www.vinzenzgruppe.at Ausgabe 3/2008 Grüß Gott Das Spital-Journal des Krankenhauses der Barmherzigen Schwestern Ried Blindheit ist kein Schicksal Nun müssen Taten folgen Wirksame Hilfe gegen Erblinden Innviertler Politiker sprechen sich einhellig dafür aus, bestehende Lücken in der Gesundheitsversorgung der Region zu schließen. Die gefürchtete Makula-Degeneration wird an der Augenabteilung des Krankenhauses Ried erfolgreich behandelt. Seite 3 Seite 4/5 Ein winziger Schnitt reicht Brustkrebs-Gen: Ambulanz berät Urologen des Krankenhauses Ried setzen als erste in ganz Österreich eine neue, besonders schonende Nieren-Operationsmethode ein. Eine neue Ambulanz am Krankenhaus Ried berät Frauen über ihr persönliches genetisches Risiko für Brust- und Eierstockkrebs. Seite 7 Seite 8 Ausbildung Ausbildung im Krankenhaus Das Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Ried ist neben seiner Rolle als zentraler Gesundheitsdienstleister auch ein wichtiges Ausbildungszentrum im Innviertel. Verschiedene Einrichtungen bieten den Absolventen qualifizierte Berufschancen und sichern zugleich die Versorgung der Region mit medizinischen und pflegerischen Fachkräften. Das Vinzentinum (Schule für Gesundheits- und Krankenpflege) bietet eine dreijährige Ausbildung für den gehobenen Dienst in Gesundheits- und Krankenpflege an. Es gibt derzeit 75 Ausbildungsplätze, verteilt auf drei Jahrgänge. Bewerber für den nächsten Jahrgang können sich bis 20. Februar 2009 anmelden. Universitäre Lehre am Krankenhaus Ried Die Abteilungen für Neurologie, Anästhesie und Intensivmedizin bilden Medizinstudenten aus. Erfolg und Anerkennung für das Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Ried: Die Medizinische Universität Innsbruck hat die Abteilungen für Neurologie sowie für Anästhesiologie und Intensivmedizin als akademische Lehrabteilungen anerkannt. Voraussetzung dafür sind neben dem Status als Schwerpunktkrankenhaus ein hoher klinischer Standard, habilitierte Abteilungsleiter und wissenschaftliche Arbeiten in den letzten Jahren. Medizinstudenten hatten schon bisher Gelegenheit, im Krankenhaus Ried den Spitalsbetrieb kennen zu lernen. Die neue Studienordnung für Medizin sieht nun ein klinisch-praktisches Jahr mit mehr praktischer und theoretischer Ausbildung direkt am Krankenbett vor. 2 Im Krankenhaus Ried haben die Studenten pro Fach ein vierwöchiges Praktikum unter ständiger Aufsicht eines Facharztes zu absolvieren. Neben der Freude am Lehren nennt Prof. Kampfl einen weiteren Grund, warum er sich um die Akkreditierung bemüht hat: „So kann man zeigen, dass die Abteilung auf dem neuesten Stand der Wissenschaft und der medizinischen Forschung arbeitet. Das hebt die Wertigkeit des Rieder Schwerpunktspitals nochmals.“ Und Prof. Hasibeder sieht trotz der Mehrarbeit Vorteile für das Krankenhaus, nicht zuletzt für die Zukunft: „Das Kennenlernen von Medizinstudenten während ihres klinisch-praktischen Jahres ist wie das Prüfen ungeschliffener Diamanten“, meint er in Hinblick auf spätere Turnusund Facharzt-Bewerbungen. Grüß Gott Die Akademien für Physiotherapie, Logopädie, Ergotherapie und für Radiologie-Technologie werden in Zusammenarbeit mit dem BFI Ried betrieben. Bis jetzt wurden dort 95 Absolventen ausgebildet. Derzeit wird daran gearbeitet, die Ausbildung in eine Fachhochschule überzuführen. Im Rahmen der dreijährigen Turnusärzteausbildung bietet das Krankenhaus Ried Facharztausbildungen