Uni Konstanz forscht an embryonalen Stammzellen

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Uni Konstanz forscht an embryonalen Stammzellen
Der Konstanzer Biochemiker Prof. Marcel Leist hat als erster Wissenschaftler BadenWürttembergs die Genehmigung bekommen, mit embryonalen Stammzellen zu forschen.
Leist untersucht die Wirkung von Medikamenten und Chemikalien auf menschliche
Nervenzellen.
Prof. Dr. Marcel Leist hat die Genehmigung des Robert Koch-Instituts erhalten, mit
menschlichen embryonalen Stammzellen zu forschen. Er ist damit der erste Wissenschaftler
Baden-Württembergs, der eine solche Genehmigung erhält. Der 43-jährige Wissenschaftler ist
Inhaber des Stiftungslehrstuhls für In-vitro-Methoden zum Tierversuchersatz der Schweizer
Doerenkamp-Zbinden Stiftung für versuchstierfreie Forschung und der Thurgauischen Stiftung
für Wissenschaft und Forschung.
Genehmigung mit einer ethischen Verantwortung verbunden
Das Genehmigungsverfahren für Stammzellenforschung ist aufwändig. Die mit den
Stammzellen verfolgten Forschungsarbeiten müssen, so der Gesetzgeber, "hochrangigen
Forschungszielen" dienen und "soweit wie möglich in In-vitro-Modellen mit tierischen Zellen
oder in Tierversuchen vorgeklärt" worden sein.
Prof. Dr. Marcel Leist zur Genehmigung: „Dies ist ein wichtiger Schritt voran, der für uns auch
mit einer riesigen wissenschaftlichen und ethischen Verantwortung verbunden ist. Die
Forschung an tierischen Stammzellen hat uns bereits wertvolle Erkenntnisse geliefert. Die
Forschung mit embryonalen Stammzellen eröffnet ganz neue Möglichkeiten, Medikamente und
Chemikalien an menschlichen Nervenzellen im Reagenzglas zu erproben. Wir möchten
keinesfalls das eine als Ersatz für das andere betrachten, das wäre ethisch undenkbar. Wichtig
ist: Versuche zur Wirksamkeit von Medikamenten an tierischen Zellen haben nur einen
bedingten Aussagewert für den menschlichen Körper. Sie sind nicht eins zu eins übertragbar.
Was für ein Tier ungefährlich ist, kann bei einem Menschen zu schweren Schädigungen führen,
und auch umgekehrt.“
Stammzellen sind Körperzellen, die noch nicht ausdifferenziert sind. Sie liegen noch nicht in
einer Form vor, die sie für ihre Verwendung im Organismus spezialisiert, können aber jede
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Der Konstanzer Biochemiker Prof. Marcel Leist (Foto: van Bebber)
Zellart im Körper erzeugen. Stammzellen können auch ständig neue Tochterzellen produzieren
und sich somit selbst erhalten. Für die Kultur von Stammzellen sind hochkomplizierte
chemische Bedingungen notwendig, die darüber entscheiden, in welche Richtung die Zelle sich
weiterentwickelt. Pflanzen, Tiere und Menschen haben solche Zellen gleichermaßen.
Quelle: Universität Konstanz - 01.02.08 (P)
Pressemitteilung
10.02.2008
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