Prostatakarzinom - Krebsregister Bern

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Das Prostatakarzinom
Marco Weber
Krebsregister Kanton Bern
Das Prostatakarzinom
0. Gliederung
1. Einführung
Epidemiologie, Risikofaktoren, Früherkennung, PSA, Anatomie,
Physiologie
2. Klassifikation
ICD10, ICDO, TNM, Gleason-Score
3. Diagnostik
Symptome, Diagnostik
4. Therapie
Stadienadaptierte Therapie, Therapiearten
Das Prostatakarzinom
1. Einführung
1.1 Epidemiologie
Welt (Jahr 2012)
 Inzidenz: ca. 1.1 Millionen Fälle
• Anteil alle Tumoren bei Männern: 14.8 %
• Anteil alle Tumoren gesamt: 7.8 %
 Mortalität: ca. 307 Tsd.
• Anteil an Gesamtkrebsmortalität bei Männern: 6.6 %,
• Anteil an Gesamtkrebsmortalität beide Geschlechter: 3.7 %)
Schweiz (Durchschnittswerte 2008-2012)
 Inzidenz: 6236 Fälle pro Jahr
 Anteil alle Tumoren bei Männern: 29.9 %,
 Anteil alle Tumoren gesamt: 16.2 %
 Mortalität: 1331 Fälle
• Anteil an Gesamtmortalität bei Männern: 14.8 %,
• Anteil an Gesamtmortalität beide Geschlechter: 8.2 %
Das Prostatakarzinom
1. Einführung
1.1 Epidemiologie
Welt (2012)
Männer
Das Prostatakarzinom
1. Einführung
1.1 Epidemiologie
Welt (2012)
Gesamt
Das Prostatakarzinom
1. Einführung
1.1 Epidemiologie
Inzidenz nach
Weltregionen (2012)
Das Prostatakarzinom
1. Einführung
1.1 Epidemiologie
Das Prostatakarzinom
1. Einführung
1.1 Epidemiologie
Relative Überlebensrate
Das Prostatakarzinom
1. Einführung
1.2 Risikofaktoren
 Männliches Geschlecht (100 % sind Männer)
 Ethnischer Hintergrund: Afroamerikaner
 Alter
•
•
ASR bei den 45-49 Jährigen 1 pro 100 Tsd
ASR bei den 70-74 Jährigen >800 pro 100 Tsd
 Prostatakrebs bei Verwandten 1. Grades (Brüder und Väter)
•
bis zu 2-fach erhöhtes Lebenszeitrisiko
 Chronische Prostatitis und sexuell übertragbare Erkrankungen
Andere mögliche Risikofaktoren (z. B. Ernährungsgewohnheiten,
Adipositas, Testosteronsubstitution, Status nach Vasektomie) sind
nicht hinreichend belegt oder klinisch relevant!!!
Das Prostatakarzinom
1. Einführung
1.3 Früherkennung
Kritische Stellungnahme

Der Anteil von nachgewiesenen Prostatakarzinomen durch die
Früherkennung ist signifikant höher

Durch das Screening werden zahlreiche Karzinome entdeckt, die
zeitlebens keiner Behandlung bedürfen (Übertherapie!)

Durch systematische PSA-Früherkennung wird die Diagnose um ca. 8-11
Jahre vorverlagert

In den USA geht man von ca. 30 % Überdiagnosen aus

In Europa beträgt laut ERSPC* die Rate an Überdiagnosen durch
Screening 23-42 %
*European Randomized Study of Screening for Prostate Cancer
Das Prostatakarzinom
1. Einführung
1.3 Früherkennung

Von den durch die Vorsorge diagnostizierten Tumoren wird etwa jeder
Zweite unnötig behandelt

Da Prostatakarzinome langsam wachsen, profitieren nur Männer mit einer
Lebenserwartung von mehr als 10-15 Jahren von einer kurativen Therapie

Die Mehrheit der Männer mit Prostatakarzinom sterben wegen der
langsamen Progression an einer anderen Erkrankung

Es ist unklar ob durch die Früherkennung die prostatakarzinomspezifische
Mortalität gesenkt wird

Ein Einfluss auf die Gesamtüberlebenszeit ist nicht nachgewiesen
Das Prostatakarzinom
1. Einführung
1.3 Früherkennung
Ablauf
 Männer, die mindestens 45 Jahre alt sind und eine mutmaßliche
Lebenserwartung von mehr als 10 Jahren haben, sollen prinzipiell über
die Möglichkeit einer Früherkennung informiert werden

Bei Männern mit erhöhtem Risiko für ein Prostatakarzinom kann diese
Altersgrenze um 5 Jahre vorverlegt werden

Die Früherkennung umfasst die Messung des Tumormarkers PSA
(Prostataspezifisches Antigen) im Blutserum und die Digital-Rektale
Untersuchung (DRU)
Das Prostatakarzinom
1. Einführung
1.3 Früherkennung
Digital-Rektale Untersuchung
Das Prostatakarzinom
1. Einführung
1.3 Früherkennung
Procedere bei erhöhten PSA-Werten
 Ein erhöhter PSA-Wert (≥ 4 ng/ml) soll unter Berücksichtigung von
Einflussfaktoren kontrolliert werden

das Intervall der Nachfolgeuntersuchung sollte sich am aktuellen PSAWert und am Alter der Patienten orientieren, sofern keine Indikation zur
Biopsie gegeben ist

Altersgruppe ab 45 Jahren und einer Lebenserwartung > 10 Jahre
• PSA < 1 ng/ml: Intervall alle 4 Jahre
• PSA 1-2 ng/ml: Intervall alle 2 Jahre
• PSA > 2 ng/ml: Intervall jedes Jahr

Für Männer über 70 Jahre und einem PSA-Wert < 1ng/ml wird eine
weitere PSA-gestützte Früherkennung nicht empfohlen.
Das Prostatakarzinom
1. Einführung
1.3 Früherkennung
Indikation für Prostatabiopsie bei auffälligen Befunden:

