erfüllt. Im Gegenteil: Die Kluft zwischen Arm und Reich wird immer größer. Motor dieser Art von
Finanzmärkte
Globalisierung sind die internationalen
ger setzen täglich
ihre
Milliardenbeträge
Anlageentscheidungen
untergraben
Damit
Akteure
auf den Finanzmärkten um und nehmen über
immer mehr Einfluss auf die gesellschaftliche Entwicklung.
die Finanzmärkte die Demokratie. Ein – für die globalen
durchaus erwünschter – Nebeneffekt dabei ist die
ungeheurer Geldmengen in der Hand weniger
produkt der 48
. Banker und Finanzmana-
ärmsten Staaten
Großkapitalisten
Akkumulation
. Das Bruttosozial-
zusammengenommen lag 2001 unter dem
kombinierten Besitz der drei reichsten Männer der Welt. Rechnet man den Besitz der 497 im Jahr 2001
registrierten
Milliardäre
zusammen, dann kommt man auf die Summe von
1,54 Trillionen Dollar. Dagegen machte der gesamte Reichtum aller Öl produzierenden
Staaten
des Nahen Ostens bloß 1,34 Trillionen Dollar aus. Diese 497 Milliardäre besitzen insgesamt mehr als
die arme Hälfte der
Menschheit
zusammen – mehr als drei Milliarden Menschen.
Streifzüge durch die Geschichte 8
Macht und Partizipation
L5
Lösung zu Kopiervorlage 5
Globalisierung 2
Welche neoliberalen Institutionen sind hier gemeint?
Eigentlich heiße ich „Internationale Bank für Wiederaufbau und Entwicklung“, ich bin aber unter einem viel kürzeren Namen bekannt. Gemeinsam
mit dem IWF wurde ich 1944 von der UNO zur Förderung der Wirtschaft
meiner Mitgliedsstaaten gegründet. Dass man mir vorwirft, ausschließlich
die Interessen der reichen Industriestaaten zu vertreten, sehe ich nicht ein.
Ich habe auch nicht vor, mich zu ändern.
Weltbank
Ich wurde 1944 in Bretton Woods zur Sicherung internationaler Währungsbeziehungen und zur Erleichterung des Welthandels gegründet. Seit mehr
als 20 Jahren entwickle ich „Anpassungsprogramme“ für hochverschuldete Entwicklungsländer. Damit habe ich mir viele Feinde geschaffen, vor
allem unter den NGOs. Den fünf reichsten Industrienationen der Welt gewähre ich die absolute Mehrheit des Stimmrechts.
Internationaler Währungsfonds, IWF
Ich wurde 1961 zur Koordinierung der Wirtschaftspolitik meiner 29 Mitgliedsstaaten gegründet. Ich koordiniere aber nicht nur, ich kontrolliere auch
und veröffentliche alljährlich Berichte, wie weit sich meine Mitglieder entwickelt (Gegner behaupten: angepasst) haben. Meine Vorläuferin war die
1948 gegründete OEEC zur Verteilung der ERP-Mittel.
Organization for Economic Cooperation and Development, OECD
Ich bestehe seit 1995, ich organisiere und kontrolliere den Welthandel. Mein
Hauptziel ist der Abbau von Zollschranken, deshalb bin ich auch nicht
immer und überall beliebt. Viele sehen in mir einen verlängerten Arm der
US-Wirtschaft.
World Trade Organisation, WTO
Streifzüge durch die Geschichte 8
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