2-Phasige Verdrängung - Praxis Claudia Klaus

Werbung
Vortrag allgemeine Psychosomatik
AEMI 06.06.2010
Claudia Klaus
FÄ für Innere Medizin +
FÄ für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Gliederung:
1. Historie/Definition Psychosomatik
2. Psychosomatik in der ICD 10
3. Vorstellung einiger Modelle
-Konversion
-Organspezifität
- De- und Resomatisierung
- 2-Phasige Verdrängung
-Alexithymie
-Lerntheoretisches Konzept
4. Regeln im Umgang mit psychosomatischen Patienten/Beispiele
Folie 1
Historie/Definition Psychosomatik
Die Psychosomatik ist die Gegenbewegung bzw. die
kulturhistorische Antwort auf die tiefe Spaltung von
Geistes- und Naturwissenschaften, die in der Zeit der
Aufklärung entstand und die zunächst die Dichotomie von
Körper und Seele mit sich brachte.
→ Die Psychosomatik versucht, biologische, psychische
und soziale Faktoren wieder stärker zu integrieren als
die Naturwissenschaften
Folie 2
Historie/Definition Psychosomatik
Psychosomatische Medizin ist die Lehre von den
körperlich-seelisch-sozialen Wechselwirkungen in
der Entstehung, im Verlauf und in der Behandlung
von menschlichen Krankheiten. Sie muss ihrem
Wesen nach als personenzentrierte Medizin
verstanden werden.
Folie 3
Psychosomatische Störungen in der ICD 10
F45 = Somatoforme Störung
Ohne organpathologische Substrate, begleitet werden sie in der
Regel von unterschiedlichen Graden von Angst und
Depressionen. Häufigste sind gastrointestinale, kardiovaskuläre,
respiratorische aber auch Schmerzsyndrome wie SchulterNacken-Syndrome oder Low back pain syndrome.
F45.0 Somatisierungsstörung
F45.1 Undifferenzierte Somatisierungsstörung
F45.2 Hypochondrische Störung
F45.3 Somatoforme autonome Funktionsstörung
.30 Herz und kardiovaskuläres System
.31 Oberer Gastrointestinaltrakt
.32 Unterer Gastrointestinaltrakt
.33 Respiratorisches System
.34 Urogenitales System
.38 Sonstige Organe oder Organsysteme
F45.4 Anhaltende somatoforme Schmerzstörung
F45.8 Sonstige somatoforme Störungen
F45.9 Nicht näher bezeichnete somatoforme Störung
Folie 4
Psychosomatische Störungen in der ICD 10
F54 = Psychologische und Verhaltensfaktoren
bei anderenorts klassifizierten Krankheiten:
Mit organpathologischem Korrelat, i.d.R.
spielen langanhaltende psychische
Belastungen (Sorgen, Konflikte, Ängste)
eine wesentliche Rolle.
(Bsp. Asthma, Urticaria, Magenulcus,
Colitis ulc., Ekzem)
Folie 5
Psychosomatische Modelle
>> Konversion
Ursprünglich:
Libidinöse Energie wird umgewandelt in
somatische Innervation
→ somatische/sensible oder motorische
Symptome
Folie 6
Psychosomatische Modelle
>> Organspezifitätstheorie
1. Der Organismus verharrt im Zustand der
Bereitstellung zu einer notwendigen Handlung
(der Sympatikus überwiegt)
2. Der Organismus reagiert auf die Notwendigkeit zu
handeln mit Rückzug (in den Abhängigkeitszustandder Parasympatikus überwiegt)
Emotionale Verfassungen wurde den sympatischen
und parasympatischen Bereitstellungen zugeordnet.
Folie 7
Psychosomatische Modelle
>> DE- und REsomatisierung
Nach erfolgter Desomatisierung im Rahmen der
gesunden Entwicklung erfolgt bei drohender innerer
oder äußerer Gefahr eine Resomatisierung mit
entsprechender körperlicher Reaktion.
Folie 8
Psychosomatische Modelle
>> 2-Phasige Verdrängung
Bei Bewältigung einer chronischen Belastung:
1. Stufe:
Mobilisierung psychischer Abwehrkräfte mit
neurotischer Symptombildung
(Preis: Icheinengung)
2. Stufe:
Verschiebung in körperliche Abwehrvorgänge
führen zur Ausbildung des körperlichen
Symptomes!
Folie 9
Psychosomatische Modelle
>> Alexithymie = Schwierigkeit Gefühlsvorgänge zu lesen
Postulat einer spezifischen Persönlichkeitsstruktur mit der Unfähigkeit,
Gefühle wahrzunehmen und verbal zu beschreiben.
Merkmale:
- Operationales Denken
→ Armut/Defizit in Beziehung zu seelischen Inhalten
- Ich-Störungen
→ Partielle psychische Unreife und rigide, brüchige Abwehr mit
begrenzter Symbolisierungsfähigkeit (Sprachkodierung), Leere
in sozialen Beziehungen, kaum Entwicklung in einer
Übertragungsbeziehung
- Psychosomatische Regression
→ Auf Abwehrsystem mit aggressiven und autodestruktiven
Tendenzen in Form von Somatisierung
- Projektive Verdopplung
→ Andere werden stereotyp sowie man selbst gesehen
Folie 10
Psychosomatische Modelle
>> Lerntheoretisches Konzept
Lerngeschichte
→ Verfehlte Lernvorgänge
→ Symptom
→ Symptomerhaltende Lernvorgänge
→ Symptomchronifizierung
Folie 11
Vielen Dank für Ihre
Aufmerksamkeit!
Homepage:
www.praxis-claudiaklaus.de
Herunterladen