Im Rahmen der Früherkennung soll eine Prostatabiopsie bei Vorliegen
von mindestens einem der folgenden Kriterien empfohlen werden:
• kontrollierter PSA-Wert von ≥ 4 ng/ml bei der erstmaligen
Früherkennungskonsultation unter Berücksichtigung von
Einflussfaktoren
• karzinomverdächtiges Ergebnis bei der digital-rektalen Untersuchung
• auffälliger PSA-Anstieg im Verlauf (ohne Wechsel des Bestimmungsverfahrens)

Bei jüngeren Patienten kann individuell auch bei niedrigeren PSA-Werten
eine Biopsieindikation gestellt werden
Das Prostatakarzinom
1. Einführung
1.4 PSA (Prostataspezifisches Antigen)
PSA (prostataspezifisches Antigen)
 dient als Gewebemarker, kein reiner Tumormarker, da er naturgemäss
auch bei Gesunden nachweisbar ist, z. B. können auch bei gutartigen
Prostataerkrankungen hohe Werte vorliegen (z. B. benigne
Prostatahyperplasie oder Prostatitis)

Ein Enzym, welches sowohl in der männlichen Prostata als auch der
weiblichen Paraurethraldrüse gebildet wird und dient der Verflüssigung
des Spermas

PSA hat keinen festgelegten Normalbereich, ab 4 ng/ml besteht aber
eine Abklärungsrelevanz

Ein hoher PSA-Wert geht meist mit Veränderungen der Prostata einher

Je höher der Wert, desto höher die Wahrscheinlichkeit für eine
Erkrankung der Prostata
Das Prostatakarzinom
1. Einführung
1.3 Früherkennung
Positiver prädiktiver Wert des PSA
 Wahrscheinlichkeit für das Vorliegen eines Prostatakarzinoms anhand
des PSA-Wertes
• PSA 4-10 ng/ml: 25-35 %
• PSA > 10 ng/ml: 50-80%

Bei 2 Dritteln der Tumoren in organbegrenztem Stadium steigt der PSAWert nicht über 10 ng/ml
Das Prostatakarzinom
1. Einführung
1.4 PSA (Prostataspezifisches Antigen)
Kontroverse Grenzwert ≥ 4 ng/ml
 Die diesem Grenzwert zugrunde liegende Studie verwendete ein
Messverfahren, welches ca. 20% höhere Werte ermittelte, als
heutzutage zugelassene und verbreitete Messverfahren

Auch bei sehr niedrigen PSA-Werten wurde in späteren Studien ein
hoher Prozentsatz von Prostatakarzinomen festgestellt

Bei Erstdiagnose hat jeder 5. Patient einen PSA von unter 4 ng/ml,
wobei ca. 40 % als aggressiv einzuschätzen sind

Fachgesellschaften empfehlen bereits bei Werten zwischen 2.5 und 4
ng/ml und Vorliegen von Risikofaktoren Biopsien zu erwägen
Das Prostatakarzinom
1. Einführung
1.5 Anatomie der Prostata

Die Prostata ist ein kastaniengrosses Organ, welches unterhalb der
Harnblase vor dem Rektum lokalisiert ist

Gewicht 15-20 g (20-30 cm3), Grösse im Durchschnitt L 3 x B 4 x T 2 cm

Besteht aus 2 Lappen (eigentlich 3, der Isthmus prostatae liegt hinter
der Harnröhre und wird oft als Mittellappen bezeichnet), die von einer
Organkapsel umhüllt sind

Linker und rechter Lappen werden durch die Harnröhre (prostatische
Harnröhre) getrennt, welche die Prostata durchläuft

30-50 Prostatadrüsen münden mit ihren Ausführungsgängen in den
Samenhügel in der Harnröhre

Links und rechts oberhalb der Prostata an der Unterfläche der
Harnblase liegen die beiden Samenblasen
Das Prostatakarzinom
1. Einführung
1.5 Anatomie der Prostata
Das Prostatakarzinom
1. Einführung
1.5 Anatomie der Prostata
Das Prostatakarzinom
1. Einführung
1.6 Physiologie der Prostata
 Die Prostata produziert ein Sekret, welches hauptsächlich für die
Beweglichkeit der Spermien verantwortlich ist
 Das Sekret enthält Enzyme wie z. B.:
•
•
PSA sorgt für Verflüssigung des Spermas
Spermin schützt die DNA der Spermien
 Beim Samenerguss wird mittels willkürlicher Muskelkontraktion der
Prostata das Sekret aus den Prostatadrüsen in die prostatische
Harnröhre gedrückt und vermengt sich mit dem Sekret aus den
Samenblasen sowie den Spermien aus den Hoden
 Das Prostatasekret macht ca. 20-30 % des Spermas aus
Das Prostatakarzinom
2. Klassifikation
2.1 ICD10, ICDO
ICD10
C61
Bösartige Neubildung der Prostata
D07.5 Carinoma in situ der Prostata
high-grade PIN/PIN III (Hochgradige intraepitheliale Neoplasie)
ICDO-3
Topographie: C61.9 Prostata
Morphologie: fast ausschliesslich um Adenokarzinome (> 95%)
8140/3 Adenokarzinom o. n. A.
8550/3 Azinuszelladenokarzinom
8077/2 Squamöse intraepitheliale Neoplasie, hochgradig
Das Prostatakarzinom
2. Klassifikation
2.2 TNM - Primärtumor
T1* weder tast- noch sichtbar in bildgebenden Verfahren (Zufallsbefund)
T1a Tumoranteile < 5 % (TUR-P)
T1b > 5 % des resezierten Gewebes (TUR-P)
T1c Tumordiagnose durch Nadelbiopsie (ein oder beide Lappen)
T2
Tumor begrenzt auf die Prostata
T2a ein Lappen mit ≤ 50 % Tumorbefall
T2b ein Lappen mit > 50 % Tumorbefall
T2c beide Lappen betroffen
T3 Tumordurchbruch durch die Prostatakapsel
T3a uni- oder bilateral
T3b Einbruch in die Samenblase
T4
Tumorinfiltration in andere Nachbarstrukturen als Samenblasen:
Blasenhals, Sphincter externus, Rektum, Levatormuskel, Beckenwand
es existiert kein pT1, da nicht auf die pathologische Klassifikation übertragbar
Das Prostatakarzinom
2. Klassifikation
2.2 TNM – regionäre Lymphknoten
Regionäre Lymphknoten

