Mikro-Vorlesung 9 - Grundlagen von Angebot und Nachfrage

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Kapitel 9
Grundlagen von Angebot und Nachfrage
Lekt. Dr. Irina-Marilena Ban
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2014
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Blanchard/Gerhard
Illing:
Olivier Blanchard/Gerhard Illing:Makroökonomie
Makroökonomie
Literatur
•
Pindyck, Robert S; Rubinfeld, Daniel L. (2009),
Mikroökonomie, 7. Auflage, Pearson Studium, S. 50-71,
S. 185-189 (Konsumentenrente), S. 408-414.
2
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Themen in diesem Kapitel
9.1 Angebot und Nachfrage
9.2 Der Marktmechanismus
9.3 Veränderung im Marktgleichgewicht
9.4 Die Bewertung der Gewinne und Verluste staatlicher
Eingriffe
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9.1 Angebot und Nachfrage
• die Angebotskurven;
• die Nachfragekurven;
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9.1.1 Angebotskurven
Die Angebotskurve zeigt
• welche Menge eines Gutes die Produzenten zu
einem bestimmten Preis zu verkaufen bereit sind
• Diese Preis-Menge-Beziehung kann durch die
folgende Gleichung ausgedrückt werden:
QS  QS ( P )
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Die graphische Darstellung der Angebotskurve
Preis
(€ pro Einheit)
S
P2
Die Angebotskurve ist positiv geneigt,
wodurch angegeben wird,
dass die Unternehmen bei höheren
Preisen ihre Produktion erhöhen.
P1
Menge
Q1
Q2
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Angebotskurven
Weitere Variablen, die ein Angebot beeinflussen:
• Die Kosten der Produktion:
o Arbeit
o Kapital
o Rohstoffe
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Änderungen des Angebots
Die Kosten der Rohstoffe
sinken:
• In P1 wird Q2
produziert.
• In P2 wird Q1
produziert.
• Die Angebotskurve
verschiebt sich nach
rechts auf S’.
• Zu jedem Preis wird
auf S’ mehr produziert
als auf S.
P
S
S′
P1
P2
Q0
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Q1
Q2
Q
Die Angebotskurve
• Änderungen der angebotenen Menge werden als
•
•
Bewegungen entlang der Angebotskurve dargestellt
und durch eine Änderung des Preises des Produkts
verursacht.
Das Angebot wird durch andere Variablen als den
Preis, wie z.B. die Kosten der Arbeit, des Kapitals und
der Rohstoffe, bestimmt.
Änderungen des Kosten werden als Verschiebung der
gesamten Angebotskurve dargestellt.
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9.1.2 Nachfragekurven
Die Nachfragekurve zeigt
• welche Menge eines Gutes die Konsumenten zu
einem bestimmten Preis zu kaufen bereit sind,
wobei die anderen Faktoren als der Preis konstant
gehalten werden.
• Diese Preis-Menge Beziehung kann durch die
folgende Gleichung dargestellt werden:
D
D
Q  Q (P)
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Nachfragekurven
Preis
(€ pro Einheit)
Die Nachfragekurve ist
negativ geneigt, wodurch
dargestellt wird, dass die
Konsumenten zu einem
niedrigeren Preis bereit sind,
mehr zu kaufen, wenn das
Produkt vergleichsweise
billiger wird und das reale
Einkommen des
Konsumenten
steigt.
D
P2
P1
Q1
Q2
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Menge
Nachfragekurven
Andere, die Nachfrage bestimmende Variablen als der
Preis:
• das Einkommen
• der Geschmack der Konsumenten
• der Preis verwandter Güter: Substitutionsgüter
oder Komplementärgüter
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Verschiebungen der Nachfragekurve
Erhöhungen des
Einkommens
• Zu P1 wird Q2 gekauft.
• Zu P2 wird Q1 gekauft.
• Die Nachfragekurve
verschiebt sich nach
rechts.
• Zu jedem Preis wird
auf D’ mehr verkauft
als auf D.
P
D′
D
P2
P1
Q
Q0
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Q1
Q2
Verschiebungen der Nachfragekurve
•
Die Nachfrage wird durch die Nachfrage
bestimmende, andere Variablen als den Preis, wie z.B.
das Einkommen, die Preise verwandter Güter und
den Geschmack, bestimmt.
•
Änderungen der Nachfrage werden durch eine
Verschiebung der gesamten Nachfragekurve
dargestellt.
•
Änderungen der nachgefragten Menge werden als
Bewegungen entlang der Nachfragekurve dargestellt.
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9.2 Der Marktmechanismus
• der Markt ist ausgeglichen, wenn die Angebots- gleich
der Nachfragemenge ist
• Markträumender Preis (market clearing price): Preis, bei
dem der Markt ausgeglichen ist.
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Folie 15
Der Marktmechanismus
Preis
(€ pro Einheit)
S
Die Kurve schneidet den
Gleichgewichts- bzw.
markträumenden Preis.
In P0 ist die angebotene
Menge gleich der in Q0
nachgefragten Menge.
