Psychiatrie 17.10. Einführung biopsychosoziale Herangehensweise stat. Therapie uni-Kliniken, Landeskrankenhäuser, Abteilungen (Sektoren, mit Aufnahmepflicht) Spezialkliniken für Psychotherapie und Entwöhnung Forensische Abteilungen (~1% der Patienten) ambul. Therapie Praxen Tageskliniken- und Tagesstätten Übergangswohnheime Wohngemeinschaften Ambul. Psychiatrische Pflege Sozialpsychiatrische dienste beteiligte Berufsgruppen ärztlich: Psychiater, Neurologen, Internisten, Allgemeinärzte nichtärztlich: Psychologen, Fachpfleger, Arbeitstherapeuten, Physiotherapeuten, Kunsttherapeuten, Sozialpädagogen Psychiatrische Diagnose Symptom Syndrom Diagnose Querschnittsdiagnose und Längsschnittsdiagnose Psychiatrische Untersuchung Anamnese internistischer Befund Neurologischer Befund Psychopathologischer Befund (das spezifische) Fremdanamnese von zentraler Bedeutung, v.a. Bei bestimmten Krankheitsbildern wie Verfolgungswahn Lehrbücher: duale reihe psychiatrie (auch in der bib im 1. stock), roter faden.... (optisch nicht so ansprechend) 23.10. Hirnorganische Psychosyndrome – – – – häufig (2,7% punktprävalenz, 30% lebenszeitprävalenz Ursachen – degenerativ (M. Alzheimer, M. Pick, Chorea Huntington, M. Parkinson) – vaskulär (Gefäßkrankheiten, Herzinsuffizienz, Anoxie, Anämie) – infektiös (HIV, Syphilis, CJD) und autoimmun (Multiple Sklerose) – traumatisch (SHT) – raumfordernd (Tumor, Blutung, Hydrozephalus – metabolisch / endokrin (Leber - / Niereninsuffizienz, Avitaminose, Hypo-/ Hyperthyreose, M. Wilson, Paraneoplasie, Gestose) – Sonstiges: Vergiftungen (Alkohol, Medikamente, Drogen), Epilepsie, Fieber, Operation, Dermatozoenwahn, Intelligenzminderung...) Imitation der Symptomatik „endogener“ Psychosen aber: spezielle psychopathologische Charakteristika – Bewusstseinsstörungen – quantitativ (akute Hirnschädigung -> Neurologie) .. Somnolenz, Sopor, Koma mit Stadien; Suche nach neurologischen / internistischen Ursachen qualitativ (Delir, Dämmerzustand), oft intermittierend – Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen (Demenzen) Anamnese, Psychopathologie, internistischneurologische Untersuchung, laborchemische und apparative Zusatzdiagnostik -> Diagnose eines hirnorganischen Psychosyndroms – – Anamnestisches Syndrom = Korsakoff-Syndrom – Trias: Gedächntis- und Orientierungsstörungen, Konfabulationen – keine Bewusstseinsstörung (DD Delir ) – Vorkommen: Alkoholismus, Hypoxie, Traumata, Co-Intox – Ätiopathogenese: dienzephale und mediotemporale Funktionsstörungen, besonders Corpora mamillaria – Therapie : Vit B1-Substitution; Ausgleich des Elektrolyt-und Flüssigkeitshaushaltes Wernicke-Korsakoff-Syndrom: Opthalmoplegie und Okulomotoriusparese, Atrophie der Mamillarkörper 24.10. Delir / organische Psychose – Qualitative Bewusstseinsstörung: wach, aber doch gestört – Bewusstsein ist eingeengt, getrübt – Denken verwirrt und unzusammenhängend – Orientierungsstörungen – häufig Angst und Aggressivität durch Fehleinschätzungen – motorische Unruhe bis Erregunng – meist optische, szenische Halluzinationen, Wahn – Ablenkbarkeit, Suggestibilität – Amnesie Ätiologie Delir: – Alkohol- und Medikamentenentzug – psychopharmakologische Medikation, Trauma Symptomatik: – Desorientiertheit zu Zeit, Ort, Person und Situation – Konzentrationsstörungen und Merkfähigkeitsstörungen – Suggestibilität, optische und haptische Halluzinationen – psychomotorische Unruhe (Nesteln) – vegetative Entgleisung, Krampfanfälle Therapie: – Intensivmedizinische Betreuung – Flüssigkeits- und Elektrolytsubstitution – Clomethiazol (Distraneurin®) bis zu 2 Kapseln / 10 ml Mixtur alle 2h oral – – – – steuerbare Entgiftung, übernimmt Alkoholwirkungen Komplikationen: Atemdepression: RRAbfall, bronchiale Hypersekretion bei AAK (atemalkoholkonzentration) > 1 ‰ => Haloperidol 5-10 mg bei leichterem