Die Wirtschaftspolitik: Grundlagen und der Fall Griechenland

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UE Fachdidaktik (Wirtschaft und Europa) SoSe 2012 Arbeitsauftrag A3 Anna Butzhammer, 0920968
Arbeitsauftrag A3: Verfassen Sie eine kompetenzorientierte Aufgabenstellung für die mündliche Reifeprüfung in GW, die folgende Eigenschaften hat bzw. Rahmenbedingungen erfüllt. Jede(r) eine eigene Aufgabenstellung.  Prüfungsaufgabe  20 ‐ 30' Vorbereitungszeit, 10 ‐ 20' Präsentations‐ und Gesprächszeit  Kommissionell  mit oder ohne Technologie  offenes Textformat für weitere Bearbeitung  Beachtung des Urheberrechts, damit auch ein Austausch bzw. eine Web‐
Publikation möglich ist  differenzierte Fragestellung  Arbeitsaufträge unter Verwendung der Operatorenlisten  Ausweisung des Anforderungsniveaus  mit beiliegendem Arbeitsmaterial bzw. Verweisen dazu  inkl. Lösung (Erwartungshorizont der Antwort)  Titel  Lehrplanbezug  Zuordnung zu einem Kompetenzbereich des AHS‐Oberstufen Lehrplans  Thema: Die Wirtschaftspolitik: Grundlagen und der Fall Griechenland  Lehrplanbezug: 7. Klasse: Österreich – Raum – Gesellschaft – Wirtschaft Gesamtwirtschaftliche Leistungen und Probleme – Wirtschafts‐und Sozialpolitik ‐ aus dem Magischen Vieleck Zielkonflikte der Wirtschaftspolitik ableiten und unterschiedliche Positionen formulieren ‐ anhand des Budgets wirtschafts‐ und sozialpolitische Absichten sowie Maßnahmen der Bundesregierung besprechen und analysieren 8. Klasse: Lokal –regional – global: Vernetzungen – Wahrnehmungen – Konflikte Politische und ökonomische Systeme im Vergleich ‐die Asymmetrie zwischen der ökonomischen Macht auf der einen Seite und den sozialen und politischen Interessen auf der anderen Seite erkennen  Zuordnung zu einem Kompetenzbereich: Wirtschaftskompetenz ‐Verständnis grundlegender Zusammenhänge in betriebs‐, volks‐ und weltwirtschaftlichen Bereichen sowie Kenntnis gesamtwirtschaftlicher Gesetzmäßigkeiten, Strukturen und Probleme ‐Wirtschaftspolitik als wesentlichen Bestandteil der Politik erkennen, ihre Modelle und deren reale Umsetzung in unterschiedlichen Systemen einschätzen können UE Fachdidaktik (Wirtschaft und Europa) SoSe 2012 Arbeitsauftrag A3 Anna Butzhammer, 0920968
 Aufgabenstellung: Die Wirtschaftspolitik: Grundlagen und der Fall Griechenland 1) Das magische Vieleck a. Beschreiben und skizzieren Sie das magische Vieleck.  AFB I: Beschreiben, skizzieren b. Analysieren Sie das Fallbeispiel M1 unter dem Aspekt des magischen Vielecks.  AFB II: Analysieren 2) Der Konjunkturzyklus a. Tragen Sie die Phasen des Konjunkturzyklus in M2 ein.  AFB I: Eintragen b. Erläutern Sie anhand von M2 die antizyklische Konjunkturpolitik.  AFB II: Erläutern 3) Der Fall Griechenland a. Bewerten Sie die in M3 genannten Maßnahmen unter anderem unter Einbeziehung des Fachwissens aus M3. AFB III: Bewerten b. Leiten Sie mögliche staatliche Maßnahmen gemäß der antizyklischen Konjunkturpolitik anhand der Materialien und der Aufgaben 1) und 2) ab.  AFB III: Ableiten UE Fachdidaktik (Wirtschaft und Europa) SoSe 2012 Arbeitsauftrag A3 Anna Butzhammer, 0920968