Zu den regionären Lymphknoten zählen die Lymphknoten des kleinen
Beckens

Dazu zählen Regionen unterhalb der Bifurkation (Gabelung) der
Arteria iliaca communis:
• Hypogastrische Lymphknoten
• Obturator-Lymphknoten
• Iliakale Lymphknoten
• Sakrale Lymphknoten
N0
Keine regionären Lymphknotenmetastasen
N1
regionäre Lymphknotenmetastasen
Das Prostatakarzinom
2. Klassifikation
2.2 TNM – regionäre Lymphknoten
Das Prostatakarzinom
2. Klassifikation
2.2 TNM - Fernmetastasen
Fernmetastasen
 bevorzugtes Befallsmuster: fast ausschliesslich Knochen (bis zu 85%),
gefolgt von nichtregionären Lymphknoten (bis zu 11 %), Leber (bis zu
10 %) und Thorax (Pleura, Lunge, bis zu 9%)
M0
Keine Fernmetastasen
M1a
nichtregionäre Lymphknotenmetastasen
M1b
Knochenmetastasen
M1c
andere Organmetastasen
 Wenn Metastasen in mehr als einer Lokalisation nachweisbar sind, soll
die höchste Kategorie benutzt werden
Bsp: Knochenmetastasen und nichtregionäre LK-Metastasen = M1c
Das Prostatakarzinom
2. Klassifikation
2.2 Stadiengruppierung
Stadium (UICC)
TNM
Stadium I
T1a–c N0 M0
T2a N0 M0
Bezeichnung
Lokal begrenzt
Stadium II
T2b N0 M0
T2c N0 M0
Stadium III
T3a N0 M0
T3b N0 M0
Stadium IV
Lokal fortgeschritten
T4 N0 M0
T1-4 N1 M0
T1-4 N0-1 M1
Fortgeschritten/metastasiert (N1, M1)
Das Prostatakarzinom
2. Klassifikation
2.3 Prognostische Gruppierung AJCC
Prognostische
Gruppierung (AJCC)
Gruppe I
Gruppe IIA
Gruppe IIB
Gruppe III
Gruppe IV
TNM
PSA (ng/ml)
Gleason-Score
T1a–c, 2a N0 M0
T1a–c N0 M0
T1a–c N0 M0
T2a/b N0 M0
T2a N0 M0
T2b N0 M0
T2c N0 M0
T1–2 N0 M0
T1–2 N0 M0
T3a/b N0 M0
T4 N0 M0
T1–4 N1 M0
T1–4 N0–1 M1
< 10
< 20
≥ 10 < 20
≥ 10 < 20
< 20
> 20
jedes PSA
≥ 20
jedes PSA
jedes PSA
jedes PSA
jedes PSA
jedes PSA
≤ 6
7
< 6
≤ 6
7
≤ 7
jeder Score
jeder Score
≥ 8
jeder Score
jeder Score
jeder Score
jeder Score
Das Prostatakarzinom
2. Klassifikation
2.3 Grading/Gleason Score
 Beim Prostatakarzinom wird das Grading anhand des Gleason-Scores
bestimmt
 Die Bestimmung erfolgt an Stanzbiopsie oder OP-Präparat aus TUR-P
oder Prostatektomie
 Der vom Pathologen bestimmte Gleason-Score wird in das «normale»
WHO-Grading übersetzt
Grading und Gleason-Score
Grading
Gleason-Score
Gut differenziert
1
2–6
Moderat (mittelgradig) differenziert
2
7
Schlecht differenziert/undifferenziert
3-4
8–10
Das Prostatakarzinom
2. Klassifikation
2.3 Grading/Gleason Score
 Der Gleason-Score dient der histologischen Beurteilung des
Prostatakarzinoms
 Hierbei wird der Entdifferenzierungsgrad (Grad der Abweichung
des Tumorgewebes zum Normalgewebe) der 2 häufigsten
Tumorwachstumsmuster bestimmt
 Finden sich mehr als 2 Wachstumsmuster, werden das
flächenmässig grösste und das am schlechtesten differenzierte
angegeben
 Für den Grad der Abweichung wird ein Wert von 1-5 ermittelt
 Die jeweiligen Werte der häufigsten und zweithäufigsten
Population werden dann zum Gleason-Score aufsummiert
Das Prostatakarzinom
2. Klassifikation
2.3 Grading/Gleason Score
Das Prostatakarzinom
3. Diagnostik
3.1 Symptome
 Frühsymptome existieren nicht
 Der Grossteil der Prostatakarzinome wird im Frühstadium diagnostiziert
 Diagnose erfolgt überwiegend durch die Früherkennung
 Ein kleinerer Anteil wird als Zufallsbefund bei einer TUR-P bei benigner
Prostatahyperplasie (BPH) festgestellt
 Spätsymptome wie Blasenentleerungsstörung oder Knochenschmerzen
sind Symptome des fortgeschrittenen Tumorleidens
Das Prostatakarzinom
3. Diagnostik
3.2 Diagnostik
Primärdiagnostik
 PSA-Bestimmung
 Digital-rektale Untersuchung
 Ultraschallgestützte (Transrektaler Ultraschall, TRUS) Stanzbiopsie
 Bei negativer Biopsie aber anhaltendem Tumorverdacht Durchführung
einer MRT
Das Prostatakarzinom
3. Diagnostik
3.2 Diagnostik
Stanzbiopsie
 Bei der Prostatabiopsie werden ultraschallgesteuert in der Regel 10-12
Gewebeproben aus festgelegten Arealen entnommen
 Bei sehr kleiner Prostata sollten mind. 6 Proben entnommen werden
 Zusätzlich kann eine Entnahme von tastbaren Knoten oder anderen
verdächtigen Bezirken erfolgen
 Jede Probe wird in ein separates Gefäss eingelagert und der
Entnahmeort genau notiert
Das Prostatakarzinom
3. Diagnostik
3.2 Diagnostik
Das Prostatakarzinom
3. Diagnostik
3.2 Diagnostik
Staging (Ausbreitungsdiagnostik vor Therapieplanung)
 Bei cT1 und niedrigem Risiko sollten keine bildgebenden StagingUntersuchungen erfolgen
 Bei Gleason-Score ≥ 8 oder lokal fortgeschrittenem Karzinom (cT3, cT4)
sollte ein MRT oder CT der Beckenorgane erfolgen
 Abklärung von Knochenmetastasen mittels Skelettszintigraphie bei