vegetativen Entzug ggf. 4x 0,15 mg Clonidin (Catapressan®) reizarme Umgebung wichtig, oft falsche Interpretation von Reizen z.B. Angst vor alltäglichen Geräuschen Dämmerzustand – verschobenes Bewusstsein, traumwandlerischer Zustand – äußerlich häufig einigermaßen geordnet – partielle Verkennungen von Zeit, Ort , Personen – Amnesie – Vorkommen: (post)iktal; selten pathologischer Rausch Organische Persönlichkeitsveränderungen – bei chronischem Alkohol u.a. Missbrauch, ... Demenzen – schleichende Verhaltensänderung Interessenverlust, Gleichgültigkeit, Reizbarkeit, Umständlickeit – Nachlassen der höheren Regungen => Konflikte – Akzentuierung von Persönlichkeitseigenschaften (sparsam => geízig, mißmutig => mürrisch, redselig => geschwätzig) Demenzen (Differentialdiagnose) – 4,5% der über 65jährigen, steigende Tendenz – 50-60% Alzheimerdemenz – 15-25% vaskuläre Demenz – 10-15% Mischformen – 10% andere Ursachen – Herzkreislaufkrankheiten – Blutkrankheiten – Leber-/Niereninsuffizienz – endokrine Erkrankungen (Schilddrüse, Nebennierenrinde) – Avitaminose (B1, B6, B12, Folsäure) -> DD für Kausalbehandlung entscheidend! Altersabhängige Zunahme der dementiellen Erkrankungen -> Rotterdamstudie rasanter Ansteig ab 75 bis auf 40% mit 90 Demenzen : Psychopathologie – Gedächtnisstörungen (Kurz- , später Langzeitgedächtnis) – Desorientiertheit (zeitlich, räumlich, situativ, zur Person) – Denkstörungen (abstrahierendes Denken, Urteilsvermögen, Persevationen) – häufig affektive Störungen (40% depressiv, seltener euphorisch; Affektlabilität) – Antriebsstörungen: meist Verarmung, Interessenverlust – Psychomotorik: Hypomimie, Hypokinese, verlängerte Reaktionszeiten Alzheimer-Erkrankung Stadien der Alzheimer-Erkranung: nach Braak, 1998 Alzheimer-Plaques werden schon sehr früh v.a. Im Hirnstamm abgelagert (mit 30 teilweise schon sichtbar) Patientin mit Alzheimer-demenz weiß nicht warum sie in Klinik ist sagt nichts, stimmung getrübt, antrieb vermindert, will gehen... hat autoimmunvaskulitis bei hashimotothyreoiditis zur behandlung führten plötzliche Sehstörungen: Hemianopsie links, hat rechts einen ausgedehnten posterioren infarkt gehabt ausserdem szenische Halluzinationen (sah Leute in wohnung die nicht da waren) halluzinationen waren behandlung zugänglich, ansonsten kommt sie jetzt in pflegerische betreuung Alzheimer – Ätiopathogenese – Neuropathologie: diffuse Hirnatrophie mit Neuronenverlust, abnorme Phosphorylierung, Ablagerung von Plaques (beta-Amyloid) extrazelluläre und neurofibrilläre Tangels (Tau-Protein) intrazellulär (Liquordiagnostik: Tau-Protein erhöht, Beta-Amyloid erniedrigt) – Neurotransmission: cholinerges Defizit durch verminderte Aktivität der Cholinacetyltransferase, aber auch andere Neurotransmittersysteme betroffen – Molekulargenetik: Risikofaktor Apolipoprotein-E4, odds ratio epsilon4/epsilon4 Variante vs epsilon3/epsilon3 Variante = 14.9; multifaktorielle Vererbung, Mutationen auf Chromosomen 1 (Präsenilin-2-Gen), 14 (Präsenilin-1-Gen), 21 (beta-AmyloidVorläufer-Protein-Gen (APP-Gen))9 Diagnostik – Darstellung von Plaques, struktur, Glukosemetabolismus – Delta-Aktivität korreliert mit dem mini mental status test , alpha-aktivität auch Allgemeine Therapieprinzipien AlzheimerDemenz – reizarme Umgebung (bei Erregung) – beruhigende , verständnisvolle Zuwendung; supportive PT – Reorientierungs-Training (ROT) vs Validierung – Optimierung von Herzfunktion, Wasserund Elektrolythaushalt – Behandlung von Infektionskrankheiten, Fiebersenkung – Reduktion / Absetzen auslösender Psychopharmaka – spezifische Behandlung der Grunderkrankung Demenzen: Therapie und Verlauf – syndromorientierte Psychopharmakatherapie von – Schlafstörungen, Erregung: niederpotente Neuroleptika – Angst: Benzodiazepine, niederpotente Neuroleptika – Delir: Clomethiazol, Diazepam Depression: Antidepressiva mit wenig anticholinergen NW – Wahn, Halluzinationen: hochpotente Neuroleptika (sedierend, Anxiolytisch, antipsychotisch) Psychopharmaka einschleichen und niedrig dosieren! Schleichend oder schubförmig progredient Verlauf tod nach 2-15 Jahren an Komplikationen (Infekte) – – – – 30.10. Nootropika / Antidementiva – Cholinesterasehemmer: Tacrin, Donezepil, Rivastigmin, Galantamin => erhöhung Gedächtnisleistung da mehr ACh NW: MDT-Beschwerden, Leberenzymerhöhung – Memantine: Glutamat-Modulator (NMDARezeptor) – ältere: Gingko biloba, Nimodipin, Piracetam, Pyritinol, Dihydroergotoxin => alle weniger wissenschaftlich bewiesen wirksam – Voraussetzung: Objektivierung des Behandlungserfolges DD depressive Pseudodemenz – definierbarer Beginn, kurze Dauer, schnelle Progression – depressive Erkrankungen in der Vorgeschichte – Verlust kognitiver Fähigkeiten bewusst, wird beklagt – nächtliche Verschlechterung ungewöhnlich – allg. Gedächtnisverlust – typische Antwort: „Ich weiß nicht“ – Testergebnisse widersprüchlich – Angst, Schuldgefühle, Rückzug – Brain Mapping: keine Theta-Zunahme, keine Alpha-Anteriorisierung Frontotemporale Demenzen FTLD 10% aller Demenzen (frontotemporal lobe degeneration) – Frontotemporale Demenz (FTP früher M.pick – Semantische Demenz SD verlust Sprachverständnis eher Wernicke – – – – primär progressive Aphasie PPA defizite eher Broca Diagnose mit Lund- und ManchesterKrieterien Langsamer, oft früher Beginn, fortschreitender Verlauf weitere assoziierte Erkrankungen: – cortico-basale Degeneration (alien limb sign) – ALS /Parkinson/demenzkomplex – progressive supranukläere Blickparese – Down-Syndrom FTD frontotemporale demenz (M. Pick) – Klinik: persönlichkeitsvergröberung, Euphorie, ungesteuertes Verhalten, 'Frontalhirnsyndrom', 50-60 LJ – Diagnostik: Frontalhirnatrophie (cCT und MRT) – DD: Alzheimer-Demenz, frontale RF, Progressive Paralyse – Histologie: Neuronenverlust, Pick-Zellen mit argyrophilen Einschlusskörperchen – Therapie: symptomatisch Lewy-Körper Demenz charakteristische Einschlusskörperchen gesamter kortex – kognitive beeinträchtigungen: – aufmerksamkeit, visuell-räumliche aufgaben – stark fluktuierend – psychiatrisch – szenische, visuelle halluzinationen („mein verstorbener ehemann war da“) wahnsymptome – depressionen parkinson-zeichen – bradykinesie – rigor – – M. Parkinson Klinik vornübergebeugte haltung u.a. Rigor, Tremor, Akinesie Neuropathologie lewykörperchen beschrnkt auf s. Nigra eosinophile anfärbung mit halo, neurofilamente, ubiquitin+ Therapie L-DOPA evtl Neuroleptika vs Zusatzsymptomatik wie Psychosen u.a. Chorea huntington – klinik: organische persönlichkeitsveränderungen ca 30-40 lj, später Demenz; hyperkinetisch-hypotones syndrom, ständige bewegungsunruhe (Gesicht!) bis zu grotesk ausfahrenden extremitätenbewegungen, dysarthrie – Degeneration von n. Caudatus, putamen, pallidum – molekular: autosomal-dominant, >37 CAGRepeats auf Chromosom 4 – Therapie: Neuroleptika, Beratung Angehörige – DD: Chorea minor / gravidarum, vaskuläre Läsion, tardive Dyskinesien M. Wilson: Klinik Kayser-Fleischer-Ring (in Praxis selten sichtbar) Kupferablagerung v.a. Leber, Gehirn je nach Dominanz hepatische oder neuorologisch-psychiatrische Form => organische Persönlichkeitsstörung mit antriebschwäche, emotionaler verfalchung, interessenverlust, treibenthemmung, später Demenz – Ätiologie: autosomal-rezessive Kupferstoffwechselstöurng – diagnose: Cu in Serum und Urin, Kornealring – Therapie: Chelatbildner, Diätschema Vaskuläre Demenz – subjektive Beschwerden: Müdigkeit mit Schlafumkehr, Kopfschmerzen, unsystematiuscher Schwindel, Gereiztheit, Verstimmtheit – psychischer Befund: Affektlabilität, Gedächtnisstörungen – neurologischer Befund: je nach hirnlokalisation schädigung; parkinsonsymptomatik, neuropsychologische ausfälle – Typen: Multiinfarkt-Demenz, subkortikale arteriosklerotische Enzephalopathie SAE – Verlauf: häufig schubförmig – MRT: in T2: erweiterte Liquorräume, UBOs (unknown bright objects = entmarkungsareale) Entzündlich oder autoimmun verursachte Psyhcosyndrome HIV-Infektion und AIDS – HIV-enzephalitis in 40-70%, häufig auch – – – PNP opportunistische infektionen (...) Symptomatik: organ. Psychosen, Depressionen, Persönlichkeitsstörung, Demenz Therapie: behandlung hiv-infektion, ggf opportunistische Infektionen, evtl symptomatische Therapie Neurosyphilis – III. Stadium: vaskuläre Syphilis, Spätmeningitis, Gummen – IV. Stadium: progressive Paralyse, Tabes dorsalis – progressive paralyse: – chron. Syhpilitische enzephalitis mit hirnatrophie – depressive und paranoide psychosen, demenz – neurologisch: periorales beben, zittern zunge, dysarthrie, areflexie, sensibilitätsstörungen – Diagnose: Serologie & Liquor (TPHA, FTA-ABS) – Therapie: Penicillin G hochdosis i.v. 2 Wochen Creutzfeld-Jakob Krankheit CJD – spongiforme (schwammförmig) Enzephalitis – schneller verlauf einer präsenilen Demenz – Diagnostik: mehr ausschlussdiagnose anderer Krankheiten – EEG: rhytmische komplexe – liquor: protein 14-3-3, s100, nse hirnbiopsie: schwammartiges hirngewebe Therapie: symptomatisch DD: gerstmann-scheinker-sträussler, fatale familiäre insomnie, neue variante der CJD (BSE assoziiert, geringe Erkrankungszahl) – – – Hirntrauma – commotio cerebri – kein Substanzdefekt – bewusstlosigkeit < 1h – contusio cerebri – Substanzdefekt – gefahr posttraumatische epilepsie Normaldruck-Hydrozephalus Trias: Demenz, Gangstörung, Inkontinenz – Liquorzirkulationsstörung z.B. infolge SAB – Diagnostik: normaler Liquordruck, Druckspitzen meist nur bei langzeitmessung Besserung nach Liquorentnahme – Therapie: Liquorshunt, meinst ventriukuloperitoneal Metabolische Enzephalopathien – Leberinsuffizienz => kognitive und Bewusstseinsstörungen – Niereninsuffizienz => Delir u.a. – Vit B12-Mangel => Demenz u.a. – Elektrolystörungen, paraneoplastische (durch autoimmunprozesse) Syndrome (z.B. Ovarialkarzinome) => psychoorganische Symptome Pharmakogene Psychosen – Delir bei anticholinergen Antidepressiva – – – – L-Dopa-induzierte Psychose bei M. Parkinson Cortison-induzierte Psychose pharmakogene Depression bei Neuroleptik Therapie: medikamentenreduktion, Umstellung 27.11. Warncke Kinder- und Jugendpsychiatrie Einführung verschiedener Krankheitsbilder wie frühkindlicher Autismus, Legasthenie, Entwicklungsstörung der psychomotorischen Kontrolle, einhergehende Misshandlungsgefahr, motorische / lautliche Tics, Absencen, Epilepsie psichiatrische Prinzipien 1. gleiche psychische Störungen können aufgrund eigenen verhaltens oder aus dem körper heraus auftreten 2. entweder fehlt begabung, steht extrem da oder wird falsch gelernt – so dass sie uns im wege steht Patientin: Magersucht Angst : weitere Komponente, psychisch zu erkranken (manche Kinder entwickeln sie gar nicht erst z.B. bei Autismus, Gegenpol: schwere, dauerhafte Angst, dysfunktionelle Angst gegenüber einzelnen dingen) Zwänge z.B. Sammelzwang , Kontrollzwang Gehirn übernimmt Kontrolle über Denken und Gefühle des Menschen, er muss etwas tun obwohl er es nicht will schwere Form des entgleitens menschlicher kontrolle über sein Gehirn: die Schizophrenie , das Gefühl vom Gehirn gesteuert zu werden alles geht durcheinander – Vergiftung gehirns durch Drogen. Der Körper lässt die Entwöhnung nicht zu – Sucht grotesk: Zunahme Inzidenz psychiatrische Patienten unter Kindern bei stark abnehmender Geburtenrate Streit der Eltern, Scheidung, alles auf dem Rücken des Kindes => hohes Risiko später psychisch zu erkranken Entwicklungspsychologie: Mit jeder neuen Fähigkeit kommen auch neue Erkrankungswahrscheinlichkeiten (Legasthenie, Gehstörungen...) wir geben Gehirn