P0
D
Q0
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Menge
Der Marktmechanismus
Die Eigenschaften des Gleichgewichts- bzw.
markträumenden Preises:
• QD = Q S
• keine Knappheit
• kein Überschussangebot
• kein Druck für eine Änderung des Preises
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Der Marktmechanismus – Marktüberschuss
Preis
(€ pro Einheit)
S
Überschuss
P1
P0
• der Preis liegt oberhalb
des markträumenden
Preises
• Qs > Qd
• der Preis sinkt auf den
markträumenden Preis
• das Gleichgewicht ist
wieder hergestellt.
D
QD Q0
QS
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Menge
Der Marktmechanismus - Knappheit
Preis
S
(€ pro Einheit)
P3
P2
Knappheit
Q1
Q3
Nehmen wir an, der
Preis ist gleich P2, so
gilt:
• Qd : Q2 > Qs : Q1
• Die Knappheit ist
gleich Q2 – Q1
• Die Produzenten
erhöhen den Preis.
• Die angebotene
Menge steigt, und die
nachgefragte Menge
sinkt.
D • Das Gleichgewicht
tritt bei P3, Q3 ein.
Q2
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Menge
9.3 Veränderungen im Marktgleichgewicht
• Die Gleichgewichtspreise werden durch das relative
Niveau von Angebot und Nachfrage bestimmt.
• Änderungen beim Angebot oder der Nachfrage
ändern den Gleichgewichtspreis und/oder die
Gleichgewichtsmenge in einem freien Markt
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Veränderungen im Marktgleichgewicht
Die Rohstoffpreise
sinken
• S verschiebt sich
auf S’
• Überschuss in P1
von Q2 – Q1
P
D
S
S′
P1
P3
• Gleichgewicht
bei P3, Q3
Q1 Q3 Q2
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Makroökonomie
Q
Veränderungen im Marktgleichgewicht
Das Einkommen erhöht
sich:
• Die Nachfrage
verschiebt sich auf D’
• Knappheit in P1 von
Q2 – Q1
P
D
D′
S
P3
P1
• Gleichgewicht bei P3,
Q3
Q1 Q3 Q2
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Makroökonomie
Q
Veränderungen im Marktgleichgewicht
Das Einkommen steigt &
die Rohstoffpreise sinken:
• Die Steigung von D ist
größer als die
Steigung von S.
P
D
D′
S
S′
P2
P1
• Der
Gleichgewichtspreis
und die
Gleichgewichtsmenge
steigen auf P2, Q2.
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Q1
Q2
Q
9.4 Die Bewertung der Gewinne und Verluste
staatlicher Eingriffe
• Zur Bestimmung der Wohlfahrtswirkungen einer
staatlichen Politik können wir den Gewinn oder
Verlust an Konsumenten- und Produzentenrente
messen.
• Wohlfahrtswirkungen - durch einen staatlichen
Eingriff in einem Markt verursachte Gewinne und
Verluste.
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Die Konsumenten- und Produzentenrente eines Marktes
Preis
(€ pro
Outputeinheit)
Die Konsumentenrente
eines
Marktes ist gleich
der Differenz zwischen P*
und D von 0 zu Q*.
S
Die Produzentenrente eines
Marktes ist gleich
der Differenz zwischen P*
und S von 0 zu Q*.
P*
Produzentenrente
D
Q*
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Output
Die aus Preisregulierungen resultierende
Änderung der Konsumenten- und Produzentenrente
Preis
Nehmen wir an, der Staat verhängt eine
Preisobergrenze von Pmax, die unterhalb des
markträumenden Preises P0 liegt.
Der Gewinn der
Konsumenten
entspricht der Differenz
zwischen dem Rechteck
A und dem Dreieck B.
P0
S
Nettowohlfahrtsverlust
Der Verlust der Produzenten ist
gleich derSumme des
Rechtecks A und des
Dreiecks C.
Die Dreiecke B und C messen
zusammen den
Nettowohlfahrtsverlust.
B
A
C
Pmax
D
Q1
Q0
Q2
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Menge
Die aus Preisregulierungen resultierende
Änderung der Konsumenten- und Produzentenrente
Bemerkungen:
• Der Gesamtverlust ist gleich der Fläche B + C.
• Gesamtänderung der Rente = (A – B) + (– A – C) = – B – C
• Der Nettowohlfahrtsverlust ist eine durch die
Preisregulierungen verursachte Ineffizienz.
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Olivier Blanchard/Gerhard Illing:Makroökonomie
Makroökonomie
Die aus Preisregulierungen resultierende
Änderung der Konsumenten- und Produzentenrente
Bemerkung:
Den Konsumenten kann ein Nettoverlust an
Konsumentenrente entstehen, wenn die Nachfrage ausreichend
unelastisch ist.
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Die Auswirkungen von Preisregulierungen
bei einer unelastischen Nachfrage
Preis
Ist die Nachfrage ausreichend
unelastisch, kann Dreieck B
größer als Rechteck A sein, und
den Konsumenten entsteht aus den
Preisregulierungen ein Nettoverlust.
D
S
B
P0
Pmax
C
A
Q1
Q2
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