Kapitel 9 Grundlagen von Angebot und Nachfrage Lekt. Dr. Irina-Marilena Ban ©©Pearson PearsonStudium Studium2014 2014 ©©Olivier Blanchard/Gerhard Illing: Olivier Blanchard/Gerhard Illing:Makroökonomie Makroökonomie Literatur • Pindyck, Robert S; Rubinfeld, Daniel L. (2009), Mikroökonomie, 7. Auflage, Pearson Studium, S. 50-71, S. 185-189 (Konsumentenrente), S. 408-414. 2 ©©Pearson PearsonStudium Studium2014 2014 ©©Olivier Blanchard/Gerhard Illing: Olivier Blanchard/Gerhard Illing:Makroökonomie Makroökonomie Themen in diesem Kapitel 9.1 Angebot und Nachfrage 9.2 Der Marktmechanismus 9.3 Veränderung im Marktgleichgewicht 9.4 Die Bewertung der Gewinne und Verluste staatlicher Eingriffe ©©Pearson PearsonStudium Studium2014 2014 ©©Olivier Blanchard/Gerhard Illing: Olivier Blanchard/Gerhard Illing:Makroökonomie Makroökonomie 9.1 Angebot und Nachfrage • die Angebotskurven; • die Nachfragekurven; ©©Pearson PearsonStudium Studium2014 2014 ©©Olivier Blanchard/Gerhard Illing: Olivier Blanchard/Gerhard Illing:Makroökonomie Makroökonomie 9.1.1 Angebotskurven Die Angebotskurve zeigt • welche Menge eines Gutes die Produzenten zu einem bestimmten Preis zu verkaufen bereit sind • Diese Preis-Menge-Beziehung kann durch die folgende Gleichung ausgedrückt werden: QS QS ( P ) ©©Pearson PearsonStudium Studium2014 2014 ©©Olivier Blanchard/Gerhard Illing: Olivier Blanchard/Gerhard Illing:Makroökonomie Makroökonomie Die graphische Darstellung der Angebotskurve Preis (€ pro Einheit) S P2 Die Angebotskurve ist positiv geneigt, wodurch angegeben wird, dass die Unternehmen bei höheren Preisen ihre Produktion erhöhen. P1 Menge Q1 Q2 ©©Pearson PearsonStudium Studium2014 2014 ©©Olivier Blanchard/Gerhard Illing: Olivier Blanchard/Gerhard Illing:Makroökonomie Makroökonomie Angebotskurven Weitere Variablen, die ein Angebot beeinflussen: • Die Kosten der Produktion: o Arbeit o Kapital o Rohstoffe ©©Pearson PearsonStudium Studium2014 2014 ©©Olivier Blanchard/Gerhard Illing: Olivier Blanchard/Gerhard Illing:Makroökonomie Makroökonomie Änderungen des Angebots Die Kosten der Rohstoffe sinken: • In P1 wird Q2 produziert. • In P2 wird Q1 produziert. • Die Angebotskurve verschiebt sich nach rechts auf S’. • Zu jedem Preis wird auf S’ mehr produziert als auf S. P S S′ P1 P2 Q0 ©©Pearson PearsonStudium Studium2014 2014 ©©Olivier Blanchard/Gerhard Illing: Olivier Blanchard/Gerhard Illing:Makroökonomie Makroökonomie Q1 Q2 Q Die Angebotskurve • Änderungen der angebotenen Menge werden als • • Bewegungen entlang der Angebotskurve dargestellt und durch eine Änderung des Preises des Produkts verursacht. Das Angebot wird durch andere Variablen als den Preis, wie z.B. die Kosten der Arbeit, des Kapitals und der Rohstoffe, bestimmt. Änderungen des Kosten werden als Verschiebung der gesamten Angebotskurve dargestellt. ©©Pearson PearsonStudium Studium2014 2014 ©©Olivier Blanchard/Gerhard Illing: Olivier Blanchard/Gerhard Illing:Makroökonomie Makroökonomie 9.1.2 Nachfragekurven Die Nachfragekurve zeigt • welche Menge eines Gutes die Konsumenten zu einem bestimmten Preis zu kaufen bereit sind, wobei die anderen Faktoren als der Preis konstant gehalten werden. • Diese Preis-Menge Beziehung kann durch die folgende Gleichung dargestellt werden: D D Q Q (P) ©©Pearson PearsonStudium Studium2014 2014 ©©Olivier Blanchard/Gerhard Illing: Olivier Blanchard/Gerhard Illing:Makroökonomie Makroökonomie Nachfragekurven Preis (€ pro Einheit) Die Nachfragekurve ist negativ geneigt, wodurch dargestellt wird, dass die Konsumenten zu einem niedrigeren Preis bereit sind, mehr zu kaufen, wenn das Produkt vergleichsweise billiger wird und das reale Einkommen des Konsumenten steigt. D P2 P1 Q1 Q2 ©©Pearson PearsonStudium