spezifische Aufgabe, dem es nicht gewachsen ist. Anorexia nervosa und Bulimia nervosa Bild: extreme Abmagerung / Kachexie (die auch ein Tumor sein kann) ICD-10-Kriterien – Körpergewicht mind 15% unter erwartetem (durch Gewichtsverlust oder nie erreichtes Gewicht) BMI-Index : kg/m² Perzentilenkurven Therapeutisch wird versucht die 10te Perzentile zu erreichen Gewichtsverlust ist herbeigeführt dujrch: 1. vermedidung von hochkalorischen speisen 2. selbstinduziertes erbrechen / abführen 3. übertriebene körperl. Aktivitätetn 4. gebrauch von appetitzüglern und/oder diuretika der ganze tag ist erfüllt mit gedanken an essen und trinken gewichtsabnahme: unterschied depression vs anorexia nervosa: ersterer interessiert sich nicht fürs essen Körperschemastörung: – Angst vor Gewichtszunahme als tiefverwurzelte, überwertige Idee – Festlegung einer sehr niedrigen Gewichtsschwelle für sich selbst es gibt auch: – endokrine störung auf der hypothalamushypophysen-gonaden -achse => amenorrhoe bei frauen, libido-und potenzverlust bei männern – verzögerung /hemmung der pubertären entwicklungsschritte Epidemiologie: Prävalenzrate 15-24.LJ: 0,3-1% Risikogruppen: fotomodelle, tänzer, leistungssportler Erkrankungsgipfel: 14. Lj Männer:Frauen 1:10 kindl. Anorexia nervosa: 5% der Erkrankten´, zunehmend Bulimia nervosa dsm-iv – wiederholte episoden von „fressattacken“ – – – – – Kontrollverlust steht im mittelpunkt wiederholte anwendung von unangemessenen, einer gewichtszunahme entgegensteuernden maßnahmen heißhungerattacken und kompensationsverhalten mindestens 2x /w über 3monate übermäßiger einfluss von figur und körpergewicht auf selbstbewertung nicht ausschließliches auftreten im rahmen einer anorexia nervosa „Binge-eating“ Störung dsm-iv – wiederholte episoden von „fressanfällen“ – deutlicher leidensdruck wegen diesen – an mind 2 Tagen /w für 6 monate – keine unangemessene kompensatorische Verhaltensweise Somatische Aspekte anorexia nervosa – Gewicht – Integument – Verdauungstrakt – Rezidivierendes Erbrechen – gestörte MD-Motilität – Herz-Kreislauf-System – usw Bsp- Symptome: Sialadenose (geschwollene Speicheldrüse), Blutunterlaufene augen & schwere zahnschäden (durch täglich mehrmaliges erbrechen) 28.11. Warncke – Anorexia nervosa – achten auf Kreislaufparameter Labor (K!) Schilddrüsenhormone (verminderte Deiodisieierung in der Leber bei kataboler stoffwechsllage) Noradrenerges System: – hypothalamische funktion: körpertemperatur, kardiovaskuläre funktionen,.. – funktion im peripheren sympathischen nervensystem: vaskuläres system, pankreas, ovarien,.. – steuerung von gefühlserleben: depression Osteoporose mit späteren Spontanfrakturen (Knochenbauproblematik nur bis 20. LJ kompensierbar!) Wachstumsstörung (kompensierbar bei Ernährungswiederherstellung) Nervensystem – Pseudohirnatrophie (Liquorräume erweitert, bei Nahrungsnormalisierung rückbildung) Freude macht der Weg in den Tod, nicht die Gesundung (die sorgt für Panik) die „gymnasiale Erkrankung“ v.a sehr intelligenter, begabter junger Mädchen Psychopathologische Merkmale – rigides Denken – niedriges Selbstwertgefühl – – – Interessenverlust angepasstes Verhalten Konfliktvermeidung Verlust sozialer Kontakte Irritabilität, raschhe Stimmungsweechsel Erklärungsansätze Prädisposition: – individuell-persönliche Faktoren – familiäre Faktoren – soziokulturelle Faktoren – biologische Faktoren => auslösende Faktoren (z.B. eheliche Krisen Eltern, Hänseln) => psych. Konflikte und Probleme => Verhaltensänderung (komplexes Wechselspiel) Aus Kachexie entsteht sekundärsymptomatik (organisch) die wieder psychische Veränderugnen triggert familiäre zusammenhänge... wichtig krankheitsauslösende Ereignisse – Necken oder Zurückweisung wegen prämorbid fülligen Körperformen – Versagen im Leistungssport – entgleiste Abmagerungskur (oft von