histologisch gesichertem Prostatakarzinom und PSA > 10 oder GS ≥ 8
oder cT3/4 oder Knochenschmerzen
Das Prostatakarzinom
4. Therapie
4.1 Stadiumadaptierte Therapie
 Das lokal begrenzte Prostatakarzinom (Stadium I, II) wird anhand
folgender Kriterien in 3 Risikogruppen eingeteilt:
Risikogruppe
Niedriges Risiko
Intermediär (mittleres) Risiko
Hohes Risiko
PSA (ng/ml)
Gleason-Score
cT-Kategorie
≤ 10
und
≤6
und
cT1, cT2a
> 10 - 20
oder
7
oder
cT2b
>20
oder
≥8
oder
cT2c
 daraus kann unter Berücksichtigung anderer Faktoren wie
Begleiterkrankungen und Lebenserwartung das Therapieschema erstellt
werden
Das Prostatakarzinom
4. Therapie
4.1 Stadiumadaptierte Therapie
Das Prostatakarzinom
4. Therapie
4.1 Stadiumadaptierte Therapie
Biochemisches (PSA-Anstieg)/Lokales Rezidiv nach kurativer
Erstlinientherapie
 Die grosse Mehrzahl von Rezidiven nach kurativer Therapie wird durch
einen PSA-Anstieg diagnostiziert
1. nach radikaler Prostatektomie
 Definition biochemisches Rezidiv: PSA-Wert > 0.2 ng/ml in mind. 2 Mess.
 Therapie: «Salvage-Strahlentherapie» in kurativer Intention
Abwarten bei
• PSA-Verdopplungszeit > 10 Monate
• Intervall zwischen OP und Rezidiv > 2 Jahre
• Primärer Gleason-Score < 8
Das Prostatakarzinom
4. Therapie
4.1 Stadiumadaptierte Therapie
Das Prostatakarzinom
4. Therapie
4.1 Stadiumadaptierte Therapie
2. nach Strahlentherapie
 Definition biochemisches Rezidiv: PSA-Anstieg > 2 ng/ml über
posttherapeutischem Nadir (PSA-Wert nach Abschluss der Radiotherapie)
in mind. 2 Messungen
 Therapie: Prostatektomie in kurativer Intention oder Hormontherapie in
palliativer Intention
Abwarten bei
• PSA-Verdopplungszeit > 10 Monate
• Intervall zwischen OP und Rezidiv > 2 Jahre
• Primärer Gleason-Score < 8
Rezidiv mit Fernmetastasen nach kurativer Erstlinientherapie
 Therapieoptionen entsprechen der Primärtherapie bei metastasiertem
Prostatakarzinom
Das Prostatakarzinom
4. Therapie
4.2 Therapieformen
4.2.1 „Abwartende“ Therapiestrategie
Aktive Überwachung (Active Surveillance)
Indikation:
 Lokal begrenztes PCa, niedriges und mittleres Risiko und
 Tumor in ≤ 2 Stanzen in Biopsie, ≤ 50 % Tumorbefall pro Stanze
Procedere:
 PSA-Kontrolle alle 3 Monate (bei stabilem PSA 6-monatlich)
 Digital-rektale Untersuchung alle 3 Monate
 Re-Biopsie
• Re-Biopsie nach 6 Monaten
• danach in den ersten 3 Jahren alle 12-18 Monate, bei stabilem
Befund alle 3 Jahre
Das Prostatakarzinom
4. Therapie
4.2 Therapieformen
4.2.1 „Abwartende“ Therapiestrategie
 Abbruch der Active Surveillance wenn
• ein oder mehrere Einschlusskriterien nicht mehr erfüllt sind
• PSA-Verdopplungszeit < 3 Jahre
• Patient im Verlauf eine Therapie wünscht
 Active Surveillance soll eine Übertherapie von Patienten mit niedrigem
Risiko vermeiden
 Active Surveillance hat einen kurativen Anspruch, auch bei Abbruch
nach einigen Jahren ist eine Therapie mit Heilungsintention durchführbar
Das Prostatakarzinom
4. Therapie
4.2 Therapieformen
4.2.1 „Abwartende“ Therapiestrategie
Watchful Waiting (Abwarten)
Indikation:
 Lebenserwartung < 10-15 Jahre bzw. erhebliche Komorbidität und
 Lokal begrenztes PCa mit niedrigem und mittleren Risiko
 Asymptomatische Karzinome in allen Stadien
 Patientenpräferenz
Prodedere:
 langfristige Beobachtung (deutlich längere Kontrollintervalle als bei AS)
 Palliative Therapie erfolgt erst bei symptomatischer Erkrankung
 Watchful Waiting soll eine Übertherapie vermeiden, da bei vielen älteren
Männern das Prostatakarzinom für die restliche Lebensspanne häufig
nicht symptomatisch wird
Das Prostatakarzinom
4. Therapie
4.2 Therapieformen
4.2.2 Lokale Therapie
Radikale Prostatektomie
Indikation:
 Lokal begrenztes PCa, alle Risikogruppen
 Lokal fortgeschrittenes Pca (cT4 eher selten aufgrund Komplikationen)
 PSA < 50 ng/ml
 Lebenserwartung mind. 10 Jahre
Procedere
 Komplette Entfernung der Prostata incl. der Samenblasen
 Lymphadenektomie der regionären Lymphknoten ist ausser bei
Prostatakarzinomen mit niedrigem Risiko obligat
 Anzustreben ist immer eine R0-Resektion
 Erhalt der Harnkontinenz und nach Möglichkeit nerverhaltende
Prostatektomie zum Erhalt der erektilen Funktion (R0 hat Vorrang!)
Das Prostatakarzinom
4. Therapie
4.2 Therapieformen
4.2.2 Lokale Therapie
Perkutane Strahlentherapie (Bestrahlung «von aussen»)
Indikation:
 Lokal begrenzt: Stadium I und II (lokal begrenzt), alle Risikogruppen
 Lokal fortgeschritten: Stadium III und IV (T4 N0-1 M0)
 adjuvante Strahlentherapie nach Prostatektomie:
• Nach R1-Resektion optional
• Bei postoperativem PSA-Anstieg («biochemisches Rezidiv»)
Procedere:
 3D-konformale Strahlentherapie mit Gesamtdosis ca. 74 bis < 80 Gy
 Stadienabhängig in Kombination mit endokriner Therapie
 Stadienabhängig in Kombination mit Brachytherapie
Das Prostatakarzinom
4. Therapie
4.2 Therapieformen
4.2.2 Lokale Therapie
Brachytherapie (Bestrahlung «von Innen»)
Man unterscheidet:
1. LDR – (Low Dose Range) Brachytherapie
Indikation:
 lokal begrenztes PCa, niedriges und mittleres Risiko
Procedere:
 Niedriges Risiko: Einsatz als Monotherapie
 Mittleres Risiko: in Kombination mit perkutaner Radiotherapie
Das Prostatakarzinom
4. Therapie
4.2 Therapieformen
4.2.2 Lokale Therapie
Ablauf der LDR-Brachytherapie
 Implantate (Seeds) mit radioaktivem Jod-125 bzw. Palladium-103
werden über Hohlnadeln perkutan präzise in der Prostata platziert
 Dosierung: 30-70 Seeds je nach Prostatagrösse
 Seeds geben langsam und kontrolliert die Strahlung an das erkrankte
Prostatagewebe ab
 Keine besonderen Strahlenschutzvorkehrungen notwendig
 Seeds verbleiben dauerhaft in der Prostata, sie müssen nicht entfernt
werden
Das Prostatakarzinom
4. Therapie
4.2 Therapieformen
4.2.2 Lokale Therapie
2. HDR – (High Dose Range) Brachytherapie
Indikation:
 lokal begrenztes PCa, mittleres und hohes Risiko
 lokal fortgeschrittenes PCa
Procedere:
 In Kombination mit perkutaner Strahlentherapie
Das Prostatakarzinom
4. Therapie
4.2 Therapieformen
4.2.2 Lokale Therapie
Ablauf der HDR-Brachytherapie (Afterloading)
 Tumorbereich in der Prostata wird mit winzigen Hohlnadeln gespickt
 Die Hohlnadeln werden radioaktiv beladen (Nachladen = Afterloading)
 Technisch wird eine Iridium-192-Strahlenquelle computergesteuert in die
Hohlnadeln «hineingefahren»
 innerhalb von sehr kurzer Zeit kann eine hohe Strahlendosis (=High
Dose Rate) verabreicht werden
 Nach Therapieabschluss werden die Röhrchen wieder entfernt
Das Prostatakarzinom
4. Therapie
4.2 Therapieformen
4.2.2 Lokale Therapie
Nebenwirkungsprofil der kurativen Therapieformen
Das Prostatakarzinom
4. Therapie
4.2 Therapieformen
4.2.2 Lokale Therapie
Sonstige lokale Therapie
HIFU (High Intensive Focused Ultrasound)
Indikation:
 Lokal begrenztes PCA niedriges/mittleres Risiko
 experimentelles Verfahren, derzeit nur in Studien empfohlen (obwohl
bereits seit 1993 verwendet)
Prodecere:
 Ultraschallwellen werden mittels eines Schallkopfs über den Enddarm
gebündelt (fokussiert) am Tumor angewendet
 Es entstehen Temperaturen von 85-90 ° C, das Tumorgewebe wird
innerhalb einiger Sekunden «verkocht»
Das Prostatakarzinom
4. Therapie
4.2 Therapieformen
4.2.3 Systemische Therapie
1. Hormontherapie (Endokrine Therapie)
 Wachstum von Prostatakrebszellen wird durch männliche
Geschlechtshormone (hauptsächlich Testosteron) stimuliert
 Das therapeutische Ziel besteht also im Hormonentzug (Kastration) auf
das sogenannte Kastrationsniveau
 Kastrationsniveau: Testosteronblutspiegel ≤ 50 ng/dl (≤ 0.5 ng/ml),
gemäss neuerer EAU-Guideline < 20 ng/dl
Indikation:
 Lokal begrenztes PCa mit mittlerem (optional) und hohem Risiko sowie
lokal fortgeschritten) zusätzlich neo-/adjuvant zur lokalen Radiotherapie
 Fortgeschrittenes PCa (N1, M1) als Primärtherapie
 Alle Stadien bei Ablehnung/Kontraindikation einer lokalen Therapie
Das Prostatakarzinom
4. Therapie
4.2 Therapieformen
4.2.3 Systemische Therapie
Hormonkreislauf
 Im Hypothalamus wird bei Bedarf (das Hormon Gn-RH (GonadotropinReleasing Hormone) ausgeschüttet
 Gn-RH stimuliert die Hirnanhangdrüse (Hypophyse) zur Ausschüttung
der Hormone LH (Luteinisierendes Hormon) und FSH (FollikelStimulierendes Hormon)
 LH stimuliert in den Hoden die Produktion von Testosteron
 Testosteron wird fast ausschliesslich in den Hoden produziert, nur ein
sehr geringer Teil in der Nebennierenrinde
 Zum Hormonentzug muss ein Medikament also entweder im
Hypothalamus, der Hypophyse oder den Hoden (evtl. noch zusätzlich
an der Nebennierenrinde in den Hormonkreislauf eingreifen
Das Prostatakarzinom
4. Therapie
4.2 Therapieformen
4.2.3 Systemische Therapie
Das Prostatakarzinom
4. Therapie
4.2 Therapieformen
4.2.3 Systemische Therapie
1. Chirurgische Kastration
 Beidseitige Orchiektomie (operative Entfernung beider Hoden)
 Testeronspiegel wird damit auf ein Minimum reduziert (nur ein sehr
geringer Anteil wird in den Nebennierenrinden gebildet)
 Wird zugunsten der medikamentösen Kastration nur noch selten
angewendet
 Nachteil ist die psychische Belastung des Patienten sowie die
Irreversibilität des Androgenentzugs
Das Prostatakarzinom
4. Therapie
4.2 Therapieformen
4.2.3 Systemische Therapie
2. Medikamentöse Kastration