in 16 verschiedenen Fächern: • Anästhesiologie & Intensivmedizin • Augenheilkunde • Chirurgie • Gynäkologie und Geburtshilfe • HNO • Innere Medizin • Kinderheilkunde • Neurologie • Nuklearmedizin • Orthopädie • Pathologie und Mikrobiologie Medizin und • Physikalische Rehabilitation • Radiologie • Unfallchirurgie • Urologie Derzeit absolvieren in Ried 24 Mediziner eine Facharztausbildung, 37 lassen sich zum Praktischen Arzt ausbilden. Editorial Folgen dem Bekenntnis der Politik nun auch Taten? Prim. Dr. Wolfgang Brandtner Ärztlicher Direktor und Geschäftsführer Zwei-Klassen-Medizin zwischen städtischen Ballungsräumen und ländlichen Regionen kommt nicht in Frage. Es darf keine Zwei-Klassen-Medizin mit unterschiedlicher Versorgungsqualität zwischen den Ballungsräumen und dem ländlichen Raum geben: Darüber waren sich die regionalen Spitzenpolitiker beim Zukunftsdialog, den die Vinzenz Gruppe in Ried veranstaltete, parteiübergreifend einig. In der wichtigen Frage einer KoronarAngiographie für Ried, die die Chancen von Patienten mit akutem Herzinfarkt im Innviertel entscheidend verbessern würde soll die Entscheidung aufgrund einer politischen Beurteilung fallen, obwohl zahlreiche medizinische und ökonomische Argumente allesamt eindeutig für das Schwerpunktkrankenhaus der Barmherzigen Schwestern Ried als Standort sprechen. Wir hoffen immer noch, dass letztlich Sachaspekte den Ausschlag geben. Dass sich Patienten über Gangbetten empören, ist verständlich. Unverständlich ist, dass bürokratische Hürden die Lösung dieses Problems verzögern. Zusätzlich auferlegte Prüfungen, ob im Krankenhaus Ried tatsächlich ein Bettenbedarf besteht und der bei Redaktionsschluss noch nicht erfolgte Beschluss des Regionalen Strukturplans Gesundheit verzögern die geplanten Maßnahmen gegen die untragbare Bettennot in unserem Krankenhaus. Akademien sind unverzichtbar Mit aller Kraft setzen wir uns für den Erhalt der Rieder Akademien für Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie und für den radiologisch-technischen Dienst ein – die einzige akademische Ausbildung im Innviertel. Ried muss Ausbildungsort für gehobene medizinische Dienste bleiben, und zwar in einer Form, die theoretische und praktische Ausbildung am gleichen Ort ermöglicht und die Studenten nicht zu Pendlern macht. Diese gut funktionierenden Ausbildungen auszulöschen, wäre grob unsinnig und auch für unser Krankenhaus äußerst nachteilig: Nur die akademischen Ausbildungsstätten gewährleisten, dass im Innviertel ausreichend Fachkräfte für diese Aufgaben vorhanden sind. Erfreulich ist, dass nun auch die Ordensspitäler zu den Gesprächen über die Zukunft der Gesundheitsakademien in Oberösterreich eingeladen sind. E-Card auf der Dialyse wird nun an einem richtungsweisenden Pilotprojekt im IT-Bereich gearbeitet: Mittelfristig sollen z. B. auch die Einweisung und die Bereitstellung von Befunden für den Hausarzt auf elektronischem Weg möglich sein. Das würde Abläufe abkürzen und vereinfachen und somit den Patienten nützen. Die elektronische Gesundheitsakte wirft aber zweifellos auch Fragen auf, speziell beim Thema Datenschutz. Experten unseres Hauses wurden eingeladen, sich in einer Arbeitsgruppe bei der Suche nach Lösungen zu beteiligen. Dass gerade das Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Ried als Pilot-Spital ausgewählt wurde, kommt sicher nicht von ungefähr und ist Ausdruck der Kompetenz, die unserem Haus