SoSe 2013 Herzlich Willkommen zum Zwischenmeeting SoSe 2013 SoSe 2013 o Referatswiederholung o Überblick Werbewirkungsmodelle o Ihre Fragen/Feedback o Organisatorisches (Prüfungsplanung) SoSe 2013 o jeweils 5 Minuten Zeit o 1 RednerIn pro Gruppe SoSe 2013 When choice is demotivating: can one desire too much of a good thing? (Iyengar, S.S. & Lepper M.R., 2000) SoSe 2013 Studie 1 Studie 2 Studie 3 Auswahl-Gegenstand Marmelade Aufsatz-Themen Pralinen Bedingungen (gebotene Auswahl) limitiert: 6 Sorten umfangreich: 24 Sorten limitiert: 6 Themen umfangreich: 30 Themen limitiert: 6 Sorten umfangreich: 30 Sorten Ergebnisse umfangreiche Auswahl: - weckte eher das Interesse der Kunden limitierte Auswahl: - Studenten entschieden sich eher dazu einen Aufsatz zu schreiben - fertigten qualitativ hochwertigere Arbeiten an umfangreiche Auswahl: wurde als angenehmer empfunden gleichzeitig aber auch als demotivierender und frustrierender wurde als zu umfassend bewertet limitierte Auswahl: - verleitete eher zum Kauf limitierte Auswahl: - führte zu mehr Zufriedenheit mit der Entscheidung - führte zu einer häufigeren Wahl von Pralinen als Teilnahmevergütung - wurde als gerade richtig bezeichnet SoSe 2013 Umfangreiche Auswahlmöglichkeiten: o erscheinen zunächst attraktiv und erfreulich o gehen aber einher mit erhöhtem Verantwortungsgefühl Richtigkeit einer Entscheidung wird in Frage gestellt Konsequenzen: o Kaufmotivation wird vermindert o Zufriedenheit mit Kauf wird vermindert Fazit: o kleinere Auswahl führt eher zu einer zufriedenstellenden Entscheidung SoSe 2013 o 1957: James Vicary behauptete durch subliminale Darbietung („Drink Coca-Cola“ und „Eat Popcorn“) Verkäufe dieser Produkte signifikant gesteigert zu haben o Key (1973): in vielen Werbebotschaften seien sexuelle Andeutungen versteckt, die eine bessere Stimmung hervorrufen sollen Wie glaubwürdig ist das? o Abbildung 1. Bild in Anlehnung an Vicary´s Studien: Behauptungen. o Probanden erahnten Ziffern aus so weiter Entfernung, dass Ziffern eigentlich nicht wahrgenommen werden konnten (Sidis (1898); Merikle, Smilek & Eastwood (2001)) o Probanden, die mit dem Wort "trinken" oder mit dem Wort "Cola" geprimt wurden, tranken signifikant mehr als Probanden die mit neutralen Wörtern geprimt wurden (Dijksterhuis, Wegner & Aarts, 2005) Subliminal Priming Laura Bottel, Vivien Kühne, Michael Wojatzki SoSe 2013 Studie: o Einfluss von subliminalem Priming auf die Getränkeauswahl o Ergebnisse: o Subliminales Priming hat einen signifikanten Effekt auf späteres Verhalten, wenn Motivation (in dieser Studie: Durst) besteht. Abbildung 2: Methode zum subliminalen Priming in der Studie von Karremans et al., (2006) Weiterführende Ansätze: o Zwiespältige Meinung über Dauer des Effekts: o Dauer von bis zu 14 Tagen (Sohlberg und Birgegard, 2003) o Nur in sorgfältig aufbereiteten Labor-Settings möglich (Aronson et al., 2004) o Theorie der kognitiven Dissonanz (Festinger, 1957) Subliminal Priming Laura Bottel, Vivien Kühne, Michael Wojatzki SoSe 2013 o Intelligenzentwicklung nach Piaget-Formenwahrnehmung o Kognitive Entwicklung von Kindern o Experiment: Umschütt-Versuch Erkenntnisse für das präoperative Stadium (2. bis 7. Lebensjahr) o Frage: “Wo ist mehr Wasser drin?“ Antwort: “In der Vase.