2.1 Gn-RH-Agonist (Gn-RH-Analogon)
Wirkstoffe: u. a. Leuprorelin, Goserelin
 Der synthetisch hergestellte Gn-RH-Agonist bindet an die Hypophyse
und wirkt stärker und länger als das natürliche Gn-RH, was zu einer
Überstimulation führt
 Aufgrund der Überstimulation nimmt Anzahl der Gn-RH-Rezeptoren der
Hypophyse ab, es besteht nur noch eine geringe Sensibilität gegenüber
dieses Hormons (Down-Regulation)
 Die Hyphophyse wird nur noch in sehr geringem Masse zur
Ausschüttung von LH stimuliert, somit bleibt auch die LH-gesteuerte
Testosteronproduktion in den Hoden aus
Das Prostatakarzinom
4. Therapie
4.2 Therapieformen
4.2.3 Systemische Therapie
 Applikation subkutan als 1-, 3- oder 6-Monats-Depotspritze
 aufgrund kurzfristigen Anstiegs des Testosteronspiegels («Flare-UpPhänomen) in den ersten Therapietagen, zusätzliche Beigabe eines
Antiandrogens peroral für 2 Wochen
 Kastrationsniveau wird nach ca. 2-4 Wochen erreicht
 Gn-RH-Analoga Stellen die 1. Wahl für die endokrine Therapie dar
Das Prostatakarzinom
4. Therapie
4.2 Therapieformen
4.2.3 Systemische Therapie
2.2 Gn-RH-Antagonist (Blocker)
Wirkstoffe: Abarelix, Degarelix
 Blockieren die Rezeptoren an der Hypophyse, somit bleibt die
Stimulation durch Gn-RH aus
 In Folge schüttet die Hyophophyse kein LH aus, damit bleibt die
Testosteronproduktion in den Hoden aus
 Vorteil ist das fehlende «Flare-Up-Phänomen» und die sehr schnelle
Absenkung des Testosteronspiegels auf das Kastrationsniveau (bereits
nach 2-3 Tagen)
 Applikation als 1-Monats-Depotspritze, Antiandrogen-Beigabe entfällt
 Bei dieser relativ neuen Wirkstoffgruppe gibt es bzgl. der Beurteilung
von Wirkung und Sicherheit noch keine ausreichenden Daten
Das Prostatakarzinom
4. Therapie
4.2 Therapieformen
4.2.3 Systemische Therapie
2.3 Antiandrogene (Androgenrezeptorblocker)
Wirkstoffe: Bicalutamid, Cyproteron, Flutamid)
 Blockieren nicht die Produktion des Testosterons sondern dessen
Wirkung an den Zielzellen in der Prostata
 Docken an den Rezeptoren der Tumorzellen an, somit kann Testosteron
dort nicht mehr interagieren
 Steroidale Antiandrogene (Cyproteron) blockieren zusätzlich die
Freisetzung von Gn-RH im Hypothalmus
 Nicht steroidale Antiandrogene (Bicalutamid, Flutamid) blockieren
lediglich die Androgenrezeptoren
 Sind weniger wirksam als Orchiektomie oder Gn-RH-Agonisten/antagonisten
 Einnahme täglich peroral
Das Prostatakarzinom
4. Therapie
4.2 Therapieformen
4.2.3 Systemische Therapie
Procedere:
Kontinuierliche Hormontherapie (Standard)
 Gn-RH-Agonist (+ initiale Antiandrogengabe), Gn-RH-Antagonist oder
Antiandrogen als Monotherapie, alternativ Orchiektomie
Maximale Androgenblockade
 Indiziert bei Tumorprogress unter kontinuierlicher Hormontherapie
 Orchiektomie oder Gn-RH-Analoga in Kombination mit Antiandrogenen
Intermittierende Hormontherapie
 Mögliche Indikation bei niedriger Tumorlast
 Therapie in Intervallen zur Absenkung des Testosteronspiegels in
Abhängigkeit des PSA-Wertes
 Hauptsächlich Einsatz von Antiandrogenen
Das Prostatakarzinom
4. Therapie
4.2 Therapieformen
4.2.3 Systemische Therapie
2.4 CYP17A1-Inhibitor
Wirkstoff: Abirateron
 Indikation: kastrationsresistentes Prostatakarzinom
 CYP17A1 ist ein zentrales Enzym in der Testosteronsynthese
 Der Wirkstoff Abirateron blockiert CYP17A1 und somit die physiologische
Testosteronsynthese
 Durch den direkten Eingriff in die Testosteronsynthese wird auch die
autonome Produktion von Testosteron in den Tumorzellen beim
kastrationsresistentem PCa blockiert.
 Einnahme oral als Tablette in Kombination mit Glucokortikoiden
(Prednison, Prednisolon)
Das Prostatakarzinom
4. Therapie
4.2 Therapieformen
4.2.3 Systemische Therapie
2.5 Androgenrezeptor-Signalweg-Inhibitor
Wirkstoff: Enzalutamid
Indikation:
 metastasiertes kastrationsresistentes PCa mit Progress während oder
nach Chemotherapie mit Docetaxel
Procedere:
 Enzalutamid ist ein Inhibitor des Androgenrezeptor-Signalweges, der
durch seine 3 Angriffsmechanismen äusserst wirksam ist
 Einnahme oral als Kapsel in Kombination mit Gn-RH-Analogon
Das Prostatakarzinom
4. Therapie
4.2 Therapieformen
4.2.3 Systemische Therapie
Therapie bei kastrationsresistentem PCa mit Progress
 Kastrationsresistent: (früher: hormonrefraktär) trotz Hormontherapie
kommt es zu einer Progression
 Tumor wird nicht hormonunabhängig sondern entwickelt Mechanismen
den Hormonentzug zu umgehen
 Tritt bei allen Patienten im Verlauf der Hormontherapie auf, im
Durchschnitt nach 20 Monaten
 In einigen Studien wurde bei bis zu 25 % der Patienten bereits eine