M1: Fallbeispiel zum magischen Vieleck Vollbeschäftigung ist gegeben, wenn die Arbeitslosenrate 3% nicht übersteigt. Die Nachfrage nach Arbeitskräften lässt Löhne und Preise steigen, die Verbraucherpreise entwickeln sich deutlich nach oben: Die Inflation wird beschleunigt. Die Wirtschaft wächst, die Konjunktur wird zur Hochkonjunktur: Die Konjunktur überhitzt sich. Werden mit den wachsenden Masseneinkommen viele ausländische Produkte gekauft, gerät die Zahlungsbilanz aus dem Gleichgewicht. (MALCIK et al. 2007:47). M2: Der Konjunkturzyklus (PURESPACE.DE o.J.) UE Fachdidaktik (Wirtschaft und Europa) SoSe 2012 Arbeitsauftrag A3 Anna Butzhammer, 0920968
M3:
„Nulllohn“‐Parolen und Sparappelle
Aus Kreisen der Industriellenvereinigung kommen seit einiger Zeit Forderungen nach einer „Nulllohnrunde“ zu hören, mit denen die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmungen gesichert werden soll. In den Kollektivverhandlungsrunden werden von der Unternehmerseite die Lohnabschlüsse hinausgezögert. Eine solche, auf Reallohnsenkung hinauslaufende Strategie würde die Fehler, die in den Dreißigerjahren gemacht wurden, wiederholen und die Krise verlängern. Damals wurden die Gewerkschaften bekämpft, Löhne gesenkt, Arbeitslosenunterstützungen gekürzt oder gestrichen. Die wichtigste Stütze von Konjunktur und Beschäftigung ist derzeit der private Konsum, der von der HALOUPEK 2009). Einkommensentwicklung und vom Konsumentenvertrauen abhängig ist. (C
M4: EU: Athen senkt Mindestlöhne In einer umfassenden Reform des Arbeitsmarktes will die griechische Regierung die Mindestlöhne senken und Entlassungen vereinfachen. Die Maßnahmen seien von der Europäischen Zentralbank, den Euroländer und dem Internationalen Währungsfonds diktiert worden, betonte Arbeitsminister Andreas Loverdos. Die griechischen Gewerkschaften zeigten sich am Donnerstag über den Gesetzentwurf empört und kündigten Proteste an. Unter anderem sollen künftig die gesetzlich festgelegten Abfindungen der privaten heftige Unternehmen bei Entlassungen auf die Hälfte verringert werden. sollen Neuangestellte bis 25 Jahre Zudem statt des bisher gültigen branchenübergreifenden Mindestlohnes von 740 Euro nur noch 592 Euro monatlich erhalten. Größere Unternehmen, die mehr als 150 Angestellte beschäftigen, sollen künftig statt monatlich zwei Prozent nunmehr fünf Prozent ihrer Angestellten entlassen können. Langfristig würden die Maßnahmen die Beschäftigung stärken und das Land konkurrenzfähiger machen, sagte Loverdos. (FOCUS Online 2010). UE Fachdidaktik (Wirtschaft und Europa) SoSe 2012 Arbeitsauftrag A3 Anna Butzhammer, 0920968
 Erwartungshorizont: 1) Das magische Vieleck 1a)Das magische Vieleck stellt die volkswirtschaftlichen Ziele dar. Die Magie besteht darin, dass nicht alles diese Ziele gleichzeitig erfüllt werden können, obwohl das angestrebt wird. Skizze: AUSSENWIRTSCHAFTLICHES GLEICHGEWICHT
GELDWERTSTABILITÄT VOLLBESCHÄFTIGUNG DAS MAGISCHE VIELECK
GERECHTE EINKOMMENS‐ UND VERMÖGENSVERTEILUNG WIRTSCHAFTSWACHSTUM LEBENSQUALITÄT UND GESUNDE UMWELT
1b)In diesem Beispiel werden die Zielkonflikte des magischen Dreiecks deutlich. In dem Fallbeispiel ist das der Zielkonflikt Vollbeschäftigung‐ außenwirtschaftliches Gleichgewicht. Aufgrund der Wechselwirkungen von Vollbeschäftigung, Wirtschaftswachstum und außenwirtschaftliches Gleichgewicht, können nicht beide Ziele erfüllt werden ( Magie). Deshalb muss der Staat Prioritäten setzen und bestimmte Ziele vorrangig verfolgen. UE Fachdidaktik (Wirtschaft und Europa) SoSe 2012 Arbeitsauftrag A3 Anna Butzhammer, 0920968