“ o Form eines Produktes hat Einfluss auf die Größenwahrnehmung o Dreiecke werden größer wahrgenommen als Quadrate (vgl. Fisher & Foster, 1968) und Quadrate größer als Kreise (vgl. Pfeiffer, 1932) SoSe 2013 Wansink & van Ittersum (2003) Bottoms Up! The Influence of Elongation on Pouring and Consumption Volume oStudie 1 und 2: o Probanden befüllten Gläser selbstständig o Eingeschüttete Menge wird in hohen Gläsern überschätzt u. in flachen unterschätzt Einfluss der Glasform auf das Ausschenkverhalten von Barkeepern oStudie 3: o In flache Gläser wird mehr Flüssigkeit eingeschüttet, als in hohe Gläser o Erfahrung und Alter mindern den Effekt , heben ihn aber nicht vollständig auf 80 60 40 20 0 hohes, schmales Glas flaches, breites Glas < 5 Jahre Erfahrung > 5 Jahre Erfahrung SoSe 2013 Werbepsychologische Vertiefung Die Blogveranstaltung SoSe 2013 Elena Buksmann, Daria Euler, Stefanie Jung, Maria Kovtunenko Thema 6 - Kontexte der Werbung: Der „Location-Effekt“ ■ 22.05.2013 SoSe 2013 „Location-Effekt“ Objekte, die links, oben oder oben-links platziert sind, werden von uns als visuell leichter wahrgenommen Objekte, die rechts, unten oder unten-rechts platziert sind, werden von uns als visuell schwerer wahrgenommen SoSe 2013 Konsumentenziele (z.B. Gesundheitsmotiv) moderieren den Location-Effekt bezüglich der Produktbewertung Visuelle „Schwere“ und „Leichtigkeit“ von Produktverpackungen werden in Abhängigkeit des Konsumentenmotivs als ein positives vs. negatives Attribut wahrgenommen Der Verkaufsregal-Kontext (kontrastierend oder assimilierend) hat einen Einfluss auf die Wahrnehmung der visuellen Schwere eines Produktes und auf seine Bewertung Abbildung 1: Kontrastierende und assimilierende Kontexteffekte von Verkaufsregalen (Farbe vs. Schwarz-Weiß; Deng & Kahn, 2009) Praxisprojektvorstellung SS 11 SoSe 2013 Wiederholung und Vertiefung 15 SoSe 2013 gehen nicht von einer direkten Verbindung zwischen „Message“ und „Consumer Response“ aus, es passiert etwas dazwischen Generelle Annahme: KonsumentInnen lernen etwas aus der Werbung Man geht in diesen Modellen von 3 kognitiven Lernschritten aus: Fennis, B.M. & Strobe, W. (2010). The Psychology of Advertising. New York: Psychology Press SoSe 2013 o AIDA -Modell entwicklet als Beschreibung des Ablaufs/Prozesses von Werbung und ihrer Wirkung (bekannt seit Ende des 19. Jh.(1898)) SoSe 2013 o Das AIDA-Modell geht davon aus, dass sich die Hierarchie der Effekte auch auf die Gestaltung der Werbung bezieht: o Man muss die „Consumer“ erst „bilden“ (educate) um Interesse zu wecken (kognitiv), o dann werden die Produktattribute beschrieben, um das Bedürfnis zu wecken (affektiv) o damit er/sie anschliessend das Produkt kauft (konativ) SoSe 2013 Weiterentwicklungen und Umstellungen Are you f***ing kidding me? Fennis, B.M. & Stroebe, W. (2010). The Psychology of Advertising. New York: Psychology Press SoSe 2013 (Lavidge und Steiner, 1961) o Grundannahme, dass man die Stufen jeweils von oben nach unten nacheinander durchlaufen muss SoSe 2013 (McGuire, 1985) o Grundannahme, dass man sich überhaupt der Werbung aussetzen muss und das Ziel der Werbung eine Stabilisierung des Verhaltens ist. SoSe 2013 der US Association of National Advertisers (1995) o SoSe 2013 MEHR-STUFEN-MODELLE an den Hierarchie-von-Effekten-Modellen o Stufenmodelle der Werbewirkung gehen davon aus, dass es allgemein gültige Stufen der Werbewirkung gibt, unabhängig von: Produkt, Kontext & Rezipient ABER IST DAS SO? o Modelle besitzen zwar heuristischen Charakter, ABER ihnen fehlt die empirische Grundlage! Praxisprojektvorstellung SS 11 SoSe 2013 spezifische Einflussgrößen und Modelle „mit“ 24 SoSe 2013 „Der Grad wahrgenommener persönlicher Wichtigkeit und/oder persönlichen Interesses, der durch einen Stimulus in einer bestimmten Situation hervorgerufen wird oder der von den Rezipienten an eine Situation heran getragen wird“ (Brosius, 