primäre Kastrationsresistenz beobachtet, also vor Beginn einer
Hormontherapie
Das Prostatakarzinom
4. Therapie
4.2 Therapieformen
4.2.3 Systemische Therapie
Definition Kastrationsresistenz
 Serum-Testosteron-Wert im Kastrationsniveau (< 50 ng/dl / 1.7 mmol/L)
Und
Biochemischer Progress
 3-maliger PSA-Anstieg im Abstand von einer Woche, davon 2 Werte > 50
% über Nadir und alle PSA-Werte > 2 ng/ml
Radiologischer Progress
 bildgebend Nachweis von mind. 2 neu aufgetretenen ossären Metastasen
bzw. größenprogrediente Weichteilmetastasen gemäss Recist-Kriterien
Das Prostatakarzinom
4. Therapie
4.2 Therapieformen
4.2.3 Systemische Therapie
Das Prostatakarzinom
4. Therapie
4.2 Therapieformen
4.2.3 Systemische Therapie
3. Chemotherapie
Indikation:
Hormonrefraktäres Prostatakarzinom mit Progress
Procedere:
 Chemotherapie i. v. standardmässig in Kombination mit Glucokortikoid
(Prednison, Prednisolon)
 In der Erstlinientherapie ist das Taxan Docetaxel die Standartherapie
 Bei Progress unter Docetaxel kann Cabazitaxel eingesetzt werden
 Bei reduziertem Allgemeinzustand oder Kontraindikation steht alternativ
in der Erst- oder Zweitlinie Mitoxantron oder Extramustin zur Verfügung
Das Prostatakarzinom
4. Therapie
4.2 Therapieformen
4.2.3 Systemische Therapie
4. Immuntherapie (derzeit keine Option)
Indikation:
Hormonrefraktäres Prostatakarzinom mit Progress
Procedere:
 Sipuleucel-T ist ein Krebsimpfstoff
 Leukozyten werden mittels Leukapherese («Blutwäsche») dem
Patienten entnommen und mit dem rekombinanten Fusionsprotein PAPGMCSF inkubiert, anschliessend gewaschen und in Ringer-Lösung
gegeben
 Anschliessend wird diese Suspension dem Patienten appliziert und
somit die T-Zellen des Immunsystems stimuliert, um die Tumorzellen zu
bekämpfen
 Wurde vom Hersteller im September 2015 wieder vom Markt
genommen (neuer Eigentümer?, Nutzen-Kosten-Relation?)
Das Prostatakarzinom
4. Therapie
4.2 Therapieformen
4.2.3 Systemische Therapie
5. Radionuklide
Indikation:
 Hormonrefraktäres Prostatakarzinom, ausschliesslich mit Knochenmetastasen nach Therapieversagen unter Chemotherapie mit Docetaxel
Procedere:
 Therapie mit radioaktivem Isotop (Radium-223)
 Radium-223 baut sich vorwiegend in neu gebildetes Knochengewebe
innerhalb von Knochenmetastasen ein, da dort der Knochenstoffwechsel am höchsten ist und zerstört mittels seiner «ɑ-Strahlung»
Tumorzellen
 Aufgrund der geringen Reichweite der Alphastrahlung wird das
Knochenmark nur sehr gering belastet
Das Prostatakarzinom
4. Therapie
4.2 Therapieformen
4.2.3 Systemische Therapie
6. Biphsophonate (z. B. Zolendronsäure) und RANKLAntikörper (z. B. Denosumab)
Indikation:
Hormonrefraktäres Prostatakarzinom mit Knochenmetastasen
Procedere:
 Tumorzellen im Knochenmark aktivieren Knochenzellen dauerhaft zur
Neubildung von Knochengewebe, welches allerdings eine geringere
Stabilität aufweist und gesundes Knochengewebe verdrängt
 Dies führt zunehmend zur Knochenzerstörung und erhöht das
Frakturrisiko
 Biphosphonate und RANKL-Antikörper inhibitieren bzw. verlangsamen
diese Prozesse
 Werden als Prophylaxe zusätzlich zur Antitumortherapie eingesetzt
Quellen
1. Einführung
1.1 Epidemiologie (weltweit, europaweit, Min/Max, Schweiz)
Daten/Grafiken Welt : http://globocan.iarc.fr/Pages/fact_sheets_population.aspx (20.05.16)
http://globocan.iarc.fr/Pages/fact_sheets_cancer.aspx (03.06.16)
Daten Schweiz: Schweizerischer Krebsbericht 2015
Grafiken Schweiz: www.bfs.admin.ch/bfs/de/home/statistiken/gesundheit.gnpdetail.2016-0421.html (28.10.16)
1.2 Risikofaktoren
S3-Leitlinie Früherkennung, Diagnose und Therapie des Prostatakarzinoms, Langversion 3.1-2. Aktualisierung Oktober 2014
(www.awmf.org an 04.10.16)
www.onkopedia.com/de/onkopedia/guidelines/prostatakarzinom/@@view/html/index.html (20.10.16)
1.3 Früherkennung
www.medix.ch/wissen/guidelines/urologische-krankheiten/prostatakarzinompsa-screening.html#Anker2 (28.10.16)
S3-Leitlinie Früherkennung, Diagnose und Therapie des Prostatakarzinoms, Langversion 3.1-2. Aktualisierung Oktober 2014
(www.awmf.org am 04.10.16)
Digital rektale Untersuchung
http://www.prostatazentrum.ch/index.php/diagnose.html (04.10.16)
Grafik: www.prostatazentrum.ch/files/themes/prostatazentrum/images/abtasten_der_prostata.jpg (04.10.16)
1.4 PSA (Prostataspezifisches Antigen)
https://de.wikipedia.org/wiki/Prostataspezifisches_Antigen (04.10.16)
1.5 Anatomie der Prostata
www.apotheken-umschau.de/multimedia/127/230/280/72341757969.jpg (05.10.16)
www.urologie-bad-segeberg.de/Prostata-Anatomie.png (05.10.16)