Mutter begonnen) Grundziel Kinderpsychiatrischer therapien – nicht rückwärtsgerichtet und schuldsuchend – auf die Zukunft gerichtet – Perspektiven schaffen, Ziele aufzeigen, das positive in den Vordergrund rücken Phasen einer stationären Behandlung der Anorexia nervosa 1. Phase: „Anhembung des Körpergewichtes“ - manchmal sondierung erforderlich - manchmal „Kontaktpause mit der Familie“ erforderlich 2. Phase: „Fremdsteuerung der Nahrungsaufnahme“ - Essensplan - stärkere Einbeziehung der Familie - intensive Einzeltherapie 3. Phase: „Selbststeuerung de Nahrungsaufnahme“ - Familientherapie / Familienarbeit - Fortstezung der einzeltherapie 4. Phase: „Schwerpunkt Familientherapie“ - zunehmende Integration in allen Lebensbereichen - vorbereitung auf die Entlassung 5. Phase: „ambulante Nachbetreuung und Fortsetzung der Familienarbeit“ Übergang Lebensrettende Maßnahmen => Reintegration (leider hohes Rückfallrisiko) Gewichtsrehabilitation – kontinuierlich 0,1-1kg /w – cave Elektrolystörungen (Kalium , Phosphat, Zink) – cave zu hoher Fettanteil – cave Rehydratation – cave Bettruhe – Sondierung Körperliche erfahrungen wie turnen, gestalterische Therapien, Tastpfad, Theater, tanzspiele – emotionen Wecken – – – familiäre Faktoren bei Anorexia nervosa – ein großteil der Familien sind unauffällig – auffällige Verhaltensweisen gegenüber Essen und Gewicht – chronische Familiäre Konflikte (ehe, Trennung, Krankheit, Tod, Geschwisterrivalität) – symbiotische Bindung an ein Elternteil oder ausgeprägte negative Bindung zu einem Elternteil medikamentöse Therapie mit dem Ziel der Veränderung der anorektischen Psychopathologie – Antidepressiva (z.B. SSRI) – niederpotente Neuroleptika (z.B. Melperon) – atypische neuroleptika (z.B. Olanzapin) – Tranquilizerg (z.B. Lorazepam) ratschläge für gleichaltrige von ehemaligen patienten – zeig herzlichkeit – lass mich nicht fallen, ruf an, schlage unternehmungen vor – sei nicht enttäuscht oder wende dich ab, wenn ich dir absage oder dich abweise, sobald du mich nach meinem befinden fragst – streich das wort streber aus deinem wortschatz ratschläge für eltern eltern sind keine therapeuten ihrer kinder und auch nicht die beste freundin rede nicht mit anderen über mich usw Problem: Krankheit als verbündeter, der immer für einen da ist, für Aufmerksamkeit anderer sorgt, einem bestätigung und diszipilin gibt Verlauf und Prognose Heilung ~50% partielle besserung 33% chronifizierter verlauf 20% Mittlere Mortalitätsrate 2,2% cross-over in bulimische störung 20% Dissoziative Störungen Bild: Patientin mit Opisthotonus hat alles an Untersuchungen bekommen was man sich nur vorstellen kann, ziemilch erfolglos... Definition – Verlust der Integration von Erinnerungen, des Identitäsbewusstseins, der Empfindungen sowie der Körperbewegungen – Feheln einer organischen Störung, welche die Symptomatik kausal erklären könnte – nahe zeitliche Verbindung zu traumatisierenden Ereignissen, unlösbaren oder unerträglichen Konflikten oder gestörte Beziehungen klinische Manifestationen konversionsneurotischer Symptome – motorisch Lähmungen, Torticollis, Abasie, Astasie, abnorme Bewegungsabläufe – sensibel hypästhesien, Anästhesien, hyperästhesien – sensorisch Schwerhörigkeit, Taubheit, Hyperacusis, Sehstörungen, partielle oder totale Bilndheit, Makropsien, Mikropsien – visceral Sprechstörungen, Aphonie, Dysphagien, Singultus, erbrechen – Bewusstseinsveränderungen Ekstase Klassifikation dissoziativer Störungen – Amnesie – Fugue – Stupor – Trancezustände und Besessenheitszustände – Bewegungsstörugnen – Krampfanfälle – Sensibilitätsstörungen und Empfindungsstörungen psychopathologische Merkmale – Symptomatik erscheint zweckgerichtet und – hat demonstrativen Charakter – Gleichgültigkeit oder Indolenz (sog belle indifférence) gegenüber Symptomatik – die Zweckorientierung