2) Der Konjunkturzyklus 2a) 2b) Staatliche Maßnahmen zur Belebung der Wirtschaft Staatliche Maßnahmen zur Dämpfung der Wirtschaft In der Abbildung ist rot die antizyklische Konjunkturpolitik eingezeichnet. UE Fachdidaktik (Wirtschaft und Europa) SoSe 2012 Arbeitsauftrag A3 Anna Butzhammer, 0920968
Bezeichnung für eine Wirtschaftspolitik, die das Ziel verfolgt, die konjunkturellen Ausschläge durch geeignete Maßnahmen und rechtzeitiges Gegensteuern zu glätten, um die wirtschaftliche Entwicklung zu verstetigen. Theoretische Grundlage ist die Beschäftigungstheorie von John Maynard Keynes (* 1883, gestorben 1946), der den Grund für Beschäftigungsschwankungen und Arbeitslosigkeit in der Volkswirtschaft in einer zu geringen gesamtwirtschaftlichen Nachfrage sieht. Konjunkturelle Schwankungen können danach gemildert werden, wenn eine rechtzeitige Steuerung der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage durch finanzpolitische Maßnahmen des Staates entgegengesetzt zum Konjunkturverlauf erfolgt (antizyklische Finanzpolitik). Im Abschwung muss der Staat deshalb die Nachfrage beleben und z. B. durch Erhöhung der Ausgaben für öffentliche Projekte, Subventionen oder Steuersenkungen die Investitionsbereitschaft der Unternehmen erhöhen und den privaten Konsum stimulieren. Im Boom soll der Staat entsprechend die Nachfrage z. B. durch Steuererhöhungen oder Senkung seiner Ausgaben für öffentliche Aufträge dämpfen, um eine Überhitzung der Konjunktur zu verhindern. Die Belebung der Nachfrage im Abschwung sollte nach dieser Auffassung auch dann erfolgen, wenn die höheren öffentlichen Ausgaben über höhere Schulden finanziert werden müssen (Defizitfinanzierung). Die im Abschwung entstandenen Defizite im öffentlichen Haushalt sollen jedoch in folgenden Aufschwungphasen wieder abgebaut werden. (BPB o.J.) 3) Der Fall Griechenland 3a) Maßnahmen stehen im Widerspruch mit CHALOUPEKs Aussagen: o
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Mindestlohnsenkung => privater Konsum geht zurück => geringere wirtschaftl. Aktivität => Staatsdefizit steigt Entlassungen: Soziales Sicherungssystem in Griechenland nicht genug ausgebaut => privater Konsum geht zurück =>s.o. Langfristig: laut antizyklischer Konjunkturpolitik: staatl. Investitionen (schwer mgl., da Griechenland pleite ist  Fond) … 3b) Mögliche Maßnahmen: o
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Steuersenkungen Verminderung des Personalstandes des Bundes Verbesserung der Effizienz der öffentlichen Leistungen Kurzarbeit Staatl. Investitionen bzw. ausländ. Inverstitionen ….. UE Fachdidaktik (Wirtschaft und Europa) SoSe 2012 Arbeitsauftrag A3 Anna Butzhammer, 0920968
Quellen: BPB (O.J.): Antizyklische Wirtschaftspolitik.<www.bpb.de/nachschlagen/lexika/lexikon‐der‐
wirtschaft/18641/antizyklische‐wirtschaftspolitik>(Zugriff:2012‐04‐17). CHALOUPEK, G. (2009): Damit die Rezession nicht zur Weltwirtschaftskrise wird. In: GW‐ Unterricht 116, 24‐28. FOCUS ONLINE (2010): EU: Athen senkt Mindestlöhne.< http://www.focus.de/finanzen/news/eu‐
athen‐senkt‐mindestloehn_aid_520418.html>(Zugriff: 2012‐04‐16). MALCIK, W. , W.SITTE & C. SITTE (2007): RGW 7. Raum‐ Gesellschaft‐ Wirtschaft. 7. Klasse AHS. Wien: Hölzl. PURESPACE.DE (o.J.): Der Konjunkturzyklus. <http://eww.purespace.de/homepag4/Lerninsel/wublelgt/Gesellenpruefungen/WiSoS09‐
2.gif>(=Zugriff:2012‐04‐16). 
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