www.urologielehrbuch.de/prostataanatomie.html (05.10.16)
1.6 Funktion der Prostata
www.urologielehrbuch.de/prostataanatomie.html (05.10.16)
www.prostata.de/funktion-der-prostata (05.10.16)
Quellen
2 Klassifikationen
2.1 ICD10, ICDO
ICD-10-GM-2016
ICD-O—Topographie
Grafik Übersicht Harnorgane: I Care Pflege-2015, Georg Thieme Verlag KG
Grafik Lymphknoten: https://s-media-cache-ak0.pinimg.com/originals/1f/85/46/1f8546a08ff91812399941af6ce80733.jpg
(28.10.16)
2.2 TNM, UICC
TNM, 7. Auflage 2010, 4. Korrigierter Nachdruck 2012
2.3 Prognostische Gruppierung AJCC
TNM, 7. Auflage 2010, 4. Korrigierter Nachdruck 2012
2.4 Grading/Gleason Score
Grafik: http://www.clevelandhealth.info/wp-content/uploads/2016/02/Prostate-Cancer-Gleason-Score.jpg (07.10.16)
http://www.pathologen-luebeck.de/klassifikationen-2/#ui-id-5 (07.10.16)
3. Diagnostik
3.1 Symptome
www.onkologie2016.de/solidetumoren/geschlecht/prostata_klinik.htm (07.10.16)
S3-Leitlinie Früherkennung, Diagnose und Therapie des Prostatakarzinoms, Langversion 3.1-2. Aktualisierung Oktober 2014
(www.awmf.org am 04.10.16)
3.2 Diagnostik
S3-Leitlinie Früherkennung, Diagnose und Therapie des Prostatakarzinoms, Langversion 3.1-2. Aktualisierung Oktober 2014
(www.awmf.org am 04.10.16)
www.prostata.de/prostatabiopsie (07.10.16)
www.urologenportal.de/patienten/patienteninfo/patientenratgeber/prostatabiopsie.html (07.10.16)
Grafik Biopsie: www.klinikumingolstadt.de/typo3temp/fl_realurl_image/prostatastanzbiopsie-4a.jpg (07.10.16)
Grafik Technik Biopsie: www.prostatakrebs-tipps.de/wp-content/uploads/2013/01/Bildgebung-Biopsie.jpg (07.10.16)
Quellen
4. Therapie
4.1 Stadiumadaptierte Therapie
www.onkopedia.com/de/onkopedia/guidelines/prostatakarzinom/@@view/html/index.html (20.10.16)
S3-Leitlinie Früherkennung, Diagnose und Therapie des Prostatakarzinoms, Langversion 3.1-2. Aktualisierung Oktober 2014
(www.awmf.org am 04.10.16)
www.onkopedia.com/de/onkopedia/guidelines/prostatakarzinom/@@view/html/index.html (20.10.16)
https://www.unimedizin-mainz.de/urologie/patienten/krankheitsbilder/urologie-deserwachsenen/prostatakarzinom/hormonrefraktaeres-prostatakarzinom-mhrpc.html (21.10.16)
S3-Leitlinie Früherkennung, Diagnose und Therapie des Prostatakarzinoms, Langversion 3.1-2. Aktualisierung Oktober 2014
(www.awmf.org am 04.10.16)
Therapie-Algorithmus PCa
www.onkopedia.com/de/onkopedia/guidelines/prostatakarzinom/@@view/html/3.jpg (31.10.16)
Therapie-Algorithmus hormonrefraktäres PCa www.onkopedia.com/de/onkopedia/guidelines/prostatakarzinom/@@view/html/6.jpg
(31.10.16)
4.2 Therapieformen
4.2.1 Abwartende Therapiestrategie
S3-Leitlinie Früherkennung, Diagnose und Therapie des Prostatakarzinoms, Langversion 3.1-2. Aktualisierung Oktober 2014
(www.awmf.org am 04.10.16)
www.onkopedia.com/de/onkopedia/guidelines/prostatakarzinom/@@view/html/index.html (20.10.16)
http://www.wisplinghoff.de/de/fuer-praxen/fuer-praxen/formelsammlung/prostata-psa-verdopplungszeit.html (02.11.16)
Quellen
4.2.2 Lokale Therapie
S3-Leitlinie Früherkennung, Diagnose und Therapie des Prostatakarzinoms, Langversion 3.1-2. Aktualisierung Oktober 2014
(www.awmf.org am 04.10.16)
Behandlungsoptionen des Prostatakarzinoms: Permanente, interstitielle Brachytherapie
mit Jod-125, Onkologie 04/15
https://assets.krebsliga.ch/downloads/1074.pdf (26.10.16)
www.klinikum-ingolstadt.de/kliniken-undinstitute/urologischeklinik/leistungsangebot
/onkologie/prostatakrebs/prostatakrebsbrachytherapie/ (26.10.16)
www.urologie.usz.ch/fachwissen/prostatakrebs/Documents/HIFU%20Punktgenau.pdf (27.10.16)
4.2.3 Systemische Therapie
www.onkolleg.de/Hilfe-fuer-Patienten/Prostatakrebs/Fortgeschrittenes-Prostatakarzinom/Hormontherapie.htm?ID=945 (18.10.16)
www.onkologie.hexal.de/krebs/prostatakrebs/behandlung/ (18.10.16)
Grafik Androgenkreislauf: http://prostatakrebs-shg-rostock.de/hormontherapie-allgemein/ (27.10.16)
www.prostata.de/wissen/prostatakarzinom/hormontherapie (18.10.16)
www.urologielehrbuch.de/antiandrogene_therapie.html (19.10.16)
www.onkopedia.com/de/onkopedia/guidelines/prostatakarzinom/@@view/html/index.html (20.10.16)
https://de.wikipedia.org/wiki/Estramustin (21.10.16)
https://de.wikipedia.org/wiki/Sipuleucel-T (21.10.16)
https://de.wikipedia.org/wiki/Radionuklidtherapie_von_Knochenmetastasen (24.10.16)
www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=50086 (24.10.16)
www.prostatakrebs-bps.de/medizinisches/therapie-aktuelles/578-marktruecknahme-von-sipuleucel-t-provenge (27.10.16)
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