zugemessen wird. Ich bedanke mich an dieser Stelle für Ihr Vertrauen in unser Krankenhaus und wünsche Ihnen ein gesegnetes Weihnachtsfest, Zuversicht und Gesundheit für das kommende Jahr 2009. Prim. Dr. Wolfgang Brandtner Uni-Ausbildung im Rieder Spital In Sachen Ausbildung gibt es aber auch erfreuliche Neuigkeiten: Medizinstudenten können ab diesem Herbstsemester einen Teil ihres klinisch-praktischen Jahres im Krankenhaus Ried absolvieren. Die Medizinuniversität Innsbruck hat unsere Abteilungen für Neurologie und für Anästhesiologie und Intensivmedizin als akademische Lehrabteilungen anerkannt (mehr darüber lesen Sie auf Seite 2). Das ist ein weiterer Beweis für den hohen klinischen Standard in unserem Schwerpunktkrankenhaus. Mit der E-Card im Krankenhaus Nach der bereits im Routinebetrieb befindlichen Patientenanmeldung mittels Grüß Gott 3 Augenheilkunde Makula-Degeneration: Erblinden ist kein Schicksal Im Kampf gegen die gefürchtete Makula-Degeneration wird an der Augenabteilung des Krankenhauses Ried eine neue Methode mit großem Erfolg eingesetzt. Makula-Degeneration: Diese Diagnose war für betroffene Patienten bis vor kurzem eine Hiobsbotschaft. Es gab kaum Möglichkeiten, die altersbedingte Augenerkrankung aufzuhalten. In der westlichen Welt ist sie die häufigste Ursache dafür, dass jemand erblindet. Die Krankheit tritt in zwei Erscheinungsformen auf. Bei der häufigeren trockenen Form sterben die Sehzellen der Netzhaut (Zapfen und Stäbchen) sowie Blutgefäße in der Aderhaut des Auges ab. Außerdem bilden sich bei der Makuladegeneration auch Ablagerungen, sogenannte Drusen. Bei der feuchten Form führen Gefäßneubildungen zu Blutungen und Bindegewebswucherungen. All dies passiert unglücklicherweise genau an der Stelle des schärfsten Sehens, dem Gelben Fleck (Makula lutea). Diese nur wenige Quadratmillimeter kleine Stelle ermöglicht das Lesen sowie das Erkennen von Gesichtern und feinen Einzelheiten. Mit modernen Untersuchungsmethoden erkennt man frühzeitig Veränderungen am Auge. Dramatische Folgen Die Ursachen der Veränderungen sind bis heute nicht eindeutig geklärt, eine zentrale Rolle dürfte eine gestörte Entsorgung von Stoffwechselschlacken im Auge spielen. Rauchen und Bluthochdruck fördern das Auftreten der Krankheit. Die Folgen sind bei beiden Formen gleich dramatisch: Das betroffene Auge kann erblinden. „Während man den Verlust der zentralen Sehschärfe erst in einem späteren Stadium bemerkt, lässt sich die ,, Nicht selten ist mit dieser Methode sogar eine Verbesserung der Sehkraft möglich. ,, Dozent Dr. Robert Hörantner Krankheit mit modernen Untersuchungsmethoden schon im Frühstadium erkennen, ehe noch Sehstörungen auftreten“, erklärt Dozent Dr. Robert Hörantner, Leiter der Augenabteilung am Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Ried. Wichtige Hinweise liefert dabei der Test mit dem AmslerNetz (siehe Abbildung Seite 5). Sogar wieder besser sehen Besonders Erfolg versprechend ist eine neue Behandlungsmethode, die im Krankenhaus Ried zum Einsatz kommt. Dabei wird ein wachstumshemmendes Medikament, das ursprünglich für die Krebstherapie entwickelt wurde, mittels feiner Nadel in den Glaskörper des Auges injiziert. Die Therapie wird im Abstand von vier bis sechs Wochen wiederholt, bis die Makula-Degeneration zum Stillstand kommt. „Nicht selten ist sogar eine Verbesserung der Sehkraft möglich“, berichtet Doz. Hörantner. Sein Appell: Bei Sehveränderungen unbedingt einen Augenarzt aufsuchen! Bei Sehveränderungen unbedingt einen Augenarzt aufsuchen, auch bei Beschwerdefreiheit regelmäßige Kontrollen beim Augenarzt durchführen lassen! 