ist Außenstehenden sichtbar, dem Patienten jedoch nicht – tritt idR ab Jugendalter auf dissoziativer Stupor – „Totenstarre“ – Atmung aber sichtbar – sobald arzt zimmer verlässt löst sich die „Starre“ keine Tendenz sich selbst zu verletzen, Fallen in richtung Personal u.a. gegensatz keine Kontrolle – Zweckbestimmtheit, situativ abhängig – – beträchtliche Verringerung oder das Fehlen willkürlicher Bewegungen und normaler Reaktionen auf äußere Reize Fehlen körperlicher oder spezifischer psychiatrischer Störungen Multiple Persönlichkeit zig personen mit versch. Disszoiative blindheit Aphonie Trance eingebunden in kulturelll-religiöses ereignis 19.12. Warncke – Angst im Vorschul-, Kindesund Jugendalter – Physiologische Ängste im Vorschulalter Entwicklung von Geräuschen 0-6 Monate über Verlassens - / Hunde / Verletzung-/KrankheitsÄngste bis hin zur sexuellen Angst im Jugendalter spezifische Phobie unangemessen starke Angst z.b. – Spinnenangst – Flugangst – Höhenangst – Prüfungsangst Angst hat immer 3 Anteile: Körper / Denken, Fühlen / Verhalten Angst ist zunächst physiologisch bein „angemessenen“ Stimuli Fluchtbereitschaft problem der vielfältigen körperlichen Symptome => „internistische“ Herangehensweise Arzt, Angsterkrankung wird oft sehr spät in Betracht gezogen Angst => Vermeidung (sozialer Rückzug) cave: Alk / Benzos : wirken top gegen Angst => Suchtgefahr! Depressionen gehen oft Angststörungen voraus! -> Umgekehrt weniger soziale Phobie extreme Angst vor Bewertung durch Mitmenschen u.a. Agoraphobie extreme Angst vor – Menschenansammlungen öffentlichen Plätzen alleine zu verreisen „Schulphobie“ Trennungsangststörung – starke Schulverweigerungstendenzen – Trennungsangststörung – Wissen der Eltern – keine Dissozialität Symptome der Trennungsangst ....viele Therapie Schulphobie – Somatischer Bereich Neubewertung somatischer Angstsymptome – situativer Bereich rasche schulische Wiedereingliederung – psychischer Bereich Therapie der Trennungsangst – Familienorientierte Intervention – Erziehungsberatung – Elterntraining – Familientherapie – Schulberatung – Obsolet: Mutter/Kind-Kur, Hausunterricht Schulangst – extreme Angst vor Schulsituationen – Ätiologische Faktoren – Leistungsprobleme – Beziehungskonflikte mit Lehrern / Mitschülern – körperl. Stigmata – soziale Aussenseiterrolle => „adäquate“ Angst (vgl Schulphobie) Therapie – erklärung diagnose – neubewertung somatischer angstsymptome: ausdruck einer realen angst! – Behandlung grundproblematik – elternberatung familienorientierte verfahren – schulberatung (lehrer, mitschüler) – schullaufbahnberatung DD Angst – „physiologische“ A – Angststörung – mangel an Angst – Übermaß an Angst – obejkt- u situationsabhängige A (Phobie) – als anpassungsstörung und belastungsreaktion mit belastungsreaktion mit angstsyptomen - häufigste – bei „endogenen“ psychosen – bei körperl. Erkrankungen – persönlichkeitsstörungen – ... Das Problem der Angststörung => Erwartungsangst ist das schlimmste wenn bei hoher „Grund-Angst“ dann noch ein „Verstärker“ auftritt wächst die Angst ins unermessliche – – – – – Therapie von Angsstörungen – praktische Übungen – kognitive Verhaltenstherapie („was ich fühlte – was ich tat – was ich dachte“) => kognitives „Umpolen“ der Erwartungshaltung – Desensibilisierung Medikamentös – evtl Antidepressiva – nur kurzfristigi m akuten Angstanfall Benzodiazepine Tic einfache motorische Tics – unwillkürlich, nur kurzfristig willkürlich unterdrückbar – Augenblinzeln – Kopfschütteln – Gesichtsgrimmassen – Schulterzucken – Zwerchfelltics – Schulterzucken – ... „sprachliches Herausschleudern“ - wie Schluckauf vokale Tics – Räuspern Hüsteln Spucken Pfeifen Ausstoßen von Tier- oder anderen Lauten (z.B. Bellen) Schreien komplexe vokale Tics – Palilalie: wiederholen – echolalie: nachahmen von worten/sätzen