2005, S. 396). o Grundannahme: Involvement als individueller, interner Zustand der Erregung oder Aktiviertheit eines Menschen, wobei dieser Zustand unterschiedlich lange andauern kann und auf bestimmte Objekte gerichtet ist (Moser, 2007, S. 17) geringes Involvement bedeutet, dass der /die typische ZuschauerIn sich wenig bis gar nicht mit der Werbung auseinandersetzt SoSe 2013 Das Involvement ist demnach eine Funktion, die sich aus Personen-, Objekt- oder Stimulusfaktoren und situationsbedingten Faktoren ergibt Involvement = F(Person, Situation, Objekt) SoSe 2013 27 MEHR-STUFEN-MODELLE von Hierarchie-von-Effekten-Modellen nach Ray (1973) Grundidee: zeitliche Abfolge der Komponenten Kognition, Affektion und Konation in Abhängigkeit des Involvements Grundüberlegung: Rezipienten müssen ihre Entscheidung vor anderen rechtfertigen Anregung zu Probekäufen Marke bekannt machen SoSe 2013 MEHR-STUFEN-MODELLE Werbeagentur Foote, Cone-Beding Übertragung auf Anwendungskontext deutlich pragmatischer und weniger wissenschaftlich SoSe 2013 MEHR-STUFEN-MODELLE Werbeagentur Foote, Cone-Beding SoSe 2013 MEHR-STUFEN-MODELLE Werbeagentur Foote, Cone-Beding Übertragung auf Anwendungskontext deutlich pragmatischer und weniger wissenschaftlich High Involvement Low Involvement Produkte mit hohem finanziellen Risiko (Kreditkarten, Darlehn, Hä user, Autos) Emotionale Produkte mit sozialer Sichtbarkeit (Juwelen, DesignerSonnenbrillen, Sportwage n) Haushaltsprodukte (Toiletten Papier, Reinigungsmittel, simple Essensprodukte wie Joghurt) Keine erwähnenswerten kognitiven und affektiven Prozesse beteiligt „life´s little pleasure“ (Süßigkeiten, Eiscreme) Werden aus hedonistischen Gründen gekauft. Es kommt auf affektive Prozesse an Der Konsum ist die affektive Komponente Think Feel SoSe 2013 MEHR-STUFEN-MODELLE der Hierarchie-von-Effekten-Modelle Die Modelle gehen von der Wirkung einer „diskreten“ Medienbotschaft aus, aber die Wirkung ergibt sich meist in der Kombination mit anderen Faktoren wie Produktdesign, Preisgestaltung, etc. Es handelt sich hier um etwas differenzierte S-O-R Modelle, mit der Werbung als Stimulus und der Kaufentscheidung als offen sichtbares Verhalten (Reaktion) Die Modelle sind eher unflexibel, da sie davon ausgehen, dass jede Werbung (genau) diese Effekte erzielt oder erzielen sollte. Modelle wie DAGMAR suggerieren, dass die Abfolge der Wirkungen valide sind, weil sie gemessen werden können. Die Messbarkeit sagt aber nichts über die Gültigkeit der Sequenz aus. Fennis, B.M. & Stroebe, W. (2010). The Psychology of Advertising. New York: Psychology Press Praxisprojektvorstellung SS 11 SoSe 2013 33 SoSe 2013 MEHR-STUFEN-MODELLE (Smith & Swinyard, 1982) SoSe 2013 MEHR-STUFEN-MODELLE (Smith & Swinyard, 1982) SoSe 2013 MEHR-STUFEN-MODELLE (Batra & Ray, 1985) o beruht auf den Überlegungen zu den Hierarchie-von-Effekten-Modellen o differenziert in Abhängigkeit des Involvementgrades zwei unterschiedliche Werbewirkungspfade o anwendbar bei vielen Werbekontexten o Dünne Pfeile = schwache Effekte, dicke Pfeile = starker Effekt o Favorit der Chefin SoSe 2013 MEHR-STUFEN-MODELLE (Batra & Ray, 1985) z.B. auch Social-Media (recommendations) SoSe 2013 SoSe 2013 Welche Bereiche sprechen für eine Sympathie der Vorführung? SoSe 2013 MEHR-STUFEN-MODELLE (Petty & Cacioppo, 1986) z.B. Involvement SoSe 2013 Positiv wirkende periphere Hinweisreize o o o o o o Zahl der Wiederholung Zahl der Argumente Humorigkeit Attraktivität der dargestellten Modelle Erotik Furcht SoSe 2013 MEHR-STUFEN-MODELLE (Petty & Cacioppo, 1986) SoSe 2013 Wann sind