4 Grüß Gott Augenheilkunde Makula-Degeneration: Das sind die Symptome auf einer Schriftseite sind des Gesichtsfelds er• Zentrum • Gerade Linien scheinen verbogen • Worte verschwommen scheint leer oder als grauer • Farben wirken blasser Fleck Ist Ihr Auge gesund? Der Gitter-Sehtest, auch Amsler-Netz genannt, ist sehr gut dafür geeignet, um die Augen auf Veränderungen der Makula zu überprüfen. Dieser Sehtest ersetzt aber NICHT die Routineuntersuchung beim Ihrem Augenarzt! 1. Tragen Sie Ihre Lesebrille und schauen Sie in normalen Leseabstand auf das Netz 2. Decken Sie ein Auge ab 3. Schauen Sie direkt auf den schwarzen Punk im Zentrum des Netzes 4. Achten sie nun darauf, ob alle Linien des Netzes gerade verlaufen oder ob sie in bestimmten Bereichen verzerrt, verschwommen oder unscharf sind 5. Wiederholen Sie diesen Vorgang anschliessend mit dem anderen Auge Erscheinen die Linien verzerrt oder gewellt oder sind leere Stellen erkennbar, suchen Sie bitte Ihren Augenarzt auf. Gitter-Sehtest Gesunde Netzhaut Erkrankte Netzhaut mit altersbedingter Makuladegeneration Grüß Gott 5 Aktuelles Keine Chance für Legionellen Eine neue Warmwasseranlage im Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Ried gilt österreichweit als Vorzeigeprojekt in Sachen Spitalshygiene. Im Duschwasser kann eine tödliche Gefahr lauern: Legionellen. „Diese Bakterien vermehren sich bei Temperaturen zwischen 40 und 50°C in Warmwasserspeichern und können dann theoretisch beim Duschen in die Lunge von Patienten gelangen“, erklärt Dr. Milo Halabi, hygienebeauftragter Arzt am Krankenhaus Ried. Daher legt das Hygieneteam des Spitals schon seit Jahren besonderes Augenmerk auf die Kontrolle der Warmwasseranlagen. Wie in vielen anderen Bereichen setzt das Innviertler Schwerpunktkrankenhaus nun auch bei der Vermeidung von Legionellen österreichweit Maßstäbe. Im neuesten Bauteil des Hauses befindet sich die erste Warmwasseranlage in einem Krankenhaus, die gemäß der neuen ÖNORM B 5019 errichtet wurde. Dabei wird Warmwasser nicht mehr gespeichert, sondern sozusagen „online“ mittels Wärmeaustauscher (Durchflussprinzip) zur Verfügung gestellt. Seit über einem Jahr wird die Anlage ohne Probleme betrieben, sie erfüllt die technischen und vor allem auch die mikrobiologischen Anforderungen. Erwartungen übertroffen „Wir haben die Anlage sehr genau überprüft und zahlreiche Wasserproben auf Legionellen gezogen. Die Ergebnisse haben unsere Erwartungen erfüllt und übertroffen, was uns natürlich stolz macht, denn es hat unter Fachleuten viel Skepsis gegenüber dem Durchflussprinzip in größeren Gebäuden gegeben“, stellt Dr. Halabi fest. Die betreffende ÖNORM zum sicheren Betreiben von Warmwasseranlagen ist ihm übrigens wohlvertraut: Er war Vorsitzender jenes Ausschusses am Austrian Standard Institute, der die Norm erarbeitet hat. Dass die Anlage perfekt funktioniert, hat sich inzwischen herumgesprochen: Schon melden sich Techniker und Planer für Begehungen und Besichtigungen an. „Das Wichtigste ist für uns aber, dass wir dem Patienten Warmwasser zur Verfügung stellen, bei dem er vertrauen kann, dass keine Legionellen drin sind“, so Dr. Halabi. Die neue Warmwasseranlage erfüllt höchste hygienische Anforderungen. 