Studium2014 2014 ©©Olivier Blanchard/Gerhard Illing: Olivier Blanchard/Gerhard Illing:Makroökonomie Makroökonomie Menge Nachfragekurven Andere, die Nachfrage bestimmende Variablen als der Preis: • das Einkommen • der Geschmack der Konsumenten • der Preis verwandter Güter: Substitutionsgüter oder Komplementärgüter ©©Pearson PearsonStudium Studium2014 2014 ©©Olivier Blanchard/Gerhard Illing: Olivier Blanchard/Gerhard Illing:Makroökonomie Makroökonomie Verschiebungen der Nachfragekurve Erhöhungen des Einkommens • Zu P1 wird Q2 gekauft. • Zu P2 wird Q1 gekauft. • Die Nachfragekurve verschiebt sich nach rechts. • Zu jedem Preis wird auf D’ mehr verkauft als auf D. P D′ D P2 P1 Q Q0 ©©Pearson PearsonStudium Studium2014 2014 ©©Olivier Blanchard/Gerhard Illing: Olivier Blanchard/Gerhard Illing:Makroökonomie Makroökonomie Q1 Q2 Verschiebungen der Nachfragekurve • Die Nachfrage wird durch die Nachfrage bestimmende, andere Variablen als den Preis, wie z.B. das Einkommen, die Preise verwandter Güter und den Geschmack, bestimmt. • Änderungen der Nachfrage werden durch eine Verschiebung der gesamten Nachfragekurve dargestellt. • Änderungen der nachgefragten Menge werden als Bewegungen entlang der Nachfragekurve dargestellt. ©©Pearson PearsonStudium Studium2014 2014 ©©Olivier Blanchard/Gerhard Illing: Olivier Blanchard/Gerhard Illing:Makroökonomie Makroökonomie 9.2 Der Marktmechanismus • der Markt ist ausgeglichen, wenn die Angebots- gleich der Nachfragemenge ist • Markträumender Preis (market clearing price): Preis, bei dem der Markt ausgeglichen ist. ©©Pearson PearsonStudium Studium2014 2014 ©©Olivier Blanchard/Gerhard Illing: Olivier Blanchard/Gerhard Illing:Makroökonomie Makroökonomie Folie 15 Der Marktmechanismus Preis (€ pro Einheit) S Die Kurve schneidet den Gleichgewichts- bzw. markträumenden Preis. In P0 ist die angebotene Menge gleich der in Q0 nachgefragten Menge. P0 D Q0 ©©Pearson PearsonStudium Studium2014 2014 ©©Olivier Blanchard/Gerhard Illing: Olivier Blanchard/Gerhard Illing:Makroökonomie Makroökonomie Menge Der Marktmechanismus Die Eigenschaften des Gleichgewichts- bzw. markträumenden Preises: • QD = Q S • keine Knappheit • kein Überschussangebot • kein Druck für eine Änderung des Preises ©©Pearson PearsonStudium Studium2014 2014 ©©Olivier Blanchard/Gerhard Illing: Olivier Blanchard/Gerhard Illing:Makroökonomie Makroökonomie Der Marktmechanismus – Marktüberschuss Preis (€ pro Einheit) S Überschuss P1 P0 • der Preis liegt oberhalb des markträumenden Preises • Qs > Qd • der Preis sinkt auf den markträumenden Preis • das Gleichgewicht ist wieder hergestellt. D QD Q0 QS ©©Pearson PearsonStudium Studium2014 2014 ©©Olivier Blanchard/Gerhard Illing: Olivier Blanchard/Gerhard Illing:Makroökonomie Makroökonomie Menge Der Marktmechanismus - Knappheit Preis S (€ pro Einheit) P3 P2 Knappheit Q1 Q3 Nehmen wir an, der Preis ist gleich P2, so gilt: • Qd : Q2 > Qs : Q1 • Die Knappheit ist gleich Q2 – Q1 • Die Produzenten erhöhen den Preis. • Die angebotene Menge steigt, und die nachgefragte Menge sinkt. D • Das Gleichgewicht tritt bei P3, Q3 ein. Q2 ©©Pearson PearsonStudium Studium2014 2014 ©©Olivier Blanchard/Gerhard Illing: Olivier Blanchard/Gerhard Illing:Makroökonomie Makroökonomie Menge 9.3 Veränderungen im Marktgleichgewicht • Die Gleichgewichtspreise werden durch das relative Niveau von Angebot und Nachfrage bestimmt. • Änderungen beim Angebot oder der Nachfrage ändern den Gleichgewichtspreis und/oder die Gleichgewichtsmenge in einem freien Markt ©©Pearson PearsonStudium Studium2014 2014 ©©Olivier Blanchard/Gerhard Illing: Olivier Blanchard/Gerhard Illing:Makroökonomie Makroökonomie Veränderungen im Marktgleichgewicht Die Rohstoffpreise