Einstellungen "stark"? o o o o o o Bedeutung es findet eine intensive Auseinandersetzung mit dem Einstellungsgegenstand statt Ich-Involviertheit die Einstellung ist mit zentralen persönlichen Werthaltungen oder dem Selbst verknüpft Extrema die individuelle Einstellung weicht extrem von einem neutralen bzw. moderaten Standpunkt ab Gewissheit wir sind davon überzeugt, dass unsere Einstellung zutrifft Zugänglichkeit die Einstellung kommt uns schnell in den Sinn Wissen wir sind über das Thema gut informiert Praxisprojektvorstellung SS 11 SoSe 2013 Implikationen für die Praxis 44 SoSe 2013 SoSe 2013 Relative Wichtigkeit von Werbung und Promotions während der Phasen SoSe 2013 SoSe 2013 Reaktionen der Konsumierenden 12 Angenommen man kann das Produkt in der Nähe erwerben, dann werden ca. 70% der restlichen 18 das Produkt kaufen und ausprobieren 18 Von denen sind nur 33% in der Lage sich an die Marke zu erinnern und ausreichend beeindruckt von den Benefits zu sein, um das Produkt auszuprobieren 54 Davon kriegen nur 60% die Werbebotschaft mit, weil die anderen unaufmerksam sind (Processing) 90 90% der Konsumenten haben die Möglichkeit Fernsehen zu schauen (Exposure) 100 SoSe 2013 Werbung muss 5 Kommunikationseffekte haben, um wirksame Beiträge zur Positionierung einer Marke zu liefern und das gewünschte Verhalten auszulösen! Rossiter & Percy, 1997 SoSe 2013 (Rossiter & Percy, 1997) SoSe 2013 (Rossiter & Percy, 1997) Zu 3. Einstellung zur Marke: KäuferInnen beurteilen die Marke positiv. Sie kann ein bestimmtes gegenwärtig relevantes Motiv befriedigen Kaufmotive SoSe 2013 (Rossiter & Percy, 1997) Informationale Werbung o Werbung muss hier vor allem die Problembeseitigung ansprechen, z. B. Waschmittel müssen weiß machen, sauber, sparen helfen, etc. o setzt auf Wiederholungen Transformationale Werbung o muss vermitteln, dass negative oder neutrale Emotionen in positive verwandelt werden o Emotionen müssen vermittelt werden (!Authentizität! abgestimmt auf die jeweilige Zielgruppe o Die Rezipierenden sollen sich mit der Werbung identifizieren, und sie nicht nur mögen o Es sollten auch Produktinformation in der Werbung enthalten sein, ggf. mit glaubwürdiger Übertreibung o Wiederholung ist auch hier förderlich, da sie hilft (Teil-)Entscheidungen aufzubauen oder zu bestärken (Mere Exposure) SoSe 2013 o Werbewirkungsmodelle beschreiben das Zusammenspiel unterschiedlicher Prozesse, die zwischen Werbedarbietung und der Reaktion liegen. o Früher: einfache Stufenmodelle (Ein-Stufen-Modelle, Hierarchie der Effekte, …) o Neuere Modelle gehen davon aus, dass Werbung auf unterschiedlichen Wegen stattfinden kann und insbesondere vom Involvement der Rezipienten abhängt. SoSe 2013 SoSe 2013 Beteiligung am Bloggeschehen o teilweise sehr gut o teilweise nicht vorhanden Benutzerpunkte o Punktevergabe bei Referaten sollte aktuell stimmen Referate o Insgesamt sehr hohe Qualität o tlw. exzellente Kreativarbeiten! o Bitte Grafiken selber machen und noch verstärkter zur Interaktion aufrufen SoSe 2013 o Termine stehen noch nicht Wann ist es euch am liebsten? Anmeldeprozedur: Anmeldung mit Terminwunsch (first come, first serve) bei [email protected] SoSe 2013 Abschlussmeeting am 17.07.2013: Vorstellung der (restlichen) Referate Grundlagen der Gestaltung von Werbung/Werbeanzeigen Vorstellung von Werbeanzeigen aus den letzten Jahren Beantwortung von Fragen zu der bevorstehenden Prüfung kurz vorher werden die Prüfungs-Cases im Blog veröffentlicht SoSe 2013 Vielen Dank für Eure Aufmerksamkeit! aktuelle Infos immer unter: www.uni-due.de/wirtschaftspsychologie 58