6 Quick Check In auf der Dialyse Grüß Gott Eine Technologie, die man von Flughäfen und Bahnhöfen schon länger kennt, kommt nun auch im Krankenhaus Ried zum Einsatz: die Selbstanmeldung an einem „Quick Check In“-Automaten. Seit fünf Monaten können sich DialysePatienten selbst zur Behandlung anmelden. Der neue „Quick Check In“Automat steht im Eingangsbereich der Dialyse und funktioniert ganz einfach: Der Patient steckt seine e-Card in das dafür vorgesehene Lesegerät. Im Krankenhaus-Informationssystem werden dann die Patientendaten ermittelt und geprüft, ob der Patient bereits registriert ist. Wenn die Daten passen, werden auf dem Bildschirm die entsprechenden Informationen (Datum, Uhrzeit, Ambulanzbezeichnung) ausgegeben. Der Patient bestätigt die Daten auf dem Bildschirm und steht somit auf der Ambulanzliste der Dialyse. Wenn die Anmeldung misslingt, ist es natürlich weiterhin möglich, sich wie bisher anmelden zu lassen. Der Vorteil des neuen Automaten: Pflegemitarbeiter der Dialyse werden um eine administrative Tätigkeit erleichtert und haben mehr Zeit für die Patienten. Urologie Für Nierenoperation reicht ein einziger kleiner Schnitt Urologen des Krankenhauses Ried setzten eine neue Methode der „Schlüsselloch-Chirurgie“ erstmals in Österreich ein. Auch in der Urologie haben sogenannte minimal invasive Operationsverfahren (bekannt unter dem Sammelbegriff „Schlüsselloch-Chirurgie“) in den vergangenen Jahren an Bedeutung gewonnen, und sie werden weiter verbessert. Solche Eingriffe – auch Laparoskopie genannt – sind zwar nicht in jedem Fall angebracht, sie bewähren sich aber bei einer Reihe von Krankheitsbildern. Der Hauptvorteil dieser Methoden: Der Patient erholt sich rascher als nach offenen Schnittoperationen, es bleiben keine großen Narben zurück. Die urologische Abteilung des Krankenhauses der Barmherzigen Schwestern ist bei dieser Entwicklung weit voran: Erstmals in Österreich wurde hier nun eine sogenannte „SIL-Operation“ durchgeführt. Eine Patientin mit einer großen, chronisch infizierten Nierenzyste wurde erfolgreich operiert. Um einen Nierentumor ausschließen zu können, musste auch eine Gewebsprobe entnommen werden. Schonend für die Patienten SIL steht für „single incision laparosco- „Neue Operationsmethoden eröffnen auch in der Urologie neue Möglichkeiten“, erklärt Primar Dr. Erich Würnschimmel. py“ und bedeutet, dass nur ein einziger, kleiner und später unsichtbarer Einschnitt im Nabelbereich nötig ist. Durch ihn können alle Spezialinstrumente, die für die Operation nötig sind, eingeführt werden. Bisher waren für einen solchen Eingriff mindestens drei bis vier Einschnitte nötig, die Belastung für die Patienten war entsprechend höher und das kosmetische Ergebnis schlechter. „Unsere Abteilung arbeitet mit Nachdruck an der Weiterentwicklung dieser Operationstechnik, um sie auch bei weiteren urologischen Krankheitsbildern anzuwenden“, erklärt der Leiter der urologischen Abteilung, Prim. Dr. Erich Würnschimmel. Die Möglichkeiten sind enorm: In den USA ist es kürzlich gelungen, sogar komplette Nieren auf diese Weise zu entfernen. Urologische Ambulanz bietet umfassendes Angebot Allgemeine urologische Ambulanz: Montag - Freitag 8 - 12 Uhr Ambulanz für Andrologie und sexuelle Funktionsstörungen Montag 9 - 11 Uhr Leitung: FA.Ass. Dr. Bernhard Dallinger Kinderurologische Ambulanz Donnerstag 11 - 13 Uhr Leitung: OA Dr. Johannes Esterbauer Uro-onkologische Ambulanz und