sinken • S verschiebt sich auf S’ • Überschuss in P1 von Q2 – Q1 P D S S′ P1 P3 • Gleichgewicht bei P3, Q3 Q1 Q3 Q2 ©©Pearson PearsonStudium Studium2014 2014 ©©Olivier Blanchard/Gerhard Illing: Olivier Blanchard/Gerhard Illing:Makroökonomie Makroökonomie Q Veränderungen im Marktgleichgewicht Das Einkommen erhöht sich: • Die Nachfrage verschiebt sich auf D’ • Knappheit in P1 von Q2 – Q1 P D D′ S P3 P1 • Gleichgewicht bei P3, Q3 Q1 Q3 Q2 ©©Pearson PearsonStudium Studium2014 2014 ©©Olivier Blanchard/Gerhard Illing: Olivier Blanchard/Gerhard Illing:Makroökonomie Makroökonomie Q Veränderungen im Marktgleichgewicht Das Einkommen steigt & die Rohstoffpreise sinken: • Die Steigung von D ist größer als die Steigung von S. P D D′ S S′ P2 P1 • Der Gleichgewichtspreis und die Gleichgewichtsmenge steigen auf P2, Q2. ©©Pearson PearsonStudium Studium2014 2014 ©©Olivier Blanchard/Gerhard Illing: Olivier Blanchard/Gerhard Illing:Makroökonomie Makroökonomie Q1 Q2 Q 9.4 Die Bewertung der Gewinne und Verluste staatlicher Eingriffe • Zur Bestimmung der Wohlfahrtswirkungen einer staatlichen Politik können wir den Gewinn oder Verlust an Konsumenten- und Produzentenrente messen. • Wohlfahrtswirkungen - durch einen staatlichen Eingriff in einem Markt verursachte Gewinne und Verluste. ©©Pearson PearsonStudium Studium2014 2014 ©©Olivier Blanchard/Gerhard Illing: Olivier Blanchard/Gerhard Illing:Makroökonomie Makroökonomie Die Konsumenten- und Produzentenrente eines Marktes Preis (€ pro Outputeinheit) Die Konsumentenrente eines Marktes ist gleich der Differenz zwischen P* und D von 0 zu Q*. S Die Produzentenrente eines Marktes ist gleich der Differenz zwischen P* und S von 0 zu Q*. P* Produzentenrente D Q* ©©Pearson PearsonStudium Studium2014 2014 ©©Olivier Blanchard/Gerhard Illing: Olivier Blanchard/Gerhard Illing:Makroökonomie Makroökonomie Output Die aus Preisregulierungen resultierende Änderung der Konsumenten- und Produzentenrente Preis Nehmen wir an, der Staat verhängt eine Preisobergrenze von Pmax, die unterhalb des markträumenden Preises P0 liegt. Der Gewinn der Konsumenten entspricht der Differenz zwischen dem Rechteck A und dem Dreieck B. P0 S Nettowohlfahrtsverlust Der Verlust der Produzenten ist gleich derSumme des Rechtecks A und des Dreiecks C. Die Dreiecke B und C messen zusammen den Nettowohlfahrtsverlust. B A C Pmax D Q1 Q0 Q2 ©©Pearson PearsonStudium Studium2014 2014 ©©Olivier Blanchard/Gerhard Illing: Olivier Blanchard/Gerhard Illing:Makroökonomie Makroökonomie Menge Die aus Preisregulierungen resultierende Änderung der Konsumenten- und Produzentenrente Bemerkungen: • Der Gesamtverlust ist gleich der Fläche B + C. • Gesamtänderung der Rente = (A – B) + (– A – C) = – B – C • Der Nettowohlfahrtsverlust ist eine durch die Preisregulierungen verursachte Ineffizienz. ©©Pearson PearsonStudium Studium2014 2014 ©©Olivier Blanchard/Gerhard Illing: Olivier Blanchard/Gerhard Illing:Makroökonomie Makroökonomie Die aus Preisregulierungen resultierende Änderung der Konsumenten- und Produzentenrente Bemerkung: Den Konsumenten kann ein Nettoverlust an Konsumentenrente entstehen, wenn die Nachfrage ausreichend unelastisch ist. ©©Pearson PearsonStudium Studium2014 2014 ©©Olivier Blanchard/Gerhard Illing: Olivier Blanchard/Gerhard Illing:Makroökonomie Makroökonomie Die Auswirkungen von Preisregulierungen bei einer unelastischen Nachfrage Preis Ist die Nachfrage ausreichend unelastisch, kann Dreieck B größer als Rechteck A sein, und den Konsumenten entsteht aus den Preisregulierungen ein Nettoverlust. D S B P0 Pmax C A Q1 Q2 ©©Pearson PearsonStudium Studium2014 2014 ©©Olivier Blanchard/Gerhard Illing: Olivier Blanchard/Gerhard Illing:Makroökonomie Makroökonomie Menge