anderer – koprolalie: ausstoßen obszöner, aggressiver wörter / sätze – echokinesie: wiederholen von gesten komplexe motorische Ticks – Hüpfen – Stampfen – Schlagen – Echopraxie – Kopropraxie – ... Tic-Vorboten bei etwa 90% im späteren Verlauf sensomotorische Vorgefühle – Kitzeln – Stechen – Jucken – Muskelverspannung – dies häufig an: Schulter, Kehlkopf, Magenbereich, Handflächen, Fußrücken Tics häufig vergesellschaftet mit ADHS Tourette-Syndrom dann wenn das vokale mit dem motorischen zusammen kommt 1. erstmanifestation tics im alter von 2-15 jahren 2. multiple unwillkürliche muskuläre und vokale tics 3. die tics können für min bis h willentlich unterdrückt werden 4. tics nehmen an häufigkeit und intensität zu und ab 5. es gibt langsame spontanschwankungen der symptomatik, oft über eine periode von 6-12 wochen 6. alte symptome können verschwinden und durch neue ersetzt werden 7. chronische, meist lebenslange erkrankung => Behandlungsindikation! Neuroleptisch (Tiaprid); Verhaltenstherapie („Vorgefühle“ Gegenreaktion auslösen) Tics könne ja für h unterdrückt werden, werden idR dann „freigelassen“ wenn betroffene von verständnisvollen menschen umgeben sind 8.1. Warncke Umschriebene schulische Leistungsstörungen v.a. Rechen - /Lese-/Schreibstörungen (keine Intelligenzminderung, keine Lernprobleme!) Legasthenie = Lese- & Rechtschreibstörung keine Konstanz in der Fehlerstruktur Resultat: oft frustriert ungehalten werdende Lehrer Vorgehensweise – beobachten – bewerten (Leistung) – erklären – beurteilen (Mensch) – behandeln – Agraphien (Störung der (zuvor intakten) Schreibfähigkeit, meist mit anderen fokal bedingten Hirnleistungsstörungen – reine Agraphie, Agraphie mit Alexie – Appraktischer Agraphie – Linksseitige Agraphie bei corpus-callosumDiskonnektion zusammenbruch Rechtschreibfähigkeit: Ursache kann auch Ausbildung einer Schizophrenie sein Legasthenie ist kein Aufmerksamkeitsproblem oder Flüchtigkeitsproblem Analphabetismus häufigster Grund: Deprivation Ausschlusskriterien umschriebene Lese- u Rechtschreibstörung • Minderbegabung mit allg lernschwäche • neurolog. Erkrankungen • primäre psychiatrische probleme • inadequate Unterrichtung Multiaxiales Klassifikationsschmea – klinisch-psychiatrisches Syndrom – umschriebene Entwicklungsverzögerungen – Intelligenzniveau – körperl. Symptomatik (internistisch – neurologisch) – Assoziierte aktuelle abnorme psychosoziale Umstände – Globale Beurteilung des psychosozialen Funktionsniveau Geschlechterunterschiede: Jungen immer häufiger betroffen bei folgenden Befunden an Entwicklungsstörung denken – alter des Kindes 8-12 Jahre – somatische Beschwerden ohne organpathologischen Befund (Kopfschmerzen, Bauchschmerzen...) – zu Hause krank – bei Arzt gesund – in Ferien gesund – in Schulzeit krank – Diskrepanz zw Leistung im Deutschen und anderen Leistungsbereichen schwere Not kommt durch soziale Ausgrenzung und Alltagsprobleme „Gefahr“ einer Simulation geht gegen 0 Legasthenie - Forschung: Verknüpfung : – Genetik – Visuelles System – Auditives System Fragebögen: diskriminierung Erkennung von Buchstaben / Wortbedeutungen evozierte Potentiale bei simplen / komplexen Aufgaben -> hirnelektrische Abbildung untrschiedlicher Aufgaben möglich die meisten Kinder mit Legasthenie hatten eine Sprachentwicklungsstörung (Umkehrschluss nicht richtig!) mehrere Varianten der Legasthenie sind eine dominante Erbkrankheit DCDC2- ein Gen zur Legasthenie frisch entdeckt, soll uns weiterhelfen Ansatzpunkte • lesen u Rechtschreiben • intrapsychische Verarbeitung • und so Feststellung – fachärztliche Bescheinigung – schulpsychologische Bewertung – Muss-Bestimmung Legasthenie-Erlass (Hilfen) Zeitzuschlag bis zu 50%, mündliches Abfragen, Vorlesen von Aufgaben, mediale Hilfen Leistungserhebungsverzicht Rechtschreibkenntnisse, mündl/schrfitl 1:1