Prostatakarzinom-Ambulanz: Montag 10 - 12 Uhr Leitung: OA Dr. Johannes Huber Ambulanz für Inkontinenz und Urodynamik Dienstag 8 - 10 Uhr Leitung: Ass. Dr. Franz Reichartseder Ambulanz für Harnsteine und ESWL (Steinzertrümmerung) Freitag 8 - 10 Uhr Leitung: OA Dr. Klaus Brandstätter Wir ersuchen um telefonische Voranmeldung: 07752 / 602 - 2500 Grüß Gott 7 Gynäkologie Risiko-Gen für Brustkrebs: Neue Ambulanz berät Frauen Brustkrebs und Eierstockkrebs treten in manchen Familien gehäuft auf. Eine genetische Beratung im Krankenhaus Ried informiert über das individuelle Risiko. Bei neun von zehn Frauen, die an Brust- oder Eierstockkrebs erkranken, spielt Vererbung keine Rolle. Jede zehnte Frau, die von einem solchen Tumor betroffen ist, hat dafür aber eine genetische Veranlagung. Das erklärt auch, warum diese beiden bösartigen Krankheiten in manchen Familien besonders häufig auftreten. Die beiden Gene, die dabei eine wesentliche Rolle spielen, wurden in den 90er Jahren entdeckt. Sind sie mutiert, also krankhaft verändert, so erhöht sich das Risiko für ihre Trägerinnen, im Lauf des Lebens an Krebs zu erkranken, enorm: bei Eierstockkrebs auf bis zu 44 Prozent, bei Brustkrebs sogar auf bis zu 85 Prozent. Besonders intensive Vorsorge Frauen mit einer solchen Gen-Mutation brauchen daher besondere Betreuung, vor allem intensive Vorsorgemaßnahmen. Dazu gehören regelmäßige Ultraschalluntersuchungen, Mammographie und Kernspintomographie sowie gynäkologische Untersuchungen, teilweise schon ab dem 18. Lebensjahr. Auch vorbeugende Operationen können notwendig sein und erfordern entsprechende Beratung und Begleitung. Ob ein solches genetisches Risiko für Brust- oder Eierstockkrebs besteht, lässt sich mittels einer speziellen Blutuntersuchung klären. Seit wenigen Wochen bietet die gynäkologische Abteilung im Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Ried nun 8 Gerade bei genetischen Fragen ist der Datenschutz bei Beratung und Untersuchung sehr wichtig. Die Untersuchungsergebnisse werden prinzipiell nur an die Patientin weitergegeben. Die Weitergabe an andere Personen ist seitens der Genetikambulanz nicht vorgesehen und von Gesetzes wegen auch nicht erlaubt. entsprechende Beratung an, und zwar in Kooperation mit der Universitätsklinik Wien, die die Blutuntersuchung durchführt. In Frage kommen dafür Frauen mit bestimmten Häufungen solcher Krebsfälle in ihrer Verwandtschaft. Auskünfte und Informationen bei Oberarzt Dr. Gerhard Wolfram Terminvereinbarungen in der Gynäkologischen Ambulanz: Strenger Datenschutz Untersuchung und Beratung in der genetischen Ambulanz sind kostenlos, eine Zuweisung durch Haus- oder Facharzt ist nötig. Der Datenschutz ist streng: Die Untersuchungsergebnisse erfährt ausnahmslos nur die Patientin selbst. Frauen, bei denen eine genetische Veranlagung für Brust- oder Eierstockkrebs festgestellt wird, finden in der Ambulanz auch psychologische Unterstützung. Grüß Gott Tel. 07752/602-2500 Impressum: Eigentümer, Herausgeber und Medieninhaber: Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Ried, Betriebsgesellschaft m.b.H., 4910 Ried, Schlossberg 1. Für den Inhalt verantwortlich: Geschäftsführung des Krankenhauses der Barmherzigen Schwestern Ried. Redaktion: haslinger pr, Offenlegung gem. § 25 Mediengesetz / Grundlegende Richtung: Informationszeitung des Krankenhauses Ried. Bilder: BHS Ried, Hirnschrodt Ried Gesamtherstellung: HAMMERER GmbH & CoKG, 4910 Ried.